Gesunde Ernährung für PatientInnen:
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- Linus Schneider
- vor 7 Jahren
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1 Gesunde Ernährung für PatientInnen: Beispiel einer Ballaststoffintervention in der geriatrischen Langzeitpflege Bärbel Sturtzel, Ibrahim Elmadfa Institut für Ernährungswissenschaft Universität Wien 15. Konferenz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen/Linz/Österreich
2 Gesunde Ernährung für PatientInnen Ernährung und Essen in der Langzeitpflege Eine angemessene Ernährung ist unerlässlich um die Aufrechterhaltung der Gesundheit im Alter zu garantieren (Lengyel et al., 2004) Das Verzehren einer Mahlzeit ist eine der wichtigsten täglichen Aktivitäten im Leben eines älteren Menschen (Lengyel et al., 2004)
3 Ernährung und Essen in der Langzeitpflege Der Impact des Alterns auf den Nährstoffbedarf eines Menschen Der Energiebedarf sinkt (allgemein weniger Bewegung und langsamerer Lebensstil). Der Nährstoffbedarf bleibt jedoch gleich bzw. kann sich erhöhen. Langsamere Adaptionsfähigkeit ( digestiven Bedingungen, chronische Krankheiten, Gehbehinderungen, Schluckprobleme etc. Der Impact der Pflegebedürftigkeit auf den essenden Menschen Geriatrische Pflegeheimbewohner haben im Normalfall ein hohes Alter, leiden unter mehreren chronischen Krankheiten und haben ihre Unabhängigkeit verloren. Durch den Umzug ins Pflegeheim müssen die betroffenen Menschen ihr gewohntes sozial-kulturelles Umfeld (Wohnung, Einkauf etc.)aufgeben. Einsamkeit, Depression und eine geringe Lebensqualität können davon mit verursacht werden. Ein gehäuft schlechter Ernährungszustand kann als Folge vorkommen (Nijs et al, 2006).
4 Gesunde Ernährung für PatientInnen Ernährung und Essen in der Langzeitpflege In der Langzeitpflege tritt ein nicht zufrieden stellender Ernährungszustand gehäuft auf (Österreich. Ernährungsbericht, 2008). Ein nicht zufrieden stellender Ernährungszustand erhöht das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko (Österreich. Ernährungsbericht, 2008; Kagansky et al, 2005). Zukünftige Anstrengungen sollten dazu dienen, dass der Ernährungsbedarf (Bereitstellung der Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis), mit den Bedürfnissen des essenden, pflegebedürftigen Menschen in Einklang gebracht werden.
5 Gesunde Ernährung für PatientInnen Ernährung und Essen in der Langzeitpflege Um Ernährung und Essen in Einklang zu bringen sollte. den alten Menschen die Nahrung angeboten werden, die sie gerne essen und die ihre Lebensfreude erhöht (Suominem et al., 2004). das tägliche Speisenangebot in einer leicht verzehr baren, wohlschmeckenden Form angeboten werden (Suominem et al., 2004). das Verzehrsverhalten, sowie das Ernährungsverhalten der älteren Menschen nicht beeinträchtigt werden (Whitehouse et al., 2005).. Aber auch: dem Nährstoffbedarf Rechnung getragen werden Haus der Barmherzigkeit, 2006
6 Ernährung und Essen in der Langzeitpflege Modell einer Intervention Ein führender Faktor eines schlechten Ernährungszustandes im Pflegeheim ist Verstopfung (Mamhidir et al., 2006). In den meisten Pflegeheimen wird Verstopfung mit Laxantien behandelt (Bosshard, 2004;Marfil et al, 2005). Dabei werden Nebenwirkungen wie Dehydradration, Krämpfe, Bauchschmerzen bzw. häufiges Windelwechseln und mehr in Kauf genommen, aber auch Nebenwirkungen wie Depression oder eine schlechte Lebensqualität (Potter et al, 2005; Marfil et al, 2005). Clip-art
7 Ernährung und Essen in der Langzeitpflege Modell einer Intervention: Ballaststoffe anstelle von Laxantien Studien, die eine verminderte Zufuhr von Ballaststoffen bei älteren Menschen belegen (Volkert et al, 2004; Wendland et al, 2003). Durch eine ballaststoffarme Kost gerät das Verhältnis verdaubare/unverdaubare Kost aus dem Gleichgewicht (Elmadfa&Leitzmann, 2004). Ballaststoffe erhöhen das Stuhlgewicht auf natürliche Art: Nichtverdauliche, fermentierbare Kohlenhydrate erhöhen das Stuhlgewicht durch eine größere Bakterienmasse. Nichtverdauliche, nichtfermentierbare Kohlenhydrate erhöhen das Stuhlgewicht durch einen höheren Fasergehalt (Cummings et al, 2001).
8 von Laxatien zu Ballaststoffen Von unerwünschten Nebenwirkungen zu Kommentaren wie: Es ist bemerkenswert, aber Frau XXX braucht heute keine Laxantien.
9 Ballaststoffe anstatt Laxantien Entwicklung von Menükomponenten Auswahl von Rezepten: Schokopudding mit Orangensauce Haferkleie- Topfenpudding Nusskuchen oder Erfrischungskuchen Mohnguglhupf Butterkuchen oder Gewürzkuchen Müsli nach Bircher-Benner Pfirsichtopfencreme oder Obstjoghurt Gefüllte Paprikaschoten oder Hackbraten Tages- Suppe
10 Ballaststoffgruppe: g/d Kontrollgruppe: g/d (basierend auf einer durchschnittlichen täglichen Energieaufnahme von 1200 kcal/person/tag) Ballaststoffe anstatt Laxantien Ergebnisse: Die Intervention wurde gerne angenommen. Clip-art Es gab keine drop-outs Kommentare des Pflegepersonals: Es ist bemerkenswert, aber Frau XXX braucht heute keine Laxantien
11 mean lax. use Ballaststoffe anstatt Laxantien Ergebnisse: mean laxative use per patient per period (=23.3 days) in the oat bran- and control-group oat bran-group control-group 5 0 period 1 period 2 period 3 Figure 1: Mean Laxative use/ per period/ per patient in the oat bran- and control-group Sturtzel B, Elmadfa I: Intervention with dietary fiber to treat constipation and reduce laxative use in residents of nursing homes. AnnNutrMetab 2007;52(suppl 1): 54-56
12 mean bodyweight [kg] Ballaststoffe anstatt Laxantien Ergebnisse: mean bodyweight at day 1, day 42 and day 84 in the oat branand control-group day 1 day 42 day 84 oat-bran group control-group Figure 2: Mean bodyweight at day 01, 42 and 84 in the oat bran- and control-group Sturtzel B, Elmadfa I: Intervention with dietary fiber to treat constipation and reduce laxative use in residents of nursing homes. AnnNutrMetab 2007;52(suppl 1): 54-56
13 Gesunde Ernährung für PatientInnen Ernährung und Essen in der Langzeitpflege Gedanken für die Zukunft Ernährung und Essen in der Langzeitpflege stehen nicht im Einklang. Es sind noch nicht genügend Studienergebnisse vorhanden, um wissenschaftlich fundierte Aussagen zu machen. Unsere zukünftigen Anstrengungen sollten daher dazu führen, dass das Speisenangebot in einer geriatrischen Pflegeeinrichtung so optimiert wird, das die Ernährung (Bereitstellen von Nährstoffen) der betroffenen Menschen verbessert wird und ihre Essgewohnheiten berücksichtigt werden.
14 Gesunde Ernährung für PatientInnen Ernährung und Essen in der Langzeitpflege Werkzeuge für die Zukunft Praktisch: Mehr Aufmerksamkeit, Information und Training im Hinblick auf Ernährung und Essen im Gesundheits- und Pflegebereich: Zum Beispiel durch: Sensibilisierung aller verantwortlichen Berufsgruppen für das Thema Ernährung Ernährungsbildung Fortbildungskurse und Seminare Kochkurse etc.
15 Ernährung und Essen in der Langzeitpflege Danke für ihre Aufmerksamkeit
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