Ausgangsbedingungen und Herausforderungen für mittelständische Unternehmen im demografischen Wandel
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- Stephanie Thomas
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1 Ausgangsbedingungen und Herausforderungen für mittelständische Unternehmen im demografischen Wandel Andreas Reckermann Deutsche Montan Technologie GmbH Bochum,
2 Gliederung 1. Demografischer Wandel in der Arbeitswelt - Veränderung von Arbeits- und Beschäftigungsstrukturen 2. Demografische Entwicklung und Personalmanagement - Erste Schritte der Deutsche Montan Technologie GmbH 3. Wettbewerbsfähig im demografischen Wandel - Zeit zu reagieren 2
3 Demografischer Wandel in der Arbeitswelt Veränderung von Arbeits- und Beschäftigungsstrukturen
4 Zentrale Trends der demografischen Entwicklung Demografischer Wandel ist ein sich langsam vollziehender Prozess Rahmendaten sind bekannt Die Erwerbsbevölkerung schrumpft und altert signifikant Mittel- bis langfristig tritt zwar kein umfassender und durchgängiger Mangel an Arbeitskräften ein, aber besonders auf dem Sektor der gut qualifizierten Arbeitskräfte wird das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage größer Ausweitung der Alterserwerbsarbeit 4
5 Die Herausforderungen der Zukunft Ab dem Jahr 2010 werden 50% der Erwerbstätigen über 40 Jahre alt sein Bis zum Jahr 2015 wird die Zahl jüngerer Erwerbstätiger bis 29 Jahre auf ca. 20% zurück gehen und danach stagnieren Die Gruppe der über 50-Jährigen wird mit einer besonders deutlichen Zunahme ab dem Jahr 2010 auf über 35% im Jahr 2015 steigen 2020 wird diese Gruppe die größte Arbeitnehmergruppe innerhalb der Erwerbspersonen stellen Die größte Herausforderung für die Arbeitswelt resultiert weniger aus der Tatsache, dass wir in einer schrumpfenden Gemeinschaft leben, als vielmehr daraus, dass die Gemeinschaft altert! Quelle: Statistisches Bundesamt 11/2004 5
6 Die Auswirkungen im Unternehmen Das Durchschnittsalter der Beschäftigtengruppen im Unternehmen steigt Der höchste Anteil hochqualifizierter Mitarbeiter liegt bei den älteren Beschäftigten Die Lebensarbeitszeit des Einzelnen verlängert sich Karrierewege und Veränderungsmöglichkeiten für Jüngere werden von Älteren blockiert Es drohen Know-how-Verluste, wenn zeitgleich viele Ältere das Unternehmen verlassen (geburtenstarke Jahrgänge) Die Konkurrenz um jüngere Mitarbeiter verschärft sich zunehmend 6
7 Betroffenheit In jedem Unternehmen vollziehen sich demografische Entwicklungen Unternehmen sind abhängig von ihrer Größe, Struktur, regionalen Aufstellung und bisherigen Personalpolitik unterschiedlich betroffen Betroffenheit reicht bis zur existenziellen Bedrohung von Unternehmen, wenn der Unternehmenszweck nicht mehr erfüllt werden kann Maßgeschneiderte Reaktionen des Personalmanagements erforderlich 7
8 Auswege aus der demografischen Falle Entwicklung einer altersgerechten Arbeits- und Personalpolitik Demografiethematik ist dabei immer von zwei Seiten zu betrachten: Zielgruppe der Aktivitäten sind Ältere und Jüngere gleichermaßen Handlungsfelder, um den demografischen Wandel zu gestalten: - Personalbindung (von qualifizierten Mitarbeitern) - Rekrutierung (von gut ausgebildeten Nachwuchskräften) - Know-how-Erhalt (Wissensmanagement) - Erhalt der Produktivität (Gesundheitsmanagement) - Erhalt der Innovationskraft (Personalentwicklung) - Entwicklung einer alterssensiblen Unternehmenskultur 8
9 Gefahr erkannt Gefahr gebannt? Die Unternehmen wissen um die Dringlichkeit des Themas Demografie und interessieren sich zunehmend für die personalwirtschaftlichen Folgen Konkrete Maßnahmen kommen regelmäßig zu kurz! Erst jedes dritte Unternehmen hat begonnen, Maßnahmen zu definieren (DGFP; 2005) Vernetzung von KMU kann überlebenswichtig werden 9
10 Demografische Entwicklung und Personalmanagement- Die ersten Schritte bei DMT
11 Deutsche Montan Technologie GmbH (DMT) Die Deutsche Montan Technologie GmbH ist ein internationaler Technologiedienstleister rings um Rohstoff, Sicherheit und Infrastruktur 1990 gegründet. Hervorgegangen aus den Vorgängerorganisationen: - Westfälische Berggewerkschaftskasse (WBK), Bochum, seit Bergbauforschung, Essen, seit Versuchsgrubengesellschaft, Dortmund, seit 1927 Tätigkeit: unabhängige Technologiedienstleistungen in Prüfung, Zertifizierung, Beratung, Begutachtung, Planung und Realisierung, Messung, Forschung und Entwicklung Arbeitsfelder: Bergbau und Kokereitechnik, Infrastruktur und Bauwesen, Maschinenbau und Anlagentechnik, Gebäude- und Tunnelsicherheit, Exploration und Geosurvey 11
12 Deutsche Montan Technologie GmbH Mit diesen Geschäftsfeldern sind wir für Sie da... Bau Consulting Bergbau Service Internationaler Bergbau Exploration & Geosurvey Gebäude Sicherheit Industrie Systeme Kokerei Technik 12
13 Das Unternehmen aus personalwirtschaftlicher Sicht ca. 70 % der Beschäftigten sind Ingenieure und Naturwissenschaftler extrem hohes Expertenwissen hohe psychische Belastung Vorruhestandsregelungen zum sozialverträglichen Personalabbau genutzt kaum Erfahrungen mit Mitarbeitern über 54 Jahre Altersberg im Bereich der Jahre alten Mitarbeiter wenig Fluktuation sehr niedriger Krankenstand Demografie ist ein Thema, welches heute noch nicht wirklich drückt 13
14 Das betriebliche Risikomanagement als Türöffner Betriebliches Risikomanagement der DMT ist etabliert und ausgereift Fragestellung im Risikofeld Personelle Ressourcen : - Welche Risiken birgt der demografische Wandel für das Unternehmen? - Wie (mit welchen Instrumenten) können wir Risiken begegnen? Mögliche Risiken bei DMT: -Innovationsrisiko - Produktivitätsrisiko - Risiko des Verlustes von Erfahrungswissen - Gesundheitsrisiko - Personalkostenrisiko 14
15 Zielsetzungen und erste Schritte Zielsetzungen: Kurzfristig: Sensibilisierung für das Thema Mittelfristig: Bereitstellung und Justierung von Instrumenten und Prozessen Langfristig: Demografiefestigkeit der Organisation Die ersten Schritte: - Diskussion mit GF und Führungskräften ( Risikobrille ) - Integration in HR-Strategie - Anbindung an strategische Planungsprozesse - Kommunikation der zukünftigen Problemstellungen im Unternehmen 15
16 Ausgewählte Instrumente und Maßnahmen zur Gestaltung des demografischen Wandels bei DMT regelmäßige Personal-/Alterstrukturanalysen mit Einbindung der Ergebnisse in geschäftsstrategische Überlegungen Trendbeobachtungen Personalrisikoanalyse - Identifikation Schlüsselmitarbeiter Inventur in Bezug auf Wissensbestände Bedarfsgerechte Einleitung strukturierter Wissenstransferprozesse Einrichtung von Lebensarbeitszeitkonten Etablierung von Laufbahngesprächen Förderung des betrieblichen Gesundheitsmanagements 16
17 Beispiel: Strukturierte Wissenstransferprozesse Entwicklung in Kooperation mit bkp-team, Bochum Der Wissenstransferprozess ist ein Prozess, der 1. mit pragmatischen Instrumenten und Vorgehensmodellen, 2. unterstützt durch Experten zur Methodisierung und Didaktisierung von transferrelevanten Kompetenzen 3. bedarfsgerechte Unterstützung bei der Umsetzung von Know-how-Transfer leistet. Anbindung an Zielvereinbarungsprozess / Mitarbeitergespräche Anwendung zunächst auf bereits terminierte Austritte von Schlüsselmitarbeitern begrenzt 17
18 Beispiel: Lebensarbeitszeitkonten z.zt. In Verhandlung mit Tarifpartner IGBCE Modell zur Flexibilisierung der Lebensarbeitszeit jenseits von Vorruhestandsregelungen und Altersteilzeit Ermöglicht - in Abhängigkeit von betrieblichen Notwendigkeiten und persönlicher Lebensplanung - einen gleitenden Übergang in den Ruhestand und damit Abkehr vom zeitpunktbezogenen Abschied Ermöglicht langfristig orientierte Wissenstransferprozesse zwischen Wissensgeber und Wissensnehmer Schafft Raum für Nachfolger, Personalkosteneinsparungen durch Vermeidung von temporärer Doppelbesetzung in Vollzeit 18
19 Wettbewerbsfähig im demografischen Wandel - Zeit zu reagieren
20 Wie entsteht ein Gesamtbild? Handlungsebenen: Kultur, Prozesse, Instrumente Ziel: Stimmiges Gesamtbild einer Organisation, die im demografischen Wandel bestehen kann Viele Instrumente zur Bewältigung des demografischen Wandels sind in Unternehmen vorhanden, andere müssen angepasst bzw. neu geschaffen werden Wichtig: Es bedarf Geduld und Beharrlichkeit von engagierten Personalverantwortlichen Erfolgsfaktoren beachten 20
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 21
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