Energiesparendes Bauen im kommunalen Umfeld P S A Pfletscher und Steffan Architekten
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- Ute Solberg
- vor 8 Jahren
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1 Energiesparendes Bauen wird vor dem Hintergrund des Klimawandels und der zur Neige gehenden fossilen Energieträger für die nächsten Jahrzehnte sowohl für den Neubau als auch die Gebäudesanierung eines der zentralen Themen im Bauwesen sein. Obwohl die Notwendigkeit Energie einzusparen seit Jahren bekannt ist, wird das energiesparende Bauen insbesondere bei der öffentlichen Hand und der Immobilienwirtschaft nur sehr zögerlich zur Kenntnis genommen. Niedrig- und Niedrigstenergiekonzepte wie zum Beispiel Passivhäuser werden bei Neubauten und Sanierungen noch selten angewendet. Dabei ist das Know - how um energiesparend zu Bauen und die Gebäudeunterhaltskosten auf ein erträgliches Maß zu reduzieren vorhanden und kann ohne wesentliche Mehrkosten umgesetzt werden. Integrale Planung als Voraussetzung Die Planung von Niedrigstenergiegebäuden erfordert einen relativ hohen Aufwand und guten Wissensstand bei den beteiligten Architekten und Ingenieuren. Eine qualifizierte und kostensichere Planung setzt die Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten von der Vorplanung bis zur Inbetriebnahme voraus. Darüberhinaus empfiehlt es sich besonders bei größeren Gebäuden mit einer oftmals komplexen Betriebs- und Nutzerstruktur ein Monitoringverfahren durchzuführen. Damit können die in der Planungsphase festgelegten Verbrauchswerte im Betreib überprüft und vor dem Hintergrund einer inhomogenen Nutzerstruktur auch erreicht werden. Bei den nachfolgenden gebauten Beispielen wird aufgezeigt, dass energiesparendes und nachhaltiges Bauen ohne aufwändige Bautechnik und ohne aufwändige Haustechnik möglich ist. Energiesparend zu bauen erfordert zudem weder funktionale Einschränkungen noch müssen die Nutzer auf Komfort verzichten.
2 Energieverbräuche im Vergleich
3 Die Sport- und Mehrzweckhalle in Unterschleißheim ist die erste Halle mit Passivhausstandard in Deutschland und ein Zubau zur Rupert-Egenberger-Schule einem sonderpädagogischen Förderzentrum des Landkreises München
4 Die bestehende Schule und der Neubau bilden zusammen ein Ensemble. Die Situierung der Halle ist vor allem städtebaulich und erst in zweiter Linie energetisch motiviert.
5 VK Prallwand VK Prallwand E Energiesparendes Bauen im kommunalen Umfeld P S A Pfletscher und Steffan Architekten Pfosten-Riegelfassade s Oberlichtband Teilverglasung s. Det.Nr C D Treppe s. Plan Nr Anschluss Prallwand s Pfosten-Riegelfassade s A B ERDGESCHOSS Der großzügig dimensionierte Vorplatz und das Foyer der Halle gehen räumlich ineinander über.
6 E Geräte Geräte D C Regie Umkleide Umkleide B Technik Technik Technik Technik A Untergeschoss Das Untergeschoss ist funktional und geometrisch einfach organisiert. Dergestalt ist sowohl eine gute Orientierung für die Nutzer als auch einfache und effektive Leitungsführung für Strom, Wasser und die Lüftung möglich.
7 In der Planungsphase wurde das gesamte Gebäude nach dem Prinzip eines Baukastens organisiert. Tragwerk, Gebäudehülle und Ausbau bilden eigenständige und voneinander weitestgehend unabhängige Subsysteme. Dies Systematik ermöglicht eine kurze Bauzeit und problemlose nachträgliche Veränderungen.
8 Das Untergeschoss musste wegen des hohen Grundwasserstandes aus wasserundurchlässigen Beton errichtet werden. Tragwerk und die Gebäudehülle des Erdgeschosses wurden in Holzskelettbauweise errichtet.
9 Das Tragwerk der Halle ist nach dem Prinzip eines Kranes organisiert. Dadurch konnte bei den Trägern 20 % Höhe eingespart werden.
10 Passive solare Energiegewinne sind wegen des unmittelbar im Süden angrenzenden Schulgebäudes nicht erzielbar.
11 Die Gebäudehülle ist hochwärmegegedämmt. Die Fenster sind mit einer Dreifachverglasung versehen und sind für den Passivhausstandard zertifiziert.
12 Die geringen Verbräuche ermöglichen eine Verkleinerung der haustechnischen Anlagen und der dafür benötigten Räume. Die Lüftungsanlage ist für den Sport- und nicht den Mehrzweckbetrieb ausgelegt. Der Normal- und nicht der Maximalfall ist berücksichtigt.
13 Hell lasierte Wände erhöhen die Tageslichtausbeute. Ein außenliegender Sonnenschutz bei den Oberlichtern und der Westfassade verhindert die Überhitzung im Sommer.
14 In Planungsphase wurden Tageslichtsimulationen durchgeführt um eine optimale Belichtung der Sportfläche zu erhalten. Der Einsatz von elektrischer Beleuchtung ist in Abhängigkeit vom Tageslichteinfall gesteuert.
15 Allg. Gartenzugang ,00 7,20 6, , , , , , , , , , Aussentreppe 18 STG 16,9 / , , , ,85 2,405 2,405 1,20 2,40 2,395 1,195 2,40 2, ,20 1,805 2, , , , ,00 7,20 6, ,11 1. Fluchtweg über Treppe alle Wände Aula F 30 / G 30 Aussentreppe 18 STG 16,9 / ,00 7,20 6, , , , , , , , ,90 5, Aussentreppe 18 STG 16,9 / , , , ,055 2,40 2,405 2,40 3,59 3,60 1, , , , , , ,00 7,20 6, ,11 19 STG 16,05 / Fluchtweg über Treppe alle Wände Galerie F 30 / G 30 Aussentreppe 18 STG 16,9 / 29 Energiesparendes Bauen im kommunalen Umfeld P S A Pfletscher und Steffan Architekten A B C D 5 6,00 7,20 6, , , , , , ,65 5 1,20 3,60 2,40 1,30 1,10 8, , , , , Technikraum Heizung Lüftung 28,93 qm 17.1 Lager 4,97qm Putzgeräte Aufzug 5,71qm 3,31qm 22.1 Garderobe 18,00 qm 1 Gruppe 1 50,40 qm 20.1 Sanitär Kinder 13,09 qm 21.1 WCB/Bes. 4,60 qm 24 Aula 57,74 qm +/-0,00 5/6 Abstellraum 10,32 qm 9 Nebenraum 1 17,65 qm 28 Hausanschluss 11,78 qm Nebenraum Küche 13,32 qm qm 13 Leitung 18,60 qm 23 Windfang 17,11 qm 2 Gruppe 2 50,40 qm OKBR 1,25 Hauptzugang von der Bajuwarenstrasse +/-0,00 +3,05 Vorplatz Vorplatz 5 5, , , , ,45 5 2, ,12 5 1, ,35 3,40 2, , , , , ,00 7,20 6, ,11 1 A B 1 C D 20,11 5 6,00 7,20 6, , , , , , ,05 5 1,20 1,20 2,40 1,30 1,10 8, , , , , Lager 13,57qm 14 Personal 20,49qm 19.1 Putzgeräte 5,71qm 22.1 Garderobe 18,00 qm 1 Gruppe 1 50,40 qm 27 Aufzug 3,31qm 20.1 Sanitär Kinder 13,09 qm 21.1 WCB 4,60 qm Luftraum 25 Galerie 50,48 qm +3,05 5/6 Abstellraum 10,32 qm 9 Nebenraum 1 17,65 qm 12 Abstellen 15,48 qm 11 MZW 61,69 qm 2 Gruppe 2 50,40 qm 5 6,00 13, ,45 5 2,40 2,40 2,40 1,20 5, , , , , ,00 7,20 6, ,11 2 +/- 0,00 = 529,05 ünn Aussenanlagen s. Planung Rockinger und Schneider 6 0 6, , , ,05 3, , , , , , ,40 3,05 3, Fluchtweg 1 Terrasse vor den Gruppenräumen 2. Fluchtweg 2. Fluchtweg 2 NORDEN Grundriss Erdgeschoss Marrianne - Plehn - Strasse Grundriss Obergeschoss Schnitt D C B A +7,26 +6,53 +6,00 +5,80 +2,95 +3,05 +2,75 +/- 0,00 = +/-0,00 529,05 ünn -0,10-0,35 Flachdach extensiv begrünt zusammenhängende begrünte Fläche 283,64 m2 von 406,02 m2 Gesamtfläche Gruppe 3 Gruppe , , Galerie Aula Mehrzweckraum Leitung 3, Schnitt ,26 +6,53 +6,00 +5,80 +2,95 +3,05 +2,75 +/- 0,00 = +/-0,00 529,05 ünn -0,10-0, , , , ,05 3, , , , ,85 20 Flachdach extensiv begrünt zusammenhängende begrünte Fläche 283,64 m2 von 406,02 m2 Gesamtfläche Gruppe 4 Gruppe 2 Galerie Aula , ,
16 Der Kindergarten in München Trudering ist auf einer quadratischen Grundform aufbauend kompakt organisiert und energetisch als Passivhaus optimiert.
17 Der Verglaungsanteil im Süden beträgt 50 % um eine Überhitzung der dahinterliegenden Räume zu vermeiden.
18 Die zentral gelegene Aula mit Galerie erhält über ein Oberlicht Tageslicht. Für größere Veranstaltungen z. B. Elternabende ist die Aula bestens geeignet.
19 Genauso wichtig wie Energie zu sparen ist es Energie aus heimischen nachwachsenden Rohstoffen und nahe beim Endverbraucher zu erzeugen. Beispielhaft dafür ist das Nahversorgungszentrum in Fürstenfeldbruck West.
20 Beim energiesparnden Bauen dürfen weder nur gestalterische noch allein bauphysikalische Aspekte im Vordergrund stehen. links: Zentrum für Technologie NRW, Architekt Gehry rechts: Sanierter Wohnungsbau Nürnberg, Architekt Schulze- Darup.
21 Eine hohe Wohnqualität und die Verbindung zu den umgebenden Freiräumen ist auch bei Niedrigenergiegebäuden möglich. links: KFW 60 Haus Pegnitz Architekt Pfletscher rechts: KFW 40 Reihenhäuser München Architekt Björnsen
22 Energieeffiziente Gebäude neu zu errichten oder wo es sich lohnt qualitätvoll zu sanieren ist eine anspruchsvolle und umfangreiche Zukunftsaufgabe. Die Reduktion der Energieverbräuche um den Faktor 10 ist möglich und vor dem Hintergrund der immer knapper werdenden Ressourcen eine Notwendigkeit.
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