EINZELHANDELSKONZEPT FÜR DIE STADT ENNEPETAL Markt- und Standortgutachten / Profilierungskonzept

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1 EINZELHANDELSKONZEPT FÜR DIE STADT ENNEPETAL Markt- und Standortgutachten / Profilierungskonzept CIMA Beratung + Management GmbH Eupener Str Köln Tel.: Fax: cima.koeln@cima.de Internet: Bearbeiter: Dipl.-Geogr. Michael Karutz Dipl.-Geogr. Franka Klocke Köln, im August 2009 Aktualisierung Dezember 2009 und Berücksichtigung der Anregungen aus der TÖB-Beteiligung im Mai 2010 Stadt- und Regionalmarketing City-Management Stadtentwicklung Einzelhandel Wirtschaftsförderung Immobilienentwicklung Tourismus Personalberatung

2 CIMA Beratung + Management GmbH Der Auftraggeber kann die vorliegende Unterlage für Druck und Verbreitung innerhalb seiner Organisation verwenden; jegliche - vor allem gewerbliche - Nutzung darüber hinaus ist nicht gestattet. Diese Entwurfsvorlagen und Ausarbeitungen usw. fallen unter 2, Abs. 2 sowie 31, Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der Urheberrechte. Sie sind dem Auftraggeber nur zum eigenen Gebrauch für die vorliegende Aufgabe anvertraut. Sämtliche Rechte, vor allem Nutzungs- und Urheberrechte, verbleiben bei der CIMA Beratung + Management GmbH. CIMA Beratung + Management GmbH

3 INHALT 1 VORBEMERKUNGEN AUFGABENSTELLUNG 9 2 LAGE IM RAUM UND WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN Lage im Raum, Siedlungsstruktur Wirtschaftliche Rahmenbedingungen; Bevölkerungsentwicklung, Kaufkraftniveau 12 3 MARKTGEBIET UND NACHFRAGEVOLUMEN IM EINZUGSBEREICH DES EINZELHANDELS IN ENNEPETAL Abgrenzung des Marktgebietes für den Einzelhandel in Ennepetal Kundenwohnorterhebung zur Verifizierung der Marktgebietsabgrenzung Methodische Vorbemerkungen Kundenwohnorterhebung Haupteinkaufsbereich Ennepetal insgesamt Nachfragevolumen im Marktgebiet des Einzelhandels von Ennepetal Regionaler Wettbewerb Hagen Wuppertal Gevelsberg Schwelm 23 4 TELEFONISCHE HAUSHALTSBEFRAGUNG DER KONSUMENTEN IM EINZUGSBEREICH DES EINZELHANDELS IN ENNEPETAL Vorbemerkungen Spontanassoziation Image Stärken der Stadt Ennepetal als Einkaufsort Schwächen der Stadt Ennepetal als Einkaufsort Motivationen für den Besuch der Haupteinkaufsbereiche von Milspe und Voerde Einkaufshäufigkeit im Haupteinkaufsbereich von Milspe und in der Ortsmitte von Voerde Haupteinkaufsbereich von Milspe Ortsmitte von Voerde Verkehrsmittelwahl beim Besuch des Haupteinkaufsbereichs von Milspe und der Ortsmitte von Voerde Haupteinkaufsbereich von Milspe Ortsmitte von Voerde Fazit Verkehrsmittelwahl Räumliche Einkaufsorientierung nach Warengruppen Lebensmittel Bekleidung / Textilien Schuhe / Lederwaren Bücher / Schreibwaren Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computer- und Fotobedarf Spielwaren Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Keramik, Geschenkartikel Möbel, Teppiche, Heimtextilien Baumarktspezifische Sortimente, Garten- und Heimwerkerbedarf Fazit: Räumliche Einkaufsorientierung Veränderungsdynamik im Einkaufsverhalten Vermisste Einkaufsangebote in Ennepetal Bewertung von Infrastrukturmerkmalen und Servicequalitäten in der Stadt Ennepetal 64 CIMA Beratung + Management GmbH

4 5 EINZELHANDELSSTRUKTUREN IN DER STADT ENNEPETAL Einzelhandelsstrukturen im Stadtgebiet insgesamt Verteilung des Einzelhandelsbesatzes im Stadtgebiet 68 6 HANDELSZENTRALITÄTEN UND KAUFKRAFT-STRÖME DES EINZEL- HANDELS IN ENNEPETAL Vorbemerkungen Handelszentralitäten des Einzelhandels in Ennepetal Kaufkraftstrombilanz, Kaufkraftzu- und -abflüsse Kaufkraftströme und stadtteilspezifische Handelszentralitäten in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren 78 7 STRUKTUREN, ANGEBOTSQUALITÄTEN UND HANDLUNGS- EMPFEHLUNGEN: HAUPTEINKAUFSBEREICH MILSPE, ORTSMITTE VOERDE UND ORTSKERN ALTENVOERDE Einzelhandelsstrukturen, städtebauliche Qualitäten Haupteinkaufsbereich Milspe Ortsmitte Voerde Ortskern Altenvoerde Angebotsqualitäten und Warenpräsentation des Einzelhandels im Haupteinkaufsbereich von Milspe und im Ortskern von Voerde Vorbemerkungen Haupteinkaufsbereich Milspe Ortsmitte Voerde Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Zentren Milspe und Voerde Haupteinkaufsbereich Milspe Ortsmitte Voerde HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN IM SEGMENT NAHVERSORGUNG UND GROßFLÄCHIGEM EINZELHANDEL Handlungsempfehlungen im Segment Nahversorgung Handlungsempfehlungen zum großflächigen Einzelhandel im Sinne der Vermutungsregel nach 11,3 BauNVO ZUR ABGRENZUNG ZENTRALER VERSOGUNGSBEREICHE IN ENNEPETAL Zur Definition und Funktion von Zentralen Versorgungsbereichen Zur Notwendigkeit der Abgrenzung der Zentralen Versorgungsbereiche nach 34 Abs.3 BauGB Zentrale Versorgungsbereiche Auswirkungen und Schädliche Auswirkungen Empfehlungen zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche in Ennepetal Zentraler Versorgungsbereich Milspe (Innenstadt) (Hauptzentrum) Zentraler Versorgungsbereich Voerde (Nebenzentrum) Ergänzungsstandorte außerhalb abgegrenzter Zentraler Versorgungsbereiche ENNEPETALER LISTE Vorbemerkung Ableitung der Ennepetaler Liste 114 CIMA Beratung + Management GmbH

5 11 SYNOPSE DER HANDLUNGS- UND STEUERUNGSEMPFEHLUNGEN ANHANG Bestimmung des Marktgebietes und des Nachfragepotenzials Erhebung des bestehenden Einzelhandelsangebotes und Analyse der örtlichen Situation Abgrenzung von Betriebstypen Glossar Fragebogen: Telefonische Haushaltsbefragung 127 CIMA Beratung + Management GmbH

6 ABBILDUNGEN Abb. 1: Sozioökonomische Rahmendaten für die Stadt Ennepetal 13 Abb. 2: Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffern in der Region (2008) 14 Abb. 3: Abgrenzung des Marktgebietes für den Einzelhandel in Ennepetal 16 Abb. 4: Verteilung der Kundenherkunft Haupteinkaufsbereich Ennepetal insgesamt: Kunden aus dem Verflechtungsbereich der Stadt Ennepetal 17 Abb. 5: Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen nach CIMA Warengruppen im Marktgebiet der Stadt Ennepetal (in Mio. ) 19 Abb. 6: Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen nach CIMA Warengruppen in den Stadtteilen der Stadt Ennepetal (in Mio. ) 20 Abb. 7: VOLME GALERIE in der Hagener City 21 Abb. 8: Impressionen aus Hagen-Haspe 22 Abb. 9: Wuppertal-Elberfeld (City) 22 Abb. 10: Impressionen aus dem Haupteinkaufsbereich in Gevelsberg 23 Abb. 11: Impressionen aus dem Haupteinkaufsbereich in Schwelm 23 Abb. 12: Spontanassoziation: An was denken Sie spontan, wenn Sie an Ennepetal denken? 27 Abb. 13: Was gefällt Ihnen ganz besonders an Ennepetal als Einkaufsort? Was sind die Stärken? 30 Abb. 14: Was gefällt Ihnen überhaupt nicht an Ennepetal als Einkaufsort? Was sind die Schwächen? 32 Abb. 15: Besuchsmotive zum Aufsuchen des Haupteinkaufsbereichs von Milspe 34 Abb. 16: Zu welchem Zweck besuchen Sie gewöhnlich die Ortsmitte von Voerde? 36 Abb. 17: Einkaufshäufigkeit im Haupteinkaufsbereich von Milspe 37 Abb. 18: Einkaufshäufigkeit in der Ortsmitte von Voerde 38 Abb. 19: Verkehrsmittelwahl beim Einkaufsbesuch im Haupteinkaufsbereich von Milspe 39 Abb. 20: Verkehrsmittelwahl beim Einkaufsbesuch in der Ortsmitte von Voerde 40 Abb. 21: Räumliche Einkaufsorientierung bei Lebensmitteln 43 Abb. 22: Räumliche Einkaufsorientierung bei Lebensmitteln in Bezug auf einzelne relevante Lebensmittelmärkte in Ennepetal 44 Abb. 23: Räumliche Einkaufsorientierung bei Bekleidung (Räumliche Differenzierung der Haushalte aus Ennepetal) 46 Abb. 24: Räumliche Einkaufsorientierung bei Bekleidung 47 Abb. 25: Räumliche Einkaufsorientierung bei Schuhen / Lederwaren (Räumliche Differenzierung der Haushalte aus Ennepetal) 49 Abb. 26: Räumliche Einkaufsorientierung bei Schuhen / Lederwaren 50 Abb. 27: Räumliche Einkaufsorientierung bei Büchern / Schreibwaren 52 Abb. 28: Räumliche Einkaufsorientierung bei Radio, TV, Unterhaltungselektronik, PC, Fotobedarf 53 Abb. 29: Räumliche Einkaufsorientierung bei Spielwaren 55 Abb. 30: Räumliche Einkaufsorientierung bei Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Keramik, Geschenke 57 Abb. 31: Räumliche Einkaufsorientierung bei Möbel, Teppichen, Heimtextilien 58 Abb. 32: Räumliche Einkaufsorientierung bei Baumarktspezifischen Sortimenten 59 Abb. 33: Änderung des Einkaufsverhaltens im Verlauf der letzten drei Jahre 61 Abb. 34: Vermisste Einzelhandelsangebote in Ennepetal 63 CIMA Beratung + Management GmbH

7 Abb. 35: Bewertung von Infrastrukturmerkmalen und Servicequalitäten nach Schulnoten 65 Abb. 36: Einzelhandelsstrukturen in der Stadt Ennepetal 67 Abb. 37: Verteilung des Einzelhandelsbesatzes im Stadtgebiet 68 Abb. 38: Einzelhandelsstrukturen in den Stadtteilen der Stadt Ennepetal 69 Abb. 39: Verteilung des Einzelhandelsbesatzes Zentrale Versorgungsbereiche Übriges Stadtgebiet 70 Abb. 40: Umsatzverteilung des Einzelhandels in Ennepetal zwischen Innenstadt (Haupteinkaufsbereich) und übrigem Stadtgebiet nach CIMA Warengruppen 71 Abb. 41: Handelszentralitäten des Einzelhandels in Ennepetal 73 Abb. 42: Rangfolge der warengruppenspezifischen Handelszentralitäten des Einzelhandels in Ennepetal 74 Abb. 43: Kaufkraftstrombilanz für die Stadt Ennepetal 77 Abb. 44: Kaufkraftzuflüsse nach Ennepetal (in Mio. ) 77 Abb. 45: Kaufkraftabflüsse aus Ennepetal (in Mio. ) 78 Abb. 46: Kaufkraftstrombilanz für die Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren in der Stadt Ennepetal 79 Abb. 47: Handelszentralitäten in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren in den Stadtteilen der Stadt Ennepetal 80 Abb. 48: Abgrenzung des Haupteinkaufsbereichs Milspe 82 Abb. 49: Einzelhandelsstrukturen im Haupteinkaufsbereich Milspe (=Zentraler Versorgungsbereich Milspe) 83 Abb. 50: Marktabschöpfung des Einzelhandels im Haupteinkaufsbereich von Milspe 85 Abb. 51: Der Westliche Lageabschnitt der Vorder Straße 86 Abb. 52: Mittlerer Lageabschnitt Voerder Straße 87 Abb. 53: Östliche Lageabschnitt Voerder Straße 87 Abb. 54: Komplementärnutzungen und Ladenleerstände im Haupteinkaufsbereich Milspe 88 Abb. 55: Entwicklungshemmnis Rückansichten Voerder Straße 88 Abb. 56: Abgrenzung der Ortsmitte Voerde 89 Abb. 57: Einzelhandelsstrukturen in der Ortsmitte Voerde 90 Abb. 58: Marktabschöpfungsquoten des Einzelhandels in der Ortsmitte Voerde 91 Abb. 59: Ortsmitte Voerde 91 Abb. 60: Ladenleerstand im Geschäftszentrum in Randlage zur Lindenstraße 92 Abb. 61: Komplementärnutzungen zum Einzelhandel und Ladenleerstände in der Ortsmitte von Voerde 92 Abb. 62: Die Mittelstraße in Altenvoerde 93 Abb. 63: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung des Einzelhandels im Haupteinkaufsbereich Milspe 95 Abb. 64: CIMA CITY Qualitäts-Check: Warenpräsentation / Ladengestaltung des Einzelhandels im Haupteinkaufsbereich Milspe 96 Abb. 65: Marktauftritt ausgewählter Einzelhandelsbetriebe im Haupteinkaufsbereich Milspe 97 Abb. 66: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung des Einzelhandels in der Ortsmitte Voerde 97 Abb. 67: CIMA City Qualitäts-Check: Warenpräsentation / Ladengestaltung des Einzelhandels in der Ortsmitte Voerde. 98 Abb. 68: Handlungsempfehlungen für den Haupteinkaufsbereich Milspe (I) 99 Abb. 69: Handlungsempfehlungen für den Haupteinkaufsbereich Milspe (II)100 CIMA Beratung + Management GmbH

8 Abb. 70: Handlungsempfehlungen für den Haupteinkaufsbereich Milspe (III) 101 Abb. 71: Handlungsempfehlungen für die Ortsmitte Voerde 102 Abb. 72: Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Milspe (Innenstadt) 110 Abb. 73: Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereich Voerde 112 Abb. 74: Abschließende Liste Zentrenrelevanter Sortimente (ohne nahversorgungsrelevante Sortimente) 118 Abb. 75: Synopse zum Einzelhandelskonzept für die Stadt Ennepetal (Kartographische Darstellung) 121 CIMA Beratung + Management GmbH

9 1 VORBEMERKUNGEN AUFGABENSTELLUNG Die Stadt Ennepetal liegt mit rd Einwohnern zwischen dem südwestlich angrenzenden Oberzentrum Wuppertal und dem nordöstlich gelegenen Oberzentrum Hagen. Das Mittelzentrum Gevelsberg im Norden und das Mittelzentrum Schwelm im Westen grenzen unmittelbar an das Stadtgebiet von Ennepetal. Die südlich und östlich angrenzenden Bereiche sind stärker ländlich geprägt. Die dort liegenden Klein- und Mittelstädte wie Breckerfeld und Radevormwald sind lediglich ergänzende Wettbewerbsstandorte. Der überwiegende Teil des Siedlungsraumes erstreckt sich entlang der Tallagen der Ennepe, der,heilenbecke und des Hasper Baches, die Keimzellen der Frühindustrialisierung im Segment der Metallverarbeitung waren. Zwischen den beiden Flusstälern liegt der Ortsteil Voerde. Die einwohnerstärksten Stadtteile im bzw. am Ennepetal sind Milspe und Voerde. Im Vergleich zur Industriegeschichte der Region ist die Stadt Ennepetal noch jung. Sie wurde 1949 aus den beiden Industriegemeinden Voerde und Milspe gegründet. Die Stadt Ennepetal steht in Bezug auf die Versorgungsinfrastruktur des Einzelhandels in einem intensiven Wettbewerb mit den benachbarten Oberzentren Wuppertal und Hagen, aber auch den unmittelbar angrenzenden Mittelzentren Schwelm und Gevelsberg. Im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans sollen auch konzeptionelle Aussagen zur Weiterentwicklung des Einzelhandels erarbeitet werden. Das hier vorliegende Einzelhandelskonzept liefert die maßgeblichen Befunde und Antworten. Ziel des Einzelhandelskonzeptes ist es, die Planungssicherheit für privatwirtschaftliche Investitionen und dem örtlichen Einzelhandel zu geben. Es sollen Entwicklungs- und Profilierungsspielräume aufgezeigt werden, die dem Strukturwandel im Einzelhandel und der zu erwartenden demographischen Entwicklung mit Überalterung und Bevölkerungsrückgang Rechnung tragen. Als strategische Stoßrichtungen der zukünftigen Einzelhandelsentwicklung sind abzuleiten: Die Stadt Ennepetal ist dementsprechend polyzentrisch strukturiert. Die Stadt verfügt über neun Stadtteile und übernimmt eine mittelzentrale Versorgungsfunktion für die Bevölkerung im Stadtgebiet. Ennepetal ist heute ein moderner Industriestandort. Aus der Wiege der metallverarbeitenden Industrie sind Unternehmen mit weltweiter Handelsaktivität hervorgegangen. Zukünftiges Entwicklungspotenzial liegt vor allem im an der Stadtgrenze zu Schwelm gelegenen Industrie- und Gewerbegebiet Oelkinghausen. Mit der Kluterthöhle verfügt die Stadt Ennepetal über ein nicht zu unterschätzendes touristisches Potenzial. Sie gilt als größte Naturhöhle Deutschlands und hat heilklimatische Wirkung. Darüber hinaus locken die Talsperren und ausgebauten Wanderwege der waldreichen Gebiete im südlichen Stadtgebiet Naherholungssuchende. Nachhaltige Absicherung und ggf. Weiterentwicklung der Ortskernlagen in Milspe und Voerde. Dabei liegt besonderes Augenmerk auf dem Ausbau der mittelzentralen Versorgungsfunktion in Milspe. Absicherung ergänzender, nachhaltiger Nahversorgungsstandorte im Stadtgebiet. Steuerung des großflächigen Einzelhandels auf Standorte ohne negative Auswirkungen auf die zentralen Einzelhandelslagen CIMA Beratung + Management GmbH

10 Das Einzelhandelskonzept für die Stadt Ennepetal fußt auf Bestandserhebungen, Kaufkraftanalysen, Kundenwohnort- und Haushaltsbefragungen, ergänzenden Datenrecherchen und Expertengesprächen sowie Standortbewertungen vor Ort. Grundsätzlich werden folgende Fragestellungen beantwortet: Welche Standortlenkungsmaßnahmen und baurechtliche Steuerungen sind in Bezug auf Entwicklungsvorhaben einzelner Investoren vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Absicherung der Einkaufsattraktivität in den Haupteinkaufsbereichen der Stadt Ennepetal (Milspe und Voerde) zu ergreifen? Wie stellt sich die Angebots- und Nachfragesituation für den Ennepetaler Einzelhandel heute dar? Welche einzelhandelsrelevanten Nachfragevolumina liegen im Stadtgebiet von Ennepetal und seinen Stadtteilen vor? Wie kann das Zentrum Milspe als zentraler Einkaufsstandort attraktiviert werden? Welche Profilierungschancen hat das Zentrum Milspe vor dem Hintergrund des intensiven regionalen Wettbewerbs? Welches Stärkenund Schwächen-Profil kann für das Zentrum Milspe gezeichnet werden? In welchen Warengruppen bzw. Sortimenten bestehen Entwicklungsspielräume? Welche Flächenpotenziale sollten zur Attraktivitätssteigerung des Einzelhandelsbesatzes im Zentrum Milspe herangezogen werden? Wie kann die Nahversorgung im übrigen Stadtgebiet nachhaltig gesichert werden? Wie ist die Nahversorgungsstruktur in Ennepetal im Kontext des Verbraucherverhaltens und des Strukturwandels im Einzelhandel zu bewerten? Welche Zentralen Versorgungsbereiche im Sinne des 24a LEPro NRW sind für die Stadt Ennepetal abzugrenzen? Welche Hierarchie Zentraler Versorgungsbereiche ist für das Stadtgebiet von Ennepetal zu definieren? Welche spezifische Liste nahversorgungsrelevanter, zentrenrelevanter und nicht zentrenrelevanter Sortimente ist für Ennepetal abzuleiten? Welche weiteren Handlungsempfehlungen können zur Weiterentwicklung des Einzelhandels in der Stadt Ennepetal abgeleitet werden? Im Zeitraum von Dezember 2008 bis Januar 2009 hat die CIMA Beratung + Management GmbH eine vollständige Bestandserhebung des Einzelhandels im Stadtgebiet von Ennepetal durchgeführt. Jeder Betrieb wurde persönlich vom Erhebungsteam aufgenommen und in seiner Leistungsfähigkeit eingeschätzt. Für die Geschäfte in den Haupteinkaufsbereichen von Milspe und Voerde wurde zudem eine qualitative Bewertung hinsichtlich Marktpositionierung sowie Warenpräsentation und Ladengestaltung vorgenommen. Die qualitativen Analysen fanden im März 2009 statt. Mittels einer Kundenwohnorterhebung in gemeinsam mit dem Auftraggeber ausgewählten Geschäften in Milspe und Voerde wurden zusätzliche Befunde zur Abgrenzung des Einzugsbereichs des Ennepetaler Einzelhandels ermittelt. Die Kundenwohnorterhebungen fanden vom bis statt. CIMA Beratung + Management GmbH

11 Eine telefonische Haushaltsbefragung mit 700 Konsumenten im Einzugsbereich des Ennepetaler Einzelhandels lieferte zusätzliche Informationen zum räumlichen Einkaufsverhalten und zur Bewertung des Einzelhandelsangebotes in Ennepetal. Die Bewertung der Attraktivität von Wettbewerbsstandorten sowie die Bewertung von Standortpotenzialen vor Ort runden das Spektrum der Befunde ab. Diese Standortanalysen wurden von Januar 2009 bis März 2009 durchgeführt. Eine erste Präsentation der Marktdaten zum Einzelhandel in Ennepetal fand im April 2009 statt. Das vorliegende Einzelhandelskonzept für die Stadt Ennepetal gliedert sich in folgende Abschnitte: Abschnitt 2 gibt einen Überblick über die Lage im Raum, die siedlungsräumlichen Strukturen im Stadtgebiet und die allgemeinen wirtschaftsräumlichen Daten. Abschnitt 3 erfasst die Marktrahmendaten auf der Nachfrageseite. An die Abgrenzung des Marktgebietes für den Ennepetaler Einzelhandel schließt sich die Dokumentation der Ergebnisse aus der Kundenwohnorterhebung an. Im Anschluss werden die einzelhandelsrelevanten Nachfragevolumina im Einzugsbereich des Ennepetaler Einzelhandels dokumentiert. Die Ergebnisse der telefonischen Haushaltsbefragung zum räumlichen Einkaufsverhalten und der Bewertung des vorliegenden Einzelhandelsangebotes werden in Abschnitt 4 beschrieben und kommentiert. Es resultieren daraus erste wesentliche Schlussfolgerungen in Bezug auf die Kaufkraftbindung des örtlichen Einzelhandels und hinsichtlich abzuleitender Handlungsempfehlungen. Abschnitt 5 beschreibt die Einzelhandelsstrukturen im Stadtgebiet insgesamt und in den relevanten Teilräumen der Stadt Ennepetal. Die Dokumentation von Handelszentralitäten und Kaufkraftströmen in Abschnitt 6 erlaubt Rückschlüsse auf die grundsätzlichen Einzelhandelsentwicklungspotenziale der Stadt Ennepetal. Abschnitt 7 analysiert und bewertet die Einzelhandelsstrukturen im Haupteinkaufsbereich von Milspe, in der Ortsmitte von Voerde und im Ortskern von Altenvoerde. Neben der Auswertung der Bestandserhebung werden ergänzende qualitative Analysen zur Angebotsqualität des ansässigen Einzelhandels in Milspe und Voerde dokumentiert und dezidierte Handlungsempfehlungen abgeleitet. Abschnitt 8 dokumentiert die Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Nahversorgung und gibt Hinweise zur Standortentwicklung des großflächigen Einzelhandels. Abschnitt 9 setzt sich mit der Abgrenzung der Zentralen Versorgungsbereiche für die Stadt Ennepetal auseinander. Es wird umfassend auf die aktuelle Rechtsprechung zu diesem noch jungen Planungsinstrument einschließlich der resultierenden Erfordernisse aus dem 24a LEPro NRW sowie des neuen Einzelhandelserlasses des Landes Nordrhein-Westfalen eingegangen. Abschnitt 10 leitet die Ennepetaler Liste nahversorgungs-, zentrenrelevanter und nicht zentrenrelevanter Sortimente aus den Bestandsdaten des Einzelhandels ab. Abschnitt 11 fasst die zentralen Handlungsempfehlungen als Synopse zusammen CIMA Beratung + Management GmbH

12 2 LAGE IM RAUM UND WIRTSCHAFTLICHE RAH- MENBEDINGUNGEN 2.1 Lage im Raum, Siedlungsstruktur Die Stadt Ennepetal mit rd Einwohnern erstreckt sich entlang der Tallagen der Ennepe, der Heilenbecke und des Hasper Baches sowie der dazwischen liegenden und sich südlich anschließenden Höhenzüge. Die Tallagen der Ennepe, der Heilenbecke und des Hasper Baches kennzeichnen noch heute Spuren der frühen Industrialisierung. Aus der Wiege der Industrialisierung hat sich eine diversifizierte mittelständisch geprägte gewerbliche Wirtschaft mit hoher Kompetenz im Segment der metallverarbeitenden Industrie entwickelt. Während die Tallage der Ennepe mit den Stadtteilen Milspe und Altenvoerde sowie das angrenzende Voerde dichter besiedelt sind, schließt sich südlich davon ein waldreicher, ländlicher Raum an. Die Stadtteile Rüggeberg, Bülbringen/ Oberbauer, Königsfeld und Heide sind eher dörflich strukturiert. Die Stadt Ennepetal ist polyzentrisch strukturiert. Der Bevölkerungsschwerpunkt liegt dabei in den im nördlichen Stadtgebiet liegenden Büttenberg, Milspe, Altenvoerde und Voerde. Der sich östlich an Voerde anschließende Stadtteil Hasperbach ist deutlich schwächer besiedelt. Das westlich von Milspe liegende Oelkinghausen wird im Wesentlichen durch das dort etablierte Industrie- und Gewerbegebiet geprägt. In den ländlichen Raum eingebettet sind die im südlichen Stadtgebiet liegenden und dörflich geprägten Stadtteile Rüggeberg, Bülbringen/ Oberbauer, Königsfeld und Heide. Das hügelige Bergland im südlichen Stadtgebiet wird durch große Waldareale und mehrere Talsperren charakterisiert. Sie prägen den Naherholungscharakter maßgeblich. Das Stadtgebiet Ennepetal grenzt im Norden an die Gemeinde Gevelsberg, im Westen an die Gemeinde Schwelm, im Südwesten liegt die kreisfreie Stadt Wuppertal und im Nordosten befindet sich die kreisfreie Stadt Hagen. Die südlich und südöstlich angrenzenden Bereiche sind stärker ländlich geprägt. Die dort liegenden Klein- und Mittelstädte wie Radevormwald und Breckerfeld sind lediglich als ergänzende Wettbewerbsstandorte in Bezug auf den örtlichen Einzelhandel zu betrachten. Die Stadt Ennepetal ist mit Anbindung über die B 7 an die BAB 1 (Köln Dortmund Bremen Hamburg) gut an das deutsche Fernstraßennetz angebunden. Darüber hinaus verbindet die B 7 die Stadt mit Wuppertal in südwestlicher Richtung sowie in nordöstliche Richtung mit Hagen. Kreis- und Landesstraßen verknüpfen die Kernstadt mit den ländlich geprägten Ortsteilen. Die Stadt Ennepetal ist in das Stadt- und Regionalbusnetz der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) integriert. Vom zentralen Omnibusbahnhof in Milspe bestehen Verbindungen in alle Richtungen des flächigen Stadtgebietes sowie in das südliche Gebiet des Ennepe-Ruhr-Kreises. Im Norden des Stadtgebiets befindet sich der DB-Bahnhof Ennepetal (Gevelsberg). Dort halten die drei RE-Linien (Wupper-Express, Rheinland-Münsterland-Express und Maas-Wupper-Express) zu Hauptverkehrszeiten jeweils im Stundentakt. 2.2 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen; Bevölkerungsentwicklung, Kaufkraftniveau Die Wirtschaftsstruktur der Stadt Ennepetal ist gekennzeichnet durch kleine und mittelgroße Unternehmen des mittelständischen Gewerbes. Bei der Mehrzahl der Unternehmen handelt es sich um Traditionsunternehmen, die CIMA Beratung + Management GmbH

13 sich aufgrund von Qualität und teils auch Marktführerschaft gut auf den internationalen Märkten behaupten. Mit dem Gewerbegebiet Oelkinghausen hat die Stadt einen attraktiven Gewerbestandort für innovatives verarbeitendes Gewerbe und technologieorientierte Unternehmen geschaffen. Die grundsätzlich gesunde Wirtschaftsstruktur des Standortes Ennepetal spiegelt sich sowohl in den guten Arbeitsmarktdaten wie auch dem stabilen Niveau sozialversicherungspflichtiger Arbeitsverhältnisse wider (siehe Abb. 1). Seit 2004 stieg die Zahl sozialversicherungspflichtiger Arbeitsverhältnisse (am Arbeitsort) in Ennepetal leicht an auf Arbeitsverhältnisse zum Die Arbeitslosenquote liegt im Februar 2009 mit 7,9 % im Ennepe-Ruhr-Kreis nach Angaben der Arbeitsagentur Hagen leicht unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt von 8,9 % bzw. 8,5 %. Im Vergleich zum Februar 2008 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit im Ennepe-Ruhr-Kreis um 0,4 %-Punkte. Damit hat Ennepetal an der positiven konjunkturellen Entwicklung partizipieren können. Die Lage der Stadt Ennepetal an der Schnittstelle der Ballungsrandzone der Metropolregion Ruhr und des Sauerlandes bzw. Bergischen Landes bietet vielseitige Naherholungs- und Freizeitmöglichkeiten. Die Kluterthöhle ist Deutschlands größte Naturhöhle und bietet Heilmöglichkeiten bei Asthma und anderen Atemwegserkrankungen. Ein ausgeprägtes Wanderwegenetz durch die Wald- und Hügellandschaft führt durch attraktive Naherholungsgebiete vorbei an mehreren Talsperren. Die Anzahl der Gästeankünfte in der Stadt Ennepetal ist vergleichsweise gering. Zwischen den Jahren 2003 und 2006 war die Anzahl der Ankünfte sogar leicht rückläufig. Die Ursache liegt hier in erster Linie an unzureichender Infrastruktur im Beherbergungsgewerbe. Die außerordentlich hohen Übernachtungszahlen und die extrem lange Aufenthaltsdauer sind ausschließlich auf die Kuraufenthalte in der im Stadtgebiet ansässigen Klinik Königsfeld zurückzuführen. Im Naherholungstourismus liegt für die Stadt Ennepetal noch ein strategisches Entwicklungs- und Profilierungspotenzial. Abb. 1: Sozioökonomische Rahmendaten für die Stadt Ennepetal Sozioökonomische Rahmendaten der Stadt Ennepetal Indikatoren Bevölkerungsstand: (Erstwohnsitze) Prognose : -9,9% Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (am Arbeitsort) Arbeitsmarktdaten (Gst. Ennepetal) Arbeitslose insgesamt Arbeitslosenquote ,9% ,3% Tourismus Anzahl der Ankünfte Übernachtungen Aufenthaltsdauer (in Tagen) , ,4 Quellen: Stadt Ennepetal; Landesdatenbank NRW; Arbeitsagentur Hagen; Bertelsmann Stiftung; Bearbeitung: CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

14 Das einzelhandelsrelevante Kaufkraftniveau der Bevölkerung liegt in der gesamten Region deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Mit einer einzelhandelsrelevanten Kaufkraftkennziffer von 109,0 nimmt Ennepetal einen Spitzenwert ein und wird in der Region nur von Sprockhövel übertroffen (siehe rechts stehende Abb. 2). In Bezug auf die demographische Entwicklung prognostiziert die BERTELS- MANN STIFTUNG für den Zeitraum von für die Stadt Ennepetal einen Bevölkerungsrückgang von 9,9 %. Ursache für diesen deutlichen Bevölkerungsrückgang ist die bereits in der heutigen Bevölkerungspyramide angelegte Überalterung der Bevölkerung, die nicht mehr durch Geburten und Zuwanderungen ausgeglichen werden kann. Unseres Erachtens hat die Stadt Ennepetal jedoch Chancen diesen prognostizierten Bevölkerungsrückgang deutlich zu verringern. Maßgebliche Faktoren sind die Attraktivität als Wohnstandort und die günstigen wirtschaftsräumlichen Gegebenheiten. Dementsprechend sind Abb. 2: Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffern in der Region (2008) Sprockhövel Ennepetal Breckerfeld Schwerte Meinerzhagen Halver Schwelm Gevelsberg Wuppertal Hagen Kierspe Kaufkraftkennziffern 2008 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft Deutschland = ,7 106,7 105,6 105,5 103,1 102,5 112,5 109,0 105,1 101,7 100,0 eine aktive, jedoch marktkonforme Wohnbaulandentwicklung bei dennoch umfassender Erhaltung naturräumlicher Ressourcen, eine mittelstandsorientierte Wirtschaftsförderungspolitik sowie CIMA GmbH Quelle: mb research, Nürnberg eine attraktive Absicherung der Versorgungsstrukturen im Stadtgebiet mit Stärkung der mittelzentralen Versorgungsfunktionen und Aufenthaltsqualität des Zentrums Milspe gleich bedeutsame Handlungsfelder zur Sicherung des Bevölkerungspotenzials in der Stadt Ennepetal. CIMA Beratung + Management GmbH

15 3 MARKTGEBIET UND NACHFRAGEVOLUMEN IM EINZUGSBEREICH DES EINZELHANDELS IN EN- NEPETAL 3.1 Abgrenzung des Marktgebietes für den Einzelhandel in Ennepetal Das Marktgebiet des Einzelhandels in Ennepetal wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Verteilung der Bevölkerung im Raum, Örtliche und regionale Verkehrsinfrastruktur mit der hervorragenden Anbindung an die BAB 1 und die gute regionale Verkehrserschließung über die B 7, Grundsätzlich hohe Mobilität der Bevölkerung im Raum und ausgeprägte Pendlerverflechtungen in der Region. Struktur und Verteilung des Einzelhandels in Ennepetal insgesamt unter Berücksichtigung der polyzentrischen Siedlungsstrukturen, Branchenmix, Filialisierungsgrad und Angebotsqualität im Haupteinkaufsbereich von Milspe und in der Ortsmitte von Voerde, Sogwirkung von Standorten des großflächigen Einzelhandels innerhalb des Stadtgebietes. Besondere Bedeutung hat hier das EN-CENTER an der B 7 an der Stadtgrenze zu Schwelm mit der Standortagglomeration MARKTKAUF SB-Warenhaus / HAMMER Fachmarkt für Bodenbeläge, Vor dem Hintergrund der räumlichen Strukturen und der regionalen Wettbewerbssituation sowie der nachfolgend dokumentierten Ergebnisse der Kundenwohnorterhebung beschränkt sich das Marktgebiet des Einzelhandels in Ennepetal lediglich auf das Stadtgebiet selbst (rd Einwohner). Berücksichtigt man noch sporadische Kaufkraftzuflüsse aus angrenzenden Siedlungsbereichen der Städte Gevelsberg, Schwelm, Hagen und Breckerfeld sowie aus Sprockhövel und Wetter (Ruhr) kann von einem ergänzend zu bindenden Einwohnerpotenzial von Einwohnern ausgegangen werden. Dementsprechend resultiert für den Ennepetaler Einzelhandel insgesamt ein Marktpotenzial von rd Einwohnern. Angebotsattraktivität der Fachmarktagglomerationen in der Region, insbesondere in Schwelm an der B 7 (u.a. OBI Baufachmarkt), Abb. 3 auf der nachfolgenden Seite dokumentiert die Abgrenzung des Marktgebietes des Einzelhandels in Ennepetal. Attraktivität der Haupteinkaufsbereiche der konkurrierenden Mittel- und Oberzentren Hagen, Wuppertal, Gevelsberg, Schwelm, CIMA Beratung + Management GmbH

16 Einzelhandelskonzept für die Stadt Ennepetal Abb. 3: Abgrenzung des Marktgebietes für den Einzelhandel in Ennepetal Marktgebiet Stadt Ennepetal Rd Ew. CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

17 3.2 Kundenwohnorterhebung zur Verifizierung der Marktgebietsabgrenzung Methodische Vorbemerkungen Die CIMA Beratung + Management GmbH hat gemeinsam mit der Stadt Ennepetal zur Verifizierung des aus der regionalen Wettbewerbsanalyse abgegrenzten Marktgebietes in fünf insgesamt ausgewählten Einzelhandelsunternehmen im Haupteinkaufsbereich von Milspe sowie in den Ortsteilen Altenvoerde und Voerde eine Kundenwohnorterhebung durchgeführt. Dabei wurden die Kunden an der Kasse bei den Einkäufen von den Mitarbeitern der ausgewählten Geschäfte nach ihrem Wohnort gefragt. Die einzelnen Nennungen wurden auf einer vorbereiteten Strichliste vermerkt. Die Kundenwohnorterhebung wurde im Zeitraum vom bis durchgeführt. Die Ergebnisse der Kundenwohnorterhebung für die Stadt Ennepetal werden nachfolgend ausführlich dokumentiert. Abb. 4: Verteilung der Kundenherkunft Haupteinkaufsbereich Ennepetal insgesamt: Kunden aus dem Verflechtungsbereich der Stadt Ennepetal Teilgenommene Geschäfte insgesamt n = 642 Kunden 95,0% Kundenwohnorterhebung Verteilung Kunden im Einzugsbereich 5,0% 38% Kunden aus dem Umland n = 32 22% 9% 9% 6% 15% Bei der Auswahl der Geschäfte im Stadtgebiet von Ennepetal wurde insbesondere auf die Kundenbindung des Inhaber geführten Facheinzelhandels abgezielt. Ennepetal Umland Sprockhövel Breckerfeld Wetter Hagen Schwelm Gevelsberg Kundenwohnorterhebung Haupteinkaufsbereich Ennepetal insgesamt Von den in allen fünf Einzelhandelsbetrieben erhobenen Kunden, kamen 95 % aus Ennepetal und nur 5 % aus dem Umland. CIMA GmbH 2009 Dem Einzelhandel in Ennepetal gelingt es in nur sehr geringem Umfang Kunden aus dem Umland zu binden. Dementsprechend ist als aktuelles Marktgebiet des örtlichen Einzelhandels auch nur das Stadtgebiet von Ennepetal selbst abzugrenzen. CIMA Beratung + Management GmbH

18 Von dem Kundenanteil aus dem Umland kommt über ein Drittel aus der Nachbargemeinde Gevelsberg. Immerhin 22 % der Kunden aus dem Umland können aus Schwelm und weitere 15 % können aus dem Oberzentrum Hagen gebunden werden. Weitere Wohnstandorte fallen weniger ins Gewicht. 3.3 Nachfragevolumen im Marktgebiet des Einzelhandels von Ennepetal 184,7 Mio. Die warengruppenspezifische Differenzierung der Nachfragevolumina ist der nachfolgenden Abb. 5 zu entnehmen. Abb. 6 auf der übernächsten Seite dokumentiert die Verteilung des warengruppenspezifischen Nachfragevolumens im Stadtgebiet von Ennepetal auf neun Teilräume in der Stadt Ennepetal. Das Nachfragevolumen im Marktgebiet des Ennepetaler Einzelhandels beläuft sich insgesamt auf 242,1 Mio. Es berücksichtigt die Bevölkerung im Stadtgebiet von Ennepetal sowie ergänzende diffuse Kaufkraftzuflüsse mit einem Bevölkerungspotenzial von rd Einwohnern sowie eine Potenzialreserve von 2,0 % des Nachfragevolumens in der Stadt Ennepetal. 1 In der Stadt Ennepetal beläuft sich das einzelhandelsrelevante Nachfragevolumen auf 1 Mit dem Konzept der Potenzialsreserve soll standörtlichen Sondereinflüssen Rechnung getragen werden. Sie beläuft sich in der Regel auf 2 % bis 8% des realisierten Nachfragevolumens im Einzugsbereich. Vor dem Hintergrund des bereits berücksichtigten diffusen Kaufkraftzuflusses von außerhalb des Stadtgebietes und des eher noch entwicklungsfähigen Naherholungstourismus wird für das Ennepetaler Marktgebiet konservativ eine Potenzialsreserve von 2,0 % angesetzt. Sie berücksichtigt das Nachfragevolumen von Geschäftsreisenden, Gästen und Besuchern. CIMA Beratung + Management GmbH

19 Abb. 5: Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen nach CIMA Warengruppen im Marktgebiet der Stadt Ennepetal (in Mio. ) diffuse Stadt Kaufkraftzuflüssreserve Potenzials- CIMA Warengruppen Ennepetal insgesamt Täglicher Bedarf 100,2 29,1 2,0 131,3 Lebensmittel und Reformwaren 72,9 21,2 1,5 95,6 Gesundheits- und Körperpflege 24,9 7,2 0,5 32,7 übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 2,4 0,7 0,0 3,1 Persönlicher Bedarf insgesamt 23,5 6,8 0,5 30,9 Bekleidung, Wäsche 15,2 4,4 0,3 19,9 Schuhe, Lederwaren 4,3 1,2 0,1 5,6 Uhren, Schmuck, Optik 4,0 1,2 0,1 5,3 Medien und Technik insgesamt 21,5 6,3 0,4 28,2 Bücher, Schreibwaren 5,3 1,5 0,1 6,9 Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 16,3 4,7 0,3 21,3 Spiel, Sport, Hobby insgesamt 6,1 1,8 0,1 8,0 Sportartikel 3,0 0,9 0,1 3,9 Spielwaren 1,6 0,5 0,0 2,1 Hobbybedarf (Fahrräder, Musikalien, etc.) 1,5 0,4 0,0 2,0 Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik (gehobener Haushaltsbedarf) 3,0 0,9 0,1 3,9 Einrichtungsbedarf 11,8 3,4 0,2 15,5 Möbel, Antiquitäten 9,7 2,8 0,2 12,8 Teppiche, Gardinen, Heimtextilien 2,1 0,6 0,0 2,7 Baumarktspezifische Sortimente (inklusive Gartencenterrelevanten Sortimenten) 18,5 5,4 0,4 24,2 SUMME 184,7 53,7 3,7 242,1 EINWOHNER Quelle: CIMA Kaufkraftanalysen 2009; Rundungsdifferenzen möglich Bearbeitung: CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

20 Abb. 6: Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen nach CIMA Warengruppen in den Stadtteilen der Stadt Ennepetal (in Mio. ) CIMA Warengruppen Stadt Oelkinghausen Alten- Hasper- Bülbringen Rügge- Königs- Ennepe- Büttenberg Milspe voerde Voerde bach Oberbauer berg feld tal Täglicher Bedarf 10,4 1,9 32,6 12,1 25,7 4,4 4,6 5,0 3,5 100,2 Lebensmittel und Reformwaren 7,5 1,4 23,7 8,8 18,7 3,2 3,3 3,6 2,6 72,9 Gesundheits- und Körperpflege 2,6 0,5 8,1 3,0 6,4 1,1 1,1 1,2 0,9 24,9 übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 0,2 0,0 0,8 0,3 0,6 0,1 0,1 0,1 0,1 2,4 Persönlicher Bedarf insgesamt 2,4 0,4 7,7 2,8 6,0 1,0 1,1 1,2 0,8 23,5 Bekleidung, Wäsche 1,6 0,3 5,0 1,8 3,9 0,7 0,7 0,8 0,5 15,2 Schuhe, Lederwaren 0,4 0,1 1,4 0,5 1,1 0,2 0,2 0,2 0,2 4,3 Uhren, Schmuck, Optik 0,4 0,1 1,3 0,5 1,0 0,2 0,2 0,2 0,1 4,0 Medien und Technik insgesamt 2,2 0,4 7,0 2,6 5,5 1,0 1,0 1,1 0,8 21,5 Bücher, Schreibwaren 0,5 0,1 1,7 0,6 1,4 0,2 0,2 0,3 0,2 5,3 Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 1,7 0,3 5,3 2,0 4,2 0,7 0,7 0,8 0,6 16,3 Spiel, Sport, Hobby insgesamt 0,6 0,1 2,0 0,7 1,6 0,3 0,3 0,3 0,2 6,1 Sportartikel 0,3 0,1 1,0 0,4 0,8 0,1 0,1 0,1 0,1 3,0 Spielwaren 0,2 0,0 0,5 0,2 0,4 0,1 0,1 0,1 0,1 1,6 Hobbybedarf (Fahrräder, Musikalien, etc.) 0,2 0,0 0,5 0,2 0,4 0,1 0,1 0,1 0,1 1,5 Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik (gehobener Haushaltsbedarf) 0,3 0,1 1,0 0,4 0,8 0,1 0,1 0,1 0,1 3,0 Einrichtungsbedarf 1,2 0,2 3,9 1,4 3,0 0,5 0,5 0,6 0,4 11,8 Möbel, Antiquitäten 1,0 0,2 3,2 1,2 2,5 0,4 0,4 0,5 0,3 9,7 Teppiche, Gardinen, Heimtextilien 0,2 0,0 0,7 0,3 0,5 0,1 0,1 0,1 0,1 2,1 Baumarktspezifische Sortimente (inklusive Gartencenterrelevanten Sortimenten) 1,9 0,3 6,0 2,2 4,7 0,8 0,8 0,9 0,7 18,5 SUMME 19,1 3,4 60,2 22,3 47,4 8,2 8,4 9,2 6,5 184,7 EINWOHNER Quelle: CIMA Kaufkraftanalysen 2009; Rundungsdifferenzen möglich Bearbeitung: CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

21 3.4 Regionaler Wettbewerb Im Nachfolgenden werden die wichtigsten Wettbewerbsstandorte für den Einzelhandel in Ennepetal dargestellt. Diese sind: Abb. 7: VOLME GALERIE in der Hagener City Oberzentrum Hagen (rd. 12 km nordöstlich) Oberzentrum Wuppertal (rd. 14 km südwestlich) Mittelzentrum Gevelsberg (rd. 5 km nördlich) Mittelzentrum Schwelm (rd. 8 km westlich) Hagen Der Haupteinkaufsbereich in der Hagener City erstreckt sich innerhalb des Verkehrserschließungsringes entlang der Elberfelder Straße sowie der Kampstraße und des Friedrich-Ebert-Platzes. Die Hagener City bekam erhebliche positive Entwicklungsimpulse durch den Neubau der Hauptverwaltung der Sparkasse mit Ladenflächen im Erdgeschoss und Realisierung der VOLME GA- LERIE am Friedrich-Ebert-Platz zwischen Fachmarktkonzepten des KAUFHOF und Rathaus. Die privatwirtschaftlichen Investitionen wurden begleitet durch öffentliche Attraktivierungsmaßnahmen im öffentlichen Raum durch Neupflasterungen und Optimierung der Möblierung im Straßenraum. Darüber hinaus wurde der Friedrich-Ebert-Platz zu einem verkehrsberuhigten innenstädtischen Platz umgestaltet. Einzelhandelsmagnete in der Hagener City sind P&C, H&M, SinnLeffers, GALERIA KAUFHOF sowie das Buchkaufhaus THALIA und das Elektrokaufhaus SATURN. Die Realisierung der VOLME GALERIE hat maßgeblich zu einer Optimierung des Angebotes in der Hagener City beigetragen. Mit der Umgestaltung des Friedrich-Ebert-Platzes wurde ein attraktiver Stadtraum geschaffen. Fotos: Multi Development Germany GmbH Das in Richtung Ennepetal gelegene Stadtteilzentrum Hagen-Haspe im östlichen Stadtgebiet entwickelt Angebotskompetenz im konsumigen und Discount orientiertem Segment. Mit dem dort etablierten real.- SB-Warenhaus und dem Lebensmitteldiscounter ALDI steht vor allem das Nahversorgungsangebot im Vordergrund. Relevant sind aber auch ergänzende discountorientierte Ankerbetriebe wie der Schuhdiscounter DEICHMANN und das Kleinpreiskaufhaus WOOLWORTH. Der Kernbereich des Hasper Stadtteilzentrums Voerder Straße ist als Fußgängerzone ausgebaut. Im Verlaufe der letzten Jahre hat auch das gastronomische Angebot in der Hagener City an Vielfalt und Qualität gewonnen. Die Aufenthaltsqualität hat sich zweifelsohne seit Anfang der 90er Jahre deutlich erhöht. CIMA Beratung + Management GmbH

22 Abb. 8: Impressionen aus Hagen-Haspe Abb. 9: Wuppertal-Elberfeld (City) Die linke Abb. zeigt den Standortbereich des real.- SB-Warenhauses; Die rechte Abb. dokumentiert ein eher Discount orientiertes Textilangebot in der Fußgängerzone von Hagen-Haspe. Fotos: CIMA GmbH 2009 Linke Abb.: CITY ARKADEN mit Blick in die Poststraße. Diese fällt in Richtung Rathaus im Angebotsniveau ab. Discountorientierte und stärker konsumige Nutzungen prägen das Bild (Abb. rechts). Fotos: Bildarchiv der CIMA GmbH Wuppertal Das bergische Oberzentrum hat im Stadtteil Elberfeld mit Realisierung der CITY ARKADEN Ende der 90er Jahre einen wichtigen Innovationsimpuls erhalten. Wesentliche innerstädtische Areale sind durch dieses Investment aufgewertet worden. Dennoch blieb die überörtliche Sogkraft begrenzt. Die CITY ARKADEN binden überwiegend Kaufkraft aus Wuppertal selbst. Der leistungsstarke Einzelhandelsbesatz konzentriert sich neben dem Shoppingcenter auf die Einkaufslagen Alte Freiheit, Poststraße, Kirchstraße und Turmhof. Die RATHAUS- GALERIE am Elberfelder Rathaus genießt nach wie vor überörtlich den Ruf einer Passage mit ausgesprochener Qualitätsorientierung. Mit der Eröffnung des neuen P&C Flagshipstores am Wall hat sich das Zentrum Elberfeld im qualitätsorientierten Fashionsegment neu positioniert. Im Augenblick ist ein deutliches Interesse qualitätsorientierter Filialisten am Einzelhandelsstandort Wuppertal zu verspüren. Der Ladenleerstand in einzelnen B-Lagen hat sich deutlich reduziert. Positiv gewirkt hat darüber hinaus die Ansiedlung des SATURN Elektrokaufhauses an der Poststraße. Seit mittlerweile rund zehn Jahren wird die Realisierung eines die Elberfelder City ergänzenden Fachmarktzentrums Am Döppersberg diskutiert. Die Verkaufsflächendimensionierung soll bei m² bis m² liegen. In Wuppertal-Barmen konnte mit der Revitalisierung des Standortes der ehemaligen KAUFHOF-Filiale durch Ansiedlung des Kaufhauses MÜLLER die in der Vergangenheit schrumpfende Einzelhandelslage wieder etwas stabilisiert werden. CIMA Beratung + Management GmbH

23 3.4.3 Gevelsberg Das im Norden von Ennepetal gelegene Mittelzentrum Gevelsberg zählt rd Einwohner. Entlang der traditionellen Einkaufsstraße Mittelstraße weißt das relativ kompakte Stadtzentrum einen dichten Einzelhandelsbesatz auf. Auf rd. 600 Metern wird Aufenthaltsqualität durch zusätzliche Etablierung von Gastronomie und einladenden Platzgestaltungen geboten. Der westliche Abschnitt hat die Funktion einer Fußgängerzone mit einem angrenzenden Veranstaltungsplatz. Der östliche Abschnitt wurde 2007/ 2008 zu einer verkehrsberuhigten Tempo 20 -Zone umfunktioniert. Breite Gehwege mit einer attraktiven, individuellen Bepflasterung schaffen eine freundlich einladende Einkaufsatmosphäre. Ein modernes Beleuchtungskonzept sowie eine große Anzahl an Fahrradstellplätzen und deutlich markierte Kreuzungsbereiche runden den übersichtlichen Einkaufsbereich ab. Die rd Parkplätze im Zentrum des Stadtgebiets sind kostenlos und aus allen Richtungen gut erreichbar. Abb. 10: Impressionen aus dem Haupteinkaufsbereich in Gevelsberg Das Einzelhandelsangebot umfasst im Wesentlichen Discount- und konsumigorientierte Anbieter. Im Segment der Nahversorgung ist das KAUFLAND SB- Warenhaus als Einzelhandelsmagnet anzusehen. Im Discountsegment sind als Anbieter im Bereich des Persönlichen Bedarfs TAKKO und DEICHMANN zu nennen Schwelm Kompakte Handelsstrukturen prägen den gewachsenen Altstadtbereich des Mittelzentrums Schwelm (rd Einwohner). Die Innenstadt integriert sowohl einen abwechslungsreichen Mix kleinteiliger Anbieter, ein ergänzendes Gastronomieangebot (u.a. Schwelmer Bier-Manufaktur) sowie das SCHWELM- CENTER mit der Etablierung großflächiger Anbieter aus dem konsumigen und discount-orientierten Segment in zentraler Lage (u.a. C & A, DEICHMANN, KIK, TEDI). Abb. 11: Impressionen aus dem Haupteinkaufsbereich in Schwelm Linke Abb.: Attraktive Pflasterung und innovatives Beleuchtungskonzept im verkehrsberuhigten Einkaufsbereich. Rechte Abb.: Großzügige Fußgängerzone mit dichtem Handelsbesatz. Fotos: CIMA GmbH Linke Abb.: Innerstädtisches Einkaufszentrum Schwelm-Center; Rechte Abb.: Wegweiser am zentralen Platz. Fotos: CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

24 Vor den Toren der Innenstadt erstreckt sich entlang der B 7 eine Agglomeration von großflächigem Einzelhandel mit dem Baufachmarkt und Gartencenter OBI sowie den Möbel- bzw. Einrichtungshäusern ROLLER, CHALET MÖBEL und HÜLS. CIMA Beratung + Management GmbH

25 4 TELEFONISCHE HAUSHALTSBEFRAGUNG DER KONSUMENTEN IM EINZUGSBEREICH DES EIN- ZELHANDELS IN ENNEPETAL 4.1 Vorbemerkungen Zur Validierung der Kaufkraftströme sowie zur detaillierten Analyse des Verbraucherverhaltens hat die CIMA GmbH im Februar 2009 eine telefonische Haushaltsbefragung mit insgesamt rund 700 Stimmen im Einzugsgebiet der Stadt Ennepetal durchgeführt. Die Repräsentativität der Befragung wurde über CATI (Computer Assisted Telephone-Methode) sichergestellt. Bei diesem Verfahren erfolgt das Stichprobenmanagement mit dem Ziehen von Zufallsstichproben computergestützt. Die Stichprobe konzentrierte sich auf die Stadt Ennepetal mit all ihren Ortsteilen sowie auf Städte und Gemeinden im angrenzenden Umland. Dabei entfielen 400 Stimmen auf die Stadt Ennepetal, entsprechend der Einwohnerverteilung in den Ortsteilen, 300 Stimmen auf das unmittelbare Umland (Gevelsberg, Schwelm, Breckerfeld und angrenzende Siedlungsbereiche in Hagen). Aufgrund der Repräsentativität und Größe der Stichprobe sind grundsätzliche Aussagen zum Konsumentenverhalten, zu Standorteinschätzungen sowie zum Image der Stadt Ennepetal als Einkaufsort auch in einer räumlichen Differenzierung innerhalb der Stadt Ennepetal möglich. Aufgrund der polyzentrischen Struktur der Stadt Ennepetal mit deutlich differenzierten Einkaufsorientierungen wurde bei relevanten Fragen eine Auswertung der Ergebnisse nach folgenden räumlichen Einheiten vorgenommen: Milspe und zugeordnete Siedlungsbereiche (Befragte Haushalte mit Wohnsitz in den Stadtteilen Milspe, Altenvoerde, Oelkinghausen, Büttenberg, Rüggeberg und Königsfeld). Auf diesen räumlichen Zuschnitt entfallen 256 Stimmen. Voerde und zugeordnete Siedlungsbereiche (Befragte Haushalte mit Wohnsitz in Voerde, Hasperbach, Bülbringen und Oberbaur). Auf diesen räumlichen Zuschnitt entfallen 144 Stimmen. Die hier vorgenommene räumliche Gliederung der Auswertung relevanter Befragungsergebnisse wurde mit dem Auftraggeber abgestimmt. Grundsätzlich sind die Befragungsergebnisse der Haushalte aus Ennepetal mit jenen der Befragten aus dem Umland zu vergleichen. Es ist jedoch hierbei anzumerken, dass 69 % der Befragten aus dem Umland den Haupteinkaufsbereich in Milspe nie aufsuchen und sogar 73 % der Befragten aus dem Umland nie im Haupteinkaufsbereich von Milspe einkaufen (siehe auch nachfolgende Abbildungen). In Bezug auf den Ortskern von Voerde sind die Besuchs- und Einkaufsfrequenzen noch geringer ausgeprägt. 83 % der Befragten aus dem Umland gaben an, das Ortszentrum von Voerde nie zu besuchen und sogar 90 % der Befragten aus dem Umland kaufen nie dort ein. Vor diesem Hintergrund sind einzelne Aussagen zu Angebotsqualitäten des Einzelhandels in dieser Befragtengruppe zu relativieren, weil der Kenntnisstand der Befragten eher gering ist. CIMA Beratung + Management GmbH

26 Der Fragebogen ist im Anhang dokumentiert. Die zentralen Befragungsinhalte sind: Spontanassoziation beim Gedanken an Ennepetal, Stärken der Stadt Ennepetal als Einkaufsstadt, Schwächen der Stadt Ennepetal als Einkaufsstadt, Besuchsgründe zum Aufsuchen des Haupteinkaufsbereichs von Milspe und der Ortsmitte von Voerde, Einkaufsfrequenzen in den zentralen Einkaufsbereichen von Milspe und Voerde, Räumliche Einkaufsorientierung nach Warengruppen, Veränderungen des Einkaufsverhaltens in den letzten drei Jahren, Vermisste Angebote in der Innenstadt von Ennepetal. Die Fragen nach Spontanassoziationen, Stärken und Schwächen, Besuchsgründen, vermissten Angeboten und der räumlichen Einkaufsorientierung erfolgten ungestützt, sodass keine Beeinflussung der Befragten durch vorgegebene Antwortkategorien stattfinden konnte. Die Befragung der Haushalte erfolgte in der Regel über die Haushalt führende Person. Eine dem Befragungsgebiet entsprechende Verteilung der Geschlechter wurde über eine Quotensteuerung abgesichert. Siedlungsbereichen. Aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich sind die häufigsten positiven Spontanassoziationen: Heimat (18 % der Nennungen aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich), Kluterthöhle (14% der Nennungen aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich), Idyllisch, gefällt mir (14 % der Nennungen aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich), Naherholung (8 % Nennungen aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich), Fuchs (3% in Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich). 2 Die Nennungen der befragten Haushalte aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich ergeben folgendes Bild: Kluterthöhle (23 %), Heimat (22 %), Idyllisch, gefällt mir (16 %), Naherholung (6 %), Fuchs (5 %). 4.2 Spontanassoziation Image Als zentrale Assoziationen zu Ennepetal Frage An was denken Sie spontan, wenn Sie an Ennepetal denken kristallisieren sich bei den Befragten aus Ennepetal einheitlich positive Assoziationen heraus. Es gibt nur leichte Prioritätenverschiebungen zwischen den jeweils Milspe und Voerde zugeordneten 2 Nachfolgend werden lediglich die Prozentwerte hinter den Ausprägungsmerkmalen in Klammern dargestellt. Sie beziehen sich immer auf die Grundgesamtheit der jeweiligen Befragungsgruppe (Haushalte aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich, Haushalte aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich oder Haushalte aus dem Umland). CIMA Beratung + Management GmbH

27 Abb. 12: Spontanassoziation: An was denken Sie spontan, wenn Sie an Ennepetal denken? An was denken Sie spontan, wenn Sie an Ennepetal denken? (Top 9 - Nennungen, in % der Befragten, Mehrfachnennungen möglich) Heimat Kluterthöhle 5% 14% 18% 22% 23% 25% Idyllisch, gefällt mir Tote Stadt, langweilig Naherholung 3% 3% 7% 6% 7% 9% 8% 14% 16% Fehlendes Angebot (Einzelhandel) 2% 7% 6% Nichts Fuchs keine Angabe 4% 3% 3% 5% 2% 2% 3% 12% 15% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Milspe/ Altenvoerde/ Oelkinghausen/ Büttenberg/ Rüggeberg/ Königsfeld (n = 256) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 144) Umland (n = 300) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

28 Einkaufen wird als positive Spontanassoziation in keiner der Teilgruppen der Befragten genannt. Dies weist deutlich darauf hin, dass Ennepetal nicht primär als Einkaufsstadt wahrgenommen wird. Als negative Assoziationen nennen die befragten ortsansässigen Haushalte aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich Tote Stadt, langweilig (9 %), Fehlendes Angebot (Einzelhandel) (7 %). Aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich bemängeln die Bewohner folgende Aspekte: Fehlendes Angebot (Einzelhandel) (6 %), Tote Stadt, langweilig (3 %). Kluterthöhle (25 %), Idyllisch, gefällt mir (7 %), Naherholung (7 %), Heimat (5 %), Fuchs (2 %). Als negative Assoziation fallen die Nennungen Tote Stadt, langweilig (3 %) und Fehlendes Angebot (Einzelhandel) (2 %) kaum ins Gewicht. Aufgrund der geringen Besuchsfrequenz wird Ennepetal von den Befragten aus dem Umland erst recht nicht als Einkaufsstadt wahrgenommen. Von den Befragten aus dem Umland wird die Stadt Ennepetal vornehmlich wegen ihrem Freizeit- und Naherholungsangebot wahrgenommen. Nur jeweils 6 % der Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich bzw. aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich wussten nichts spontan zur Stadt Ennepetal zu sagen oder verweigerten die Antwort. Die Befragten aus Ennepetal haben alles in allem ein sehr konkretes Bild von ihrer Stadt. Von den Befragten aus dem Umland fällt 12 % der Befragten nichts spontan zur Stadt Ennepetal ein. Weitere 15 % wollten sich hierzu grundsätzlich nicht äußern. Grundsätzlich besteht eine nur latente Auseinandersetzung mit dem Standort Ennepetal. Werden Spontanassoziationen genannt, so fallen diese positiv aus oder beziehen sich auf konkret in der Stadt Ennepetal wahrgenommene Angebote: 4.3 Stärken der Stadt Ennepetal als Einkaufsort Stärken der Stadt Ennepetal als Einkaufsstadt werden von den Befragten aus Ennepetal und dem Umland nur sehr zögerlich genannt. Rund die Hälfte der Befragten sieht keine Stärken und verbindet keine positiven Assoziationen mit dem Einkaufsort Ennepetal, weitere 3 % aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich bzw. 8 % aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich und sogar 22 % aus dem Umland äußern sich grundsätzlich nicht. Bei den Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich werden folgende Stärken als Einkaufsstadt formuliert: CIMA Beratung + Management GmbH

29 Einkaufszentrum (18 %), Nennung spezifischer Anbieter im Segment Lebensmittel (9 %), Gutes Lebensmittelangebot (9 %), Fußgängerzone (8 %), Gute Einkaufsmöglichkeiten (3 %), Stadtstruktur (3 %), Übersichtlichkeit, Kompaktheit (2 %), Discounter günstige Angebote (2 %). Bei den Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich wird in erster Linie das Nahversorgungsangebot als Stärke gesehen. Die Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich bewerten folgende Merkmale als Stärken der Stadt Ennepetal als Einkaufsort: Einkaufszentrum (10 %), Nennungsspezifische Lebensmittler (10 %), Gute Einkaufsmöglichkeiten (10 %), Fußgängerzone (9 %), Gutes Lebensmittelangebot (6 %), Übersichtlichkeit, Kompaktheit (3 %), Stadtstruktur (1 %), Discounter günstige Angebote (1 %). Bei den Befragten aus dem Umland können sich 22 % der Befragten nicht äußern, weitere 60 % sehen keine Stärken. Auch hier verbleibt die Nennung von Stärken Ennepetal als Einkaufsstadt sehr verhalten. Die Nennungen der Befragten aus dem Umland verteilen sich auf folgende Stärken: Einkaufszentrum (5 %), Nennungsspezifische Lebensmittler (4 %), Fußgängerzone (4 %), Gute Einkaufsmöglichkeiten (3 %), Stadtstruktur (2 %). Die Nennung von Stärken bei den Befragten aus dem Umland ist aufgrund der insgesamt niedrigen Besuchsfrequenz noch deutlich zurückhaltender. Vor dem Hintergrund der resultierenden hohen Verweigerungsquote dürfen die genannten einzelnen Merkmalsausprägungen nicht überbewertet werden. Neben der Kompetenz im Segment der Nahversorgung werden die jüngsten städtebaulichen Entwicklungen im Haupteinkaufsbereich von Milspe positiv erwähnt. Dies gilt für das HEILENBECKE-CENTER ebenso wie die Einrichtung der Fußgängerzone. CIMA Beratung + Management GmbH

30 Abb. 13: Was gefällt Ihnen ganz besonders an Ennepetal als Einkaufsort? Was sind die Stärken? Was gefällt Ihnen ganz besonders an Ennepetal als Einkaufsort? Was sind die Stärken? (Top 10 - Nennungen, in % der Befragten, Mehrfachnennungen möglich) Nichts Einkaufszentrum Nennung spezifischer Lebensmittler gutes Lebensmittelangebot Fußgängerzone gute Einkaufsmöglichkeiten Stadtstruktur Übersichtlichkeit, Kompaktheit Discounter / günstige Angebote Keine Angabe 10% 5% 9% 10% 4% 9% 6% 0% 8% 9% 4% 3% 10% 3% 3% 1% 2% 2% 3% 0% 2% 1% 0% 3% 8% 18% 22% 45% 46% 60% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Milspe/ Altenvoerde/ Oelkinghausen/ Büttenberg/ Rüggeberg/ Königsfeld (n = 256) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 144) Umland (n = 300) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

31 4.4 Schwächen der Stadt Ennepetal als Einkaufsort Nur 7 % der Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich und 2 % der Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich sehen keine Schwächen der Stadt Ennepetal als Einkaufsort; nur weitere 4 % bzw. 8 % äußern sich hier grundsätzlich nicht. Dies signalisiert auch im Kontext mit dem vergleichsweise geringen Anteil derjenigen, die sich positiv zu Stärken geäußert haben, dass Ennepetal von der einheimischen Bevölkerung als Einkaufsort in vielen Bereichen kritisch gesehen wird. Von den Befragten aus dem Umland kann sich ein Drittel (33 %) nicht zu Schwächen Ennepetals als Einkaufsort äußern; weitere 24 % sehen keine Schwächen. Deutlich wird eine nur mäßige Bekanntheit und Akzeptanz von Ennepetal als Einkaufsort (siehe auch Anzahl der Befragten, die selten oder nie in Ennepetal einkaufen). Bei den Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich werden konkret folgende Schwächen der Stadt als Einkaufsort formuliert: Angebot gering (18 %), Zu wenig Einkaufsmöglichkeiten (15 %), Bekleidung fehlt (15 %) Zu wenig Geschäfte (13), Fußgängerzone menschenleer (13 %), Zu viele Discounter (11 %), Leerstehende Geschäfte (9), Keine Struktur erkennbar (4 %). Bei den Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich ergibt sich ein ähnliches Meinungsbild über die Schwächen des Einkaufsort Ennepetal: Angebot gering (24 %), Zu wenig Einkaufsmöglichkeiten (17 %), Bekleidung fehlt (17 %) Zu wenig Geschäfte (17 %), Zu viele Discounter (9 %), Keine Struktur erkennbar (7 %), Fußgängerzone menschenleer (6 %), Leerstehende Geschäfte (1 %). Jedoch fällt aus Perspektive der Voerder Haushalte und der Bewohner im Voerde zugeordneten Bereich die Negativbewertung der Fußgängerzone weniger stark ins Gewicht. Insgesamt vermitteln die genannten Schwächen der Befragten aus dem Umland von Ennepetal die Sehnsucht nach einem vielseitigeren, weiter differenzierten und stärker qualitätsorientiertem Angebot. Bei den Befragten aus dem Umland erlangen vor dem Hintergrund der hohen Verweigerungsquote lediglich die Nennungen Zu wenig Geschäfte (6 %), Angebot gering (4 %), Relevanz. Das Einzelhandelsangebot und das Ambiente werden negativ beurteilt. Auch die kontrovers geführte Diskussion um die Fußgängerzone schlägt sich nieder. CIMA Beratung + Management GmbH

32 Abb. 14: Was gefällt Ihnen überhaupt nicht an Ennepetal als Einkaufsort? Was sind die Schwächen? Was gefällt Ihnen überhaupt nicht an Ennepetal als Einkaufsort? Was sind die Schwächen? (Top 10-Nennungen, in % der Befragten, Mehrfachnennungen möglich) Angebot gering zu wenig Einkaufsmöglichkeiten Bekleidung fehlt zu wenig Geschäfte Fußgängerzone menschenleer zu viele Discounter Leerstehende Geschäfte Nichts keine Struktur erkennbar k. A. / weiss nicht 4% 2% 1% 3% 1% 0% 1% 2% 4% 3% 4% 18% 15% 17% 15% 17% 13% 17% 6% 13% 6% 11% 9% 9% 7% 7% 8% 24% 24% 33% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Milspe/ Altenvoerde/ Oelkinghausen/ Büttenberg/ Rüggeberg/ Königsfeld (n = 256) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 144) Umland (n = 300) CIMA Beratung CIMA GmbH + Management 2009 GmbH

33 4.5 Motivationen für den Besuch der Haupteinkaufsbereiche von Milspe und Voerde Einkaufen ist für die befragten Haushalte aus Ennepetal der mit Abstand wichtigste Grund zum Aufsuchen des Haupteinkaufsbereichs von Milspe. Rund 73 % der Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich sowie 78 % der Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich besuchen gewöhnlich das Zentrum von Milspe zum Einkaufen auf. Dieser Wert weist darauf hin, dass der Haupteinkaufsbereich von Milspe seine Funktion als zentraler Einkaufsplatz der Stadt Ennepetal zumindest für die eigene Bevölkerung trotz der genannten Kritik wahrnimmt. Der Nennungsanteil ist aber im Vergleich zu ähnlichen Befragungen in anderen Mittelzentren deutlich unterdurchschnittlich. 3 Weitere Besuchsmotive der Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich sind: Inanspruchnahme von kundenorientierten Dienstleistungsangeboten (Geldinstitut, Post, Versicherung), (14%) Gesundheitsrelevante Besorgungen (Apotheke, Drogerie), (13%), Arztbesuch (13%), Gastronomiebesuche (6%), Bummeln (4%). 3 In der Regel nennt in Bezug auf den wichtigsten Einkaufsort ein Anteil von deutlich über 80 % der eigenen Bevölkerung ungestützt Einkaufen als hauptsächlichen Besuchsgrund. Befragte aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich nennen neben Einkaufen folgende Besuchsgründe für den Aufenthalt im Zentrum von Milspe: Arztbesuch (13 %), Gesundheitsrelevante Besorgungen (Apotheke, Drogerie), (10%), Inanspruchnahme von kundenorientierten Dienstleistungsangeboten (Geldinstitut, Post, Versicherung) (8%), Bummeln (5%). Von den Haushalten aus Ennepetal wird das Zentrum von Milspe neben seiner Funktion als Einkaufsort, vor allem wegen der Inanspruchnahme von kundenorientierten Dienstleistungen und Angeboten der Gesundheitswirtschaft aufgesucht. Freizeitaktivitäten wie Gastronomiebesuche oder Bummeln sind weniger relevant. Die Orientierung der befragten Haushalte aus dem Umland zum Zentrum Milspe ist als eher latent einzuordnen. 69 % der Befragten aus dem Umland geben an, den Haupteinkaufsbereich von Milspe nie zu besuchen. Weitere 4 % der Befragten machten keine Angaben. Von dem geringen Besucheranteil aus dem Umland werden vornehmlich folgende Angebote genutzt: Einkaufen (15%), Arztbesuch (8%), Lebensmittel (3%), Inanspruchnahme von kundenorientierten Dienstleistungsangeboten (Geldinstitut, Post, Versicherung) (2%). CIMA Beratung + Management GmbH

34 Abb. 15: Besuchsmotive zum Aufsuchen des Haupteinkaufsbereichs von Milspe Zu welchem Zweck besuchen Sie gewöhnlich den Haupteinkaufsbereich von Milspe? (Top 10 - Nennungen, in % der Befragten, Mehrfachnennungen möglich) Einkaufen Bank, Post, Versicherung Besuche ich gar nicht Apotheke, Drogerie Arzt Gastronomie Bummeln private Besuche Sonst. Dienstleistungen Keine Angabe 15% 14% 8% 2% 13% 10% 13% 10% 1% 11% 13% 8% 6% 1% 1% 4% 5% 2% 3% 3% 2% 2% 4% 3% 0% 3% 4% 69% 73% 78% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberg/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg (n = 256) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 144) Umland (n = 300) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

35 In Bezug auf Besuchsmotive für den Ortskern Voerde bestehen erhebliche Abweichungen im räumlichen Verhalten. 72 % der Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich besuchen nie die Ortsmitte von Voerde. Dementsprechend sind die Nennungsanteile für einzelne Besuchsmotive vergleichsweise niedrig ausgeprägt: Aus dem Umland kann Voerde kaum Kunden für sich gewinnen. 83 % der Befragten aus dem Umland von Ennepetal geben an, nie die Ortsmitte von Voerde zu besuchen. Weitere 5 % machen keine Angaben. Einkaufen und die Inanspruchnahme von Dienstleistungsangeboten sind für die wenigen Besucher aus dem Umland weniger relevant. Einkaufen (8%) Arztbesuch (6%), Inanspruchnahme von kundenorientierten Dienstleistungsangeboten (Geldinstitut, Post, Versicherung) (6%), Private Besuche (5%). Von den Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich besuchen nur 15 % das Ortszentrum Voerde nicht. Dagegen besuchen 45 % der Befragten das Ortszentrum Voerde zum Einkaufen und weitere 29 % für die Inanspruchnahme von Dienstleistungen (Geldinstitut, Post, Versicherung). Aus dem engeren Einzugsbereich von Voerde wird die Ortsmitte umfassend als Nahversorgungsstandort wahrgenommen. Weitere Besuchsmotive der befragten Haushalte aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich zum Besuch der Ortsmitte von Voerde sind: Gastronomiebesuche (8 %), Inanspruchnahme von sonstigen. Dienstleistungen (8 %), Bummeln (6 %), Besorgungen in der Apotheke (6 %). Grundsätzlich bleibt hier zunächst festzuhalten, dass feste Einkaufsbeziehungen aus Voerde in Richtung Milspe etabliert sind, umgekehrt liegt jedoch nur eine sehr schwache, kaum relevante Einkaufsorientierung aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich nach Voerde vor. CIMA Beratung + Management GmbH

36 Abb. 16: Zu welchem Zweck besuchen Sie gewöhnlich die Ortsmitte von Voerde? Zu welchem Zweck besuchen Sie gewöhnlich die Ortsmitte von Voerde? (Top 11 - Nennungen) Besuche ich gar nicht Arzt Einkaufen Bank, Post, Versicherung Private Besuche Gastronomie Sonst. Dienstleistungen Apotheke keine Angabe 6% 8% 1% 8% 1% 6% 1% 5% 4% 3% 3% 8% 0% 3% 8% 0% 0% 6% 0% 2% 3% 5% 15% 29% 45% 72% 83% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberg/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg (n = 256) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 144) Umland (n = 300) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

37 4.6 Einkaufshäufigkeit im Haupteinkaufsbereich von Milspe und in der Ortsmitte von Voerde Haupteinkaufsbereich von Milspe Hinsichtlich der Einkaufsfrequenz im Haupteinkaufsbereich von Milspe bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den Befragten aus Milspe und dem zugeordenten Siedlungsbereich bzw. der Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich. Grundsätzlich kaufen die Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich mit deutlich höherer Frequenz im Haupteinkaufsbereich von Milspe ein, als die Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich. Für den Milsper Einzugsbereich liegt der Anteil der Befragten, die mindestens einmal in der Woche im Haupteinkaufsbereich von Milspe einkaufen, bei 59 %, bei den Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich lediglich bei 47 %. Jeweils 10 % der Befragten aus den beiden abgegrenzten Raumeinheiten der Haushalte aus Ennepetal kaufen nie im Haupteinkaufsbereich von Milspe ein. Auch dieser Wert unterstreicht die zum Teil kritische Haltung der eigenen Bevölkerung zur Angebotsqualität des Haupteinkaufsbereichs in Milspe. Abb. 17: Einkaufshäufigkeit im Haupteinkaufsbereich von Milspe mehrmals wöchentlich einmal in der Woche mehrmals im Monat einmal im Monat CIMA GmbH 2009 Wie häufig besuchen Sie zum Einkaufen den Haupteinkaufsbereich von Milspe? täglich selten nie 1% 0% 1% 3% 3% 6% 6% 8% 6% 11% 13% 15% 10% 10% 13% 18% 19% 22% 27% 35% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberge/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg (n = 256) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 144) Umland (n = 300) 73% Aus dem Umland besuchen 73 % der Befragten nie und weitere 15 % nur selten den Haupteinkaufsbereich von Milspe. Nur 7 % der Befragten aus dem Umland kaufen mehrmals im Monat im Haupteinkaufsbereich von Milspe ein. Das Ergebnis stützt die Befunde aus der Kundenwohnorterhebung hinsichtlich der nur marginalen Kaufkraftbindung des Ennepetaler Einzelhandels aus dem Umland. CIMA Beratung + Management GmbH

38 4.6.2 Ortsmitte von Voerde Bei der Frage nach der Einkaufshäufigkeit in der Ortsmitte von Voerde zeigt sich in Abb. 18 eine klare Konzentration auf den Kundenkreis aus dem direkten Umfeld. Gerade mal ein Drittel der Bevölkerung aus dem Milspe zugeordneten Stadtgebiet und nur 10 % der Befragten aus dem Umland nutzen überhaupt das Einkaufsangebot im Stadtteil Voerde. Dagegen nutzen 26 % der Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich das Einkaufsangebot in Voerde mehrmals wöchentlich. 21 % erledigen ihre Einkäufe einmal in der Woche im Ortszentrum von Voerde. Immerhin 15 % greifen mindestens einmal im Monat auf das Einzelhandelsangebot zurück, täglich kaufen noch 7 % in Voerde ein. Das Versorgungsangebot in Voerde wird alles in allem von den umliegenden Ortsteilen gut angenommen. Jedoch kaufen auch 14 % der Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich nie in der Ortsmitte von Voerde ein. Von einem relevanten Teil der Bevölkerung im engeren Standortumfeld der Ortsmitte von Voerde werden die vorhandenen Einkaufsangebote als weniger attraktiv angesehen. Abb. 18: Einkaufshäufigkeit in der Ortsmitte von Voerde CIMA GmbH 2009 täglich mehrmals wöchentlich einmal in der Woche mehrmals im Monat einmal im Monat selten nie 1% 1% 0% 0% 2% 1% 3% 5% 7% 4% 5% 1% 8% 10% 19% 17% 14% 21% 26% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberge/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg (n = 256) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 144) Umland (n = 300) Wie häufig besuchen Sie zum Einkaufen die Ortsmitte von Voerde? 66% 90% CIMA Beratung + Management GmbH

39 4.7 Verkehrsmittelwahl beim Besuch des Haupteinkaufsbereichs von Milspe und der Ortsmitte von Voerde Haupteinkaufsbereich von Milspe Abb. 19: Verkehrsmittelwahl beim Einkaufsbesuch im Haupteinkaufsbereich von Milspe Der Pkw ist das wichtigste Verkehrsmittel zum Aufsuchen des Haupteinkaufsbereichs von Milspe. 73 % der Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich und 85 % der Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich nutzen den Pkw um den Haupteinkaufsbereich von Milspe zu erreichen. Pkw Mit welchem Verkehrsmittel erreichen Sie zum Einkaufen den Haupteinkaufsbereich von Milspe? 73% 85% 85% 15 % der Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich erreichen den Haupteinkaufsbereich von Milspe zu Fuß, den ÖPNV nutzen 11 % der Befragten. zu Fuß 1% 3% 15% Bus / Bahn (ÖPNV) 11% 12% 12% 3 % der Befragten aus Voerde und den angrenzenden Siedlungsbereich geben an, den Haupteinkaufsbereich von Milspe zu Fuß zu erreichen; den ÖPNV nutzen 12 % der Befragten. Ebenfalls 12 % der Befragten aus dem Umland nutzen den ÖPNV beim Einkaufsbesuch des Hauptzentrums von Milspe. 1% Fahrrad / motor. Zweirad 0% 1% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberg/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg (n = 220) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 125) Umland (n = 74) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

40 4.7.2 Ortsmitte von Voerde Von den Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich kommen 84 % der Befragten mit dem Pkw zum Einkaufen in die Ortsmitte von Voerde, 12 % nutzen den ÖPNV und 3 % kommen zu Fuß. Abb. 20: Verkehrsmittelwahl beim Einkaufsbesuch in der Ortsmitte von Voerde Mit welchem Verkehrsmittel erreichen Sie zum Einkaufen die Ortsmitte von Voerde? Von den Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich kommen zum Einkaufen in die Ortsmitte von Voerde lediglich 59 % der Befragten mit dem Pkw, 36 % kommen zu Fuß. Der ÖPNV erreicht nur einen Anteil von 5 %. Aus dem unmittelbaren Standortumfeld der Ortsmitte besteht dementsprechend eine hohe Affinität zu einer fußläufigen Erledigung der Besorgungen in der Ortsmitte von Voerde. Bei den Befragten aus dem Umland kommen zum Einkaufen in die Ortsmitte von Voerde 88 % mit dem Pkw und 12 % mit dem ÖPNV. Diese Relation sei hier vor dem Hintergrund der geringen Fallzahl von 24 Stimmen lediglich nachrichtlich erwähnt. Pkw Bus / Bahn (ÖPNV) zu Fuß Taxi / Mietwagen 5% 3% 0% 1% 0% 0% 12% 12% 36% 59% 84% 88% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Fazit Verkehrsmittelwahl Sowohl hinsichtlich der Einkaufsaktivitäten im Haupteinkaufsbereich von Milspe, wie auch in der Ortsmitte von Voerde ist der Pkw mit Abstand das wichtigste Verkehrsmittel. Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberg/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg (n = 69) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 120) Umland (n = 24) CIMA GmbH 2009 Der ÖPNV-Anteil von bis zu rd. 12 % im Modal Split ist vor dem Hintergrund der polyzentrischen Siedlungsstruktur im Stadtgebiet von Ennepetal äußerst erfreulich. Das regionale Busnetz erreicht damit gute Akzeptanzwerte. CIMA Beratung + Management GmbH

41 4.8 Räumliche Einkaufsorientierung nach Warengruppen Bei der räumlichen Einkaufsorientierung werden die Konsumenten nach ihrem hauptsächlichen Einkaufsort befragt. In der Regel nennen die Befragten jenen Ort, der am häufigsten aufgesucht wird. Die warengruppenspezifischen Bewertungen geben eine allgemeine Orientierung zum Einkaufsverhalten in der Region wieder. Unmittelbare Rückschlüsse auf die in den Orten getätigten Ausgaben sind nicht möglich, dennoch werden unterschiedliche Intensitäten von Kaufkraftbindungen deutlich. Die Verhaltensmuster spiegeln die regionalen Wettbewerbsverhältnisse wider und geben ergänzende Hinweise zur Analyse der warengruppenspezifischen Kaufkraftströme. Nur dort, wo besonders relevant, erfolgt auch bei der Frage nach der räumlichen Einkaufsorientierung eine Differenzierung der Antworten der Haushalte innerhalb der Stadt Ennepetal hinsichtlich der Nähe der Verflechtung der Wohnstandorte auf Milspe oder Voerde Lebensmittel Die überwiegende Mehrheit von 76 % der Befragten aus Milspe und den zugeordneten Siedlungsbereichen deckt ihren Bedarf mit Lebensmitteln überwiegend in Milspe. Rund 17 % der Befragten aus Milspe und den zugeordneten Siedlungsbereichen tätigen ihre Lebensmitteleinkäufe außerhalb, davon suchen alleine 11 % die Anbieter der Nachbarstadt Schwelm auf. Die Bevölkerung aus Voerde und den zugeordneten Siedlungsbereichen deckt ihren Bedarf an Lebensmittel vornehmlich in Voerde selber (45 %), knapp 40 % nutzen das Angebot im Haupteinkaufsbereich von Milspe. Während in Bezug auf die Bedarfsdeckung mit Lebensmitteln aus Milspe und den zugeordneten Siedlungsbereichen kaum eine Orientierung auf die Ortsmitte von Voerde besteht, nutzen jedoch die Haushalte aus Voerde und den zugeordneten Siedlungsbereichen umfassend das attraktive Nahversorgungsangebot im Haupteinkaufsbereich von Milspe. Aus Voerde und den Voerde zu zuordnenden Siedlungsbereichen besteht darüber hinaus bei Lebensmitteln eine Orientierung auf Hagen (5 %), Gevelsberg (4 %), Schwelm (3 %) und Breckerfeld (1 %). Die räumliche Einkaufsorientierung der Haushalte aus Ennepetal bei Lebensmitteln spiegelt auch Pendlerverflechtungen wider. Von den Befragten aus dem Umland decken gerade einmal 5 % ihren Bedarf an Lebensmitteln in Ennepetal. Maßgebliche Rolle spielen hier Kopplungskäufe im Kontext der Wege von bzw. zur Arbeitsstätte oder bei gelegentlichen Einkäufen in Ennepetal. Besondere überörtliche Versorgungsbedeutung hat hierbei der MARKTKAUF an der unmittelbaren Stadtgrenze zu Schwelm an der B 7 und der EDEKA Verbrauchermarkt im HEILENBECKE-CENTER am Zugang zum Haupteinkaufsbereich in Milspe. Die ermittelte breite Streuung bei der regionalen Einkaufsorientierung der befragten Konsumenten in Bezug auf die Warengruppe Lebensmittel entspricht der grundsätzlichen Vor Ort -Orientierung in diesem Segment. Genannt werden die starken Nahversorgungsstandorte im Umland: Schwelm Gevelsberg Hagen (-Haspe) Wuppertal Breckerfeld CIMA Beratung + Management GmbH

42 In Bezug auf die Bedarfsdeckung mit Lebensmitteln in Ennepetal wurde vertiefend nach der dominanten Orientierung auf spezifische Lebensmittelmärkte bzw. Standortbereiche gefragt. Auch hier zeigen sich die unterschiedlichen Einkaufspräferenzen der Ennepetaler Haushalte je nach Wohnstandort im Stadtgebiet. Die Befragten aus dem Milspe zugeordneten Stadtgebiet decken ihren Bedarf bei Lebensmitteln hauptsächlich an folgenden Standorten: EDEKA, HEILENBECKE-CENTER (25 %), MARKTKAUF, EN-Center (19 %), ALDI, Altenvoerde (10 %), LIDL, Milspe (9 %), KAUFPARK, Voerde (6 %), PLUS, Milspe (6 %), REWE und KAISERS, Milspe (jeweils 6 %) ALDI, Büttenberg (4 %) ALDI, Voerde (1 %). Für die Voerde zugeordneten Stadtteile ergibt sich aus der Haushaltsbefragung folgende Einkaufsorientierung im Bereich Lebensmittel: PLUS, Milspe (3 %), REWE und KAISERS, Milspe (0 %). Die unterschiedlichen Einkaufspräferenzen im polyzentrisch strukturierten Stadtgebiet sind bei der abschließenden Bewertung der Angebotsqualität und Versorgungssituation im Stadtgebiet umfassend zu berücksichtigen. Das bereits sehr stark dezentrale Versorgungsnetz trägt dem Verbraucherverhalten Rechnung. Die stark differenzierte räumliche Orientierung der Verbraucher lässt darauf schließen, dass das etablierte Standortnetz von Nahversorgern akzeptiert wird. 5 % der Befragten aus Milspe und dem zugeordneten Siedlungsbereich sowie 3 % der Befragten aus Voerde und dem zugeordneten Siedlungsbereich decken ihren Bedarf an Lebensmitteln nicht in den relevanten Märkten der Stadt Ennepetal. Bei den Befragten aus dem Umland erreichen nur der EDEKA-Markt im HEILENBECKE-CENTER und der MARKTKAUF im EN-Center einen bedeutenden Nennungsanteil von jeweils 7 %. Alle weiteren Lebensmittelanbieter sind für Kunden aus dem Umland nicht von Bedeutung. ALDI, Voerde (30 %), EDEKA, HEILENBECKE-CENTER (24 %), KAUFPARK, Voerde (20 %), ALDI, Altenvoerde (6 %), MARKTKAUF, EN-Center (4 %), LIDL, Milspe (4 %), CIMA Beratung + Management GmbH

43 Abb. 21: Räumliche Einkaufsorientierung bei Lebensmitteln Einkaufsorientierung nach CIMA - Warengruppen Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei Lebensmitteln? (Top 8 - Nennungen) Ennepetal, Milspe 5% 39% 76% Schwelm 3% 11% 35% Ennepetal, sonstige Standorte 1% 0% 5% Ennepetal, Voerde 2% 0% 45% Gevelsberg 2% 4% 37% Hagen (insb. Haspe) 1% 5% 10% Wuppertal 1% 1% 2% Breckerfeld 0% 1% 10% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberg/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg (n = 256) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 144) Umland (n = 300) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

44 Abb. 22: Räumliche Einkaufsorientierung bei Lebensmitteln in Bezug auf einzelne relevante Lebensmittelmärkte in Ennepetal Wenn Sie Lebensmittel in Ennepetal einkaufen, wo decken Sie dann überwiegend Ihren Bedarf? Edeka, Heilenbecke-Center Marktkauf, EN-Center Aldi, Altenvoerde Lidl, Milspe Kaufpark, Voerde Plus, Milspe Rewe, Milspe Kaisers, Milspe Aldi, Büttenberg Aldi, Voerde Kaufe nicht in Ennepetal 7% 4% 7% 10% 6% 0% 9% 4% 2% 6% 1% 6% 3% 0% 6% 0% 1% 6% 0% 1% 4% 1% 1% 1% 0% 5% 3% 19% 20% 25% 24% 30% 73% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberg/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg (n = 256) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 144) Umland (n = 300) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

45 4.8.2 Bekleidung / Textilien In der Warengruppe Bekleidung / Textilien decken 41 % der befragten Haushalte aus Ennepetal ihren Bedarf überwiegend in Hagen. Ennepetal folgt erst mit einem Nennungsanteil von 6 % nach Wuppertal (16 %) und Schwelm (9 %). Die Hagener City hat damit eine dominante Bedeutung bei der Bedarfsdeckung im Segment Bekleidung. Die Kaufkraftbindung in diesem innenstädtischen Kern- und Leitsortiment in der Stadt Ennepetal ist unbefriedigend, jedoch in erster Linie auf die unmittelbare Nähe zu attraktiven Konkurrenzstandorten zurückzuführen. Jeweils weitere 5 % der Befragten decken ihren Bedarf an Bekleidung und Textilien überwiegend im Oberzentrum Bochum oder sie orientieren sich überwiegend nach Dortmund. Gevelsberg und Düsseldorf spielen eine untergeordnete Rolle für die Bedarfsdeckung der Ennepetaler Konsumenten. Immerhin 4 % der Befragten aus Ennepetal bestellen Ihre Waren aus dem Bekleidungsund Textiliensegment über das Internet 4. Bei den Befragten aus dem Umland sind nur 2 % der Befragten im Segment Bekleidung / Textilien überwiegend auf Ennepetal orientiert. Die Kaufkraftbindung aus dem Umland ist dementsprechend nur marginal. Ennepetal wird hier als möglicher Einkaufsort nicht wahrgenommen. Der überwiegende Anteil des Kaufkraftpotenzials fließt an Ennepetal vorbei. Auch bei den Konsumenten aus dem Umland besteht eine dominante Einkaufsorientierung im Segment Bekleidung / Textilien sowohl auf das Oberzentrum Hagen (32 %), als auch auf Wuppertal (20 %). Gleichzeitig bestehen beachtliche Einkaufsorientierungen aus dem Umland auf Schwelm (13 %), Gevelsberg (10 %) und Bochum (7 %). Bei den Befragten aus dem Umland haben die Innenstädte von Düsseldorf und Dortmund hinsichtlich der hauptsächlichen Bedarfsdeckung mit Bekleidung / Textilien mit Nennungsanteilen von unter 5 % ebenfalls nur eine untergeordnete Bedeutung. Die Oberzentren Hagen und Wuppertal sind im Segment Bekleidung / Textilien die maßgeblichen Kompetenzstandorte in der Region. Die Kaufkraftbindung in Ennepetal ist sowohl im Kontext der einheimischen Bevölkerung als auch der Konsumenten aus dem Umland nur mäßig entwickelt. Die Differenzierung der Befragungsergebnisse für die Ennepetaler Haushalte nach Stadtteillagen zeigt ein deutlich unterschiedliches räumliches Orientierungsmuster. Knapp 60 % der Befragten aus Voerde und den zugeordneten Standorten decken ihren Bedarf an Bekleidung und Textilien vornehmlich im angrenzenden Hagen. Aus Milspe und den zugeordneten Siedlungsbereichen fällt der Nennungsanteil aufgrund der geographisch größeren Distanz deutlich geringer aus (32 %). Ein umgekehrtes Bild präsentiert sich für Wuppertal. Hier decken 21 % der befragten Haushalte aus Milspe und den zugeordneten Siedlungsbereichen hauptsächlich ihren Bedarf an Bekleidung. Bei den Befragten aus Voerde und den Voerde zuzuordnenden Siedlungsbereichen beträgt der Nennungsanteil für Wuppertal nur 7 %. Bezogen auf die befragten Haushalte in Ennepetal insgesamt, nennen lediglich 6 % der Befragten Ennepetal als hauptsächlichen Einkaufsort für Bekleidung. 4 Dies ist ein vergleichsweise hoher Wert. Er signalisiert ebenfalls das örtliche Angebotsdefizit in diesem Segment. CIMA Beratung + Management GmbH

46 Abb. 23: Räumliche Einkaufsorientierung bei Bekleidung (Räumliche Differenzierung der Haushalte aus Ennepetal) Einkaufsorientierung nach CIMA - Warengruppen Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei Bekleidung / Textilien? (Top 10 - Nennungen) Hagen Wuppertal Schwelm Bochum Ennepetal Gevelsberg Dortmund Düsseldorf Internet / Versand kein Bedarf 7% 4% 7% 2% 7% 5% 8% 2% 4% 2% 4% 5% 3% 2% 0% 3% 5% 3% 4% 4% 6% 2% 12% 13% 10% 21% 20% 32% 32% 58% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberg/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg (n = 256) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 144) Umland (n = 300) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

47 Abb. 24: Räumliche Einkaufsorientierung bei Bekleidung Einkaufsorientierung nach CIMA - Warengruppen Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei Bekleidung / Textilien? (Top 10 - Nennungen) Hagen 32% 41% Wuppertal 16% 20% Schwelm 9% 13% Ennepetal Bochum 2% 6% 5% 7% Dortmund Internet / Versand Gevelsberg Düsseldorf 5% 3% 4% 4% 3% 1% 3% 10% kein Bedarf 2% 5% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Umland (n = 300) Ennepetal (n = 400) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

48 41 % der befragten Enneper Haushalte decken ihren Bedarf an Bekleidung hauptsächlich in Hagen, 16 % in Wuppertal und 9 % in Schwelm. Wie im Segment Bekleidung zeigt sich auch für die Warengruppe,Schuhe / Lederwaren ein räumlich differenziertes Einkaufsverhalten der Ennepetaler Haushalte. Während die befragten Haushalte aus Voerde und den Voerde zuzuordnenden Stadtteilen hauptsächlich ihren Bedarf in Hagen (48 %) und Gevelsberg (10 %) decken, geben von den Befragten aus Milspe und den Milspe zugeordneten Stadtteilen nur 27 % an, ihren Bedarf an Schuhen und Lederwaren hauptsächlich in Hagen zu decken. In der Stärke der hauptsächlichen Einkaufsorientierung folgen hier Wuppertal (17 %) und Schwelm (11 %) Schuhe / Lederwaren In der Warengruppe Schuhe / Lederwaren liegt vonseiten der örtlichen Bevölkerung nur eine leicht stärkere Kaufkraftbindung im Vergleich zum Segment Bekleidung / Textilien vor. Gerade einmal 9 % der Befragten aus Ennepetal decken hauptsächlich vor Ort ihren Bedarf an Schuhen / Lederwaren. Auch in diesem Segment erreicht das Oberzentrum Hagen mit 34 % den höchsten Nennungsanteil hinsichtlich der hauptsächlichen Einkaufsorientierung. Es folgt Wuppertal mit 13%. Ihren Bedarf an Schuhen / Lederwaren decken jeweils 9 % der Befragten in Gevelsberg bzw. Schwelm. Dortmund erreicht hier noch einen Nennungsanteil von 6 %, Bochum von 4 %. Auch in der Warengruppe Schuhe / Lederwaren zeigt die räumliche Einkaufsorientierung der Konsumenten im Einzugsbereich, dass Ennepetal allenfalls als ergänzender Versorgungsstandort in Betracht gezogen wird. Bei den Befragten aus dem Umland decken gerade einmal 2 % ihren Bedarf in der Warengruppe Schuhe / Lederwaren überwiegend in Ennepetal. Wichtigste Einkaufsorte im Segment Schuhe / Lederwaren aus dem Umland sind: Hagen (25 %), Gevelsberg (17 %), Wuppertal (16 %), Schwelm (16 %), Bochum (6 %). CIMA Beratung + Management GmbH

49 Abb. 25: Räumliche Einkaufsorientierung bei Schuhen / Lederwaren (Räumliche Differenzierung der Haushalte aus Ennepetal) Einkaufsorientierung nach CIMA - Warengruppen Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei Schuhe / Lederwaren? (Top 11 - Nennungen) Hagen Wuppertal Schwelm Ennepetal Gevelsberg Dortmund Bochum Düsseldorf Internet / Versand Sprockhövel kein Bedarf 9% 9% 2% 9% 6% 3% 4% 6% 2% 1% 2% 1% 1% 2% 6% 3% 13% 16% 16% 17% 25% 34% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Umland (n = 300) Ennepetal (n = 400) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

50 Abb. 26: Räumliche Einkaufsorientierung bei Schuhen / Lederwaren Einkaufsorientierung nach CIMA - Warengruppen Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei Schuhe / Lederwaren? (Top 11 - Nennungen) Hagen Wuppertal Schwelm Ennepetal Gevelsberg Dortmund Bochum Düsseldorf Internet / Versand Sprockhövel kein Bedarf 7% 11% 6% 10% 2% 6% 8% 10% 6% 4% 3% 5% 3% 6% 3% 0% 1% 2% 2% 1% 2% 1% 2% 6% 3% 6% 17% 16% 16% 17% 27% 25% 48% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberg/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg (n = 256) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 144) Umland (n = 300) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

51 4.8.4 Bücher / Schreibwaren 50 % der befragten Haushalte aus Ennepetal decken ihren Bedarf mit Büchern und Schreibwaren in der Stadt Ennepetal (siehe Abb. 27, nächste Seite). Darüber hinaus nennen 11 % der Befragten aus Ennepetal Hagen und 10 % Schwelm als hauptsächlichen Einkaufsort bei der Bedarfsdeckung mit Büchern und Schreibwaren. Gevelsberg hat mit noch 6 % eine deutlich geringere Bedeutung in diesem Segment. Weitere Standorte sind weniger relevant. Bei den Befragten aus dem Umland erreicht Ennepetal im Segment Bücher / Schreibwaren hinsichtlich der hauptsächlichen Einkaufsorientierung einen Nennungsanteil von 3 %. Die hauptsächlichen Einkaufsorientierungen der Befragten aus dem Umland bestehen nach: Gevelsberg (30 %), Schwelm (27 %), Hagen (16 %). Die Bedarfsdeckung erfolgt vergleichsweise wohnstandortnah. Es liegt eine breite Streuung der Einkaufsorientierungen vor. Die hauptsächliche Bedarfsdeckung über Internet und Versandhandel (ecommerce) liegt im Einzugsbereich des Ennepetaler Einzelhandels mit 7 % bzw. 6 % im erwarteten Rahmen. 11 % der Befragten aus Ennepetal und 9 % der Befragten aus dem Umland haben aktuell keinen Bedarf an Büchern oder Schreibwarenartikeln Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computer- und Fotobedarf Aktuell besteht im Segment Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computerund Fotobedarf eine nur mäßige Konsumneigung. 21 % der befragten Haushalte aus Ennepetal und 14 % der Befragten aus dem Umland haben aktuell keinen Bedarf an Gütern im Sortimentsbündel Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computerbedarf (siehe Abb. 28, übernächste Seite). Im Segment Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computer- und Fotobedarf besteht bei den Konsumenten aus Ennepetal eine deutliche Orientierung auf Hagen (29 % der Befragten). Ennepetal wird in diesem Segment immerhin an zweiter Stelle genannt; 11 % der Befragten geben an ihren Bedarf an Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computer- und Fotobedarf hauptsächlich im eigenen Stadtgebiet zu decken. Weitere relevante Nennungsanteile hinsichtlich der hauptsächlichen Einkaufsorientierung im Segment Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Computer, Fotobedarf entfallen auf Wuppertal (10 %) und Gevelsberg (9 %). Von den Befragten aus dem Stadtgebiet Ennepetal bestellen 7 % ihre Waren hauptsächlich im Internet bzw. über den Versandhandel. Bei den Befragten aus dem Umland liegt dieser Anteil bei 6 %. Auch diese Nennungsanteile liegen im erwarteten Rahmen. Für die Befragten aus dem Umland spielt Ennepetal als Einkaufsort zur Bedarfsdeckung im Segment Unterhaltungselektronik keine Rolle. Hier nennen 22 % der Befragten Hagen und 17 % Gevelsberg als hauptsächlichen Einkaufsort. In der Rangfolge der Nennungsanteile folgen Wuppertal (15 %) und Schwelm (11 %). Dieses Bild zeigt deutlich das mittlerweile dichte Angebot an Elektrofachmärkten innerhalb und außerhalb des Verflechtungsbereichs des Ennepetaler Einzelhandels. CIMA Beratung + Management GmbH

52 Abb. 27: Räumliche Einkaufsorientierung bei Büchern / Schreibwaren Einkaufsorientierung nach CIMA - Warengruppen Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei Bücher / Schreibwaren? (Top 8 - Nennungen) Ennepetal 3% 50% Hagen 11% 16% Schwelm 10% 27% Katalog 2% 8% Gevelsberg Internet / Versand Wuppertal 6% 6% 4% 3% 3% 30% Breckerfeld 0% 4% kein Bedarf 11% 9% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Umland (n = 300) Ennepetal (n = 400) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

53 Abb. 28: Räumliche Einkaufsorientierung bei Radio, TV, Unterhaltungselektronik, PC, Fotobedarf Einkaufsorientierung nach CIMA - Warengruppen Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei Radio, TV, Unterhaltungselektronik/PC/Fotobedarf? (Top 9 - Nennungen) Hagen 22% 29% Ennepetal 0% 11% Wuppertal Gevelsberg Internet / Versand 10% 9% 7% 6% 15% 17% Schwelm Bochum Dortmund 5% 4% 7% 2% 3% 11% kein Bedarf 14% 21% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Umland (n = 300) Ennepetal (n = 400) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

54 4.8.6 Spielwaren Diese Warengruppe ist im Einzugsbereich des Ennepetaler Einzelhandels durch eine sehr unterdurchschnittliche Konsumneigung gekennzeichnet. 40 % der Befragten aus Ennepetal und 41 % der Befragten aus dem Umland haben in Bezug auf Spielwaren / Hobbybedarf derzeit keinen Bedarf. 5 Dementsprechend sind hier die räumlichen Orientierungen zu relativieren. Sie spiegeln eine sehr allgemeine Rangfolge räumlicher Präferenzen wider. gendes Bild der überwiegenden Einkaufsorientierung der Befragten aus dem Umland im Segment Spielwaren : Hagen (20 %), Wuppertal (9 %), Schwelm (8 %), Gevelsberg (8 %). 19 % der Befragten aus Ennepetal orientieren sich im Segment Spielwaren überwiegend nach Hagen. Vor dem Hintergrund der grundsätzlich mäßigen Konsumneigung in der Warengruppe Spielwaren ist der Nennungsanteil von 14 % hauptsächlicher Einkaufsorientierung der Ennepetaler Haushalte auf die eigene Stadt sehr positiv zu bewerten. Der örtliche Facheinzelhandel kann somit Kaufkraft in substantiellem Umfang binden. Von den Befragten aus Ennepetal decken darüber hinaus 7 % ihren Bedarf an Spielwaren überwiegend in Wuppertal, weitere 6 % in Schwelm. Auf Dortmund und Bochum entfallen Nennungsanteile von unter 3 %. Bei den Befragten aus dem Umland zeigt sich ebenfalls eine eindeutige Einkaufsorientierung auf den Versorgungsstandort Hagen (20 %). Darüber hinaus liegt eine annähernde Gleichverteilung auf die üblichen Konkurrenzstandorte der Region vor. Die Verbraucher orientieren sich weitestgehend auf die jeweils nächstliegenden Versorgungsstandorte. Ennepetal spielt jedoch für Befragte aus dem Umland im Segment Spielwaren keine Rolle. Nur 2 % der Befragten decken überwiegend ihren Bedarf in Ennepetal. Grundsätzlich zeigt sich fol- 5 Bei vergleichbaren Untersuchungen liegt der Nennungsanteil kein Bedarf hier in der Regel bei maximal 20 %. CIMA Beratung + Management GmbH

55 Abb. 29: Räumliche Einkaufsorientierung bei Spielwaren Einkaufsorientierung nach CIMA - Warengruppen Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei Spielwaren? (Top 9 - Nennungen) Hagen 19% 20% Ennepetal 2% 14% Wuppertal Schwelm 7% 9% 6% 8% Internet / Versand 5% 5% Gevelsberg Dortmund Bochum 2% 2% 1% 1% 2% 8% kein Bedarf 40% 41% 0% 10% 20% 30% 40% 50% Umland (n = 300) Ennepetal (n = 400) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

56 4.8.7 Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Keramik, Geschenkartikel Keinen Bedarf im Segment Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Keramik, Geschenkartikel haben zurzeit 22 % der Befragten aus Ennepetal bzw. 26 % aus dem Umland. Die hier ermittelte zurückhaltende Konsumneigung in diesem Spezialsegment liegt im derzeit zu erwartenden Rahmen. 27 % der Befragten aus Ennepetal decken überwiegend ihren Bedarf in der Nachbarstadt Hagen. Weitere 15 % sind überwiegend auf das Angebot in Schwelm hin orientiert. Weitere 14 % der befragten Ennepetaler Haushalte decken ihren Bedarf vor Ort in Ennepetal. Damit besteht in Bezug auf Ennepetal nur eine ergänzende Versorgungsfunktion. Nur ein Teil der Ennepetaler Haushalte findet das örtliche Angebot attraktiv. Bei den Befragten aus dem Umland decken nur 2 % ihren Bedarf an Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Keramik, Geschenkartikeln überwiegend in Ennepetal. Dies spricht für eine nur sehr rudimentäre Orientierung auf Ennepetal. Die befragten Haushalte aus dem Umland decken ihren Bedarf an Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Keramik, Geschenkartikel überwiegend in Hagen (19 %), Schwelm (18 %), Gevelsberg (16 %), Wuppertal (11 %) Möbel, Teppiche, Heimtextilien Im Segment Möbel / Teppiche / Heimtextilien besteht bei den befragten Haushalten derzeit ebenfalls eine eher begrenzte Konsumneigung. 27 % der Befragten aus Ennepetal und 28 % der Befragten aus dem Umland sehen hier aktuell keinen Bedarf und äußern sich nicht zu ihren räumlichen Präferenzen beim Möbelkauf. Diese Werte liegen im Rahmen vergleichbarer Befragungen. Von den Befragten aus Ennepetal decken 16 % ihren Bedarf überwiegend in Schwelm, 14 % sind primär auf Hagen orientiert. Weitere 9 % der befragten Haushalte aus Ennepetal decken überwiegend ihren Bedarf im Segment Möbel, Teppiche, Heimtextilien in Bochum, weitere 8 % jeweils in Witten und Dortmund sowie 7 % in Wuppertal. Nur 4 % der Befragten aus Ennepetal decken ihren Bedarf im Segment Möbel, Teppiche, Heimtextilien in Ennepetal. Aufgrund des fehlenden Angebotes im Segment Möbel hat Ennepetal hier kaum Versorgungsbedeutung. Dementsprechend decken auch nur 1 % der befragten Haushalte aus dem Umland ihren Bedarf im Segment Einrichtungsbedarf hauptsächlich in Ennepetal. In der Einkaufsorientierung der befragten Haushalte aus dem Umland dominieren Hagen und Wuppertal (jeweils 13 %). Schwelm und Gevelsberg werden von jeweils 8 % der Befragten als hauptsächlicher Einkaufsort hinsichtlich der Bedarfsdeckung im Segment Einrichtungsbedarf genannt. Bei den Befragten aus dem Umland zeigt sich damit in der Regel eine Orientierung auf die eigene Innenstadt. Wuppertal profitiert hier in der Regel durch Kopplungskäufe. Nicht zu vernachlässigen sind bei der Bedarfsdeckung neben den Haupteinkaufsbereichen auch die Fachabteilungen der etablierten Möbelhäuser. CIMA Beratung + Management GmbH

57 Abb. 30: Räumliche Einkaufsorientierung bei Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Keramik, Geschenke Einkaufsorientierung nach CIMA - Warengruppen Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei Haushaltswaren, Glas/Porzellan/Keramik/Geschenke? (Top 11 - Nennungen) Hagen Schwelm 19% 15% 18% 27% Ennepetal 2% 14% Wuppertal 7% 11% Gevelsberg 4% 16% Internet / Versand 0% 3% Dortmund Bochum 2% 1% 1% 1% kein Bedarf 22% 26% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Umland (n = 300) Ennepetal (n = 400) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

58 Abb. 31: Räumliche Einkaufsorientierung bei Möbel, Teppichen, Heimtextilien Einkaufsorientierung nach CIMA - Warengruppen Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei Möbel/Teppiche/Heimtextilien? (Top 11 - Nennungen) Schwelm Hagen Bochum Witten Dortmund Wuppertal Ennepetal Gevelsberg Düsseldorf Internet / Versand kein Bedarf 8% 9% 6% 8% 7% 8% 6% 7% 4% 1% 3% 8% 2% 1% 1% 1% 16% 14% 13% 13% 27% 28% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Umland (n = 300) Ennepetal (n = 400) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

59 4.8.9 Baumarktspezifische Sortimente, Garten- und Heimwerkerbedarf 49 % der befragten Haushalte aus Ennepetal decken ihren Bedarf im Bau- und Heimwerkersegment überwiegend in Ennepetal selbst. Hier spiegelt sich in erster Linie die Attraktivität des zentral gelegenen Baufachmarktes HELLWEG s wider. Weitere 23 % der Befragten decken ihren Bedarf überwiegend in Schwelm, weitere 6 % in Hagen. Keinen Bedarf im Baumarktsegment haben 12 % der Befragten aus Ennepetal. Bei den Befragten aus dem Umland dominiert die hauptsächliche Einkaufsorientierung im Baumarktspezifischen Sortiment auf Schwelm (36 %) und Gevelsberg (30 %). Hier zeigt sich die Attraktivität der Baufachmärkte OBI und PRAKTIKER. Danach folgen in der Reihenfolge der Nennungen als hauptsächliche Einkaufsorte: Hagen (11 %), Ennepetal (4 %), Wuppertal (3 %). Abb. 32: Räumliche Einkaufsorientierung bei Baumarktspezifischen Sortimenten Ennepetal Schwelm Hagen Gevelsberg Wuppertal kein Bedarf 2% 3% 4% 4% 6% 11% 12% 11% Einkaufsorientierung nach CIMA - Warengruppen Wenn Sie einkaufen gehen, was ist dann hauptsächlich Ihr Einkaufsort bei Baumarkt/Garten/Heimwerkerbedarf? (Top 6 - Nennungen) 23% 30% 36% 49% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Dass 4 % der Befragten aus dem Umland ihren Bedarf an Baumarktspezifischen Sortimenten in Ennepetal decken, zeigt, dass in diesem Segment Kaufkraftzuflüsse nach Ennepetal realisiert werden. CIMA GmbH 2009 Umland (n = 300) Ennepetal (n = 400) CIMA Beratung + Management GmbH

60 Fazit: Räumliche Einkaufsorientierung Die empirischen Befunde zum räumlichen Einkaufverhalten im Verflechtungsbereich der Stadt Ennepetal sind folgendermaßen zusammenzufassen: In der Warengruppe Lebensmittel liegt eine annähernd optimale Orientierung der Ennepetaler Konsumenten auf ihre Stadt vor. Die ermittelten dominanten Einkaufsorientierungen auf andere Einkaufsorte sind vernachlässigbar. Auch aus dem Umland besteht eine relevante und unter Berücksichtigung der starken Konkurrenzsituation zufriedenstellende Einkaufsorientierung. Für die Warengruppen der Lebensmittel kann aus den hier ermittelten empirischen Befunden zur regionalen Einkaufsorientierung kein akuter Handlungsbedarf zu einem Ausbau des Angebotes geschlossen werden. Vielmehr ist das vorhandene Angebotsniveau zu halten. Standortsicherung und Standortoptimierung sind die relevanten Handlungsoptionen. Im innenstädtischen Leitsortiment Bekleidung signalisieren die ermittelten Befunde eine nur geringe Akzeptanz des Angebotes in Ennepetal. Sowohl durch die eigene Bevölkerung als auch durch die Konsumenten aus dem Umland. Nur 6 % der Befragten aus dem eigenen Stadtgebiet und 2 % aus dem Umland decken hier überwiegend ihren Bedarf in Ennepetal. Ennepetal wird in diesem Segment nicht als attraktiver Einkaufsort wahrgenommen. Das Angebot wird in der Tiefe und Breite nicht als ausreichend empfunden. 6 Bei den Befragten aus Ennepetal werden alle relevanten Ober- und Mittelzentren in der Region den Angeboten in der eigenen Stadt vorgezogen. Grundsätzlich zeigt sich auch bei Schuhen / Lederwaren eine nur sehr begrenzte Einkaufsorientierung auf Ennepetal. Sowohl von der eigenen Bevölkerung als auch von Einwohnern aus dem angrenzenden Umland wird das Ennepetaler Angebot lediglich in begrenztem Umfang als ergänzende Einkaufsalternative wahrgenommen. Die Kaufkraftbindung in der Region konzentriert sich auf die relevanten Wettbewerbsstandorte Hagen, Wuppertal, Schwelm und Gevelsberg. Im Segment Radio, TV, Unterhaltungselektronik, Foto, PC gelingt es dem Ennepetaler Einzelhandel von der eigenen Bevölkerung als ergänzender Einkaufsstandort wahrgenommen zu werden. Immerhin 11 % der Befragten decken hauptsächlich ihren Bedarf in Ennepetal. Aus dem Umland kann hier kaum Kaufkraft gebunden werden. Maßgebliche Bedeutung für die realisierte Kaufkraftbindung haben hier die Fachabteilungen des SB-Warenhaus MARKTKAUF und in Bezug auf Weiße Ware und Elektrokleingeräte auch die entsprechende Abteilung des HELLWEG Baumarktes. Der innenstädtische Facheinzelhandel profitiert in eher begrenztem Umfang. Ennepetal beherbergt nur ein spezifisches, ergänzendes Angebot im Segment Einrichtungsbedarf (insbesondere Heimtextilien, Bodenbeläge). Dementsprechend bestehen sowohl von der örtlichen Bevölkerung als auch von den Konsumenten aus dem Umland nur geringe Einkaufsorientierungen auf den Standort Ennepetal selbst. 6 Siehe hierzu auch die Aussagen zu den Schwächen des Einzelhandelsstandortes Ennepetal. Im Segment Baumarktspezifischer Sortimente hat die Etablierung des HELLWEG Baufachmarktes dazu beigetragen, dass das Gros der örtlichen CIMA Beratung + Management GmbH

61 Kaufkraft auch in Ennepetal gebunden werden kann. In begrenztem Umfang können sogar Kaufkraftzuflüsse realisiert werden. Alles in allem vermitteln die empirischen Befunde zur regionalen Einkaufsorientierung, dass eine umfassende Profilierung als Einkaufsstadt geboten ist. Insbesondere ist der Haupteinkaufsbereich in Milspe mit seiner mittelzentralen Versorgungsfunktion weiter zu entwickeln. Ein Ausbau des Angebotes ist insbesondere im qualitätsorientierten Segment des Persönlichen Bedarfs geboten. 4.9 Veränderungsdynamik im Einkaufsverhalten Die Bindung an den Einzelhandelsstandort Ennepetal ist trotz der ermittelten kritischen Einstellungen der Konsumenten grundsätzlich noch als stabil einzuordnen. 62 % der Befragten aus Milspe und den Milspe zu zuordnenden Stadtteilen sowie 59 % der Befragten aus Voerde und Voerde zu zuordnenden Stadtteilen kaufen heute noch genauso viel in Ennepetal ein wie vor drei Jahren. Bei den Befragten aus dem Umland liegt dieser Anteil bei 74 %. Die ermittelte Quote aus dem Umland ist jedoch vor dem Hintergrund der grundsätzlich eher geringen Orientierung der Umlandbevölkerung auf Ennepetal als Einkaufsort deutlich zu relativieren. Die Wenigen, die aus dem Umland in Ennepetal einkaufen, sind als Stammkunden zu betrachten. Ein höherer Anteil der Konsumenten kauft jedoch weniger in Ennepetal ein als noch vor drei Jahren. Von den Befragten Konsumenten aus Milspe und dem zugeordneten Bereich kaufen 14 % mehr ein als vor drei Jahren, jedoch 24 % kaufen weniger ein. In Voerde und dem zugeordneten Bereich liegt das Verhältnis bei 17 % mehr Einkäufen im Gegensatz zu 24 % weniger Einkäufen. Diese Relationen liegen im Trend vergleichbarer Studien und spiegeln die grundsätzlich zurückhaltende Konsumneigung in Deutschland wider. Die hier analysierte Dynamik in der Einkaufsorientierung auf Ennepetal ist vor dem Hintergrund des stabilen Stammkundensockels grundsätzlich als erfreulich einzuordnen. Eine dramatische Abwendung von Kundenpotenzialen vom Standort Ennepetal kann trotz der vorgetragenen Kritik der Konsumenten nicht belegt werden. Noch besteht die Chance, maßgebliche Kundenpotenziale nicht weiter an die Konkurrenz zu verlieren. Abb. 33: Änderung des Einkaufsverhaltens im Verlauf der letzten drei Jahre CIMA GmbH 2009 Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberg/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg (n = 254) Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer (n = 142) Umland (n = 208) Änderung des Einkaufsverhaltens Kaufen Sie heute mehr, gleich viel oder weniger als vor drei Jahren in Ennepetal ein? 14% 7% 17% 62% 59% 74% 24% 24% 19% 0% 20% 40% 60% 80% 100% mehr gleich viel weniger CIMA Beratung + Management GmbH

62 4.10 Vermisste Einkaufsangebote in Ennepetal Die Sehnsucht nach einem deutlich verbesserten Einzelhandelsangebot in Ennepetal spiegelt sich in den Antworten der Befragten aus Ennepetal wider. Gut ein Viertel der befragten vermisst nichts, weitere 2 % wollen sich nicht äußern. Die Mehrheit der Befragten nennt konkret Ergänzungsbedarf zum vorhandenen Einzelhandelsbesatz. Mehr als die Hälfte der Befragten aus Ennepetal wünschen sich ein besseres Angebot im Segment Oberbekleidung / Wäsche, 15 % ein Ausbau des Angebotes im Segment Elektrogeräte / Unterhaltungselektronik und weitere 13 % der Befragten ein qualifizierteres Angebot im Bereich Schuhe/ Lederwaren. Vor allem am derzeitigen Angebotsniveau im Segment Bekleidung wird die Schwäche des Einzelhandelsangebotes in Ennepetal festgemacht. 5 % der Befragten fordern dezidiert ein stärker spezialisiertes gehobenes Angebot im Segment Lebensmittel. 7 % der Befragten aus Ennepetal wünschen sich ein Kaufhaus und 4 % vermissen mehr Fachgeschäfte. Von den Befragten aus dem Umland sehen 65 % keinen weiteren Bedarf, weitere 21 % können bzw. wollen sich nicht äußern. Auch hier wird die nur sehr geringe Umlandbindung des Ennepetaler Einzelhandels deutlich. Nur wenige der Befragten nennen überhaupt vermisste Betriebe und Warengruppen. Die Ergebnisse sind hier aufgrund der geringen Stimmenzahl nicht interpretierbar und verdeutlichen nochmals, dass Ennepetal als Einkaufsort aus dem Umland nicht wahrgenommen wird. CIMA Beratung + Management GmbH

63 Abb. 34: Vermisste Einzelhandelsangebote in Ennepetal Wenn Sie an das Einzelhandelsangebot in Ennepetal denken: Gibt es etwas, was Sie noch vermissen? Oberbekleidung / Wäsche Nein, ich vermisse nichts Elektrogeräte / Unterhaltungselektronik Schuhe / Lederwaren Haushaltswaren Kaufhaus Einrichtungsbedarf Lebensmittel Fachgeschäfte Alles Porzellan / Keramik / Geschenke Drogerie / Parfümerie Spiel / Hobby / Musikalien keine Angabe 4% 2% 0% 9% 0% 7% 2% 6% 0% 5% 0% 4% 2% 3% 1% 3% 0% 2% 1% 2% 1% 2% 13% 15% 21% 27% 52% 65% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Umland (n = 300) Ennepetal (n = 400) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

64 4.11 Bewertung von Infrastrukturmerkmalen und Servicequalitäten in der Stadt Ennepetal Die befragten Haushalte aus Ennepetal und dem Umland wurden nach ihrer Einschätzung zu bestimmten Infrastrukturmerkmalen und Servicequalitäten in der Stadt Ennepetal befragt. Dabei erfolgt die Bewertung der Merkmale nach Schulnoten von 1 bis 6 (siehe Abb. 35, nächste Seite). In Bezug auf die Wohnqualität wird die Stadt Ennepetal überdurchschnittlich positiv bewertet. Diese gilt in erster Linie für die Befragten aus Ennepetal. Die Befragten aus Ennepetal bewerten die Wohnqualität im Durchschnitt mit 2,0, die Befragten aus dem Umland mit 2,4. Die positive Profilierung Ennepetals als Wohnstandort eröffnet Perspektiven für die zukünftige Weiterentwicklung des Einzelhandels. Durchschnittliche, noch zufriedenstellende Bewertungen mit Durchschnittsnoten zwischen 2,4 und 2,9 erreichen die Infrastruktur- bzw. Serviceindikatoren: Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten, Öffentlicher Personennahverkehr, Aufenthaltsqualität, Parkplatzangebot, Sport- und Freizeitangebot, Servicequalität im Handel, Sauberkeit in der Stadt. Die Einschätzungen der Konsumenten spiegeln hier ein solides Fundament wider, das Profilierungsspielräume für eine positive Weiterentwicklung der Stadt Ennepetal und eine deutliche Verbesserung der Faktoren zulässt. Die Aufenthaltsqualität wird mit einer Durchschnittsnote von rd. 2,8 bei den Befragten aus Milspe und dem zuzuordnenden Siedlungsbereichen sowie mit. 2,3 bei den Befragten aus Voerde und den entsprechenden zugeordneten Siedlungsbereichen bewertet. Hier spiegeln sich die unterschiedlichen Wahrnehmungen in Milspe und Voerde wider. Der städtebaulich weitgehend intakte Ortskern in Voerde wird positiver bewertet als das städtebaulich noch deutlich aufzuwertende Milspe. Die Außenwahrnehmung der Aufenthaltsqualität von Ennepetal ist negativer als die Wahrnehmung der Bewohner aus dem Stadtgebiet Ennepetal. Hier liegt die bewertete Durchschnittsnote bei 3,0. Grundsätzlich weniger positiv bewertet werden von den Befragten aus Ennepetal mit Durchschnittsnoten von über 3,0 die Serviceindikatoren: Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten. Das gastronomische Angebot wird bei den drei Befragungsgruppen zwischen 3,0 und 3,5 bewertet. Es zeigt sich eine deutliche Unzufriedenheit mit dem vorhandenen Angebot. Die Einkaufsmöglichkeiten in Ennepetal werden im Durchschnitt mit 3,3 bzw. 3,4 bewertet. Auch in dieser Negativbewertung kommt die Unzufriedenheit mit dem Angebotsniveau des Einzelhandels in Ennepetal zum Ausdruck. Die Servicequalität im Einzelhandel wird mit Durchschnittsnoten von 2,7 bzw. 2,8 etwas positiver als die Einkaufsmöglichkeiten beurteilt. CIMA Beratung + Management GmbH

65 Abb. 35: Bewertung von Infrastrukturmerkmalen und Servicequalitäten nach Schulnoten Milspe/ Altenvoerde/ Rüggeberg/ Königsfeld/ Oelkinghausen/ Büttenberg Voerde/ Hasperbach/ Bülbringen/ Oberbauer Umland Durchschnittsnote gültige Durchschnitts- gültige Durchschnitts- gültige Faktoren Nennungen note Nennungen note Nennungen Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten 2, , ,9 50 Öffentlicher Personennahverkehr 2, , ,5 89 Aufenthaltsqualität 2, , ,0 110 Parkplatzangebot 2, , ,7 112 Wohnqualität 2, , ,4 46 Sport- und Freizeitangebote 2, , ,6 51 Gastronomie 3, , ,0 68 Einkaufsmöglichkeiten 3, , ,3 91 Servicequalität im Handel 2, , ,7 57 Sauberkeit in der Stadt 2, , ,5 113 Quelle: CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

66 5 EINZELHANDELSSTRUKTUREN IN DER STADT ENNEPETAL 5.1 Einzelhandelsstrukturen im Stadtgebiet insgesamt Die CIMA GmbH hat im Januar 2009 eine vollständige Bestandserhebung des Einzelhandels im Stadtgebiet von Ennepetal durchgeführt. Jeder Einzelhandelsbetrieb wurde mit seiner Adresse, Verkaufsfläche und Sortimentsstruktur erfasst. Im Rahmen der Bestandserhebung wurden in der Stadt Ennepetal 171 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² aufgenommen. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 155,3 Mio.. 7 Die warengruppenspezifische Differenzierung der Einzelhandelsstrukturen im Stadtgebiet von Ennepetal ist in Abb. 36 auf der nachfolgenden Seite dokumentiert. Dabei sind folgende Befunde hervorzuheben: Mit 65,4 % des Gesamtumsatzes erwirtschaften die Warengruppen des Periodischen Bedarfs annähernd zwei Drittel des Gesamtumsatzes. Die weitgehend marktkonformen Nahversorgungsangebote im Haupteinkaufsbereich Milspe sowie in den Ortsteilen Büttenberg, Altenvoerde und Voerde schlagen in der gesamtstädtischen Einzelhandelsstruktur deutlich durch. Die Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren realisiert dabei mit 47,8 % den höchsten Umsatzanteil, gefolgt von der Warengruppe Gesundheitsund Körperpflegeartikel mit 15,8 %. Das Sortiment des Persönlichen Bedarfs (Bekleidung / Wäsche, Schuhe / Lederwaren, Uhren / Schmuck / Optik) belegen eine Verkaufsfläche von m² und realisierten einen Einzelhandelsumsatz von 15,9 Mio.. Der Verkaufsflächen- bzw. Umsatzanteil dieser Hauptwarengruppe beläuft sich damit auf 11,6 % bzw. 10,2 %. Diese Kennzahlen weisen deutlich auf eine nur mäßige Bedeutung dieser innenstädtischen Kernsortimente im Haupteinkaufsbereich der Stadt Ennepetal hin. Die Warengruppe Bekleidung / Wäsche realisiert einen Umsatzanteil von 5,6 %. Der Einzelhandelsumsatz beläuft sich somit auf 8,7 Mio.. 8 Die Hauptwarengruppe Medien und Technik realisiert mit 9,3 Mio. einen Umsatzanteil von 6,0 %. Einen maßgeblichen Anteil haben dabei die Randsortimente der Lebensmitteldiscounter sowie die Fachabteilungen des MARKTKAUF SB-Warenhauses. Der hohe Verkaufsflächenanteil im Segment der baumarktspezifischen Sortimente von 27,6 % ist maßgeblich auf den etablierten HELLWEG Baufachmarkt zurückzuführen. Der Umsatzanteil dieser Hauptwarengruppe liegt bei 12,4 %. 7 In die Umsatzermittlung fließen aktuelle Informationen zur Branchenberichterstattung ein. Außerdem wurden der CIMA GmbH vorliegende Umsatzinformationen einzelner Filialunternehmen mit berücksichtigt. Im Übrigen erfolgte die Abschätzung über warengruppenspezifische Flächenproduktivitäten und die Bewertung des Angebotes vor Ort. 8 Leistungsstarke Mittelzentren erreichen in der Warengruppe Bekleidung / Wäsche einen Umsatzanteil von mindestens 20 %. CIMA Beratung + Management GmbH

67 Abb. 36: Einzelhandelsstrukturen in der Stadt Ennepetal CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 84 49,1% ,5% 101,5 65,4% Lebensmittel und Reformwaren 54 31,6% ,2% 74,2 47,8% Gesundheits- und Körperpflege 17 9,9% ,9% 24,6 15,8% übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 13 7,6% ,4% 2,7 1,7% Persönlicher Bedarf insgesamt 31 18,1% ,6% 15,9 10,2% Bekleidung, Wäsche 20 11,7% ,6% 8,7 5,6% Schuhe, Lederwaren 3 1,8% ,6% 3,5 2,3% Uhren, Schmuck, Optik 8 4,7% 545 1,3% 3,7 2,4% Medien und Technik insgesamt 18 10,5% ,3% 9,3 6,0% Bücher, Schreibwaren 7 4,1% ,3% 4,5 2,9% Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 11 6,4% ,1% 4,8 3,1% Spiel, Sport, Hobby insgesamt 7 4,1% ,6% 3,0 1,9% Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat 5 2,9% ,0% 2,5 1,6% Einrichtungsbedarf 8 4,7% ,4% 3,8 2,4% Baumarktspezifische Sortimente (inklusive Gartencenterrelevanter Sortimente) 18 10,5% ,6% 19,3 12,4% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 155,3 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung 2009; Rundungsdifferenzen möglich Bearbeitung: CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

68 Bezüglich der Verkaufsflächenausstattung je Einwohner liegt Ennepetal mit einer Kennziffer von rd. 1,30 m² / Ew. noch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 1,50 m² / Ew. Ursache hierfür ist das Fehlen von größer flächigen Shopeinheiten im Haupteinkaufsbereich von Milspe. In der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren liegt die Verkaufsflächenausstattung je Ew. mit 0,44 bereits leicht über dem Bundesdurchschnitt von 0,40. Abb. 37: Verteilung des Einzelhandelsbesatzes im Stadtgebiet Betriebe Verteilung des Einzelhandels Stadtgebiet Ennepetal 13% 53% 12% 19% 3% 100 % = Verteilung des Einzelhandelsbesatzes im Stadtgebiet Verkaufsfläche in m² 33% 54% 3% 9% 100 % = m² 53 % der Einzelhandelsbetriebe sind im Stadtteil Milspe ansässig. Sie belegen 54 % der Verkaufsflächen und erwirtschaften 53 % des in der Stadt Ennepetal realisierten Umsatzvolumens (siehe rechts stehende Abb. 37). Umsätze in Mio. EUR 30% 53% 4% 12% 100 % = 155,3 Mio. Der Stadtteil Voerde beherbergt 19 % der Betriebe auf 9 % der Verkaufsflächen in der Stadt Ennepetal. Bezogen auf den gesamtstädtischen Umsatz wird in Voerde ein Umsatzanteil von 12 % realisiert. Auf die Stadtteile Büttenberg und Oelkinghausen entfallen zwar nur 13 % der Einzelhandelsbetriebe, diese erwirtschaften jedoch auf 33 % der Verkaufsflächen rd. 30 % des Einzelhandelsumsatzes von Ennepetal. Der Einzelhandelsbesatz wird hier maßgeblich durch das EN-CENTER mit dem MARKTKAUF SB- Warenhaus geprägt. Im Stadtteil Altenvoerde sind 12 % der erhobenen Einzelhandelsbetriebe ansässig. Sie beherbergen 3 % der Verkaufsflächen und realisieren 4 % der Einzelhandelsumsätze in Ennepetal. CIMA GmbH % 20% 40% 60% 80% 100% Büttenberg / Oelkinghausen Milspe Altenvoerde Voerde übrige Stadtteile Die nachfolgende Abb. 38 dokumentiert die wichtigsten Einzelhandelskennziffern für alle Stadtteile der Stadt Ennepetal. CIMA Beratung + Management GmbH

69 Abb. 38: Einzelhandelsstrukturen in den Stadtteilen der Stadt Ennepetal Büttenberg / Stadt Kennziffern Oelkinghausen Alten- Hasper- Rügge- Königs- Ennepetal Milspe voerde Voerde bach Bülbringen berg feld Anzahl Einzelhandelsbetriebe insgesamt Verkaufsfläche insgesamt (in m²) Einzelhandelsumsatz insgesamt (in Mio. ) 47,2 81,6 6,9 18,6 0,7 0,0 0,2 0,1 155,3 Verkaufsfläche 'Lebensmittel, Reformwaren' (in m²) Umsatz 'Lebensmittel, Reformwaren' (in Mio. ) 25,0 35,1 2,1 11,4 k. Ang. 0,0 k. Ang. k. Ang. 74,2 Verkaufsflächenanteil 'Lebensmittel, Reformwaren' (%) 36,2% 30,0% 31,7% 51,2% 46,7% 0,0% 100,0% 100,0% 34,2% Umsatzanteil 'Lebensmittel, Reformwaren' (%) 53,0% 43,0% 30,4% 61,3% k. Ang. 0,0% k. Ang. k. Ang. 47,8% Verkaufsfläche je Ew. insgesamt 3,54 2,15 0,33 0,46 0,11 0,00 0,03 0,02 1,30 Verkaufsfläche 'Lebensmittel, Reformwaren' je Ew. 1,28 0,65 0,10 0,24 0,05 0,00 0,03 0,02 0,44 EINWOHNER Quelle: CIMA Bestandserhebung 2009; Rundungsdifferenzen möglich Bearbeitung: CIMA GmbH 2009 Der Einzelhandelsbesatz in der Stadt Ennepetal konzentriert sich auf die Stadtteile Milspe, Voerde, Altenvoerde und Büttenberg. In den übrigen Stadtteilen sind nur vereinzelt Betriebe im Segment der Nahversorgung ansässig. Die Stadtteile Bülbringen / Oberbauer, Hasperbach, Rüggeberg und Königsfeld beherbergen zusammen lediglich 5 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von 170 m². Der Haupteinkaufsbereich von Milspe ist quasi als Innenstadt von Ennepetal einzuordnen. Er erstreckt sich zwischen dem HEILENBECKE-CENTER an der Kölner Straße und dem Kreuzungsbereich Voerder Straße/ Neustraße. Die Haupteinkaufslage ist die abschnittsweise als Fußgängerzone ausgebaute Voerder Straße. Dieser Bereich beschreibt auch den Zentralen Versorgungsbereich Milspe. 9 9 Zur Abgrenzung der Zentralen Versorgungsbereiche in der Stadt Ennepetal siehe insbesondere Abschnitt 8. CIMA Beratung + Management GmbH

70 Die Ortsmitte von Voerde erstreckt sich vom historischen Ortskern südlich der Wilhelmstraße in südliche Richtung entlang der Lindenstraße bis zum Kreuzungsbereich Lindenstraße / Loher Straße / Hagener Straße. Dieser Standortbereich beschreibt auch im Wesentlichen den Zentralen Versorgungsbereich Voerde. Abb. 39 zeigt die Verteilung des Einzelhandelsbesatzes nach zentralen Versorgungslagen und übrigen Einzelhandelsstandorten. Der Zentrale Versorgungsbereich Milspe beherbergt 43 % der Betriebe, die auf 31 % der Verkaufsflächen, 35 % des gesamtstädtischen Einzelhandelsumsatzes realisieren. Im Zentralen Versorgungsbereich Voerde sind 15 % der in der Stadt Ennepetal erhobenen Einzelhandelsbetriebe ansässig. Sie realisieren auf 5 % der Verkaufsflächen rd. 8 % des gesamtstädtischen Einzelhandelsumsatzes. Auf Standorte außerhalb der zentralen Versorgungslagen in Milspe und Voerde entfallen 42 % der Einzelhandelsbetriebe. Sie beherbergen 64 % der Verkaufsflächen. Der Umsatzanteil der Einzelhandelsstandorte außerhalb von zentralen Versorgungslagen beläuft sich auf 57 %. Abb. 39: Verteilung des Einzelhandelsbesatzes Zentrale Versorgungsbereiche Übriges Stadtgebiet Betriebe Verkaufsfläche in m² Umsätze in Mio. EUR Verteilung des Einzelhandels Stadtgebiet Ennepetal 31% 35% 43% 5% 8% 15% 64% 57% 42% 0% 20% 40% 60% 80% 100% ZV Milspe ZV Voerde Übriges Stadtgebiet 100 % = % = m² 100 % = 155,3 Mio. CIMA GmbH 2009 Die nachfolgende Abb. 40 zeigt die warengruppenspezifische Verteilung des Einzelhandelsumsatzes zwischen dem Haupteinkaufsbereich Milspe und dem übrigen Stadtgebiet. Folgende Befunde sind hervorzuheben: CIMA Beratung + Management GmbH

71 Abb. 40: Umsatzverteilung des Einzelhandels in Ennepetal zwischen Innenstadt (Haupteinkaufsbereich) und übrigem Stadtgebiet nach CIMA Warengruppen zelhandelsumsatzes. Dies spricht für eine gute Angebotskompetenz. Maßgebliche Bedeutung haben die beiden Drogeriemärkte dm und ROSS- MANN. Schuhe, Lederwaren Bücher, Schreibwaren Bekleidung, Wäsche Umsatzstruktur des Einzelhandels nach Warengruppen und Lagen Ennepetal 67% 63% 86% 33% 37% 14% Gesamtumsatz in Mio. 3,5 4,5 8,7 Das innenstädtische Leitsortiment Bekleidung / Wäsche erreicht zwar im Haupteinkaufsbereich von Milspe bezogen auf den Umsatz im Stadtgebiet insgesamt einen hervorragenden Umsatzanteil von 66 %, doch ist das in der Stadt Ennepetal realisierte Umsatzvolumen mit 8,7 Mio. sehr gering. Angebotsvielfalt im Haupteinkaufsbereich kann durch den überwiegend kleinflächigen Betriebsbesatz hier nicht entfaltet werden. Uhren, Schmuck, Optik 60% 41% 3,7 Gesundheits- und Körperpflege Spiel, Sport, Hobby Lebensmittel und Reformwaren Hausrat, Glas, Porzellan, Keramik Elektroartikel, Unterhaltungselektronik Einrichtungsbedarf 55% 47% 30% 16% 15% 13% 46% 53% 70% 84% 85% 87% 24,6 3,0 74,2 2,5 4,8 3,8 Der Einzelhandel im Haupteinkaufsbereich von Milspe realisiert in der Warengruppe Schuhe / Lederwaren mit 86 % einen nahezu optimalen Umsatzanteil des Haupteinkaufsbereichs. Allerdings ist auch hier diese Position vor dem Hintergrund des mäßigen gesamtstädtischen Umsatzvolumens zu relativieren. Mit den etablierten Fachmärkten DEICHMANN und PAYLESS ist das Discount orientierte Segment überproportional vertreten. Baumarktspez. Sortimente 11% 89% 19,3 CIMA GmbH % 20% 40% 60% 80% 100% Haupteinkaufsbereich (ZV Milspe) Übriges Stadtgebiet Die Warengruppe Uhren / Schmuck / Optik erreicht nur einen innenstädtischen Umsatzanteil von 60 %. Neben den innenstädtischen Anbietern im Haupteinkaufsbereich von Milspe fallen zusätzliche Anbieter in den Stadtteilen Altenvoerde und Büttenberg (EN-CENTER) ins Gewicht. Der innenstädtische Einzelhandel in Ennepetal realisiert in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren einen Umsatzanteil von 30 %. Der EDEKA Verbrauchermarkt im HEILENBECKE-CENTER sowie REWE und KAISERS an der Voerder Straße tragen hierzu maßgeblich bei. Damit verfügt der Haupteinkaufsbereich von Milspe über eine gute Nahversorgungsinfrastruktur. In der Warengruppe Gesundheits- und Körperpflege realisiert der Einzelhandel im Haupteinkaufsbereich Milspe 55 % des gesamtstädtischen Ein- In der Warengruppe Bücher / Schreibwaren erreicht der Einzelhandel im Haupteinkaufsbereich Milspe bezogen auf die Stadt Ennepetal insgesamt einen Umsatzanteil von 67 %. Dieser Anteil ermöglicht eine noch hinreichend gute Angebotsattraktivität. Neben dem Facheinzelhandel im Segment Schreibwaren in der Ortsmitte von Voerde wird jedoch ein substantieller Anteil der Kaufkraft im EN-CENTER gebunden. CIMA Beratung + Management GmbH

72 Im Segment Elektrogeräte / Unterhaltungselektronik erzielt der innenstädtische Einzelhandel im Haupteinkaufsbereich von Milspe bei einem Umsatzvolumen im Stadtgebiet insgesamt von nur 4,8 Mio. nur einen Umsatzanteil von 16 %. Das im Haupteinkaufsbereich von Milspe derzeit vorhandene Angebot muss als rudimentär eingeordnet werden. Ein höherer Umsatzanteil des Haupteinkaufsbereichs wäre wünschenswert. Positive Rahmenbedingungen hierzu wären gegeben, wenn die Ansiedlung großflächigen Einzelhandels außerhalb der Zentralen Versorgungsbereiche ausgeschlossen werden kann. Dies gilt insbesondere in Bezug auf das EN- Zentrum, an dem bereits heute in relevantem Umfang zentrenrelevante Sortimente lokalisiert sind. Eine Veränderungssperre in Bezug auf die Ansiedlung von Einzelhandel mit zentrenrelevantem Sortiment ist hier zu empfehlen. In der Hauptwarengruppe Einrichtungsbedarf realisiert der Einzelhandel im Haupteinkaufsbereich von Milspe einen Umsatzanteil von 13 %. Dieser vergleichsweise niedrige Umsatzanteil des innenstädtischen Haupteinkaufsbereichs ist für Einzelhandel mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment üblich. Gleiches gilt auch für das Segment Baumarktspezifische Sortimente, die bezogen auf den gesamtstädtischen Einzelhandelsumsatz im Haupteinkaufsbereich von Milspe einen Umsatzanteil von 11 % realisieren. Die Hauptwarengruppe Spiel, Sport, Hobby realisiert bezogen auf den Haupteinkaufsbereich Milspe einen innenstädtischen Umsatzanteil von 47 %. Hier schlägt der gute Fachgeschäftsbesatz im Bereich Spiel und Sport zu Buche. Der Haupteinkaufsbereich von Milspe verfügt hier über ein zufriedenstellendes, jedoch weiter entwicklungsfähiges Angebotsniveau. Der realisierte Einzelhandelsumsatz im Stadtgebiet insgesamt ist weiter ausbaubar. Im Segment Hausrat / Glas / Porzellan / Keramik / Porzellan realisiert der innenstädtische Einzelhandel im Haupteinkaufsbereich Milspe nur einen Umsatzanteil von 18 %. Dieser Anteil ist unbefriedigend. Derzeit wird in diesem Segment Umsatz vor allem im EN-CENTER gebunden. CIMA Beratung + Management GmbH

73 6 HANDELSZENTRALITÄTEN UND KAUFKRAFT- STRÖME DES EINZELHANDELS IN ENNEPETAL 6.1 Vorbemerkungen Die Handelszentralität beschreibt die Relation zwischen realisiertem Einzelhandelsumsatz und Nachfragevolumen in der gleichen Raumeinheit. Sie wird als Messzahl ausgewiesen, wobei der Einzelhandelsumsatz durch das Nachfragevolumen dividiert und mit dem Faktor 100 multipliziert wird. Handelszentralitäten können für einzelne Stadtteile und das Stadtgebiet insgesamt ausgewiesen werden. Handelszentralitäten von deutlich über 100 signalisieren Kaufkraftzuflüsse; Handelszentralitäten von unter 100 bedeuten per Saldo Kaufkraftabflüsse aus der betreffenden Raumeinheit. Handelszentralitäten werden für den Einzelhandel insgesamt sowie für einzelne Warengruppen ermittelt. In kompakten Städten mit mittelzentraler Versorgungsfunktion für ein weites Umland sind Handelszentralitäten von deutlich über 100 zu erwarten. In Verdichtungsräumen bewegen sich die gesamtstädtischen Handelszentralitäten in der Regel zwischen 90 und 110, je nach Bedeutung der überörtlichen Versorgungsfunktion. 6.2 Handelszentralitäten des Einzelhandels in Ennepetal Bei einem im Stadtgebiet von Ennepetal realisierten Einzelhandelsumsatz von 155,3 Mio. und einem Nachfragevolumen im Stadtgebiet von 184,3 Mio. resultiert eine Handelszentralität von 84. Per Saldo liegt somit ein Kaufkraftabfluss von 29,4 Mio. vor. Die ermittelte Handelszentralität für die Stadt Ennepetal weist deutlich auf den vorhandenen regionalen Wettbewerbsdruck hin. Eine verbesserte Kaufkraftbindung vor Ort wäre wünschenswert. Die warengruppenspezifischen Handelszentralitäten des Einzelhandels in Ennepetal sind in nachfolgender Abbildung dokumentiert. Abb. 41: Handelszentralitäten des Einzelhandels in Ennepetal CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Stadt Ennepetal Handelszentralität Stadt Ennepetal Kaufkraftstrom per Saldo (in Mio. ) Periodischer Bedarf 101,5 100, ,3 Lebensmittel, Reformwaren 74,2 72, ,3 Gesundheits- und Körperpflege 24,6 24,9 99-0,3 übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 2,7 2, ,3 Persönlicher Bedarf insgesamt 15,9 23,5 68-7,6 Bekleidung/Wäsche 8,7 15,2 57-6,5 Schuhe, Lederwaren 3,5 4,3 82-0,8 Uhren, Schmuck, Optik 3,7 4,0 91-0,3 Medien und Technik insgesamt 9,3 21, ,2 Bücher, Schreibwaren 4,5 5,3 85-0,8 Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 4,8 16, ,5 Spiel, Sport, Hobby insgesamt 3,0 6,1 49-3,1 Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik Hausrat 2,5 3,0 82-0,5 Einrichtungsbedarf 3,8 11,8 32-8,0 Baumarktspezifische Sortimente (inklusive gartencenterrelevanter Sortimente) 19,3 18, ,8 Einzelhandel insgesamt 155,3 184, ,4 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen 2009; Rundungsdifferenzen möglich Bearbeitung: CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

74 Folgende Befunde sind vor dem Hintergrund der Ableitung zukünftiger Entwicklungspotenziale relevant: In der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren steht einem Einzelhandelsumsatz von 74,2 Mio. ein Nachfragevolumen von 72,9 Mio. gegenüber. Hieraus resultiert eine Handelszentralität von 102. Der Kaufkraftzufluss per Saldo beläuft sich auf 1,3 Mio.. Die Kennziffern dokumentieren bezogen auf das Stadtgebiet insgesamt eine gut entwickelte Nahversorgungsstruktur. Damit ist grundsätzlich kein akuter Handlungsbedarf zum Ausbau des Nahversorgungsangebotes gegeben. Optimierungsbedarf besteht lediglich im Kontext von Standortverlagerungen. Im Einzelfall können eher nicht integrierte Standortlagen durch zentrumsnahe Lagen ersetzt werden. In der Warengruppe Schuhe / Lederwaren besteht mit einer warengruppenspezifischen Handelszentralität von 82 bereits heute eine akzeptable Marktabschöpfung. Eine höhere Kaufkraftbindung erfordert Profilierung im qualitätsorientierten Segment. Abb. 42: Rangfolge der warengruppenspezifischen Handelszentralitäten des Einzelhandels in Ennepetal Handelszentralität Stadtgebiet Ennepetal In der Warengruppe Gesundheits- und Körperpflegeartikel realisiert der örtliche Einzelhandel eine Handelszentralität von 99. Einem Einzelhandelsumsatz von 24,6 Mio. steht ein Nachfragevolumen von 24,9 Mio. gegenüber. Grundsätzlich signalisiert diese Handelszentralität ebenfalls ein gutes Versorgungsniveau. Handelszentralität insgesamt: 84 Baumarktspezifische Sortimente Lebensmittel und Reformwaren Gesundheits- und Körperpflege Uhren, Schmuck, Optik Bücher, Schreibwaren Im innenstädtischen Leitsortiment Bekleidung / Wäsche realisiert der Einzelhandel in Ennepetal lediglich eine Handelszentralität von 57. Einem realisierten Einzelhandelsumsatz von 8,7 Mio. steht ein Nachfragevolumen im Stadtgebiet von 15,2 Mio. gegenüber. Der Kaufkraftabfluss per Saldo beläuft sich auf 6,5 Mio.. Es besteht deutlicher Nachhol- und Entwicklungsbedarf. Das niedrige Zentralitätsniveau spiegelt die Unzufriedenheit der Konsumenten mit dem vorhandenen Angebot wider. Vor dem Hintergrund der regionalen Wettbewerbssituation wäre eine warengruppenspezifische Handelszentralität von 65 bis 75 anzustreben. Glas, Porzellan, Keramik, gehobener Haushaltsbedarf 82 Schuhe, Lederwaren 82 Bekleidung, Wäsche 57 Spiel, Sport, Hobby 49 Einrichtungsbedarf 32 Technik Handelszentralität CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

75 In der Warengruppe Uhren, Schmuck, Optik zeigt eine Handelszentralität von 91 eine kaum weiter ausbaubare Marktabschöpfung an. Die Warengruppe Bücher, Schreibwaren realisiert in Ennepetal eine Handelszentralität von 85. Einem Einzelhandelsumsatz von 4,5 Mio. steht ein Nachfragevolumen von 5,3 Mio. gegenüber. Ein Ausbau der Marktabschöpfung würde eine noch stärkere Profilierung des örtlichen Einzelhandels erfordern. Grundsätzlich ist Spielraum noch gegeben. Die Handelszentralität in der Warengruppe Elektrogeräte, Unterhaltungselektronik, Foto, PC beläuft sich in Ennepetal auf gerade 29. Einem realisierten Einzelhandelsumsatz von 4,8 Mio. steht ein Nachfragevolumen von 16,3 Mio. gegenüber. Trotz der regionalen Wettbewerbssituation ist ein Ausbau des Angebotes in diesem Segment realistisch. Empfohlen wird die Ansiedlung eines Elektrofachmarktes im Haupteinkaufsbereich von Milspe. Er könnte strategische Bedeutung als Frequenzbringer für den Haupteinkaufsbereich von Milspe übernehmen. In der Hauptwarengruppe Spiel, Sport, Hobby steht einem realisierten Einzelhandelsumsatz 3,0 Mio. ein Nachfragevolumen von 6,1 Mio. gegenüber. Die Handelszentralität von 49 signalisiert Entwicklungsspielräume für eine Weiterentwicklung des Angebotes. reichs von Ennepetal. Mit Blick auf den regionalen Wettbewerb ist die erzielte Marktabschöpfung insgesamt in diesem Segment durchaus als zufriedenstellend einzuordnen. Die Haupteinkaufsbereiche in Milspe und Voerde profitieren hier jedoch kaum. Qualitätsorientierte Konzepte können zur Profilierung als Einkaufsstadt beitragen. In der Hauptwarengruppe Einrichtungsbedarf realisiert der Ennepetaler Einzelhandel eine Handelszentralität von 32. Einem Einzelhandelsumsatz von 3,8 Mio. steht ein Nachfragevolumen von 11,8 Mio. gegenüber. Betrachtet man das Möbelsegment alleine so liegt die Handelszentralität bei unter 10. Mit Blick auf die Standortentwicklung in diesem Segment in der Region haben sich in Ennepetal kaum Spielräume zur Profilierung als Möbelstandort ergeben. Im Segment Gardinen, Teppiche, Heimtextilien kommt die Attraktivität des Fachmarktanbieters HAMMER zum tragen. Es besteht hier ein deutlicher Kaufkraftzufluss aus dem Umland. Baumarktspezifische und gartencenterrelevante Sortimente realisieren in Ennepetal eine Handelszentralität von 104. Einem Einzelhandelsumsatz von 19,3 Mio. steht ein Nachfragevolumen von 18,5 Mio. gegenüber. Insbesondere der etablierte HELLWEG Baufachmarkt trägt maßgeblich zur Marktabschöpfung bei. Die Versorgungssituation im Baumarktsegment ist alles in allem als gut zu bewerten. Zusätzliche Standortentwicklungen würden zur Verdrängung etablierter Marktteilnehmer führen. Die Hauptwarengruppe Geschenkartikel, Glas, Porzellan, Keramik, Hausrat realisiert eine Handelszentralität von 82. Einem warengruppenspezifischen Einzelhandelsumsatz von 2,5 Mio. steht ein örtliches Nachfragevolumen von 3,0 Mio. gegenüber. Maßgeblichen Anteil haben hier die entsprechende Fachabteilung im MARKTKAUF SB-Warenhaus sowie die Randsortimente in den Lebensmitteldiscountern außerhalb des Haupteinkaufsbe- Der Einzelhandel in Ennepetal ist durch eine gute Position im Segment der Nahversorgung gekennzeichnet. Im Segment der innenstädtischen Leitsortimente bestehen dagegen erhebliche Kaufkraftabflüsse und deutliche Perspektiven zur Profilierung als Einkaufsstadt. Ziel muss sein, Angebotsoptimierungen insbesondere im Haupteinkaufsbereich von Milspe zu erreichen. Ein offensives CIMA Beratung + Management GmbH

76 Standortmarketing zu den standörtlichen Qualitäten der Ennepetaler City ist erforderlich. Entwicklungsbedarf durch die Neuansiedlung von Unternehmen kann aus den ermittelten Handelszentralitäten für die Sortimente Bekleidung, Wäsche Sportartikel und Hobbybedarf Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC Geschenkartikel, Glas, Keramik, Hausrat abgeleitet werden. Bei Möbeln und sonstigem Einrichtungsbedarf ist vor dem Hintergrund des regionalen Wettbewerbs kaum Entwicklungsspielraum gegeben. Hinsichtlich regional profilierender Möbelhäuser ist der Markt in der Region besetzt. Die Wahrscheinlichkeit der Ansiedlung zusätzlichen Möbeleinzelhandels in Ennepetal ist somit weniger wahrscheinlich. 6.3 Kaufkraftstrombilanz, Kaufkraftzu- und -abflüsse Die nachfolgende Abb. 43 dokumentiert die Kaufkraftstrombilanz für den Einzelhandel in Ennepetal. Einem Kaufkraftzufluss von 10,6 Mio. steht ein Kaufkraftabfluss von 40,1 Mio. gegenüber. Der Kaufkraftabfluss beläuft sich somit auf rd. 22 % des einzelhandelsrelevanten Nachfragevolumens in der Stadt Ennepetal. Es liegt somit ein leicht überdurchschnittlicher Kaufkraftabfluss vor. 10 Für die Sortimente Schuhe / Lederwaren, Uhren / Schmuck / Optik, Bücher / Schreibwaren, wird dem ansässigen Einzelhandel empfohlen, seine Marktposition noch besser zu gestalten. Servicequalität, Verkaufsflächengestaltung und Sortimentsmix sind die entscheidenden Stellgrößen. Im Segment der,baumarktspezifischen und gartencenterrelevanten Sortimente erreicht der Ennepetaler Einzelhandel bereits heute eine mehr als zufriedenstellende Marktabschöpfung. 10 Der Kaufkraftabfluss aus leistungsstarken Mittelzentren liegt in der Regel bei maximal 15 %. CIMA Beratung + Management GmbH

77 Abb. 43: Kaufkraftstrombilanz für die Stadt Ennepetal Kaufkraftstromanalyse Stadt Ennepetal insgesamt (in Mio. ) Abb. 44: Kaufkraftzuflüsse nach Ennepetal (in Mio. ) Kaufkraftzuflüsse Ennepetal Kaufkraftzuflüsse nach Ennepetal insgesamt: 10,2 Mio. Lebensmittel und Reformwaren 4,9 Baumarktspezifische Sortimente 1, ,7 Einrichtungsbedarf Gesundheits- und Körperpflege Spiel, Sport, Hobby insgesamt 1,2 0,9 0,4 155,3 Bücher, Schreibwaren 0,3 100 Bekleidung, Wäsche 0,2 Schuhe, Lederwaren 0,2 Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, PC 0,2 0-40,1 10,6 Glas, Porzellan, Keramik, gehobener Haushaltsbedarf 0,1 Uhren, Schmuck, Optik 0, Kaufkraftzufluss in Mio CIMA GmbH 2009 Nachfragepotenzial in Ennepetal Kaufkraftabfluss Kaufkraftzufluss Umsatz in Ennepetal Der Kaufkraftzufluss nach Ennepetal beträgt rd. 6,8 % des in Ennepetal realisierten Einzelhandelsvolumens. Das Gros des Nachfragevolumens im Umland fließt an Ennepetal vorbei. Die maßgeblichen Kaufkraftzuflüsse entfallen auf die Segmente Lebensmittel sowie Baumarktspezifische Sortimente. CIMA GmbH 2009 Der Kaufkraftzufluss nach Ennepetal beläuft sich insgesamt auf 10,6 Mio.. Kaufkraftzuflüsse von 1,0 Mio. und mehr realisieren die Warengruppen Lebensmittel / Reformwaren (4,9 Mio. ), Baumarktspezifische Sortimente (1,7 Mio. ) sowie die Hauptwarengruppe Einrichtungsbedarf (1,2 Mio. ). Der Kaufkraftzufluss in der Hauptwarengruppe Einrichtungsbedarf fußt nahezu ausschließlich auf den Sortimenten Heimtextilien, Teppiche, Gardinen. In allen übrigen Warengruppen liegen die Kaufkraftzuflüsse unter 1,0 Mio.. Nur in sehr geringem Umfang kann Kaufkraft aus dem Umland gebunden werden. CIMA Beratung + Management GmbH

78 Abb. 45: Kaufkraftabflüsse aus Ennepetal (in Mio. ) Kaufkraftabflüsse Ennepetal Kaufkraftabflüsse aus Ennepetal insgesamt: 40,1 Mio. Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, PC Einrichtungsbedarf Bekleidung, Wäsche Lebensmittel und Reformwaren Spiel, Sport, Hobby Gesundheits- und Körperpflege 1,2 3,6 3,5 6,7 9,3 11,7 In der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren beläuft sich der Kaufkraftabfluss auf 3,6 Mio.. Vor dem Hintergrund des regionalen Wettbewerbs und der vorliegenden Pendlerverflechtungen ist dieser Kaufkraftabfluss nur in einem begrenzten Umfang weiter reduzierbar. Es besteht kein akuter Handlungsbedarf zum Ausbau des Lebensmittelangebotes. In der Hauptwarengruppe Spiel, Sport, Hobby beläuft sich der Kaufkraftabfluss auf 3,5 Mio., in der Warengruppe Gesundheits- und Körperpflege liegt er bei 1,2 Mio.. In allen weiteren Warengruppen liegt der Kaufkraftabfluss unter 1,0 Mio.. Bücher, Schreibwaren Baumarktspezifische Sortimente 1,1 0,9 Glas, Porzellan, Keramik, gehobener Haushaltsbedarf CIMA GmbH 2009 Schuhe, Lederwaren Uhren, Schmuck, Optik 0,6 0,4 0, Kaufkraftabfluss in Mio. Die Kaufkraftabflüsse aus Ennepetal belaufen sich auf insgesamt 40,1 Mio.. Der höchste Kaufkraftabfluss entfällt mit 11,0 Mio. auf die Warengruppe Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC, gefolgt von 9,3 Mio. in der Hauptwarengruppe,Einrichtungsbedarf und 6,7 Mio. in der Warengruppe Bekleidung / Wäsche. Gestaltungsspielräume für den Einzelhandel in Ennepetal und hier vornehmlich im Haupteinkaufsbereich Milspe sind gegeben für die Segmente Unterhaltungselektronik sowie Bekleidung / Wäsche. Die hohen Kaufkraftabflüsse in der Hauptwarengruppe Einrichtungsbedarf beziehen sich nahezu ausschließlich auf das Segment Möbel. 6.4 Kaufkraftströme und stadtteilspezifische Handelszentralitäten in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren Abb. 46 auf der nächsten Seite dokumentiert die Kaufkraftströme in Bezug auf die Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren. Bei einem in Ennepetal realisierten Einzelhandelsumsatz von 74,2 Mio. und einem warengruppenspezifischen Nachfragevolumen von 72,9 Mio. resultiert eine Handelszentralität von 102. Dabei steht einem Kaufkraftzufluss von 4,9 Mio. ein Kaufkraftabfluss von 3,6 Mio. gegenüber. Der Lebensmitteleinzelhandel ist damit in Ennepetal in der gesamtstädtischen Perspektive sehr gut positioniert. Es kann keine gravierende Versorgungslücke ausgemacht werden. Der bestehende Kaufkraftabfluss ist aufgrund der Pendlerverflechtungen kaum weiter reduzierbar. CIMA Beratung + Management GmbH

79 Abb. 46: Kaufkraftstrombilanz für die Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren in der Stadt Ennepetal ,9 Nachfragepotenzial in Ennepetal Kaufkraftstromanalyse Lebensmittel / Reformwaren Stadt Ennepetal insgesamt (in Mio. ) -3,6 4,9 74,2 Kaufkraftabfluss Kaufkraftzufluss Umsatz in Ennepetal die Stadtteile in der Stadt Ennepetal. Dabei wird der realisierte Einzelhandelsumsatz in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren in den jeweiligen Stadtteilen in Relation zum dort vorhandenen Nachfragevolumen gesetzt. Die stadtteilspezifischen Handelszentralitäten für die Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren sind in der nachfolgenden Abb. 47 dokumentiert. Folgende Befunde sind abzuleiten: Der Stadtteil Milspe mit dem Haupteinkaufsbereich entlang der Voerder Straße übernimmt Versorgungsfunktion für das gesamte Stadtgebiet von Ennepetal. Die Handelszentralität in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren beläuft sich im Stadtteil Milspe auf 148. Einem warengruppenspezifischen Einzelhandelsumsatz von 35,1 Mio. steht ein Nachfragevolumen von 23,7 Mio. gegenüber. Im Stadtteil Milspe sind drei maßgebliche Standortbereiche des Lebensmitteleinzelhandels auszumachen: Der EDEKA Verbrauchermarkt im HEILENBECKE-CENTER und der unmittelbar benachbarte Lebensmitteldiscounter LIDL an der Kölner Straße liegen verkehrsgünstig an der B 7. Diese Standortagglomeration bildet zugleich den Auftakt zum Haupteinkaufsbereich Milspe. CIMA GmbH 2009 Innerhalb des Stadtgebietes von Ennepetal bestehen jedoch deutliche Unterschiede im Nahversorgungsniveau. Die Standorte des Lebensmitteleinzelhandels konzentrieren sich auf das im nördlichen Stadtgebiet gelegene Siedlungsband von Büttenberg bis Voerde über Milspe und Altenvoerde. Die dörflichen Siedlungsbereiche im südlichen Stadtgebiet wie Bülbringen / Oberbauer, Königsfeld und Rüggeberg beherbergen nur wenige Einzelhandelsbetriebe. Die Unterschiede im Nahversorgungsniveau dokumentieren sich in den Handelszentralitäten der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren in Bezug auf Der REWE Verbrauchermarkt und der KAISERS Verbrauchermarkt in der Fußgängerzone Voerder Straße sind die maßgeblichen Angebotsstandorte im Segment Lebensmittel im Zentrum des Haupteinkaufsbereichs. Die beiden Lebensmitteldiscounter ALDI und PENNY im Standortbereich Milsper Straße/ Neustraße stellen nordöstlich an die Innenstadt angrenzend einen ergänzenden Versorgungsstandort dar. Diese über- CIMA Beratung + Management GmbH

80 nehmen auch maßgeblich Versorgungsfunktion für den sich nördlich anschließenden Stadtteil Altenvoerde. Als solitärer Standort an der Neustraße ist darüber hinaus ein PLUS Lebensmitteldiscounter zu berücksichtigen. Abb. 47: Handelszentralitäten in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren in den Stadtteilen der Stadt Ennepetal Stadtteil Einwohner Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Handelszentralität Saldo Kaufkraftfluss (in Mio. ) Büttenberg ,6 7, ,1 Oelkinghausen 594 0,4 1,4 30-1,0 Milspe ,1 23, ,4 Der Stadtteil Büttenberg beheimatet an unmittelbarer Stadtgrenze zu Schwelm das EN-CENTER mit dem SB- Warenhaus MARKTKAUF. An der B 7 (Kölner Straße) befindet sich zusätzlich der Lebensmitteldiscounter ALDI. Einem realisierten Einzelhandelsumsatz von 24,6 Mio. steht ein Nachfragevolumen von 7,5 Mio. gegenüber. Die Handelszentralität beläuft sich auf 327. Das EN-CENTER bindet Kaufkraftzuflüsse und übernimmt Versorgungsfunktion für das gesamte Stadtgebiet. Die Bündelung der Nahversorgungsangebote an der B 7 hat dazu geführt, dass in der Ortsmitte der Wohnsiedlung Büttenberg nur noch Nahversorgung im Kiosksegment durch einen SCHLECKER Drogeriemarkt gegeben ist. Altenvoerde ,1 8,8 24-6,7 Voerde ,4 18,7 61-7,3 Hasperbach ,3 3,2 9-2,9 Bülbringen / Oberbauer ,0 3,3 0-3,3 Rüggeberg ,2 3,6 5-3,4 Königsfeld / Heide ,1 3,3 3-3,2 Im Stadtteil Voerde beläuft sich die Handelszentralität in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren auf 61. Einem realisierten Einzelhandelsumsatz von 11,4 Mio. steht ein Nachfragevolumen von 18,7 Mio. gegenüber. Das Nahversorgungsangebot kann unter Berücksichtigung des Standortnetzes mit Standorten mit gesamtstädtischer Versorgungsfunktion als angemessen eingeordnet werden. Maßgeblichen Anteil haben hier der im Kreuzungsbereich Lindenstraße / Hagener Straße in Ortskernrandlage etablierte ALDI-Markt und der KAUFPARK an der Gewerbestraße in Nähe zur Stadtteilgrenze zu Altenvoerde. Wünschenswert wäre für Voerde die Stärkung des Angebotes in der Ortsmitte. Es besteht hier Potenzial für die Standortverlagerung eines Lebensmittelmarktes. Stadt Ennepetal ,2 72, ,3 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen 2009; Rundungsdifferenzen möglich. Bearbeitung: CIMA GmbH 2009 Im Stadtteil Altenvoerde wird in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren ein Einzelhandelsumsatz von 2,1 Mio. erzielt. Bei einem warengruppenspezifischen Nachfragevolumen von 8,8 Mio. resultiert eine Handelszentralität von 24. Die vergleichsweise niedrige Handelszentralität, die CIMA Beratung + Management GmbH

81 maßgeblich durch Lebensmitteleinzelhandel im Ladenhandwerk realisiert wird, ist zu relativieren, da unmittelbar jenseits der Stadtteilgrenze die Lebensmitteldiscounter PENNY und ALDI (Milspe) sowie der Verbrauchermarkt KAUFPARK (Voerde) etabliert sind. Die Wegdistanzen zu diesen Märkten sind alles in allem akzeptabel. In den übrigen Stadtteilen Oelkinghausen, Hasperbach, Bülbringen / Oberbauer, Rüggeberg und Königsfeld werden in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren nur sehr geringe Handelszentralitäten von 0 bis 30 ermittelt. In diesen Stadtteilen sind die Spielräume zu einem Ausbau des Nahversorgungsangebotes wie folgt zu beurteilen: In Oelkinghausen liegt das einzelhandelsrelevante Nachfragevolumen lediglich bei 1,4 Mio., so dass grundsätzlich keine hinreichende Nachfrageplattform zur Realisierung eines zusätzlichen Lebensmittelangebotes gegeben ist. Zu berücksichtigen ist auch die unmittelbare Nachbarschaft zum EN-CENTER. In Hasperbach liegt das einzelhandelsrelevante Nachfragevolumen bei 3,2 Mio.. Vor allem mit Blick auf den Wettbewerb zum Stadtteilzentrum Hagen-Haspe bestehen kaum Perspektiven das Nahversorgungsangebot aufzuwerten. In Bülbringen / Oberbauer liegt ein einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen von 3,3 Mio. vor, dass sich in etwa hälftig auf die beiden Ortskerne aufteilt. Für die jeweiligen Stadtteile ist die einzelhandelsrelevante Nachfrage im Segment Lebensmittel / Reformwaren zu gering, um ein relevantes zusätzliches Nahversorgungsangebot etablieren zu können. Der Stadtteil Königsfeld mit den Siedlungen Königsfeld und Heide sowie mehreren Einzelgehöften und Weilern beherbergt insgesamt Einwohner mit einem einzelhandelsrelevantem Nachfragevolumen in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren von 3,3 Mio.. Vor dem Hintergrund der Streulagen der Siedlungsbereiche besteht keine Möglichkeit, ein Nahversorgungsangebot vor Ort zu etablieren. Der Stadtteil Rüggeberg stellt sich als kompakte dörfliche Siedlung dar. Er verfügt über ein einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen in der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren von 3,6 Mio.. Dieses Nachfragevolumen könnte vor dem Hintergrund der bisher nur rudimentären Handelszentralität von 5 ausreichen, nachhaltig einen Nachbarschaftsladen zur ergänzenden Nahversorgung zu etablieren. 11 Der Lebensmitteleinzelhandel realisiert in Ennepetal eine Verkaufsflächenausstattung je Einwohner von 0,44 m². Diese Kennziffer liegt nunmehr leicht über dem Bundesdurchschnitt und signalisiert somit ebenfalls eine insgesamt ansprechende Nahversorgungssituation in der Stadt Ennepetal Im Laufe der Arbeiten zum Einzelhandelskonzept für die Stadt Ennepetal hat bereits ein kleinflächiger Nahversorger in Rüggeberg seinen Betrieb aufgenommen. Das hier erkannte Entwicklungspotenzial ist bereits genutzt worden. Noch im Februar 2005 lag die Verkaufsfläche je Einwohner im Segment Lebensmittel bei 0,27 m² je Einwohner. Mit den nunmehr zusätzlich etablierten Lebensmitteldiscountern wurde die seinerzeit bestehende Versorgungslücke geschlossen. Aus heutiger Perspektive führen zusätzliche Standortentwicklungen lediglich zur Verdrängung bestehender Betriebe und Standorte und gefährden das alles in allem noch ausgewogene Standortnetz. CIMA Beratung + Management GmbH

82 7 STRUKTUREN, ANGEBOTSQUALITÄTEN UND HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN: HAUPTEIN- KAUFSBEREICH MILSPE, ORTSMITTE VOERDE UND ORTSKERN ALTENVOERDE 7.1 Einzelhandelsstrukturen, städtebauliche Qualitäten Haupteinkaufsbereich Milspe Der Haupteinkaufsbereich in Milspe erstreckt sich vom Standortbereich des HEILENBECKE-CENTER und des LIDL Lebensmitteldiscounters an der Kölner Straße im Westen entlang der abschnittsweise als Fußgängerzone ausgebauten Voerder Straße bis zur Kreuzung Voerder Straße / Neustraße / Milsper Straße. Nach Norden wird der Haupteinkaufsbereich sowohl durch die Ennepe, als auch durch die Hauptverkehrsachse Neustraße begrenzt. Die Neustraße ist auch die relevante Erschließungsachse für die rückseitig zum Geschäftsbesatz an die Voerder Straße etablierten Parkplatzangebote. Die Abgrenzung des Haupteinkaufsbereichs ist in der rechts stehenden Abb. 48 dokumentiert. Abb. 48: Abgrenzung des Haupteinkaufsbereichs Milspe Nahrungs- und Genussmittel Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf Bekleidung Schuhe / Lederwaren übriger persönlicher Bedarf Bücher / Schreibwaren Unterhaltungselektronik Spiel, Sport, Hobby Haushaltsbedarf Einrichtungsbedarf Baumarktspezifische Sortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe 800 m² VKF CIMA GmbH 2009 Abgrenzung Haupteinkaufsbereich Milspe Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit. Irrtümer möglich. Milspe Abgrenzung Haupteinkaufsbereich Milspe Im Haupteinkaufsbereich Milspe wurden 74 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² erhoben. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 55,0 Mio.. Die warengruppenspezifische Differenzierung des Einzelhandelsbesatzes ist in nachfolgender Abb. 49 dokumentiert. Folgende Befunde sind hervorzuheben: CIMA Beratung + Management GmbH

83 Abb. 49: Einzelhandelsstrukturen im Haupteinkaufsbereich Milspe (=Zentraler Versorgungsbereich Milspe) CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 30 40,5% ,8% 36,2 65,8% Lebensmittel und Reformwaren 17 23,0% ,1% 22,2 40,4% Gesundheits- und Körperpflege 9 12,2% ,0% 13,4 24,4% übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 4 5,4% 225 1,7% 0,6 1,1% Persönlicher Bedarf insgesamt 21 28,4% ,9% 10,7 19,5% Bekleidung, Wäsche 13 17,6% ,3% 5,5 10,0% Schuhe, Lederwaren Uhren, Schmuck, Optik 8 10,9% ,6% 5,2 5,5% Medien und Technik insgesamt 9 12,2% ,9% 3,7 6,7% Bücher, Schreibwaren 4 5,4% ,7% 3,0 5,5% Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 5 6,8% 150 1,2% 0,7 1,3% Spiel, Sport, Hobby insgesamt Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik, Hausrat 5 6,8% 780 6,0% 1,8 3,2% Einrichtungsbedarf Baumarktspezifische Sortimente 9 4,1% ,4% 2,6 4,7% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 55,0 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung 2009; Rundungsdifferenzen möglich. Aus Datenschutzgründen Zusammenfassung von Warengruppen; Bearbeitung: CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

84 13 Die Hauptwarengruppe des Periodischen Bedarfs belegt im Haupteinkaufsbereich Milspe 46,8 % der Verkaufsflächen und realisiert 65,8 % des im Einzelhandel erwirtschafteten Umsatzvolumens. Dementsprechend ist der Haupteinkaufsbereich von Milspe primär durch Nahversorgungskompetenz geprägt. Der EDEKA Verbrauchermarkt im HEILENBECKE-CENTER sowie die Frischemärkte REWE und KAISERS bilden das Rückgrat der Lebensmittelversorgung. Die Drogeriefachmärkte ROSSMANN und DM sind neben den Apotheken maßgeblich für das gute Angebotsniveau im Segment Gesundheits- und Körperpflegeartikel verantwortlich. Das innenstädtische Leitsortiment Bekleidung erreicht im Haupteinkaufsbereich Milspe nur einen Verkaufsflächenanteil von 16,3 % und einen Umsatzanteil von 10,0 %. Beide Kennziffern signalisieren mit Blick auf die mittelzentrale Versorgungsfunktion ein erhebliches Angebotsdefizit. 13 Das Angebot wird lediglich geprägt durch die Discount orientierten Fachmarktkonzepte NKD und TAKKO, dem etwas stärker konsumig ausgerichteten Filialisten ERNSTING S FAMILY sowie wenigen Inhaber geführten Boutiquen. Es fehlt an konsumigen Labelstores wie BONITA, CECIL, STREET ONE oder S.OLIVER. Der realisierte Umsatzanteil in den zusammengefassten Warengruppen Schuhe / Lederwaren und Uhren, Schmuck, Optik mit zusammen 5,5 % ist ebenfalls deutlich unterdurchschnittlich ausgeprägt. In der Hauptwarengruppe Medien und Technik liegt der Verkaufsflächenanteil im Haupteinkaufsbereich Milspe nur bei 8,9 %. Es werden lediglich Leistungsstarke Mittelzentren erreichen hier Verkaufsflächenanteile von 25 % bis 30 %. Der Umsatzanteil sollte bei mindestens 25 % liegen. 6,7 % des im Haupteinkaufsbereich Milspe realisierten Einzelhandelsumsatzes erzielt. Die unterdurchschnittliche Bedeutung dieser Hauptwarengruppe resultiert in erster Linie am fehlenden Angebot im Segment Elektrogeräte/ Unterhaltungselektronik. Der niedrige Umsatzanteil der beiden Hauptwarengruppen Baumarktspezifische Sortimente und Einrichtungsbedarf liegt im erwarteten Rahmen, da diese Sortimente wegen ihrer Sperrigkeit und Transportempfindlichkeit eher an verkehrsorientierten Standorten außerhalb der Haupteinkaufsbereiche angeboten werden. Die derzeitige Versorgungsbedeutung der einzelnen Sortimente im Haupteinkaufsbereich spiegelt sich auch in den sortimentsspezifischen Marktabschöpfungsquoten wider, die in nachfolgender Abb. 50 dokumentiert sind. Die Marktabschöpfungsquoten für den Einzelhandel im Hauptzentrum Milspe errechnen sich aus der Division des dort realisierten Einzelhandelsumsatzes durch das einzelhandelsrelevante Nachfragevolumen im Stadtgebiet von Ennepetal, multipliziert mit dem Faktor 100. Bei einer Marktabschöpfungsquote von 100 wäre der Einzelhandel im Haupteinkaufsbereich von Milspe in der theoretisch in der Lage die gesamte Kaufkraft im Stadtgebiet von Ennepetal abzuschöpfen. Bei einem im Haupteinkaufsbereich von Milspe realisierten Einzelhandelsumsatz von 55,0 Mio. sowie einem im Stadtgebiet von Ennepetal vorhandenen einzelhandelsrelevantem Nachfragevolumen von 184,7 Mio. errechnet sich eine Marktabschöpfungsquote von 30. Sie ist mit Blick auf die polyzentrische Struktur der Stadt als gerade noch akzeptabel einzuordnen. Eine gewisse Leistungsstärke des Haupteinkaufsbereichs Milspe wäre mit einer Marktabschöpfungsquote von 40 angezeigt. CIMA Beratung + Management GmbH

85 Abb. 50: Marktabschöpfung des Einzelhandels im Haupteinkaufsbereich von Milspe CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Stadt Ennepetal Marktabschöpfung ZV Milspe Periodischer Bedarf 36,2 100,2 36 Lebensmittel, Reformwaren 22,2 72,9 30 Gesundheits- und Körperpflege 13,4 24,9 54 übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 0,6 2,4 25 Persönlicher Bedarf insgesamt 10,7 23,5 45 Bekleidung/Wäsche 5,5 15,2 36 Schuhe, Lederwaren Uhren, Schmuck, Optik 5,2 8,3 63 Medien und Technik insgesamt 3,7 21,5 17 Bücher, Schreibwaren 3,0 5,3 57 Elektroartikel/Unterhaltungselektronik Foto, PC und Zubehör, Neue Medien 0,7 16,3 4 Spiel, Sport, Hobby insgesamt Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik, Hausrat 1,8 9,1 20 Einrichtungsbedarf Baumarktspezifische Sortimente 3,1 30,3 10 Einzelhandel insgesamt 55,0 184,7 30 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen 2009; Rundungsdifferenzen möglich. Bearbeitung: CIMA GmbH 2009 In der warengruppenspezifischen Betrachtung sind folgende Befunde hervorzuheben: In der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren realisiert der Einzelhandel im Haupteinkaufsbereich von Milspe eine Marktabschöpfung von 30. Einem realisierten Einzelhandelsumsatz von 22,2 Mio. steht ein einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen von 72,9 Mio. gegenüber. Die realisierte Marktabschöpfungsquote dokumentiert ein gutes innenstädtisches Angebotsniveau. In der Warengruppe Gesundheits- und Körperpflegeartikel errechnet sich eine Marktabschöpfung von 54. Einem realisierten Einzelhandelsumsatz im Haupteinkaufsbereich von Milspe in Höhe von 13,4 Mio. steht ein einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen im Stadtgebiet von Ennepetal in Höhe von 24,9 Mio. gegenüber. Die Marktabschöpfungsquote ist hervorragend. Es wird umfassend Kaufkraft aus dem gesamten Stadtgebiet gebunden. In der Warengruppe Bekleidung / Wäsche liegt die Marktabschöpfungsquote lediglich bei 36. Einem realisiertem Einzelhandelsumsatz im Haupteinkaufsbereich Milspe von 5,5 Mio. steht ein Nachfragevolumen im Stadtgebiet von Ennepetal von 15,2 Mio. gegenüber. Trotz des intensiven regionalen Wettbewerbs liegen hier Gestaltungspotenziale brach. Langfristig ist hier eine Marktabschöpfungsquote von 50 bis 60 anzustreben. Im Segment des Übrigen Persönlichen Bedarfs (Schuhe / Lederwaren; Uhren / Schmuck, Optik) realisiert der Einzelhandel im Haupteinkaufsbereich Milspe eine Marktabschöpfung von 63. Die gute Marktabschöpfungsquote stützt sich dabei überwiegend auf das Segment Uhren, Schmuck, Optik. Nachholbedarf besteht bei Schuhen / Lederwaren im Qualitätssegment. CIMA Beratung + Management GmbH

86 In der Warengruppe Bücher / Schreibwaren signalisiert die Marktabschöpfungsquote von 57 ein ansprechendes Angebotsniveau. Unbefriedigend ist die Marktabschöpfungsquote in der Warengruppe Elektroartikel / Unterhaltungselektronik / Foto / PC. Die Kennziffer von 4 zeigt das erhebliche Entwicklungs- und Gestaltungspotenziale bestehen. Abb. 51: Der Westliche Lageabschnitt der Vorder Straße Die zusammengefassten Hauptwarengruppen Spiel / Sport / Hobby und Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik, Hausrat realisieren im Haupteinkaufsbereich Milspe lediglich eine Marktabschöpfungsquote von 20. Entwicklungsspielraum liegt hier insbesondere im Segment Sport. Im Bereich Spielwaren liegt alles in allem ein akzeptables Angebot vor. 14 Der Haupteinkaufsbereich Milspe entlang der Voerder Straße gliedert sich stadträumlich und städtebaulich in drei Lageabschnitte: Der westliche Zugangsbereich im Kreuzungsbereich Kölner Straße / Voerder Straße wird zunächst geprägt durch das neu entstandene HEILENBECKE- CENTER mit dem EDEKA Verbrauchermarkt und ergänzenden überwiegend Discount orientierten Fachmärkten. In Richtung Kölner Straße dockt an das HEILENBECKE-CENTER der Lebensmitteldiscounter LIDL an. Der sich anschließende westliche Zugangsbereich der Voerder Straße ist noch für den Pkw- Verkehr freigegeben. Der Standortbereich wird geprägt durch überwiegend kleinflächigen Facheinzelhandelsbesatz. Dieser westliche Eingangsbereich wirkt derzeit als städtebaulich wenig geordnet. Wünschenswert wäre eine optimierte fußläufige Anbindung des HEILENBECKE-CENTERS an die Fußgängerzone. 14 Die Warengruppe Spielwaren erreicht im Haupteinkaufsbereich Milspe eine Marktabschöpfung von 70. Kleinflächiger Facheinzelhandel prägt den westlichen Lageabschnitt der Voerder Straße. Die städtebaulichen Strukturen vermitteln hier weniger den Eindruck, sich in einem innenstädtischen Haupteinkaufsbereich zu befinden. Fotos: CIMA GmbH 2009 Der mittlere Lageabschnitt der Voerder Straße ist zwischen dem ehemaligen RING-Kaufhaus und der Einmündung der Berninghauser Straße als Fußgängerzone ausgebaut. Die Fußgängerzone weitet sich am Markt sowie im Standortbereich der Sparkasse zu Plätzen mit guter Aufenthaltsqualität aus. Die Möblierung der Fußgängerzone ist attraktiv und zeitgemäß. Die gestalterischen Defizite liegen in erster Linie am aktuellen Erscheinungsbild einzelner Einzelhandelsimmobilien. Stellvertretend sei das ehemalige RING-Kaufhaus genannt, dass heute überwiegend Discount orientierte Fachmärkte beherbergt. Die interne Gestaltung der Laufwege und insbesondere das Beleuchtungskonzept sind stark verbesserungsbedürftig. Eine Optimierung des Branchenmixes ist hier wünschenswert. Vor allem an der nördlichen Blockrandbebauung zu den Stellplatzanlagen zwischen Neustraße und Bebauung liegen Potenziale zur Umgestaltung und ggf. auch Ausbau von Verkaufsflächen brach. Grundsätzlich hat der mittlere Lageabschnitt Potenzial weitere mittelgroße Ladeneinheiten mit Verkaufsflächen zwischen 400 m² und m² aufzunehmen. CIMA Beratung + Management GmbH

87 Abb. 52: Mittlerer Lageabschnitt Voerder Straße für den Pkw-Verkehr offen. Es dominiert hier kleinflächiger Inhaber geführter Facheinzelhandel. Dieses Quartier hat Chancen sich individuell als Standortbereich innerhalb des Haupteinkaufsbereichs zu profilieren. Abb. 53: Östliche Lageabschnitt Voerder Straße Der östliche Lageabschnitt der Voerder Straße strahlt einen eigenen, individuellen Quartierscharakter aus. Trotz vereinzelter Ladenleerstände wirkt der Geschäftsbesatz kompakt und dicht. Neben Ladenhandwerk sind vor allem Spezialanbieter und Nischenkonzepte (Bastelbedarf, Heimtextilien, Kosmetikartikel) präsent. Fotos: CIMA GmbH. Die Abb. oben links zeigt die Fachmärkteagglomeration im ehemaligen RING-Kaufhaus. Die Abb. rechts oben dokumentiert die gute Aufenthaltsqualität im Bereich des Marktes. Es handelt sich um einen bespielbaren Platz im Herzen der Fußgängerzone. Die unteren Abbildungen dokumentieren die gute Gestaltungsqualität in der Fußgängerzone. Möblierung und Kunst tragen dazu gleichermaßen bei. Fotos: CIMA GmbH 2009 Der östliche Lageabschnitt zwischen Berninghauser Straße und der Einmündung der Voerder Straße in die Kreuzung Neustraße / Milsper Straße ist wieder Die nachfolgende Abb. 54 dokumentiert die Komplementärnutzungen zum Einzelhandel sowie die Ladenleerstände im Haupteinkaufsbereich von Milspe. Deutlich wird, dass sich Ladenleerstände derzeit auf den mittleren und östlichen Abschnitt der Voerder Straße konzentrieren. Das Gros des Ladenleerstandes ist aktivierbar, wenn konkret auf die Bedürfnisse potenzieller Nutzer eingegangen wird. Der Modernisierungsbedarf liegt hier überwiegend auf Seiten der Immobilieneigentümer. Der Haupteinkaufsbereich von Milspe wird neben dem Einzelhandel durch einen dichten Besatz kundenorientierter Dienstleistungen geprägt. Das Gastronomieangebot ist auch im Kontext einer weiteren Steigerung der Aufenthaltsqualität weiter ausbaufähig. CIMA Beratung + Management GmbH

88 Abb. 54: Komplementärnutzungen und Ladenleerstände im Haupteinkaufsbereich Milspe am westlichen Zugangsbereich wie auch der Rückbau hässlicher Rückansichten von der Neustraße aus. Gastronomie Milspe Komplementärnutzungen / Ladenleerstände in der konsequenten Weiterentwicklung des Branchenmixes mit erheblichem Kompetenzgewinn im Segment des Persönlichen Bedarfs. Dienstleistung Leerstand in einer nachhaltig orientierten Imagestrategie zur langfristigen Kundenbindung der eigenen Bevölkerung an das Zentrum Milspe. Der Haupteinkaufsbereich Milspe muss sich als attraktive Innenstadt Ennepetals positionieren. Langfristig sind nach erfolgter Qualitätsaufwertung des Angebotes marketingorientierte Akquisitionsstrategien auch stärker auf das Umland auszurichten. Abb. 55: Entwicklungshemmnis Rückansichten Voerder Straße Abgrenzung Abgrenzung Zentraler Haupteinkaufsbereich Versorgungsbereich Milspe Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit. Irrtümer möglich. CIMA GmbH 2009 Die Weiterentwicklung des Haupteinkaufsbereichs Milspe ist maßgeblich von einer erforderlichen steigenden Akzeptanz als Einkaufsort durch die eigene Bevölkerung abhängig. In den Köpfen muss ein positives Bild als erleb- und erfahrbare Innenstadt entstehen. Die drei maßgeblichen Handlungsfelder zur Attraktivitätssteigerung des Haupteinkaufsbereichs Milspe liegen in städtebaulichen Maßnahmen, die den Haupteinkaufsbereich Milspe auch von außen als attraktiven Einkaufsstandort und Erlebnisraum wahrnehmen lassen. Hierzu gehören die Schaffung einer attraktiven Eingangssituation Von der Neustraße und den rückwärtigen Stellplatzanlagen ist der Haupteinkaufsbereich Milspe kaum erleb- und erfahrbar. Wegeverbindungen müssen attraktiviert werden. Fotos: CIMA GmbH CIMA Beratung + Management GmbH

89 Image- und Branchenentwicklung sind beide mittel- bis langfristig anzusetzende Maßnahmenansätze, die miteinander zu verzahnen sind Ortsmitte Voerde Die Ortsmitte Voerde erstreckt sich im Norden vom Hotel Rosine an der Wilhelmstraße über die Lindenstraße bis zum Kreuzungsbereich Lindenstraße. Der Standortbereich des ALDI Lebensmitteldiscounters an der Hagener Straße im Kreuzungsbereich der Lindenstraße wird ebenfalls noch mit zur Ortsmitte Voerde gezählt. Östlich der Lindenstraße zählt der historische Ortskern mit der Straße An der Kirche und der sich südlich daran anschließende Friedhofsweg zur Ortsmitte Voerde. Die Abgrenzung der Ortsmitte Voerde ist in rechts stehender Abb. 56 dokumentiert. In der abgegrenzten Ortsmitte Voerde wurden 25 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von m² erhoben. Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 12,5 Mio.. Die warengruppenspezifische Differenzierung des Einzelhandelsumsatzes ist in der Abb. 57 auf der nächsten Seite, soweit unter Berücksichtigung der Datenschutzrichtlinien möglich, dokumentiert. Folgende Befunde sind hervorzuheben: Die Hauptwarengruppen Bekleidung / Wäsche und Medien / Technik belegen zusammen 15,1 % der Verkaufsflächen. Der realisierte Umsatzanteil liegt bei 11,2 %. Die innenstädtischen Leitsortimente sind nur kleinflächig vertreten. Sie erfüllen in der Ortsmitte Voerde eine ergänzende Versorgungsfunktion. Abb. 56: Abgrenzung der Ortsmitte Voerde Nahrungs- und Genussmittel Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf Bekleidung Schuhe / Lederwaren übriger persönlicher Bedarf Bücher / Schreibwaren übrige Technik und Medien Spiel, Sport, Hobby gehob. Haushaltsbedarf Einrichtungsbedarf Baumarktspez. Sortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe 800 m² VKF Voerde Abgrenzung Ortsmitte Voerde Die Ortsmitte Voerde profiliert sich in erster Linie über ihre Nahversorgungsfunktion. 65,7 % der Verkaufsflächen entfallen auf die Hauptwarengruppe des Periodischen Bedarfs. Diese Hauptwarengruppe realisiert 80,8 % des ermittelten Einzelhandelsumsatzes für die Ortsmitte Voerde. Maßgebliche Bedeutung haben das Ladenhandwerk und der Lebensmitteldiscounter ALDI. CIMA GmbH 2009 Abgrenzung Ortsmitte Voerde CIMA Beratung + Management GmbH

90 Abb. 57: Einzelhandelsstrukturen in der Ortsmitte Voerde CIMA Warengruppe Anz. der Betriebe in % Verkaufsfläche in m² VKF in % Umsatz in Mio. Umsatzverteilung in % Periodischer Bedarf 13 52,0% ,7% 10,1 80,8% Lebensmittel und Reformwaren 6 24,0% ,5% 6,7 53,6% Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 7 28,0% ,1% 3,4 27,2% Persönlicher Bedarf insgesamt Medien und Technik insgesamt 6 24,0% ,1% 1,4 11,2% Spiel, Sport, Hobby insgesamt 0 0,0% 0 0,0% 0,0 0,0% Übriger Einzelhandel 6 24,0% ,2% 1,0 8,0% Einzelhandel insgesamt ,0% ,0% 12,5 100,0% Quelle: CIMA Bestandserhebung 2009; Rundungsdifferenzen möglich. Aus Datenschutzgründen Zusammenfassung von Warengruppen; Bearbeitung: CIMA GmbH 2009 Die Marktabschöpfung des Einzelhandels in der Ortsmitte Voerde belegt ihre Versorgungsfunktion als Nebenzentrum im Stadtgebiet von Ennepetal. Dem realisierten Einzelhandelsumsatz in der Ortsmitte Voerde von 12,5 Mio. steht ein Nachfragevolumen im Stadtgebiet 184,7 Mio. gegenüber. Hieraus errechnet sich eine Marktabschöpfungsquote von 7. Die warengruppenspezifische Differenzierung der Marktabschöpfungsquoten des Einzelhandels in der Ortsmitte von Voerde ist, soweit unter Berücksichtigung der Datenschutzrichtlinien möglich, in der nachfolgenden Abb. 58 dokumentiert. CIMA Beratung + Management GmbH

91 Abb. 58: Marktabschöpfungsquoten des Einzelhandels in der Ortsmitte Voerde CIMA Warengruppe Umsatz in Mio. Nachfragevolumen in Mio. Stadt Ennepetal Marktabschöpfung Ortsmitte Voerde Im Vergleich zum Einzelhandel insgesamt realisieren nur die Sortimente des Periodischen Bedarfs überdurchschnittliche Marktabschöpfungsquoten. Dennoch weist die Marktabschöpfungsquote von 10 durchaus auf Entwicklungspotenzial in der Ortsmitte von Voerde hin. Mit Blick auf die Angebotssituation im Segment Lebensmittel und Reformwaren insgesamt im Stadtteil Voerde sowie in der Stadt Ennepetal insgesamt, wäre die Verlagerung eines Lebensmittelanbieters aus einer Randlage in die Ortsmitte von Voerde durchaus wünschenswert. 15 Die Stärkung der Nahversorgung kann auch als Frequenzbringer für ergänzende Einzelhandelsnutzungen fungieren und hier weitere Spielräume für die örtliche Entwicklung eröffnen. Im städtischen Gefüge wird Voerde jedoch langfristig die ergänzende Versorgungsfunktion zur Innenstadt im Haupteinkaufsbereich von Milspe wahrnehmen. Abb. 59: Ortsmitte Voerde Periodischer Bedarf 10,1 100,2 10 Lebensmittel, Reformwaren 6,7 72,9 9 Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf (Blumen, Zeitschriften) 3,4 27,3 12 Persönlicher Bedarf insgesamt Medien und Technik insgesamt 1,4 45,0 3 Spiel, Sport, Hobby insgesamt 0,0 6,1 0 Übriger Einzelhandel 1,0 33,3 3 Einzelhandel insgesamt 12,5 184,7 7 Quelle: CIMA Bestandserhebung und Kaufkraftanalysen 2009; Rundungsdifferenzen möglich. Bearbeitung: CIMA GmbH 2009 Die linke Abb. zeigt den kleinflächigen Einzelhandelsbesatz entlang der Lindenstraße, die rechte Abb. den als Fußgängerzone gestalteten Ortskern An der Kirche. Fotos: CIMA GmbH 2009 Der Einzelhandel in der Ortsmitte von Voerde wird durch kleinflächigen Inhaber geführten Facheinzelhandel und Ladenhandwerk geprägt. Der historische Ortskern rund um die Evangelische Kirche und entlang der Lindenstraße ist durch kleinflächigen, Inhaber geführten Facheinzelhandel und Ladenhandwerk geprägt. Die Ortsmitte ist durch eine ansprechende Aufenthaltsqualität gekennzeichnet. Die rechts stehende Abb. 61 dokumentiert die Komplementärnutzungen zum Einzelhandelsbesatz in der Ortsmitte von Voerde sowie die vorhandenen La- 15 Siehe hierzu insbesondere auch die Ausführungen in Abschnitt 6.4 CIMA Beratung + Management GmbH

92 denleerstände. Der Einzelhandelsbesatz wird durch einen dichten Besatz kundenorientierter Dienstleistungsnutzungen ergänzt. Abb. 61: Komplementärnutzungen zum Einzelhandel und Ladenleerstände in der Ortsmitte von Voerde Der Ladenleerstand konzentriert sich vor allem auf das weitgehend auf Randlagen an der Wilhelmstraße sowie das weitgehend leer gezogene Geschäftszentrum am nördlichen Zugang zur Lindenstraße. Damit sind Ladenleerstände im Kernbereich der Ortsmitte Voerde weniger auffällig. Abb. 60: Ladenleerstand im Geschäftszentrum in Randlage zur Lindenstraße Gastronomie Dienstleistung Leerstand Voerde Komplementärnutzungen / Ladenleerstände Das in Randlage zur Lindenstraße in einer Senke liegende Geschäftszentrum ist leer gezogen und wird von den Kunden nicht angenommen. Aufgrund der Randlage und fehlenden Barrierefreiheit wird es zukünftig kaum zu reaktivieren sein. Eine Konversion zu Büronutzungen ist zu empfehlen. Fotos: CIMA GmbH CIMA GmbH 2009 Abgrenzung Ortsmitte Voerde CIMA Beratung + Management GmbH

93 7.1.3 Ortskern Altenvoerde Der Einzelhandelsbesatz im Ortskern in Altenvoerde konzentriert sich an der Mittelstraße. Hier befinden sich 12 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von 545 m². Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von rd. 4,2 Mio.. Frequenzbringer ist vor allem das Modehaus DEPPE, das jüngst eine Filiale im Haupteinkaufsbereich von Milspe eröffnet hat. 16 Abb. 62: Die Mittelstraße in Altenvoerde Der Einzelhandelsbesatz im Ortskern von Altenvoerde wird auch langfristig nur ein ergänzender Versorgungsstandort sein. Mit der nachdrücklich zu empfehlenden Weiterentwicklung des Haupteinkaufsbereichs Milspe ist mit einer weiteren Erosion des Geschäftsbesatzes zu rechnen. 7.2 Angebotsqualitäten und Warenpräsentation des Einzelhandels im Haupteinkaufsbereich von Milspe und im Ortskern von Voerde Vorbemerkungen Die CIMA GmbH hat im Rahmen der Bestandserhebungen zum Einzelhandelskonzept der Stadt Ennepetal die Angebotsqualitäten des örtlichen Einzelhandels bewertet. Die Bewertungskriterien sind nachfolgend dokumentiert. Die linke Abb. zeigt das Modehaus DEPPE; die rechte Abb. einen Blick entlang der Mittelstraße mit ihrem kleinflächigen Einzelhandelsbesatz und einzelnen Ladenleerständen. Fotos: CIMA GmbH Der Einzelhandelsbesatz an der Mittelstraße beherbergt 43 % der Verkaufsflächen im Stadtteil Altenvoerde und 61 % des dort realisierten Umsatzvolumens. Die Zielgruppen- und Qualitätsorientierung beschreibt im Wesentlichen das Angebotsniveau des örtlichen Einzelhandels. Dabei ist zwischen Unternehmen mit einer eindeutigen Zielgruppenansprache oder einer besonderen Spezialisierung auf ein Angebotsniveau zu unterscheiden. Ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal ist, ob mit einer klaren Werbung mit Marken Qualitätsorientierung in den Vordergrund gestellt wird, oder ob mittels eindeutiger Discountorientierung nur der Preis als Marketinginstrument eingesetzt wird. Ein hoher Anteil von discountorientierten Betrieben kann ein Hinweis für eine Orientierung des Einzelhandels auf ein insgesamt unterdurchschnittliches Kaufkraftniveau sein. Insgesamt werden sechs Kategorien unterschieden: 16 Die Eröffnung der Filiale in Milspe erfolgte erst nach Abschluss der Bestandserhebungen im Februar CIMA Beratung + Management GmbH

94 Exklusiv, hochwertig, qualitätsorientiert (1): Betriebe dieser Kategorie sind hoch spezialisiert. Sie positionieren sich über die Angebotsqualität. Markenund Serviceorientierung stehen im Vordergrund. In der Regel spricht der in jedem Belang professionelle Marktauftritt für einen überdurchschnittlichen Einzugsbereich. Es sind die Einzelhandelsbetriebe, derentwegen man den Standort aufsucht. Gehobene Mitte, qualitätsorientiert (2): Die Betriebe dieser Bewertung profilieren sich ebenfalls über eine strikte Qualitätsorientierung. Sie sprechen in der Regel Konsumenten mittlerer und gehobener Einkommensniveaus an. Die Zielgruppe ist meist weiter gefasst. Warenpräsentation und Ladengestaltung greifen in der Regel die Qualitätsorientierung auf. Standardisiert, konsumig (3): Shopkonzepte dieser Orientierung wenden sich an breite Käuferschichten. Trotz einer stärkeren Preisorientierung werden auch Markenwaren als Angebotskompetenz herangezogen. Dabei handelt es sich dann in der Regel um unterschwellige Ergänzungsangebote. Im Bekleidungssektor fallen die meisten Young Fashion -Konzepte in dieses Segment. Die Absatzformen sind in der Regel aufgrund ihrer hohen Akzeptanz erfolgreich. In vielen Fällen werden Eigenmarken zur Weiterentwicklung des Firmenimages eingesetzt. Hier wird auch der Smart Shopper angesprochen, ohne dass jedoch das Angebot billig erscheint. Die Handelskonzepte fördern Kauflust. Diffus, keine eindeutige Zielgruppenorientierung (5): Betriebe, die in diese Kategorie eingeordnet werden, zeigen in ihrem Marktauftritt keine einheitliche Absatzorientierung. Die Betriebe sind meistens durch veraltete Schaufenstergestaltungen gekennzeichnet. Im Ladeninneren ergibt sich der Eindruck einer ungeordneten, wenig übersichtlichen Warenpräsentation. Ein Qualitätsansatz ist kaum erkennbar. Nicht zuordenbar (6): Betriebe des Ladenhandwerks und Apotheken lassen sich ohne Testkäufe kaum in ein Raster von Qualitäts- und Zielgruppenorientierung einordnen. Diese Unternehmen werden daher nicht in die Bewertung einbezogen. Ausnahmen werden gemacht, wenn Ladendesign und eine deutliche Darstellung eines besonderen Frische- und Spezialitätenangebotes (Bäcker, Metzger) bzw. eine besondere Beratungskompetenz (Apotheken) auffällig sind. Die Warenpräsentation und die Ladengestaltung kennzeichnet konkret den Marktauftritt. Beide Faktoren geben die Visitenkarte des Unternehmens ab. Die Kompetenz eines Betriebes kann durch eine klare Konzeption in der Schaufenster- und Ladengestaltung unterstrichen werden. Folgende vier Kategorien werden unterschieden: Discountorientiert (4): Discountprinzipien stehen im Absatzkonzept dieser Unternehmen im Vordergrund. Das gesamte Betriebskonzept hat sich der Preisorientierung unterzuordnen. Das Discountprinzip lebt von Eigenmarken und no name -Produkten. In diese Bewertung fallen alle Lebensmittelund Hartwarendiscounter sowie Kleinpreiskaufhäuser und Schnäppchenmärkte. Top, in allen Ansprüchen genügend (1): Betriebe mit dieser Bewertung sind durch eine aufwendige Warenpräsentation und Ladengestaltung gekennzeichnet. Beide Elemente tragen maßgeblich dazu bei, die Angebotskompetenz zu unterstreichen. Die Betriebe dekorieren themenorientiert und sind ständig bemüht, durch pfiffige Ideen aufzufallen. Diese Unternehmen sind in ihrer Selbstdarstellung mustergültig und investieren einen beachtlichen Anteil ihrer Erträge in den Marktauftritt. CIMA Beratung + Management GmbH

95 Modern, zeitgemäß (2): Betriebe dieser Kategorie erfüllen professionell die klassischen Kundenerwartungen. Warenpräsentation und Ladenbau entsprechen dem branchenüblichen Niveau und sind in einem alles in allem gepflegten Zustand Haupteinkaufsbereich Milspe Im Haupteinkaufsbereich von Milspe wurden in Bezug auf die Zielgruppen- und Qualitätsorientierung nur 13 % der Betriebe als qualitätsorientiert eingeordnet und weitere 41 % als konsumig bewertet. Kein Betrieb profiliert sich durch eine Orientierung im Topmarkensegment. Normal ohne Highlights, ggf. Optimierungsbedarf (3): Betriebe dieser Kategorie haben eine standardisierte, in der Regel nicht besonders auffallende Warenpräsentation. Der Ladenbau ist in der Regel einfach. Die Investitionen in den Marktauftritt sind eher mäßig. Optimierungsbedarf besteht entweder in der einheitlichen Darstellung von Schaufenstergestaltung und Warenpräsentation sowie der Klarheit der Zielgruppenorientierung oder in der Organisation der Warenpräsentation. Einzelne Betriebe dieser Bewertungskategorie sind durch eine beengte Warenpräsentation, das heißt auch Überfüllung mit Waren gekennzeichnet. Zu kleine Verkaufsflächen stellen sich als Entwicklungshemmnis heraus. Abb. 63: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung des Einzelhandels im Haupteinkaufsbereich Milspe Ennepetal - Milspe n= 76 16% 13% CIMA City Qualitäts Check 2009: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung 1 Exklusiv, hochwertig, qualitätsorientiert 2 Gehobene Mitte, qualitätsorientiert 3 Standardisiert, konsumig Veraltet, renovierungsbedürftig (4): Die so eingestuften Betriebe machen einen alles in allem ungepflegten Eindruck. Aus Warenpräsentation und Ladengestaltung ist kein eindeutiges Konzept erkennbar. Die Warenpräsentation ist eher lieblos. Die Ladenmöblierung entspricht in den meisten Fällen nicht den aktuellen Standards und wirkt antiquiert. 8% 22% 41% 4 Discountorientiert 5 Diffus, keine eindeutige Zielgruppenorientierung 6 Nicht zuzuordnen (z.b. Ladenhandwerk, Apotheken) CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

96 Vor allem aufgrund des discountlastigen Fachmarktbesatzes im HEILENBECKE- Center sowie im ehemaligen RING-Kaufhaus wurden 22 % der Betriebe im Haupteinkaufsbereich Milspe dem Discount orientierten Segment zugeordnet. Dieser Anteil ist für ein sich an Qualität ausrichtendes Mittelzentrum deutlich zu hoch. Die zukünftige Branchenentwicklung sollte konsequent am konsumigen und qualitätsorientierten Segment ausgerichtet sein. Nur 8 % der Betriebe im Haupteinkaufsbereich Milspe wurden hinsichtlich ihrer Kundenansprache grundsätzlich negativ bewertet. Dieser Anteil liegt im akzeptablen Rahmen. 16 % der Betriebe gehören dem Ladenhandwerk an oder sind Apotheken und konnten dementsprechend hinsichtlich der Zielgruppenund Qualitätsorientierung nicht zugeordnet werden. Dieser Anteil liegt im erwarteten Rahmen. In Bezug auf die Warenpräsentation und Ladengestaltung wurden im Haupteinkaufsbereich Milspe 43 % der Betriebe positiv bewertet. Ihre Warenpräsentation und Ladengestaltung trifft die Konsumentenerwartungen. Weitere 41 % der Betriebe wurden als normal, ohne Highlights, ggf. mit Optimierungsbedarf bewertet. Die Mängel liegen hier aufgrund der überwiegend sehr kleinen Verkaufsflächen in der Überfüllung der Schaufenster oder der Verwendung nicht mehr zeitgemäßer Warenträger oder einem deutlich verbesserungsfähigen Beleuchtungskonzept im Schaufenster. Der Investitionsstau vor allem im Segment der Inhaber geführten Einzelhandelsgeschäfte ist überdurchschnittlich hoch. Abb. 64: CIMA CITY Qualitäts-Check: Warenpräsentation / Ladengestaltung des Einzelhandels im Haupteinkaufsbereich Milspe 41% CIMA GmbH 2009 Ennepetal - Milspe n= 76 16% CIMA City Qualitäts Check 2009 Warenpräsentation / Ladengestaltung 1% 42% 1 Top, in allen Ansprüchen genügend 2 Modern, zeitgemäß Kriterien: Schaufenstergestaltung, Lichtkonzept, Vordach, Fassadengestaltung, Eingang, Warenpräsentation, Wegeführung, Dekoration 3 4 Normal ohne Highlights, ggf. Optimierungsbedarf Veraltet, renovierungsbedürftig Die nachfolgende Abb. 65 zeigt Beispiele zum Marktauftritt des Einzelhandels im Haupteinkaufsbereich Milspe. 16 % der Betriebe wurden grundsätzlich hinsichtlich Warenpräsentation und Ladengestaltung negativ bewertet. Dieser Anteil ist gerade noch akzeptabel und sollte sich langfristig reduzieren. CIMA Beratung + Management GmbH

97 Abb. 65: Marktauftritt ausgewählter Einzelhandelsbetriebe im Haupteinkaufsbereich Milspe Ortsmitte Voerde In der Ortsmitte Voerde wurden hinsichtlich der Zielgruppen- und Qualitätsorientierung 24 % der Betriebe als qualitätsorientiert und weitere 41 % als konsumig eingeordnet. Dies ist für ein Nebenzentrum mit ergänzender Versorgungsfunktion im Stadtgebiet ein hervorragendes Ergebnis. Abb. 66: CIMA City Qualitäts-Check: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung des Einzelhandels in der Ortsmitte Voerde CIMA City Qualitäts Check 2009: Zielgruppen- und Qualitätsorientierung Ennepetal - Voerde n= 25 1 Exklusiv, hochwertig, qualitätsorientiert 20% 24% 2 Gehobene Mitte, qualitätsorientiert 3 Standardisiert, konsumig Die Abb. oben links zeigt einen Schaufenster- und Marktauftritt mit deutlichem Verbesserungsbedarf. Die übrigen drei Beispiele zeigen positive Marktauftritte mit klarer Kundenansprache. Das Schaufenster des Schmuckhändlers (Abb. unten links) überzeugt durch die Inszenierung der Ware mittels optimaler Beleuchtung. Das Teefachgeschäft und der Obsthandel überzeugen durch eine gepflegte Warenpräsentation mit attraktiven Einblicken in den Laden. Fotos: CIMA GmbH % 8% CIMA GmbH % 4 Discountorientiert 5 Diffus, keine eindeutige Zielgruppenorientierung 6 Nicht zuzuordnen (z.b. Ladenhandwerk, Apotheken) Nur 8 % der Betriebe wurden als Discount orientiert eingeordnet und nur 4 % der Betriebe negativ hinsichtlich der Zielgruppen- und Qualitätsorientierung CIMA Beratung + Management GmbH

98 bewertet. 20 % der Betriebe sind Apotheken oder gehören dem Ladenhandwerk an und waren hier nicht weiter zuzuordnen. Dieser Anteil ist für ein Nebenzentrum ebenfalls akzeptabel. Die Qualitätsbewertung des Einzelhandelsbesatzes in der Ortsmitte von Voerde vermittelt das Bild eines intakten Nebenzentrums. Die positive Bewertung der Zielgruppen- und Qualitätsorientierung des örtlichen Einzelhandels schlägt auch auf die Warenpräsentation bzw. Ladengestaltung durch. 56 % der Betriebe in der Ortsmitte Voerde wurden hinsichtlich der Warenpräsentation und Ladengestaltung positiv bewertet. Bei weiteren 36 % wird Optimierungsbedarf bei einer eher einfachen Warenpräsentation ohne Highlights gesehen. Die Defizite liegen hier in der Regel an lieblos dekorierter Ware mit zum Teil zu wenig Objekten im Schaufenster oder einer Überfüllung des Schaufensters. Abb. 67: CIMA City Qualitäts-Check: Warenpräsentation / Ladengestaltung des Einzelhandels in der Ortsmitte Voerde. 36% Ennepetal - Voerde n= 25 8% CIMA City Qualitäts Check 2009 Warenpräsentation / Ladengestaltung 56% 1 Topp, in allen Ansprüchen genügend 2 Modern, zeitgemäß 3 4 Normal ohne Highlights, ggf. Optimierungsbedarf Veraltet, renovierungsbedürftig Nur 8 % der Betriebe wurden hinsichtlich der Warenpräsentation und Ladengestaltung negativ bewertet. Kriterien: Schaufenstergestaltung, Lichtkonzept, Vordach, Fassadengestaltung, Eingang, Warenpräsentation, Wegeführung, Dekoration CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

99 7.3 Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Zentren Milspe und Voerde Haupteinkaufsbereich Milspe Die Stärkung der mittelzentralen Versorgungsfunktion des Haupteinkaufsbereichs Milspe durch eine gezielte Branchenmixentwicklung ist das wichtigste Handlungsfeld für die Zukunft. Trotz des intensiven regionalen Wettbewerbs sind die aufgezeigten Entwicklungspotenziale in den Segmenten Bekleidung, Wäsche, Sportartikel / Sportbekleidung, Schuhe / Lederwaren, Elektroartikel, Unterhaltungselektronik, Foto, PC zu nutzen. Dabei geht es primär um die Etablierung von Betriebskonzepten im konsumigen und qualitätsorientiertem Segment. Insbesondere in der Warengruppe Bekleidung / Wäsche ist auf die Akquisition von Labelstores wie z.b. BONITA, MEXX, S.OLIVER, CECIL abzuheben. Alle diese Konzepte stellen jedoch nicht zu vernachlässigende Ansprüche an die anzumietenden Immobilien. Die Betreiber achten auf Barrierefreiheit (keine Trittstufen im Eingangsbereich) und ein modernes Schaufenster mit ausreichend Präsentationsfläche. Auch in Bezug auf Wärmedämmung und Energieverbrauch werden aktuelle Standards verlangt. Ohne Investitionen der Immobilieneigentümer dürfte zum Teil die Akquisition moderner Handelskonzepte schwer fallen. Mit der Ansiedlung eines Elektrofachmarktes im Standortbereich der Fußgängerzone Voerder Straße könnte ein strategischer Frequenzbringer etabliert werden. Vor dem Hintergrund der topographischen Verhältnisse im Haupteinkaufsbereich Milspe wäre die Errichtung einer aufgeständerten Immobilie mit Stellplatzangeboten im Erdgeschoss mit Anbindung an die Neustraße und Fachmarktflächen im Obergeschoss mit Anbindung an die Fußgängerzone vorrangig denkbar. Von der Etablierung eines Elektrofachmarktes im Haupteinkaufsbereich von Milspe dürfte der gesamte Einzelhandel im Standortbereich profitieren. Wichtig ist eine enge Verzahnung eines solchen Projektvorhabens mit dem bestehenden Geschäftsbesatz. Abb. 68: Handlungsempfehlungen für den Haupteinkaufsbereich Milspe (I) CIMA GmbH 2009 Entwicklungspotenziale Einzelhandel Haupteinkaufsbereich Milspe Zusätzliche Akquisition von konsumigen und qualitätsorientierten Konzepten in den Segmenten - Bekleidung / Wäsche - Sportartikel, Sportbekleidung - Schuhe, Lederwaren Etablierung eines Fachmarktes Unterhaltungselektronik Ansiedlung von konsumigen Labelstores Aktive Akquisitionsstrategien von Wirtschaftsförderung und Citymanagement Die Steigerung der Angebotsattraktivität im Haupteinkaufsbereich Milspe als die Innenstadt von Ennepetal muss kontinuierlich begleitet sein durch eine konsequente Imageförderung. Die Vision einer attraktiven Innenstadt mit leistungsfähigem Citymanagement ist dabei nicht nur an Projektentwickler, CIMA Beratung + Management GmbH

100 Investoren und Handelsunternehmen heranzutragen, sondern muss auch in die Köpfe der eigenen Bevölkerung transportiert werden. Die Ergebnisse der Haushaltsbefragung machen deutlich, dass der Haupteinkaufsbereich von Milspe derzeit nur im Kontext der Bedarfsdeckung im Segment des Periodischen Bedarfs als Einkaufsort wahrgenommen wird. Die Funktion als Einkaufsstadt mit vielfältigem, attraktivem Angebot ist derzeit nicht präsent. Branchenmixentwicklung und Imageförderung müssen parallel ineinander greifen. Nur wenn sich die Angebotsqualitäten im Haupteinkaufsbereich Milspe allmählich verbessern, wird auch die Bereitschaft geweckt werden, die Einkaufsstadt Ennepetal anzunehmen und aktiv durch das Einkaufen vor Ort zu unterstützen. Dementsprechend ist anzuraten, dass eine Imagekampagne sehr stark auf die Stadtverbundenheit ihrer Bürger setzt. Der Freizeitwert der Stadtlandschaft Ennepetal und die von der Bevölkerung wahrgenommene hohe Attraktivität ihrer Wohnlagen sind positive Rahmenbedingungen, auf die aufgebaut werden kann. Die Aktivierung von Ladenlokalen im Haupteinkaufsbereich Milspe erfordert eine intensive Kommunikation aller handelnden Akteure und ggf. auch gemeinsames Handeln: gefasst werden. Ein solches Vorgehen erfordert jedoch in der Regel die Kooperation mehrerer Immobilieneigentümer. Die Immobilie des ehemaligen RING-Kaufhauses muss hinsichtlich ihrer Nutzungsstruktur und Funktionalität als suboptimal bewertet werden. Eine städtebauliche Neugestaltung in diesem Standortbereich wäre wünschenswert. Sie erfordert jedoch aktives Engagement eines Projektentwicklers. Unseres Erachtens reichen hier einfache kosmetische Maßnahmen mit wenigen Eingriffen in die Mieterstruktur nicht aus. Abb. 69: Handlungsempfehlungen für den Haupteinkaufsbereich Milspe (II) Entwicklungspotenziale Einzelhandel Haupteinkaufsbereich Milspe Zum Teil erheblicher Investitionsstau im Ladenbau und in Bezug auf den konkreten Marktauftritt des ansässigen Einzelhandels Unterdurchschnittliche Verkaufsflächendimensionierungen Seitens des ansässigen Einzelhandels gilt es, den zum Teil bestehenden Investitionsstau bezüglich Ladeneinrichtung, Warenpräsentation und Spielräumen im Marktauftritt zu reduzieren. Ggf. könnten Zugeständnisse der Vermieter in Bezug auf Mietzins und Nebenkosten Investitionsspielräume eröffnen. Es sollte auch im Interesse der Immobilieneigentümer sein, dass sich ihre Geschäftslokale durch einen zeitgemäßen Marktauftritt präsentieren. Einzelne Verkaufsflächen im Haupteinkaufsbereich von Milspe sind derzeit aufgrund ihrer Kleinflächigkeit kaum weiterzuentwickeln oder wieder zu aktivieren. Dort wo ggf. möglich, sollten Flächenzusammenlegungen ins Auge CIMA GmbH 2009 Nicht marktgerechte Centeranlagen bzw. Standortagglomerationen Prüfung individueller Optimierungen Ggf. Standortverlagerungen und intensive Kommunikation zwischen Einzelhandel und Immobilieneigentümern Imagekampagne mit Story der Stadtverbundenheit CIMA Beratung + Management GmbH

101 Die Einrichtung der Fußgängerzone ist zunächst grundsätzlich als positive Rahmensetzung für die Weiterentwicklung des Haupteinkaufsbereichs Milspe zur Innenstadt von Ennepetal zu bewerten. Sie besticht durch ihre hervorragende Qualität in Pflasterung, Platzgestaltung und Möblierung. Während der Recherchen vor Ort hat die CIMA GmbH die durchaus kontroverse Diskussion um den Nutzen der Fußgängerzone für Einzelhandel und Konsumenten wahrgenommen. Gewarnt werden muss vor einer einseitigen ideologiebehafteten Diskussion, die die zukünftige Standortentwicklung des Zentrums Milspe gefährdet. Die CIMA plädiert im Kontext der Gestaltung und Weiterentwicklung der Fußgängerzone zu einer sachbezogenen Diskussion. Es wird folgendes Vorgehen empfohlen: Abwarten einer hinreichend langen Testphase von ein bis eineinhalb Jahren und anschließender sachbezogener Erörterung von ggf. notwendigen Modifikationen, Weiterführende Handlungsmaßnahmen, wie die Einführung von Kundenleitsystemen (Parkleitsystem, Wegeleitsystem im innenstädtischen Haupteinkaufsbereich) sind bereits in Angriff genommen worden. Abb. 70: Handlungsempfehlungen für den Haupteinkaufsbereich Milspe (III) Entwicklungspotenziale Einzelhandel (Städtebau) Haupteinkaufsbereich Milspe Ehrliche Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Fußgängerzone nach einer nachhaltigen Erprobungsperiode Stärken: Städtebauliche Qualität / Möblierung Gestaltungspotenzial: Länge der Fußgängerzone Diskussion um Durchlässigkeit weiterer Zugangslagen Diskussion über die Gesamtlänge der Fußgängerzone vor dem Hintergrund der Realisierung des zweiten Bauabschnittes zwischen HEILENBECKE- CENTER und RING-Kaufhaus, Erfahrbarkeit des Haupteinkaufsbereich von Außen Gestaltung der Rückseiten und Plätze Informations- und Beschilderungssystem Diskussion zu zeitweiser Durchlässigkeit der Fußgängerzone und Optimierung ihrer Zugänge. Beispiel: Kundenleitsystem Stadt Brühl Das Thema der fußläufigen Vernetzung muss verknüpft werden mit der Herausforderung der besseren und optimierten Erfahrbarkeit des Haupteinkaufsbereichs von Milspe bzw. der Innenstadt von Ennepetal von außen. Die derzeitige städtebauliche Struktur der Rückansichten von der Neustraße aus ist nicht unbedingt imagefördernd. Aufwertungsmaßnahmen in diesen Standortbereichen erfordern ebenfalls einen Dialog mit den betroffenen Immobilieneigentümern. CIMA GmbH 2009 Mittelfristig kann der Haupteinkaufsbereich Milspe als Ennepetaler Innenstadt auch Stärkung über eine offensivere Verzahnung von Naherholungstourismus und Gesundheitswirtschaft (KLUTERT-Höhle, Kliniken) und Einzelhandelsmarketing erfahren. CIMA Beratung + Management GmbH

102 7.3.2 Ortsmitte Voerde Für die Ortsmitte Voerde gilt als maßgebliche Herausforderung, dass trotz anhaltendem Strukturwandel im Einzelhandel die bestehende grundzentrale Versorgungsfunktion erhalten bleibt. Voraussetzung hierfür ist, dass in Zukunft keine weiteren Lebensmittelmärkte außerhalb integrierter Zentrenlagen zugelassen werden. 17 Der Ortsmitte von Voerde ist mit dem fußläufig erschlossenen Kernbereich rund um die Evangelische Kirche durch eine hohe städtebauliche Attraktivität gekennzeichnet. Die Ortsmitte hat somit Potenzial im Kontext des Naherholungstourismus. Der Hotel- und Restaurantbetrieb ROSINE schöpft dieses Potenzial bereits optimal ab. Die nachhaltige Absicherung der Versorgungsfunktion der Ortsmitte von Voerde könnte überzeugend durch die Verlagerung eines Lebensmittelmarktes aus einer Randlage in die Ortsmitte von Voerde unterstützt werden. Eine potenzielle Entwicklungsfläche ist an der Wilhelmstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hotel ROSINE vorhanden. Die Stärkung der Nahversorgung in der Ortsmitte von Voerde kann auch dazu beitragen, ortskernnahe Lagen offensiver im Kontext von Betreutem Wohnen Seniorenwohnungen zu entwickeln. Abb. 71: Handlungsempfehlungen für die Ortsmitte Voerde CIMA GmbH 2009 Entwicklungspotenziale Einzelhandel Ortsmitte Voerde Erhaltung der grundzentralen Versorgungsfunktion im bzw. am Ortskern von Voerde Stärkung der Nahversorgung durch Verlagerung eines Lebensmitteldiscounters aus nicht integrierter Lage in den Zentralen Versorgungsbereich Vermarktung und Weiterentwicklung des gastronomischen Angebotes Erhaltung der Aufenthaltsqualität im Ortskern Vor dem Hintergrund eines Abschöpfens von Naherholungspotenzialen kann sich die Ortsmitte von Voerde auch im Segment der gastronomischen Angebote weiter profilieren. 17 Siehe zu diesem Thema auch Ausführungen im nachfolgenden Abschnitt 8.1. CIMA Beratung + Management GmbH

103 8 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN IM SEGMENT NAHVERSORGUNG UND GROßFLÄCHIGEM EINZELHANDEL 8.1 Handlungsempfehlungen im Segment Nahversorgung In Abschnitt 6.3 wurden die Marktrahmendaten im Segment der Warengruppe Lebensmittel / Reformwaren umfassend dokumentiert. Derzeit steht im Stadtgebiet von Ennepetal einem Einzelhandelsumsatz von 74,2 Mio. ein einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen von 72,9 gegenüber. Daraus resultiert eine Handelszentralität in diesem Segment von 102. Es besteht somit grundsätzlich kein akuter Handlungsbedarf zum Ausbau der Nahversorgung. Die Etablierung weiterer Lebensmittelmärkte dürfte in erster Linie zu Verdrängungseffekten innerhalb des Stadtgebietes führen. Die gute Nahversorgungssituation fußt auf der starken Expansion der Lebensmitteldiscounter in den letzten vier bis fünf Jahren. Noch im Jahr 2005 lag die Verkaufsfläche je Einwohner im Lebensmitteleinzelhandel in Ennepetal bei 0,27 m². Nach der Etablierung mehrerer Lebensmitteldiscounter und der Realisierung des HEILENBECKE-CENTERS liegt die Verkaufsflächenausstattung des Lebensmitteleinzelhandels nunmehr bei 0,44 m² je Ew. und liegt damit über dem Bundesdurchschnitt. Auch diese Kennziffer manifestiert deutlich, dass weitere Ansiedlungsbegehren nicht im Kontext einer Versorgungslücke stehen, sondern ausschließlich von den Handelsunternehmen im Zusammenhang regionaler Expansions- und Marktsicherungsstrategien betrieben werden. Auch in der stadtteilspezifischen Betrachtung sind für die einwohnerstarken Stadtteile keine Versorgungsdefizite auszumachen. Im Stadtteil Milspe bestehen mit einer Handelszentralität von 148 deutliche Kaufkraftzuflüsse aus dem Umfeld; im Stadtteil Voerde signalisiert eine warengruppenspezifische Handelszentralität von 61 mit Blick auf die örtliche Verteilung des Lebensmitteleinzelhandels insgesamt eine noch angemessene Nahversorgungssituation und die geringe Handelszentralität des Lebensmitteleinzelhandels in Altenvoerde von 24 ist vor dem Hintergrund der unmittelbar benachbart liegenden Lebensmitteldiscounter PENNY und ALDI sowie des KAUFPARK Frischemarktes zu relativieren. Mittelfristig besteht im Segment des Lebensmitteleinzelhandels lediglich Gestaltungsspielraum zu Verkaufsflächenerweiterungen innerhalb der abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereiche Milspe und Voerde. Vor dem Hintergrund des bestehenden Versorgungsnetzes sollte die Realisierung weiterer Standorte außerhalb integrierter Versorgungslagen nach Möglichkeit vermieden werden. 8.2 Handlungsempfehlungen zum großflächigen Einzelhandel im Sinne der Vermutungsregel nach 11,3 BauNVO Großflächiger Einzelhandel mit zentrenrelevantem Kernsortiment darf in Ennepetal zukünftig nur noch innerhalb der abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereiche etabliert werden. 18 Für diese Absatzformen kann Baurecht innerhalb der Zentralen Versorgungsbereiche durch Ausweisung von Kernund Sondergebieten geschaffen werden. Damit werden die Regelungen des 24a LEPro NRW umgesetzt. Diese Handlungsmaxime stützt die erforderliche Stärkung und Weiterentwicklung des Haupteinkaufsbereichs von Milspe als Innenstadt der Stadt Ennepetal. Die zusätzliche Ansiedlung von großflächigen 18 Zur Abgrenzung der Zentralen Versorgungsbereiche in der Stadt Ennepetal siehe nachfolgenden Abschnitt 9. CIMA Beratung + Management GmbH

104 Einzelhandel mit zentrenrelevantem Kernsortiment ist aber nicht grundsätzlich zwingend erforderlich. Großflächiger Einzelhandel mit nicht zentrenrelevantem Einzelhandel 19 sollte bei Ansiedlungsinteresse an solchen Standorten etabliert werden, die bereits heute durch Einzelhandelsnutzungen geprägt sind. Attraktive Gewerbestandorte sollten nicht für großflächige Einzelhandelsnutzungen geopfert werden. Der Standortbereich des EN-CENTER an der Stadtgrenze zu Schwelm an der B 7 genießt Bestandsschutz. Da die Standortareale außerhalb des Allgemeinen Siedlungsbereichs (ASB) liegen ist auch eine Weiterentwicklung mit großflächigem Einzelhandel mit nicht zentrenrelevanten Kernsortimenten nicht möglich. Die CIMA GmbH empfiehlt keine Regionalplanänderung anzustreben um diesen Standort für weitere Einzelhandelsnutzungen zu öffnen. Der Standortbereich des EN-Center ist baurechtlich so abzusichern, dass lediglich dem Bestandsschutz Rechnung getragen wird. Eine ggf. erforderliche Veränderungssperre wird empfohlen. 19 Zur Ableitung der Ennepetaler Liste nahversorgungs-, zentrenrelevanter und nicht zentrenrelevanter Sortimente siehe Abschnitt 10. CIMA Beratung + Management GmbH

105 9 ZUR ABGRENZUNG ZENTRALER VERSO- GUNGSBEREICHE IN ENNEPETAL 9.1 Zur Definition und Funktion von Zentralen Versorgungsbereichen Zur Notwendigkeit der Abgrenzung der Zentralen Versorgungsbereiche nach 34 Abs.3 BauGB Bislang galt für Einzelhandelsansiedlungen innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile, dass sich ein Vorhaben lediglich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche [ ] in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist ( 34 Abs.1 BauGB). Demnach war es innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile nicht relevant, ob ein Einzelhandelsvorhaben zentrenrelevante Sortimente angeboten hat oder nicht. Einziger Bewertungsmaßstab war, dass es sich in die nähere Umgebung einfügte. Dies erschwerte jedoch für viele Städte und Gemeinden die nachhaltige Steuerung einer wohnortnahen Einzelhandelsversorgung. Hatte z.b. ein großflächiger Lebensmittelmarkt (über 800 m² Verkaufsfläche) in der Nähe eines Autohauses oder Baumarktes im unbeplanten Innenbereich ( 34-Gebiet) einen Bauantrag gestellt, bestand in der Regel aus bauplanungsrechtlicher Sicht keine Verhinderungsmöglichkeit. 20 Die Mutation von Gewerbegebieten zu Einzelhandelsagglomerationen wurde oftmals durch die baurechtlichen Rahmenbedingungen entgegen stadtentwicklungspolitischen Zielsetzungen gefördert. 20 Vgl. Geyer: Neuregelungen für den Einzelhandel. In: PlanerIn Heft 3, Um Vorhaben dieser Art nun entgegen treten zu können, trifft die Neuregelung nach 34,3 BauGB die Festsetzung, dass von entsprechenden Vorhaben keine schädlichen Auswirkungen auf Zentrale Versorgungsbereiche in der Standortgemeinde oder anderen benachbarten Gemeinden zu erwarten sein dürfen. Schutzobjekt sind demnach ein oder mehrere Zentrale Versorgungsbereiche. Der Begriff des Zentralen Versorgungsbereichs ist von der Bundesgesetzgebung im Rahmen der Etablierung des 34 Abs.3 BauGB eingeführt worden. Was Zentrale Versorgungsbereiche konkret sind, wie sie abzugrenzen sind und worin sie sich konkret inhaltlich manifestieren, wurde vom Gesetzgeber nicht vorgegeben. Verwiesen wird auf die Planungspraxis und die Kommentierung durch die Rechtsprechung. Gesetzgebungsinitiativen einzelner Bundesländer sorgen ebenfalls für eine weitere Ausgestaltung des neuen planungsrechtlichen Instrumentariums. In Nordrhein-Westfalen sind Zentrale Versorgungsbereiche mit der Novellierung des Landesentwicklungsprogramms vom ( 24a LEPro NRW) als planungsrechtliches Steuerungsinstrument etabliert worden. Nordrhein-Westfalen hat mit den Regelungen des 24a LEPro NRW als erstes Bundesland die vagen Vorgaben aus der Bundesgesetzgebung konkretisiert. Grundsätzlich sind folgende Fragen zu diskutieren und abzuklären: Wie definiert man einen Zentralen Versorgungsbereich? Was ist unter schädlichen Auswirkungen zu verstehen? Zentrale Versorgungsbereiche Zunächst ist es offensichtlich, wo zentrale Einkaufslagen zu finden sind. Die Innenstadt wird in der Regel als Zentraler Versorgungsbereich eingestuft werden müssen, ebenso eindeutig abgrenzbare Stadtteilzentren. Schwieriger wird es indes bei der Einordnung von Nahversorgungsstandorten. Dies gilt umso mehr, wenn in gewachsenen städtischen oder dörflichen Siedlungskernen kaum Spielräume zur Etablierung von modernen Nahversorgungseinrichtungen gegeben sind und sich diese am Rande der Siedlungsbereiche oder CIMA Beratung + Management GmbH

106 außerhalb der historischen Ortszentren etabliert haben. Grundsätzlich sollen eindeutig nicht integrierte Standortlagen nicht nachträglich als Zentrale Versorgungsbereiche positiv sanktioniert werden. Bei der Beurteilung vor Ort, ob ein Einzelhandelsstandort als Zentraler Versorgungsbereich einzustufen ist, orientiert sich die CIMA GmbH an den Vorgaben des 24a LEPro NRW und berücksichtigt grundsätzliche gutachterliche Bewertungsmaßstäbe: Eine Stadt oder Gemeinde kann mehrere Zentrale Versorgungsbereiche ausweisen. 24a LEPro NRW weist deutlich auf eine Hierarchie von Zentralen Versorgungsbereichen (Innenstadt Stadtteilzentrum Nahversorgungszentrum) hin. Die Zentralen Versorgungsbereiche sind an die örtlichen Siedlungsgefüge anzupassen. Für die Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche definiert der 24a LEPro NRW folgende Kriterien und Rahmenbedingungen: Vielfältiges und dichtes Angebot an öffentlichen und privaten Versorgungseinrichtungen der Verwaltung, der Bildung, der Kultur, der Gesundheit, der Freizeit und des Einzelhandels, Umfang des vorhandenen Einzelhandelsbestandes und Bedeutung der bestehenden Versorgungsfunktion, Umfang des vorhandenen Dienstleistungsbestandes und zu berücksichtigender öffentlicher Einrichtungen, Städtebaulich integrierte Lage (fußläufige Erreichbarkeit), Einheitlichkeit der funktionalen, städtebaulichen und räumlichen Struktur, Städtebaulich integrierte Lage innerhalb eines im Regionalplan dargestellten Allgemeinen Siedlungsbereichs, Optimale Einbindung des Zentralen Versorgungsbereichs in das städtische oder regionale ÖPNV-Netz. eine gute Einbindung in das öffentliche Personennahverkehrsnetz. Zentrale Versorgungsbereiche können und sollen zukünftige Entwicklungsplanungen mit berücksichtigen. Diese Planungen müssen jedoch hinreichend konkret sein, z.b. durch absehbare Anpassungen in der Flächennutzungs- und Bauleitplanung oder eindeutige Standortentwicklungsempfehlungen innerhalb eines Einzelhandelskonzeptes. Bei der Bestimmung der Zentralen Versorgungsbereiche sind unterschiedliche Versorgungsfunktionen zu berücksichtigen. Während in Stadtteilen und dörflichen Kernlagen Zentrale Versorgungsbereiche die schützenswerten Lagen in Bezug auf nahversorgungsrelevante Sortimente definieren, wird in Stadtteilzentren und Citylagen auch der Schutz in Bezug auf zentrenrelevante Sortimente begründet. 24a LEPro NRW definiert eindeutig, dass großflächiger Einzelhandel mit zentrenrelevanten Sortimenten im Sinne der Vermutungsregel nach 11,3 BauNVO nur in Zentralen Versorgungsbereichen etabliert werden dürfen, die als Hauptzentrum (Innenstädte, Ortsmitten der Gemeinden) und Nebenzentren (Stadtteilzentren) abgegrenzt werden. Kerngebiete und Sondergebiete für großflächigen Einzelhandel mit zentrenrelevantem CIMA Beratung + Management GmbH

107 Kernsortiment dürfen künftig nur noch innerhalb von abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereichen ausgewiesen werden. Über die Landesgesetzgebung hinausgehend resultiert aus der bisherigen Rechtsprechung eine deutliche Vorgabe zur konkreten Abgrenzung von Zentralen Versorgungsbereichen. Zentrale Versorgungsbereiche müssen eindeutig bestimmt sein. Es reicht nicht aus, sie vage, z.b. als kreisförmige Markierungen zu definieren. Es hat eine weitestgehend parzellenscharfe Abgrenzung zu erfolgen, um eindeutig zu definieren, welche Betriebe oder Grundstücke im Zentralen Versorgungsbereich liegen und somit schützenswert sind. 21 Erste verwaltungsgerichtliche Urteile fordern darüber hinaus, dass Zentrale Versorgungsbereiche Einzelhandelsunternehmen mit maßgeblich relevanter Versorgungsfunktion enthalten müssen. Es reicht nicht, einen Standortbereich mit nur noch rudimentärer Versorgungsfunktion (Kiosk, Trinkhalle, kleinflächiger Nahversorger, etc.) als Zentralen Versorgungsbereich auszuweisen. Zentrale Versorgungsbereiche sind letztendlich auch als Entwicklungsangebot aufzufassen. Sie definieren, wo sich zukünftig die Entwicklung von großflächigem Einzelhandel mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten etablieren kann. Mit dem Entwicklungsangebot verknüpft ist die Überprüfung nach schädlichen Auswirkungen auch auf benachbarte Zentrale Versorgungsbereiche. Die Abgrenzung von Zentralen Versorgungsbereichen hat sich jedoch nicht ausschließlich an den Einzelhandelsnutzungen zu orientieren. Insbesondere bei Zentralen Versorgungsbereichen in der Funktion des Haupt- oder Nebenzentrums kommt es auf eine Funktionsvielfalt an. Die Standorte von Kundenorientierten Dienstleistungen, Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen, Kirchen und kirchlichen Einrichtungen, Dienststellen der öffentlichen Verwaltung sowie 21 Vgl. Geyer: Neuregelungen für den Einzelhandel. In: PlanerIn, Heft Seniorenwohnheime sollten bei der Abgrenzung berücksichtigt werden. IN der aktuellen Rechtsprechung zeichnet sich ein Trend ab, dass multifunktional abgegrenzte und dezidiert in ihrer Abgrenzung begründete Zentrale Versorgungsbereiche nachhaltig rechtlichen Überprüfungen stand halten Auswirkungen und Schädliche Auswirkungen Bisherige Urteile und Gutachten gehen bei der Bewertung von schädlichen Auswirkungen auf die Regelungen nach 11,3 BauNVO zurück. Hierunter sind Auswirkungen zu verstehen, die sich auf die städtebauliche Entwicklung und Ordnung nicht nur unwesentlich auswirken. Auswirkungen [ ] sind insbesondere schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des 3 Bundes- Immissionsschutzgesetzes sowie Auswirkungen auf die infrastrukturelle Ausstattung, auf den Verkehr, auf die Versorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich [ ] auf die Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden, auf das Orts- und Landschaftsbild und auf den Naturhaushalt (vgl. 11,3 BauNVO). Die Rechtsprechung ging bei der Frage, was unter negativen Auswirkungen im Sinne des 11,3 BauNVO zu verstehen ist, davon aus, dass bei einer relativen Umsatzverlagerung von 10 % Auswirkungen anzunehmen sind. In der richterlichen Rechtsprechung zeichnet sich ab, dass die Schwelle zu schädlichen Auswirkungen bei deutlich über 10 % liegt. Einzelne Urteile gehen erst bei 20 % Umsatzverlagerung von schädlichen Auswirkungen aus. In der Erstkommentierung zum BauGB 2004 heben BERKEMANN und HALAMA hervor, dass bei der Feststellung schädlicher Auswirkungen auf die Versorgungsfunktion von Zentralen Versorgungsbereichen hohe Hürden zu berücksichtigen sind, die anders zu bewerten sind als die Beurteilung von Auswirkungen nach 11 Abs. 3 BauNVO. Schädliche Auswirkungen dürften dann vorliegen, wenn ein potenzielles Ansiedlungsvorhaben außerhalb eines Zentralen Versorgungsbereichs zu deutlichen negativen immobilienwirtschaftlichen CIMA Beratung + Management GmbH

108 Effekten in einem Zentralen Versorgungsbereich führt (z.b. Leerziehen ganzer Immobilien durch sicher zu prognostizierende Betriebsaufgaben). Die Rechtsprechung verlangt hier eine exakte gutachterliche Beweisführung mit Dokumentation der örtlichen Standortverhältnisse. Dies bedeutet, dass 34 Abs.3 BauGB ein verhältnismäßig stumpfes Schwert ist. Verkaufsflächenerweiterungen von Lebensmitteldiscountern oder selbst die zusätzliche Ansiedlung von Lebensmitteldiscountern werden nur in den seltensten Fällen schädliche Auswirkungen auf benachbarte Zentrale Versorgungsbereiche im Sinne des 34 Abs.3 BauGB verursachen. Aus gutachterlicher Sicht ist es durchaus legitim, strengere Beurteilungen zu diskutieren. In der relevanten Fachliteratur werden z.t. bereits ab einer relativen Umsatzverlagerung von 7 % Auswirkungen auf die Angebotsqualität von Versorgungsstandorten oder Zentralen Versorgungsbereiche gesehen. Für Nordrhein-Westfalen sind aus der Rechtsprechung abwägungsrelevante Auswirkungen in einem Korridor zwischen 7 % und 11 % abgeleitet worden. 22 Abwägungsrelevante Auswirkungen definieren jedoch nicht automatisch schädliche Auswirkungen. Abwägungsrelevante Auswirkungen erfordern jedoch eine Würdigung im Abwägungsverfahren der kommunalen Bauleitplanung. Grundsätzlich hat die Abwägung, ab wann schädliche Auswirkungen eintreten können, anhand der örtlichen Standortrahmenbedingungen zu erfolgen. Umsatzverlagerungseffekte stellen hinsichtlich schädlicher Auswirkungen nur einen Anfangsverdacht dar. Gesunde Einzelhandelsstrukturen sind z.b. bezüglich der Verträglichkeit anders zu bewerten als Zentren, die bereits durch Trading Down-Effekte gekennzeichnet sind. 22 Vgl. Berkemann, Halama: Erstkommentierung zum BauGB 2004, S.363; OVG Münster Urteil zum PREUSSEN-Park vom a LEPro NRW definiert zusätzlich für Standortentwicklungen innerhalb der Zentralen Versorgungsbereiche, dass die Verträglichkeit für ein Vorhaben vorliegt, wenn der erwartete Umsatz des Projektvorhabens insgesamt und in Teilsortimenten unterhalb der Kaufkraft des zugeordneten Verflechtungsbereichs des Zentralen Versorgungsbereichs liegt. Bei Hauptzentren gilt als Messlatte die Kaufkraft im Stadt- bzw. Gemeindegebiet insgesamt. Die Gutachter legen an die Stadt- und Standortverträglichkeit eines Vorhabens außerhalb von Zentralen Versorgungsbereichen eher strengere Maßstäbe an. In zahlreichen Fällen können bereits Umsatzverlagerungseffekte zwischen 7 % und 10 % beim Einzelhandel innerhalb des Zentralen Versorgungsbereich Funktionsverluste auslösen, die zu Trading Down-Effekten und somit zu einer deutlichen Schwächung des betreffenden Zentralen Versorgungsbereichs führen. 23 Auch erhebliche Veränderungen von Verkehrsströmen oder ein unerwünschtes Verkehrsaufkommen können schädliche Auswirkungen auf Zentrale Versorgungsbereiche sein. 24 Die Beurteilung von versorgungsstrukturellen Auswirkungen einzelner Projektvorhaben in 34er Gebieten bezieht sich nicht nur auf Projektvorhaben im eigenen Gemeinde- bzw. Stadtgebiet, sondern ist auch ein klarer Orientierungsrahmen für benachbarte Kommunen. Geplante Projektvorhaben in Nachbarkommunen müssen dementsprechend auch geprüft werden, hinsichtlich der städtebaulichen und versorgungsstruk Diese gutachterlichen Bewertungen, denen auch die CIMA GmbH eher zugeneigt ist, reichen jedoch wie oben ausgeführt, häufig nicht aus, schädliche Auswirkungen nachhaltig zu begründen. Vgl. Berkemann, Halama: Erstkommentierung zum BauGB 2004; S.363. CIMA Beratung + Management GmbH

109 turellen Auswirkungen auf die nachfolgend abgegrenzten Zentralen Versorgungsbereiche der Stadt Ennepetal. Die hier seitens der CIMA GmbH vorgeschlagenen Abgrenzungen der Zentralen Versorgungsbereiche können seitens der Stadt Ennepetal hinsichtlich der konkreten Parzellenabgrenzung ggf. angepasst werden. Das vorgelegte Abgrenzungskonzept orientiert sich jedoch an den vor Ort aufgenommenen Strukturen und stützt ein nachhaltiges Zentren- und Nahversorgungskonzept für die Stadt Ennepetal. 9.2 Empfehlungen zur Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereiche in Ennepetal Die CIMA Beratung + Management GmbH empfiehlt für die Stadt Ennepetal zwei Zentrale Versorgungsbereiche festzulegen: Zentraler Versorgungsbereich Milspe (Innenstadt) in der Funktion eines Hauptzentrums, Zentraler Versorgungsbereich Voerde in der Funktion eines Nebenzentrums. im Westen von der Standortagglomeration LIDL Lebensmitteldiscounter 25 und HEILENBECKE-CENTER über die beidseitige Blockrandbebauung der Voerder Straße bis zum Kreuzungsbereich Voerder Straße / Neustraße / Milsper Straße. In nördliche Richtung wird der Zentrale Versorgungsbereich Milspe (Innenstadt) durch die Neustraße und den Flusslauf der Ennepe begrenzt. Sie stellen eine eindeutige Zäsur dar. Die Freiflächen zwischen der Bebauung an der Voerder Straße und der Neustraße zählen zum Zentralen Versorgungsbereich Milspe (Innenstadt). Dementsprechend sind das Haus Ennepetal und die Flächen des Zentralen Omnibusbahnhofs in den Zentralen Versorgungsbereich Milspe integriert. Nach Süden wird der Zentrale Versorgungsbereich Milspe durch die Blockrandbebauung an der Voerder Straße begrenzt. Potenzielle rückwärtige Erweiterungsflächen für Einzelhandels- bzw. Dienstleistungsnutzungen werden berücksichtigt. In der Funktion als Hauptzentrum hat der Zentrale Versorgungsbereich Milspe Versorgungsfunktion für das gesamte Stadtgebiet von Ennepetal. Die Discountstandorte nördlich der Neustraße (ALDI, PENNY) sind solitäre Ergänzungsstandorte. Eine Ausweitung des zentralen Versorgungsbereichs über die Barriere der Neustraße hinweg würde das Ziel einer kompakten Zentrenentwicklung in Milspe konterkarrieren. Darüber hinaus würde sich Rechtsunsicherheiten bezüglich eines Ausschlusses der angrenzenden Gewerbeareale ergeben Zentraler Versorgungsbereich Milspe (Innenstadt) (Hauptzentrum) Die nachfolgende Abb. 72 dokumentiert die Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Milspe (Innenstadt). Seine Abgrenzung entspricht der vorgenommenen Abgrenzung des Haupteinkaufsbereichs Milspe. Er erstreckt sich 25 Trotz seiner abseitigen Lage an der Kölner Straße muss der Lebensmitteldiscounter LIDL aus rechtlichen Gründen in den Zentralen Versorgungsbereich Milspe integriert werden. Die Verknüpfung der Parkierungsanlagen LIDL und HEILENBECKE- CENTER erlaubt eine differenzierte räumliche Bewertung nicht. Ein anders abgegrenzter Zentraler Versorgungsbereich ohne LIDL wäre nicht rechtssicher. CIMA Beratung + Management GmbH

110 Abb. 72: Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereichs Milspe (Innenstadt) Ennepetal Innenstadt Zentraler Versorgungsbereich (Innenstadt) Nahrungs- und Genussmittel Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf Bekleidung Schuhe / Lederwaren übriger persönlicher Bedarf Bücher / Schreibwaren übrige Technik und Medien Spiel, Sport, Hobby gehob. Haushaltsbedarf Einrichtungsbedarf Baumarktspez. Sortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe 800 m² VKF Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereich Kartierung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit. Irrtümer möglich. CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

111 9.2.2 Zentraler Versorgungsbereich Voerde (Nebenzentrum) Die Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereiches Voerde entspricht weitestgehend der abgegrenzten Ortsmitte Voerde. Er erstreckt sich im Norden entlang der Blockrandbebauung an der Wilhelmstraße im Standortumfeld des Hotels ROSINE in südliche Richtung entlang der Lindenstraße und des historischen Ortskernes entlang der als Fußgängerzone ausgebauten Wegeverbindung An der Kirche. Nach Osten wird der Zentrale Versorgungsbereich Voerde durch den Friedhofsweg begrenzt. Nach Westen erfolgt die Begrenzung durch die Blockrandbebauung an der Lindenstraße. Dabei wird das mittlerweile weitestgehend brach gefallene Geschäftszentrum im Kreuzungsbereich Milsper Straße / Lindenstraße noch mit in den Zentralen Versorgungsbereich integriert. Ebenso wird der ALDI Lebensmitteldiscounter durch sein noch wahrnehmbares Andocken an die Ortsmitte im Kreuzungsbereich Lindenstraße / Hagener Straße in den Zentralen Versorgungsbereich einbezogen. Der Parkplatz des ALDI Marktes fungiert zugleich als Zentraler Festplatz in Voerde. Er ist somit als spezifische Nutzung des Oberzentrums in den zentralen Versorgungsbereich zu integrieren. Der abgegrenzte Zentrale Versorgungsbereich Voerde hat die Funktion eines Nebenzentrums. Ihm zu zuordnende Stadtteile sind insbesondere Voerde, Hasperbach sowie Bülbringen / Oberbauer. CIMA Beratung + Management GmbH

112 Abb. 73: Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereich Voerde Voerde Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereich Voerde (Nebenzentrum) Nahrungs- und Genussmittel Gesundheits- und Körperpflege übriger periodischer Bedarf Bekleidung Schuhe / Lederwaren übriger persönlicher Bedarf Bücher / Schreibwaren Unterhaltungselektronik Spiel, Sport, Hobby gehob. Haushaltsbedarf Einrichtungsbedarf Baumarktspez. Sortimente Betriebe < 800 m² VKF Betriebe > 800 m² VKF Abgrenzung Zentraler Versorgungsbereich CIMA GmbH 2009 CIMA Beratung + Management GmbH

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