Country factsheet - Oktober Die Vereinigten Staaten

Transkript

1 Country factsheet - Oktober 2013 Die Vereinigten Staaten

2 Seit eh und je sind die Vereinigten Staaten die Nummer eins im elektronischen Handel. Ende 2013 soll der Umsatz 193,3 Milliarden Euro betragen d. h. im Vergleich zum Vorjahr um 16,4 % wachsen. Auch wenn die Wachstumsrate gegenwärtig sinkt (12,8 % für 2017 sagen die Analysten voraus) bleiben die Zahlen beeindruckend und der Markt viel versprechend. 72 % der US-amerikanischen Onlinekäufer betrachten sich übrigens als vollendete E-Shopper 1. Der amerikanische Verbraucher Der durchschnittliche Warenkorb kostet dem US-Onlinekäufer in den USA 889,5. Auch wenn es nicht der höchste Betrag auf dem Internetmarkt ist, hat sich der elektronische Handel in den USA eingebürgert. Deshalb gelten US-amerikanische Onlinekäufer als besonders reife Konsumenten; 72 % betrachten sich übrigens als vollendete E-Shopper. Diese Reife führt dazu, dass nicht allein der Preis den Verbraucher zum Onlinehandel treibt. Denn je entwickelter ein Verbrauchermarkt ist, desto seltener gelten günstige Preise als einziger Grund, online zu kaufen. Warum kauft der amerikanische E-Shopper online? Der Preis ist also nicht der entscheidende Kauffaktor auf dem E-Commerce- Markt in den USA: Der Einkaufskomfort spielt eine ebenso wichtige Rolle. Der US-amerikanische Verbraucher kauft online, weil E-Shopping praktischer und schneller geht als der Einkauf im stationären Handel. Befragt man die Onlinekäufer in den USA, warum sie eine Website insbesondere für ihre Onlinekäufe bevorzugen, hört man die folgenden drei Antworten am häufigsten: ich ihre Produkte 1.Weil liebe ich diesem Webshop 2.Weil vertraue die Website benutzerfreundlich 3.Weil is Elektronik Automobilzubehör Was kauft der US-amerikanische E-Shopper? Die 5 meist gekauften Produktgruppen im Internet sind Elektronik, Kleidung und Accessoires, Automobilzubehör, Bücher/Musik/Videos sowie Möbel und Einrichtungsgegenstände. Die 3 Erstplatzierten alleine erwirtschaften 42,9 % des E-Commerce-Umsatzes in den USA. Kleidung & Accessoires 42,9% des E-Commerce-Umsatzes Bücher Musik Videos Einrichtung 01

3 2. Der E-Commerce-Markt in den USA Auch auf dem amerikanischen Markt lassen sich, wie auf Märkten mit einer vergleichbaren Reife, gewisse Trends feststellen, darunter die Rolle der sozialen Medien beim Onlineshopping: 32 % der Käufer gab an, ihre bevorzugten Markten in den sozialen Medien zu verfolgen. Selbstverständlich besitzt der US-amerikanische Markt auch eigene Züge. Das black Friday -Syndrom Eine Besonderheit des E-Commerce in den USA ist die Tatsache, dass knapp ein Viertel des Jahresumsatzes in den zwei letzten Monate realisiert wird. An diesem Umsatz nimmt auch die Kategorie der saisonalen E-Shopper teil, die so genannten Urlaubshopper, die nur in den Ferien über Weihnachten und Neujahr online einkaufen belief sich der im November und Dezember erwirtschaftete Umsatz auf 45,5 Milliarden Euro. Großes Gedränge in den US-amerikanischen Onlineshops herrscht am Freitag nach Thanksgiving, dem black Friday. Im vergangenen Jahr belief sich der Umsatz an diesem berüchtigten Freitag auf über eine Milliarde Dollar (d. h. 737 Millionen Euro) belief sich der im November und Dezember erwirtschaftete Umsatz auf 45,5 Milliarden Euro Ein Markt von pure players In den USA haben die pure players das Sagen auf dem Markt. Amazon und ebay führen die Verkaufshitparade an, was niemanden überraschen dürfte. Diese pure players verzeichnen nicht nur die höchsten Verkaufsumsätze, sondern entwickeln, dank der Reife des Onlinemarkts, auch Kundenbindungsprogramme, die in anderen Ländern noch eher selten sind. Beispielsweise Amazon Prime, das entgegen einer Jahresgebühr von 58,2, kostenlose Lieferungen innerhalb von 2 Tagen bietet nahmen bereits 12 % der E-Shop-Kunden an diesem Programm teil. 02

4 Cross-border Champions Eine erst vor Kurzem von PayPal ausgeführte Studie ergab, dass 45 % der grenzüberschreitenden Einkäufe auf das Konto der USA gehen, weshalb dieser Markt das vorrangige Ziel für den cross-border Markt sein sollte. Eine vor Kurzem von PayPal ausgeführte Studie ergab, dass 45 % der grenzüberschreitenden Einkäufe auf das Konto der USA gehen Die US-Onlinekäufer shoppen auch außerhalb ihrer Landesgrenzen. Heute wird ihre Anzahl auf über 34 Millionen geschätzt. Bis 2018 rechnen Beobachter mit 42 Millionen Onlinekäufern, die einen Umsatz von mehr als 59 Milliarden Euro ergeben könnten. Die 5 bevorzugten ausländischen Onlinemärkte der US-Amerikaner sind das Vereinigte Königreich (49 %), China (39 %), Kanada (34 %), Hongkong (20 %) und Australien (18 %). Erworben werden hauptsächlich Kleidung, Schuhe, Kosmetik und Schmuck. 49% 39% 34% 20% 18% Vereinigtes Königreich China Kanada Hongkong Australien Die fünf beim US-amerikanischen Onlinekäufer bevorzugten Länder 03 4

5 3. Die Tendenzen auf dem US-amerikanischen Markt Smartphones und Tablets werden als regelrechte Zugkraft für die Entwicklung und das Wachstum des E-Commerce in den kommenden Jahren betrachtet; ein Trend der sich auch weltweit durchsetzt. Gegenwärtig stellen die Einkäufe per Smartphone und Tablet 11 % des E-Commerce-Umsatzes in den USA dar. Dieser Anteil soll bis 2017 auf 25 % steigen. Eine für einen reifen Markt eher verständliche Tendenz ergibt sich daraus, dass das Wachstum weniger von neuen Onlinekäufern als von vermehrten Ausgaben der bestehenden Onlinekäufer kreiert wird. Wachstum dank schwächerer Kategorien Wenn die pure players aktuell den größten Anteil am Geschäft haben, erwarten Beobachter, dass weiteres Wachstum in Produktkategorien entstehen wird, die heute relativ unterentwickelt sind, wie u. a. Lebensmittel. Die Beträge, die die Aushängeschilder der Branche heute in Multi-Channel-Tools investieren, sind sogar beachtlich. Jeder zweite hat Vorkehrungen getroffen, um eine Online-Bestellung im Geschäft abzuholen. Mehr als 30 % überlegen sich ähnliche Investitionen. 50 % der Lebensmittelgeschäfte besitzen Click-and-Collect- Dienste Über 30% wollen in diesem Sinne investieren Die An-Haus-Lieferung einer Onlinebestellung ist ein Service, der sich ebenfalls weitläufig entwickelt: 37 % der Retailer sind bereits ausgerüstet, 12 % spielen mit diesem Gedanken. Wal Mart Best Buy Amazon Eine dynamische Preispolitik Auch diese Tendenz etabliert sich gegenwärtig: Große Online-Player wie Amazon, Best Buy oder Wal Mart praktizieren bereits eine dynamische Preispolitik. Preise werden auf die Marktbedingungen, das Konsumverhalten und den herrschenden Wettbewerb abgestimmt. Diese Preisschwankungstechnik dürfte stets öfters angewendet werden, insbesondere zum Jahresende. 04 5

6 Quellen: emarketer Retail Roundup September V.H.: Dave Mays, Muntcentrum, 1000 Brüssel, Belgien