Arzneimittel in der Schwangerschaft
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- Sebastian Junge
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1 Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz Institut für Pharmazeutische Chemie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main/ZAFES
2 Der ideale Zustand ist.. 2 Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz
3 Die Contergan-Katastrophe 3 Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz
4 Themen Allgemeine Grundsätze Arzneistoffe (Klassen) nach Indikationen (OTC). Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen Venöse Rückflussstörungen Durchfall Verstopfung Harnwegsinfekte Schlafstörungen Schnupfen 4 Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz
5 Entwicklung und Fehlbildungen 5 Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz
6 Gruppeneinteilung der Roten Liste 11 Gruppen Gr. 1: Bei umfangreichen Anwendungen am Menschen ergab sich kein Verdacht auf eine embryotoxische/teratogene Wirkung. Auch im Tierversuch Gr. X:.. Gr. 11: Es besteht das Risiko mutagener/karzinogener Wirkungen 6 Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz
7 Gruppeneinteilung der FDA 5 Gruppen A -: Adäquate, gut kontrollierte Studien bei schwangeren Frauen zeigen kein Risiko für den Fetus im ersten (zweiten, dritten oder allen) Trimenon und die Möglichkeit eines Schadens für den Fetus erscheint fern.. X -: Studien beim Tier oder beim Menschen haben fetale Anomalitäten gezeigt und/oder es liegen Hinweise für ein fetales Risiko.. 7 Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz
8 Gruppeneinteilung des ADEC 7 Gruppen A -: Arzneimittel, die von einer großen Zahl schwangerer Frauen und von Frauen im gebärfähigen Alter eingenommen worden sind, ohne dass ein gesicherter Anstieg in der Häufigkeit von Missbildungen und anderen X -: Arzneimittel, die ein so hohes Risiko haben, dem Fetus dauerhaften Schaden zuzufügen, dass sie in der Schwangerschaft oder wenn die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht, nicht verwendet werden sollten. 8 Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz
9 Literatur 9 Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz
10 Grundsätze der Arzneimitteltherapie Worauf sollte unbedingt geachtet werden! Verzicht auf jede entbehrliche Arzneimitteltherapie Abwägung von mütterlichem Nutzen und kindlichem Risiko Dosis so niedrig wie möglich, Anwendung so kurz wie möglich Erprobten Arzneistoffen den Vorrang geben Monotherapie statt Kombination
11 Wirkstoffe mit nachgewiesener embryo-/fetotoxischer Wirkung Wirkstoffklasse Schädigung Antibiotika - Aminoglykoside Ohr/Niere - Gyrasehmmer Knorpel - Tetracycline Zähne/Knochen Antiepileptika - Carbamazepin Spina bifida, Endphalangen - Phenytoin Herzfehler - Phenobarbital steigert Teratogenität anderer AS - Valproinsäure Neuralrohrdefekte
12 Wirkstoffe mit nachgewiesener embryo-/fetotoxischer Wirkung Wirkstoffklasse Schädigung Antihypertensiva - ACE-Hemmer Multiple Fehlbildungen - AT 1 -Rezeptor-Antagonisten Multiple Fehlbildungen Antimykotika (systemisch) - Azolantimykotika In hohen Dosen im Tierversuch teratogen
13 Klassifizierung Geeignet Keine ausreichenden Daten (wahrscheinlich geeignet) Kontraindiziert
14 Arzneistoffe gegen Bluthochdruck β 1 -selektive Betablocker (Atenolol, Metoprolol..) ACE-Hemmer, Sartane, Ca-Antagonisten Methyldopa Furosemid, Torasemid Dihydralazin Urapidil
15 Arzneistoffe gegen zu niedrigen Blutdruck Oxilofrin (Carnigen ) Sympathomimetikum
16 Asthma Theophyllin β 2 -Sympathomimetika
17 Schwangerschaftserbrechen Ingwerwurzelstock Doxylamin Diphenhydramin Vitamin B 6 Odansetron Aprepitant Tropisetron
18 Sodbrennen Antazida Sucralfat Omeprazol Ranitidin
19 Blähungen Dimeticon Simeticon
20 Verstopfung Bisacodyl Flohsamenschalen Lactulose, Sorbitol Aloe-Trockenextrakt Magnesiumsulfat Natriumsulfat Rizinusöl Sennesblätter/Früchte
21 Durchfall WHO-Lösung (Elotrans ) Apfelpulver Pektin Kohle, medizinische
22 Hämorrhoiden Lokale Anwendung Bismutgallat Lidocain Fluocortolon Fluocinonid Benzocain
23 Grundsätze der Arzneimitteltherapie Harnwegsinfekte Arztbesuch! Bärentraubenblätter-TE Nitrofurantoin (kontraindiziert im 3. Trimenon)
24 Vaginalerkrankungen (allgemein) Keine Selbstmedikation! Ärztliche Konsultation zwingend erforderlich
25 Schlafstörungen Doxylamin Benzodiazepine Zaleplon, Zolpidem, Zopiclon Baldrianwurzel (keine ausreichenden Daten)
26 Depressive Verstimmung Amitriptylin, Nortriptylin (möglichst nicht 1. und 3. Trimenon) Für alle übrigen Arzneistoffe gilt: Keine ausreichenden Daten
27 Grundsätze der Arzneimitteltherapie Vitamine Folsäure (präkonzeptionell bis 12. SSW) Jod
28 Grundsätze der Arzneimitteltherapie Schnupfen Kochsalzlösung Doxylamin Dexpanthenol Naphazolin, Tramazolin u.a.
29 Grundsätze der Arzneimitteltherapie Halsschmerzen Arztbesuch! Antibiotika nach ärztlicher Verordnung Wenig geeignete Arzneistoffe für die Schwangerschaft Selbstmedikation stark einschränken
30 Fieber Paracetamol ASS Ibuprofen (1.-2. Trimenon)
31 Husten Meist keine ausreichenden Daten vorhanden Codein Noscapin Pentoxyverin Acetylcystein Ambroxol Bromhexin
32 Grundsätze der Arzneimitteltherapie Immunsystem Echinacea purpurea Vitamin C Zink
33 Kopfschmerzen, Migräne Paracetamol Codein Indometacin Meloxicam
34 Grundsätze der Arzneimitteltherapie Trockenes Auge Carbomer Carmellose Hyaluronsäure Hypromellose Polyvinylalkohol Retinolpalmitat Povidon
35 Bindehautentzündung Arztbesuch!
36 Wunddesinfektion Povidon-Iod Octenidin + Phenoxyethanol
37 Fußpilz Bifonazol Clotrimazol Econazol Ketoconazol Miconazol Naftidin Terbinafin Tolnaftat
38 Nagelpilz Clotrimazol Amorolfin Bifonazol Ciclopirox
39 Sonnenbrand Die beste Therapie ist die Prophylaxe! Chlorphenoxamin Benzocain Dimetindenmaleat Hydrocortison
40 Insektenstiche Chlorphenoxamin Benzocain Dimetindenmaleat Hydrocortison
41 Akne Nahezu alle Arzneistoffe kontraindiziert Azelainsäure
42 Grundsätze der Arzneimitteltherapie Warzen Milchsäure Salicylsäure
43 Lippenherpes Melissenblätter-TE Aciclovir Zinksulfat
44 Entzündungen der Mundschleimhaut Keine ausreichenden Daten für die meisten Wirkstoffe Gurgelpräparate sollten grundsätzlich nicht geschluckt werden
45 Allergien Clemastin Dimenhydrinat Diphendydramin Dimetinden Meclozin
46 Venentherapeutika Nutzenbelege fraglich Keine perorale Anwendung Lokale Anwendung nicht im 1. Trimenon Rosskastaniensamen-Extrakt Rotes Weinlaub Heparin-Natrium
47 Danke
48 Danke 48 Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz
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