ZuVerSicht. Zukunft der hausärztlichen Versorgung aus Sicht der Gesundheitsberufe und Patienten
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- Artur Brauer
- vor 7 Jahren
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1 ZuVerSicht Zukunft der hausärztlichen Versorgung aus Sicht der Gesundheitsberufe und Patienten V. Kalitzkus M. Redaèlli, P. Jansen, I. Schluckebier, S. Wilm Institut f. Allgemeinmedizin und Familienmedizin M. Tolsdorf / W. Schnepp Lehrstuhl für familienorientierte und gemeindenahe Pflege 1 1
2 Kontext der Studie Finanziert aus den Mitteln des Instituts für Allgemeinmedizin und Familienmedizin Fokus bisheriger Ansätze / Modellprojekte: - Wie kann die Patientenversorgung verbessert werden? - Wie kann die primärmedizinische Versorgung gesichert werden? Unser Fokus: die Zukunft der Hausarzt-Medizin 2 2
3 Ausgangslage Allgemein Ansteigende Alterung der Bevölkerung Zunahme chronischer Erkrankungen Zunahme von Multimorbidität Hausarztmangel Die Medizinische Grundversorgung der Bevölkerung ist in manchen Gebieten bereits heute nicht mehr gesichert, in anderen Gebieten deutlich gefährdet. 3 3
4 Bisherige Lösungsansätze Konzentrieren sich auf die Entlastung der Hausärzte bei medizinischen Tätigkeiten, z.b. - Arztentlastung durch MFA (bei entspr. Fortbildung) - Arztentlastung durch Gemeindeschwester / Community Health Nurse (WHO) - Arztentlastung durch ambulante Pflegedienste - Arztentlastung durch an Arztpraxis angebundene Pflegefachkraft 4 4
5 Fragestellung unserer Studie Keine 1:1 Übertragbarkeit anderer Modellprojekte Lösungen müssen immer an regionalen Kontext angepasst sein Keine Planung am Grünen Tisch, sondern aus der Praxis heraus Deshalb fragen wir: Wie sieht die konkrete Versorgungssituation in ländlichen Regionen NRWs aus? Was sind die Bedürfnisse der Beteiligten (Hausärzte, MFA, ambulante Pflege, Patienten und Angehörige)? 5 5
6 Explorative Studie (laufend) Erhebung in zwei ländlichen Regionen NRWs Leitfadengestützte Interviews mit - Hausärzten / Medizinische Fachangestellten - Ambulanten Pflegediensten - Chronisch kranken Patienten und ihren Angehörige - Entscheidungsträgern (regionale Gesundheitspolitik) Bisher: Interviews mit 2 Hausärzten, 4 MitarbeiterInnen aus Ambulanten Pflegediensten 6 6
7 Unsere Ziele Beschreibung der konkreten Versorgungssituation und des Praxisalltags in zwei Regionen Expertenmeinungen als Repräsentanten der beteiligten Berufsgruppen und Betroffenen einholen Neue bzw. bisher nicht diskutierte Lösungsmöglichkeiten erkennen Ausloten von Kooperationsmöglichkeiten zwischen den beteiligten Berufsgruppen Heute: Erste Einblicke auf Basis der bisherigen Interviews 7 7
8 Was sagen die Hausärzte? Die momentane Situation ist katastrophal, die Zukunft ist schwarz. Die Zukunft liegt in den MVZ. Das genuin Hausärztliche bleibt dabei auf der Strecke, aber das ist doch eh nicht mehr gewollt. Die hausärztliche Tätigkeit ist sehr personenbezogen. Wir sind auch ein wenig seelsorgerisch tätig, überspitzt gesagt. Da ist die persönliche Bindung an die Patienten ganz wichtig, das kann kein Versorgungszentrum leisten. Die größten Problem: Zunehmende Multimorbidität, Zerbrechen der Sozialstrukturen erhöhter Versorgungs- und Beratungsbedarf Kooperation mit den Ambulanten Pflegediensten: Ich muss ganz konkrete Ansprechpartner haben. Dann kann ich mich auf deren Qualifikation und Urteil verlassen. hohe Fluktuation Entlastung durch MFA: Psychosoziale Beratung professionalisieren, Hausbesuche Vergütungs- und Personalfrage 8 8
9 Was sagen die ambulanten Pflegedienste? Die Kooperation mit den Hausärzten klappt gut wenn man sich persönlich kennt und Vertrauen aufgebaut hat Wichtig: Regionale Netzwerke Größtes Hindernis: die Kranken-/Pflegekassen und ihre Bewilligungspraxis Auf gute Dokumentation / zügiges Ausstellen von Verordnungen seitens der Ärzte angewiesen Wunsch der ambulanten Pflegedienste: MEHR ZEIT! Sowohl für die konkrete Pflegebehandlung als auch die psychosozialen Aspekte in der Betreuung und Beratung von Patienten 9 9
10 Die Situation der Patienten Beratungsbedarf bei den Patienten ist groß, wird den Pflegediensten und den Hausärzten jedoch nicht adäquat erstattet Immobile, ältere Patienten in abgelegen Gebieten sind bereits heute von Einschränkungen in der Versorgung betroffen Welcher Pflegedienst kommt? Können Angehörige/Nachbarn die Fahrt zum Arzt organisieren? Wie oft sind dem Hausarzt Hausbesuche möglich? Schnellere Einweisung ins Krankenhaus (durch andere Organisation der Notdienste), jedoch auch frühere Entlassungen Probleme in der häuslichen Versorgung 10 10
11 Wir möchten von Ihnen gerne wissen Hat sich Ihre Tätigkeit / das Spektrum Ihrer Aufgaben in den letzten Jahren bereits gewandelt? Welche Übernahme weiterer Tätigkeiten können Sie sich vorstellen? Wo sehen Sie die größten Probleme für die Patienten in Ihrer Praxis? Die Zukunft der MFAs Was wünschen Sie sich? Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 11 11
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