Förderung begabter Schüler in Sachsen - Begabungen erkennen
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- Silke Vogel
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1 Förderung begabter Schüler in Sachsen - Begabungen erkennen Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau Januar/Februar 2016
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3 Die Paragraphen 1 und 35a des Schulgesetzes für den Freistaat Sachsen bilden die Grundlage für die individuelle Förderung aller Schüler: Der Erziehungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seine Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage. ( 1 Absatz 1 Sächsisches Schulgesetz) Das heißt, die individuelle Förderung ist Aufgabe aller Schulen im Freistaat Sachsen.
4 Begabtenförderung in Sachsen integrativ seperativ Netzwerk für Grundschulen Netzwerk für Gymnasien Gymnasien mit vertiefter Ausbildung St. Afra Meißen
5 Netzwerk für Grundschulen z. B. im Osten Sachsens: 1. Grundschule am Forst Kamenz 2. Grundschule "Am Park" Hoyerswerda 3. Wilhelm-Busch Grundschule Zittau 4. Grundschule Göda 5. Grundschule Innenstadt am Fischmarkt Görlitz 6. Nicolaischule Görlitz 7. Kastanienschule Oßling 8. Grundschule Liegau-Agustusbad Radeberg
6 Netzwerk für Gymnasien 1. Goethe-Gymnasium Auerbach/Vogtland 2. Humboldt-Gymnasium Radeberg 3. Gymnasium Dresden-Bühlau 4. Martin-Luther-Gymnasium Hartha 5. Goethe-Gymnasium Bischofswerda 6. Immanuel-Kant-Schule, Gymnasium der Stadt Leipzig 7. Lessing-Gymnasium Hoyerswerda 8. Reclam-Gymnasium Leipzig 9. Gymnasium Franziskaneum, Meißen 10. Gymnasium Dresden-Plauen 11. Sportgymnasium Dresden 12. Marie-Curie-Gymnasium, Dresden 13. Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau 14. Landesgymnasium St. Afra zu Meißen 15. Léon-Foucault-Gymnasium Hoyerswerda 16. Wiprecht-Gymnasium Groitzsch 17. Thomas-Mann-Gymnasium, Oschatz 18. Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden 19. Romain-Rolland-Gymnasium Dresden 20. Landesgymnasium für Musik Dresden 21. Wilhelm-Ostwald-Gymnasium Leipzig 22. Gymnasium St. Augustin Grimma Entwicklung, Weiterentwicklung, Erprobung und Dokumentation von Strategien und Methoden zur integrativen Begabtenförderung
7 Gymnasien mit vertiefter Ausbildung Mathematischnaturwissenschaftlich Chemnitz Dresden Riesa Leipzig Crimmitschau Löbau Musisch Zwickau Hoyerswerda Dresden Markkleeberg Leipzig Sportlich Chemnitz Dresden Klingenthal Leipzig Altenberg Oberwiesenthal Sprachlich Görlitz Chemnitz Dresden Pirna Grimma Leipzig Kirchberg
8 Der Intelligenzquotient ist ein Vergleichsmaß setzt die individuelle Leistung in Relation zu Gleichaltrigen resultiert aus dem Verhältnis zwischen Intelligenzalter und Lebensalter Jeder zweite hat einen IQ zwischen 90 und 110. Quelle: Dr. Brit Reimann Bernhardt, BzB Meißen
9 Rost (2000) wählt 118 hochleistende Jugendliche an ostdeutschen Gymnasien aus, (Schüler der 9. Klasse mit den besten Noten) IQ im Mittel 117 Nur 15 % wären hochbegabt nach dem IQ-130-Kriterium Intelligenz ist als Prädikator von Leistungsexzellenz alleine wenig geeignet. Bester Leistungsprädikator ist die vorausgegangene Leistung.
10 Begabung wird häufig über die Leistung definiert: Leistung hoch Leistung niedrig Begabung hoch Leistungsstarke Minderleister Begabung niedrig Hochleister Leistungsschwache
11 Begabungsmodelle Münchner Hochbegabungsmodell von Heller, Perleth und Hany Heller, 1994
12 Begabungsmodelle Münchner Hochbegabungsmodell von Heller, Perleth und Hany Heller, intensive Lernstunden
13 Probleme beim Erkennen von (Hoch)-begabten Überunangepasstes Sozialverhalten Anpassung und Verstecken des eigenen Potentials Leistungsverweigerung ( meist durch Unterforderung) Überlagerung durch andere psychische oder soziale Probleme (ADS, LRS, Pubertät, familiäre Konflikte) Quelle: Dr. Brit Reimann Bernhardt BzB Meißen
14 Folgen von Unterforderung fehlende Motivation durch Lerninhalt fehlendes Hochgefühl Abnahme des Erkenntnisstrebens fehlendes Erleben von Selbstwirksamkeit fehlende Übung von Denkstrategien höherer Ordnung/ methodische Defizite Vermeidungsverhalten bis zur Schulverweigerung psychosomatische Störungen Quelle: Dr. Brit Reimann Bernhardt BzB Meißen
15 Säuglingsalter sehr geringes Schlafbedürfnis - Wenigschläfer tagsüber sehr wach und an allem interessiert hohes Erregungs- und Aktivitätsniveau leicht reizbar, wirkt immer unzufrieden, oft wütend reagiert schnell auf Reize, lärmempfindlich will überall dabei sein, auf erhöhtem Platz alles überblicken können
16 Kleinkindalter ist weiter entwickelt als Gleichaltrige (sagt früh seinen eigenen Namen, kann sich viel merken z.b. gefahrene Wege, Automarken, Logos etc.) hat mit zwei Jahren schon einen außergewöhnlichen Wortschatz, kann sich sehr gut ausdrücken, kann Sachverhalte genau und detailliert wiedergeben, kann Lieder mitsingen obwohl es noch nicht lesen kann kann oft schon lesen, rechnen und schreiben (selbst beigebracht) interessiert sich für Bücher, die für ältere Kinder gedacht sind, will auch lieber mit Älteren spielen, denen es sich geistig nicht überlegen fühlt kennt sich in bestimmten Bereichen extrem gut aus (Dinosaurier, Weltall, etc.)
17 Kleinkindalter ist sehr wissbegierig, stellt viele Fragen, hat genaue Beobachtungsgabe braucht ständig Beschäftigung, langweilt sich schnell, ist ungeduldig setzt selber an sich hohe Anforderungen, Maßstäbe, ist oft unzufrieden mit sich will mehr, wird schnell wütend, wenn etwas nicht so klappt, lässt sich nicht ablenken wird oft als Besserwisser gesehen, wirkt oft wie ein kleiner Erwachsener ist sehr sensibel und lärmempfindlich braucht weniger Schlaf, hat ein starkes Durchhaltevermögen, ist anstrengend
18 Merkmale musischer Begabungen Merkmale naturwissenschaftlicher Begabungen Merkmale sprachlicher Begabungen Allgemeine Merkmale - Lernen und Denken - Arbeitshaltung und Interesse - Soziales Verhalten Merkmale mathematischer Begabungen... Merkmale gesellschaftswissenschaftlicher Begabungen
19 Merkmale in Lernen und Denken Detailwissen Wortschatz ungewöhnlich hoch Sprache ausdrucksvoll kann sich Fakten schnell merken Ursache-Wirkung-Beziehungen werden hergestellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden sofort ausgemacht erkennen zugrunde liegende Prinzipien kann Verallgemeinerungen herstellen kann gut beobachten liest sehr viel, Lektüre nicht altersgemäß denkt kritisch, unabhängig und wertend Quelle: Ester Brunner, Pädagogische Hochschule Thurgau
20 Merkmale in Arbeitshaltung und Interesse geht in bestimmten Problemen auf löst Aufgaben vollständig ist bei Routineaufgaben gelangweilt strebt nach Perfektion selbstkritisch nicht schnell zufrieden zu stellen arbeitet gern unabhängig hat hohe Leistungsziele Interesse für "Erwachsenenthemen" Quelle: Ester Brunner, Pädagogische Hochschule Thurgau
21 Merkmale im sozialen Verhalten Beschäftigung mit Recht-Unrecht, Gut-Böse geht nicht um jeden Preis mit der Mehrheit individualistisch akzeptiert keine Meinung ohne kritische Prüfung kommt mit Alterskameraden/-kameradinnen gleich gut zurecht wie mit Erwachsenen sucht Freundschaften bevorzugt unter Gleichbefähigten, Älteren bestimmt über Situationen kann sich gut in andere einfühlen Quelle: Ester Brunner, Pädagogische Hochschule Thurgau
22 Merkmale musischer Begabungen Merkmale naturwissenschaftlicher Begabungen Merkmale sprachlicher Begabungen Allgemeine Merkmale - Lernen und Denken - Arbeitshaltung und Interesse - Soziales Verhalten Merkmale mathematischer Begabungen.... Merkmale gesellschaftswissenschaftlicher Begabungen
23 Mathematische Begabung und mathematische Leistung Quelle: Volker Ulm Universität Augsburg 2009
24 Zehn Facetten mathematischer Intelligenz Quelle: Volker Ulm Universität Augsburg, 2009
25 Merkmale mathematischer Begabungen Mathematische Sensibilität (Gefühl für Zahlen und geometrische Figuren, für mathematische Operationen und andere strukturelle Zusammenhänge sowie für ästhetische Aspekte der Mathematik) Originalität und Phantasie bei mathematischen Aktivitäten Gedächtnisfähigkeit für mathematische Sachverhalte Fähigkeit zum Strukturieren (Erkennen und Bilden von Mustern bzw. Anordnungs- und Gliederungsprinzipien in vorgegebenen oder zu konstruierenden mathematische Sachverhalten) Fähigkeit zum Wechseln der Repräsentationsebenen Fähigkeit zur Reversibilität und zum Transfer räumliches Vorstellungsvermögen Quelle: F. Käpnick, 1998
26 Merkmale musischer Begabungen Merkmale naturwissenschaftlicher Begabungen Merkmale sprachlicher Begabungen Allgemeine Merkmale - Lernen und Denken - Arbeitshaltung und Interesse - Soziales Verhalten Merkmale mathematischer Begabungen.... Merkmale gesellschaftswissenschaftlicher Begabungen
27 Merkmale naturwissenschaftlicher Begabungen Fähigkeit zur genauen Beobachtung und Beschreibung von Phänomenen Fähigkeit zur Analyse der Beobachtungen (Ursache Wirkung) Bedürfnis nach Erklärungen von naturwissenschaftlichen Phänomenen Bedürfnis nach experimenteller Überprüfung von Erklärungen und Fähigkeiten zum Durchführen dieser Experimente sowie einer Fehlerbetrachtung Fähigkeit, experimentelle Tatsachen zu verallgemeinern Kritik von Erklärungen auf der Grundlage eigener Erfahrungen und durch das Aufspüren innerer Widersprüche Bildung von Kausalketten über komplexe Phänomene Bedürfnis nach und Fähigkeit zur Beschaffung von naturwissenschaftlichen Phänomenen aus anderen Medien Fähigkeit zum Erfinden von Spielen im Zusammenhang mit einem naturwissenschaftlichen Phänomen Quelle: Kircher, 2006
28 Talent überdurchschnittlich begabt, hat außergewöhnliche Fähigkeiten, kann sich etwas räumlich gut vorstellen, kann Ergebnisse ordnen und Bewerten Engagement hat Interesse, Begeisterung, Faszination, Ausdauer, kann Kritik von außen annehmen, zeigt Entschlossenheit, hat Selbstvertrauen, ist bereit, hart zu arbeiten Kreativität ist offen für Neues, ist mutig in Gedanken und Taten zeigt Neugierde, hat Phantasie Hochleistung Renzulli, 1978
29 Talent überdurchschnittlich begabt, hat außergewöhnliche Fähigkeiten, kann sich etwas räumlich gut vorstellen, kann Ergebnisse ordnen und Bewerten Engagement hat Interesse, Begeisterung, Faszination, Ausdauer, kann Kritik von außen annehmen, zeigt Entschlossenheit, hat Selbstvertrauen, ist bereit, hart zu arbeiten Kreativität ist offen für Neues, ist mutig in Gedanken und Taten zeigt Neugierde, hat Phantasie Hochleistung Renzulli, 1978
30 Talent Engagement Kreativität Hochleistung Renzulli, 1978
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