PRAKTISCHE PHILOSOPHIE

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "PRAKTISCHE PHILOSOPHIE"

Transkript

1 PRAKTISCHE PHILOSOPHIE A

2 John Stuart Mills moralphilosophische Hauptschrift Utilitarism, ein klassischer Text zur normativen Ethik, wird hier zum ersten Mal umfassend kommentiert. Wolf verknüpft die Erörterung philosophiehistorischer Aspekte mit der Analyse von Sachfragen der gegenwärtigen Utilitarismus-Debatte. Er legt Mills gedankliche Hintergründe frei, gewichtet die Erwägungen, von denen Mill sich leiten ließ, und würdigt kritisch seine Argumente. Dabei wird auch die umfangreiche Mill-Literatur aufgearbeitet. Das Buch, klar und unprätentiös in der Diktion und durchsichtig in der Gedankenführung, vermittelt ein differenziertes Bild von Anspruch, Methodologie und Tragweite des Utilitarismus im allgemeinen und vom Ansatz J. St. Mills im besonderen. Der Autor: Jean-Claude Wolf ist seit 1993 Ordinarius für Ethik und politische Philosophie an der Universität Fribourg in der Schweiz; er hat sich in den letzten Jahren mit dem Bösen, mit Tierethik und praktischer Philosophie und Religionsphilosophie des 19. und 20. Jahrhunderts beschäftigt, insbesondere mit Autoren wie Nietzsche, Schopenhauer, Hegel, Stirner und Eduard von Hartmann. In der Philosophischen Bibliothek bei Meiner ist eine von ihm besorgte Neuausgabe der deutschen Übersetzung von John Stuart Mills Autobiographie erschienen.

3 Jean-Claude Wolf John Stuart Mills Utilitarismus

4 Alber-Reihe Praktische Philosophie Unter Mitarbeit von Jan P. Beckmann, Dieter Birnbacher, Heiner Hastedt, Konrad Liessmann, Guido Læhrer, Ekkehard Martens, Julian Nida-Rçmelin, Peter Schaber, Oswald Schwemmer, Ludwig Siep, Dieter Sturma, Jean-Claude Wolf und Ursula Wolf herausgegeben von Christoph Horn, Axel Hutter und Karl-Heinz Nusser Band 45

5 Jean-Claude Wolf John Stuart Mills Utilitarismus Ein kritischer Kommentar Mit einem Nachwort zur zweiten Auflage Verlag Karl Alber Freiburg/Mçnchen

6 Studienausgabe 2012 (Die erste Auflage erschien 1992 unter der ISBN ) VERLAG KARL ALBER in der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2012 Alle Rechte vorbehalten Herstellung: Difo-Druck, Bamberg Gedruckt auf alterungsbeståndigem Papier (såurefrei) Printed on acid-free paper Printed in Germany ISBN

7 Inhalt Vorbemerkung 15 Einleitung 17 Fortlaufender Kommentar zu Mills Utilitarianism Kapitel: Allgemeine Bemerkungen Geringer Fortschritt in der Moralphilosophie Der Kontrast von science und practical art Ablehnung von moral-sense Theorien Der stillschweigende Einfluß des Utilitarismus Engere und weitere Bedeutung von proof Korrektes Verständnis Abwehr von Mißverständnissen Kapitel: Was Utilitarismus ist Zwei Mißverständnisse Formulierung des Nützlichkeitsprinzips 46 7

8 8 2.3 Der Vorwurf der Schweinephilosophie Verschiedene Arten bzw. Qualitäten der Lust Wünschenswerte Lüste sind die, welche von einer Mehrheit von Erfahreneren vorgezogen werden Besser ein zufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr Auch die Erfahreneren sind nicht immer frei von Charakterschwäche Rekapitulation des Testverfahrens und Urteilsspruch zur Qualifizierung der Lüste/ Freuden durch die Mehrheit der Erfahreneren Das Glück des Individuums selbst und sein Beitrag zum Gesamtglück Wiederholung des Greatest Happiness Principle Drei Einwände gegen eine Glücksethik Zum ersten Einwand, Glück lasse sich nicht direkt anstreben Das allen erreichbare Glück besteht in einer Kombination von Ruhe und Erregung Die meisten Hindernisse zur Erreichung des Glücks lassen sich beseitigen Zu den Einwänden 2 und 3: Wir müssen nicht Säulenheilige werden Das Stoische Lebensideal Opfer ist als solches kein Gut Strenge Unparteilichkeit Goldene Regel institutionelle und pädagogische Dimensionen des Utilitarismus Zum Einwand der Überforderung Erwiderung auf den Einwand der Kälte 94

9 2.21 Berechtigte Vorwürfe an die Adresse sturer Utilitaristen Der Vorwurf der Gottlosigkeit Der Vorwurf des Opportunismus am Beispiel des Lügenverbots Der Einwand des Zeitmangels für utilitaristische Kalkulationen und die Antwort: Orientierung an sekundären Regeln Zum Einwand, der Utilitarismus fördere Selbstbegünstigung Kapitel: Von der fundamentalen Sanktion des Nützlichkeitsprinzips Die Fragestellung Eine Antwort: Erziehung zur Nächstenliebe Äußere Sanktionen Innere Sanktionen Die fundamentale Sanktion aller Moral Die moralisch motivierende Kraft ist nur das innere Gefühl Auch die Intuitionisten anerkennen das Utilitätsprinzip Die moralischen Gefühle sind erworben, doch nicht unnatürlich Obwohl künstlich, ist die Assoziation zwischen Pflichtgefühl und Nutzen nicht ohne natürliche Gefühlsgrundlage Diese natürliche Grundlage bilden die sozialen Gefühle Fernziel und Nahziel Verbrüderung und Nicht-Rivalität 129 9

10 4. Kapitel: Welcherart Beweis sich für das Nützlichkeitsprinzip führen läßt Letzte Zwecke sind unbeweisbar Fragen nach dem Zweck Die utilitaristische Doktrin Glück ist wünschenswert, weil gewünscht Außer dem Wunsch nach Glück gibt es auch den nach Tugend Tugend gehört zu den verschiedenen Teilen des Glücks Weitere Illustrationen für die Zweckwerdung von Mitteln Zur Sonderstellung der Tugend unter den Teilen des Glücks Nichts wird begehrt außer Glück Von welcher Art der Beweis ist Beweis durch Selbstbewußtsein, Selbst- und Fremdbeobachtung Ein letzter Einwand: Was für das Begehren gilt, gilt nicht für das Wollen Wenn diese Doktrin wahr ist Kapitel: Über den Zusammenhang zwischen Gerechtigkeit und Nützlichkeit Gerechtigkeit ist die mächtigste Intuition, welche gegen den Utilitarismus spricht Ursprung und bindende Kraft (Geltung und Genesis) Gibt es eine allem ungerechten Verhalten gemeinsame Qualität? Weiteres Vorgehen

11 5.5 Ungerecht in der Bedeutung von gesetzliches Recht mißachtend Ungerecht in der Bedeutung von moralisches Recht mißachtend Ein dritter Gerechtigkeitsbegriff: Jedem nach seinen Verdiensten Ungerechtigkeit als Verstoß gegen Treu und Glauben Fünfte Bedeutung: Unparteilichkeit Sechste Bedeutung: Gleichheit Zur verwirrenden Vielfalt von Gerechtigkeitsauffassungen Etymologische Wurzeln von gerecht Ausdehnung der Bedeutung: Gerechtigkeit ist das, wozu man jemanden zwingen sollte Der Bereich der Moral Die Sphäre der Gerechtigkeit Korrelation von Rechten und Pflichten /17 Die Fragen nach den Gerechtigkeitsgefühlen werden wieder aufgegriffen /19 Die Elemente des Gerechtigkeitsgefühls Fähigkeit zur Sympathie mit allen empfindenden Lebewesen Entstehung des gerechten Zorns Eine utilitaristische Umformulierung von Kants Kategorischem Imperativ Der Begriff der Gerechtigkeit /25 Rechte definieren Aufgaben der Gesellschaft Begründung von Rechten im Allgemeinnutzen und im besonders wichtigen Interesse an Sicherheit

12 Das innere Orakel der Gerechtigkeit ist vieldeutig Einwand der Vieldeutigkeit des Nützlichkeitsprinzips Kontroversen um die Strafgerechtigkeit Widersprüchliche Intuitionen in bezug auf das gerechte Strafmaß Kontroversen über Lohngerechtigkeit Unvereinbare Vorschläge zur gerechten Besteuerung Auf Nützlichkeit gegründete Gerechtigkeit ist der Hauptteil der Moral Zur Asymmetrie zwischen Wohltätigkeit und Verhütung von Schädigung Die Enttäuschung berechtigter Erwartungen als ein Typus von Fremdschädigung Die meisten Gerechtigkeitsgrundsätze sind Hilfsprinzipien Unparteilichkeit und Gleichheit sind zugleich Korollarien und Teil der Bedeutung des Nützlichkeitsprinzips Einschränkungen der Gerechtigkeit Résumé von Mills Lösung der einzigen wirklichen Schwierigkeit der utilitaristischen Moralphilosophie 215

13 Schlußbemerkung 217 Literaturverzeichnis 227 Personenregister 253 Sachregister 258 Nachwort zur zweiten Auflage 261 Auswahl von Literatur zu Mills Utilitarismus, die nach 1993 erschienen ist

14

15 Nachwort zur zweiten Auflage Seit dem Erscheinen der ersten Auflage dieses Kommentars (1992) vor zwanzig Jahren hat sich die Mill-Forschung zwar weiter spezialisiert und verfeinert, doch die wichtigsten Schachzüge der Debatte waren bekannt und ausgereizt. Dieses Nachwort wird daher kurz ausfallen. Mill scheint auf den ersten Blick eine Ethik ohne Metaphysik zu vertreten, in der sich allerdings bei genauerem Lesen noch Erinnerungsspuren der Metaphysik und der (christlichen) Religion finden, nämlich in Gestalt einer kritisch an Auguste Comte 1 anknüpfenden Religion der Menschheit (oder Menschlichkeit). Erinnert das nicht an die neuhumanistische Deutung des Christentums? Lehrt das Christentum etwas Anders, als reine Humanität? 2 Mills ethisches und soziales Engagement zehrt von manchen Traditionen. 3 Die säkulare Ethik zehrt 1 Vgl. John Stuart Mill: Auguste Comte et le positivisme, Paris, Montréal: L Harmattan 1999; Lucien Lévy-Bruhl: Correspondance de John Stuart Mill et d Auguste Comte, Paris, Montréal: L Harmattan 2007; Auguste Comte: System der positiven Politik. Aus dem Französischen von Jürgen Brankel, Wien: Verlag Turia + Kant, Erster Halbband 2004; Zweiter Halbband Johann Gottfried Herder, Adrastea, III. Band, 5. Stück, Frankfurt a.m.: Deutscher Klassiker Verlag 2000, S Vgl. Robert Devigne: Reforming Liberalism: J. St. Mill s Use of Ancient, Religious, Liberal, and Romantic Moralities, New Haven & London: Yale UP 2006; Colin Heydt: Rethinking Mill s Ethics, Lon- 261

16 von den christlichen Reminiszenzen der Liebe zu allen Menschen um ihrer Ebenbildlichkeit mit Gott willen. Neuere Forschungen weisen nach, wie sehr Mills postchristliche Vorstellungen von Religion und einem funktionalen Religionsersatz seine gesamte Sozialphilosophie prägen. 4 Gehen diese oder ähnliche Reminiszenzen und ihr motivierender Nährboden verloren, so kann die Moral zum bornierten Egoismus oder zum bizarren Individualismus der Selbstanbetung des Einzigen degenerieren. Die Rede ist von Max Stirners radikalem Individualismus, der auf jede Form von metaphysischer oder religiöser Einbettung verzichtet. Moral reduziert sich auf das kontingente Faktum des Mitgefühls. Ich habe Mitgefühl mit jedem fühlenden Wesen, und ihre Qual quält, ihre Erquickung erquickt auch Mich: töten kann Ich sie, martern nicht. 5 Dieses Mitgefühl ist spontan, auf prima-facie-beziehungen beschränkt und selbstbezüglich: ich liebe im anderen mich selber; es ist kein allgemeines Prinzip und vermag nicht einmal eine elementare Regel wie das Tötungsver- don, New York: continuum 2006 [chapter 3: Narrative, Imagination, and the Religion of Humanity in Mill s Ethics]; Linda C. Raeder: J. St. Mill and the Religion of Humanity, Columbia, London: University of Missouri Press Vgl. J. St. Mill: Drei Essays über Religion, hrsg. von Dieter Birnbacher, Stuttgart: Reclam 1984; Alan P. F. Sell (ed.): Mill on Religion: Contemporary Responses to Three Essays on Religion (Key Issues Series), Notre Dame: St. Augustine Press 1996; Alan P. F. Sell: Mill on God. The Pervasiveness and Elusivenes of Mill s Religious Thought, Aldershot, Hampshire, Burlington: Ashgate Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum (1844). Ausführlich kommentierte Studienausgabe, hrsg. von Bernd Kast, München, Freiburg: Verlag Karl Alber 2009, S

17 bot zu begründen. Die einzige moralische Schranke des Einzigen liegt in einer zufälligen Aversion dagegen, andere zu quälen. Führt das Faktum des Mitgefühls nicht über den radikalen Individualismus hinaus? Im Mitgefühl kommt zum Ausdruck, dass Menschen keine asozialen Atome sind, sondern mit anderen leben, von ihrer Hilfe und ihrem Urteil abhängen, wenn sie nicht auf eine krankhafte Weise autistisch sind. Der Geselligkeitstrieb oder etwas abschätziger der Herdentrieb macht die Menschen überhaupt zu menschlichen Menschen, die sich auf andere einstellen können und im Austausch und der Verständigung mit anderen heranwachsen. Dieser Austausch ist nie frei von Konflikten und Versuchen der Loslösung und Abgrenzung, so dass wir als soziale-asoziale Mischwesen heranreifen und das Verhaltensrepertoire von Konkurrenz und Mitgefühl und Trost für Konkurrenzverlierer ausbilden. Die Alternative Egoismus oder Altruismus steht uns immer vor Augen; es gibt keine einfache Auflösung nach der einen oder anderen Seite. Zumeist bewegen wir uns im Mittelfeld von Gruppenloyalitäten und Interessenkoalitionen, in denen persönliche Bindungen oder Vorteile der Kooperation eine Rolle spielen. Das affektive Leben ist die Grundlage der moralischen Gefühle, die in der Schottischen Aufklärung zu einem Angelpunkt moralischer Urteile werden. Mills Utilitarismus akzentuiert das emotionale und geistige Entwicklungspotential, das uns von der Selbsterhaltung und dem individuellen Glücksstreben zum philanthropischen Engagement für das Glück aller führen könnte. Dass dieser Weg auch mit Einbußen und Gefährdungen für das Individuum verbunden ist, wird in der berühmten Schrift Über die Freiheit besonders ein- 263

18 dringlich reflektiert. Die Herdenmoral des Utilitarismus wird korrigiert durch ein glühendes Plädoyer für die Präferenz des Individuums, selber zu wählen, für die Stärke der Persönlichkeit mit ihren Ecken und Kanten, für die großen Leidenschaften und schöpferischen Energien, kurz: für die kleineren und größeren Übermenschen, die Nonkonformisten, auch die Hochbegabten, die das Salz der Erde und die Motoren des Kulturfortschritts sind, von dem letztlich wieder alle profitieren können. Im Abstand von bald zwei Jahrhunderten erscheinen die Rivalitäten des 19. Jahrhunderts in einem milderen Lichte; Abgründe zwischen evolutionärem Naturalismus und idealistischer Metaphysik lassen sich vielleicht leichter überbrücken, als man gewöhnlich dachte. Manche hervorragende Autoren antworten, auch wenn sie sich wie Nietzsche oder Thomas Carlyle als Propheten oder Unzeitgemäße stilisieren, auf Fragen ihrer Zeit. Nicht nur für Historiker lesenswert sind sie geblieben, weil sie auf Probleme reagieren, die uns weiterhin beschäftigen: Die Plausibilitätsverluste der großen weltanschaulichen Systeme, die Erosion des kirchlichen und dogmatischen Glaubens, der Siegeszug des Kapitalismus, der Naturwissenschaften und des Paradigmas der Evolution sowie die Fallen der (demokratischen) Massenkultur. Das 19. Jahrhundert führt zur Ausdifferenzierung von Psychologie und Soziologie aus der Philosophie, doch vorläufig werden diese Denkrichtungen und Methoden noch in Personalunion vertreten. Es ist das Jahrhundert der Archive, des Historismus und der Philologie, aber auch der radikalen protestantischen Theologie von David Friedrich Strauß und Bruno Bauer, die sich besonders kompetent an der Selbstzersetzung des Christen- 264

19 tums 6 beteiligen und die interkulturellen Vergleichsgrößen der Geschichte zur Pflicht, aber auch zur Last machen. Eine hochbrisante, anti-autoritäre Philosophie des Fortschritts 7 knüpft an die Ereignisse und Nachbeben der französischen Revolution an, die als europäisches, ja als weltgeschichtliches Phänomen gedeutet wird und in irgendeiner Weise zum Fortschritt verpflichtet, den Rückschritt verbietet oder erschwert, und gleichzeitig neue Spielformen der Reaktion und des Rückgangs auf das Mittelalter und die Monarchie, aber auch auf die Griechen oder das Urchristentum provoziert. Mill hat, im Anschluss an Tocqueville und die Frühsozialisten, das Faktum der Industrialisierung als kulturbildenden, aber auch destruktiven Faktor erkannt im Unterschied zu Rousseauistischen und romantischen Strömungen, die nach wie vor agrarischen und dörflichen Verhältnissen nachhängen. Moral, Ökonomie und Soziologie lassen sich nicht mehr trennen, auch wenn die Ethik zur autonomen Disziplin wird. Gegen die Visionen der Frühsozialisten gerichtet erinnert Mill daran, dass wir die Menschen vorläufig als ökonomische Akteure betrachten müssen, die nach ihrem eigenen Vorteil trachten, miteinander in Konkurrenz treten und sich nicht plötzlich und überraschend zu Heiligen der Selbstlosigkeit entwickeln werden, für die Solidarität zum dominierenden Wunsch wird. Gleichwohl behandelt Mill die Frühsozialisten und das Fernziel einer universellen Solidarität mit dem größten Respekt, und die Integration der Arbeitervertreter ins Parlament und in 6 Vgl. Eduard von Hartmann: Die Selbstzersetzung des Christentums (1874). 7 Vgl. Pierre Joseph Proudhon: Philosophie du progrès (1853). 265

20 die Vielstimmigkeit des öffentlichen Lebens ist für ihn eine selbstverständliche Forderung. Als Philosoph im Parlament und außerhalb des Parlaments unterschreibt Mill das Parteibuch der Unparteilichkeit, das dem Utilitarismus zugrunde liegt und die gleiche Beachtung aller Interessen zum Leitfaden macht. Als außergewöhnliche Persönlichkeit mochte Mill dieses Ideal bis zu einem gewissen Grad sogar verkörpern. Er hat jedenfalls nicht als einseitiger Standes- oder Interessenvertreter geurteilt und gelegentlich sogar gegen die sinisteren Interessen der Bourgeoisie Stellung bezogen. Dass Frauen ebenso wie Männer eine öffentliche Stimme und einen Platz im Parlament haben sollen, hat er seit seinen Anfängen als philosophical radical vertreten. In seiner Autobiographie 8 hat Mill auch die persönlichen Motive seines Engagements und seine tiefe Verbundenheit mit seiner Frau Harriet Taylor-Mill offengelegt. Vergleicht man die despektierlichen Äußerungen Schopenhauers, Nietzsches 9 und Eduard von Hartmanns über die Weiber mit der vorurteilslosen Haltung von Bentham und Mill zur Sexualität und zur Stellung der Mädchen und Frauen, so wird man auch anderen hochtrabenden und tiefsinnigen Phrasen der deutschen Autoren mit Vorsicht begegnen. Wichtig ist nicht nur, wie tief ein Denker gräbt, sondern auch, was die Früchte intellektueller Maulwurfsarbeit sind. Selbst ein konsequenter Empirist, der sich nicht auf vermeintlich ewige Wahrhei- 8 Vgl. John Stuart Mill: Autobiographie, deutsche Übersetzung von Jean-Claude Wolf, Hamburg: Meiner Zu Nietzsches Beschäftigung mit Mill vgl. Maria Cristina Fornari: Die Entwicklung der Herdenmoral. Nietzsche liest Spencer und Mill, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden Zum systematischen Vergleich von Mill und Nietzsche vgl. Jean-Claude Wolf: Zarathustras Schatten. Studien zu Nietzsche, Academic Press, Fribourg 2004, Kapitel

21 ten stützt, kann sich durch einen integeren Charakter und eine unparteiische Haltung gegenüber Männern und Frauen, Arbeitern und Aristokraten bewähren. Was die umstrittene und vieldeutige Intuition der Gerechtigkeit betrifft, so hat Mill sowohl ihre vielen Facetten ausdrücklich gewürdigt als auch ihre Gemeinsamkeit auf den Punkt gebracht. Der Kulminationspunkt des zivilisatorischen Fortschritts wäre für Mill der Philanthrop, der als Anhänger einer Religion der Menschheit das Wohl aller direkt anstrebt. Die säkulare Religion der Menschheit, die Mill von Auguste Comte übernimmt und von ihren despotischen Schlacken (der Idee einer künftigen Priesterherrschaft) befreit, erinnert an die Totalität und Einheit, die den Unterschied der Individuen und ihrer partikulären Interessen zumindest in der Vision aufhebt und den Willen aller Einzelnen in einer volonté générale harmonisch zusammenführt. Das Ideal der Unparteilichkeit steht für eine Weisheit, die sich auch in außereuropäischen Kulturen findet, die aber mit dem Risiko einer Absorption des Individuums durch supraindividuelle Ordnungen verbunden ist. Nicht der Streit der Schulen und Parteien, sondern diese Weisheit spricht auch im Abstand von Jahrtausenden zu uns. Der Berufene hat kein eigenes Herz. Er macht das Herz der Leute zu seinem Herzen. Zu den Guten bin ich gut, zu den Nichtguten bin ich auch gut; denn das Leben ist die Güte. Zu den Treuen bin ich treu, zu den Untreuen bin ich auch treu; denn das Leben ist die Treue. Der Berufene lebt in der Welt ganz still 267

22 Und macht sein Herz für die Welt weit. Die Leute alle blicken und horchen nach ihm. Und der Berufene nimmt sie alle an als seine Kinder. 10 Obwohl der Sinngrund oder das TAO als allnährende Mutter charakterisiert wird, scheint ihm jene Struktur zu fehlen, welche die christliche Tradition prägt: Die Heteronomie und Abhängigkeit des endlichen Menschen von Gottes Allmacht. Mill steht dem TAO näher als dem christlichen Gottesverständnis; er vertritt die Auffassung, dass die Sorge für das größte Wohl aller vereinbar sein muss mit einem Respekt für die Freiheit und Selbstachtung der Individuen. Auch der Anti-Paternalismus, der die Anwendung des Utilitarismus begrenzt und humanisiert, findet sich in der selben Quelle lakonischer Weisheit wieder, die sich nach westlichen Maßstäben weder als Religion noch als Philosophie klassifizieren lässt. Der große Sinn ist überströmend; Er kann zur Rechten sein und zur Linken. Alle Dinge verdanken ihm ihr Dasein, und er verweigert sich ihnen nicht. Ist das Werk vollbracht, so heißt er es nicht seinen Besitz. Er kleidet und nährt alle Dinge Und spielt nicht ihren Herrn. Sofern er ewig nicht begehrend ist, kann man ihn als klein bezeichnen. Sofern alle Dinge von ihm abhängen, ohne ihn als Herrn zu kennen, kann man ihn als groß bezeichnen. Also auch der Berufene: 10 Laotse: Tao Te King, Nr. 49, Übersetzung von Richard Wilhelm, Diederichs Gelbe Reihe, München

23 Niemals macht er sich groß; Darum bringt er sein Großes Werk zustande. 11 Mills Nützlichkeitsprinzip gleicht dem TAO; es ist ein stilles, alles erhellendes Hintergrundprinzip, kein Handlungsprinzip. Es setzt sich weniger im Handeln, als vielmehr im Nicht-Handeln der Autoritäten und Despoten durch. Doch fällt der Standpunkt der Moral mit dem Ideal der Unparteilichkeit zusammen? Wäre das der Fall, so würde daraus eine Reihe von Schwierigkeiten entstehen. Unparteilichkeit scheint nämlich zu verlangen, dass ich mich fast grenzenlos aufopfere für die Herbeiführung der besten Glücksfolgen in der Welt. Doch warum sollte ich das tun? Wäre das für mich überhaupt noch ein sinnvolles Leben? Das spezielle Verhältnis, das ich zu mir und meinem Lebenssinn oder meinen wichtigen familiären, beruflichen oder künstlerischen Projekten habe, wird moralisch ausgeblendet. Dieses spezielle Verhältnis zu mir selber kann durch indirekte Gründe, also auf einem Umweg und durch unsichere Folgenerwägungen, sekundär wieder ins Spiel gebracht werden. Der indirekte Konsequentialismus lässt gewisse Parteilichkeiten als Mittel zum höheren Zweck gelten. Man kann z. B. die (bestreitbare) Auffassung vertreten, dass ich mein eigenes Glück am besten kenne, dass ich am meisten motiviert bin, es zu suchen, und dass es der Gesellschaft billiger kommt, wenn jedermann auf eigenen Füssen steht und möglichst wenig Hilfe von anderen oder vom Staat in Anspruch nehmen muss. Man kann auch den ökonomischen Nutzen von Freundschaftsdiensten in Anschlag bringen, für die es keinen 11 Lao Tse: Tao Te King, a. a.o., Nr

24 bezahlbaren Marktpreis gäbe. 12 Mein Freiheitsraum ist für den indirekten Konsequentialisten kein moralisches Recht, sondern lediglich ein nützliches Mittel, das häufig zum besten Gesamtnutzen führt. Diese Auffassung wurde von Mandeville bis Hayek mit der Zusatzannahme verteidigt, dass das Gesamtwohl ein Gut ist, dass wir am ehesten erreichen, indem wir es völlig vergessen oder jedenfalls nicht direkt anstreben. Der indirekte Konsequentialismus antwortet auch auf den Einwand, dass wir das Ganze oder die Gesamtwirkungen unserer Entscheidungen nicht überblicken. Ein Beispiel dafür, wie unsicher, ja undurchführbar Folgenabschätzungen sein können, zeigt sich etwa in der Verteilung der Schuldgefühle. Unmoralische Entscheidungen sollten mit Schuldgefühlen verbunden sein; Schuldgefühle tragen aber auch bei zum Unglück der Menschen. Dass Sanktionen Leiden verursachen, ist gewiss; ob sie andere Übel verhüten, ist oft ungewiss. Innere Sanktionen wie Schuldgefühle führen ein gewisses Eigenleben und lassen sich nur schwer unter rationale Kontrolle bringen. Freiheiten könnten nun damit verteidigt werden, dass wir daran interessiert sein müssen, dass es möglichst wenig (überflüssige, unverdiente oder exzessive) Schuldgefühle gibt und alle Schuldgefühle in der Welt einen effektiven Beitrag zur Prävention von Vergehen und Verbrechen leisten. Vielleicht wäre es für das größte Glück aller besser, wenn es gar keine Schuldgefühle gäbe und Menschen durch andere (weniger quälende Emotionen oder andere Mechanismen) daran gehindert würden, andere zu schädigen. Der Arzt und 12 Henry Sidgwick: Methods of Ethics (1873, 7. Auflage 1906), Neuauflage mit einem Vorwort von John Rawls Indianapolis/ Cambridge: Hackett Publishing Company 1981, S

25 Philosoph Julien Offray de La Mettrie gab schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts zu bedenken, wie viel Leid und Unglück den Menschen durch die Existenz von Schuldgefühlen [remords] entstanden ist. 13 Es ist gut möglich, dass der indirekte Konsequentialismus nicht nur dafür plädiert, dass die guten moralischen Absichten der Einzelnen irrelevant sind, sondern auch die Existenz von Schuldgefühlen. Mills Utilitarismus versteigt sich nicht zu hypothetischen hedonistischen Rechenübungen. Vielmehr geht Mill davon aus, dass (manche, nicht alle) Schuldgefühle moralisch angemessen, weil verdiente Sanktionen sind, die allerdings nicht unnötig vermehrt werden sollten. Es ist unbekannt, wie viele Menschen sich bereits im Stadium der Deliberation oder während des Akts der Entscheidung durch ihre Schuldgefühle von unmoralischen Handlungen abhalten lassen. Schuldgefühle wirken oft erst nach der begangenen Untat, als eine Form von nagender Reue. Die moralisch relevante Verbindung zwischen Schuldgefühlen und moralisch falschen Handlungen ist nicht die vermutete präventive Wirkung (die bereits La Mettrie bezweifelte), sondern die Tatsache, dass wir für unmoralische Handlungen Schuldgefühle (oder andere Sanktionen) verdienen. Verdienst ist der primäre moralische Standard angemessener Sanktionen; ihr Beitrag zu den besten Glücksfolgen in der Welt ist zwar erwünscht, aber empirisch oder gar rechnerisch 13 La Mettrie: Anti-Sénèque, ou Discours sur le Bonheur (1748), in: ders.: Oeuvres philosophiques, Paris: jackson & coda, S Es ist eine interessante Frage, wie der Hedonismus die bösen Freuden oder die Freuden der Lasterhaften und Verbrecher beurteilt. Mill knüpft an der traditionellen Auffassung an, dass es unverdiente Freuden und Leiden gibt oder dass Freuden und Leiden ungerecht verteilt sein können. 271

26 schwer überprüfbar. 14 Es ist a priori denkbar, dass eine Welt ohne Schuldgefühle eine Welt mit einer höheren hedonistischen Nettobilanz wäre als eine Welt mit Schuldgefühlen, wie auch immer diese verteilt sind, d. h. unabhängig davon, ob die Guten oder die Bösen an Schuldgefühlen leiden. Wer kann eine solche Rechnung definitiv durchführen? Und wie ließe sich der Gesamtnutzen der prozentualen Anerkennung (oder prozentualen Befolgung?) von moralischen Regeln und der Anwendung von Sanktionen zu ihrer Durchsetzung messen, außer durch grobe Schätzungen? Angesichts solcher Komplikationen ist die Verankerung angemessener moralischer Schuldgefühle in der moralischen Intuition der Verdienste eine nützliche 15 Vereinfachung. Diese Auffassung mag erstaunlich sein, gilt doch der Begriff der Verdienste als ein typisch retributiver Begriff, und solche Begriffe (wie Vergeltung und die entsprechenden Gefühle) gelten als anti-utilitaristisch. Die Idee einer Proportionalität zwischen Glück und Tugend spielt hier mit, und diese Auffassung zehrt von der quasi-religiösen Idee einer moralischen Weltordnung Die Verbindung einer hedonistischen normativen Theorie, welche den distributiven Begriff der Verdienste integriert, wird von Fred Feldman untersucht und gegen Einwände verteidigt. Vgl. Fred Feldman: Utilitarianism, Hedonism, and Desert. Essays in Moral Philosophy (Cambridge Studies in Philosophy), Cambridge: UP 1997; Pleasure and the Good Life. Concerning the Nature, Varieties, and Plausilibility of Hedonism, Oxford: Clarendon Press Der Nutzen besteht nicht in einer hedonistischen Bilanz der Gesamtfolgen, sondern im Nutzen der Zeitersparnis durch Verzicht auf eine umständliche Kalkulation und der Übereinstimmung mit wohlerwogenen Intuitionen der Strafproportionalität bzw. der Struktur einer idealen moralischen Weltordnung. 16 Vgl. Eduard von Hartmann: Phänomenologie des sittlichen Bewusstseins (1879), vierte Auflage, hrsg. von J.-C. Wolf, Göttingen: 272

27 Mills Utilitarismus unterwirft sich nicht vollständig solchen retributiven Begriffen und Gefühlen, sondern inkorporiert diese in seine Auffassung von Moral und Gerechtigkeit. Die Gefühle von Verdienst und Vergeltung erhalten ein Mitspracherecht und können die Struktur der Moral teilweise mitbestimmen. Plakativ gesprochen hieße das: Jemand wie Eichmann verdient ein schlechtes Gewissen, das ihn Tag und Nacht quält (nicht zu sprechen von Strafen), auch wenn es keine präventive Wirkung hat und die globale Glücksbilanz sogar verschlechtert. Quälende Schuldgefühle sind in diesem Fall eine angemessene Sanktion. Ein Utilitarismus mit moralischen Regeln, deren Akzeptanz in moralisch verdienten Schuldgefühlen verankert ist, entspricht nicht dem Lehrbuch-Utilitarismus, d. h. dem Schema eines hedonistischen Konsequentialismus ohne distributive Prinzipien. Die Zuteilung und Verteilung von Lust und Leid nach Schuld und Verdiensten ist diesem heterodoxen Utilitarismus nicht gleichgültig. Und genau dieser heterodoxe Utilitarismus mit Regeln und Sanktionen nach Verdiensten scheint die ethische Position Mills zu sein. Strikter Impartialismus 17, so wird zurecht gesagt, setzt der möglichen Verletzung moralischer Regeln keine Vandenhoeck & Ruprecht unipress 2009, S Hartmann übertreibt den wie er meint tragischen Konflikt zwischen Glücksorientierung und moralischer Weltordnung. 17 Unter striktem Impartialismus verstehe ich eine Moraltheorie, welche eine basale Pflicht zur Maximierung des Glücks aller (oder anderer Werte) annimmt. Ich interpretiere Mill dahin, dass er zwar eine gleiche Beachtung aller Interessen und des Wertes aller Individuen nahelegt, aber keine moralische Pflicht, den jeweils besten Zustand der Welt bzw. maximale Glücksfolgen herbeizuführen, daraus ableitet. 273

28 Grenzen. Er führt zu einer Aushöhlung moralischer Regeln und widerspricht damit dem moralischen common sense, der als Bestandteil unserer besten moralischen Überlieferungen sowohl erlaubt, mehr für unser eigenes Glück zu sorgen als für das Glück anderer, als auch untersagt, wichtige moralische Regeln wie z. B. das Verbot des Vertragsbruchs oder der Grausamkeit in jenem Fall zu übertreten, wenn das (mit großer Wahrscheinlichkeit) zu besseren Glücksfolgen führt. Mills Verständnis von moralischen Regeln, die durch Sanktionen und spezifisch moralische Gefühle flankiert werden, involviert eine subtilere Konzeption von moralischen Regeln als die oberflächliche Deutung von Regeln als provisorischen Verallgemeinerungen, Faustregeln oder nützlichen Schwellenwerten. Am Beispiel der Regel pacta servanda sunt (Verträge sollen gehalten werden) lässt sich das illustrieren. Diese Regel ist keine empirische Verallgemeinerung über die wahrscheinlich eintretenden Glücksfolgen von Vertragsbrüchen. Der sogenannte Regel-Utilitarismus scheint die moralische Bedeutung von Verträgen nicht angemessen zu interpretieren. Verträge, die auf Treu und Glauben geschlossen werden, dienen nicht primär der Maximierung des Glücks aller Betroffenen, sondern vor allem der Erhaltung des Vertrauens unter freiwillig und informiert zustimmenden Vertragspartnern. Folgerichtig wecken Vertragsbrüche Schuldgefühle gegenüber den betrogenen (und meist auch enttäuschten) Vertragspartnern, und nicht gegenüber der Menschheit als ganzer. Und auf der Seite der enttäuschten Vertragsempfänger ist das moralische Gefühl des Ärgers [im Sinne von resentment] angemessen, ganz unabhängig davon, ob der Vertragsbruch als Nachteil oder faktische Enttäuschung erlebt wird oder nicht. Verträge kreieren oder bestätigen moralisch 274

29 bedeutsame Beziehungen. Es geht um mehr als nur die Enttäuschung von faktischen Erwartungen. Moralisch relevant ist nicht ein Anteil von Lust, den wir der Menschheit entziehen, sondern die konkret identifizierbaren Individuen zugefügte Unlust der erfahrenen Treulosigkeit, verbunden mit Gefühlen von Ärger. Vertragsbruch ist Beziehungsbruch. 18 Die Anbindung der moralischen Tadelnswürdigkeit an verdiente Schuldgefühle verantwortlicher Täter lässt sich nicht durch umfassende Folgenerwägungen verdrängen oder ersetzen. Die skizzierte Verankerung der Tadelns- und Strafwürdigkeit in retributiven Gefühlen findet statt im utilitaristischen Rahmen; sie ist vereinbar mit der flankierenden Revision moralischer Regeln durch die (fehlbare) Abschätzung der Folgen von Regelverletzungen für das größte Glück aller und der (oft präzisen) Sanktionsfolgenabschätzung, insbesondere im Sinne einer Kritik der sinnlosen Vermehrung von Sanktionen, z. B. einer exzessiven Schuldkultur oder der Kultivierung neurotischer Schuldgefühle. Schließlich geht es dem Utilitarismus nicht um den Schutz beliebiger konventioneller Regeln oder Tabus, sondern um den Schutz jener Regeln, deren Anerkennung und Verinnerlichung in Verbindung mit den angemessenen retributiven Emotionen sozial nützlich oder bescheidener formuliert nicht für die Gemeinschaft und einige Individuen völlig destruktiv ist. 18 Beziehungen müssen in diesem Fall nicht oder jedenfalls nicht ausschliesslich als intensive affektive Bindungen verstanden werden. Doch der Ärger über erlittenen Vertragsbruch ist auch eine Art von Ärger über einen Beziehungsabbruch, und die spezifische Operation retributiver Emotionen hat ein Mitspracherecht. Aus dieser verbindlichen Auffassung moralischer Regeln folgt jedoch nicht, dass sie immer und unter allen Umständen gelten. Die Auffassung von moral absolutes lässt sich ohnehin kaum rational begründen. 275

30 In dieser negativen Variante ist der Utilitarismus besonders zustimmungspflichtig, nämlich durch sein Engagement gegen Grausamkeit und Barbarei. Doch ist Vergeltung nicht lediglich ein untergeordnetes Ziel, das mehr mit der Dosierung als mit dem eigentlichen Zweck der Sanktion zu tun hat? Wie wir gezeigt haben, ist Mill in dieser Frage kein strikter Impartialist, für den nur das größte Glück oder die Prävention der Summe von Leid, aber nicht die Distribution von Glück und Leid zählt. Vergeltung und Verdienste sind zwar keine höchsten Ziele das würde dem Utilitarismus allerdings widersprechen, doch es sind wesentlich inkorporierte Ziele und ihre entsprechenden Gefühle, welche die Struktur von Moral und Gerechtigkeit in Mills Utilitarismus mitgestalten. Die Verteilung von Sanktionen erfolgt demnach nicht unmittelbar oder gar ausschließlich durch utilitaristische Folgenüberlegungen. Ein System von Sanktionen muss allerdings von Zeit zu Zeit revidiert werden, und bei dieser kritischen Revision spielen utilitaristische Rücksichten eine Rolle, insbesondere solche auf vermeidbares Unglück. Mit der Rücksicht auf Sanktionskosten trägt Mill der Einsicht Rechnung, dass das Böse durch menschliche Anstrengung sich nicht ausrotten ließe, ohne wieder Schlimmes hervorzubringen, etwa die Leiden exzessiver Strafen, der Missachtung der Persönlichkeitsrechte und der Privatsphäre oder endloser Kriege gegen das Böse. Es gibt nicht nur eine Mäßigung in der Tugend, sondern auch eine Mäßigung im Kampf gegen die Laster die Laster sollen sogar bestehen bleiben, soweit sie nicht von der Erziehung verhindert werden konnten und solange sie nicht sozialschädlich werden. Sie sollen jedenfalls nicht an der Wurzel (und das wäre an der Lebensenergie des Individuums) bekämpft und 276

31 eliminiert werden. Pflicht kann erzwungen werden; Vervollkommnung muss freiwillig sein. Interessant ist nicht nur die Betrachtung jener Entscheidungen, für die wir Schuldgefühle verdienen, sondern auch die jener Entscheidungen, für die wir nach Mills Auffassung keine Schuldgefühle haben müssen, obwohl diese Entscheidungen nicht die besten Folgen haben für das größte Glück. Dazu gehören vor allem drei Kategorien von Entscheidungen: 1) Entscheidungen, die mich selber benachteiligen, gefährden oder zerstören, z. B. Alkoholmissbrauch oder Spielleidenschaft. Solche Entscheidungen werden durch Mills strikten Antipaternalismus vor berechtigten Schuldgefühlen, Tadel und anderen Sanktionen immunisiert. Sie mögen unklug sein, doch sie gelten nicht als unmoralisch. 2) Entscheidungen, auf noble (supererogatorische) Handlungen zu verzichten. Wer kein Philanthrop oder kein moralischer Held ist, braucht keine Schuldgefühle zu haben und darf dafür weder getadelt noch bestraft werden. Solche Entscheidungen mögen unschön sein und nichts beitragen zum kulturellen Fortschritt, doch sie sind nicht moralisch falsch. 3) Teilweise parteiliche Entscheidungen, die nur mein Wohl oder das Wohl ausgewählter Individuen verbessern (oder nicht verschlechtern), Egoismus und Gruppenloyalität. Es ist nicht moralisch falsch, Geld zu verdienen oder das eigene Unternehmen profitabel zu machen, auch wenn es nicht immer sicher ist, ob sich damit auch das Gesamtwohl (oder das Wohl meiner Konkurrenten) verbessert (oder nicht verschlechtert). Gegen die harsche Kritik einiger Frühsozialisten verteidigt Mill auch die Konkurrenz (innerhalb der Grenzen, welche die moralischen Regeln abstecken). 277

32 Angesichts der praktischen Konzessionen an den Egoismus innerhalb der von den moralischen Regeln 19 gesetzten Grenzen und an den moralischen common sense bezüglich moralisch verdienter Schuldgefühle und anderer Sanktionen gibt es mindestens drei Möglichkeiten, Mill zu interpretieren: Erste Deutung: Mill vertritt einen Textbuch-Utilitarismus, der ein scharfes Profil hat, nämlich das Profil des direkten Konsequentialismus. Dieser besagt: Moralische Entscheidungen sind richtig, wenn sie die besten Glücksfolgen haben. (Eine Reihe von Differenzierungen sollen hier nicht weiter diskutiert werden: Tatsächlich eintretende Folgen, zu erwartende Folgen oder tatsächlich erwartete Folgen, Folgen von Handlungen oder andere foci der Bewertung etc.) Andeutungen über moralische Regeln oder verdiente Sanktionen in Mills Texten formulieren nach dieser Deutung höchstens untergeordnete Faustregeln zur Vereinfachung oder Beschleunigung von Entscheidungen; werden sie dagegen ernst genommen, so verwässern sie das klare Profil des Lehrbuch-Utilitarismus. Dieser Lehrbuch-Utilitarismus, so wird dann weiter argumentiert, ist unhaltbar. Er ist sowohl zu anspruchsvoll (verlangt gewaltige Opfer) als auch zu ikonoklastisch (verlangt die permanente Verletzung moralischer Regeln). Er lässt sich nur korrigieren (oder verwässern) durch die (in sich problematischen und vielleicht instabilen) Positionen eines indirekten Konsequentialismus (wie z. B. den Regel-Utilitarismus). Zweite Deutung: Mill vertritt einen indirekten Konsequentialismus, der ein strenges moralisches Kriterium formuliert (wie der direkte Konsequentialismus), aber 19 Die moralischen Regeln umreissen eine Minimalmoral, ohne die moralischen Ideale der Vervollkommnung und des Philanthropismus. 278

33 verschiedene praktische Entscheidungsverfahren zulässt, z. B. eine praktische Orientierung an moralischen Regeln. Der sogenannte Regel-Utilitarismus ist eine dieser Formen eines gebrochenen oder indirekten Konsequentialismus. Diese Position führt zu einer gewissen Entfremdung zwischen dem Kriterium des moralisch Richtigen und Falschen auf der einen Seite, und den praktischen Entscheidungsverfahren und Motiven auf der anderen Seite. Diese Entfremdung kann beträchtlich sein und wird von manchen Kritikern als unerträgliche moralische Schizophrenie charakterisiert. Sie kann z. B. zu einer Aufspaltung in eine (geheime) esoterische Moral und eine (öffentlich bekannte) exoterische Moral führen eine Aufsplitterung, die bekanntlich Henry Sidgwick in Betracht gezogen hat. 20 Dritte Deutung: Mill ist ein gemäßigter Impartialist, der die Moral und die Gerechtigkeit in Begriffen von verdienten Sanktionen ausbuchstabiert. Die gleiche Erwägung aller Interesse oder Glückswerte (Unparteilichkeit in Bezug auf die Werte) bildet zwar einen notwendigen Hintergrund; daraus folgt aber keine moralische Pflicht des Individuums zur Maximierung der Glücksfolgen ohne Rücksicht darauf, wer die Vorteile erhält. 21 Glückssummenerwägungen können durch verdiente Sanktionen und angemessene moralische Gefühle eingeschränkt werden. Es ist unstatthaft, die Utilitarismusschrift von jener Schrift zu isolieren, die Mill für sein bestes und bleiben- 20 Henry Sidgwick: Methods of Ethics (1873, 7. Auflage 1906), Neuauflage mit einem Vorwort von John Rawls Indianapolis/ Cambridge: Hackett Publishing Company 1981, S. 428, 489f. 21 Eine Theorie, die dieser Charakterisierung nahe kommt, vertritt Brad Hooker: Ideal Code, Real World, Oxford: Clarendon Press

34 des Vermächtnis hielt, nämlich die Schrift Über die Freiheit. Es gibt in Mills Denken nicht nur die unilaterale Begründung des Liberalismus im Utilitarismus, sondern auch die umgekehrte Richtung einer Begründung der Struktur seines Utilitarismus im Liberalismus. Mills passt seinen Utilitarismus dem philosophischen Liberalismus an, oder er versucht Utilitarismus und Liberalismus als ein kohärentes Ganzes zu begründen. Der philosophische Liberalismus vertritt große Freiheitsspielräume; er besagt, dass wir frei sind, auch wenn das anderen nicht passt und andere nicht zustimmen, solange wir sie nicht ernsthaft schädigen, d. h. ihre vitalen Interessen und Grundrechte nicht verletzen gelegentlich sogar auch dann, wenn wir andere stören, kränken oder sogar schädigen. Die Freiheit gilt auch dann als moralisch und rechtlich schutzwürdig, wenn z. B. meine Meinungsäußerung, so fern sie nicht nachweislich verleumderisch ist oder unter besonderen heiklen Umständen zur Gewalt anstiftet, den Geschäftsgang einer Firma oder den Ruf eines Schriftstellers negativ beeinflusst. Mill betrachtet die Freiheit der Meinungsäußerung als eine Freiheit, die weitgehend immun ist gegenüber den Rücksichten auf Stressfolgen für andere. Wichtig ist ein großer Freiheitsspielraum auch für die moralische Erlaubtheit ökonomischer Entscheidungen. Es ist nicht sinnvoll, ökonomisch kluge Entscheidungen immer unter dem Aspekt der Verletzung einer Pflicht zur Maximierung der Glücksfolgen für andere zu beurteilen oder gar zu verurteilen. Ökonomische Entscheidungen gehören zwar auch zum Bereich der Nutzenerwägungen im weitesten Sinne, aber nicht zum Bereich der ethischen Erwägungen im engeren Sinne. Vielmehr repräsentieren sie eine Form von Klugheitswahl. Mill mag mehrere unterscheidbare Begriffe von Freiheit 280

35 vertreten, doch er vertritt auch einen ganz spezifischen Begriff von Freiheit, der seiner Natur nach nicht primär erfolgsmaximierend ist, nämlich jene Auffassung von Freiheit, die darin besteht, selber zu entscheiden, und nicht auf eine bestimmte, nach äußeren Standards optimale Weise zu entscheiden. 22 Meine Entscheidung mag für mich die beste sein, auch wenn sie (nach externen Standards beurteilt) suboptimal ist. Es ist diese Freiheit, die es auch gegen wohlwollende und höchst kompetente Vormundschaft zu verteidigen lohnt. Auch unkluge Entscheidungen, mit denen ich mich selber schädige, sollen nicht moralisch bewertet oder getadelt werden. Dies ist ein Bestandteil von Mills Anti- Paternalismus 23 : Niemand darf mich moralisch tadeln oder gar dafür bestrafen, dass ich mich selber ruiniere. Gäbe es dagegen eine moralische Pflicht zur Maximierung des Glücks aller, so wäre ein Akt der Selbstschädigung moralisch falsch und tadelnswürdig. Selbstschädigende Torheit wäre ein moralisches Verbrechen. Die Anerkennung von Spielraum zur Selbstschädigung verstößt gegen den strikten Impartialismus! Vgl. J.-C. Wolf: Paternalismus, in: Studia Philosophica 49, 1990, S ; J.-C. Wolf: Die liberale Paternalismuskritik von John Stuart Mill, in: Paternalismus und Recht, hrsg. von Michael Anderheiden, Peter Bürkli, Hans Michael Heinig, Stephan Kirste und Kurt Seelmann, Tübingen: Mohr Siebeck 2006, 55 68; Heiko Ulrich Zude: Paternalismus. Fallstudien zur Genese des Begriffs, München, Freiburg: Alber Vgl. Ridha Chaïbi: Liberté et Paternalisme chez John Stuart Mill, Paris: L Harmattan Der strikte Impartialismus steht in engem Zusammenhang mit einer bestimmten Formulierung des Konsequentialismus. Entsprechend kann die These vertreten werden, dass Mill einen Utilitarismus ohne Konsequentialismus vertrete. Vgl. Daniel Jacobson: Utilitarianism without Consequentialism: The Case of John Stuart Mill, in: 281

36 Zieht man weiter in Betracht, dass es sogar moralische Gründe geben mag, das eigene Leben durch Notwehroder Notstandstötung zu verteidigen, seine Rechte nachdrücklich einzufordern und die eigene Selbstachtung zu kultivieren moralische Gründe, die einen egoistischen Geschmack haben, so erweist sich der strikte Impartialismus oder die Vorstellung, wir müssten moralisch entscheiden wie ein unparteiischer Gott, als irreführend. Die Annahme eines strikt impartialistischen Kriteriums des Richtigen und Falschen (abgesehen von den empfohlenen Entscheidungsverfahren) ist fragwürdig, außer sie wird als bloße Hintergrundannahme verstanden, die gegen Diskriminierungen von Rassen, Frauen, Armen und Minderheiten spricht. Mills Plädoyer für eine Moral ohne Hypermoral verleiht ein Recht dazu, ihn als Vertreter eines Utilitarismus ohne strikten Impartialismus zu lesen. Sogar das sonst moralisch suspekte Motiv, dass ich mir selber am nächsten stehe, enthält einen moralischen Stachel zur Selbsthilfe anstelle der Erwartung, dass mich andere oder der Staat versorgen. Diese Konzession an den Egoismus hat allerdings deutliche Grenzen: Wichtige moralische Regeln sollen nicht ausgehöhlt werden; und die Hoffnung auf einen Kulturfortschritt in der Überwindung systematischer Formen von Diskriminationen bleibt ein unaufgebbarer Bestandteil eines aufgeklärten Egalitarismus. Im Geiste von Mill kann das special pleading von Philosophical Review 117, 2, 2008, S Jacobson meint, dass Mills Verknüpfung des moralisch Falschen mit den spezifischen Gefühlen wie Schuld und Übelnehmen dazu beiträgt, dass die Distribution von Glück und Leiden eine Rolle spielt es ist nicht gleichgültig, wer glücklich ist oder wer leidet. Die retributiven Emotionen sind wesentlich distributiv und teilweise parteiisch, z. B. täter- und opferfokussiert. 282

37 der Form ich erlaube mir das, weil es um mein Wohl und Leben geht [wenn dabei keine moralische Regel verletzt wird] durchgehen, aber nicht das meist anstößige Argument ich erlaube mir das, weil ich ein Mann bin [auch wenn dabei keine moralische Regel verletzt wird], sofern nämlich nicht nur die konkrete Schädigung, sondern auch eine symbolische Herabsetzung ganzer Bevölkerungsgruppen (in diesem Fall der Frauen) eine Rolle spielt. Die Tatsache von verächtlichen und herabsetzenden Hassreden sollte zu einer gewissen Einschränkung von Mills extrem liberalen Haltung gegenüber der Meinungsäußerung führen. Müsste man rassistischen, sexistischen oder homophoben Hassrednern nicht schon im Namen des Kulturfortschritts das öffentliche Redeforum entziehen? 25 Die Formulierung eines Kodex moralischer Regeln ist nicht nur durch utilitaristische und gefühlsmäßige Gesichtspunkte bestimmt, sondern auch durch Rücksichten auf die interne Kohärenz. Wer ein kohärentes System moralischer prima-facie Regeln formulieren will, muss pace W. D. Ross! beachten, dass keine der moralischen Regeln zur Maximierung des Glücks aller verpflichtet. 26 Eine solche Maximierungspflicht hätte eine unaufhaltsame Sogwirkung; sie würde die anderen moralischen Regeln bei jeder Gelegenheit suspendieren oder zu bloßen Faustregeln degradieren. Das gilt auch für einen Utilitarismus mit moralischen Regeln: Eine vermeintliche 25 Anstelle von Missbilligung oder Strafe wären Massnahmen zur Beschränkung von Ort und Zeit und andere behindernde Massnahmen denkbar, um Hassrednern das Handwerk zu legen. 26 Vgl. Jean-Claude Wolf: Bemerkungen zum ethischen Intuitionismus von W. D. Ross, in: Interpretation und Argument hrsg. von H. Linneweber-Lammerskitten und G. Mohr, Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2002,

38 Pflicht, das Beste herbeizuführen, gehört nicht in den Kanon moralischer Regeln. Es bleibt eine offene Frage, ob Mill eine in sich kohärente ethische Theorie vertritt. Vielleicht gibt es verschiedene Grade der Kohärenz, so dass auch Mills Theorie als mehr oder weniger kohärent gelten kann. Kohärenz kann auf verschiedenen Ebenen erreicht werden oder auch nicht. Auf der Ebene der Werttheorie ist Mill nicht kohärent genug: er schwankt zwischen einer Werttheorie, wonach alle Werte in Werte von Lust und Unlust oder in Begriffe von Interessenbefriedigung übersetzbar sind, und einer noch stärker abweichenden Werttheorie, die von Lust unabhängige Kriterien (wie geistige Aktivität) oder unabhängige Kompetenzen (wie ein reifes Urteilsvermögen) ins Spiel bringt. Seine Werttheorie ist wohl weniger monistisch, als es sein offizielles Bekenntnis zum Hedonismus zulässt. Auch die Deutungen auf der Ebene der normativen Theorie werden weiterhin variieren zwischen einer handlungs-utilitaristischen oder einer regel-utilitaristischen Deutung. In meinem Kommentar habe ich eine dritte Deutung vorgezogen, wonach Mill einen Utilitarismus mit einem elaborierten Verständnis moralischer Regeln kombiniert. In diesem Nachwort habe ich diese dritte Deutung hervorgehoben. Jede Deutung trifft auf widerspenstige Textstellen, die sich einer einfachen Klassifikation nicht ganz einfügen. Mill vertritt eine ethische Mischform, die zum Teil heterogene Elemente (wie Elemente der stoischen, der christlichen und der hedonistischen Tradition, Rücksichten auf Glück und auf Verdienste) zu vereinbaren sucht. Er ist wie die meisten klugen Epigonen auch ein geschickter Eklektiker. Wichtig ist, dass der Utilitarismus anwendungsbezogen bleibt. Er ist nicht nur am intellektuellen Scharfsinn sei- 284

John Stuart Mills Utilitarismus"

John Stuart Mills Utilitarismus Jean-Claude Wolf John Stuart Mills Utilitarismus" Ein kritischer Kommentar Verlag Karl Alber Freiburg/München Inhalt Vorbemerkung 15 Einleitung 17 Fortlaufender Kommentar zu Mills Utilitarianism " 27 1.

Mehr

1) was um seiner selbst Willen gesucht wird, was als Zweck an sich gewünscht wird [what is sought for its own sake, or desired as an end in itself].

1) was um seiner selbst Willen gesucht wird, was als Zweck an sich gewünscht wird [what is sought for its own sake, or desired as an end in itself]. Vorlesung Hedonismus Frühling 2008 copyright Jean Claude Wolf INTRINSISCHE WERTE Axiologie heißt die allgemeine Wertlehre. Sie formuliert unter anderem einen Katalog der intrinsischen Werte. Dazu können

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Vorwort 11

Inhaltsverzeichnis. Vorwort 11 Inhaltsverzeichnis Vorwort 11 1. Einleitung 13 1.1 Vorblick 13 1.2 Aufgaben der Ethik als eines Prozesses der Reflexion 13 1.2.1 Ohne Fragestellung kein Zugang zur ethischen Reflexion 13 1.2.2 Was bedeutet

Mehr

Denk Art. Ethik für die gymnasiale Oberstufe. Arbeitsbuch. Schöningh. Herausgegeben von: Matthias Althoffund Henning Franzen

Denk Art. Ethik für die gymnasiale Oberstufe. Arbeitsbuch. Schöningh. Herausgegeben von: Matthias Althoffund Henning Franzen IT Denk Art Arbeitsbuch Ethik für die gymnasiale Oberstufe Herausgegeben von: Matthias Althoffund Henning Franzen Erarbeitet von: Matthias Althoff Henning Franzen Stephan Rauer Nicola Senger Schöningh

Mehr

Richard M. Hare: Alles egal? Richard M. Hare

Richard M. Hare: Alles egal? Richard M. Hare Richard M. Hare: Alles egal? Richard M. Hare *1919 Bristol während des 2. Weltkriegs mehr als drei Jahre in japanischer Kriegsgefangenschaft 1947 Abschluss seines Studiums in Philosophie und Altphilologie

Mehr

Analytische Einführung in die Ethik

Analytische Einführung in die Ethik Dieter Birnbacher Analytische Einführung in die Ethik 2., durchgesehene und erweiterte Auflage W DE G Walter de Gruyter Berlin New York Inhaltsverzeichnis 1. Wesen und Aufgabenstellung der Ethik 1 1.1

Mehr

Handlung Absicht. Folgen. Kapitel 6: Handlungsfolgen 6.1 Einführung. Vorlesung Universität Freiburg. Heilpädagogisches Institut Frühlingssemester 2012

Handlung Absicht. Folgen. Kapitel 6: Handlungsfolgen 6.1 Einführung. Vorlesung Universität Freiburg. Heilpädagogisches Institut Frühlingssemester 2012 Vorlesung Universität Freiburg Heilpädagogisches Institut Frühlingssemester 2012 Prof. Dr. Michael Eckhart stv. Institutsleiter Bereichsleiter Forschung und Entwicklung Institut für Heilpädagogik PHBern

Mehr

Adam Smith und die Gerechtigkeit

Adam Smith und die Gerechtigkeit Geisteswissenschaft Patrick Weber Studienarbeit ADAM SMITH und die GERECHTIGKEIT Historisches Seminar der Universität Zürich Seminar: Gouvernementalität und neue Theorien der Macht Wintersemester 2006/2007

Mehr

Deontologie Die Bausteine der Kantischen Ethik

Deontologie Die Bausteine der Kantischen Ethik Deontologie Die Bausteine der Kantischen Ethik Der gute Wille Ohne Einschränkungen gut ist allein der gute Wille. Alle anderen Dinge wie Talente oder Tugenden sind nicht an sich, sondern nur relativ gut

Mehr

Meine Damen und Herren, ich freue mich, Sie heute hier im Namen der Frankfurt School of Finance und Management begrüßen zu dürfen.

Meine Damen und Herren, ich freue mich, Sie heute hier im Namen der Frankfurt School of Finance und Management begrüßen zu dürfen. Meine Damen und Herren, ich freue mich, Sie heute hier im Namen der Frankfurt School of Finance und Management begrüßen zu dürfen. Manch einer wird sich vielleicht fragen: Was hat eigentlich die Frankfurt

Mehr

Friedo Ricken. Allgemeine Ethik. Grundkurs Philosophie 4. 3., erweiterte und überarbeitete Auflage. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln

Friedo Ricken. Allgemeine Ethik. Grundkurs Philosophie 4. 3., erweiterte und überarbeitete Auflage. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln Friedo Ricken Allgemeine Ethik Grundkurs Philosophie 4 3., erweiterte und überarbeitete Auflage Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln Inhalt Aus dem Vorwort zur ersten Auflage 9 Vorwort zur dritten

Mehr

DIE MÖGLICHKEIT DES GUTEN

DIE MÖGLICHKEIT DES GUTEN Wilhelm Vossenkuhl DIE MÖGLICHKEIT DES GUTEN Ethik im 21. Jahrhundert C.H.Beck INHALT VORWORT 9 EINLEITUNG 15 I. SITTE UND ETHIK 33 1.1. Grundlagen und Ansprüche 33 i.i.r. Der moralische Sinn und andere

Mehr

Materialistische Ethik

Materialistische Ethik Universität Siegen Fachbereich 3 Medienwissenschaft Paradigmen der Medienethik Seminarleitung: Prof. Dr. Rainer Leschke Sommersemester 2010 Daniel Benfer Materialistische Ethik Max Horkheimer 1895-1973

Mehr

1.1 Die Disziplinen der Philosophie Der Begriff Ethik Der Aufgabenbereich der Ethik... 3

1.1 Die Disziplinen der Philosophie Der Begriff Ethik Der Aufgabenbereich der Ethik... 3 Inhalt Vorwort Einführung... 1 1 Philosophie und Ethik... 1 1.1 Die Disziplinen der Philosophie... 1 1.2 Der Begriff Ethik... 2 1.3 Der Aufgabenbereich der Ethik... 3 2 Moralische Urteile ethische Reflexion...

Mehr

Inhaltsverzeichnis. 1 Piaton Aristoteles Biografisches DieSophistik 15

Inhaltsverzeichnis. 1 Piaton Aristoteles Biografisches DieSophistik 15 Inhaltsverzeichnis 1 Piaton 13 1.1 Biografisches 13 1.2 DieSophistik 15 1.3 Gorgias 16 1.3.1 Erster Teil: Das Gespräch mit Gorgias 20 1.3.2 Zweiter Teil: Das Gespräch mit Polos 22 1.3.3 Dritter Teil: Das

Mehr

Modul Ethik in der Biologie

Modul Ethik in der Biologie Modul Ethik in der Biologie Wintersemester 2016/17 Dozentinnen: Doreen Grusenick & Karin Kunde, CAU Kiel, Lehrstuhl für Philosophie und Ethik der Umwelt. Ethik in der Biologie Ablauf 1. Einführung 2. Allgemeine

Mehr

и verlag moderne industrie Recht, Gesetzgebung und Freiheit Band 2: Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit Prof. Dr. F. A.

и verlag moderne industrie Recht, Gesetzgebung und Freiheit Band 2: Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit Prof. Dr. F. A. Prof. Dr. F. A. von Hayek Recht, Gesetzgebung und Freiheit Band 2: Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit Eine neue Darstellung der liberalen Prinzipien der Gerechtigkeit und der politischen Ökonomie

Mehr

Ethik-Klassiker von Platon bis John Stuart Mill

Ethik-Klassiker von Platon bis John Stuart Mill Ethik-Klassiker von Platon bis John Stuart Mill Ein Lehr- und Studienbuch von Max Klopfer 1. Auflage Kohlhammer 2008 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 978 3 17 020572 7 Zu Leseprobe schnell

Mehr

Utilitarismus - Ein Konzept für die Zukunft?

Utilitarismus - Ein Konzept für die Zukunft? Geisteswissenschaft Eric Kresse Utilitarismus - Ein Konzept für die Zukunft? Studienarbeit hauinhaltsverzeichnis 1. Einleitung...S. 3 2. Utilitarismus eine erste definierende Betrachtung...S. 3-4 2.1

Mehr

William K. Frankena. Ethik. Eine analytische Einführung. 6. Auflage. Herausgegeben und übersetzt von Norbert Hoerster

William K. Frankena. Ethik. Eine analytische Einführung. 6. Auflage. Herausgegeben und übersetzt von Norbert Hoerster Ethik William K. Frankena Ethik Eine analytische Einführung 6. Auflage Herausgegeben und übersetzt von Norbert Hoerster William K. Frankena Ann Arbor, USA Die Originalausgabe ist erschienen unter dem Titel

Mehr

Thomas Kessel ring. Ethik der Entwicklungspolitik. Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung

Thomas Kessel ring. Ethik der Entwicklungspolitik. Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung Thomas Kessel ring Ethik der Entwicklungspolitik Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung j C.H.Beck Inhalt Vorwort 9 Einleitung 11 Erster Teil Gerechtigkeit und Entwicklung Philosophische Debatten

Mehr

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phänomenologie des Geistes, Hamburg Ders., Vorlesungen über die Philosophie der Religon, Band 1, Stuttgart 1965

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phänomenologie des Geistes, Hamburg Ders., Vorlesungen über die Philosophie der Religon, Band 1, Stuttgart 1965 Arbeitsbibliographie Literatur Hegel Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phänomenologie des Geistes, Hamburg 1952 Ders., Vorlesungen über die Philosophie der Religon, Band 1, Stuttgart 1965 Ders., Vorlesungen

Mehr

Immanuel Kant. *22. April 1724 in Königsberg +12. Februar 1804 in Königsberg

Immanuel Kant. *22. April 1724 in Königsberg +12. Februar 1804 in Königsberg Immanuel Kant *22. April 1724 in Königsberg +12. Februar 1804 in Königsberg ab 1770 ordentlicher Professor für Metaphysik und Logik an der Universität Königsberg Neben Hegel wohl der bedeutendste deutsche

Mehr

Griechisch: eutychia und eudaimonia. Lateinisch: fortuna und beatitudo. Englisch: luck und happiness

Griechisch: eutychia und eudaimonia. Lateinisch: fortuna und beatitudo. Englisch: luck und happiness Auf der Suche nach dem Glück Griechisch: eutychia und eudaimonia Lateinisch: fortuna und beatitudo Englisch: luck und happiness Französisch: la bonne chance und le bonheur Philosophie In der Antike: Lebensberatung

Mehr

Der metaethische Relativismus

Der metaethische Relativismus Geisteswissenschaft Julia Pech Der metaethische Relativismus Was spricht für/gegen eine relativistische Position in der Moral? Essay Julia Pech 8.5.2011 Universität Stuttgart Proseminar: Einführung in

Mehr

Ziel und Struktur der physikalischen Theorien

Ziel und Struktur der physikalischen Theorien PIERRE DUHEM Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Autorisierte Übersetzung von FRIEDRICH ADLER Mit einem Vorwort von ERNST MACH Mit einer Einleitung und Bibliographie herausgegeben von LOTHAR

Mehr

Ihr Empfang bietet eine gute Gelegenheit zum Gedankenaustausch zwischen Vertretern von Kirche und Politik.

Ihr Empfang bietet eine gute Gelegenheit zum Gedankenaustausch zwischen Vertretern von Kirche und Politik. Sperrfrist: 9. Juli 2015, 19.00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort. Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Dr. Ludwig Spaenle, beim Jahresempfang des Erzbischofs

Mehr

Psychologische Grundfragen der Erziehung

Psychologische Grundfragen der Erziehung John Dewey Psychologische Grundfragen der Erziehung Der Mensch und sein Verhalten Erfahrung und Erziehung Eingeleitet und herausgegeben von Prof. Dr. WERNER CORRELL Ernst Reinhardt Verlag München Basel

Mehr

Einführung in die Ethik

Einführung in die Ethik Biotechnologie im ethischen und medialen Diskurs Einführung in die Ethik 12. bis 14. April 2013 Daniel Gregorowius Gemeinsamer Workshop von Institut TTN und Hochschule Ansbach Daniel Gregorowius: Biotechnologie

Mehr

Was kann man hoffen? Philosophische Perspektiven Stephan Sellmaier

Was kann man hoffen? Philosophische Perspektiven Stephan Sellmaier Was kann man hoffen? Philosophische Perspektiven Stephan Sellmaier Begriffliches Hoffen: wünschen, dass etwas in Erfüllung geht Hoffnung: Erwartung, dass etwas Gewünschtes in Erfüllung geht richtet sich

Mehr

Politische Philosophie

Politische Philosophie MICHAEL BECKER/JOHANNES SCHMIDT/REINHARD ZINTL Politische Philosophie 3., aktualisierte Auflage FERDINAND SCHÖNINGH Vorwort der Herausgeber 11 Vorwort 13 I. Einleitung (Michael Becker) 17 II. Gesellschaftsvertrag

Mehr

Philosophie des 19. Jahrhunderts. Emerich Coreth Peter Ehlen Josef Schmidt. Grundkurs Philosophie 9. Zweite, durchgesehene Auflage

Philosophie des 19. Jahrhunderts. Emerich Coreth Peter Ehlen Josef Schmidt. Grundkurs Philosophie 9. Zweite, durchgesehene Auflage Emerich Coreth Peter Ehlen Josef Schmidt Philosophie des 19. Jahrhunderts Grundkurs Philosophie 9 Zweite, durchgesehene Auflage Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln Inhalt A. Von Kant zum Deutschen

Mehr

Ethik und Medizinprodukte

Ethik und Medizinprodukte Dritte Ebene Ethik und Medizinprodukte Dipl.Sozialpäd. in (FH) Dr. in Iris Kohlfürst Iris.kohlfuerst@fh-linz.at Definition von Ethik.. die philosophische Reflexion über das, was aus moralischen Gründen

Mehr

Predigt über Jes 7,10-14 München, den

Predigt über Jes 7,10-14 München, den Predigt über Jes 7,10-14 München, den 24.12.2011 Liebe Gemeinde, Vom Himmel hoch, da komm ich her, so haben wir gerade gesungen. In den ersten fünf Strophen dieses Liedes hat Martin Luther alles gesagt,

Mehr

Thomas Kesselring. Ethik der Entwicklungspolitik. Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung. C.H.Beck

Thomas Kesselring. Ethik der Entwicklungspolitik. Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung. C.H.Beck Thomas Kesselring Ethik der Entwicklungspolitik Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung C.H.Beck Inhalt Vorwort 9 Einleitung 11 Erster Teil Gerechtigkeit und Entwicklung Philosophische Debatten aus

Mehr

MARX: PHILOSOPHISCHE INSPIRATIONEN

MARX: PHILOSOPHISCHE INSPIRATIONEN 09.11.2004 1 MARX: PHILOSOPHISCHE INSPIRATIONEN (1) HISTORISCHER RAHMEN: DIE DEUTSCHE TRADITION KANT -> [FICHTE] -> HEGEL -> MARX FEUERBACH (STRAUSS / STIRNER / HESS) (2) EINE KORRIGIERTE

Mehr

Medienethik. Einführung: Praktische Philosophie, Ethik, Medienethik. Seminar Medienethik (SoSe 2010)

Medienethik. Einführung: Praktische Philosophie, Ethik, Medienethik. Seminar Medienethik (SoSe 2010) Medienethik Einführung: Praktische Philosophie, Ethik, Medienethik Seminar Medienethik (SoSe 2010) (Praktische) Philosophie Theoretische und praktische Philosophie Praktische Philosophie: Politische Philosophie

Mehr

Einführung in die Praktische Philosophie I

Einführung in die Praktische Philosophie I Einführung in die Praktische Philosophie I Vorlesung 9 (15.12.2011). Die Würde des Menschen achten. Kants Moralphilosophie (II) Claus Beisbart Wintersemester 2011/12 Themen 1. Die Naturgesetz-/Universalisierungsformel

Mehr

Wie hättest Du entschieden?

Wie hättest Du entschieden? Wie hättest Du entschieden? Medizinethik in Theorie und Praxis eine Einführung mit Fallbesprechung Robert Bozsak Überblick gemeinsamer Einstieg brainstorming Theoretische Hintergründe zur Medizinethik

Mehr

Seminar: Ethiktypen

Seminar: Ethiktypen Seminar: Ethiktypen 24.10.2011 Programm heute 1. Wiederholung: Kontraktualismus (Ende) 1.1 Allgemeine Definition 1.2 Unterscheidung Staatsphil. moralphil. Kontrakt. 1.3 Rawls: Theorie der Gerechtigkeit

Mehr

Anhang: Modulbeschreibung

Anhang: Modulbeschreibung Anhang: Modulbeschreibung Modul 1: Religionsphilosophie und Theoretische Philosophie (Pflichtmodul, 10 CP) - Ansätze aus Geschichte und Gegenwart im Bereich der Epistemologie und Wissenschaftstheorie sowie

Mehr

Text: Ausschnitt aus dem ersten Kapitel (Morality, Religion, and the Meaning of Life) des Buchs Evolution, Morality, and the Meaning of Life (1982)

Text: Ausschnitt aus dem ersten Kapitel (Morality, Religion, and the Meaning of Life) des Buchs Evolution, Morality, and the Meaning of Life (1982) Jeffrie G. Murphy: Warum? * 1940 1966 Ph.D. mit einer Arbeit über Kants Rechtsphilosophie Lehre an der University of Minnesota, der University of Arizona, ab 1994 als Professor of Law and Philosophy an

Mehr

William K. Frankena. Ethik. Eine analytische Einführung 6. Auflage

William K. Frankena. Ethik. Eine analytische Einführung 6. Auflage Ethik Eine analytische Einführung 6. Auflage Ethik Ethik Eine analytische Einführung 6. Auflage Herausgegeben und übersetzt von Norbert Hoerster Ann Arbor, USA Die Originalausgabe ist erschienen unter

Mehr

Paul Natorp. Philosophische Propädeutik. in Leitsätzen zu akademischen Vorlesungen

Paul Natorp. Philosophische Propädeutik. in Leitsätzen zu akademischen Vorlesungen Paul Natorp Philosophische Propädeutik (Allgemeine Einleitung in die Philosophie und Anfangsgründe der Logik, Ethik und Psychologie) in Leitsätzen zu akademischen Vorlesungen C e l t i s V e r l a g Bibliografische

Mehr

Moralische Entwicklung. moralische Normen und Kognitionen

Moralische Entwicklung. moralische Normen und Kognitionen Moralische Entwicklung moralische Normen und Kognitionen Soziale Normen Soziales Zusammenleben erfordert Normen: Gebote, Verbote, Verantwortlichkeiten... Quellen normativer Überzeugung: Verfassungen, Gesetze,

Mehr

Grundlagen der Philosophie

Grundlagen der Philosophie 1 Grundlagen der Philosophie Was ist ein Philosoph? Nennen Sie zwei Bedeutungen. Elenktik? Maieutik? Charakterisieren Sie den Begriff des Staunens. Stellen Sie fünf typische philosophische Fragen. Erklären

Mehr

Einführung in die Ethik. Neil Roughley (WS 2006/07)

Einführung in die Ethik. Neil Roughley (WS 2006/07) Einführung in die Ethik Neil Roughley (WS 2006/07) Philosophisches Zuhören/Lesen 1) Kann ich das Gesagte/Geschriebene nachvollziehen? Macht es einen Sinn? 2) Ist das Gesagte wahr? Hat es wenigstens gute

Mehr

Geisteswissenschaft. Robin Materne. Utilitarismus. Essay

Geisteswissenschaft. Robin Materne. Utilitarismus. Essay Geisteswissenschaft Robin Materne Utilitarismus Essay Essay IV Utilitarismus Von Robin Materne Einführung in die praktische Philosophie 24. Juni 2011 1 Essay IV Utilitarismus Iphigenie: Um Guts zu tun,

Mehr

Die Ehe eine Herausforderung

Die Ehe eine Herausforderung RUDOLF DREIKURS Die Ehe eine Herausforderung ERNST KLETT VERLAG STUTTGART I INHALT Einleitung 9 Vorwort zur neuen Ausgabe 11 I Was ist Liebe?. 15 Die Funktion der Gefühle 16 Liebe als ein Gefühl 18 Die

Mehr

Ethik der Entwicklungspolitik

Ethik der Entwicklungspolitik 2008 AGI-Information Management Consultants May be used for personal purporses only or by libraries associated to dandelon.com network. T h om as Kessel ri n g Ethik der Entwicklungspolitik Gerechtigkeit

Mehr

II. Ethik und vorphilosophisches moralisches Bewußtsein Die Ethik als praktische Wissenschaft Die Irrtums-Theorie...

II. Ethik und vorphilosophisches moralisches Bewußtsein Die Ethik als praktische Wissenschaft Die Irrtums-Theorie... Inhalt Aus dem Vorwort zur ersten Auflage... 11 Vorwort zur fünften Auflage... 11 Abkürzungen... 12 A. Begriff und Aufgabe der Ethik... 13 I. Die Ausgangsfrage... 13 1. Die Frage nach dem schlechthin richtigen

Mehr

RENÉ DESCARTES. Meditationen. Übersetzt und herausgegeben von christian wohlers FELIX MEINER VERLAG HAMBURG

RENÉ DESCARTES. Meditationen. Übersetzt und herausgegeben von christian wohlers FELIX MEINER VERLAG HAMBURG RENÉ DESCARTES Meditationen Übersetzt und herausgegeben von christian wohlers FELIX MEINER VERLAG HAMBURG PHILOSOPHISCHE BIBLIOTHEK BAND 596 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Mehr

Klemens Schaupp. Ein spiritueller Übungsweg. echter

Klemens Schaupp. Ein spiritueller Übungsweg. echter Klemens Schaupp Ein spiritueller Übungsweg echter Inhalt 1. Einleitung................................. 7 2. Grundbedürfnisse und menschliche Entwicklung.............................. 13 3. Der Übungsweg...........................

Mehr

DER INDIVIDUELLE MYTHOS DES NEUROTIKERS

DER INDIVIDUELLE MYTHOS DES NEUROTIKERS DER INDIVIDUELLE MYTHOS DES NEUROTIKERS LACANS PARADOXA Was Sie eine Analyse lehrt, ist auf keinem anderen Weg zu erwerben, weder durch Unterricht noch durch irgendeine andere geistige Übung. Wenn nicht,

Mehr

Warum Utilitaristen keine Fragen beantworten können. Andreas Müller Humboldt-Universität zu Berlin Matrikelnummer:

Warum Utilitaristen keine Fragen beantworten können. Andreas Müller Humboldt-Universität zu Berlin Matrikelnummer: Warum Utilitaristen keine Fragen beantworten können Andreas Müller Humboldt-Universität zu Berlin Matrikelnummer: 503924 Email: yalu@gmx.com 06. Dezember 2006 Einleitung Die Frage, die ich in diesem Essay

Mehr

DIE NEUE WISSENSCHAFT des REICHWERDENS LESEPROBE DIE NEUE WISSENSCHAFT. des REICHWERDENS

DIE NEUE WISSENSCHAFT des REICHWERDENS LESEPROBE DIE NEUE WISSENSCHAFT. des REICHWERDENS DIE NEUE WISSENSCHAFT des REICHWERDENS LESEPROBE DIE NEUE WISSENSCHAFT des REICHWERDENS 248 Vorwort AKTUALISIERTE VERSION 9 1. DAS RECHT REICH ZU SEIN was auch immer zum Lobpreis der Armut gesagt werden

Mehr

MoralKeulen in die Ethik tragen

MoralKeulen in die Ethik tragen MoralKeulen in die Ethik tragen Studien über den Hang der Ethik zur Moral von Helmut Hofbauer 1. Auflage MoralKeulen in die Ethik tragen Hofbauer schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG

Mehr

Arthur Schnitzlers "Der grüne Kakadu". Schein und Wirklichkeit

Arthur Schnitzlers Der grüne Kakadu. Schein und Wirklichkeit Germanistik Antje Schmidt Arthur Schnitzlers "Der grüne Kakadu". Schein und Wirklichkeit Studienarbeit Universität Hamburg Institut für Germanistik II Seminar: Die Gattung Komödie Der grüne Kakadu die

Mehr

Europa. Demokratie. Emanzipation. Erkenntnisinteresse. Öffentlichkeit. John Rawls. Erfahrung des III. Reichs. Erfahrung des III.

Europa. Demokratie. Emanzipation. Erkenntnisinteresse. Öffentlichkeit. John Rawls. Erfahrung des III. Reichs. Erfahrung des III. Martin Heidegger Emanzipation Theodor W. Adorno Kolonialisierung der Pragmatische Frankfurter Wende Schule Lebenswelt Diskurs Rationalität Karl-Otto Apel Kleine Politische Schriften Faktizität und Geltung

Mehr

Einführung in die Naturschutzethik

Einführung in die Naturschutzethik Einführung in die Naturschutzethik Fortbildungsreihe Klugheit Glück Gerechtigkeit Vilm, 11.-14.11.2013 Uta Eser Koordinationsstelle Wirtschaft und Umwelt, HfWU U. Eser, HfWU 1 Übersicht Teil I: Grundlagen

Mehr

Soziale Arbeit und Lebensführung: Einige sollensund strebensethische Reflexionen über den Gegenstand und die Funktion Sozialer Arbeit

Soziale Arbeit und Lebensführung: Einige sollensund strebensethische Reflexionen über den Gegenstand und die Funktion Sozialer Arbeit Soziale Arbeit und Lebensführung: Einige sollensund strebensethische Reflexionen über den Gegenstand und die Funktion Sozialer Arbeit Fachöffentliche Tagung der Sektion Theorie- und Wissenschaftsentwicklung

Mehr

Atheismus in neuer Gestalt?

Atheismus in neuer Gestalt? Forum Fundamentaltheologie 1 Atheismus in neuer Gestalt? Bearbeitet von Bernd Elmar Koziel, Wolfgang Klausnitzer 1. Auflage 2012. Buch. 394 S. Hardcover ISBN 978 3 631 62584 2 Format (B x L): 14,8 x 21

Mehr

Schulinternes Curriculum für das Fach Philosophie

Schulinternes Curriculum für das Fach Philosophie 1 Schulinternes Curriculum für das Fach Philosophie Einführungsphase EPH.1: Einführung in die Philosophie Was ist Philosophie? (Die offene Formulierung der Lehrpläne der EPH.1 lässt hier die Möglichkeit,

Mehr

Erziehung in einer wertunsicheren Gesellschaft

Erziehung in einer wertunsicheren Gesellschaft Wolfgang Brezinka Erziehung in einer wertunsicheren Gesellschaft Beiträge zur Praktischen Pädagogik 3., verbesserte und erweiterte Auflage Ernst Reinhardt Verlag München Basel WOLFGANG BRKZINKA, Dr. phil.,

Mehr

Sprachwissenschaft und Literatur

Sprachwissenschaft und Literatur Sprachwissenschaft und Literatur Berliner Lehrbücher Sprachwissenschaft Band 3 Jesús Zapata González Sprachwissenschaft und Literatur Ein Einstieg in die Literaturtheorie Bibliografische Information Der

Mehr

Grundkurs Ethik. Grundbegriffe philosophischer und theologischer Ethik. von Jean-Daniel Strub, Johannes Fischer, Stefan Gruden, Esther Imhof

Grundkurs Ethik. Grundbegriffe philosophischer und theologischer Ethik. von Jean-Daniel Strub, Johannes Fischer, Stefan Gruden, Esther Imhof Grundkurs Ethik Grundbegriffe philosophischer und theologischer Ethik von Jean-Daniel Strub, Johannes Fischer, Stefan Gruden, Esther Imhof 1. Auflage Kohlhammer 2007 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de

Mehr

Prof. Dr. Simone Dietz, Wintersemester 2010/11 Vorlesung: Einführung in die Ethik

Prof. Dr. Simone Dietz, Wintersemester 2010/11 Vorlesung: Einführung in die Ethik Prof. Dr. Simone Dietz, Wintersemester 2010/11 Vorlesung: Einführung in die Ethik 1. (18.10.) Einführung: Regeln, Normen, Werte 2. (25.10.) Tugendethik I: Platon, Aristoteles 3. (8.11.) Tugendethik II:

Mehr

Theorien der Gerechtigkeit

Theorien der Gerechtigkeit Bernd Ladwig Theorien der Gerechtigkeit 1. Vorlesung: Zum Begriff der Gerechtigkeit 1. Jedem das seine 1.1 Ulpians Formel 1.2 Formal allgemeine Standards 2. Gleiches gleich behandeln 2.1 Die Binde vor

Mehr

-> Die drei Argumentationsformen u. ihr jeweiliges Kriterium

-> Die drei Argumentationsformen u. ihr jeweiliges Kriterium Gliederung -> Die drei Argumentationsformen u. ihr jeweiliges Kriterium -> Worauf rekurriert eine Naturrechtstheorie? -> Kurzer Einstieg: Der naturrechtliche Ansatz Martha C. Nussbaums in der modernen

Mehr

Vorlesung Theoriegeschichte der Ethnologie 3: Fortsetzung Durkheim & Georg Simmel. Prof. Dr. Helene Basu

Vorlesung Theoriegeschichte der Ethnologie 3: Fortsetzung Durkheim & Georg Simmel. Prof. Dr. Helene Basu Vorlesung Theoriegeschichte der Ethnologie 3: Fortsetzung Durkheim & Georg Simmel Prof. Dr. Helene Basu 05. 11. 2007 Was sind soziale Tatsachen? Wirklichkeiten, die außerhalb des Individuums liegen und

Mehr

Ergänzungsfach Philosophie

Ergänzungsfach Philosophie Raffael, School of Athens, Central Gro. Retrieved from Encyclopædia Britannica ImageQuest. https://quest.eb.com/search/109_240939/1/109_240939. 2018/01/31/ Philosophie Die Philosophie (griechisch: Liebe

Mehr

Grundinformation Theologische Ethik

Grundinformation Theologische Ethik Grundinformation Theologische Ethik Bearbeitet von Wolfgang Lienemann 1. Auflage 2008. Taschenbuch. 319 S. Paperback ISBN 978 3 8252 3138 5 Format (B x L): 15 x 21,5 cm Gewicht: 425 g Weitere Fachgebiete

Mehr

Uwe Schulz SELBSTBESTIMMUNG UND SELBSTERZIEHUNG DES MENSCHEN

Uwe Schulz SELBSTBESTIMMUNG UND SELBSTERZIEHUNG DES MENSCHEN Uwe Schulz SELBSTBESTIMMUNG UND SELBSTERZIEHUNG DES MENSCHEN Untersuchungen im deutschen Idealismus und in der geisteswissenschaftlichen Pädagogik /Ä«fe/M-Verlag Stuttgart Inhaltsverzeichnis Einleitung

Mehr

Religionskritik in der Neuzeit

Religionskritik in der Neuzeit Elisabeth Heinrich Religionskritik in der Neuzeit Hume, Feuerbach, Nietzsche Verlag Karl Alber Freiburg /München Einleitung 11 I. Zwei Wege neuzeitlicher Religionskritik 18 1. Die logische Kritik der Religion

Mehr

Autonomie und strafrechtlicher Paternalismus

Autonomie und strafrechtlicher Paternalismus Autonomie und strafrechtlicher Paternalismus Von Ioannis Gkountis Duncker & Humblot Berlin Inhaltsverzeichnis A. Einleitung 17 I. Der Schutz des Menschen vor sich selbst": Das Problem des staatlichen Paternalismus

Mehr

SCHRIFTEN AUS DEM NACHLASS

SCHRIFTEN AUS DEM NACHLASS MAX SCHELER SCHRIFTEN AUS DEM NACHLASS BAND IV PHILOSOPHIE UND GESCHICHTE HERAUSGEGEBEN MIT EINEM ANHANG VON MANFRED S. FRINGS BOUVIER VERLAG BONN CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Scheler, Max:

Mehr

Auferstehung oder Reinkarnation?

Auferstehung oder Reinkarnation? zzt. Renold J. Blank Auferstehung oder Reinkarnation? Matthias-Grünewald-Verlag Mainz Inhalt I.Teil: Zwei Alternativen: ein Grundentscheid des Glaubens II 1. Auferstehung oder Wiedergeburt: ein Glaubensentscheid

Mehr

Kritik der Urteilskraft

Kritik der Urteilskraft IMMANUEL KANT Kritik der Urteilskraft Herausgegeben von KARLVORLÄNDER Mit einer Bibliographie von Heiner Klemme FELIX MEINER VERLAG HAMBURG Vorbemerkung zur siebenten Auflage Zur Entstehung der Schrift.

Mehr

Das Problem des Übels (besser: Das Problem des Leides)

Das Problem des Übels (besser: Das Problem des Leides) Manche Gottesbeweise gehen von der These aus: In der Welt gibt es unbestreitbare Tatsachen, die für die Existenz Gottes sprechen. Das Problem des Übels (besser: Das Problem des Leides) Umgekehrt kann man

Mehr

Sektion: Philosophische Anthropologie. Der normative Grundbegriff Mensch Zum Zusammenhang zwischen Ethik und Anthropologie

Sektion: Philosophische Anthropologie. Der normative Grundbegriff Mensch Zum Zusammenhang zwischen Ethik und Anthropologie Sektion: Philosophische Anthropologie Der normative Grundbegriff Mensch Zum Zusammenhang zwischen Ethik und Anthropologie Dr. phil. Jan-Christoph Heilinger (heilinger@ethik.uzh.ch) Der Zusammenhang zwischen

Mehr

Friedrich Dürrenmatt: Der Besuch der alten Dame (ab Klasse 8) Reihe 10 S 6. Verlauf Material LEK Glossar Literatur

Friedrich Dürrenmatt: Der Besuch der alten Dame (ab Klasse 8) Reihe 10 S 6. Verlauf Material LEK Glossar Literatur Reihe 10 S 6 Verlauf Material LEK Glossar Literatur Schematische Verlaufsübersicht Ich gebe euch eine Milliarde und kaufe mir dafür die Gerechtigkeit. Ethische Motive in Der Besuch der alten Dame von Friedrich

Mehr

Richard J.Arnesons 'paternalism' und seine Position zu Grundfreiheiten

Richard J.Arnesons 'paternalism' und seine Position zu Grundfreiheiten Jura Malte Koppe Richard J.Arnesons 'paternalism' und seine Position zu Grundfreiheiten Studienarbeit Westfälische Wilhelms-Universität Rechtswissenschaftliche Fakultät Wintersemester 06/07 Lehrstuhl

Mehr

1.4.4 Selbstverständnis der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften

1.4.4 Selbstverständnis der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften Inhalt Einleitung... 13 1 Die Beiträge verschiedener Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften für und gegen die Entwicklung einer Tradition der Menschenrechte... 19 1.1 Einleitung... 19 1.2 Die Geschichte

Mehr

Bearbeitet von Andreas Groch C.C.BUCHNER

Bearbeitet von Andreas Groch C.C.BUCHNER Bearbeitet von Andreas Groch T C.C.BUCHNER Zu den Disziplinen der Philosophie 8 Anthropologie 9 Einleitung. Was ist der Mensch? 9 Ml Platon. Das Höhlengleichnis (Sokrates spricht mit Glaukon) 10 M2 Platon.

Mehr

Publikationen Studium Universale

Publikationen Studium Universale Publikationen Studium Universale Schenkel, Elmar und Alexandra Lembert (Hrsg.). Alles fließt. Dimensionen des Wassers in Natur und Kultur. 199 S. Frankfurt a. M.: Peter Lang. 2008. ISBN 978-3-631-56044-0

Mehr

Norbert Hoerster Was ist eine gerechte Gesellschaft? Eine philosophische Grundlegung

Norbert Hoerster Was ist eine gerechte Gesellschaft? Eine philosophische Grundlegung Unverkäufliche Leseprobe Norbert Hoerster Was ist eine gerechte Gesellschaft? Eine philosophische Grundlegung 143 Seiten, Paperback ISBN: 978-3-406-65293-6 Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.chbeck.de/12214661

Mehr

Soll es ein Menschenrecht auf Demokratie geben?

Soll es ein Menschenrecht auf Demokratie geben? Soll es ein Menschenrecht auf Demokratie geben? ASAE Alumni Ethik-Höck im Zentrum Karl der Grosse Zürich, 8. Februar 2016 Anita Horn (anita.horn@philos.uzh.ch) 2/9/16 Page 1 Ablauf ² Demokratische Übung

Mehr

Aufbaumodul Prakt. Philos. Philosophiegeschichte. S: Rawls: Gerechtigkeit als

Aufbaumodul Prakt. Philos. Philosophiegeschichte. S: Rawls: Gerechtigkeit als Aufbaumodul Prakt. Philos. Philosophiegeschichte S: Rawls: Gerechtigkeit als Fairness 11.10.2011 Programm heute 1. Organisatorisches - Seminarlektüre/ Semesterapparat 2. Einführung zum Seminar 3. Termine/

Mehr

Deutlicher. Wenn man sie mit anderen Techniken und Traditionen vergleicht

Deutlicher. Wenn man sie mit anderen Techniken und Traditionen vergleicht Ole Gjems-Onstad Deutlicher Wenn man sie mit anderen Techniken und Traditionen vergleicht Die Beziehung zu Christus oder Gott Are Holen in Rishikesh, Indien: ACEM Meditation bringt einen nicht näher auf

Mehr

ETHIK UND ÖKONOMIE IN HEGELS PHILOSOPHIE UND IN MODERNEN WIRTSCHAFTSETHISCHEN ENTWÜRFEN

ETHIK UND ÖKONOMIE IN HEGELS PHILOSOPHIE UND IN MODERNEN WIRTSCHAFTSETHISCHEN ENTWÜRFEN ETHIK UND ÖKONOMIE IN HEGELS PHILOSOPHIE UND IN MODERNEN WIRTSCHAFTSETHISCHEN ENTWÜRFEN von ALBENA NESCHEN FELIX MEINER VERLAG HAMBURG INHALT VORWORT 9 EINLEITUNG :.:.:;.....:... 11 ERSTES KAPITEL, Der

Mehr

Der Wert des Marktes. Ein ökonomisch-philosophischer Diskurs vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Herausgegeben von Lisa Herzog und Axel Honneth

Der Wert des Marktes. Ein ökonomisch-philosophischer Diskurs vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Herausgegeben von Lisa Herzog und Axel Honneth Der Wert des Marktes Ein ökonomisch-philosophischer Diskurs vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart Herausgegeben von Lisa Herzog und Axel Honneth Suhrkamp Inhalt Vorwort 9 Teil I: Rechtfertigung Lisa Herzog.

Mehr

John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit

John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit Obersetzt von Hermann Vetter Suhrkamp Vorwort........... 11 Teil I THEORIE Kapitel I Gerechtigkeit als Fairneß............ I. Die Rolle der Gerechtigkeit.............

Mehr

A,4 Persönliches sich Mitteilen in der Gegenwart des Herrn (Schritt 4 und 5)

A,4 Persönliches sich Mitteilen in der Gegenwart des Herrn (Schritt 4 und 5) A: Bibel teilen A,4 Persönliches sich Mitteilen in der Gegenwart des Herrn (Schritt 4 und 5) Zur Vorbereitung: - Bibeln für alle Teilnehmer - Für alle Teilnehmer Karten mit den 7 Schritten - Geschmückter

Mehr

Religionsunterricht wozu?

Religionsunterricht wozu? Religionsunterricht wozu? Mensch Fragen Leben Gott Beziehungen Gestalten Arbeit Glaube Zukunft Moral Werte Sinn Kirche Ziele Dialog Erfolg Geld Wissen Hoffnung Kritik??? Kompetenz Liebe Verantwortung Wirtschaft

Mehr

Einführung in die Ethik. Neil Roughley (WS 2006/07)

Einführung in die Ethik. Neil Roughley (WS 2006/07) Einführung in die Ethik Neil Roughley (WS 2006/07) Einführung in die Ethik 11 Normative Ethik 5: Kant II Kant: Sekundärliteratur O. Höffe, Kants kategorischer Imperativ als Kriterium des Sittlichen, in:

Mehr

Ethik als philosophische Disziplin und Einführung in die Urteilsbildung

Ethik als philosophische Disziplin und Einführung in die Urteilsbildung Ethische Urteilsbildung Ethik als philosophische Disziplin und Einführung in die Urteilsbildung 8. bis 10. Februar 2013 Daniel Gregorowius Gemeinsamer Workshop vom Institut TTN und STUBE Bayern Daniel

Mehr

Zur Reihe 13. Vorwort 15. (Eberhard Schockenhoff) Begriffserklärung: Moral - Ethos - Ethik 19

Zur Reihe 13. Vorwort 15. (Eberhard Schockenhoff) Begriffserklärung: Moral - Ethos - Ethik 19 Inhalt Zur Reihe 13 Vorwort 15 I. Philosophische Ethik (Eberhard Schockenhoff) 17 1. Begriffserklärung: Moral - Ethos - Ethik 19 2. Reflexionsebenen: Narrative Ethik - normative Ethik - Metaethik 21 2.1

Mehr