Männer pflegen anders. Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e.v.
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- Falko Bieber
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1 Männer pflegen anders Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e.v.
2 Männer in der Angehörigenpflege - Warum ist das Thema wichtig? Bewältigung von Pflegebedürftigkeit = gesellschaftliche Herausforderung* Neuorientierung in den Geschlechterverhältnissen: - gleichgewichtige Verteilung von Lasten und Ressourcen in der Familie* Gelingende Kooperation zwischen professioneller/n Helfer(in) und männlicher Hauptpflegeperson erfordern einen geschlechtsspezifischen Beratungsansatz (Genderaspekt)** (*vgl. Langehennig 2009, ** Betz 2009) Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e.v. Seite 2
3 Männer als Hauptpflegeperson 27% - Gender Datenreport 2005 (BFSFJ*) 36 % - forsa-umfrage des DZA ,4 % - Untersuchung in den Diakoniestationen - DWHN 2009** Die Entwicklung im Zeitraum 1991 bis 2005: 17 % (1991*) 27 % (2005*) *vgl. Schneekloth/Wahl, MuG III, 2005 **vgl.betz, DWHN-Untersuchung zu Männern in der Angehörigenpflege, 2009 Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e.v. Seite 3
4 Altersverteilung 21% der pflegenden Männer sind unter 60 Jahre 38 % der pflegenden Männer sind zwischen Jahre 17% sind zwischen % sind zwischen Jahr, 1 % über 90 Jahre Altersverteilung der pflegenden Männer 23% 1% 21% 17% 38% Unter über 90 Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e.v. Seite 4
5 Familienstand zur gepflegten Person Anteil der Ehemänner/Lebenpartner 56% Anteil der Söhne/Schwiegersöhne 33% (!) 3% Geschwister, 2 % Nachbarn, 6% Sonstiges (selbst organisiert) Familienstand zur gepflegten Person 6,0% 2,0% 0,0% 3,0% 0,0% 33,0% 56,0% Ehemann/Lebenspartner Sohn/Schwiegersohn Vater Brüder Enkel/Urenkel: Nachbar Sonstige Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e.v. Seite 5
6 Pflegeverständnis von Frauen und Männern (Lambrecht/Bracht, 1992) Frauen Die Übernahme von Pflege ist als Aufgabe verinnerlicht, wird gesellschaftlich erwartetet und kann daher kaum reflektiert werden. Die Pflege unterliegt ihnen in allen Aufgabenbereichen alleine. Eine Delegation von Aufgaben unterliegt einer Hemmschwelle; Entlastung ist schwierig. Die Annahme von Hilfsangeboten ist für sie ein Problem und sie setzen sich kaum Grenzen hinsichtlich Zumutbarkeit und Belastung in der Pflege Außerhäuslicher Kontakte und die Aufrechterhaltung eigener Interessen sind äußerste schwierig. Männer Pflegeübernahme ist als Aufgabe nicht verinnerlicht, wir nicht erwartet und kann daher reflektiert werden Sie übernehmen eine Reihe eigener Aufgaben, nicht alle. Eine Delegation von Aufgaben und Entlastung ist möglich. Die Annahme von Hilfsangeboten ist für sie kein Problem und sie setzen sich Grenzen. Sie können eher außerhäusliche Kontakte und eigene Interessen wahrnehmen. Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e.v. Seite 6
7 Ein Mann als Hauptpflegeperson Was bedeutet das für die ambulante Pflege? (Betz, 2009) POSITIV Negativ Schnellere Organisation der Pflege und Hilfen Pragmatisches und rationales Vorgehen Nehmen neue Techniken (z.b. Lifter) leichter an oder bauen im Haus etwas um Nutzen Rückzugsmöglichkeiten für sich, sorgen für Aus-Zeiten von der Pflege (vor allem wenn sie noch berufstätig sind) Sind unkomplizierter Absprachen sind leichter zu treffen Können besser mit Behörden, Kassen oder sonstigen Institutionen kämpfen nehmen notwendige Hilfen nicht immer an Schwierigkeiten sich in den Gefühlen zu äußern und diese zu zeigen Überforderung Haushalt und Pflegetätigkeiten Enge Zeitstruktur und wenig flexibel möchten in der Regel mehr Information zur Organisation der Pflege Sind teilweise hilflos bei praktischen Arbeiten wie z.b. Hauswirtschaft Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e.v. Seite 7
8 Projekt: Männergruppe Pflegende Männer Einmal monatlich gibt es ein zweistündiges Treffen, das von zwei Männern geleitet wird.. An den Treffen nehmen 8 bis 10 Männer teil (Alter: Jahre). Die Themen für die Treffen werden halbjährlich gemeinsam in einem Themenspeicher festgelegt. In jedem Treffen gibt es eine offene Austauschrunde (ca. 30 Minuten). Der Treffpunkt ist ein geschützter Raum. Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e.v. Seite 8
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