Flüchtlingsboot und Kirchenschiff Diakonie und Kirche provozieren in Warnemünde zur Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht

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1 MECKLENBURGISCHE & POMMERSCHE Evangelisches Wochenblatt für die Nordkirche Nr Jahrgang 5. Juli ,20 E Im Talar in den See Pastor Bernhard Kähler aus Carlow hat das Dorf in die Kirche geholt 11 Greifswald: Ordination Isabell Giebel erhielt als eine von fünf Geistlichen Segen für ihre Arbeit 13 MELDUNGEN Land MV unterstützt acht Orgelsanierungen Malchow. Das Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern will in diesem Jahr Euro für die Restaurierung von acht denkmalgeschützten Orgeln in Mecklenburg bereitstellen. Wie der Orgelsachverständige des Kirchenkreises Mecklenburg, Friedrich Drese, am Montag in Malchow mitteilte, belaufen sich die Gesamtkosten auf etwa Euro. Weitere Gelder kommen vom Kirchenkreis und den jeweiligen Kirchengemeinden. Das älteste Instrument befindet sich in der Dorfkirche Duckow bei Malchin im Kreis Mecklenburgische Seenplatte und stammt aus der Zeit um Die jüngste Orgel steht in der Dorfkirche Kublank bei Neubrandenburg und wurde 1914 gebaut. Die anderen sechs Orgeln befinden sich in der Stadtkirche Grabow an der Elde, der reformierten Kirche in Bützow, in Friedland, Suckow bei Güstrow, Friedrichshagen bei Grevesmühlen und Zehna bei Güstrow. epd Nordkirche: Künstler suchen Gastgemeinden Hamburg. Anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 schreibt die Nordkirche das Künstler-Gemeinde-Projekt artist in parish (Künstler in Gemeinde) neu aus. Bildende Künstler sind eingeladen, vom 22. Mai bis 31. Oktober 2016 für zwei bis vier Wochen in Kirchengemeinden zu leben und zu arbeiten. In Auseinandersetzung mit dem Kirchraum und den Menschen in der Gemeinde sollen so Werke in Bezug auf das Reformationsjubiläum 2017 unter dem Motto Magnificat und Luther entstehen. Luther hatte sich vor allem auf der Wartburg mit diesem Lobgesang beschäftigt. Künstler und Kirchengemeinden können sich bis zum 15. Juli bei der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum der Nordkirche bewerben. Gesucht werden jeweils drei gastgebende Gemeinden in den drei Sprengeln. kiz/epd Flüchtlingsboot und Kirchenschiff Diakonie und Kirche provozieren in Warnemünde zur Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht Die Warnemünder Woche vom 4. bis 12. Juli ist eines der großen maritimen Volksfeste in Mecklenburg-Vorpommern. Mit siebzig lebensgroßen Bronzeskulpturen des dänischen Künstlers Jens Galschiøt, die auf einem Kutter am Alten Strom am Sonnabend vor Anker gehen werden, wollen Diakonie und Kirche die Besucher mit der Situation von Flüchtlingen konfrontieren. Warnemünde. Mancher Besucher des Kirchentages 2013 in Hamburg erinnert sich noch an das eindrückliche Kunstprojekt, das damals in der Hamburger Hafencity angelegt hatte. Nun wollen mit Hilfe des dänischen Fischkutters MS Anton und der darauf installierten Flüchtlingsskulpturen auch in Mecklenburg-Vorpommern Diakonie und Kirche mit den Besuchern der Warnemünder Woche zum aktuellen und brisanten Thema Flucht und Vertreibung ins Gespräch kommen. Auch wir hier in Europa und Deutschland beschneiden durch unsere Wirtschafts- und Fischereipolitik die Lebenschancen von Menschen in Afrika und treiben damit Menschen zur Flucht, sagt Tatjana Stein, Fachbereichsleiterin für Ökumenische Diakonie und Migration beim Diakonischen Werk MV. Darum, so Diakonie-Landespastor Martin Scriba, wollen wir Menschen sensibilisieren, sich genauer mit den Problemen von Flüchtenden auseinanderzusetzen und der weit verbreiteten Meinung entgegenwirken, dass sie nur eine Belastung unseres Sozialsystems seien. Die siebzig Bronzefiguren in Lebensgröße sind während der Warnemünder Woche täglich von 14 bis 20 Uhr am Liegeplatz der MS Anton am Alten Strom in Höhe des Leuchtturms zu betrachten und sollen für Gesprächsstoff sorgen. Interessenten können sich über die Handels-, Flüchtlings- und Entwicklungspolitik informieren und ins Gespräch kommen. Geplant sind Informationsveranstaltungen zum Thema Flucht und Lampedusa am Alten Strom: Vom 4. bis 10. Juli geht die MS Anton mit siebzig Flüchtlingen am Warnemünder Leuchtturm vor Anker als provozierendes Kunstprojekt inmitten einer Feiermeile. Foto: Keld Preuthun Flucht ursachen mit Fachreferenten und Kurzfilme zum Thema Flucht und Entwicklung. Abschluss mit Umzug vom Schiff zur Kirche Den Abschluss bildet der nächste Rostocker Internationale Gottesdienst (InGo) am Freitag, 10. Juli. Er startet um 18 Uhr unter dem Motto Walking on the sea auf der MS Anton. Nach dem Auftakt zum InGo auf dem Schiff wollen wir mit der Gemeinde in die Warnemünder Kirche ziehen. Mit Musik und Trommeln werden wir dort gegen Uhr ankommen, blickt Stefanie Schulten voraus. Die Pastorin der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) in Rostock hat den Abend erneut gemeinsam mit Studenten und Ökumenepastor Jens-Peter Drewes vom Kirchenkreis Mecklenburg vorbereitet. Wie immer werde der Gottesdienst in verschiedenen Sprachen gestaltet. Im Anschluss, so Pastorin Schulten, laden wir herzlich zu einem interkulturellen Buffet ein. Der Untertitel des Gottesdienstes Vom Flüchtlingsboot ins Kirchenschiff bezieht sich auf die Geschichte vom Sinkenden Petrus im Matthäus- Evangelium, Kapitel 14. Die Geschichte zeigt uns, dass man auch, wenn man das Flüchtlingsboot verlassen hat, immer noch untergehen kann. Denn wer meint, vermeintlich am Ziel und in Sicherheit zu sein, trifft oft auf neue Herausforderungen, so Pastor Drewes. Aktuell gesprochen: Nicht nur Flüchtlinge drohen unterzugehen, auch zahlreiche Helfer sind überfordert und verlieren den Boden unter den Füßen. Drewes: Die traurigen und herausfordernden Situationen wollen wir thematisieren. Aber zugleich etwas von der Freude darüber erfahren, dass wir jetzt gemeinsam in einem Boot, eben im Kirchenschiff, sitzen und uns gegenseitig mit dem, was wir mitbringen, ergänzen und bereichern können. Das Gesamtprojekt ist eine Kooperation von Diakonie MV, Brot für die Welt, Kirchenkreis Mecklenburg, Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche, Evangelischer Studierendengemeinde und Kirchlichem Entwicklungsdienst. kiz/ch/cme 5. SONNTAG NACH TRINITATIS ANZEIGE Gleich noch einmal! Christine Senkbeil ist Redakteurin der Kirchenzeitung in Greifswald Da hat sie sich also getraut, mein kleines, vorsichtiges Schwesterlein. Platsch. Ihr erster Sprung vom Dreier. Kein gelungener, wie das dumpfe Aufprall-Geräusch vermuten lässt. Auch das Zartrosa ihrer Vorderseite deutet eher auf einen klassischen Bauchklatscher. Erst recht das Ach und Weh, das sie nun anstimmt, heulend am Beckenrand. Gleich noch mal! lautet der Kommentar unserer nicht gerade zimperlichen Mutter. Sonst hast du ewig Angst vorm Springen. Und was für ein sauberer Sprung das wurde! Und wie breit das Lächeln war, als ihre Sommersprossen wieder aus dem Wasser guckten. Ich finde ja, dass dieser Bauchklatscher allerhand mit Petrus wundersamem Fischzug zu tun hat. Nicht nur, weil für beides Wasser nötig ist. So einen kleinen Bauchklatscher hatten die Fischer am Anfang der Bibelgeschichte nämlich auch gerade hingelegt. Den ganzen Tag hatten sie gefischt und nichts an Land gebracht. Ach und Weh. Dann kommt Jesus, der auch nie zimperlich war, und sagt: Gleich noch mal! Simon antwortete: Meister, wir haben die ganze Nacht hart gearbeitet und nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen. Aus Lukas 5, 1-11 Sie sollen in tiefere Gewässer fahren und erneut ihre Netze auswerfen. Und sie tun es. Gehorsam? Angst vorm Nein! Sie tun es, auch wenn es sinnlos erscheint. Im Falle meiner Schwester sogar: neue Schmerzen bringen könnte. Sie tun es, weil du es sagst, wie Simon Petrus beschreibt. Auf das Wort hin. Aus Vertrauen. Es ist eine Geschichte über die Kraft des Vertrauens. Da ist jemand, der dir sagt: Du schaffst das. Es steckt in dir. So was tut gut. Mit diesem Satz sind Selbstzweifel passé. Jemand glaubt an dich das ist das Wunderbare. Die Fischer ziehen so viel Fisch aus dem Wasser, wie sie allein nicht tragen können. Petrus bekommt regelrecht Angst vor der frei werdenden Kraft. Er und die anderen Fischer folgen Jesus. Als Menschenfischer. Was für mich lange nach Bauernfänger klang. Was aber vielleicht ja nur meint, dass sie nun auch anderen von ihrem Gottvertrauen abgeben konnten. So was tut gut. Menschenfischerin ist meine kleine Schwester übrigens nicht geworden. Aber Lehrerin. Eine, auf deren Wort die Schüler hören. Immerhin.

2 2 xmeinungx NACHGEFRAGT Foto: epd Benita Meißner ist die neue Geschäftsführerin und Kuratorin der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst, München. Schön reicht nicht Für die nächsten zwei Jahre hat sich Benita Meißner viel vorgenommen. Die 40-Jährige möchte den angestaubten Begriff der christlichen Kunst aufbrechen und weiterentwickeln. Zehn Ausstellungen und Projekte hat sie dazu geplant. Was bedeutet christliche Kunst? Benita Meißner: Ich bin der Überzeugung, dass Kunst mehr sein muss als nur schön oder plakativ. Christliche oder religiöse Kunst setzt sich mit den Seinsfragen des Menschen auseinander. Diese Kunst nimmt uns gefangen, sie lässt Fragen laut werden und fordert uns auf, Position zu beziehen und auf das Werk zu reagieren. Es geht um unsere tiefen Emotionen und um die Dinge, die unser Leben wertvoll machen. Sie möchten vor allem Kunst zeigen, die nicht in kommerziellen Galerien gezeigt wird. Warum? Auf Künstlern und Galerien lastet ein enormer Druck. Künstler müssen produzieren, was sich verkauft. Und Galerien können nur zeigen, was sich verkaufen lässt. Diese Situation schränkt Künstler und Galerien stark ein und verhindert oft schöne Projekte oder Ideen. In der Galerie für christliche Kunst in München muss nichts verkauft werden. Wir können Bilder zeigen, die Fragen stellen und uns in Kontakt bringen mit der eigenen Religiosität. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt? Die Galerie wurde 1893 als gemeinnütziger Verein gegründet und hat bis heute zum Ziel, den Dialog zwischen Kunst und Kirche zu fördern. Ich möchte bestehende Projekte wie Architekturausstellungen fortsetzen, aber auch ein neues, jüngeres Publikum ansprechen. Wer wird Mitglied? Wir haben derzeit rund 400 Mitglieder, mehr als ein Drittel davon sind Künstler. Wir haben gute Kontakte zu Kunstakademien und jungen Kunstvermittlern. Der Verein gehört zu meiner Arbeit: Eine Mitgliederausstellung ist in Planung. Außerdem gibt es ja noch den Kunstpreis der DG, mit dem wir den Nachwuchs fördern. epd Vollnarkose aus Nächstenliebe Ein Plädoyer zum Schutz derjenigen, die mögliche Schmerzen nicht mehr äußern können Wann ist der Mensch tot? Dann, wenn keine Hirn aktivität mehr messbar ist? Oder ist der Prozess des Sterbens damit noch gar nicht zu Ende? Es gibt unterschiedliche Positionen dazu. Sie müssen besonders in Bezug auf die Organspende diskutiert werden. Von Frauke Josuweit Hannover. Die Evangelischen Frauen in Deutschland haben die Aktion Organspende.entscheide ich. gestartet. Damit werben sie für eine Organentnahme unter Vollnarkose. Und für die Möglichkeit, den Wunsch im Organspende ausweis zum Ausdruck bringen zu können. Organspende unter Vollnarkose eine Forderung, die auf erleichterte Zustimmung, auf Unverständnis oder auch auf Abwehr stößt. Zustimmung gibt es bei denen, die wie wir als Evangelische Frauen in Deutschland Hirntote für Sterbende halten. Unverständnis ist bei denen, die sich über den Hirntod bisher wenig Gedanken gemacht haben oder den landläufig verfügbaren Informationen Glauben schenken. Abwehr ist spürbar, wenn hohes Eigeninteresse besteht an der Frage, ob denn der Hirntod wirklich der Tod des Menschen sei. Hirntod ist seit seiner Definition umstritten Umstritten war und ist der Hirntod seit seiner Definition im Jahr Dass die Diskussion darum nun auch endlich in Deutschland wieder aufgenommen wird, ist nicht zuletzt dem Deutschen Ethikrat zu verdanken. Zwei Positionen bildeten sich in seiner im Februar veröffentlichten Stellungnahme heraus, bei der knapp ein Viertel des Ethik rates befand: Der Hirntod ist keine hinreichende Bedingung für den Tod des Menschen. Dass er unumkehrbar ist, darin sind sich hingegen alle einig. Dass hirntote Menschen mit Beatmung und intensivmedizinischer Versorgung über viele Jahre am Leben erhalten werden, dass sie verdauen und ausscheiden, Geschlechtsreife entwickeln und gesunde Kinder zur Welt bringen können, ist längst kein Geheimnis mehr. Man kann diese noch stattfindenden Lebensfunktionen mit Fug und Recht als komplexe biologische Leistungen bezeichnen. Dabei kann niemand weder Ärztinnen und Ärzte noch Theologinnen oder Theologen mit letzter Sicherheit ausschließen, dass diese Menschen keinerlei Schmerzen mehr empfinden können. Ob es wirklich nur das Gehirn ist, das ausschließlich alles steuert, wer weiß das schon? Die Beobachtungen von namhaften Neurologen wie zum Beispiel dem US-Amerikaner Alan Shewmon lassen zumindest daran zweifeln. Der Mensch ist mehr als nur Gehirn Hinzu kommt für uns als Christinnen: Der Mensch ist mehr als nur Gehirn. Nicht die Hirnleistung macht uns zu Menschen, sondern die Beziehung Gottes zu jeder und jedem Einzelnen von uns. Für uns bleibt die ganzheitliche Sicht der Bibel auf den Menschen, die Einheit von Körper und Geist/Seele maßgeblich. Mit unserer Forderung nach Vollnarkose bei der Organentnahme, falls einer Spende zugestimmt wurde, wollen wir keine Toten zum Leben erwecken. Ausschlaggebend ist für uns etwas ganz anderes: die Nächstenliebe. Viel bemüht wird sie im Bestreben, die Menschen zur Organspendebereitschaft zu überzeugen. Das biblische Gebot ist aber eigentlich und das wird dabei gern vergessen das Gebot zum Schutze des Schwächsten. Und möglicherweise ist das in diesem Fall ja der sterbende, hirntote Mensch? Schützen würde aber die Vollnarkose nicht nur die Spenderinnen und Spender, sondern ebenso pflegerisches und ärztliches Personal und die Angehörigen. Schützen und unterstützen würde die Vollnarkose aber auch all jene, denen mit einer Organtransplantation ein Weiter leben ermöglicht wird. Denn eines weiß man inzwischen sicher: Hat die oder der Transplantierte die Gewissheit, dass für die Organspendenden alles Menschenmögliche getan wurde, so werden die transplantierten Organe besser angenommen. Körperlich und seelisch. Vollnarkose wäre also ein Segen für alle Beteiligten. Warum sollten wir das verwehren? Weitere Informationen zur Kampagne gibt es auf der Internetseite Dort können Interessierte auch den anderen Organspendeausweis herunterladen. Frauke Josuweit verantwortet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Dachverbandes der Frauen in der Evangelischen Kirche. Sie ist Mitautorin des Positionspapieres zur Organtransplantation. IMPRESSUM Herausgeber und Verlag: Ev. Presseverband Norddeutschland GmbH, Geschäftsführer Prof. Matthias Gülzow Redaktionskollegium: Schwerin, Schliemannstraße 12 a Redaktionssekretariat: Michaela Jestrimski, Tel. 0385/ , Fax: 0385/ , redaktion-schwerin@kirchenzeitung-mv.de Chefredaktion: Pastor Tilman Baier (v.i.s.d.p.), Tel. 0385/ , baier@kirchenzeitung-mv.de Koordinierende Redakteurin: Julika Meinert Redaktion Mecklenburg: Marion Wulf-Nixdorf, Tel. 0385/ , wulf-nixdorf@ kirchenzeitung-mv.de Redaktion Vorpommern: Greifswald, Domstraße 23/24 Tel / , Fax 03834/ Christine Senkbeil, senkbeil@kirchenzeitung-mv.de Sybille Marx, marx@kirchenzeitung-mv.de Vertrieb: Michaela Jestrimski, Schliemannstraße 12 a, Schwerin, Tel. 0385/ , Fax: 0385/ , vertrieb@ kirchenzeitung-mv.de Leserreisen: Angelika Aurich, Schliemannstraße 12 a, Schwerin, Tel. 0385/ , Fax: 0385/ , leserreisen@kirchenzeitung-mv.de Verantwortlich für den Anzeigenteil: Laas Valentin; Tel. 040/ , anzeigen@kirchenzeitung-mv. de, Anzeigenagentur Reiner Prinzler. Tel. 0172/ Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 29 vom 1. März Anzeigenschluss: 11 Tage vor Erscheinungstermin. Layoutkonzept: Anke Dessin, Anja Steinig, Sabine Wilms Layout: Christine Matthies, Allison Neel Druck: Druckzentrum Schleswig-Holstein, Büdelsdorf Die Mecklenburgische & Pommersche Kirchenzeitung erscheint wöchentlich und kann beim Vertrieb (s.o.) bestellt werden. Der monatliche Bezugspreis beträgt 4,17 Euro einschließlich Zustellgebühr und 7 Prozent Mehrwertsteuer. Nach Ablauf des vertraglich vereinbarten Bezugszeitraumes sind Kündigungen mit einer Frist von sechs Wochen zum Quartalsende möglich. Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Kiel. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird kein Honorar gezahlt. Redaktion: 0385 / Vertrieb: 0385 / LESERBRIEFE Sowohl als auch Zu Angemerkt: Klimadruck von Tilman Baier auf Seite 1 und zum Bericht Die Synode schrumpft auf Seite 6 in Ausgabe 18 schreibt Pastor i.r. Hans-Henning Haack, Klink: Dass Herr Propst Schünemann auf der Tagung der Kirchenkreissynode Mecklenburgs in der Debatte um Erhaltung und Bewahrung der Schöpfung, um Kimawandel und einer möglichen Klimastiftung heiße Worte zu diesen heißen Themen gefunden hat, ist wohl seinem ehrlichen Engagement für diese wichtige Sache geschuldet. Aber der Satz Manche Synodale treibt statt der steigenden Kohlendioxid-Konzentration in der Luft die sinkende Zahl der Gemeindeglieder im Land um... bringt einen unguten Zungenschlag in die Debatte. Herr Schünemann weiß doch wohl um die Not und das Leiden an der sinkenden Zahl der Gemeindeglieder vor Ort. Dass unsere Kirchengemeinden auch zahlenmäßig wieder wachsen, muss doch unser wichtiges Anliegen bleiben. Kann doch unsere Kirche eine so ehrliche Haut und liebe Heimat für Christen in aller ihrer Verschiedenheit sein. Und das alles trotz aller Mängel, in aller Schwachheit und manchen Versagens der in der Kirche Mitarbeitenden und ihrer anderen Mitglieder. Ich meine eine Kirche, die mehr ist als ein Gemischtwaren-Laden nach dem Motto Wünsch dir was! Aber das ist schon wieder ein anderes Thema. Aller Verdacht einer Alternative in dieser Sache muss gewehrt werden. Auch hier gilt: Das eine tun und das andere nicht lassen! Und das in aller Gelassenheit, aber auch mit ganzer Kraft. Anmerkung des Chefredakteurs: Das war kein Zitat von Propst Wulf Schünemann vor der Synode, sondern eine Anmerkung des Kommentators auf Grund von Zwischenrufen von zwei Synodalen. Diese Anmerkung ist auf Grund einer Kürzung leider missverständlich geworden. Wir bitten um Nachsicht. Elitäres Bewusstsein Zum Leserbrief von Wolfram Hülsemann zu Huber und die Garnisonskirche in Potsdam in Ausgabe 19, Seite 2, schreibt Eberhard Hirschler, Hannover: Lieber Herr Hülsemann, ich wähle die freundschaftliche Anrede, weil ich Ihrer Auffassung bin. Ihr Huber-kritischer Text veranlasst mich jedoch, um Verständnis für seine fast zwanghafte Position i.s. Garnisonkirche zu werben. Wolfgang Huber stellt meines Erachtens den klassischen evangelischen staatsnahen Professor und Geistlichen dar. Er ist ansehens- und einkommensmäßig den heutigen sogenannten Eliten in Deutschland gleichgestellt, wie es auch seine Vorgänger in früheren Zeiten waren. Als eigene Schöpfung verficht er seit einigen Jahren die Idee, analog zur katholischen Organisation, eine institutionalisierte Evangelische Verantwortungselite zu begründen als organisierte Zusammenfassung evangelischer Eliteangehöriger in Staat, Wirtschaft und Medien. Seine selbstgewisse Selbsteinschätzung, sein anscheinend ungebrochenes Verhältnis zu evangelischen Elitären damals und heute und natürlich seine freudig übernommene Führungsrolle beim möglichst vollständigen Wiederherstellen von vergangenheitsverklärender Architektur wie unter anderen der Garnisonkirche zeichnen ihn aus. Dagegen muss weiterhin sachlich argumentiert werden, wie Sie, Herr Hülsemann, dies verdienstvollerweise tun. Vertrauen stärken Zum Interview mit Propst Dr. Karl-Matthias Siegert zum Beteiligungsprozess über die Zukunft der Kirche in Mecklenburg in Ausgabe 26, Seite 2, schreibt Sabine R. Mielke, Schwerin: Ich habe mich an vielen Aussagen des Propstes Siegert sehr gefreut, besonders dass es nicht mehr als Defizit gilt, dass jemand Unterstützung braucht, sondern als Chance, sich bereichern zu lassen. Als einfaches Gemeindemitglied habe ich aber keinen Einblick in die Eignungen der Gemeindeberater. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass viele eine Selbsterfahrung und die Möglichkeit zur Reflexion in Anspruch nehmen würden, wie wir eigentlich miteinander reden. Wie wir also mit der berühmten Freiheit des Christenmenschen mehr Vertrauen als Verstörung, mehr Zuversicht und Zusage unter einander verstärken können. Wir in der Redaktion freuen uns über Leserbriefe zu Beiträgen in unserer Zeitung, auch wenn sie nicht der Meinung der Redaktionsmitglieder entsprechen. Wir behalten uns aber bei Abdruck sinnwahrende Kürzungen vor.

3 Sonntag, 5. Juli 2015 Nr. 27 NK xglaube IM ALLTAGx 3 Bilder können bilden, sie können dabei helfen, religiöses Wissen zu vermitteln. Sie können jedoch auch in die Irre führen, ideologisch verführen. Das zeigt ein Blick in Geschichte und Gegenwart. Wie können und sollten Christen mit der Macht der Bilder umgehen? Von Tilman Asmus Fischer Denken Sie einmal an Syrien! Oder auch nur an Hamburg St. Pauli! Was haben Sie vor Augen? Wenn Sie an Syrien gedacht haben, dann womöglich Bilder von Kriegshandlungen oder Terroristen des Islamischen Staats. Wenn Ihre Gedanken nach St. Pauli gewandert sind vielleicht die Reeperbahn oder Spieler des örtlichen Fußballclubs. Auf faszinierende oder auch erschreckende Weise verbinden sich Bilder, die wir heute meist aus Fernsehen oder Internet kennen, mit erst einmal eigentlich abstrakten Begriffen oder Ideen. Bei Syrien hätten Sie ebenso gut an die Levante-Küste oder bei St. Pauli an die barocke St.-Joseph- Kirche denken können. Dass Sie dies wahrscheinlich nicht getan haben, liegt daran, dass das menschliche Gehirn vielleicht nicht so frei denken kann, wie wir es gerne annehmen. Vielmehr unterliegen wir Wahrnehmungen und Eindrücken, die unsere Vorstellungen prägen je öfter und nachdrücklicher wir ihnen begegnen, umso intensiver tun sie dies. Blick in eine andere Dimension Den Code entschlüsseln Die Auseinandersetzung mit religiösen Bildern ist ein Gewinn für den Glauben Diese Macht der Bilder ist Segen und Fluch zugleich was sich auch in der Geschichte unserer Kirchen spiegelt. Ein Segen, weil uns Bilder helfen, Inhalte zu erinnern sie sind in der Lage, etwas zu veranschaulichen, Gedankenstützen zu sein und Geschichten zu erzählen. Damit haben sie einen Bildungsauftrag. Etwa die Laien-Bibeln des Mittelalters, Wandmalereien, die der mehrheitlich analphabetischen Bevölkerung biblische Geschichten vor Augen führten. Zum Fluch werden Bilder, wenn sie Menschen nicht nur Wissen vermitteln und Gedanken bildlich greifbar machen, sondern ihre Macht dazu missbraucht wird, Menschen in die Irre zu führen und einseitige Ansichten zu zementieren. Wie steht es um uns heute, die wir des Lesens mächtig sind und uns doch insgesamt für recht aufgeklärte Menschen halten? Wir wissen, dass Bilder wichtig und hilfreich sind, um jungen Menschen Wissen und abstrakte Gedanken zu vermitteln. Das gilt auch für theologische und biblische Begriffe, mit denen viele in einer von den Naturwissenschaften geprägten Zeit immer weniger anfangen können. Was ist etwa mit Engeln? Wie soll man heute im Religionsoder Konfirmandenunterricht über sie reden? Diesen Wesen, von denen die Bibel spricht, wendet sich ein Beitrag der unter anderem von der Nordkirche herausgegebenen Zeitschrift Praxis Gemeindepädagogik (1/2015) zu. Als vielgestaltige Kunstwerke in Kirchen ließen Engel uns einen Blick auf die andere Lebensdimension werfen, die als Himmel mitten unter uns schon da ist, schreibt Andrea Felsenstein-Roßberg. Sie empfiehlt Ein Engel beschützt die Kinder. Dieses Bild haben viele vor Augen, wenn sie an Engel denken. Foto: epd in der Gemeindepraxis einen Engelspaziergang im Kirchenraum, um in den eigenen Kirchenräumen Engelgestalten zu suchen und miteinander ihre Botschaft zu entschlüsseln. Die Teilnehmer sollen berichten, warum bestimmte Engel sie besonders angesprochen haben; daraufhin wird gemeinsam über die biblische Herkunft des Engels und darüber diskutiert, welche stilistische Prägung und Frömmigkeitsrichtung in seiner Darstellung zum Ausdruck kommen. Am Ende steht die Frage, was uns der Engel heute sagen will. Ein solches Herangehen befähigt den Menschen, mit dem Bild in den Dialog zu treten, sich den Aussagewert selbstständig zu erschließen. Und am Ende verinnerlicht man das religiöse Wissen über die Bilder und deren eigene theologische Deutung. Einem Bild nicht auf den Leim gehen Doch gibt es auch Bilder, die vorgeben, christlich zu sein, die es jedoch auf den zweiten Blick gar nicht sind. Hier bedarf die Bildung nicht des Bildes, um zu neuen Einsichten zu gelangen. Vielmehr ist hier religiöse Bildung gefragt, um das Bild zu entschlüsseln und ihm nicht auf den Leim zu gehen. Ein solches Bild präsentierten zur Jahreswende angeblich christliche Patrioten bei den Pegida-Demonstrationen: ein Kreuz in Nationalfarben. Zu Recht protestierten Kirchenvertreter wie Christoph Landré von der Französischen Kirche zu Berlin: In einer Glosse trat er für das Kreuz als Symbol der Befreiung aller Menschen von ihrer Schuld und als Zeichen der unverbrüchlichen Treue Gottes zu seinen Geschöpfen ein. Jesu Tod am Kreuz und das Bekenntnis zu ihm haben einen universalen Anspruch (2. Korinther 5, 16 f.): Darum kennen wir von nun an niemanden mehr nach dem ANZEIGE Fleisch; und auch wenn wir Christus gekannt haben nach dem Fleisch, so kennen wir ihn doch jetzt so nicht mehr. Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. Dieser Anspruch übersteigt Grenzen und genau dieser tiefere Sinn wurde in Dresden pervertiert. Angesichts solchen Missbrauchs der christlichen Bildsprache ist es heute auch eine Aufgabe moderner Religionspädagogik, religiöse Bildung zu vermitteln, um solcher Verführung vorzubeugen. Und vielleicht macht uns das Pegida-Kreuz auch deutlich, was uns das biblische Bilderverbot (2. Mose 20, 4) zu sagen hat? Einst, als es entstand, richtete es sich gegen Götzenstatuen, gegen die die Anhänger des einen nicht auf ein Bild reduzierbaren Gottes Israels immer wieder prophetisch redeten und kämpften. Gott soll, so das Alte Testament, nicht zu einem Götzen, gar einem Götzen unter vielen gemacht werden, der für Einzelinteressen in Anspruch genommen werden kann. Gott ist unverfügbar auch für Pegida. Das braucht uns nicht zu Bilderstürmern machen. Solange wir nicht unsere Bilder für alleinverbindlich erklären, sondern sie als kreative menschliche Annäherung an Gott verstehen. Facettenreich Cranach-Ausstellung Wittenberg. In Wittenberg ist Sachsen-Anhalts Landesausstellung zum 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren ( ) eröffnet worden. Zu sehen sind auf knapp 850 Quadratmetern Ausstellungsfläche 120 Werke des Künstlers, die aus Museen und Sammlungen aus der ganzen Welt zusammengetragen wurden, wie die Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt bekanntgab. Zahlreiche Werke seien zuvor noch nie ausgestellt worden. Weitere Standorte der langjährig vorbereiteten Schau sind Wörlitz und Dessau zum Thema Cranach in Anhalt. Die Wittenberger Ausstellung präsentiert Cranach den Jüngeren als facettenreiche Persönlichkeit: als fürsorgliches Familienoberhaupt, angesehenen Ratsherrn und findigen Unternehmer. Vor allem aber lenke sie den Blick auf den Künstler, der dem malerischen Können seines Vaters keineswegs nachstand, erklärten die Ausstellungsmacher. Lucas Cranach der Jüngere war bereits früh in die Cranachsche Malerwerkstatt eingebunden und führte sie ab 1550 fort. Präsentiert werden die Hauptexponate im Wittenberger Augusteum. Als Höhepunkt gelten 13 kostbare Porträtstudien von sächsischen Fürsten und ihren Verwandten. Die Leihgaben des Musée des Beaux-Arts aus dem französischen Reims wurden bislang nur ein einziges Mal 1951 in den USA gemeinsam gezeigt. In Deutschland waren sie noch nie zu sehen. Ergänzt wird die Schau mit einer Pop up Cranach -Mitmachausstellung speziell für Kinder, Jugendliche und Familien, ebenfalls im Augusteum. Eine Bildungswerkstatt bietet die Möglichkeit zum Malen, Werken und Experimentieren. Neben dem Augusteum bieten die Stadtkirche und das Wittenberger Cranach-Haus als authentische Cranach-Orte weitere Zugänge zu Leben und Werk des Malers. Die Ausstellung ist bis zum 1. November zu sehen. epd WIR ZIEHEN AN EINEM STRANG Ecclesia Versicherungsdienst bewährter Partner für den Versicherungsschutz von Kirche und Diakonie Maßgeschneiderte Absicherungskonzepte Umfassender Schadenservice Betriebliche Altersversorgung mit Speziallösungen für Entgeltumwandlung Ecclesia Versicherungsdienst GmbH Klingenbergstraße Detmold Tel.: +49 (0) Fax: +49 (0) info@ecclesia-gruppe.de

4 4 xdossierx STICHWORT Um 1370 wurde Jan Hus im böhmischen Husinec geboren. Der Wegbereiter der Reformation stammte aus einfachen Verhältnissen und studierte zunächst Sprachwissenschaften wurde er auf die kirchenkritischen Schriften des englischen Theologen John Wyclif aufmerksam; er studierte daraufhin Theologie und wurde 1400 zum Priester geweiht. In der Bethlehemskapelle in Prag hielt er jährlich rund 200 Predigten auf Tschechisch, nicht auf Latein. Die 3000 Menschen fassende Kapelle wurde zu einem Sammelbecken reformorientierter und national-bewusster Kreise. Hus kritisierte den weltlichen Besitz der Kirche, den Ablasshandel und trat für die Freiheit des Gewissens ein, das sich allein an den Gott der Bibel gebunden weiß wurde er für seine Lehren exkommuniziert und aus Prag ausgewiesen. Die Folge davon waren Unruhen in der Bevölkerung. In der Schrift Über die Kirche formulierte Hus 1413 seine Grundsätze über die sichtbare Papstkirche und die wahre unsichtbare Kirche. Er folgerte daraus: Jeder Christ habe ein Widerstandsrecht gegen unrechtmäßig handelnde Vertreter der Kirche. Ein Befehl, der nicht dem Gesetz Christi entspreche, dürfe nicht ausgeführt werden. Damit wurde Hus ein inspirierender Vorläufer für Martin Luther. Am 6. Juli 1415 musste Hus für seine Überzeugungen auf dem Scheiterhaufen sterben. Am Tag seiner Verurteilung hatte Hus in Anspielung auf die Übersetzung seines Namens mit Gans gesagt: Heute bratet ihr eine Gans, aber aus der Asche wird ein Schwan entstehen. Reinhard Ellsel GASTBEITRAG Auf den Spuren von Jan Hus Käme Jan Hus heute noch einmal nach Konstanz verlaufen würde er sich nicht. Denn die meisten Häuser der Konstanzer Altstadt stammen aus der Zeit zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert. Aber nicht nur die historische Kulisse erinnert noch heute an den böhmischen Theologen: Mit zahlreichen Veranstaltungen erinnert die Stadt am Bodensee an das Konstanzer Konzil vor 600 Jahren und den Prozess gegen Hus. Von Katja Angermaier Wer auf eigene Faust in Konstanz auf Hus Spuren wandeln möchte, wählt als Startpunkt am besten das Hus-Museum. Die kostenlose Dauerausstellung beschreibt Leben und Wirken des böhmischen Reformators, der als der wichtigste Vordenker Martin Luthers gilt. Bei einem Ketzertest am Multimedia-Tisch können Besucher überprüfen, ob sie mit ihrer Weltanschauung im Mittelalter in Schwierigkeiten gekommen wären. Das ehemalige Dominikanerkloster, in dem Jan Hus vor seiner Hinrichtung in Kerkerhaft saß, ist seit mehr als 100 Jahren ein luxuriöses Hotel. Die Suite über dem früheren Verlies kostet heute 300 Euro. Wer andernorts übernachtet, kann das romanische Kirchenschiff, das heute als Festsaal des Hotels genutzt wird, auch bei einem begleiteten Rundgang entdecken. Im Konstanzer Münster fanden während des Konzils die wichtigsten Versammlungen statt. Jan Hus erfuhr hier von seinem Todesurteil. Die Konstanzer hielten lange eine Holzfigur unter einer der Kanzeln für eine Hus-Darstellung und malträtierten die Schnitzarbeit aus dem Jahr 1680 aufs Übelste. Eine neunjährige Winzerstochter schnitt der Figur 1767 sogar mit einem Rebmesser die Nase ab. Die inzwischen restaurierte Schnitzarbeit ist auch heute noch einer der wichtigsten Anlaufpunkte jeder Münsterführung. Ein wichtiger Gedenkort ist der 1862 errichtete Hussenstein, ein Findling, der die mutmaßliche Hinrichtungsstelle markiert. Hier, im Konstanzer Ortsteil Paradies, werden seit Jahrhunderten Kränze niedergelegt. Auf dem Weg dorthin, direkt an der Lutherkirche, wird an Hus Todestag eine ihm gewidmete Skulptur enthüllt. An Jan Hus erinnern auch zwei neue Führungen: Hus in Konstanz und die inszenierte Führung Jan Hus Heiliger oder Ketzer. Hierbei schlüpft ein Stadtführer ins mittelalterliche Gewand und begleitet seine Gruppe als Hus-Weggefährte Hieronymus von Prag. Katja Angermaier ist Pressebeauftragte des Konziljubiläums; weitere Infos zu den Gedenk- Veranstaltungen in Konstanz: Foto: privat Auf dem Weg zum Scheiterhaufen: Bei der Verurteilung am 6. Juli 1415 degradierten Kardinäle und Bischöfe den todgeweihten Priester Jan Hus. Unter Gebeten rissen sie ihm die Kleidung vom Leib. Ratsknechte und Henker hüllten ihn in schwarze Tücher und setzten ihm eine weiße Bischofsmütze mit zwei Teufeln auf. Vielleicht war die Zeit noch nicht reif, vielleicht waren die Umstände ungünstig. Jan Hus jedenfalls ist nicht als der große Reformator in die Geschichte eingegangen. Als wichtiger Vorläufer und Wegbereiter, dem große Achtung für seine Standhaftigkeit gebührt, gilt er allemal. Doch was wäre, wenn es anders gekommen wäre, wenn die Reformation 100 Jahre früher stattgefunden hätte? Und wenn Jan Hus der Reformator der Kirche geworden wäre? Von Theodor Clemens So fiktiv diese Frage ist, hat sie doch einen gewissen Reiz. Jan Von Sonja Poppe Ich stehe hier und kann nicht anders der Spruch, der gerne Martin Luther nachgesagt wird, passt vielleicht noch besser zu Jan Hus. Schon ein Jahrhundert vor dem Wittenberger Reformator hielt Hus geistlichen und weltlichen Machthabern vor Augen, wie weit sie sich von den christlichen Idealen der Bibel entfernt hatten. Früh begeisterte Jan Hus sich für die Lehren von Querdenkern wie Konrad von Waldhausen ( ) und John Wyclif ( ). In diesen Männern fand er Vorbilder, die den Mut hatten, Missstände in der Kirche öffentlich zu benennen. Die Kirche müsse von Lastern und Geldgier befreit werden, hatten sie zum Beispiel gefordert. Hus griff viele Thesen Wyclifs auf. Scharf kritisierte er die sexuellen Ausschweifungen vieler Geistlicher und ihre Methoden, sich zu bereichern. Ämterverkauf, Ablasshandel, Reliquien- und Heiligenverehrung und die Unsitte, für normale Amtshandlungen wie Taufen oder Beerdigungen Geld zu kassieren, verurteilte Hus kategorisch. Er forderte, sich wieder auf die Bibel als alleinigen Maßstab zu besinnen. Damit sprach er sich auch gegen die Kirche als über der Bibel stehende Autorität aus. Hus verlangte, die Geistlichen sollten ein vorbildliches Leben führen und sich darauf konzentrieren, den Gläubigen zu dienen. Täten sie das nicht, müssten sie sich auch Erneuerung der Kirche u Der böhmische Priester Jan Hus hat die römisch-katholische Kirche zw Hus wollte in Konstanz mit den Kardinälen nicht nur über die Missstände in der Kirche reden, sondern hoffte auf grundlegende Veränderungen. Er hatte auf einen offenen und fairen Dialog gesetzt und die Machtverhältnisse unterschätzt. Er wollte eine grundlegende Erneuerung in Kirche und Gesellschaft. Wäre es nicht zum Wortbruch des zugesagten freien Geleits gekommen, dann wäre Jan Hus nicht hingerichtet worden, dann hätten die Hussitenkriege verhindert werden können und niemand würde auf den Gedanken kommen, religiöse Fragen mit kritisieren lassen. Selbst der Papst müsse sich an den Werten der Bibel messen lassen. Und dann bezog Hus auch noch die weltlichen Herrscher mit ein: Nur in guten Befehlen sollt ihr der Obrigkeit gehorchen, bei schlechten aber kühn euch widersetzen, forderte er die Menschen auf. Glaubwürdig und rhetorisch talentiert Das war zu viel. Nicht nur, dass er versuchte, den Geistlichen ihre Einnahmequellen zu nehmen, auch die Macht des Adels und der ganzen Kirche stellte er öffentlich infrage. Hinzu kam: Jan Hus war tatsächlich glaubwürdig, er hielt sich vorbildhaft an seine eigenen Forderungen. Diese Authentizität, gepaart mit seinem rhetorischen Talent, vermochte Menschen zu überzeugen. Um ihn aus dem Verkehr zu ziehen, klagte man ihn der Ketzerei an. Da seine Thesen, abgesehen davon, dass er öffentlich zu den Lehren Wyclifs stand, die inzwischen verdammt worden waren, als Verurteilungsgrund wohl nicht ausgereicht hätten, erfand man einfach noch ein paar abstruse Vorwürfe. Er habe sich selbst neben Vater, Sohn und Heiligem Geist als vierte Person Gottes ausgegeben, hieß es zum Beispiel. Hus durfte sich dazu nicht äußern, obwohl er immer wieder betonte, er Gewalt zu lösen. Das Vertrauen in die Mächtigen der Welt wäre nicht erschüttert worden. Man hätte die Meinung einer Minderheit geachtet, und die kleinen Nationen brauchten sich nicht dem Druck der übermächtigen großen zu beugen. Predigt wichtiger als das Abendmahl setze sich gern mit berechtigter Kritik auseinander. Stattdessen ließ man ihn hinrichten. Über 100 Jahre später stellte Martin Luther fest: Ich habe bisher unbewusst den ganzen Johann Hus gelehrt. [ ] wir alle sind [ ] Hussiten. Tatsächlich gibt es viele Gemeinsamkeiten: die Kritik an der Institution Kirche und der Rolle des Papstes, am Ablasshandel und am Heiligenkult, die Betonung der Bibel als wichtigste Glaubensgrundlage. Unterschiede gab es beispielsweise in der Beurteilung der Rolle der Obrigkeit. Während Hus dazu aufforderte, sich gegebenenfalls zu widersetzen, meinte Luther, Als leidenschaftlicher Prediger hoffte Jan Hus auf eine Kirche, die sich an der Bibel (dem Gesetz Gottes ) und an Jesus orientiert. Das lutherische sola scriptura, allein die Schrift, war auch sein Leitmotiv. Für ihn war die Predigt wichtiger als das Abendmahl, weil es dadurch zur Verwandlung ( Transsubstantiation ) des Menschen kommt. Aus der Beschäftigung mit der Bibel kommt seine Kritik am Lebensstil des herrschenden Klerus. Jeder Christ, auch Bischöfe, Päpste und weltliche Herrscher, sollen sich Jesus Christus zum Vorbild nehmen und ihr Leben und ihr Handeln an seiner Botschaft ausrichten. Es geht ihm um eine pastorale Reform der Kirche. Als Universitätslehrer waren ihm das Mut zum Widerspruch Jan Hus kritisierte Kirche, Papst und Ablasshandel sein Maßstab war die Bibel Die Lasterhaftigkeit der Kirche war Jan Hus ein Dorn im Auge. Zeitgenössische tschechische Künstler haben sich von der Kirchen-Kritik des böhmischen Gelehrten inspirieren lassen. Die Ausstellung ihrer Werke ist bis zum 31. Juli im Konstanzer Hus- Haus zu sehen. Foto: Ottokar Kirstein man solle sich der von Gott eingesetzten Obrigkeit zumindest äußerlich unterwerfen, auch wenn man ihr innerlich nicht folge. Jan Hus hatte kein Interesse, taktisch zu agieren. Er kämpfte für die Wahrheit. Man solle auf der Grundlage der Bibel immer wieder prüfen, ob man selbst auf dem richtigen Weg sei, forderte er. Habe man sich auf diese Weise der Wahrheit angenähert, dürfe man auch unter Lebensgefahr nicht schweigen. Genau das machte ihn für seine Gegner so gefährlich, dass sie ihn um jeden Preis aus dem Weg zu räumen suchten. Jan Hus wusste um die Gefahr, aber er konnte nicht anders.

5 XJAN HUSX 5 HINTERGRUND Die Hussiten Der Erzbischof aller Ketzer sollte nicht predigen, also schüttete der Henker Pech ins Stroh. Da begann Jan Hus gewaltig zu schreien und war bald verbrannt. So beschreibt die Richental-Chronik Hus letzte Stunden. Seine Asche wurde zum Rhein gefahren. Abbildungen aus der Richental-Chronik: Rosgartenmuseum Konstanz um 100 Jahre verschoben war nicht reformiert, aber der Reformation wichtige Anstöße gegeben Verstehen des Glaubens und die Vernunft wichtiger als ein magisches Verständnis. Kirchliche und weltliche Macht Auch wenn man bei ihm keine ausgeprägte Rechtfertigungslehre wie bei Luther findet, ist die Gnade, die dem Menschen durch Gott geschenkt wird, ein wichtiges Thema. Dies findet man auch in dem einzigen Hus-Lied ( O lieber Herre Jesu Christ ) im Evangelischen Gesangbuch ausgedrückt. Mit den Von Thomas Martin Buck Als Jan Hus am 3. November 1414 in Konstanz eintraf, standen die Zeichen auf Sturm. König Sigmund ( ) hatte ihm zwar freies Geleit gewährt, und der Konzilspapst Johannes XXIII. ( ) hatte ihn zunächst freundlich empfangen und die bereits zu Prag erfolgte Exkommunikation aufgehoben doch bald nach Hus Ankunft setzte die Agitation seiner böhmischen Gegner ein. Am 28. November wurde Hus gefangen gesetzt. Spätestens jetzt musste dem Reformator klar werden, dass er von falschen Voraussetzungen ausgegangen war. Denn das Konzil verstand sich nicht als Ort der Disputation, sondern als Gericht, das in der Form eines Ketzerprozesses ablief. Der kirchliche Strafprozess, der bereits 1409/10 in Rom begonnen hatte, wurde in Konstanz fortgesetzt, nachdem Hus der Ladung nach Rom nicht nachgekommen war. Erschwerend kam hinzu, dass der Hus-Prozess mit dem Streit zwischen dem Konzil und dem Papst zusammenfiel, der das Konzil am 20. März 1415 fluchtartig verlassen hatte. Der Ketzerprozess bot insofern eine Gelegenheit, die Superiorität des Konzils zu demonstrieren. Der Häresieanklage lagen 39 Artikel aus den Schriften des Jan Hus zugrunde. Am 5., 7. und 8. Juni 1415 wurde Hus verhört. Da er den Widerruf von Thesen, die er nicht gelehrt habe, bis zuletzt verweigerte, wurde er am 6. Juli 1415 Worten Umsonst habt ihr empfangen umsonst sollt ihr geben (Matthäus 20, 8) wendet er sich gegen den Brauch der Kirche, für Amtshandlungen wie Taufe, Abendmahl und Ordination Geld zu nehmen. Besonders kritisch war Jan Hus gegenüber der verfassten, sichtbaren Kirche und stellte ihr die unsichtbare gegenüber ( Prädestinationslehre von John Wyclif). Die Verschmelzung von kirchlicher und weltlicher Macht seit der konstantinischen Wende sah er als das Grundübel der Kirche. Er suchte nach einer Kirche, die sich auch im Umgang mit Geld und verurteilt, degradiert und dem weltlichen Arm zur Vollstreckung des Urteils übergeben. Dass Hus überhaupt die Möglichkeit einer öffentlichen Anhörung erhielt, war ein Entgegenkommen des Konzils, das er wohl der Intervention König Sigmunds zu verdanken hatte. Der Ketzerprozess sah eigentlich keine Diskussion, sondern nur den Widerruf der falschen Lehre vor. Hus personifizierte die Reformbewegung Macht an Jesus orientiert und sich den Armen zuwendet. Christen nicht auf Priester angewiesen Wenn seine Reformgedanken umgesetzt worden wären, hätte es vielleicht früher eine Kirche im Sinne des allgemeinen Priestertums gegeben. Bei der Gründung der Brüder-Unität war dies ein wichtiger Gedanke. Mit seiner Kritik am Klerus stand Jan Hus nicht allein, aber seine Aufrichtigkeit und Konsequenz ließ ihn der erkannten Wahrheit treu bleiben bis zum Tod. In der Beschäftigung mit Jan Hus und den Böhmischen Brüdern erklärte Luther später Wir waren alle Hussiten ohne dass wir es wussten. Diese Anerkennung zeigt, dass Jan Hus mit seiner Reform wichtige Anstöße gegeben hat. Nachgeben oder im Feuer sterben Im Inquisitions-Prozess gegen Jan Hus war keine Diskussion vorgesehen Theodor Clemens ist Pfarrer und Bischof der Herrnhuter Brüdergemeine, Bad Boll. Foto: privat Der König befand sich in einem Dilemma. Einerseits war er über die Gefangennahme Hus erbost, da er seinen Schutz versprochen hatte. Andererseits war er als Schutzvogt der Kirche aber verpflichtet, die Einheit der Kirche wiederherzustellen, also das seit 1378 währende Schisma zu beseitigen. Er musste abwägen, zumal die causa Hus nicht die vorrangige Aufgabe des Konzils war. Hinzu kam, dass Sigmund ein großes Interesse daran haben musste, das Königreich Böhmen, dessen Krone er in der Nachfolge seines kinderlosen Bruders Wenzel ( ) erstrebte, vom Vorwurf der Häresie zu befreien. Er konnte sich also weder gegen das Konzil stellen noch als Laie einfach in geistliche Belange eingreifen, zumal es sich bei dem Verfahren gegen Hus um einen rechtmäßigen Inquisitionsprozess handelte, der lange vor dem Konzil begonnen hatte und in dessen Mittelpunkt der rechte Glaube stand. Hussens religiöses Anliegen zielte hauptsächlich auf eine grundlegende Reform der Kirche, deren Missstände seit dem Ausbruch des Papstschismas immer offenkundiger geworden waren. Zusätzlich befeuert wurde die Diskussion durch die Lehren des Oxforder Theologen John Wyclif (gestorben 1384). Seine Thesen, die die hierarchisch verfasste Amtskirche in ihren religiöstheologischen Grundlagen infrage stellten, waren bereits mehrfach verurteilt worden. Hus war zwar kein Wyclifit, aber er teilte Wyclifs Auffassung von der Kirche. In der Ekklesiologie steckt denn auch der Kern seines reformatorischen Anliegens. Denn die wahre Kirche sollte in der Nachfolge der Apostel vor allem arm sein. Dieser unsichtbaren Geistkirche sollten nur einige wenige Auserwählte angehören. Ihr Haupt war nicht der Papst, sondern Christus. Hus Kirchenbegriff stand insofern in diametralem Gegensatz zur Amtskirche des Spätmittelalters und musste deshalb zum Konflikt führen. Die Haltung des Reformators gegenüber den Bemühungen der Konzilsväter, die Todesstrafe abzuwenden, ist wohl auch dadurch zu erklären, dass Hus sich zunehmend darüber im Klaren war, dass er in seiner Sache nicht mehr individuell entscheiden konnte. Er war im Verlauf des Prozesses zum Exponenten einer umfassenden religiösen Reformbewegung geworden. Das beste Beispiel ist die von seinem Freund und Kollegen Peter von Mladoniowitz verfasste Relatio, in der er bald nach seinem Tod in der Nachfolge Christi zum Heiligen stilisiert wurde. Hus dürfte das geht aus Briefen hervor auch zunehmend klar geworden sein, dass ihm der Tod gewiss war. Ihm waren die Festigkeit seiner religiösen Überzeugung und die moralische Integrität seiner Person offenbar wichtiger als sein Leben. Das kirchliche Inquisitionsverfahren, so konstatiert die moderne Forschung, ist jedenfalls nach den Regeln des damals geltenden kanonischen Rechts korrekt durchgeführt worden. Dennoch hat das Konzil die causa Hus, was ihre Folgewirkungen anbelangte, grob unterschätzt. Wenn man glaubte, die Sache sei mit der Hinrichtung des Ketzers ausgestanden, hatte man sich gründlich getäuscht. Dr. Thomas Martin Buck ist Professor für Geschichte an der Pädagogischen Hochschule Freiburg; Buchtipp: Thomas Martin Buck/Herbert Kraume, Das Konstanzer Konzil. Kirchenpolitik Weltgeschehen Alltagsleben, Ostfildern Foto: privat Die Verbrennung von Jan Hus stoppte seine Reformation nicht im Gegenteil. Seine Anhänger radikalisierten sich. So schlossen 452 böhmische Adlige im September 1415 ein Bündnis gegen Papst und Kaiser. Die Anhänger des Reformators trafen sich auf Großversammlungen, waren es am 22. Juli 1419 auf dem Berg Burkovák, der ihnen als biblischer Berg Tabor galt. Nach ihm benannte sich auch der militante Flügel der Hussiten und gründete in Südböhmen einen gleichnamigen Ort. Wegen der beabsichtigten Krönung von Sigmund zum böhmischen König, der als Mörder von Hus galt, stürmten die Hussiten Prag. Daraufhin rief der Papst 1420 zum Kreuzzug gegen sie auf. Die folgenden Hussitenkriege verwüsteten nicht nur Böhmen, sondern auch Mähren, Schlesien, Niederösterreich, Polen und Sachsen. Innere Streitigkeiten führten dazu, dass ein gemäßigter Flügel der Hussiten zur katholischen Kirche zurückkehrte und mit dem Kaiser gegen die radikalen Taboriten zog, die 1434 vernichtend geschlagen wurden. Ein anderer gemäßigter Flügel der Hussiten setzte sich durch, sodass der Reichstag von 1512 ihnen die gleichen Rechte wie den Katholiken verlieh. Doch mit dem Dreißigjährigen Krieg und der gewaltsamen Rekatholisierung Böhmens war es damit vorbei ein Grund, warum es in Tschechien bis heute eine hohe Kirchenfeindlichkeit gibt. Als Bewahrer der Lehre von Jan Hus sehen sich heute die Kirche der Böhmischen Brüder und die Hussitische Kirche, eine Neugründung. tb GASTBEITRAG Das Erbe von Jan Hus Seine Predigten in der Bethlehemskapelle in Prag brachten Jan Hus die Feindschaft der Mächtigen ein. Am Ende bezahlte er sein Einstehen für das, was er als Wahrheit erkannt hatte, mit dem Leben. Welche Bedeutung hat das für die reformatorischen Kirchen? Von Bettina Morkel Wir leben in einem Land, in dem Ärzte Gesundheit zerstören, Rechtsanwälte Gerechtigkeit zerstören, Universitäten Wissen zerstören, die Presse Informationen zerstört, Religion Moral zerstört, und Banken die Wirtschaft zerstören. So charakterisierte der US-amerikanische Journalist und Presbyterpastor Chris Hedges kürzlich unsere Gegenwart. Die Frage nach Wahrheit und Werten, das Einstehen für als richtig Erkanntes sowie das Entlarven zerstörerischer oder versklavender Mechanismen eines Systems, bzw. Machtapparates ist zu jeder Zeit aktuell und vonnöten auch in der unseren. Die Beschäftigung mit Menschen, die dies taten und mitunter mit ihrem Leben bezahlten, ist ermutigend und inspirierend. Ein Kernsatz Jan Hus aus dem Jahr 1412 kann dabei zum Leitsatz werden: Suche die Wahrheit, höre die Wahrheit, lerne die Wahrheit, liebe die Wahrheit, rede die Wahrheit, halte die Wahrheit, verteidige die Wahrheit bis in den Tod, denn die Wahrheit befreit dich von der Sünde, vom Teufel, vom Tod ( und der) Trennung von Gottes Gnade. Jan Hus wird in lutherischer Perspektive oft als Vorreformator und Wegbereiter Martin Luthers gesehen, doch greift dies zu kurz. Jan Hus löste die tschechische Reformation aus war also selbst Reformator. Theodor Clemens, Bischof der Brüder- Unität, betonte: Es gab eine Reformation vor Martin Luther, und es gibt Reformationen nach ihm bis in die Gegenwart hinein. Wichtig ist: Es entspricht dem Wesen einer reformatorischen sich also immer neu prüfenden, korrigierenden und erneuernden Kirche, reformatorisches Leben und reformatorische Personen hervorzubringen, zuzulassen und zu fördern. In diesem Sinne ist es lohnenswert, das Lebenszeugnis von Jan Hus weiterzutragen. Denn die Beschäftigung mit seiner Person stellt uns die Frage: Was bedeutet uns heute Wahrhaftigkeit? Wie es eine Konfirmandin in der Beschäftigung mit Jan Hus ausdrückte: Wahrhaftig: Ich sage, was ich denke, und tue, was ich sage. Bettina Morkel ist Pastorin der Kirchengemeinde Koserow (Usedom); die Gemeinde erinnert an Jan Hus mit einem Gedenkgottesdienst (12. Juli, 10 Uhr) und einem Vortrag (19. August). Foto: privat

6 6 KIRCHEN IN DEUTSCHLAND MELDUNGEN Früherer EKD-Chef gestorben Göttingen. Der frühere EKD-Chef und hannoversche Landesbischof Eduard Lohse aus Göttingen ist am Dienstag vergangener Woche im Alter von 91 Jahren gestorben. Zwischen 1979 und 1985 war der Theologie-Professor als Ratsvorsitzender der EKD der höchste Repräsentant des deutschen Protestantismus. Und 17 Jahre lang, von 1971 bis 1988, stand er an der Spitze der größten deutschen Landeskirche, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Deren heutiger Landesbischof Ralf Meister würdigte ihn als herausragenden Brückenbauer. Lohse habe die Verknüpfung von theologischer Wissenschaft und kirchlicher Praxis, von ökumenischer Weite und schlichter Frömmigkeit in einmaliger Weise verkörpert, schrieb der leitende lutherische Bischof Gerhard Ulrich in einem Kondolenzbrief. Lohse hatte noch vor wenigen Wochen eine einstündige Bibelarbeit vor dem Kirchenparlament in Hannover durchgeführt. epd Geht doch! Flensburg/Trier/Paris. Unter dem Motto Geht doch! beginnt am 13. September in Flensburg ein ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit, der über Trier bis nach Paris führen wird. Ein Bündnis aus Landeskirchen, Diözesen, christlichen Entwicklungsdiensten, Missionswerken und Verbänden lädt dazu ein. Einer der Schirmherren ist Heinrich Bedford-Strohm. Klimaschutz und globale Gerechtigkeit gehören eng zusammen. Unser Glaube gibt uns Kraft, uns für beides einzusetzen, unterstreicht der EKD-Ratsvorsitzende. Die Orte am Pilgerweg sollen Handlungsoptionen aufzeigen. So wird einer der Zielpunkte eine Klimakommune sein, die ein Vielfaches ihres Strombedarfs aus Wind, Sonne und Biomasse erzeugt. Aber auch Schmerzpunkte wie etwa Kohlekraftwerke sollen Etappenziele sein. Am 27. November erreichen die Pilger Paris, wo tags darauf eine interreligiöse Abschlussveranstaltung stattfinden soll. In Paris tagt vom 30. November bis zum 11. Dezember die UN-Klimakonferenz. Interessierte können sich ab sofort unter für den Pilgerweg anmelden. EZ Zukunftstour für fairen Konsum Hannover/Bremen. Mit einer Zukunftstour quer durch Deutschland wirbt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) für fairen Konsum und Klimaschutz. Auftakt war Donnerstag, 25. Juni. Im Mittelpunkt steht die Diskussion mit den Bürgern über die im vergangenen Jahr verabschiedete Zukunfts-Charta im Kampf gegen Klimawandel, Hunger und Krisen. In Bremen wird die Tour durch einen Zukunftsparcours für Schüler mit Workshops, Lernstationen und Ausstellungen begleitet. Außerdem gibt es Kulturangebote, eine Klimarallye und einen konsumkritischen Stadtrundgang für Jugendliche. epd Suppe, Seife, Seelenheil Köln. Für den Deutschland-Chef der Heilsarmee ist das alte Motto Suppe, Seife, Seelenheil auch nach 150 Jahren noch aktuell. Die Suppe steht symbolisch dafür, die elementaren Grundbedürfnisse eines Menschen zu sichern, sagte Patrick Naud, der Leiter der Heilsarmee in Deutschland, Litauen und Polen. Hinter der Seife stehe das Anliegen, Ordnung in das Leben eines Menschen zu bringen und ihn wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Und wenn dann eine Person auch noch Interesse am Seelenheil hat, ist das natürlich großartig. Die Heilsarmee feiert mit einem Kongress vom 1. bis 5. Juli in London ihr 150-Jahr- Jubiläum. Sie geht auf den Methodistenprediger William Booth zurück. Die Freikirche hat weltweit etwa 1,7 Millionen Mitglieder und ist in 126 Ländern aktiv. epd ANZEIGEN Pfarrpächterhof mit modernisiertem Wohnhaus und Scheune in ländlicher Idylle, Nähe Wittenburg zu verkaufen, Euro VB, Tel Schmalfilm & Video auf DVD Super 8 VHS (alle Formate) Normal 8 Hi8 Doppel 8 MiniDV Gemeinsames Christusfest Kirchen stellen ökumenische Planungen für 500. Reformationsjubiläum vor Evangelische Kirche und katholische Bischofskonferenz haben sich geeinigt: Fünf ökumenische Impulse soll das Programm für das Reformationsjubiläum 2017 umfassen. Nun wurden die Pläne in evangelisch-katholischer Verbundenheit vorgestellt. Von Rieke C. Harmsen München. Es war ein historischer Moment: In den stuckverzierten Räumen des Erzbischöflichen Hauses in München ist vergangenen Montag das ökumenische Programm für das Reformationsjubiläum 2017 vorgestellt worden. Dass wir an diesem Ort über das Reformationsjubiläum sprechen, ist Ausdruck für die große Gemeinsamkeit, die zwischen unseren Kirchen gewachsen ist, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. In evangelisch-katholischer Verbundenheit präsentierten der EKD-Ratsvorsitzende und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, das von Spitzenvertretern zuvor förmlich verabschiedete Programm launig, fröhlich und sichtlich zufrieden mit den Ergebnissen, die sie zuvor nochmals bei einem gemeinsamen Mittagessen im Haus des Erzbischofs besprochen hatten. Zwischen Kirchen ist Vertrauen gewachsen Aus Solidarität Linke Politikerin besucht Kirche nach Anschlag Launig und sichtlich zufrieden stellten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (l.), und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, nun in München die ökumenischen Planungen für das Reformationsjubiläum 2017 vor. Foto: epd In den vergangenen Jahren sei zwischen den Kirchen viel Vertrauen gewachsen, sagte Bedford-Strohm. Die Reformation sei weltweit von einer herausragenden geistlichen Bedeutung. Dies sei Anlass, alle christlichen Kirchen zum Mitfeiern einzuladen. Denn das Evangelium biete eine starke Orientierung in aktuellen Fragen unserer Zeit, betonte Bedford-Strohm. Kardinal Marx sagte, er sei außerordentlich dankbar für die Einladung der Evangelischen Kirche in Deutschland, die ökumenischen Partner mit einzubinden. In Deutschland als Ursprungsland der Reformation stünden die Kirchen in der besonderen Verantwortung, die Einheit im Glauben sichtbar werden zu lassen, sagte der Erzbischof von München und Freising. Es gehe um das gemeinsame Bemühen, die Stimme des Evangeliums zu verkünden und auch künftig dafür zu sorgen, dass Jesus bekannt ist und bleibt. Bedford-Strohm betonte, es gehe nicht nur darum, die Freude zum Ausdruck zu bringen, sondern auch Versagen und schuldhafte Entwicklungen wahrzunehmen. Wer sich auch mit den dunklen Seiten der Reformation beschäftigt, zeigt Stärke, sagte der EKD-Ratsvorsitzende. Deshalb wollen die beiden Kirchen am 11. März 2017 in Berlin einen Versöhnungsgottesdienst mit Vergebungsbitte und Versöhnungsgeste feiern. Berlin. Aus Solidarität mit der freikirchlichen Evangeliums- Christengemeinde in Berlin-Hellersdorf, auf die am 26. Juni ein Brandanschlag verübt worden war, hat die Berliner Bundestagsabgeordnete Petra Pau (Partei Die.Linke ) vergangenen Sonntag den Gemeindegottesdienst besucht. Wie Gemeindepastor Johann Friesen berichtete, habe sich am Tag nach dem Brandanschlag die Linken-Politikerin, zu deren Wahlkreis Hellersdorf gehört, bei ihm gemeldet: Sie erkundigte sich, was genau geschehen sei, und fragte, ob sie als Zeichen der Solidarität zum Gottesdienst kommen dürfe. Das habe sie dann auch getan. Wie die Polizei mitteilte, zündeten Unbekannte in der Nacht zum 26. Juni ein massives Holzkreuz an der Fassade des Gebäudes an. Eine Anwohnerin bemerkte den Brand und rief Polizei und Feuerwehr. Den Beamten gelang es, das Feuer schnell zu löschen, sodass nur geringer Sachschaden entstand. Laut Polizei gibt es bislang keine konkreten Hinweise auf die Täter. In der Vergangenheit waren immer wieder an kirchlichen Gebäuden Fassaden beschmiert oder Scheiben zerkratzt worden: Das ist leider nichts Außergewöhnliches in Berlin, so Pastor Friesen. Einen Brandanschlag habe es bisher aber noch nicht gegeben. Die Evangeliums-Christengemeinde hat rund 170 Mitglieder; viele von ihnen sind Russlanddeutsche. Die beiden Gottesdienste am Sonntag ein deutschsprachiger und ein russischsprachiger zählten gut 250 Besucher. idea Verabredet haben die beiden Kirchen darüber hinaus eine ökumenische Pilgerfahrt nach Israel vom 16. bis 22. Oktober 2016 sowie ebenfalls für den Herbst 2016 eine gemeinsame Tagung zu der bis dahin abgeschlossenen Bibel-Revision. Geplant ist weiterhin eine ökumenische Beteiligung an dem Europäischen Stationenweg, bei dem 67 europäische Städte in 18 Ländern erkundet werden sollen. Kreuzerhöhungsfest wird auch ökumenisch Das Fest der Kreuzerhöhung, das 2017 am 14. September ansteht, soll ebenfalls ökumenisch gefeiert werden. Nicht nur die katholische und die evangelische Kirche, auch Orthodoxe und Anglikaner seien hierzu eingeladen, erklärten die Bischöfe. Darüber hinaus soll im Herbst des Jahres 2017 eine Tagung von EKD, Bischofskonferenz, Zentralkomitee der deutschen Katholiken und dem Deutschen Evangelischen Kirchentag über die Zukunft von Christen in einer zunehmend säkularen Gesellschaft stattfinden. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm betonte, das ökumenische Vertrauen zwischen den beiden Kirchen sei nicht nur durch das Zweite Vaticanum, sondern auch durch die theologisch exakte Verständigungsbemühung gewachsen, die Bereiche eines gemeinsamen Gestaltens des Erinnerns erlauben. Dafür sei die EKD sehr dankbar. Das Reformationsjubiläum 2017 ist im Kern ein Christusfest, so Bedford-Strohm. Was Kardinal Marx bestätigte: Wenn wir gemeinsam Christus verkünden, ist das stärker und überzeugender. Bald Minderheit? GEKE diskutiert Zukunft der Kirchen Borkum. Vertreter zehn evangelischer Kirchen aus dem Nordwesten Europas haben Ende Juni auf der Nordseeinsel Borkum über die Relevanz von Kirche in der Zukunft diskutiert. Erstmals war die Evangelisch-reformierte Kirche Gastgeberin einer Tagung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Zur Nordwest-Gruppe zählen insgesamt zwölf evangelische Kirchen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich. Unter der Überschrift Relevanz von Kirche in der Zukunft ging es in Borkum um eine Theologie der Diaspora. Ein Ergebnis der Beratungen dazu sei, so berichtete die Ökumenebeauftragte der Evangelischen Kirche im Rheinland, Barbara Rudolph, die Diasporasituation nicht nur als Manko zu betrachten. Beispielhaft dafür sei die kleine reformierte Kirche in der Westukraine. Sie leiste Beachtliches, um dem Krieg und der damit verbundenen Armut in ihrem Land etwas entgegenzusetzen. Die Situation von Minderheitenkirchen könne zudem Orientierung für eine Entwicklung bieten, die sich auch für Volkskirchen in Großstädten abzeichne, sagte Rudolph. Auch hier sei absehbar, wie die Kirche in eine Minderheitensituation gerate. In der GEKE sind 94 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus mehr als 30 europäischen Ländern sowie einige südamerikanische Auswandererkirchen zusammengeschlossen. Die Vereinigung vertritt rund 50 Millionen Protestanten, davon rund 24 Millionen evangelische Christen in Deutschland. EZ/epd

7 xkirchen IN ALLER WELTx 7 Wir wollen nicht nur Opfer sein Der Klimawandel ist eines der wichtigsten Themen für die Kirchen in Ozeanien David gegen Goliath: Mit traditionell gebauten Kanus blockierten die Climate Warriors, eine Gruppe junger Aktivisten aus dem Südpazifik, im vergangenen Jahr Kohle-Frachter vor dem Hafen von Newcastle, Australien, einem der größten Kohle-Exporthäfen der Welt. Foto: Reuters / David Gray Mit seiner Enzyklika Laudato Si setzte der Papst das Thema Klimawandel selbst im Vatikan ganz oben auf die Agenda. Die Inselstaaten des Südpazifiks gehören zu den von extremen Wetterereignissen und dem Anstieg des Meeresspiegels am meisten bedrohten Ländern. Die christliche Kirche spielt auf den Inseln eine wichtige Rolle, mit Zugehörigkeiten von oftmals mehr als 90 Prozent. Wie sie vor Ort den Problemen begegnet, erzählt Aisake Casimira, Programmkoordinator bei dem Dachverband der christlichen Kirchen Ozeaniens, der Pazifischen Kirchenkonferenz (PCC). Mit ihm sprach Julika Meinert. Der Klimawandel scheint als Thema fast allgegenwärtig. Welche Auswirkungen hat er auf Ozeanien? Aisake Casimira: Stürme und Springfluten bedrohen unsere Länder, der steigende Meeresspiegel versalzt das Grundwasser von vielen Atollen, und die Veränderungen des Meerwassers lassen Korallen absterben, die Lebensraum für Fische sind. Der Klimawandel raubt vielen Menschen in Ozeanien ihre Lebensgrundlage. Von den Carteret-Inseln in Papua-Neuguinea mussten die ersten Menschen umgesiedelt werden. Und mit Kiribati hat der erste Staat ein Stück Land auf dem Boden einer anderen Nation in Fidschi erworben, um notfalls einen Platz zum Ausweichen zu haben. Aisake Casimira ist Programm- Koordinator der Pazifischen Kirchenkonferenz in Suva, Fidschi. Foto: Julika Meinert Die Pazifische Kirchenkonferenz hat den Klimawandel schon früh als Thema angenommen, inzwischen gehört sogar die Umsiedlung als Aspekt dazu. Warum ist das Sache der Kirchen in Ozeanien? Wir müssen unseren Mitgliedern diese Probleme nahebringen, sie informieren und mit ihnen Wege suchen, ihnen zu begegnen. Der Klimawandel ist ein Anliegen für alle. Kein anderes Thema stellt unseren Platz im Universum so infrage. Er zeigt uns unsere Grenzen auf. Egal, ob es um Menschenrechte oder Umweltzerstörung geht: Die Kirche hat das Mandat, über die Würde des Menschen und die Würde der Natur zu sprechen. Denn wenn wir den Respekt gegenüber unserer Umwelt verlieren, verlieren wir den Respekt gegenüber uns selbst. Der Papst beschreibt den Klimawandel in seiner Enzyklika als eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen an die Menschheit. Hat das Geschehen auch eine theologische Perspektive? Der Klimawandel spricht nicht die Sprache der Theologie aber eines der Hauptanliegen in der Bibel ist die Bewahrung der Schöpfung. Die Schöpfung ist ein Geschenk, das wir bekommen und das wir für unser Leben nutzen können. Aber wir dürfen es nicht ausnutzen, nicht missbrauchen. Die Menschen müssen verstehen, dass der Umgang mit der Erde ein wesentlicher Bestandteil der Aufgabe ist, die Gott uns übertragen hat. Dabei glauben einige, gerade ältere Menschen in Ozeanien nicht an die Bedrohung durch den Klimawandel weil sie die Bibel ernst nehmen: Gott hat Noah gesagt, dass es keine neue Flut geben wird. Was antwortet man als Kirchenvertreter darauf? Wir gehen darauf ein und mit ihnen zurück zum biblischen Text. Er erzählt die Geschichte eines Bundes mit Gott. Und dazu gehören immer zwei. Deshalb müssen wir zurückfragen: Haben wir Menschen unseren Teil des Bündnisses eingehalten? Gott hält sich an den Bund. Aber wir haben unseren Part nicht erfüllt. Die pazifischen Inselstaaten, ohne Australien und Neuseeland, tragen zu weniger als 0,1 Prozent zu den globalen Treibhausgas-Emissionen bei. Doch an den Folgen tragen sie mit am schwersten. Wie geht man damit um? Wir hoffen darauf, dass der Welt unser Schicksal nicht egal ist. Aber wir wollen nicht nur passiv sein, nicht nur Opfer. Wir haben die Zweiteilung in Opfer und Verursacher hinter uns gelassen. Wir sind alle gemeinsam verantwortlich unabhängig von unserem Anteil. Viele Kirchen der Region arbeiten am Green Church Model, setzen auf erneuerbare Energien und Nahrungsmittel, die nicht importiert werden müssen. Zudem gibt es seit einiger Zeit eine Gruppe von jungen Aktivisten, die Climate Warriors. Im Oktober 2014 haben sie beispielsweise den Hafen von Newcastle in Australien blockiert und sich mit lokalen Kanus gegen riesige Kohle- Frachter gestellt. Viele internationale Klima- Verhandlungen sind ohne konkrete Handlungszusage der Länder ausgegangen, was die nächste im Dezember in Paris bringen wird, ist fraglich. Einige Fachleute gehen sogar davon aus, dass der Punkt schon überschritten ANZEIGE ist, ab dem die Auswirkungen nicht mehr aufzuhalten sind, und der Klimawandel sich selbst verstärkt. Welche Hoffnung bleibt den Menschen? Als ökumenische Familie haben wir die Verantwortung, etwas zu tun: die Politik unserer Regierungen zu hinterfragen und sie aufzufordern, sich für den Klimaschutz einzusetzen. Doch egal, was passiert: Die Hoffnung ist elementar. Wir müssen weitermachen, um den Menschen eine Idee der Hoffnung zu geben. Entscheidend ist dabei die internationale Solidarität. Der Klimawandel ist kein Problem wie Krieg oder Gewalt: Wenn wir nichts dagegen unternehmen, wird weltweit jeder unter den Folgen leiden: Reiche, Arme, in Ozeanien, in Deutschland bis ab Hannover 7-tägige Busreise mit Fährüberfahrt p.p. ab 998,- Die atemberaubende Küste Cornwalls zählt zu den schönsten Regionen Englands. Ein ausgeglichenes Klima und überdurchschnittlich viele Sonnentage sorgen für eine üppige Vegetation, die nicht nur Gartenenthusiasten in ihren Bann zieht. Begeistern Sie sich für verträumte Fischerdörfer, beeindruckende Herrenhäuser, dramatische Klippen und traumhafte Badebuchten. Cornwalls Legenden und Mythen faszinieren bis heute Besucher aus aller Welt. Mit der Zurzeit bereiten wir die Leserreisen für 2016 vor. Freuen Sie sich jetzt schon auf eine bunte Programmvielfalt und auf Reisen im Kreis von Gleichgesinnten. REISEBESCHREIBUNG: MELDUNGEN Papst bittet um Vergebung Cornwall vom Feinsten REISE ZU DEN HIGHLIGHTS IM SÜDWESTEN DES KÖNIGREICHES Turin. Papst Franziskus hat die älteste evangelische Kirche um Vergebung für die historische Verfolgung durch die römisch-katholische Kirche gebeten. Bei einem Besuch der waldensischen Kirche Tempio (Tempel) in Turin am 22. Juni sagte er: Ich bitte euch vonseiten der katholischen Kirche um Vergebung für all jene unchristlichen, ja unmenschlichen Handlungen und Einstellungen, die wir in der Geschichte, vermeintlich im Namen Christi, gegen euch gerichtet haben. Im Namen Christi, vergebt uns! Es war der erste Besuch eines Papstes in einer Waldenser-Gemeinde. Diese älteste evangelische Kirche hat etwa Mitglieder weltweit. Gründer war der französische Kaufmann Petrus Waldes ( ), der unter anderem wegen seiner Ablehnung von Ablass, Fegefeuer und Fürbitten für Verstorbene von der katholischen Kirche als Ketzer bezeichnet wurde. Die Gemeinschaft breitete sich nach massiven Verfolgungen in Frankreich und Italien in Mitteleuropa aus und schloss sich nach der Reformation vielfach evangelischen Kirchen an. In Italien vereinte sie sich 1979 mit den Methodisten und hat dort etwa Mitglieder. idea Antiterror-Schulung für Kirchen London. Nach den jüngsten islamistischen Terroranschlägen in Frankreich und Tunesien ist in kirchlichen Kreisen Großbritanniens eine Diskussion darüber entbrannt, ob sich Gemeinden einer Antiterror-Schulung unterziehen sollen. Solche Schulungen bietet das Hilfswerk Barnabas Fund (Pewsey/Südwestengland) an, das sich für verfolgte Christen einsetzt. Bereits am 19. April hatte die französische Polizei bei der Durchsuchung der Wohnung eines 24-jährigen algerischen Studenten Kriegswaffen und Informationsmaterial gefunden, aus dem hervorging, dass er Anschläge auf eine oder zwei Kirchen am Stadtrand von Paris geplant hatte. Der britische Sicherheitsexperte und Politologe Prof. Anthony Glees (Buckingham bei London) hält solche Kurse jedoch für eine Überreaktion. Ihm seien keine geheimdienstlichen Informationen bekannt, dass IS solche Anschläge plane, sagte er der anglikanischen Zeitung Church Times (London). Jüdische Einrichtungen seien viel stärker gefährdet als Kirchen. Auch Fawaz Gerges, Professor für internationale Beziehungen an der Universität London School of Economics, hält kirchliche Anti-Terrorschulungen für Quatsch. Anschläge auf solche Ziele hätten für IS und das Terrornetzwerk El Kaida keine Priorität. Das Kursangebot von Barnabas Fund könne daher kontraproduktiv wirken. idea Besichtigung von Tintagel und St. Michael s Mount blühen uralte Sagen auf. Entlang der Küste bieten sich immer wieder traumhafte Blicke auf den Atlantik. Das malerische St. Ives und die Hafenstadt Penzance laden zu einer gemütlichen Tea-Time oder einem traditionellen Pub-Lunch ein. Genießen Sie während Ihres Aufenthaltes eine bunte Mischung aus Natur, Kultur und Geschichte! Begleiter: Michael Eberstein, Chefredakteur EZ Hannover Mit Kirchenzeitung & EZ die Welt entdecken: LESERREISEN 2015 Gemeinsam mit unseren Kollegen aus Hannover, Hamburg und Schwerin bieten wir in diesem Jahr noch folgende Leserreisen an: Termin Reiseziel Abflug/Abfahrt Preis Norwegen-Kreuzfahrt ab Kiel ab 999, Äthiopien - Entdeckungen auf historischer Route ab Hamburg ab 2.395, Israel - Palästina Auf biblischen Spuren ab Frankfurt ab 1.395,00 Nähere Informationen und Anmeldung: Kirchenzeitung Leserreisen, Angelika Aurich, Schliemann straße 12a, Schwerin, Tel / , leserreisen@kirchenzeitung-mv.de

8 8 xfamiliex Eine Erfindung, die die Welt veränderte: die Gutenbergsche Druckerpresse. Das Buch der Bücher verbreitete sich fortan rasend. Im Leben von Bernd Schlawer spielen Bibel und Druckerpresse eine große Rolle. Kreuz und quer durch Deutschland reist er und erinnert in Schulen und Gemeinden an Sinn und Bedeutung des Bibel- Buchdrucks. Von Gabriele A. Prodöhl Penkun. Bernd Schlawers Augen leuchten, als er in seinem originellen historischen Kostüm aus dem 15. Jahrhundert vor das Publikum tritt. Der 62-Jährige hat ein ziemlich vergilbtes, abgegriffenes und ledergebundenes Buch in der Hand. Eine 300 Jahre alte Bibel. Die Seiten haben Flecken und sind aus schwerem Papier. Das Buch der Bücher gibt es heute in allen Variationen, erklärt er im Penkuner Pfarrhaus, in dem sich um die 30 Gäste versammelt haben. Wie kommt es, dass wir heute Gottes Wort in so einer hohen Verbreitung und wie selbstverständlich lesen können?, fragt er dann. Und gespannt lauschen die Gemeindeglieder der im äußersten Südosten Vorpommerns gelegenen Kleinstadt nahe der Grenze zu Polen seinem Vortrag. Johannes Gensfleisch zur Laden, besser bekannt unter dem Namen Gutenberg, machte zwischen 1450 und 1455 eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit überhaupt: Er entwickelte den Buchdruck. Die bis dahin nur handschriftlich vorhandenen Exemplare der Bibel konnten damit sozusagen im Handumdrehen um viele, viele Druckversionen erweitert werden. Eine ziemlich originalgetreu nachgebaute Druckerpresse sehen Sie hier, weist Schlawer auf die Holzkonstruktion neben sich hin. Mit dieser Erfindung war es endlich so weit, dass die Bibel so richtig unter die Menschen gebracht werden konnte und sich verbreitete, erklärt er weiter. Auf diese Weise erfuhr nicht nur eine geringe privilegierte Schicht von Gottes Wort, sondern eine breitere Bevölkerung. Doch der gewaltige Durchbruch revolutionierte auch Wissenschaft und Kunst. Basierend auf Gutenbergs Erfindung druckte man sogar noch bis vor 25 Jahren Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und sämtliche Schriften. Mit der Gutenbergpresse on tour Bernd Schlawer reist in ganz Deutschland herum und führt Kinder und Gemeinden in die Kunst des Buchdrucks ein Schlawer erklärt, wie der Buchdruck früher mit der Kraft des Löwen und der Genauigkeit und Schnelligkeit des Adlers funktionierte. In Gutenbergs Tagen trug man die Farbe mit einem Stempel aus Hundeleder auf die Druckplatten. Die Hunde kamen zu dieser Ehre, weil ihre Haut geschlossene Poren aufweist, ein Vorteil für den Druck. Ein Tier, das eine Mischung aus Löwe und Adler darstellt, wurde damals zum Wappentier der Buchdrucker und Schriftsteller. Druckerpresse im Stile Gutenbergs nachgebaut Im Stich gelassen Millenniumsziele für arme Kinder nicht erreicht ANZEIGE Böhmer- und Bayrischer Wald Tiefenbach Landgasthof / Ferienhof Zi Du/WC Fahrräder ÜF 25 HP 35 VP 39 Hs.-Prosp. 4 Komf-Fe-Wo T / Der plaudernde Mann mit Schlapphut: Bernd Schlawer zeigt die Funktionsweise der originalgetreu nachgebauten Gutenberg-Druckerpresse. Hier ist er Gast im Gemeinderaum in Penkun. Fotos: Gabriele Prodöhl Köln. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, legt in seinem jüngsten Bericht Fortschritt für Kinder eine gemischte Bilanz der Umsetzung der Millenniumsziele vor. Die internationale Gemeinschaft lasse Millionen Kinder im Stich, wenn sie nicht die am stärksten benachteiligten Familien in den Mittelpunkt der Entwicklungspolitik stelle, erklärte Unicef in Köln. Zwar seien deutliche Verbesserungen der Lebenssituation von Kindern weltweit zu verzeichnen. Doch weiterhin verurteilten ungleiche Startchancen Millionen von ihnen zu einem Leben in Armut und ließen sie früh sterben. Die Millenniumsziele haben außerordentliche Fortschritte für Kinder ermöglicht - aber sie haben auch sichtbar gemacht, wie viele Kinder wir zurücklassen, erklärte Unicef- Exekutivdirektor Anthony Lake. Bedrückend bleibe, dass weiterhin jedes Jahr fast sechs Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag sterben, meist an vermeidbaren Krankheiten, heißt es in dem Bericht. Schätzungsweise 121 Millionen Kinder und Jugendliche gingen nicht zur Schule. Zudem überlebten Frauen die Geburt ihres Kindes nicht. Verbesserungen sieht der Bericht im Kampf gegen die Kindersterblichkeit. Seit 1990 wurde demnach die Kindersterblichkeit von weltweit 12,7 Millionen Kindern pro Jahr auf fast sechs Millionen mehr als halbiert. Untergewicht und chronische Mangel ernährung bei Kindern haben demnach um 42 beziehungsweise 41 Prozent abgenommen. Schätzungsweise 100 Millionen weniger Kinder sind hierdurch in ihrer Entwicklung beeinträchtigt. Die Zahl der Kinder, die keine Grundschule besuchen, ist seit 1990 von 102 Millionen auf 58 Milionen gesunken. epd Wenn Bernd Schlawer sich in geschichtliche und technische Details vertieft, bleibt seine besondere Beziehung zur Bibel nicht verborgen. Das Buch fasziniert ihn seit der Kindheit. Als ich elf Jahre alt war, fragte mich mein Bruder eines Abends, was passieren würde, wenn ich in dieser Nacht sterben müsste. Käme ich tatsächlich im Himmel an oder würde mich Gott verwerfen? Bis dahin hatte ich mir nie Gedanken über den Tod gemacht, beginnt der agile Mann aus Eschede seine Erzählung. Nun fragte sich der christlich erzogene Junge also ernsthaft, ob er wirklich bei Gott sei, und schlug seine Bibel auf. Dort las er: Wer den Sohn hat, hat das Leben. Ihm kamen Zweifel. Dann sprach er ein kurzes Gebet, in dem er Gott um Vergebung seiner Schuld bat. Ihm war bewusst, dass ihm nur Ehrlichkeit half. Er öffnete Gott sein Herz. Danach durchdrang Das Zunftzeichen der Buchdrucker. Im Herbst berät der Vatikan erneut über brisante Fragen wie Ehescheidungen und gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Der Vatikan veröffentlicht nun sein Arbeitsdokument zur Familiensynode. Bischöfe wollen sich nicht unter Druck setzen lassen, heißt es darin. Unterschiede zwischen Mann und Frau müsse die Kirche deutlicher machen. Rom. Der Vatikan hat das Arbeitsdokument für die geplante Bischofssynode über den Umgang der katholischen Kirche mit Ehe, Familie und Sexualität veröffentlicht. Das Instrumentum laboris für die vom 4. bis 25. Oktober tagende Versammlung enthält die Ergebnisse der vorangegangenen vatikanischen Synode vom Herbst vergangenen Jahres sowie die Ergebnisse der an die Bischofskonferenzen weltweit gesandten Fragebögen. Auch die umstrittenen Passagen der Abschlusserklärung der Versammlung vom Herbst zu wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen, die bei der Abstimmung keine Zweidrittelmehrheit erhielten, ihn ein tiefer innerer Frieden. Gottes Wort, die Bibel, ließ ihn fortan nicht mehr los, sagt er. Nach seiner Frühpensionierung, vor über 20 Jahren, wollte er seine freie Zeit wieder ganz der Mission widmen. Zunächst verteilte er Schriften auf öffentlichen Plätzen und Veranstaltungen. Später kam ihm die Idee, den Menschen über die Vermittlung der Anfänge des Buchdrucks die Bibel näherzubringen. Ein befreundeter Tischler, der sich in die ursprüngliche Bauweise vertiefte, baute in mühevoller Detailarbeit eine alte Druckerpresse im Stil Gutenbergs nach. Mit dieser reist Schlawer seit 16 Jahren durch gingen in das Arbeitspapier ein. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, würdigte das Papier als einen nachdenklichen Text, der um Differenzierung bemüht ist. Es sei das Bestreben zu spüren, keine Vorfestlegungen zu bestimmten Themen treffen zu wollen. Marx, der zusammen mit dem neuen Berliner Erzbischof Heiner Koch an der Synode teilnimmt, betonte: Das Dokument zeige bei komplexen Themenbereichen wie dem Deutschland und begeistert vor allem Schulkinder von der alten Technik und von dem, was in der Bibel steht. Immer erzählt er kleine Episoden aus seinem Leben, bei denen er einen Bibelvers zitiert. Zahlreiche Schriften, ein alter Bleisatz und Faksimile von alten Bibeln liegen zur Ansicht auf den Tischen. Wer möchte, darf sich den Psalm 23 selbst drucken. Der freundlich plaudernde Mann mit dem großen schwarzen Schlapphut streicht dann die Druckplatte mit einer speziellen Farbe ein. Jetzt kann der lange Hebel mit viel Kraft bewegt werden, damit Papier und Platte zusammenkommen und den Druck ermöglichen. In schöner alter Frakturschrift mit einem roten, verschnörkelten Initial erscheint dann der nicht ganz gleichmäßige Druck auf dem gelbstichigen Papier, das sich der Besucher mit nach Hause nehmen darf. Dabei erzählt Schlawer, mit welcher Mühe früher Buchstabe für Buchstabe auf die Druckplatte kam. Berufen, von Gottes Wort zu erzählen Nach so vielen Jahren Reisetätigkeit könnte er sich eigentlich zur Ruhe setzen. Doch gerade in den Sommermonaten gibt es für den zwölffachen Familienvater kaum ein freies Wochenende. Ich fühle mich berufen, von Gottes Wort zu erzählen. Dazu sind wir Christen da, erklärt er schlicht sein Engagement. Hans Buschow aus Hamburg hilft ihm dabei. Und so besuchen sie demnächst Schulen in Schwerin und Hagenow. Auch in Stralsund zeigt Schlawer die Presse am Tag der offenen Tür zum zehnjährigen Schuljubiläum der Evangelischen Jonaschule in Stralsund (Fritz- Reuter-Straße 40) am 15. Juli. Eingeladen ist von 14 bis 17 Uhr jedermann. Alle seine Veranstaltungen kosten keinen Eintritt. Das christliche Material, die Drucke und alles, was er verteilt, sind ebenfalls kostenlos. Er finanziert sich komplett aus Spenden. Wer Bernd Schlawer mit seiner Druckerpresse für einen Vortrag in Schule oder Gemeinde buchen möchte, kann einen Termin über schlawer@web.de vereinbaren. Ehe bleibt unauflösbar Familiensynode des Vatikans befasst sich im Oktober mit Liebesdingen Zwei Puzzlestücke, die zusammenpassen? Die katholische Kirche ringt um eine Postition zu getrennten Ehen und gleichgeschlechtlichen Paaren. Foto: S. Hofschlaeger / pixelio.de Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und mit Homosexuellen in einer vorsichtigen Sprache verschiedene Blickwinkel auf. Dabei sei das Bemühen spürbar, die Diskussion nach wie vor offen zu halten. Das Instrumentum laboris betont die Unauflöslichkeit der Ehe zwischen Mann und Frau, fordert zugleich jedoch Verständnis für gescheiterte Familien. Homosexuelle Partnerschaften seien mit Ehen nicht vergleichbar. Bischöfe dürften in der Frage der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare nicht unter Druck gesetzt werden, heißt es im Arbeitsdokument. Die Kirche müsse für Verständnis der Unterschiede der Geschlechter werben. Denn die Aufhebung der Unterschiede sei ein Problem, nicht die Lösung. Das Dokument räumt ein, dass nur noch eine Minderheit der Katholiken die Lehren der Kirche über die Ehe anerkenne. Darüber hinaus wird betont, dass Menschen, die der Kirche fernstünden, nicht ausgeschlossen seien, sondern verständnisvoll aufgenommen werden müssten. epd

9 MECKLENBURGISCHE & POMMERSCHE Erstes Salzstadtfest Kirchengemeinde und Popkultur laden ein 12 Los in die Gemeinden In Greifswald wurden fünf neue Pastoren ordiniert 13 MELDUNGEN Käßmann hält Vortrag in Neubrandenburg Neustrelitz. Die Theologie-Professorin Margot Käßmann kommt zu einem öffentlichen Vortrag nach Neubrandenburg. Am 10. Juli um 18 Uhr spricht sie in der Stadthalle zum Thema 500 Jahre Reformation Was gibt es da zu feiern? Margot Käßmann ist Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum Anschließend findet ein Podiumsgespräch mit ihr, Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD), Künstlerin Miro Zahra und Unternehmer Claus Ruhe Madsen statt. Karten: 5 Euro, Touristinformation Neubrandenburg 0395 / ; Dombuchhandlung Greifswald / kiz Semlower Friedhof: Kameras geplant Semlow. Auf dem Friedhof im vorpommerschen Semlow sollen in den nächsten Tagen Kameras installiert werden, um Teile der Grabanlage zu überwachen. Das berichtet die Ostsee-Zeitung. Vor einigen Tagen seien gepflanzte Blumen an mehreren Gräbern herausgerissen worden. Auch das illegale Müllproblem nehme zu, heißt es. Laut Friedhofsverwaltung sind nicht nur leere Flaschen, sondern auch schon eine Toilette und Gedärme gefunden worden. Ähnliche Probleme gebe es auf umliegenden Friedhöfen. epd ANZEIGEN Ihr Gästehaus zu allen Jahreszeiten: HOHEGRETE Einzelerholung, Bibelfreizeit: Frühjahr, Sommer, Herbst und Weihnachten Gruppenreisen bis 300 Personen Vollpension und Selbstversorger Bahnanschluss WLAN Konferenz- und Freizeitstätte Bibel- und Erholungsheim Hohegrete Pracht/Westerwald-Sieg Telefon ( ) , Fax -22 hohegrete@t-online.de Homepage haus-hohegrete.de Konflikt- und Problemlösung Konfliktmediation, Paar-/Einzelberatung, Familientherapie, Traumabewältigung Termine für kostenfreies Vorgespräch und Informationen: Ruf (03 81) Leitung: Roland Straube (Mediator BM) Aus den mecklenburgischen und pommerschen Gemeinden Nr. 27 MV Sonntag, 5. Juli 2015 Wo das Wort läuft Die Bugenhagenstiftung fördert zehn Verkündigungsprojekte im Pommerschen Kirchenkreis Eine Kirche, die zum Garten Eden wird, ein Gedenkprojekt zum Zweiten Weltkrieg oder ein Chor, der selbst vertonte Psalmen singt das alles kann Verkündigung sein, meint die 2008 gegründete Johannes-Bugenhagen-Stiftung. Unter dem Titel Das Wort läuft hatte sie pommersche Gemeinden aufgerufen, sich mit Ideen um Fördermittel zu bewerben. Elf machten mit, drei aus Demmin, Anklam und Groß Bisdorf sind zu den Siegern gekürt worden. Sieben weitere will die Stiftung regulär fördern. Grund genug, sie vorzustellen. Von Annette Klinkhardt & Sybille Marx 1. Bibelworte zum Krieg Was der Zweite Weltkrieg bis heute für die Stadt Anklam bedeutet daran will die evangelische Kirchengemeinde im Ort erinnern. Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes hatte sie zusammen mit der Stadt vierzehn große Fotowände auf den Marktplatz gestellt. Die ausgewählten Schwarz-Weiß-Bilder zeigen vor allem die Wunden, die die Luftangriffe in Anklam schlugen. Das Besondere: Wir haben diese Fotos jeweils mit einem Bibelwort als Stimme des Friedens und der Versöhnung kombiniert, erläutert die Anklamer Pastorin Petra Huse. Nun möchte die Gemeinde eine Broschüre erarbeiten, in der Verse, Fotos und Texte zur Geschichte und Gegenwart der Stadt und der Marienkirche miteinander in Beziehung gesetzt werden. Die erste Frage der Touristen hier lautet meistens: Wo ist denn die historische Altstadt?, erzählt Petra Huse. Die geplante Broschüre könnte Besuchern das Schicksal der Stadt vermitteln, ihnen aber auch einen ungewöhnlichen Zugang zu Bibelworten bieten. Die Bugenhagenstiftung gibt dafür 500 Euro Preisgeld plus Fördermittel. Foto: Rainer Neumann Mediationsausbildung Die Adventskapelle in Greifswald. 7. Kirche auf dem Markt Die einzige Adventskapelle von MV soll im Dezember wieder auf dem Weihnachtsmarkt in Greifswald stehen. Die Stiftung gibt dafür 500 Euro. private und dienstliche Konflikte dauerhaft lösen ab 25. Sept. in Rostock: Grundkurs (40h), optional Aufbaukurs (16 h), Berufskurs (144 h) Informationsabende: 16. Juli, 13., 28. August, 2., 15. September, jeweils Uhr Leitung: Roland Straube, Mediator und Ausbilder BM Infos/Anmeldung: Ruf (0381) Foto: Sebastian Kühl/PEK Foto: Sybille Marx Foto: Free Wikipedai 2. Kriegsopfern Namen geben Ein Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs will die Kirchengemeinde Groß Bisdorf bei Greifswald schaffen. In vielen Kirchen, auch in unserer, hängen Gedenktafeln für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, erklärt Pastorin Nicole Chibici-Revneanu. Doch an die Kriegstoten des Zweiten Weltkriegs erinnere meist nichts. Das ist für die Nachkommen oft bitter. Der Kandeliner Ahnenforscher und Arzt im Ruhestand, Joachim Bärenklau, ging darum auf Spurensuche, recherchierte etwa in Sterberegistern, Standesämtern und Familien vor Ort. Mehr als 140 Tote aus dem Gemeindegebiet hat er aufgespürt, ihre Namen, das Sterbedatum und den Sterbeort notiert. Soldaten sind unter ihnen, Flüchtlinge, aber auch Menschen, die sich beim Einmarsch der Roten Armee das Leben nahmen oder im sowjetischen Speziallager Fünfeichen bei Neubrandenburg starben. Das geplante Denkmal, an dem viele Gruppen aus der Gemeinde mitarbeiten sollen, könnte helfen, die Wunden des Zweiten Weltkriegs zu heilen, hofft die Pastorin. Es macht einen Unterschied, ob jemand irgendwo anonym unter der Erde liegt, oder ob sein Name genannt wird. Gott kenne alle Menschen mit Namen. Die Bugenhagenstiftung gibt dafür 500 Euro Preisgeld plus Fördermittel. Pasta für alle! 8. Pasta-Gottesdienst Einen Open-Air-Gottesdienst für Familien im Plattenbauviertel Schönwalde II will die Greifswalder Johannesgemeinde am 12. Juli um Uhr organisieren mit anschließendem Nudelessen. Wir hoffen, dass die Hürde für Kirchenferne niedriger ist als in der Kirche, sagt Pastor Torsten Kiefer. Für diese und ähnliche Aktionen in dem Viertel braucht die Gemeinde eine transportable Bühne, einen Verstärker, einen Kocher und anderes. Die Bugenhagenstiftung fördert das Projekt mit 3000 Euro. Foto: kirche-mv.de/daniel Vogel Foto: kirche-mv.de/daniel Vogel 3. Grüne Kirche in Demmin Ein Garten Eden 2015 grünte von Ende Mai bis Mitte Juni in der Kirche St. Bartholomaei in Demmin: eine Ausstellung mit echten Büschen und Bäumen, Kräutern und anderen Pflanzen. Marie-Luise von Bonin, Vorsitzende des Orgelfördervereins Demmin, hatte den Gartenarchitekten Gabriel Jilg aus München dafür gewonnen. Staunend haben wir erlebt, was offene Kirche bedeuten kann, erzählt sie. Mehrere tausend Menschen besuchten die Ausstellung, der Eintritt war frei. Schüler aus Demmin hatten über 1400 Papierkraniche gefaltet, Ehrenamtliche hielten die Kirche von 9 bis 22 Uhr offen. Auch Veranstaltungen lockten hinein. Ich bin sicher, der liebe Gott freut sich über diese Aktion, schrieb ein Besucher ins Gästebuch. Die Bugenhagenstiftung gibt 500 Euro Preisgeld plus Fördermittel. 4. Weihnachtsmusical Tutow Mit einem Musical will die Kirchengemeinde Jarmen-Tutow dieses Jahr am Dritten Advent vom Weihnachtswunder erzählen. 29 Kinder aus der Region proben schon jetzt einmal pro Woche dafür. Doch eine funktionierende Mikrophonanlage fehlt. Die Bugenhagenstiftung schenkt daher 1000 Euro. Mitglieder des Gospelkombinats. 9. Psalmen neu vertont Ein Psalmenfest am 11. September in Greifswald plant das Gospelkombinat Nordost, ein Chor der Greifswalder Mariengemeinde. Leiterin Nicole Chibici-Revneanu aus Groß Bisdorf hat Psalmen der Bibel vertont und in den vergangenen Jahren mit ihrem Gospelchor einstudiert. Beim Psalmenfest auf dem Rubenowplatz soll eine Auswahl dieser Psalms & Prayers die Zuhörer begeistern, außerdem sind viele Mitmach-Aktionen geplant. Die Bugenhagenstiftung gibt 1000 Euro. Fotos: Nicole Kiesewetter, privat Foto: Free Wikipedia 9 Der Garten Eden in Demmin (l.oben) zog Tausende an. Eine Ausstellung in Anklam brachte Fotos und Bibelverse zusammen (ganz links). Ein Ahnenforscher hilft in Groß Bisdorf, den Toten des Zweiten Weltkriegs Namen zu geben (l.). Pastor Kasparick (o.r.) baute in Hetzdorf einen Internetgarten auf, und in Tutow singen Kinder vom Weihnachtswunder. 5. Rosengarten im Uckerland Im Internet hatte Pastor Ulrich Kasparick aus dem 100-Seelen-Ort Hetzdorf vor Jahren dazu aufgerufen, Rosenstöcke für den Pfarrgarten zu spenden. Seitdem sind über 200 Pflanzen aus aller Welt in der Uckermark eingetrudelt, ist der Garten zu einem Treffpunkt im Ort aufgeblüht. Stärker als bisher will Katechetin Gerlind Dworek ihn künftig für Aktionen mit Kindern und Jugendlichen nutzen. Die Bugenhagenstiftung unterstützt das mit Euro Personalkostenzuschuss für drei Jahre Musical: Der verlorene Sohn Die berühmte Bibelgeschichte vom verlorenen Sohn haben 14 Kinder des Evangelischen Schulzentrums Katarina von Bora in Demmin als Musical einstudiert. In Kirchen, Schulen und auf öffentlichen Plätzen der Region führten sie es auf Euro fließen dafür von der Bugenhagenstiftung. Nächster Auftritt: 12. Juli, 14 Uhr, Kirche Loitz. Johannes Bugenhagen. 10. Spuren der Reformation Die AG 2017 in Greifswald will im Jahr 2017 das Reformationsjubiläum mitgestalten. Martin Luther, dessen berühmter Thesenanschlag dann 500 Jahre zurückliegt, war zwar nie in Greifswald seine umwälzenden Ideen hinterließen aber auch im Nordosten Spuren, unter anderem dank Johannes Bugenhagen (Bild). Vertreter von Kirche, Stadt, Uni, Museum, Schule und Theater wollen mit vielen Veranstaltungen daran erinnern. Die Bugenhagen-Stiftung gibt zwei mal 5000 Euro für die Koordination..

10 10 x NORDKIRCHEx MELDUNGEN Christoph Ehricht in den Ruhestand verabschiedet Kiel. In einem Gottesdienst in der Kieler St.-Nikolai-Kirche ist Oberkirchenrat Christoph Ehricht in den Ruhestand verabschiedet worden. Als Dezernent leitete er zuletzt das Dezernat Theologie und Publizistik im Landeskirchenamt der Nordkirche. Die Entpflichtung nahm Landesbischof Gerhard Ulrich im Rahmen des Gottesdienstes vor. Im Namen der Nordkirche dankte der Landesbischof dem scheidenden Dezernenten für sein Wirken. Ehricht arbeitete als Gemeindepfarrer in Gützkow, bevor er 1984 hauptamtliches Mitglied des Kollegiums der pommerschen Kirche in Greifswald wurde. Von 1999 bis 2002 war er als Propst in St. Petersburg tätig. Ab 2002 übernahm er das Amt des Landespfarrers für Diakonie in der Pommerschen Evangelischen Kirche. Seit August 2012 leitete er das Dezernat für Theologie und Publizistik zeitweise gemeinsam mit dem damaligen Oberkirchenrat Heiko Naß. EZ/kiz Nordkirche schließt Vertrag mit Gemeinschaftsverbänden Schwerin/Kiel. Gerhard Ulrich, Landesbischof der Nordkirche, und Hans-Jürgen Abromeit, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, haben gemeinsam mit Vertretern der drei landeskirchlichen Gemeinschaftsverbände in Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Vorpommern den ersten gemeinsamen Vertrag zur Regelung der Beziehungen nach Gründung der Nordkirche Pfingsten 2012 unterzeichnet. Die Nordkirche bringt damit zum Ausdruck, wie wichtig ihr das besondere Profil der Gemeinschaft ist und wie unverzichtbar dieses Profil für die Vielfalt ist, mit der wir unseren missionarischen Auftrag wahrnehmen, sagte Landesbischof Gerhard Ulrich. Der Vertrag regelt die Praxis der Amtshandlungen, der Seelsorge und des Konfirmandenunterrichts. Vereinbart wurden außerdem regelmäßige Konsultationen und Einladungen zu Konventen und Fortbildungen. EZ/kiz Deutschland mitverantwortlich für Fluchtströme Rendsburg. Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard hat Deutschland und die anderen Industrienationen für die weltweiten Fluchtströme mitverantwortlich gemacht. Bei einem Fachtag des Flüchtlingsrates Schleswig-Holstein und des Diakonischen Werkes in Rendsburg verwies er auf den ökologischen Raubbau und die Umweltzerstörung als Folge der Globalisierung. Zunehmend sind Regionen durch Überflutungen und Naturkatastrophen bedroht oder unbewohnbar geworden, sagte Magaard. Bei der Tagung diskutierten Experten unter anderem von der Hilfsorganisation Brot für die Welt sowie Journalisten und ein Völkerrechtler über Fluchtursachen. Sie stellten heraus, dass neben Krieg und politischer Bedrohung zunehmend Klimaveränderungen und Umwelt- und Hungerkatastrophen Flüchtlingsströme hervorrufen. epd Ehrenamtliche für Führungen im Münster gesucht Bad Doberan. Die Kirchengemeinde Bad Doberan hofft auf Unterstützung bei den Führungen im Doberaner Münster. In den Sommermonaten sind junge Menschen von 18 bis 30 Jahren eingeladen, Besuchern das Münster zu zeigen. Im Gegenzug dürfen die Ehrenamtlichen zwei Wochen lang kostenlos im sanierten Stall in der Kloster-Parkanlage des ehemaligen Zisterzienserklosters wohnen. Kost und Logis sind frei. Das Doberaner Münster sei durch Jahrhunderte immer ein Ort der Begegnung für Menschen und eine Stätte des Gottesdienstes gewesen, sagte Martin Heider, der Verwalter am Doberaner Münster. Anmeldungen per E- Mail an: verwaltung@muenster-doberan.de; www. muenster-doberan.de EZ/kiz Evangelische Bank zieht positive Bilanz Kiel/Kassel. Die Evangelische Bank (EB) hat in ihrem ersten Geschäftsjahr 2014 einen Jahresüberschuss von knapp zehn Millionen Euro erzielt. Für das laufende Jahr kündigte der Vorstandsvorsitzende Thomas Katzenmayer vor der erstmals einberufenen Generalversammlung in Kassel eine leicht rückläufige Ertragslage an. Die Entwicklungen auf den Finanzmärkten und zahlreiche Regulatorien, mit denen bei der Bank allein 16 Mitarbeiter beschäftigt seien, verursachten hohe Kosten. Die EB war im vergangenen Jahr durch die Fusion der Evangelischen Kreditgenossenschaft Kassel und der Evangelischen Darlehnsgenossenschaft Kiel gegründet worden. Die Bilanzsumme der Bank lag 2014 bei rund 7,2 Milliarden Euro. epd Liebt eure lutherische Kirche! Das rät der rumänische Bischof Adorjáni seinen Partnern in der Nordkirche Erstmalig hat Landesbischof Gerhard Ulrich die Evangelisch-lutherische Kirche in Rumänien besucht. Diese Partnerschaft mit der kleinen, vorwiegend ungarischsprachigen Diaspora-Kirche hat Mecklenburg in die Nordkirche eingebracht. Besonders beeindruckt zeigte sich Ulrich vom Gestaltungswillen, als Minderheit in die Gesellschaft hin einzuwirken. Dezsö Zoltán Adorjáni ist Bischof dieser Kirche. Mit ihm sprach Tilman Baier. Tilman Baier: Bischof Adorjáni, was bedeutet Ihnen die Partnerschaft mit Mecklenburg und nun mit der Nordkirche? Dezsö Zoltán Adorjáni: Enorm viel. Sie ist schon 20 Jahre alt und doch eine neue Geschichte: Wir hatten früher mehr zu tun mit Mitteldeutschland wegen der Reformation, mit Süddeutschland und Österreich. Dazu kommt jetzt: Die Nordkirche ist eine enorm große Kirche mit über zwei Millionen Mitgliedern im Vergleich zu unserer Diaspora-Kirche mit Wir sind volkskirchlich geprägt, die Nordkirche hat zudem noch etliche andere Prägungen. Selbstverständlich freuen wir uns über die Unterstützung aus der Nordkirche, die wir brauchen als kleine Kirche, und das nicht nur finanziell für diakonische oder gemeindliche Projekte wie größere Bauvorhaben, für die es bisher Hilfe aus Mecklenburg gab. Doch wir brauchen vor allem moralische, theologische und politische Unterstützung. Wichtig für uns als Minderheit ist, dass wir und die Gesellschaft wissen: Hinter uns steht ein größerer Partner. Wo könnte diese Partnerschaft noch intensiver werden? Auf der Ebene der Pastoren und der Kirchenleitungen funktionieren die Beziehungen. Doch am wichtigsten ist mir, was für Kohren-Sahlis/Schwerin. Neue Formen kirchlicher Präsenz in der Fläche standen bei der 3. Land-Kirchen-Konferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Mittelpunkt. Zu Beginn der Tagung im sächsischen Kohren-Sahlis plädierte Bischof Andreas v. Maltzahn dafür, sich vom Gedanken einer Kirche mit Anderen leiten zu lassen. Zugleich schlug er kirchliche Erprobungsregionen vor, in denen ein Team Ehrenamtlicher in Gemeinden der Nähe im Wesentlichen die Leitungsverantwortung wahrnimmt. In seinem Impulsvortrag blickte der Bischof zunächst auf den Umbruch im ländlichen Raum, der von schrumpfender Bevölkerung und abnehmender Wertschöpfung bei der regionalen Verarbeitung der Ernten gekennzeichnet sei. Das Festhalten am Status quo oder ein Rückbau ohne Perspektive seien vor diesem Hintergrund keine Option. Vielmehr schlagen einige Fachleute vor, offensiv sogenannte Selbstverantwortungsräume auf dem Lande einzurichten, sagte Andreas von Maltzahn. Hineinwirken in die Gesellschaft: Ökumene-Dezernent Andreas Flade und die Bischöfe Gerhard Ulrich und Deszö Zoltán Adorjáni (v. r.) beim Landrat im ungarisch geprägten Szeklenburg. Fotos: Tilman Baier die Basis, die Gemeinden daraus erwächst. Es gibt bereits einige gute Beispiele, wo Partnerschaften zwischen Gemeinden funktionieren, wie zwischen Grabow in Südmecklenburg und Bácsfalu bei Kronstadt. Ebenso der Austausch, wenn unsere Studenten ein Vikariat in Mecklenburg absolvieren oder unsere Mitarbeiter für mehrere Jahre in einer Gemeinde arbeiten wie derzeit Pastor Árpád Csabay in Sülstorf bei Schwerin. Es wäre auch nötig, dass jemand aus der Nordkirche für ein paar Jahre nach Klausenburg käme und dort Gottesdienst in deutscher Sprache hielte es gibt dort rund 1000 Studenten, Lehrkräfte, Geschäftsleute aus Deutschland. Sind kulturelle Unterschiede eher Hürde oder Anreiz? Störend sind diese Unterschiede nicht. Die unterschiedlichen Traditionen können bereichern, und wir können voneinander lernen, was gut und bewahrenswert ist oder was man ablegen kann. Es ist ein Lernprozess, uns zu akzeptieren. Wir haben auf beiden Seiten eine reiche Palette von Gemeinden: ländliche, großstädtische... Auch bei uns Partnerkerze: Grabower Wahrzeichen in der Kirche von Bácsfalu. Gemeindeglieder könnten sich hier angesichts größerer Spielräume selbstständigen Handelns intensiver beteiligen und Verantwortung für die Entwicklung ihrer Gemeinde wahrnehmen, sagte der Theologe. Im Blick auf die Suche nach neuen kirchlichen Strukturen und Formen zur Verkündigung des Evangeliums, zu der die bisherigen Land-Kirchen-Konferenzen vieles beigetragen hätten, betonte der Bischof, dass darin auch ein Potenzial fälliger Erneuerung liege. Zugleich plädierte er dafür, Strukturen und Dienste am Auftrag der Kirche auszurichten und die missionarische Grundorientierung in den Gemeinden zu stärken. Unter dem Gedanken einer Kirche mit Anderen, die auf Gespräche und Zusammenarbeit mit Menschen anderer Weltanschauung bzw. ohne Konfession ausgerichtet ist, sei es an der Zeit, nicht so sehr in Kategorien von Mitgliedschaft zu denken, sondern von Beteiligung und von Weggemeinschaft, forderte der Bischof. Durch den Dialog mit Anderen und ein forciertes Miteinander könnten auch gegenseitige Vorurteile abgebaut werden. Flexible Gemeindeformen Als Ziele von Erprobungsräumen nannte v. Maltzahn beispielsweise, dass sich Menschen, ob sie Mitglieder der Kirche seien oder nicht, mit ihrer Gemeinde identifizieren und für sie Verantwortung übernehmen. Zugleich könne es Kirchengemeinden helfen, gibt es große Unterschiede schon durch die Entfernungen: sprachliche, liturgische. Was heißt lutherisch im 21. Jahrhundert in Rumänien? Das heißt, eine Besonderheit zu sein im Protestantismus, der hier sonst calvinistisch geprägt ist. Vor allem prägt der lutherische Charakter in der Liturgiefrömmigkeit. Und wir haben eine besondere romantische Idee von den Wittenberger Reformatoren, besonders von Luther: als Mönch, als Familienvater, als Held. In Schweden mit seiner großen lutherischen Kirche ist es nichts Besonderes, Lutheraner zu sein. Hier ist es wichtig für unsere Identität als Minderheit. Was ist Ihre Botschaft an die Gemeinden in der Nordkirche? Liebt eure lutherische Kirche! Mehr Verantwortung für Ehrenamtliche Bischof von Maltzahn plädiert für Erprobungsräume in ländlichen Regionen Bischof Andreas von Maltzahn. Foto: Nordkirche Zukunft zu gewinnen, wenn sie sich auch dem Dienst am Gemeinwesen widmen. Laut Bischof von Maltzahn ist es nötig, die bisherigen Gemeindeformen zu flexibilisieren, um orts- bzw. regionalspezifische Lösungen zu ermöglichen. Zur Entlastung von der lähmenden Erwartung, flächendeckend Gemeindeaufbau betreiben zu sollen, schlug Andreas von Maltzahn vor, in Erprobungsregionen neue Gemeinden der Nähe zu bilden, in denen ein Team Ehrenamtlicher im Wesentlichen die Leitungsverantwortung wahrnimmt. Wenn sich Kirche auf die dargestellten Schwerpunkte konzentriere, helfe dies, anders in der Fläche präsent zu sein als Kirche mit Anderen, sagte der Bischof fand auf Initiative der EKD die erste Land-Kirchen-Konferenz in Gotha statt. In diesem Jahr kamen rund 60 Beauftragte der evangelischen Landeskirchen in Kohren-Sahlis südlich von Leipzig zusammen, um sich über die Aufgabenfelder für die zukünftige Gestalt von Kirche in der Fläche auszutauschen. EZ/kiz

11 xaus MECKLENBURG UND VORPOMMERNx 11 Türen öffnen gegen die Vereinzelung Es gibt ein Foto, das erzählt sehr viel über ihn: Bernhard Kähler steht im Talar im See und tauft zwei Jugendliche. Das ist scheiße kalt, ruft der Junge. Der Dutzower See hat gerade mal 15 Grad, Pastor Kähler behält die Contenance, und er taucht die Teenies unter, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. An diesem Sonntag, 5. Juli, wird er verabschiedet. Verschiedene Initiativen laden jedes Jahr Kinder aus der von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl betroffenen Region nach Mecklenburg ein. Zurzeit sind 13 Kinder mit ihren zwei Betreuerinnen in Satow zu Gast. Geschlafen wird im Pfarrhaus. Satow. Ungeduldig warten die Kinder in Karpilovka (100 km nördlich von Kiew, 40 km entfernt vom Unglücksreaktor Tschenobyl in der Ukraine) darauf, endlich in der 5. Klasse zu sein. Sie wissen, dann geht es im Sommer nach Deutschland. In diesem Jahr sind 13 Kinder Gäste der Kirchengemeinde Satow. Nina, eine der beiden Betreuerinnen, war 1998 selbst als Kind in Mecklenburg. Heute ist sie Ärztin und hat ihre kleine Tochter Mascha dabei hatten einige Gemeinden in der Müritzregion Kontakt in die Ukraine geknüpft und 1995 die erste Kindergruppe eingeladen. Seit 2001 ist das Projekt in Satow zuhause. Jedes Jahr reist Rainer Kirstein, seit 16 Jahren Gemeindepastor in Satow, mit treuen Mitstreitern nach Nach 25 Jahren nimmt Bernhard Kähler Abschied als Pastor in der Kirchengemeinde Carlow Bernhard Kähler ging auch mit Talar und Stola ins Wasser, um zu taufen. Pfarrhaus Satow voller Kinder Mädchen und Jungen aus der krisengeschüttelten Tschernobyl-Region machen drei Wochen Ferien in Mecklenburg Karpilovka, zuletzt im März Die Menschen dort müssen mit riesigen Problemen kämpfen, umso größer ist die Dankbarkeit der Familien, die wir dort besuchen und über deren Lebensumstände wir oft erschrecken, sagt Pastor Kirstein. Die Schule in Karpilovka hat jetzt nur noch sehr kleine Klassen, so dass alle Kinder, deren Eltern es wünschen, nach Satow kommen können. Die früheren Kriterien für die Kinder, die kommen durften, wie kinderreiche Familien, alleinerziehende Mütter oder Väter müssen jetzt nicht mehr angewandt werden. Breite Unterstützung aus dem Ort Am 15. Juni kamen zum 20. Mal gespannte und neugierige Kinder mit ihren zwei Betreuern in Satow an. Viele Helfer und Spender, weit über die Kirchengemeinde hinaus, ermöglichen den Aufenthalt. Die Freiwillige Feuerwehr bereitete einen Abend Von Petra Haase Carlow. Ob Taufe im See, Gottesdienst im Grünen, Fußballfeste in der Pfarrscheune, Rock n Roll an und in der Kirche oder Sechs-Gänge- Abendmahl vor dem Altar in Demern Bernhard Kähler kann sich und andere für viele Ideen und Projekte begeistern. Er liebt es, mit anderen Menschen gemeinsam Neues zu gestalten, ausgetretene Wege zu verlassen. 25 Jahre lang prägte er das Leben in der Kirchengemeinde Carlow, am Sonntag nimmt er Abschied. Der 1500-Seelen-Ort liegt am westlichen Zipfel Mecklenburgs nahe Lübeck kam Bernhard Kähler mit seiner Frau und drei Söhnen dorthin, nach Studium und Vikariat in Jena und ersten Pfarrstellen in Schönwarder in der Uckermark und zur Wendezeit im Plattenbaugebiet Großer Dreesch in Schwerin. Anfang der 1990er Jahre war die Zeit der politischen und für viele Menschen auch der beruflichen Neuorientierung. Im Dorf mischten sich Alteingesessene mit Zugezogenen. Mir war immer wichtig, dass wir als Kirche versuchen, offene Türen anzubieten, dass wir uns gegenseitig kennenlernen und nicht vereinzeln, sagt Bernhard Kähler. Dazu trugen die lebendigen Gottesdienste bei, das abwechslungsreiche Gemeindeleben, in dem Musik immer eine zentrale Rolle spielte: ob klassische Konzerte, Klezmer, Benefizkonzerte zugunsten von Flüchtlingen oder in Not geratener Menschen der Region oder die Auftritte des Gemischten Chores Carlow, in dem Bernhard Kähler und seine Frau Gabriele 25 Jahre lang sangen. Und so ließ Kähler die Kirche nicht nur im Dorf er holte das Dorf in die Kirche mit Veranstaltungen, die auch Nichtchristen ansprachen. Oder in die Pfarrscheune zum gemeinsamen WM-Gucken. Oder auf den Kirchplatz zu Theatervorführungen und Kirchfesten, bei denen Menschen der gesamten Region beteiligt waren. Als Propst, Mitglied im Gemeinderat, Kulturverein und anderen Gremien gestaltete er Entwicklungen mit, die über die eigene Kirchengemeinde hinauswirkten. Großes Organisationstalent, Kontaktfreude und Bescheidenheit, fallen Ilse-Dore Harms vom Kirchengemeinderat ein, wenn man sie zu Bernhard Kähler befragt. Und sein großes Engagement für die Sanierung der Kirchen in Carlow und Demern. Als eines der Pilotprojekte in Mecklenburg-Vorpommern erhielt die Carlower Kirche ein Solardach. Kirchturmuhr, Orgel, Glocke, Heizung vieles wurde im Laufe der Zeit saniert und erneuert. Er hat das Dorf in die Kirche geholt mit großem Löschangriff, Grillabend und Geschenken. In der Satower Schule sind die Kinder willkommen. Viele Leute schauen im Pfarrhaus vorbei, freuen sich, dass es voller Leben ist, haben eingekauft, bringen Eingewecktes und Eingekauftes oder eine Spende vorbei, erzählt Kirstein. Mit ebenfalls gespendeten Fahrrädern und Rollschuhen erobern die kleinen Gäste den Ort. Die Satower Zahnärzte behandeln sie kostenlos, das macht zwar keinen Spaß, aber die Kinder wissen, dass es eine Chance ist, die den meisten von ihnen in der krisengeschüttelten Ukraine verwehrt bleibt. Foto. Petra Haase Und die mittelalterliche Petrikirche in Demern, zur Wendezeit noch in erbärmlichem Zustand, ist heute tipptopp saniert und beliebte Hochzeitskirche. Mit Hilfe des Fördervereins wurden Altar, Bemalung, Kanzel, Taufbecken, Orgel, Fenster, Turm eigentlich alles bis auf die Mauern restauriert. Ein Schmuckstück, das Kähler besonders am Herzen lag und ihn auch künftig nicht ganz loslässt. Er bleibt unser zweiter Vorsitzender, sagt die Vorsitzende Karin Homann und dankt Kähler für die Gottesdienste, die wir hören durften, für diesen Ort und die Zeit, damit wir hier ein wenig Ruhe genießen, aber auch neue Kräfte sammeln konnten. Dankeschön, dass wir uns auf neue Wege machen konnten. Die neuen Wege, sie führen Bernhard Kähler nun nach Schwerin, zunächst in ein Sabbatjahr, dann in den Ruhestand. Wenn man so will, wieder ein Sprung ins kalte Waser, denn bisher hatte ich täglich neue Herausforderungen zu meistern, ich musste und durfte immer gestalten. Aber nun warten sicher neue Herausforderungen auf mich, sagt der 61-Jährige zum Abschied. Langeweile wird nicht aufkommen, Beschäftigung mit seinen Enkeln und das Singen im Chor der Paulsgemeinde geben dem neuen Leben bereits Struktur. Wer ihm in Carlow nachfolgt, ist noch nicht gewiss. Ab Spätsommer könnte eine neue Pastorin/Pastor die Stelle übernehmen. Allerdings wird das Pfarrhaus zunächst umgebaut und voraussichtlich erst im Frühjahr 2016 bewohnbar sein. Doch Bernhard Kähler ist optimistisch, dass die Vakanzzeit keine Durststrecke sein muss. Manchmal werden gerade dann neue Talente entdeckt. Abschiedsgottesdienst: Am Sonntag, 5. Juli, 14 Uhr, in der Kirche Carlow mit viel Musik, anschließend gemütliches Beisammensein. Die Kinder aus der 5. Klasse in Karpilovka in der Ukraine und ihre Lehrerin sowie eine Ärztin haben drei Wochen lang viele schöne Erlebnisse in Satow und Umgebung. Einen Tag waren sie im Kinderland in Roggentin. Foto: Rainer Kirstein Bis zum 8. Juli warten noch viele Abenteuer, eine Hafenrundfahrt ist dabei und ein Zoobesuch und als Höhepunkt die Fahrt in den Hansapark. Bogdan, Lilija und die anderen werden zuhause viel zu erzählen haben. Und die kommende fünfte Klasse in Karpilovka freut sich schon jetzt. kiz

12 12 AUS MECKLENBURG UND VORPOMMERN EHRENTAGE Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Psalm 91,2 Aus dem mecklenburgischen Bischofsbüro wurden gemeldet: 101 Jahre alt wurde am Lise-Lotte Rebohm, Gielow. 99 Jahre: 3.7. Käthe Jenzen, Waren. 97 Jahre: 2.7. Herta Hornburg, Viezen. 95 Jahre: Johanna Schilg, Neubrandenburg; Liselotte Denkers, Grabow; 1.7. Gerda Schefe, Schwerin; Herta Schreiber, Sanitz. 94 Jahre: Anneliese Klobusinsky, Wismar; 3.7. Wilma Deppner, Güstrow. 93 Jahre: Lotte-Marie Niebuhr, Schwerin; Alma Kübscholl, Schwerin; Erna Titz, Neubrandenburg; 3.7. Hans-Heinrich Burmeister, Neu Krenzlin; Grete Teich, Wittenförden. 92 Jahre: Heinrich Malchow, Güstrow; Anna Helene Pieperjohanns, Zülow; Lieselotte Laarz, Bad Doberan; Hella Moll, Neubrandenburg; Ilse Voigt, Bützow; Liesbeth Schmidt, Bad Doberan; Ursula Zerbel, Neustrelitz; 1.7. Hildegard Holtz, Lübbersdorf; 2.7. Gerda Klöcking, Rostock; Anna Schoel, Nisbill; Luise Suchodolski, Güstrow; 3.7. Minna Nürnberg, Ludwigslust. 91 Jahre: Liselotte Hofemann, Schwerin; Werner Zühlke, Rostock; Elisabeth Klein, Schwerin; Dora Wiese, Hagenow; Erna Plog, Friedland; Margarete Willert, Krugland; 1.7. Gertrud Dittmer, Ludwigslust; 2.7. Margret Bunge, Schwerin; Dora Faust, Schwerin; Erika Schroeder, Neubrandenburg; 3.7. Elfriede Dickmann, Schwerin; Ilse Hannemann, Teterow; Anna Hermann, Ludwigslust; Lydia Stark, Schwerin. 90 Jahre: Herbert Mielke, Rostock; Dr. Irmgard Stender, Wismar; Erika Froh, Güstrow; Christel Knaape, Neu Krenzlin; Henny Liebal, Neubrandenburg; Elisabeth Mellendorf, Warnemünde; 1.7. Fritz Pick, Schwerin. 85 Jahre: Ursula Scholze, Neustrelitz; Hildegard Bielicke, Neu Wendorf; Walfriede Ganske, Rostock; Erwin Koch, Krakow am See; Waltraud Piotrowski, Hagenow; Sigrid Sommerkamp, Kühlungsborn; Ursula Totzke, Rostock; Anneliese Ukat, Waren; Irma Busch, Güstrow; Harry Lurbicki, Lübtheen; Irmgard Wegner, Schwerin; Erika Behrens, Schönberg; Gertrud Erichson, Jahmen; Elfriede Nerlich, Bad Doberan; Dr. Gunter Neustadt, Waren; 1.7. Lore Siebart, Schwerin; 2.7. Hertha Heuer, Friedland; Ursula Nehls, Röbel; Erika Scheyko, Waren; 3.7. Marie-Luise Krüger, Kublank. 80 Jahre: Ruth Kerwien, Neubrandenburg; Rudi Schmidtke, Neustrelitz; Claus Koepcke, Güstrow; Wolfgang Böhme, Dierhagen; Ingrid Lübcke, Schwerin; Günter Spiegel, Neubrandenburg; Eva Schmidtke, Neubrandenburg; Hannelore Schwandt, Güstrow; Rudi Schwirk, Lalendorf; Gertrud Wildermann, Schwerin; 1.7. Günter Granzow, Neubrandenburg; Lisanne Korge, Waren; Karl Müller, Neubrandenburg; Gerda Prelwitz, Schwerin; Horst-Dieter Sievers, Grevesmühlen; Helga Wiskow, Güstrow; Ursula Wüstehube, Rostock; 2.7. Eugen Hein, Bützow; Helmut Schlicker, Wieschendorf; Elli Wittwer, Neetzka; 3.7. Renate Holst, Schwerin; Erwin Rondt, Kühlungsborn; Margarete Schneekluth, Wittenförden; Horst Tank, Sanitz. Goldene Hochzeit feierten am 30. Juni Gisela und Pastor i. R. Gerhard Teppke, Waren/Müritz und am 3. Juli Ludmilla und Jürgen Hocke, Schwerin. Wir wünschen allen Jubilaren Gottes Segen! TERMINE Kirch up Platt Lassahn/Ballwitz. Zu einem Gottesdienst in plattdeutscher Sprache wird am Sonntag, 5. Juli, 10 Uhr, in die Kirche in Lassahn eingeladen. Es predigt Pastor i. R. Christian Voß, Rostock. In Ballwitz wird anlässlich des 725-jährigen Bestehen des Ortes am 5. Juli um 10 Uhr zu einem plattdeutschen Gottesdienst mit Pastor i. R. Fritz Rabe, Neubrandenburg, eingeladen. Wie viel Tier essen wir? Plate. Unter dem Thema Wie viel Tier essen wir? werden am Dienstag, 7. Juli, 19 Uhr, in der Pfarrscheune in Plate aktuelle Fragestellungen im Zusammenhang mit unserer Ernährung zur Sprache gebracht. Zu Gast ist Agraringenieur Ulrich Ketelhodt aus Kiel. Als Beauftragter der Nordkirche für Landwirtschaft und Ernährung hält er Kontakt zu den Verbänden aus Landwirtschaft, Verbrauchern, Initiativen und zur Politik. Anschließend Diskussion und fleischloses Salatbuffet. 1. Salzstadtfestival in Bad Sülze Kirchengemeinde und Freundeskreis Popkultur laden am Sonnabend ein Sie wollen Kultur in die Stadt holen die Mitglieder der Kirchengemeinde und des vor einem Jahr gegründeten Freundeskreises Popkultur in der Kleinstadt Bad Sülze. So laden sie gemeinsam an diesem Sonnabend, 4. Juli, zwölf Stunden lang zu einem Musikund Kleinkunstfest an und in die Kirche ein. Von Marion Wulf-Nixdorf Bad Sülze. Auf drei Bühnen wird es Musik, unter anderem mit den Herren, Subbotnik, Bad Penny und Sambapercussion aus Rostock, Jazz von Jackpot und frechen Indie-Punk mit La Pack aus Greifswald, Artistik und Akrobatik geben, ein Zauberer und Bauchredner ist angekündigt. Die evangelische Schule Dettmannsdorf übernimmt einen kleinen Programmteil und auch Schüler aus Tribsees sind aktiv mit dabei. In der Kirche ist eine Ausstellung mit der Malerei vom Künstler Karl-Heinz Klinger aus Sanitz zu sehen, die noch in den Sommerwochen bleiben wird. Weiterhin wird zu Turmführungen ab 13 Uhr zu jeder vollen Stunde eingeladen und auch zu Orgelmusik mit Barbara Moos aus Sanitz. Sie ist Einheimischen bekannt, weil sie in der Kirchengemeinde zu Hochzeiten, Trauerfeiern und besonderen Gottesdiensten spielt. Die Orgel in der Bad Sülzer Kirche gehört zu den ältesten in Mecklenburg. Sie wurde 1772 bis 1775 von Christian Hinrich Kersten erbaut, 1852 wurde sie von Friedrich Wilhelm Winzer umdisponiert und ist eine Spende nach dem großen Stadtbrand 1770 von Herrn Pütter aus Norwegen, der einst in Bad Sülze zuhause war. Ebenso ist auch der besonders schöne Taufengel seiner Großzügigkeit zu verdanken. Die Kirche in Bad Sülze wurde zwischen 1255 und 1262 erbaut. Die Kirchengemeinde hat in den letzten zehn Jahren sehr viel an der Kirche gebaut und restauriert. So zeigt sich auch der Innenraum in farblicher Klarheit. Ein Förderverein zur Erhaltung der Stadtkirche arbeitet eng mit der Kirchengemeinde zusammen, sagt Pastorin Petra Bockentin. Tatortkommissar Miro Nemec kommt Rund um die Kirche wird zum ersten Salzstadtfestival Kunsthandwerk erhältlich sein, ebenso regionale Produkte. Kulinarische Genüsse laden zum Kosten und Schmecken ein. Stürme bestehen Einladung zu Seebrückengottesdiensten am 5. Juli entlang der Ostseeküste Zeitgleich feiern Kirchengemeinden an der Ostsee Seebrückengottesdienst. Mit dabei: Kühlungsborn, Kellinghusen, Boltenhagen, Heiligendamm/Doberan, Graal-Müritz und Wustrow. Kühlungsborn. Gäste der Stadt und Einheimische sind am Sonntag, 5. Juli, Uhr, eingeladen, am Seebrückenvorplatz in Kühlungsborn-Ost zusammen mit der Kirchengemeinde Gottesdienst zu feiern. Er steht in diesem Jahr unter dem Thema: Stürme bestehen, sagt Pastor Matthias Borchert. Drei Taufen mit Ostseewasser Nach dem Seebrückengottesdienst Foto: privat Mit dabei sind neben dem Blechbläserchor der Kirchengemeinde schon zum zweiten Mal eine Schulband aus dem Schulzentrum in Kühlungsborn. Diesmal die Band mit dem Namen Weißbrot & Fingerhut. Die Predigt wird Bischof Andreas von Maltzahn halten. Es werden drei Taufen mit Ostseewasser gefeiert. Alle Gemeindekreise aus der Kühlungsborner Kirchengemeinde laden die Gottesdienstbesucher anschließend zu einem umfangreichen Kirchenkaffee ein. Jeder Kreis bereitet etwas besonderes vor. Der Montagsmalkreis wird Bilder zum Verkauf anbieten, sagt Gerd Sonnemann. Dankbar ist die Kirchengemeinde dem Bauhof der Stadt, der hilfreich mit seiner Logistik zur Verfügung stand. Bei Regen findet der Gottesdienst um Uhr in der Kirche statt. kiz 100 Leute kamen bei schönstem Wetter am 7. Juni in Zierzow zusammen, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Zu feiern und um Spenden zu sammeln Euro kamen aufs Konto. Von Marion Wulf-Nixdorf Zierzow. Die kleine Fachwerkkirche, die zweitälteste in Mecklenburg, an deren Ostfassade die Jahreszahl 1572 als Erbauungsjahr steht, versinkt. Man sieht an den Balken, wie schief sie inzwischen ist. Und sie braucht dringend ein neues Dach. Die Sanierungskosten werden auf rund Euro geschätzt, sagt Pastorin Veronika Hansberg. Die Hälfte muss die Gemeinde als Eigenanteil aufbringen. Eine stattliche Summe für die Kirchengemeinde Muchow-Brunow, zu der Zierzow gehört mit insgesamt rund 750 Gemeindemitgliedern. So luden Kirchengemeinde und die zu Beginn des Jahres gegründete Förderinitiative zur Rettung der Kirche zu einem Fest für unsere Kirche ein Euro kamen zusammen. Der Tag begann mit einem Festgottesdienst unter freiem Himmel, an dem Mitarbeiter und Ehrenamtliche beteiligt waren. Musikalisch wirkten der Kirchenchor der Gemeinde Herzfeld und Thomas Neumann am e-piano mit. Für das Foto. Marion Wulf-Nixdorf Abends wird Tatort-Kommissar Miro Nemec mit seiner Band aus München erwartet. Der Freundeskreis Popkultur habe sich vor einem Jahr gegründet, um Kultur in die Kleinstadt zu holen, berichtet Pastorin Petra Bockentin auf Anfrage. Seit zehn Jahren gibt es das Turmfest, das zur Halbzeit der Restaurierungsarbeiten an der rund 750 Jahre alten Kirche zum ersten Mal stattfand. Aus diesem Fest ging nun das Salzstadtfestival hervor. Die Kirche in Bad Sülze lockt jedes Jahr viele Besucher an. Der Kirchenschlüssel ist im Pfarrhaus und im Cafe Wunder Bar erhältlich, in das der Freundeskreis alle sechs Wochen, auch im Winter, wie Pastorin Bockentin betont, zu Konzerten einlädt. Raus aus der Schieflage Die Zierzower feierten ein Fest für unsere Kirche und sammelten Spenden Kinder malten ihre Traumkirche und verkauften sie. Foto: privat kulinarische Wohl war ausreichend gesorgt. Zahlreiche Firmen aus Zierzow und Umgebung, aber auch viele Privatpersonen, hatten in erheblichem Maße dazu beigetragen, dass das Fest, zu dem nach dem Gottesdienst und Mittagessen viel Spiel, Musik und Kirchenführungen gehörten, stattfinden konnte und ein Erfolg war, sagt die Pastorin. In der Kirche war auch eine Ausstellung mit rund 50 Kinderzeichnungen zu sehen. Viele Kinder hatten sich an dem Wettbewerb Ich träume meine Kirche beteiligt. Einige Zeichnungen wurden zugunsten der Kirche verkauft. Wir freuen uns auf weitere Aktionen, sagt Pastorin Hansberg.

13 AUS MECKLENBURG UND VORPOMMERN 13 Die Speisung der 5000 Stralsund. 250 Kinder aus 17 Kinderchören in MV versammelten sich vergangenen Sonnabend in Stralsund ein wahres Kinderchorfest. Unter Leitung der Kantoren Matthias Pech von St. Nikolai Stralsund und Annegret Böhm von der Stadtkirche Ludwigslust wurden die Kantate Die Speisung der 5000 und weitere Lieder geprobt. Höhepunkt wurde die Aufführung im Abschlussgottesdienst. 300 Zuhörer waren begeistert vom mitreißenden Gesang des großen Kinderchores. In der Mittagspause sorgten die Katechetinnen um Barbara Schlicht und Regine Thomas sowie die Junge Gemeinde für ein buntes Programm: auf der Hansa-Wiese am Sund, dem Nikolaikirchhof oder der Stadtrallye. kiz Entsandt in die Gemeinden Abbildung: Fünf neue Pastoren standen am vergangenen Sonntag feierlich im Talar vor der Altarschranke. Der große Tag der Ordination. In den folgenden Ausgaben stellen wir die Neuen vor. Heute: Isabell Giebel in Altentreptow. Von Annette Klinkhardt Greifswald. Was es mit Gott auf sich hat diese Frage ließ Isabel Giebel seit ihrer Konfirmation nicht mehr los. Ich war ungefähr 14 Jahre alt, und meine Mutter KIRCHENRÄTSEL Ein neuer Altarbehang des Augustinenstifts Schwerin war im Rätsel der KiZ 26 zu sehen. Premiere hatte es beim 160-jährigen Bestehen des Evangelischen Alten- und Pflegeheims. Das Rätsel blieb ungelöst. Doch einfacher wird es nun nicht! Diesmal suchen wir nicht eine, sondern gleich zwei Kirchen: diejenige, auf der der Fotograf stehen muss und natürlich die Kirche am Horizont. Wir freuen uns auf Ihre Lösungen: / Foto: Frank Dittmer Bischof Abromeit ordinierte vier Frauen und einen Mann ins Pastorenamt konnte wieder einmal eine Frage von mir nicht beantworten, erzählt sie. Daraufhin meinte sie fast etwas entnervt: Dann studiere doch Theologie! Und ich dachte: Genau, das ist es. Gedacht, getan. Am 1. August wird Isabell Giebel, geboren 1982 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), nun Pastorin zur Anstellung in Altentreptow. Am vergangenen Sonntag wurde sie in der Greifswalder Jacobikirche ordiniert, genau wie vier weitere Theologen. Ein feierliches Ereignis im Leben von Pastoren. Das Studium liegt da schon hinter ihnen, das zweijährige Vikariat ist absolviert. Mit der Ordination bekommen sie die öffentliche Befähigung für das Pastorenamt. Bischof Hans-Jürgen Abromeit segnete Isabell Giebel für ihren Dienst in Altentreptow, Arnold Pett für Jarmen-Tutow, Silke Kühn für Kartlow-Völschow. Ellen Nemitz erhielt den Segen für ihre bereits aufgenommene Arbeit in Altefähr und Rambin, die Greifswalderin Susanne Kiefer wurde zur Pastorin ins Ehrenamt ordiniert. Evangelisch oder katholisch für Isabell Giebel war das lange nicht klar. Mit 16 Jahren wechselte sie auf ein katholisches Gymnasium in Zwickau, um Religion als Leistungskurs belegen zu können. Nach dem Abitur lernte sie an einem katholischen Vorseminar in Ehingen an der Donau die alten Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein, die man fürs Studium braucht. Der Weg zur katholischen Theologie war also vorgezeichnet, bis sie eines Tages beim Besuch eines evangelischen Gottesdienstes eine Pastorin erlebte. Sie stand vorne in ihrem schwarzen Talar und breitete segnend die Arme aus, erzählt sie. In diesem Moment wusste ich: Das möchte ich auch. Bis heute ist ihr die Ökumene ein wichtiges Anliegen: Ich freue mich auf ein gutes Miteinander mit den Katholiken in Altentreptow und Umgebung, sagt sie. Die Pfarrstelle wird sie sich mit ihrem Mann, Pastor Michael Giebel, teilen. Das Ehepaar hat zwei Töchter im Alter von sechs und zwei Jahren. Ihr Vikariat hat Isabell Giebel in Hildesheim-Marienrode absolviert, in der Landeskirche, aus der ihr Mann stammt. Dort richtete sie als Vikarin auch ein Mamafrühstück ein. Die Mütter konnten so in aller Ruhe Kaffee trinken und Kontakte pflegen, während ihre Kinder spielen. Nach drei Jahren Erziehungspause freut sich Isabell Giebel nun besonders darauf, wieder Gottesdienste zu halten, zu taufen, zu trauen und Verstorbene würdig zu beerdigen. Isabell Giebel (r.) ist eine der fünf Ordninierten. Mit Bischof Abromeit (r.), Susanne Kiefer, Silke Kühn, Ellen Nemitz, Arnold Pett (v.r.n.l) Lobe den Herren! Rund 100 Sänger trafen sich auf der Insel Rügen Gut gelaunt dabei: Manfred Kenz (r.) und viele andere. Foto: Frank Thomas Sagard. Chortreffen auf der Insel Rügen: Alle zwei Jahre kommen die Kirchenchöre und Singkreise der Region für einen Tag zusammen, um gemeinsam zu singen und sich auszutauschen. Diesmal war Sagard, der Ursprungsort des Tourismus auf Rügen, der Begegnungsort. Mehr als einhundert Sänger reisten an. Die einzelnen Chöre hatten zu Hause einige Lieder geprobt, die nun erstmals gemeinsam im Gottesdienst gesungen wurden in der 800-jährigen St.-Michaelis- Kirche des Ortes. Das war ein erhebender Klang im Verhältnis zu dem der sonst so kleinen Gottesdienstgemeinde, meint Pastor Peter Nieber aus Sassnitz, einer der Teilnehmer. Manche Gemeinden auf der Insel hätten den eigenen Gottesdienst ausfallen lassen, um her zu kommen. So saßen rund 240 Menschen in der Kirche. Das Lied Lobe den Herren, dessen Melodie vor 350 Jahren in Stralsund zuerst vorkam, stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Barbara Walter, Kantorin auf dem Mönchgut, leitete alle an, so dass schließlich die ganze Kirche vierstimmig sang. Bei passendem Wetter war nachher Zeit für Kaffee, Kuchen und Gespräche im Freien. Für die Chorleute ging es mit einem singenden Spaziergang durch die Brunnenaue weiter eine Parkanlage, die ein Sargarder Pastor Ende des 18. Jahrhunderts rund um eine Heilquelle auf der Pfarrkoppel angelegt hatte. Wolfgang Lüpke wusste über diesen besonderen Ort viel zu erzählen. Mit dem Quellwasser bot ein Arzt damals Heilbehandlungen an, für ein paar Jahrzehnte wurde Sagard zum ersten Kurort von Rügen. Ein gelungener Abschluss für den Chortag war dieser Exkurs, findet Peter Nieber. Und überhaupt: Es war ein Fest! kiz Foto: Annette Klinkhardt TERMINE Sommersingwoche in Zingst Greifswald/Zingst. Noch gibt es freie Plätze für die Sommersingwoche für Jugendliche vom 24. Juli bis 31. Juli in Zingst, mit Abschlusskonzerten am 31. Juli, 1. und 2. August. Info und Anmeldung: Kirchenmusikwerk, Rudolf-Breitscheid-Str. 32, in Greifswald oder unter Tel / Penkun feiert 775-Jähriges Penkun. Penkun und die Ortsteile Wollin und Storkow feiern am Sonntag, 5. Juli, mit einem Open- Air-Gottesdienst in Penkun das 775-jährige Bestehen des Ortes. Bischof Abromeit hält die Predigt, Bläser spielen, anschließend ist Vernissage mit polnischen Künstlern in und um die Kirche. Thema Meerblick und Mehrblick. Am 11. Juli folgt ein historischer Festumzug mit etwa 400 Teilnehmern. Gottesdienst am Wasser Neuburg. Am Wasserwanderrastplatz Ufercamp in Neuburg bei Parchim wird am 5. Juli um Uhr ein Gottesdienst im Freien gefeiert bei schlechtem Wetter im Festzelt. Mittags gibt es Suppe. Brückengottesdienst an der Elbe Kaltenhof. Am 5. Juli feiern die links- und rechtselbigen Kirchengemeinden Dömitz, Neu Kaliß und Alt Jabel sowie Quickborn und Langendorf um 10 Uhr einen Brückengottesdienst an der Ruine der Eisenbahnbrücke bei Kaltenhof. Kaltenhof gehörte vor der Grenzziehung zu Dömitz, danach zu Langenhagen in der Hannoverschen Landeskirche. Nach dem Mauerfall entschied die Gemeinde, bei Hannover zu bleiben. Seit 1993 feiern die Gemeinden dies- und jenseits des Flusses zusammen. Kino und Kirche in Greifswald Greifswald. Die Domgemeinde Greifswald lädt am Dienstag, 7. Juli, um 17 Uhr zum Filmabend ins Cinestar ein. Gezeigt wird die französische Komödie Verstehen Sie die Béliers? Paula lebt mit ihren gehörlosen Eltern in der Provinz bis ihr musikalisches Talent entdeckt wird und sie zur Gesangsausbildung nach Paris möchte. Eintritt: 5 Euro. Theatergruppe des BBW spielt Greifswald. Die Theatergruppe Moonligth des Greifswalder Berufsbildungswerkes BBW zeigt vom 7. bis 9. Juli jeweils um 19 Uhr ihr Sommerstück Nur ein Traum. Es ist ein buntes Märchenspiel mit vielen lustigen Figuren und einem eigens komponierten Lied, verrät Theatergruppenleiterin Stine Jeske. Auch Kostüme und Kulissen sind selbst gestaltet. 16 Jugendliche des BBW proben seit Jahresbeginn und fiebern der Aufführung im Theatersaal des BBW, Pappelallee 2, entgegen. Gast aus Jordanien in Pasewalk Pasewalk. Am Dienstag, 8. Juli, besucht Pfarrer Samir Esaid aus Jordanien die Gemeinde in Pasewalk. Um 19 Uhr wird zu einem Gemeindeabend mit ihm in die St. Marienkirche eingeladen. Thema: Wie arbeiten Christen in einem moslemischen Land? Offenes Singen in Ahlbeck Seebad Ahlbeck. In der Ahlbecker Kirche können sangesfreudige Urlauber und Einheimische immer freitags Kanons und Volkslieder sowie Gesänge für den nächsten Sonntagsgottesdienst kennenlernen. Ein Lied, ein Psalm, ein Kanon lautet das Projekt. Treffpunkt ist die Ahlbecker Kirche, jeweils um 18 Uhr, bis 24. Juli sowie am 21. und 28. August. Zeilen von jüdischem Komponist Prerow/ Ahrenshoop. Am Freitag, 10. Juli, um 20 Uhr in der Kirche Prerow: Uta Gosselck-Perschmann und Reinhard Witte lesen autobiografische Aufzeichnungen des deutsch-jüdischen Komponisten Werner Richard Heymann. Mit Musik von Uwe Steinmetz am Saxophon und Albrecht Gündel vom Hofe an der Orgel. Wiederholung am Sonnabend, 11. Juli, um 20 Uhr in der Kirche in Ahrenshoop. Kirchenführung mit Orgelspiel Seebad Heringsdorf. Ganz besondere Kirchenführungen warten im Juli und August auf die Besucher der Heringsdorfer Kirche. Kantor Martin Seimer bietet einmal wöchentlich sogenannte Kirchenführungen plus an. Jeden Donnerstag um 11 Uhr startet er einen viertelstündigen Kirchenrundgang mit Erläuterungen zu dem Bauwerk, das 1848 nach Entwürfen des Königlichen Hofbaurates Ludwig Persius errichtet wurde. Daran anschließend lässt er eine Viertelstunde lang Musik auf der Orgel und / oder Flöte sowie Gesang erklingen.

14 14 xmedienx BUCHTIPP Das Rätsel der Königin von Saba Viel Stoff für das Gespräch zwischen Judentum, Christentum und Islam, für das Gespräch zwischen den Völkern und zwischen Frau und Mann hat Ulfrid Kleinert in seinem Buch Das Rätsel der Königin von Saba Geschichte und Mythos zusammengestellt. Dabei zeigt sich, dass die Faszination der Geschichte von der Begegnung zwischen der Königin von Saba und König Salomo, wie sie im 1. Buch der Könige im 10. Kapitel beschrieben wird, bis heute erhalten geblieben ist. In einer großartigen Literatur- und Kunstgeschichte erscheint die Königin selbst, erscheinen die Rätsel, die sie Salomo stellt, und ihre Beziehung zu Salomo und seiner Weisheit in immer neuem Licht. Das Buch gibt dem Leser durch Fotos und einen wissenschaftlichen Anhang einen hervorragenden Überblick über die Forschungslage, die auch für den allgemein interessierten Leser gut nachvollziehbar wird. EZ/kiz TVTIPP Ulfrid Kleinert: Das Rätsel der Königin von Saba Geschichte und Mythos, Verlag Philipp von Zabern, 2014, 207 Seiten, 29,95 Euro, ISBN-13: Christlich motivierte Toleranz Der Gottesdienst aus der Stadtkirche Karlsruhe beschäftigt sich mit religiösen Bekenntnissen und den Grenzen der Toleranz. Bereits vor 300 Jahren formulierte der Karlsruher Privilegienbrief Regeln, um Menschen unterschiedlichen Glaubens das Zusammenleben zu erleichtern. Was können wir heute von dieser historischen Toleranzschrift lernen? Vor dem Hintergrund des aktuellen Kopftuchurteils des Bundesverfassungsgerichts Karlsruhe fragen Pfarrer Dirk Keller und sein Team im ZDF-Gottesdienst nach christlich motivierter Toleranz. In einer Performance auf den Altarstufen zeigt Wanda Sprenge, wie ein Glaube aussehen kann, der jenseits aller Konflikte von Licht und Liebe erfüllt ist. Kirchenmusikdirektor Christian-Markus Raiser begleitet sie dazu mit Improvisationen auf verschiedenen Orgeln. Evangelischer Fernseh-Gottesdienst Was setzt sich durch? Sonntag, 5. Juli, 9.30 Uhr, ZDF. HÖRFUNKTIPP Radio-Gottesdienst aus Ahlbeck Ahlbeck. Die Boote sind auf den Strand geschoben, die Netze werden sortiert, die Arbeit der Nacht ist getan. So erzählt der Radiogottesdienst im Seebad Ahlbeck vom Fischzug des Petrus (Lukas 5), NDR info und WDR 5 übertragen am 5. Juli live ab 10 Uhr. Wir in Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin auf der Insel Usedom leben seit Generationen von guten Fischzügen: vom Hering und Dorsch, Lachs und Zander, aber auch vom gastfreundlichen Angebot, Menschen für die Natur zu begeistern, so die Inselpastoren Klaus-Peter Weinhold und Tilman Beyrich. Kurs ihrer Predigt: nicht an der Oberfläche zu bleiben, sondern dahin zu fahren, wo die Tiefe ist, wo das Leben Bedeutung gewinnt. Bezaubernde Musik mit Orgel, Saxofon und Gitarren nimmt die Hörer mit in die Urlaubszeit. Aufbrechen, wohin Gott uns führt, uns neu begeistern für Gott: So ist uns ein großer Fischzug versprochen. Mehr unter Sonntag, 5. Juli, 10 Uhr, NDR info und WDR 5. Verlassene Eltern Maria Stein weiß nicht, wie ihr Sohn jetzt aussieht und wo er im Moment wohnt. Vor einigen Jahren, kurz nach seinem Studium, hat er den Kontakt zu seinen Eltern radikal abgebrochen. Gründe hat er nicht genannt. Dabei waren die Steins nach eigener Einschätzung keine Rabeneltern, sondern haben viel für ihren Sohn getan. Paare wie die Steins sind kein Einzelfall. Verlassene Eltern haben mittlerweile in vielen Städten Selbsthilfegruppen gegründet und gehen mit ihrem Problem auch an die Öffentlichkeit. In der Sendung erzählen Betroffene ihre Geschichte und forschen nach den Ursachen für den schmerzhaften Bruch. Forum am Sonntag: Verlassene Eltern Wenn Kinder den Kontakt abbrechen, Sonntag, 5. Juli, 6.05 Uhr, NDR info, Wiederholung um Uhr. Wege in die Selbstständigkeit Reihe Gott und die Welt : Exbanker zwischen Sozialarbeit und Unternehmensberatung Neue Ideen am Straßenrand: Auch ein Schönheitssalon speziell für Afrikaner könnte mit Horst Pabst zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell werden. Foto: swr-pressestelle/fotoredaktion Ein deutscher Exbanker hilft mit seiner Consultingfirma arbeitslosen Migranten in die Selbstständigkeit. Diese wollen oft einfach erst mal ausprobieren. Aber Verwaltungen und Jobcenter fordern solide Businesspläne. Von Heide-Marie Goebbel Ein Hauch von Wirtschaftswunder in Stuttgart. Horst Pabst war Vizedirektor einer Sparkasse und quittierte nach 30 Jahren seinen Dienst, weil er den Kunden nur noch Finanzprodukte verkaufen sollte. Er baute eine Consultingfirma für Existenzgründer auf und verhilft seitdem mit wachsendem Erfolg arbeitslosen Migranten zur Selbstständigkeit. In der ungewöhnlichen Gott und die Welt - Reportage Die Fälle des Herrn P. Wege in die Selbstständigkeit erzählen Michael Busse und Maia-Rosa Bobbi am Beispiel der unterschiedlichsten Menschen vom ukrainischen Konzertgitarristen bis zum kongolesischen Schrotthändler von den Tücken, TV-TIPPS Sonnabend, 4. Juli ARD, Wort zum Sonntag mit Verena Maria Kitz, Frankfurt Sonntag, 5. Juli 9.15 Bibel-TV, Gottesdienst: Übersetzung in Gebärdensprache 9.00 ZDF, TV fürs Leben 9.30 ZDF, Evangelischer Gottesdienst Bibel TV, Bibellesen WDR, Warum nur einen lieben? ARD, Gott und die Welt: Die Fälle des Herrn P. Wege in die Selbstständigkeit Montag, 6. Juli Bibel TV, täglich, Andacht sat, Kampf um die Wahrheit Der NSU und zu viele Fragen. Dienstag, 7. Juli ZDF, 37, Im Bannkreis der Erwählten Sektenaussteiger und ihre Erfahrungen Mittwoch, 8. Juli MDR, Exakt die Story: Einmal Hartz IV - immer Hartz IV? Donnerstag, 9. Juli sat, scobel Verantwortung als Prinzip MDR, Gewissensbisse Frau Heinrich und die sieben Todsünden: Todsünde Habgier in Deutschland mit wenig Geld eine Firma zu gründen. Die ARD zeigt den spannenden Beitrag am 5. Juli um 18 Uhr. Migranten, die sich selbstständig machten, planten nicht, sondern probierten aus, erzählt Horst Pabst den Filmemachern in seinem Essener Büro. Aber Verwaltungen und Jobcenter finanzierten keine Luftschlösser, sondern verlangten solide Businesspläne. Die Filmemacher Michael Busse und Maia-Rosa Bobbi begleiteten den Berater über 18 Monate bei seiner Arbeit. Keine Luftschlösser solide Businesspläne Zu Beginn des Films zeigen sie ein Treffen mit einem Konzertgitarristen aus der Ukraine. Pabst schlägt ihm vor, um an Publikum zu kommen, ein Konzert im Altenheim zu geben und dort möglichst bekannte Stücke RADIO-TIPPS Sonnabend, 4. Juli MDR Figaro, Sinn- und Glaubensfragen Sonntag, 5. Juli 6.05 NDR info, Forum am Sonntag, Verlassene Eltern Wenn Kinder den Kontakt abbrechen (Wh Uhr) 6.30 NDR info, Die Reportage, Karma, Erleuchtung, Wiedergeburt Buddhisten in Norddeutschland 7.05 Deutschland-Radio Kultur, Feiertag 8.35 DLF, Am Sonntagmorgen, Religiöses Wort 8.40 NDR Kultur, Glaubenssachen, Der Kampf um den Segen Entfaltungen eines biblischen Motivs NDR info, Das Feature Mittwoch, 8. Juli DLF, Die zwei Gesichter der Benediktiner An Franco scheiden sich in Spanien die Klöster Freitag, 10. Juli MDR Figaro, Shalom DLF, Jüdisches Leben Deutschland-Radio Kultur, Aus der jüdischen Welt NDR info, Schabat Schalom KIRCHENMUSIK Sonnabend, 4. Juli NDR Kultur, Musica Glocken und Chor, Dietrich Buxtehude, Joh. Seb. Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy Sonntag, 5. Juli 6.10 DLF, Geistliche Musik, Joh. Seb. Bach, Georg Friedrich Händel 6.30 MDR Figaro, Kantate, Joh. Sebastian Bach: Wer nur den lieben Gott lässt walten, BWV NDR Kultur, Geistliche Musik am 5. Sonntag nach Trinitatis, Hans Leo Hassler, Vincent Lübeck, Joh. Seb. Bach DLF, Konzertdokument der Woche, Pater Noster Das Vaterunser in der Vokalmusik, Die Kings Singers MDR Figaro, Orgel-Magazin, Jenseits der Zeit Der Internationale Orgelsommer Naumburg 2015 GOTTESDIENSTE Sonntag, 5. Juli NDR info, Aus der Kirche in Ahlbeck, Predigt: Pastor zu spielen. Doch das scheint nicht ganz das zu sein, was der Musiker sich vorstellt. Der zweite Besucher ist ein Kongolese, der Reifen und Motoren nach Kinshasa verschickt und mit dem Erlös einen sicheren Paketservice gründen will. Pabst recherchiert und erfährt, dass die Pakete bisher nur über Brüssel und Antwerpen verschickt werden können und dass der Inhalt die Empfänger meist nur zur Hälfte oder gar nicht erreicht. Die einzige Möglichkeit sei, so hört er, die Pakete vor Ort an einen vertrauenswürdigen Mitarbeiter zu senden, der sie dann selbst bei den Adressaten abliefert. Pabst hat noch eine Menge weiterer Termine. Ein türkisches Ehepaar, dessen Internet-Café schon erfolgreich läuft, braucht größere Räume, und eine Friseurin verzweifelt bei der Verhandlung mit dem dritten Vermieter. Das Problem sei, dass das Jobcenter vorab einen Mietvertrag für den Laden verlange, den Kredit aber erst nach einem Jahr überweise, meint Pabst. So lange wartet kein Vermieter. Doch Lichtblicke gibt es auch, zum Beispiel die Näherinnen aus einem mehrmonatigen Kursus der Handwerkskammer. In Essen gebe es eine Menge junger Designer, erzählt Pabst, denen die Näherinnen fehlten. Er lädt die Designer zur Abschluss-Modenschau des Kurses ein und ist sicher, dass sie dort viele Anregungen bekommen können. Einige der 22 Teilnehmerinnen überlegten bereits, eine eigene Firma mit afrikanischer Mode zu gründen. Die Migranten-Ökonomie werde immer wichtiger, erzählen die Autoren. Jenseits von Dönerbuden und Afroshops würden die Aktivitäten der Zuwanderer mehr und mehr zur Brücke in die Herkunftsländer. Ein wichtiger Grund auch für die Bundesregierung, die Arbeit von Horst Pabst zu unterstützen. Mehr als 72 Firmengründungen habe er bisher begleitet, zeigen die Filmemacher weiter. Zwei Drittel von ihnen könnten heute die eigene Existenz sichern oder betrieben ein eigenes Geschäft. Aussichtslose Fälle gebe es für den engagierten Berater nicht. Eine interessante und sehr empfehlenswerte Reportage der beiden Filmemacher, die für eine Dokumentation über Proteste beim Wirtschaftsgipfel 2008 in Genua den Grimme-Preis erhielten. Ihre Beobachtungen erhellen einerseits die Aktivitäten eines engagierten Exbankers zwischen Sozialarbeit und Unternehmensberatung. Andererseits machen sie deutlich, dass ausländische Existenzgründer heute in den Behörden kaum noch anders behandelt werden als deutsche. Das Problem liege überwiegend bei der Verständigung und erkläre auch den großen Erfolg eines sachkundigen und bezahlbaren Mediators wie Horst Pabst. Gott und die Welt: Die Fälle des Herrn P. Wege in die Selbstständigkeit, Sonntag, 5. Juli, 18 Uhr, ARD-Fernsehen. Klaus-Peter Weinhold (evangelisch) MDR Figaro, Aus der Stadtkirche in Rudolstadt (evangelisch) DLF, Aus der Filialkirche St. Johannes der Täufer in Keffershausen, Predigt: Dechant Roland Genau (katholisch) REGELMÄSSIGE ANDACHTEN 5.56 NDR info, Morgenandacht 7.50 NDR Kultur, Morgenandacht 6.05 MDR Figaro, täglich, Wort zum Tage 6.20 NDR 1 Radio MV, Morgenandacht 6.23 Deutschland-Radio Kultur, Wort zum Tage 6.35 DLF, Morgenandacht 9.15 NDR 1 Niedersachsen, Himmel und Erde 9.45 NDR 90,3, Kirchenleute heute NDR 1 Niedersachsen, Dat kannst mi glööven NDR 2, Moment mal, sonnabends und sonntags Welle Nord, Gesegneten Abend, Sonnabend 18.04, Sonntag, 7.30 Gesegneten Sonntag

15 xkultur UND ANGEBOTEx 15 Unverletzte Oberflächen von Blech, Holz oder Papier wirken auf Thomas Sitte oftmals leer. Verletztes kann ich dagegen eher mit einem schätzenden Blick aufgreifen, sagt der Rostocker, von dem eine außergewöhnliche Ausstellung in der Warnemünder Kirche zu sehen ist. Er hat sie,fundort Leben genannt. Von Maria Pistor Warnemünde. Es sind Fundstücke des Alltags, die Thomas Sitte aufbewahrt und später in einen anderen Zusammenhang setzt. Seine Arbeiten lassen sich nicht in Schubladen pressen. Hier verwischen die Grenzen künstlerischer Genres. Manchmal ist es nur ein grafischer Strich, der eine Collage noch stärker wirken lässt und mit einer besonderen Aussage versieht. Viele sind gefüllt mit Gedanken, die auf den ersten Blick verborgen bleiben. Da steckt auch eigene Lebenserfahrung drin, die ich von der biblischen Botschaft her entfaltet bekomme, dass scheinbar Bedeutungsloses eher eine andere Bedeutung bekommen kann als vordergründig Bedeutsames, philosophiert der Geiger der Norddeutschen Philharmonie, der schon früh Unterricht im bildnerischen Gestalten bei Künstlern der Dresdner Schule erhalten hat. Sitte findet oft im Alltag Dinge, die andere weggeworfen haben, die vermeintlich unspektakulär und nutzlos sind. Und die nur Menschen mit einem besonderen MUSIK IN KIRCHEN In Mecklenburg Ausstellung mit Arbeiten von Thomas Sitte in der Warnemünder Kirche Sonntag, 5. Juli Rostock, St. Johannis, 10 Uhr: Bachkantaten im Gottesdienst BWV 131; Sol., Choralchor St. Johannis; Instr.; Ltg.: M. J. Langer. Schönberg, 12 Uhr: Turmblasen zum Stadtfest; Turmbläser. Eichhorst, Uhr: Bläserkreis MV im Gottesdienst; Ltg.: M. Huss. Rostock, St. Johannis, 13 Uhr: Die Speisung der 5000; Kurrenden St. Johannis, Instr., Ltg.: M. J. Langer. Blücher, 16 Uhr: Lauenburger Musik-Kreis, Chor, Saxophonquartett und Orgel. Ltg.: Martin Schulz. Neukalen, 17 Uhr: Malchiner Stadtchor. Schwerin, St. Paul, 17 Uhr: Tonbilder. Ute Laux, Live-Malerei; Christian Domke, Orgel. Basedow, 17 Uhr: R. Dopfer, Orgel. Groß Trebbow, 17 Uhr: Amateurorchester West-Mecklenburg. Lichtenhagen Dorf, 17 Uhr: Kantorei, Gospelchor der Gemeinde; Band, Sol., Ltg.: Andreas Hain. Grevesmühlen, 18 Uhr: Ralf Benschu, Saxophon; K. Intrau, Gitarre. Kavelstorf, Uhr: Hochschulchor der HMT. Ltg.: Dagmar Gatz. Waren, St. Marien, Uhr: Benefizkonzert für die Glocken. Trompeten, Pauken und Orgel. Montag, 6. Juli Schönberg, 9.30/11.30 Uhr: SOS- Kinderkonzert Zwatschertasch und Eisenquietsch; Alexandra Ismer und Melanie Hirsch. Schwerin, Dom, Uhr: 20 Minuten Orgelmusik. Dienstag, 7. Juli Schönberg, 9.30 Uhr: siehe 6. Juli Schönberg, 13 /20: Uhr: Jugendkonzert Adressat unbekannt; Warnemünde, 18 Uhr: Orgelkonzert. und Kirchenführung. Fundort Leben Urbi et Orbi nennt Thomas Sitte dieses Exponat. Aus dem Topfdeckel vom Sperrmüll ist mit Farbe eine durchtrennte Weltkugel geworden. Foto: Maria Pistor Blick, Fantasie und Wertschätzung für besondere Materialien oder etwas vermeintlich Unbrauchbares entdecken. Und auf die Weise, wie er diese Dinge in einen anderen Zusammenhang einordnet, wird es spektakulär. Das geschieht, weil sich Sitte im künstlerischen Gestalten dem Leben stellt. Einerseits, dass ich mit den Fundstücken arbeite und andererseits, dass ich mein inneres Leben dazu gebe, sagt der bekennende Christ. Für ihn ist es beglückend, wenn eine innere Schönheit dazu Boltenhagen, Uhr: Saxophonquartett Aeolia. Wesenberg, Uhr: Wolga Kosaken. Mittwoch, 8. Juli Neubrandenburg, St. Johannis, 12 Uhr: Dominik Meyer zu Schlochter, Saxophon; Markus Bitto, Orgel. Schwerin, Schlosskirche, 14 Uhr: Norbert Drechsler, Orgel. Malchow, Uhr: Martin Luther Musik und Lebensprosa; Trio ChoralConcert,. siehe KiZ Nr. 23, Seite 15. Wismar, St. Nikolai, 20 Uhr: Eberhard Kienast, Orgel. Donnerstag, 9. Juli Mirow, Uhr: Jazz. S. Tailor. Neustrelitz, Uhr: The King`s College Choir Cambridge. Boltenhagen, Uhr: duo folani. Waren, St. Georgen, 19.30: Felizia Frenzel, Sopran; Brita Lenke, Violine; Dörte Viandt, Fagott; Christiane Drese, Orgel. Rerik, 20 Uhr: Anne-Dore Baumgarten, Orgel. Freitag, 10. Juli Graal-Müritz, Uhr: Roger Adao, spanische Gitarrenmusik. Wredenhagen, Uhr: Helga & Klaus Beigang, Orgel, Violine. Herzfeld, Uhr: Benefizkonzert für die Herzfelder Kirche; Chor und Kinder der Kirchengemeinde; Ltg.: Fritz Abs. Zarrentin, 19.30: Festspiele MV. Quatuor Ebène; Streichquartett; Doberan, Uhr: Matthias Bönner, Bariton; A. Hain, Orgel. Priepert, Uhr: Konzert. Sonnabend, 11. Juli Zurow, 11 Uhr: Konzert zur Eröffnung des Dorffestes. kommt. Mit seinen Bildern, Collagen und anderen Exponaten will er Ermutigung dazu geben. Wer sich darauf einlässt das erfahre ich immer wieder wird durch diese Arbeiten ermutigt, weiß er und erklärt: Die Betrachter spüren, dass sie sich nicht verstecken müssen, sie dürfen vor einem Geheimnis stehen, das enträtselt werden will und können hier vor den Arbeiten zur Ruhe kommen. Barmherzigkeit ist ein weiteres Stichwort bei seiner Herangehensweise. Diese Art, wie Gott Warlitz, 15 Uhr: Jugendblasorchester Parchim. Speck, 16 Uhr: Duo Marcato. Hohen Viecheln, 17 Uhr: Bach Umsungen. Lucicanto. Güstrow, Pfarrkirche, 17 Uhr: Chor- und Orchesterkonzert. Bach, Rutter, Mendelssohn. Solisten, Güstrower Kantorei; Concerto celestino; Ltg.: Martin Ohse Schwerin, Schlosskirche, 18 Uhr: Ensemble Amalthea. Ratzeburg, Dom, 18 Uhr: Roswitha Sauer, Rezitation; Thomas Sauer, Orgel. Schwerin, Dom, 18 Uhr: Leipziger Universitätschor; Ltg.: David Timm. Warnemünde, 19 Uhr: Schweriner Gospelchor. In Pommern Sonntag, 5. Juli Koserow, 10 Uhr: Haydn Die Schöpfung im Gottesdienst; Usedomer Kantatenchor; Baltische Philarmonie Danzig; Sol.,Ltg.: Clemens Kolkwitz. Stralsund, St. Marien, Uhr: Martin Rost, Orgel. Pasewalk, St. Marien, 17 Uhr: Blechbläser; Ltg.: Martin Huß; Julius Mauersberger, Orgel. Born, 20 Uhr: Katrin und Matthias Wand, Violine, Orgel. Montag, 6. Juli Baabe, 20 Uhr: Liedermacher Andreas Richter. Born, 20 Uhr: J. Knoll, Klavier. Dienstag, 7. Juli Greifswald, St. Marien, 11 Uhr: Silvia Treuer, Orgel. Wiek, Uhr: Mose ein echt cooler Retter; Kindermusical-Revue mit Kindern der Kirchengemeinden Nordrügen und Wiek. Barth, 20 Uhr: Bettina. Wißner, Orgel. im wahrsten Sinne Verlorenem begegnet, das durchzieht mein Leben. So gehe ich auch vom Ansatz im Leben überhaupt vor. Weil ich es selbst an mir erlebt habe, weiß ich, dass ich praktisch in dem Sinne auf Barmherzigkeit angewiesen bin. Ich darf mich vor Gott und der Welt so zeigen, wie ich bin. Mit aller Verletztheit, mit der Patina des Lebens und mit Kratzern. Und so gehe ich auch mit den Kunstwerken um, die dürfen sich so präsentieren wie sie sind, erkärt er. Göhren, 20 Uhr: Gesänge aus Osteuropa; Valerina-Quartett. Mittwoch, 8. Juli Wiek, 11 Uhr: siehe Wieck 7.7. Stralsund, St. Nikolai, 18 Uhr: Christian Richter, Orgel. Greifswald, St. Marien, 17 Uhr: Laura Schildmann, Orgel. Lassan, Uhr: Renate Parakenings, Orgel. Bergen, 20 Uhr: Gospelchor Bergen. Middelhagen, 20 Uhr: Karsten Henschel, Countertenor; Zsuzsa Varga, Orgel. Vitt, 21 Uhr: Zwei Cembali; Gerhard Kaufeldt; Wilfried Koball. Donnerstag, 9. Juli Benz, 10 Uhr: Kinderkonzert; Benz, 20 Uhr: Lieder vom Verschwinden; Olaf Stelmecke, Gitarre/Gesang; Michael Meikel Müller, Schlagzeug. Groß Zicker, 20 Uhr: Roger Tristao Adao, spanische Gitarre. Freitag, 10. Juli Altenkirchen, 20 Uhr: Ich sehe alles doppelt. Die Lieder des Carl Michael Bellman; Karsten Henschel, Gesang,Rezitation; Zsuzsa Varga, Klavier. Born, 20 Uhr: Ensemble Accentus, Anne-Dore Baumgarten, Orgel und Cembalo; Johanna Vogler, Flöten; Gerlind Brosig, Violine und Luitgard Schwarzkopf, Violoncello. Wolgast, St. Petri, 20 Uhr: Jörg Rasche, Orgel. Niepars, Uhr: Gospelchor N`Choir for Heaven; Ltg.: Matthias Pech. Sonnabend, 11. Juli Greifswald, St. Jacobi, 19.30: Posaunen-Chor von St. Jacobi-St. Marien; Orgel. KIRCHE IM RADIO Sonnabend, 4. Juli 7.15 Uhr, NDR 1 Radio MV, Christenmenschen mit Radiopastor Matthias Bernstorf (ev.). Sonntag, 5. Juli 7.45 Uhr, NDR 1 Radio MV, Treffpunkt Kirche mit Kirchenredakteur Klaus Böllert (kath.). Montag - Freitag 4.50 Uhr/19.55 Uhr, Ostseewelle Zwischen Himmel und Erde. ANDACHTEN (werktags) 6.20 Uhr, NDR 1 Radio MV, Mo: Plattdeutsche Morgenandacht mit Peter Wittenburg, Rostock (ev.), Die / Fr: Radiopastor Matthias Bernstorf (ev.); Mi/ Do: Albrecht Jax, Bad Doberan, (ev). TERMINE Weidendom Rostock Rostock. Afrikanische Tänze und Trommeln von der Tanz- und Trommelgruppe AMI-O sind am Sonnabend, 4. Juli, Uhr, im Weidendom auf dem Rostocker IGA-Gelände zu erleben. Am Sonntag, 14 Uhr, spielt die Big Band des Konservatoriums aus Rostock unter der Leitung von Uwe Murek (damit wird das am 13. Juni ausgefallene Konzert nachgeholt) im Weidendom. Die Big Band deklariert ihr Konzert als Benefizveranstaltung für die Musikschule in Bützow, deren Hof durch den Tornado Anfang Mai zerstört wurde. Auch die Reformierte Kirchengemeinde, deren Kirche neben der Musikschule liegt, nutzt den Hof. Um Uhr lädt die Evangelisch Reformierte Kirche in Mecklenburg-Bützow mit Pastorin Christine Oberlin zu einem Gottesdienst ein. kiz Jedermann in Wismar Wismar. Jedermann von Hugo von Hofmannsthal hat an diesem Freitag, 3. Juli, in St. Georgen Wismar Premiere. Das Stück befasst sich mit dem Sterben eines reichen Mannes. Der Jedermann ist ein genusssüchtiger, egoistischer Reicher, der von Zins und Renten seines Besitzes üppig lebt, Gastmähler und Feste gibt und seiner Geliebten für teures Geld ein Haus bauen lässt. Als er sich plötzlich dem Tod gegenüber sieht, wird ihm schmerzlich bewusst, dass sich alle seine vermeintlichen Freunde von ihm abwenden. Sein Reichtum ist wertlos geworden. Die Aufführungen sind vom 3. Juli bis 8. August immer freitags um 20 Uhr, sonnabends um 16 und um 20 Uhr. epd/kiz Kirche bei Uwe Johnson Grevesmühlen. Um die ambivalente Rolle der Kirche im Prosawerk des Schriftstellers Uwe Johnson geht es in dem Vortrag von Horst Lederer, den er am Mittwoch, 8. Juli, 19 Uhr, in der Sommerabendreihe Talk im Turm in Grevesmühlen hält. Ausstellung zur Vielfalt Schwerin. anders? cool! heißt die Wanderausstellung des Jugendmigrationsdienstes, die am 7. Juli, 17 Uhr, im Schweriner Jugendhaus Dr. K eröffnet wird. Sechs Arbeitstische bereiten sich mit Schwerpunkten auf die Interkulturelle Woche vor, die in diesem Jahr bundesweit unter dem Motto Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt steht. Bis KINO IN DER KIRCHE Romeo Spionin aus Liebe Nossentin. Der deutsche Film Romeo aus dem Jahre 2001 mit Martina Gedeck und Sylvester Groth in den Hauptrollen ist am Donnerstag, 9. Juli, 20 Uhr, in der Kirche in Nossentin zu sehen. Es ist ein spannender und dramatischer Film über eine Spionin, die aus Liebe zu einem auf sie angesetzten Mann ihr Vaterland verrät und bitter feststellen muss, wie sehr sie betrogen wurde. kiz Alles für die Wahrheit Jan Hus Warnemünde. Eine Dokumentation Alles für die Wahrheit Jan Hus ist am Mittwoch, 8. Juli, in der Kirche in Warnemünde zu sehen. Die Dokumentation zeichnet das Leben des Prager Theologen nach. Einiges in seinem Leben erinnert an Martin Luther: Er stellte Dogmen infrage, prangerte Missstände im Klerus an und setzte sich für Gottesdienste in der Sprache des Volkes ein. Dann aber der Bann und Gefangennahme auf dem Konzil in Konstanz. kiz

16 16 xbesinnungx Spruch der Woche Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. Epheser 2, 8 Du, der Licht war vor meinem Tage, Du, der Klang war vor meiner Klage In der Gestirne Jubelgesang; Du, dem Sonnen und Welten entrollten, Eh meine Sinne fühlten und wollten, Hilf, Herr! mir ist die Seele so bang. Du, der Licht bist, lass es durchdringen, Du, der Klang bist, lass es erklingen, Hauche von oben himmlischen Wind, Hauche den Odem ewigen Lebens, Dass entfliehen die Schauer des Bebens Hilf, Gott! höre dein flehendes Kind! Aus dem Lichtmeer nur einen Funken, Wie ich einst ihn selig getrunken! Aus deiner Wonne nur einen Ton! Und es wehen die Lüfte des Lebens, Und es fliehn die Schauer des Bebens, Du bist Vater, ich wieder dein Sohn. Das Licht scheint in die Finsternis DER GOTTESDIENST 5. Sonntag nach Trinitatis 5. Juli Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Psalm 73, 26 Psalm: 73, Altes Testament: 1. Mose 12, 1-4a Epistel: 1. Korinther 1, Evangelium: Lukas 5, 1-11 Predigttext: Lukas 5, 1-11 (neu: 1. Mose 12, 1-4a) Lied: Preis, Lob und Dank sei Gott dem Herren (EG 245) oder EG 241 Liturgische Farbe: grün Dankopfer: Kollekte der Landeskirche für das Zentrum für Mission und Ökumene Nordkirche weltweit Nähere Informationen zu den Pflichtkollekten können Sie im Internet nachlesen auf der Seite www. kollekten.de unter der Rubrik Abkündigungstexte. TÄGLICHE BIBELLESE Montag, 6. Juli: Galater 1, 13-24; Matthäus 4, Dienstag, 7. Juli: Römer 9, 14-23; Matthäus 4, Mittwoch, 8. Juli: Hesekiel 2, 3-8a; Matthäus 5, 1-12 Donnerstag, 9. Juli: Apostelgeschichte 15, 4-12; Matthäus 5, Freitag, 10. Juli: 2. Korinther 12, 1-10; Matthäus 5, Sonnabend, 11. Juli: Philipper 3, 12-16; Matthäus 5, WORTE AUF DEN WEG Ein wahrer Freund Von Gerd-Matthias Hoeffchen Man kann sich heute kaum noch vorstellen, was das für die Menschen bedeutet haben muss, als die Verkäuferin mit dem neuen Fahrrad in der Lage war, nach Arbeitsschluss mal eben zur Chorprobe zu radeln auch wenn die im anderen Teil der Stadt stattfand oder der Knecht an seinem freien Tag mit dem Drahtesel im Nachbarort auf Stippvisite ging. Bei mir waren es stets die Sommer in den Ferien, die ich mit dem Rad in Verbindung bringe. Auf große Tour zum See. Herrlich! Ob die Sonne damals nun wirklich so leuchtete und strahlte, das Thermometer tatsächlich so ausdauernd nur hohe Temperaturen anzeigte, das weiß ich nicht mehr. Jedenfalls ist dies das Bild, was ich im Kopf trage. Und vielleicht noch mehr im Herzen. Wir Kinder wurden größer. Die Räder auch. Aus der Drei-Gang-Schaltung wurden zehn Gänge, dann 27. Das Rad drehte sich immer schneller. Und irgendwann passte es trotzdem nicht mehr zum Tempo des Alltags. Es verschwand. Erst in der Garage. Und dann ganz. Jetzt habe ich mir wieder eins gekauft. Ein ganz einfaches. Nichts Besonderes. Auch nicht unbedingt für die große Reise. Aber für die Tour um den Block, da reicht es. Erstaunlich, wie anders die Siedlung aussieht, wenn man mal das Auto stehen lässt und das Rad nimmt. Oder der Weg zur Arbeit. Der Friedhof. Das Feld dahinter. Und plötzlich sind sie wieder da. Nur einen Augenblick lang. Aber doch da: jene Sommer. Die schönsten des Lebens. Foto: Bilderbox Der 1. Korintherbrief lässt sich multimedial in einer Ausstellung erforschen Von Rüdiger Timm Eine Prädicht von unsen Herrn Jesus up n Barch. Woll dat bekanntste Stück ut dat Niege Testament. Wechwiesung will t uns gäben. In dit Wuurt, dat uns för dissen Maand mit up n Wech gäben ward, geiht dat üm den Ümgang mit dei Wohrheit, üm dei Fraach, wo wiet wi von dat wohrhaftige Wuurt all afkamen sünd, orrer ook, wo wiet dei Unwohrheit sik in disse Welt all breitmaakt hett. Jesus Wuurt an up dei olle Pilatusfraach: Wat is Wohrheit? un secht, as hei vör Pontius Pilatus stahn deit, dat dat sien Updrach is von Geburt an, Tüchnis för dei Wohrheit aftauleggen. Un wi sünd as Christenminschen siene Nahfolgers. Un siene Jüngers hüren dat: Jug Wuurt oewerst sall sien: Ja, ja. Nee, nee. Wat noch mihr secht ward, dat is von Oebel. Ja, wenn dat so licht wier, ümmer schöne, klore Utsagen un Anwuurten tau gäben un tau bekamen. Ja orrer nee, kein wenn orrer Bibel trifft Technik Alte Texte neu erleben: der multimediale Korintherbrief. Von Mirjam Flender Paderborn. Es ist der biblische Klassiker bei vielen kirchlichen Trauungen der berühmte Satz, den der Apostel Paulus im Jahr 54/55 nach Christus an die Gemeinde in Korinth schrieb: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. (1. Korinther 13,13). Eine der frühesten Abschriften des Dokuments in griechischer Sprache aus den Jahren 175 bis 225 nach Christus wird ab dem 23. Juli in der großen kunst- und kulturhistorischen Ausstellung Caritas Nächstenliebe von den frühen Christen bis zur Gegenwart im Diözesanmuseum Paderborn zu sehen sein. Das Museum macht erstmals den wertvollen Papyrus, der als Leihgabe der Chester Beatty Library in Dublin im Original in der Ausstellung gezeigt wird, auch multimedial erlebbar: Auf einem 55 Zoll großen Bildschirm können die Besucher die digitale Version der Abschrift berühren, mit dem Finger über die einzelnen Zeilen fahren und erhalten die deutsche Übersetzung der jeweiligen Passagen. Für die Umsetzung arbeitete das Museum mit der Kölner Firma rmh new media zusammen, die sich auf die Produktion von digitalen Medien spezialisiert hat. Bereits für die große Credo -Ausstellung in Paderborn 2013 hatte die Firma einen interaktiven Taufbrunnen entwickelt. Caritas Nächstenliebe von den frühen Christen bis zur Gegenwart zeigt vom 23. Juli bis 13. oewerst, kein dit orrer dat, kein villicht orrer mal seihn. Kein ein nich, dei ja secht un nee meint, wildat hei sik nich trugen deit, apen un ihrlich tau wäsen ut Bang vör Striet, orrer dorför, den annern weih tau daun. Ja, schwor is dat, Farf tau bekennen, ihrlich un wohrhaftig tau wäsen. Worüm is dat so? Wildat inne Welt anne Saaken wichtiger tau wäsen schienen as dei Wohrheit, Macht un Geld vör allen Dingen, wi hüren un läsen jeden Dach dorvon. Un dorüm is dei gröttste Fraach in disse Welt dei: Wat bringt mi Gewinn? Woans kam ik an besten oewer dei Runn? Un disse Fragen warden blieben, solang as dei Welt bestah n deit, denn wi hemm äben nich dat Himmelriek up dei lerd. Likerst oewer gellt allens dat, wat Jesus uns in siene Prädicht up n Barch seggen deit, gellt siene Dezember 2015, wie sich die Kunst durch die Jahrhunderte dem herausfordernden Thema der Nächstenliebe immer wieder auf unterschiedlichste Art und Weise gestellt hat. Dabei spannt sich der Bogen von Kostbarkeiten aus der Antike, mittelalterlicher Buchmalerei und Schatzkunst, Mahnung tau afsolute Wohrhaftigkeit. Jesus meint ok dormit, dat wi nich so väl up uns sülben kieken sallen, nee, välmihr up dei annern, denn blots denn kann Vertrugen wassen, un Vertrugen is nu mal dei Haupsaak in n Ümgang mit unse Nächsten un ok in n Ümgang mit unsen Herrgott. Wo kein Vertrugen nich is, dor hebben Loegen un Unwohrhaftigkeiten ein wiedes Fell. Dat wi dornah sträben, uns dorüm bemäuh n, wohr un wohrhaftig tau läben, doran allein ward n wi eins mäten warden. Un wildat wi äben in disse Welt nich in t Paradies läben daun, un weiten, dat disse Welt ne böse Welt is, dorümhalben sünd un blieben wi anwäsen up unsen Herrgott un up siene Gnaad un Leiw, dei hei uns in Jesus, sienen Soehn, tauwenn deit. Nich vergäbens will n wi Ernst Moritz Arndt, 1836 Foto: rmh new media über Gemälde bedeutender Künstler wie Raffael, Lucas Cranach der Ältere, Peter Paul Rubens, Eugène Delacroix und Ernst Ludwig Kirchner bis zu Foto- und Videoarbeiten von Vanessa Beecroft und Bill Viola. Dat Wuurt för denn Heumaand Jug Wuurt oewerst sall sien: Ja, ja. Nee, nee. Wat noch mihr secht ward, dat is von Oebel. Matthäus 5, 37 dachdäglich bäden: Dien Riek laat kamen un Vergiff uns unse Schuld. Schon in dat Olle Testament spält dat Thema Wohrheit `ne grote Rull. Wi läsen in disse Daagen dei bewägenden Jakobs- und Josephs-Geschichten. Ook dei will n uns seggen: Dörch Loegen, Bedruch un Schuld hendörch kümmt allens tau n gaudes End. Gott wäs Loff un Dank, dat ok wi uns uphaben un annahmen weiten nich von wägen uns Räden un uns Daun, nee, allein von wägen unsen Herrgott siene Gnaad un Leiw un Barmhartichkeit. Un dorümhalben koenen wi fröhlich un in Tauvertrugen läben un inne Taukunft kieken, hüt un morgen un alle Daach. Rüdiger Timm ist Landessuperintendent i. R. und lebt in Schwerin. Foto: Marion Wulf-Nixdorf

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