Ernährung des Pferdes

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1 w w w. a c a d e m y o f s p o r t s. d e w w w. c a m p u s. a c a d e m y o f s p o r t s. d e Ernährung des Pferdes L E SEPROBE

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3 Kapitel 4 Die Bedarfswerte des Pferdes 4.1 Einteilung nach Rasse, Alter und Leistungspensum bzw. Beanspruchung Freizeitpferd Sportpferd/Hochleistungspferd Zuchtstute/Deckhengst Fohlen und Jungpferd Das alte Pferd 4.2 Wasser Tränktechniken 4.3 Energie- und Eiweißbedarf 4.4 Mineralstoffe und Spurenelemente Mineralstoffe (Mengenelemente) Spurenelemente 4.5 Vitamine 4.6 Wechselwirkungen 4.7 Beurteilung des Futterzustandes Ernährungszustand Haut, Fell und Horn Seite 39 von 89

4 Lernorientierung Nach Bearbeitung dieses Kapitels werden Sie: - die Rasse und das Leistungspensums beurteilen und entsprechende Bedarfswerte überblicken; - den Wasserbedarf erkennen und verschiedene Tränktechniken kennen; - Energie als elementare physikalische Größe verstehen und erkennen, wie der Organismus Energie und Protein aus der Nahrung ziehen kann; - Mineralien und Spurenelemente sowie ihre Aufgaben im Organismus kennen und zuordnen; - die Vitamine und ihre Aufgaben im Organismus kennen und zuordnen; - wichtige Verhältnisse zwischen bestimmten Werten kennen und Wechselwirkungen zwischen Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen verstehen; - den Ernährungszustand eines Pferdes beurteilen können; - einen Sichtbefund erstellen sowie - äußere Zeichen wie Fell- und Hornqualität einordnen können. Seite 40 von 89

5 Wie alle anderen Tiere haben Pferde individuelle Bedarfswerte. Diese Bedarfswerte unterscheiden sich in Energiebedarf, Proteinbedarf und in den Bedarf an Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen. Die unterschiedlichen Bedarfswerte ergeben sich je nach Rasse, Alter und Leistung, die zu erbringen ist (Erhaltungs- oder Leistungsbedarf). Aber auch andere Faktoren können Einfluss auf diese Werte nehmen, zum Beispiel das grundsätzliche Temperament eines Pferdes oder welcher Futterverwertungstyp das Tier ist (sog. Leicht- oder Schwerfuttrigkeit). Ein weiteres wichtiges Thema ist in diesem Zusammenhang der Bedarf an strukturierter Rohfaser. Wie in den vorangegangenen Kapiteln erwähnt, ist Rohfaser für die Kau- und Verdauungstätigkeit eines Pferdes unabdingbar und muss stets in angemessener Menge zur Verfügung stehen. An dieser Stelle soll auch darauf hingewiesen werden, dass die im Folgenden angegebenen Werte natürlich stets aktualisiert werden können, je nach Fortschritt der Forschung auf dem Gebiet der Tierernährung. Grundlage der in diesem Lernheft angegebenen Bedarfsund Futterwerte bilden hauptsächlich die Veröffentlichungen der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG): Empfehlungen zur Energie- und Nährstoffversorgung und DLG Futtermitteltabellen. Deshalb ist es für Futtermittelberater wichtig, regelmäßig auf aktuelle Publikationen aus diesen Bereichen zu achten, um stets auf dem neuesten Stand sein zu können. 4.1 Einteilung nach Rasse, Alter und Leistungspensum bzw. Beanspruchung Um die notwendige Konzentration einer Ration festlegen zu können, sind Kenntnisse über die mittlere Futteraufnahme zusammen mit dem Energie- und Nährstoffbedarf des Pferdes nötig. Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich mit dem Alter und dem Leistungspensum und geben auch tabellarische Übersicht über die einzelnen Bedarfswerte. Verschiedenen Rassen lassen sich durchschnittliche Werte für das Körpergewicht zuordnen. Dazu folgen hier einige in Tabelle 3. Seite 41 von 89

6 Pferderasse Durchschnittliches Körpergewicht in kg Shetlandpony 200 Islandpony 400 Araber 450 Quarterhorse 550 Deutsches Warmblut 600 Deutsches Kaltblut 700 Tabelle 3 Pferderassen und Durchschnittsgewichte (Quelle: Margot Berger, Pferde füttern, 2001) In Kapitel 1.3 wurde bereits behandelt, dass es verschiedene Rassen und entsprechend verschiedene Pferdetypen gibt. Futterverwertung und Fresstrieb können dabei stark variieren. Robustrassen zum Beispiel haben normalerweise ein durchschnittliches Temperament. Hautisolation und Fettansatz sind als sehr gut zu beurteilen. Die Futterverwertung und der Fresstrieb sind im Durchschnitt sehr gut oder sogar extrem. Im Gegensatz dazu stehen Vollblutrassen. Sie haben meist ein sehr bis extrem hohes Temperament. Ihre Hautisolation und ihr Fettansatz sind befriedigend bis ausreichend. Die Futterverwertung und der Fresstrieb sind im Durchschnitt gut bis befriedigend. Durchschnittliche Futterverwertung und Fresstrieb im Überblick: - Kaltblut sehr gut - Robustrassen sehr gut bis extrem - Warmblüter befriedigend - Vollblüter gut bis befriedigend Alle Angaben in den Tabellen, die sich auf das Pferdegewicht beziehen sind deshalb auch immer im Hinblick auf die jeweilige Rasse und vor allem die typische Futterverwertung zu modifizieren. Jedes Pferd ist ein Individuum und hat seine ganz eigenen Bedürfnisse und Merkmale, die stets zu berücksichtigen sind. Auch das Leistungspensum spielt bei der Rationsgestaltung eine sehr große Rolle. Für die Beurteilung dessen soll folgende Einteilung als Hilfe dienen: - Erhaltung = Stalltag, Weidegang, etwas Bewegung - leichte Arbeit = 1 Std. Arbeit (Pferd muss schwitzen) in der Reitbahn oder 3 Std. Schritt beim Ausritt. - mittlere Arbeit = 2 Stunde Arbeit in der Reitbahn oder 1 Std. leichter und 0,5 Std. mittlerer Trab - schwere Arbeit = mehrstündige Arbeit oder 1 Std. leichter und 0,5 Std. mittlerer Trab und 0,25 Std. Galopp - schwerste Arbeit = vielstündige Arbeit z. B. Militarypferd, Distanzpferd oder Zugpferd. Seite 42 von 89

7 Von großer Bedeutung ist die Trockensubstanz im Hinblick auf die Futteraufnahme. Bei einer reinen Weidehaltung kann man zum Beispiel die mittlere Aufnahme an Trockensubstanz zur Kalkulation der dabei verzehrten Menge nutzen. Folgende Tabelle zeigt die tägliche mittlere Aufnahme des Pferdes an Futter-Trockensubstanz in % des Körpergewichts (vgl. GfE 1994): Rasse Erhaltung Arbeit Hochträchtigkeibens-mo- Laktation Le Le Lenabens-monabens-monat kleine 1,3-1,6 1,8-2,9 1,9-2,1 2,4-3,0 2,8-3,2 2,6-3,0 2,1-2,5 mittlere 1,2-1,4 1,5-2,4 1,6-1,8 2,0-2,5 2,0-2,5 1,8-2,2 1,6-1,8 große 1,0-1,3 1,3-2,2 1,3-1,6 1,7-2,3 1,7-2,3 1,6-2,0 1,3-1,7 Tabelle 4 Mittlere Aufnahme des Pferdes an Futter-Trockensubstanz in % des Körpergewichts (Quelle: GfE 1994) Zudem gibt es natürlich entsprechende Faustzahlen für die Rationsberechnung einer Tagesration. Für die Trockensubstanzaufnahme gilt: - Laktierende Stuten: ca. 2 % des Lebendgewichtes - Übrige Pferde: ca. 1,5 % des Lebendgewichtes Der Rohfasergehalt liegt bei % in der Gesamtration, und der Raufutteranteil sollte bei mindestens 0,5-0,6 kg je 100 kg Körpergewicht liegen. Hinweis Vor allem die Angaben zum Raufutteranteil stellen hier die absoluten Mindestanforderungen dar. Nach neueren Erkenntnissen muss mind. 1 kg je 100 kg Körpergewicht angesetzt werden. So wird es Ihnen im Lehrgang auch immer wieder begegnen. Energie- und Eiweißwerte basieren auf speziellen Berechnungsmöglichkeiten (vgl. Kompetenzzentrum PFERD Baden-Württemberg, Arbeitsteam Pferdehaltung). Seite 43 von 89

8 Verdauliche Energie und verdauliches Rohprotein lassen sich folgendermaßen berechnen: [Verdauliche Energie (DE in Megajoule (MJ)] Bruttoenergie im Futter - Energie im Kot = verdauliche Energie [Verdauliches Rohprotein (DP) in Gramm (g)] Rohprotein im Futter - Rohprotein im Kot = verdauliches Rohprotein Pferde im Erhalt und Freizeitpferde Auch Freizeitpferde haben oft nur den Erhaltungsbedarf, da das Arbeitspensum sehr gering ist. Das bedeutet, Sie müssen unter normalen Umständen keine bis höchstens geringe Leistung erbringen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Versorgung deshalb einfach ist, sondern dass sich im Gegenteil oft viel schwieriger gestaltet. Durch den mit dem geringen Leistungspensum oft verbundenen Bewegungsmangel kommt es bei nicht fachgerechter Rationsgestaltung schneller zu Überversorgungen, seltener zur Unterversorgung. Beim Erhaltungsbedarf liegt das Augenmerk auf dem Einsatz von vor allem rohfaserreichen Futtermitteln. Dies kann meist schon durch die Komponenten Weide und Heu abgedeckt werden. Es gibt allerdings auch Faktoren, bei denen evtl. der Einsatz von Kraftfutter nötig wird. Bei einer Offenstallhaltung zum Beispiel verbrauchen Pferde durch die körpereigene Wärmeregulation gerade im Winter mehr Energie und erhöhen dadurch evtl. den Bedarf. Auch wenn die Analysewerte von Weide und Heu nicht optimal sind, kann es sein, dass Futterergänzer notwendig werden. Bedarfswerte Erhaltung in der Übersicht: Gewicht in kg Verd. Energie Verd. Roh- Calcium (g) Phosphor Natrium (g) Chlor (g) (MJ) protein (g) (g) Tabelle 5 Bedarfswerte Erhaltung (vgl. GfE, 1994) Seite 44 von 89

9 Bedarfswerte leichte Arbeit in der Übersicht: Lehrskript Gewicht in kg Verd. Energie Verd. Rohprotein Calcium (g) Phosphor (g) Natrium (g) Chlor (g) (MJ) (g) Tabelle 6 Bedarfswerte leichte Arbeit (vgl. GfE, 1994) Spurenelemente und Vitamine, kurze Übersicht: Eisen (mg) Kupfer (mg) Zink (mg) Mangan (mg) Selen (mg) Vitamin A (IE) Vitamin D (IE) Vitamin E (mg) Reitpony (ca , , kg) Groß-pferd , , (ca. 600 kg) Kaltblut ( , , kg) Tabelle 7 Spurenelemente und Vitamine (vgl. GfE, 1994) Freizeit- und Sportpferde Arbeit bedeutet beim Pferd vor allem Bewegung. Dadurch werden die Thermoregulation und natürlich der Energiehaushalt vermehrt beansprucht. Sport- und Arbeitspferde, die in Disziplinen wie Dressur, Springen, Rennen, Fahren, Distanzen oder Vielseitigkeit eingesetzt werden, müssen ihrer Leistung entsprechend gefüttert werden. Die Muskelarbeit, die beim Sport erbracht werden muss, ist nur über eine zusätzliche Versorgung mit Nähstoffen, Wasser und Elektrolyten zu gewährleisten. Durch die Schweißbildung bei Arbeitsleistung verliert der Körper vor allem Natrium, Kalium und Chlorid. Um den Bedarf einzuschätzen, muss die geleistete Arbeit (Schwere des Arbeitspensums) berücksichtigt werden und ob die Beanspruchung kurzfristig (z. B. Rennpferd) oder langandauernd (z. B. Distanzpferd) erfolgt. Die Arbeitsleistung ergibt sich dann aus Körpergewicht (evtl. mit Reitergewicht), Geschwindigkeit und Belastungsdauer. Folgende Tabellen zeigen die durchschnittlichen Bedarfswerte von Pferden mit mittlerer und Pferden mit schwerer Arbeit. Seite 45 von 89

10 Reitpony (ca. 400kg) Großpferd (ca. 600kg) Kaltblut (800kg) Bedarfswerte mittlere Arbeit in der Übersicht: Gewicht Verd. Verd. Rohprotein Calcium Phosphor Natrium Chlor (g) in kg Energie (MJ) (g) (g) (g) (g) Tabelle 8 Bedarfswerte mittlere Arbeit (vgl. GfE, 1994) Bedarfswerte schwere Arbeit in der Übersicht: Gewicht Verd. Verd. Rohprotein Calcium Phosphor Natrium Chlor (g) in kg Energie (MJ) (g) (g) (g) (g) Tabelle 9 Bedarfswerte schwere Arbeit (vgl. GfE, 1994) Spurenelemente und Vitamine, Muskelarbeit, kurze Übersicht: Eisen Kupfer Zink Mangan Selen Vitamin Vitamin Vitamin (mg) (mg) (mg) (mg) (mg) A (IE) D (IE) E (mg) , , , , , , Tabelle 10 Spurenelemente und Vitamine, Muskelarbeit (vgl. GfE, 1994) Seite 46 von 89

11 Übung Bedarfswerte Lehrskript Recherchieren Sie doch einmal, ob sich die Bedarfswerte für Spurenelemente und Vitamine mittlerweile vielleicht geändert haben, z. B. beim Sportpferd (Muskelarbeit). Es kann immer wieder vorkommen, dass die Wissenschaft im Laufe der Jahre zu neuen Erkenntnissen kommt. Als Futtermittelberater sollten Sie hierzu immer auf dem aktuellen Stand sein und wissen, wo Sie diese Informationen finden können. Veröffentlichen Sie Ihre Ergebnisse im Forum in der Lerngruppe dieses Lehrgangs und diskutieren Sie sie mit Ihren Lehrgangskollegen. Da bei echter Arbeitsleistung vor allem die Energiewerte interessant sind, folgt im Anschluss ein Beispiel zum energetischen Leistungsbedarf (MJ DE) eines Pferdes in Abhängigkeit von der Belastungsintensität (600 kg Körpergewicht; GfE 1994) Gangart Schritt Schritt Trab Trab Galopp Galopp langsam schnell leicht schnell mittel schnell Geschwindigkeit 3, Km/h Entfernung m/min Dauer der Belastung Leistungsbedarf (MJ DE) (Minuten) Tabelle 11 energetischer Leistungsbedarf (vgl. GfE, 1994) Seite 47 von 89

12 4.1.3 Zuchtstuten und Deckhengste Zuchtstuten und Deckhengste erbringen auch große Leistungen, die entsprechend berücksichtigt werden müssen. Im Schnitt sollen Zuchtstuten im Jahr ein Fohlen gebären. In den einzelnen Phasen der Trächtigkeit bis hin zu Geburt und Laktation ist dabei eine an die Leistungsphasen angepasste Fütterung besonders wichtig. Bei Stuten unterscheiden wir in niedertragend, hochtragend und laktierend. Bis zum 7. Monat der Gravidität (Trächtigkeit) besteht bei Zuchtstuten kein Mehrbedarf. Es werden die Bedarfswerte nach Erhalt bzw. nach der zu erbringenden Leistung gerechnet. Bis 8 Wochen nach der Belegung der Stute sollten möglichst überhaupt keine Schwankungen bei der Nahrungszufuhr aufkommen, da der Embryo noch nicht mit dem Uterus verbunden ist. Ab dem 8. Graviditätsmonat steigen die Bedarfswerte. Die Energie geht vom 1,25- bis zum 1,4-fachen Bedarf des Erhalts nach oben. Der Eiweiß-, Calcium- und Phosphorbedarf übersteigt diesen bis zum 1,5- Fachen. Die bedarfsgerechte Versorgung mit Mineralien und Spurenelementen ist einzuhalten, da Über- oder Unterversorgungen sich negativ auf das Fohlen auswirken können. Wichtig ist ebenfalls, darauf zu achten, dass die Stuten während der Trächtigkeit nicht verfetten, da es sonst zu Geburtsschwierigkeiten kommen kann. Sind Stuten hochtragend, erhöht sich im letzten Drittel der Trächtigkeit neben dem Bedarf an Energie und Rohprotein auch der Vitamin- und Mineralstoffbedarf. Es ist die Phase, in der die Skelettentwicklung des Fohlens stattfindet. Ebenso beachtet werden muss die Leistung bei Laktation, also wenn die Fohlen gesäugt werden. Vor der Geburt sollte die Futtermenge leicht gedrosselt werden, um eine Überladung des Verdauungstraktes zu vermeiden, und es sollte kein Futterwechsel mehr stattfinden. Der Heubedarf liegt bei ca. 0,5-0,6kg pro 100 kg Lebendgewicht der Stute. Nach dem Abfohlen wird die Futtermenge dann wieder allmählich gesteigert, und nach 2 Wochen liegt die Aufnahmekapazität bei über 2,5 % des Lebendgewichtes. Wird die Menge zu schnell gesteigert, kann dies zu einer zu hohen Milchproduktion führen, was häufig Verdauungsstörungen beim Fohlen mit sich bringt. Kraftfutter sollte 3- bis 4- mal am Tag gegeben werden, wobei spezielle Kraftfuttermittel für laktierende Stuten zum Einsatz kommen können. In den nachfolgenden Tabellen unterscheiden wir Graviditätsmonate (GM) und Laktationsmonate (LM). Seite 48 von 89

13 Bedarfswerte Zuchtstuten, in der Übersicht: Tabelle 12 Bedarfswerte Zuchtstuten (vgl. GfE, 1994) Lehrskript Lebendmasse des erwachsenen Pferdes, kg GM Verd. Energie, MJ Verd. Rohprotein, g GM Verd. Energie, MJ Verd. Rohprotein, g Calcium, g Phosphor, g Natrium, g Chlor, g LM Verd. Energie, MJ Verd. Rohprotein, g LM Verd. Energie, MJ Verd. Rohprotein, g Calcium, g Phosphor, g Natrium, g Chlor, g LM Verd. Energie, MJ Täglicher Bedarf der Zuchtstute an verdaulicher Energie in MJ DE (im Schaubild grün dargestellt) und verdaulichem Rohprotein in g (im Schaubild orange dargestellt) in der Phasenfütterung (600 kg Körpergewicht): Abbildung 5 Bedarf der Zuchtstute an verdaulicher Energie (Quelle: Praxisgerechte Pferdefütterung, DLG/Band198) Phase I Phase II Phase III Phase IV Phase V Phase VI Verd. Rohprotein, g = nicht tragend = niedertragend = hochtragend = Hochlaktation (bis 9. Woche nach Geburt) = Hochlaktation ( Woche nach Geburt) = Spätlaktation (ab 17. Woche nach Geburt) Seite 49 von 89

14 Beispielration Stute, laktierend, 600 kg Körpergewicht Futtermittel Menge (kg) Heu 6 Hafer 7 Sojaextraktionsschrot 1 Mineral-/Vitaminfutter 0,1 Weitere Beispiele finden Sie im weiteren Verlauf des Lehrskriptes. Hinweis Die Raufuttermenge kann bei Bedarf nach oben variieren (da mind. 1 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht). Bei allen Beispielrationen wie dieser ist zu beachten, dass sie exemplarisch sind und nicht pauschal übernommen werden können. In der Praxis müssen selbstverständlich immer die jeweiligen Futterwerte (unter anderem in Bezug auf Erntezeitpunkt, Düngung und Herkunft) berücksichtigt werden. Wie Sie bereits gelernt haben, hat jedes Pferd zudem eine individuelle Futterverwertung, die es zu berücksichtigen gilt. Dies ist vor allem in sensiblen Situationen wie Trächtigkeit und Laktation zu bedenken. Für Deckhengste gilt, diese außerhalb der Decksaison nicht übermäßig zu füttern. Dies würde sich später für die Zuchtleistung eher negativ auswirken. Deshalb wird die Zufuhr von Nährstoffen erst vor der Decksaison angepasst. Der Energiebedarf erhöht sich bei starker Beanspruchung des Hengstes (ca. 15 Sprünge in der Woche sowie zusätzliche Bewegung von ca. 1 Stunde) um 50 % des Erhaltungsbedarfs. Der Eiweißbedarf übersteigt den Erhalt um das 3- bis 4-Fache. Zusätzlich sollte auf eine Versorgung mit Aminosäuren (Lysin, Methionin, Cystin) geachtet werden, um die Spermaqualität zu verbessern. Der Bedarf an Mineralien und Vitaminen ist dabei ähnlich hoch wie bei tragenden Stuten. Seite 50 von 89

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