Die betriebliche schriftliche und mündliche Prüfung in der neuen kaufmännischen Grundbildung
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- Elke Keller
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1 Stiftung arcoidis Jungholzstrasse 43 Postfach Zürich Telefon Telefax Die betriebliche schriftliche und mündliche Prüfung in der neuen kaufmännischen Grundbildung Ein Kurzüberblick Eine Stiftung der Kalaidos Bildungsgruppe Schweiz 15. November 2005, Claudia Zürcher
2 1 Die schriftliche LAP im betrieblichen Teil Leistungsziel Leistungsziel Leistungsziel Prüfungsfächer 3 Die schriftliche LAP Zeugnis BerechnungGewicht Arbeits- und Lernsituationen (ALS) ALS ALS ALS ALS Mittelwert der 4 Leistungen Betrieblicher Teil Prozesseinheiten (PE) Berufspraktische Situationen und Fälle PE PE LAP Mittelwert der 2 Leistungen Note Berufliche Situationen, die gute Kommunikation verlangen LAP Note Die schriftliche LAP dauert 120 Minuten. Es werden Fragen und vernetze Aufgaben zu den Leistungszielen aus dem Modelllehrgang gestellt. ACHTUNG: es können alle Leistungsziele aus dem Modelllehrgang geprüft werden. 2 Die mündliche LAP im betrieblichen Teil 2.1 Die Idee PRÜFEN SIE MÜNDLICH DAS, WAS SIE ANDERS NICHT PRÜFEN KÖNNEN! Bei der Entwicklung der neuen kaufmännischen Grundbildung war die Ausbildung von Fach-, Sozial- und Methodenkompetenzen ein zentrales Anliegen der Beteiligten. Die Umsetzung erfolgt in den verschiedenen Lernorten über methodisch-didaktisch aufbereiteten Unterricht, die Ausbildung am Arbeitsplatz, den ük und anderen Prüfungselementen wie Projektarbeiten. Das Ziel ist, das zu prüfen was ausgebildet und gefördert wurde. Die schriftliche Lehrabschlussprüfung, die ALS und die PEs erlauben vor allem auch Fachkompetenzen zu bewerten. In den ALS und PEs ist die Bewertung von vereinzelten Sozial- und Methodenkompetenzen beinhaltet. Um die ganze Bandbreite der kommunikativen Fähigkeiten der künftigen Kaufleute beurteilen zu können, wurde ein neues Prüfungsmodell für die mündlichen Prüfungen festgelegt. Dieses Modell behandelt zwei Gesprächssituationen daher auch die Bezeichnung Modell 2. Die betriebliche Prüfung in der neuen kaufmännischen Grundbildung Mündl.&Schriftl. Seite 2 von 5
3 2.2 Rahmenbedingungen Das Modell 2 umfasst berufliche Situationen, die eine gute Kommunikation verlangen. In dieser mündlichen Prüfung beweisen die Kandidatinnen und Kandidaten vor allem ihr Können in kommunikativen Situationen von kaufmännisch Tätigen im Rahmen ihres Praktikumsbetriebs und ihrer Branche wie z.b. Beratung oder Verkauf. Dabei schlüpft ein Prüfungsexperte in die Rolle eines Kunden, einer Mitarbeiterin, einer Klientin etc. Die mündliche Prüfung dauert 30 Minuten (reine Prüfungszeit, ohne Vorbereitung) pro Kandidat/in. Es gibt keine Gruppenprüfungen. 2.3 Umgebungsbedingungen Die Raumaufteilung entspricht der gezeichneten Situation. Umgebungsbedingungen bei der Prüfung Kunde 7 Kandidat Prüfungsexperte Ein Prüfungsexperte sitzt hinter einem Tisch, ausserhalb des direkten Blickfeldes des Praktikanten/der Praktikantin. Er/Sie macht sich Notizen, Stichworte, Bemerkungen zu den zu beurteilenden Kriterien. Der Experte, der die Rolle eines Kunden übernimmt, sitzt dem Kandidaten/der Kandidatin direkt vis à vis. Die betriebliche Prüfung in der neuen kaufmännischen Grundbildung Mündl.&Schriftl. Seite 3 von 5
4 2.4 Ausgestaltung der Gesprächssituationen Der Kandidat/die Kandidatin erhält 5 Minuten vor Prüfungsbeginn eine Darstellung einer Gesprächssituation in den Eckwerten. Dabei wird die Ausgangslage so beschrieben, dass sie der lernenden Person eine Orientierung gibt. Die Aufgabenstellung zur Gesprächsführung gibt Hinweise auf die Beurteilungsgesichtspunkte. Die Prüfungsexperten bereiten die Gesprächssituationen auf der Basis des Praxisberichts vom Kandidaten vor. Der Praxisbericht umfasst Fragen zu den Tätigkeiten und den kommunikativen Situationen während der betrieblichen Ausbildung. Die Schüler/Praktikanten haben diesen im 3. ük erhalten. Das Modell 2 Kandidat füllt den Praxisbericht aus wird über den ük-leiter im ük 3 ausgelöst 10 Prüfungsexperten legen auf dieser Basis zwei Gesprächssituationen fest Die PEX haben die Auswahl: Kundengespräche (Verkaufsgespräche, Reklamation, Beratung, Auskunftserteilung etc.) Weitere interne Kommunikationssituationen aus dem Lehrbetrieb (sich als Fachperson aus der Sicht des Lehrbetriebes einbringen) Bewertung erfolgt auf der Basis des Kriterienkatalogs gemäss der Vorgabe für Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz PEX: Prüfungsexperte/in 2.5 Ablauf der Prüfung Am Prüfungstag selbst hat der/die Kandidat/in 5 Minuten zur Vorbereitung auf die erste Gesprächssituation. Anschliessend ist die 15-minütige Prüfung. Dann folgt die zweite Gesprächssituation nach dem gleichen Vorgehen. 11 Prüfung selbst 5 Minuten Vorbereitung für den Kandidaten auf die Gesprächssituation 1 Mögl. Rollenwechsel der Prüfungsexperten (PEX) 5 Minuten Vorbereitung für den Kandidaten auf die Gesprächssituation 2 Der Kandidat wird verabschiedet die Bewertung erfolgt gemäss dem Bewertungsraster 15 Minuten Prüfung (ein PEX ist der Gesprächspartner der zweite PEX sitzt im Hintergrund und macht für die Bewertung Notizen) Abschlussfrage: Und wie geht der Prozess nun in Ihrer Firma weiter? 15 Minuten Prüfung (ein PEX ist der Gesprächspartner der zweite PEX sitzt im Hintergrund und macht für die Bewertung Notizen) Abschlussfrage: Und wie geht der Prozess nun in Ihrer Firma weiter? Die betriebliche Prüfung in der neuen kaufmännischen Grundbildung Mündl.&Schriftl. Seite 4 von 5
5 2.6 Bewertung und Gewichtung Für beide Gesprächssituationen haben die Prüfungsexperten ein vorbereitetes Raster nach dem sie die gewählten Kriterien für Fach-, Sozial- und Methodenkompetenz bewerten. Gewichtung pro Gesprächssituation (48 Punkte) 12 Sozialkompetenz (15 Punkte) Methodenkompetenz (15 Punkte) Fachkompetenz (18 Punkte) Kriterienkatalog Kriterienkatalog Kriterienkatalog Arbeitsabläufe beschreiben plus 4 Punkte für den Gesamteindruck = 100 Punkte Abschliessend vergeben Sie noch für den Gesamteindruck max. 4 Punkte. 2.7 Praxisbericht Der Praxisbericht ist der Schlüssel zur mündlichen Prüfung. Er gibt den Prüfungsexperten Auskunft über den Betrieb, die Tätigkeiten, das Umfeld und die klassischen Gesprächssituationen in der Ausbildung. Der Praxisbericht steuert die mündliche Prüfung stark und kann bzw. soll daher auch ganz gezielt so ausgefüllt werden, dass der Kandidat/die Kandidatin seine/ihre kommunikativen Stärken zum Ausdruck bringt. Der Praxisbericht sollte wahrheitsgetreu ausgefüllt werden. Angaben die nicht stimmen, führen höchstens zu Prüfungssituationen, die nicht zu bewältigen sind. Für die Prüfungsexperten als Aussenstehende sollten die Erklärungen im Bericht verständlich geschrieben werden. Der Berufsbildner/die Berufsbildnerin prüft den Praxisbericht dahingehend ob die gemachten Aussagen der Realität entsprechen, die Ausführungen verständlich sind und ob die lernende Person auch ihre kommunikative Stärke zum Ausdruck gebracht hat. Er/sie versucht abzuschätzen ob die Informationen für die mündliche Prüfung ausreichend sind. Der Berufsbildner/die Berufsbildnerin zeigt mit der Unterschrift des Berichts die Richtigkeit an. Es besteht die Möglichkeit noch eine Broschüre oder einen Prospekt dem Praxisbericht beizulegen. Ebenso ist das Ausbildungsprogramm ein fixer Bestandteil des Praxisberichts. Die betriebliche Prüfung in der neuen kaufmännischen Grundbildung Mündl.&Schriftl. Seite 5 von 5
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