Medikamente bei nicht motorischen Symptomen. M. Böddeker Zentrum für Neurologie und Neurorehabilitation Luzerner Kantonsspital LUKS
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- Anna Insa Salzmann
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1 Medikamente bei nicht motorischen Symptomen M. Böddeker Zentrum für Neurologie und Neurorehabilitation Luzerner Kantonsspital LUKS
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3 Krankheitszeichen Nigrostriatale System Lewy-Pathologie Motorisch Bradykinese, Rigor, Tremor axiale motorische Störungen (Dysarthrie, posturale Instabilität) nicht motorische Symptome vegetative Symptome kognitive Störungen neuropsychische Störungen
4 Nicht motorische Krankheitszeichen Kreislaufregulationsstörung Störung der Verdauung Blasenentleerungsstörung Schlafstörungen Depression vermehrter Speichelfluss Riechstörung Salbengesicht Schwitzanfälle
5 Kreislaufregulationsstörungen Störung des "vegetativen Nervensystems" verhindert eine korrekte Anpassung des Blutdruckes (im Stehen versackt ½ Liter Blut in den Gefässen, Gefässe müssen engestellt werden damit Blutdruck stabil, beim Parkinson ungenügende Engstellung der Gefässe = orthostatische Hypotonie) bei bis zu 60% der Parkinsonpatienten erst im Verlauf auftretend, häufiger bei älteren Patienten
6 Kreislaufdysregulation Symptome Gangunsicherheit, Schwindel, "Sturm" Ohrensausen Sehstörungen (Verschwommensehen, Farbsehstörung, Tunnelblick) Müdigkeit, Antriebstörung, Konzentrationsstörung Ohnmacht Schmerzen v. a. Schulter-/ Nackenbereich Engegefühl auf der Brust
7 Kreislaufregulationsstörung Verstärkung der Symptome nach Nahrungsaufnahme in den frühen Morgenstunden bei körperlicher Belastung bei Hitze und Alkoholgenuss durch Parkinsonmedikamente
8 Kreislaufregulationsstörungen Behandlung ausreichende Flüssigkeitszufuhr, ca. 2 Liter/Tag ausreichende Salzzufuhr (10g/Tag) Stützstrümpfe Überkreuzen der Beine beim Stehen 300ml Wasser vor dem Aufstehen (stabilisiert RR für 1-2 Std) (Boullion führt kurzfristig eher zu einer Blutdrucksenkung)
9 Kreislaufregulationsstörung medikamentös Anpassung der Parkinsonmedikamente Medikamentöse Engstellung der Gefässe Motilium (bei Therapie mit L-Dopa / Dopaminagonisten Effortil Gutron Medikamentöse Erhöhung des Kreislaufvolumens Florinef Minirin-Nasenspray
10 Verdauungsstörung Vor allem Auftreten von Verstopfungen (veränderte Magen- Darmpassage, medikamentös) Ballastoffreiche Lebensmittel (Getreide, Gemüse, Kartoffeln) ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2-2,5 Liter/Tag) mehrere kleine, anstatt weniger grosser Mahlzeiten L-Dopa zusammen mit Eiweissen kann Wirkung vermindern (Milchprodukte, Fisch, Fleisch, 1/" vor oder 11/2 Stunden danach) Medikamentös: Movicol (erhöht Wassergehalt des Stuhls)
11 Blasenentleerungsstörung Symptome vermehrter Harndrang, Harnverhalt, nächtliches Wasserlassen Behandlung auf keinen Fall Flüssigkeitszufuhr vermindern am Abend weniger trinken physiotherapeutische Beckenbodengymnastik Abklärung behandelbarer Ursachen (Infekt, Prostatvergrösserung) Medikamentöse Therapie zur besseren Koordination der Blasenmuskulatur und Muskulatur des Blasenhalses) Anticholinergika z.b. spasmo-urgenin neo (Nebenwirkung; Verschlechterung der Kognition)
12 Schlafstörung Behandlung Ursachen Bradykinese in der Nacht Albträume und Trugbilder in der Nacht (visuelle Halluzinationen) medikamentöse Nebenwirkungen: Dopaminagonisten REM-Schlafstörung (Verlust der Muskelatonie im REM-Schlaf) Behandlung Bewegung vor dem Zubettgehen,abends kein Koffein, Nikotin oder Alkohol, gut rutschende Bettwäsche usw. REM-Schlafstörung: Clonazepam (Rivotril), Parkinsonmedikamente anpassen optische Halluzinationen: atypische Neuroleptika (Clozapin, Quetiapin), Parkinsonmedikamente anpassen
13 Depression häufig als Frühsymptom vor motorischen Beschwerden transmitterbedingt, nicht primär reaktiv Häufigkeit etwa 40% Therapie Tricyklische Antidepressiva NW: Kognition, Verstopfung SSRI (Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) NW: Verschlechterung der Motorik möglich psychotherapeutische Behandlung
14 Kognitive Störungen vor allem Gedächtnisstörungen, Planungsstörung, Problem- lösung, visuell-räumliche Funktionsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten optische Halluzinationen Behandlung Nebenwirkung der Antiparkinsonmedikamente überprüfen (vor allem Dopaminagonisten), Anticholinergika Vereinfachung der Parkinsonmedikation ggf. Einsatz kognitionsstabilisierender Medikamente (Rivastigmin, Donepezil) bei Halluzinationen ggf. Neuroleptika (Quetiapin, Clozapin)
15 Pseudohypersalivation vermehrter Speichelfluss verringerte Schluckhäufigkeit Pat. vergisst zu schlucken sozial störend Therapie Anticholinergika Salvia-Trpf., Trypticol (als Nebenwirkung Mundtrockenheit) weitere NW: Obstipation, Glaukom, Kognition Botulinumtoxin
16 Riechstörung (Anosmie) als Frühsymptom keine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit Salbengesicht fettige, gerötete, schuppige Gesichtshaut lokale Salben Schwitzanfälle vor allem nächtliches Schwitzen Temperatur-Dysregulationsstörung derzeit keine medikamentöse Therapie
17 Impulskontrollstörungen Spielsucht, Internetsucht Hypersexualität, pathologisches Einkaufen Behandlung Absetzen der Dopaminagonisten, L-Dopa- Monotherapie Reduktion der L-Dopa Dosis falls aufgrund der Motorik nicht möglich ev. Einsatz von Neuroleptika (Quetiapin, Clozapin)
18 Herzlichen Dank für Ihrer Aufmerksamkeit
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