Das neue Medikament in der Geschichte der Medizin

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Juliane Bretz
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1 in der Geschichte der Medizin 6. Opinion Leader Meeting DGIM, Eltville, Januar 2014 Axel Karenberg

2 Grundlagen Hier ist ein neues Medikament. Nehmen Sie es rasch, solange es noch wirkt. Jean N. Corvisart, um 1800 Jean-Nicolas Corvisart ( )

3 Grundlagen BEGLEITMOTIVE THERAPEUTISCHER TRENDS: 1. empirische Faktoren: Wissen um Krankheiten und Arzneimittel 2. allgemeine Theorien: z. B. zu Körperfunktionen 3. ökonomische & soziale Motive: Märkte, Zielgruppen, Absatz 4. metaphysische & moralische Konnotationen: Heilmittel als Geschenk der Götter ; Verteilungsgerechtigkeit

4 Grundlagen KONSTANTE HISTORISCHE MUSTER: 1. Einbindung von Innovationen in eine lange Tradition 2. Kombination von magischer Aura und Marktanalyse 3. Bindung individueller Intellektualität an kulturelle Einflüsse

5 Alle, die da kamen, behaftet mit Gebrechen... erlöste er und machte den einen von diesen, den anderen von andersartigen Schmerzen frei die einen behandelte er mit sänftigenden Besprechungen, andere ließ er Linderndes trinken, oder er legte rings um die Glieder Heilkräuter überall, andere richtet er durch Schnitte auf. Cheiron. Hydrie, 5. Jh. v. Chr. Pindar, Dritte Pythische Ode, 5. Jh. v. Chr.

6 Antike Cheiron und Asklepios Cheiron und Asklepios

7 Antike Panakeia und Dioskurides. Byzantinische Prachthandschrift, 6. Jh.

8 Antike Mit Kräutern wird am besten geheilt, nicht mit Worten. herbis non verbis curantur Galen (129 - ca. 210 AD)

9 Antike Etwas auf methodischem Weg zu entdecken ist etwas völlig anderes als eine Zufallsentdeckung. Denn die Methode bedeutet eine gewisse Abfolge der Schritte in geordneter, vorher festgelegter Weise. Es gibt immer eine erste Phase der Untersuchung, eine zweite, eine dritte, eine vierte und so weiter bis der Untersucher die Frage gelöst hat, die zu Beginn formuliert worden ist. De medendi methodo, ed. Kühn 1825, vol. X, p. 1 De medendi methodo, I 4

10 Renaissance PRINZIPIEN DES PARACELSUS: Leben selbst ist ein chemischer Prozess Krankheiten sind Störungen dieses chemischen Prozesses Paracelsus ( ) Chemische Präparate können diese Störungen beseitigen

11 16./17. Jahrhundert Rhabarberwurzel. China, Arzneibuch, 16. Jh. Flohsamen. Indien, Kräuterbuch, 17. Jh. Sennesstrauch. Arabien, Kräuterbuch, 17. Jh. Jalapenwurzel. Südamerika, Lehrbuch, 19. Jh.

12 Aufklärung William Withering ( ) & Digitalis

13 Aufklärung William Withering Of Foxglove : Fälle - Publikation erst nach 10 Jahren - auch erfolglose Kuren erwähnt - zu hohe Dosen am Anfang - keine Ausweitung der Indikation - Wirkung auf Diurese/Herzschlag

14 20. Jahrhundert Die Behandlung mit 20 Medikamenten Huchard, Henri; Charles A. Fiessinger: La thérapeutique en vingt médicaments 1st edition Paris: Maloine th edition Paris: Maloine 1921.

15 20. Jahrhundert Na-Salicylat Chinin Quecksilber Kaliumjodid Digitalis Eisen Spezif. Seren Metall. Lösungen Frischzell-Extrakte Wismut-Nitrat Theobromin Na-Bikarbonat Arsen Opium Belladonna Kalium-Bromid Purgativa Nitrite Ergot-Alkaloide Antipyrin

16 20. Jahrhundert ENTSCHEIDENDE ENTWICKLUNGEN: - Eindringen der Naturwissenschaften ins medizinische Denken - Herausragende Rolle des technischen Fortschritts - Industrielle Fertigung von Arzneimitteln - Eroberung eines globalen Marktes durch Pharmazeutika

17 20. Jahrhundert Deskription Beschreibung Therapeutische/ klinischer/ physiologischer/ prophylaktische morphologischer biochemischer Intervention Befunde Mechanismen PHASE I PHASE II PHASE III Entwicklung der klinischen Medizin (ca )

18 in der Geschichte der Medizin 6. Opinion Leader Meeting DGIM, Eltville, Januar 2014 Axel Karenberg

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