Arbeitspakete 3 und 4: Evaluation des VERAH-Einsatzes Implementierung der Leitlinie Herzinsuffizienz
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- Waldemar Bayer
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1 Arbeitspakete 3 und 4: Evaluation des VERAH-Einsatzes Implementierung der Leitlinie Herzinsuffizienz Ferdinand M. Gerlach, Karola Mergenthal, Ina Roehl, Matthias Gondan, Martin Beyer Berlin, 15. Juni 2012
2 Implementierung der Leitlinie Herzinsuffizienz 1. Erhalten HzV-Patienten mit Herzinsuffizienz eine bessere medikamentöse Therapie gemäß der DEGAM-Leitlinie? 2. Konnte die Verordnung lebensverlängernder Medikamente (ACE-Hemmer / AT1-Blocker, Betablocker) durch die im Vertrag vereinbarten Qualitätszirkel bzw. Fortbildungen bei HzV- Patienten gesteigert werden?
3 Hintergrund Inzidenz und Prävalenz der Herzinsuffizienz nehmen infolge des demographischen Wandels zu Herzinsuffizienz ist kostenintensiv Leitliniengerechte Therapie der Herzinsuffizienz verbessert Outcomes * Im Rahmen der HzV verpflichten Ärzte sich zu leitliniengerechter Therapie Ab September 2009 wurde die DEGAM-Leitlinie Herzinsuffizienz in Qualitätszirkeln bearbeitet * Komajda M, Lapuerta P, Hermans N et al.: Adherence to guidelines is a predictor of outcome in chronic heart failure: the MAHLER survey. Eur Heart J 2005; 26:
4 Methoden Routinedaten (Sekundärdatenanalyse) AOK-Versicherte in Baden-Württemberg, vom bis durchgehend versichert, Diagnose Herzinsuffizienz Limitation: keine Angaben zu NYHA-Stadien / Dosierungen / nichtmedikamentösen Allgemeinmaßnahmen Interventionsgruppe: HzV-Patienten in HzV-Praxen Vergleichsgruppe: Nicht-HzV-Patienten in Nicht-HzV-Praxen Hauptzielgrößen ACE-Hemmer- / AT1-Blocker-Verordnung Betablocker-Verordnung
5 Beobachtungszeiträume III IV I II III IV I II III Baseline (T0) Qualitätszirkel Follow-up (T1) Leitliniendiskussion
6 Studienpopulation AOK-Versicherte in Ba-Wü im Zeitraum ,5 Mio. Patientenfilter: Ausschluss Patienten Patienten mit Diagnose Herzinsuffizienz (2,4%) Auswertbare Patienten mit Herzinsuffizienz Praxisfilter: Ausschluss Patienten HzV-Gruppe (36,4%) Nicht-HzV (63,6%)
7 Soziodemographische Daten Patienten HzV Nicht-HzV N (%) (36,4%) (63,6%) Alter, MW (SD) 74,2 (10,2) 74,8 (10,8) Männlich (%) (40,5%) Komorbidität * (SD) DMP KHK (%) (21,3%) DMP Diabetes (%) DMP COPD/ Asthma (%) (38,1%) 2,9 (2,0) 2,7 (1,9) (32,4%) (7,9%) (9,8%) (18,8%) 799 (2,7%) DMP-Teilnahme in HzV-Gruppe häufiger * Charlson-Komorbiditäts-Index, Quelle: Quan H, Sundararajan V, Halfon P et al.: Coding algorithms for defining comorbidities in ICD-9-CM and ICD-10 administrative data. Med Care 2005; 43(11):
8 Verordnung: ACE-Hemmer oder AT1-Blocker Anteil Patienten in % ,1 72,6 69,3 68,9 HzV 30 Nicht-HzV 20 T0 T1 HzV signifikant besser: p < 0,001
9
10 Verordnung von Beta-Blockern signifikante Verbesserung in beiden Gruppen: p < 0,001
11 Weder ACE-Hemmer noch AT1-Blocker noch empfohlene Betablocker wurden verordnet HzV signifikant besser: p < 0,001
12 Diskussion Hohes Versorgungsniveau der HzV-Patienten von Anfang an (Spielraum für Verbesserung gering) DEGAM-Leitlinie Herzinsuffizienz schon seit 2006 verfügbar und in Qualitätszirkeln in Ba-Wü behandelt (Kontaminationseffekt?) Effekte der Leitlinienimplementierung in der Literatur generell gering bis moderat Limitationen einer Sekundäranalyse von Routinedaten (Stadien? Angemessenheit der Medikation? Nicht medikamentöse Maßnahmen?)
13 Fazit HzV-Patienten mit Herzinsuffizienz erhalten signifikant häufiger eine medikamentöse Therapie gemäß der DEGAM-Leitlinie Die Verordnung lebensverlängernder Medikamente (ACE-Hemmer / AT1-Blocker, Betablocker) konnte durch die im Vertrag vereinbarten Qualitätszirkel bzw. Fortbildungen bei HzV-Patienten nicht weiter gesteigert werden
14 Evaluation des VERAH-Einsatzes Fragestellungen - Welche Tätigkeiten übernehmen VERAH in der HzV? - Können sie den Hausarzt entlasten? - Können sie zur Verbesserung der Versorgung chronisch kranker Patienten beitragen? Methode: postalische Querschnittserhebung - Vollerhebung (N=909) aller VERAH in der HzV Baden- Württemberg (August bis Oktober 2011) - Fragebögen für VERAH + Ärzte: spezifische Fragen zum Einsatz der VERAH + soziodemographische Basisdaten - Rücklaufquote: 32,3 % (n=294)
15 Was ist eine VERAH? Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis - Fortbildung für Medizinische Fachangestellte (MFA) / Arzthelfer/innen (AH) 200 Unterrichtseinheiten (UE) MFA / AH im Gesundheitswesen VERAH fortgebildet, davon in Ba-Wü 2 29 % der HzV-Praxen in Ba-Wü beschäftigen eine VERAH 3 Erster Vertrag, in dem der Einsatz einer VERAH eigenständig vergütet wird 1 Stand: 2010, vgl. 2 Stand: Mai 2012, Angaben IhF 3 Stand: Juni 2011
16 Hintergrund HzV Ba-Wü: VERAH-Zuschlag von 5,- pro chronisch krankem HzV-Versicherten pro Quartal für Beschäftigung einer qualifizierten VERAH Vertragsziel: Unterstützung der hausärztlichen Tätigkeit - Optimierung der Versorgung von chronisch kranken Patienten - Entlastung des Arztes durch Unterstützung z.b. bei Routinehausbesuchen, Impfmanagement
17 Soziodemographische Daten VERAH (n=294) Geschlecht (% weiblich) 99,3 Alter, MW (SD) 40 (11) Praxisform (% Einzelpraxis) 58 Lage der Praxis (% Land) 71 Berufserfahrung, MW (SD) 17,9 (10,8) Abgerechnete VERAH-Zuschläge 1. Quartal 2011, MW (SD) Gehaltsanpassung aufgrund VERAH-Qualifikation (% ja) 289 (154) 44
18 VERAH übernehmen spezifische Tätigkeiten häufiger als MFA 1 > 1 x pro Woche 1 Daten wurden im Arbeitspaket 2 in Heidelberg erhoben; Angaben in Prozent
19 VERAH auf dem Land: häufiger Hausbesuche Angaben in Prozent
20 Verbesserung der Patientenversorgung Zeitentlastung für Hausärzte hat sich die Patientenversorgung verbessert wird VERAH öfter in Patientenversorgung einbezogen wird Arzt zeitlich entlastet hat sich Zusammenarbeit verbessert Seit ich als VERAH tätig bin, Seit ich eine VERAH beschäftige, Angaben in Prozent
21 Fazit Im Rahmen der HzV Ba-Wü übernehmen VERAH häufiger spezifische Aufgaben (z.b. Hausbesuche) Hausärzte werden dadurch spürbar entlastet Ärzte und VERAH beschreiben eine bessere Versorgung, vor allem bei Patienten mit chronischen Erkrankungen
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