Gentechnik betrifft alle KonsumentInnen
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- Gudrun Bayer
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2 Gentechnik betrifft alle KonsumentInnen Herstellung von Nahrungsmittelzusätzen Veränderung von Mikroorganismen Veränderung von Pflanzen und Tieren GVOs zur Erzeugung von: Enzymen, Aromastoffen, Vitaminen, GVOs zur Fermentation von Nahrungsmitteln: Brot, Joghurt, Bier, Wurst, Käse, GVOs als Nahrungsmittel: Soja, Mais, Raps, Kartoffeln, Tomaten, Melonen; Fische GVO = Gentechnisch Veränderter Organismus Quelle: Velimirov, 2008
3 Weltweite Anbaufläche gentechnisch veränderter Pflanzen (in Millionen Hektar) Quelle:
4 Weltweite Anbaufläche gentechnisch veränderter Pflanzen (in Millionen Hektar, 2007) Kultur Fläche Fläche GVO Anteil GVO Soja 91 58,6 64% Mais ,2 24% Baumwolle % Raps 27 5,5 20% Quelle:
5 Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in der EU 2007 Spanien Frankreich Tschechische Republik Portugal Deutschland Slowakei ha ha ha ha ha 900 ha Quelle:
6 Akzeptanz von GVO-Produkten 82% der ÖsterreicherInnen wollen keine gentechnisch veränderten Lebensmittel konsumieren In Konsumentenumfragen schneiden biologisch erzeugte Lebensmittel sehr gut, gentechnisch veränderte Lebensmittel sehr schlecht ab Quelle: Velimirov, 2008
7 Trotzdem... weltweite Biofläche 31 Millionen Hektar (Willer&Yusseffi, 2007) weltweite GVO-Fläche 114 Millionen Hektar ( 2007)
8 Kennzeichnung Die Kennzeichnung gentechnisch veränderter Produkte ist seit April 2004 in der EU einheitlich geregelt. Folgende Formulierungen ermöglichen das Erkennen: genetisch verändert aus gentechnisch verändertem... hergestellt enthält genetisch veränderten...
9 Graubereiche der Gentechnik-Kennzeichnung Milch, Fleisch und Eier von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden... Zusatzstoffe, Aromen, Geschmacksverstärker, Vitamine und Enzyme, die nicht direkt aus GVOs gewonnen, sondern nur mit Hilfe von GVOs hergestellt wurden... Verunreinigungen unter einem Schwellenwert von 0,9%, sofern diese unbeabsichtigt oder technisch nicht vermeidbar waren... müssen nicht gekennzeichnet werden!!
10 Klare Bio-Kennzeichnung Bio-Hinweis Nur Bio-Produkte dürfen die folgenden Bezeichnungen tragen: aus biologischem (oder ökologischem) Anbau aus kontrolliert biologischem Anbau (kba) aus biologischer (oder ökologischer) Landwirtschaft/Landbau Kontrollstelle namentlich genannt und/oder Kontrollnummer (z.b.: AT - N BIO) Logos
11 Grundprinzip der Gentechnik 1 Gen 1 Protein 1 Eigenschaft 1 neues Gen 1 neues Protein 1 neue Eigenschaft
12 Aber... 1 Gen ist für mehrere Eigenschaften verantwortlich 1 Eigenschaft wird durch mehrere Gene bestimmt Der Mensch hat Tausende Gene, die aber für Millionen von Eigenschaften verantwortlich sind Die Wirkung eines Gens hängt von seiner Lage und von Umwelteinflüssen ab Die Genmanipulation ist nicht präzise steuerbar
13 Volle Sicherheit durch Bio-Lebensmittel Garantiert gentechnikfreie Lebensmittelproduktion Der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen ist im Bio-Landbau strikt untersagt Dies gilt für alle Produktions- und Verarbeitungsebenen
14 Volle Sicherheit durch Bio-Lebensmittel Strenge Kontrollen der Bio-Produktion Bio-Lebensmittel werden entlang des gesamten Produktions- und Verarbeitungsprozesses mindestens einmal jährlich kontrolliert
15 Volle Sicherheit durch Bio-Lebensmittel Die sicherste Kennzeichnung für Lebensmittel Wo Bio drauf steht, ist auch Bio drin Eine klare und eindeutige Kennzeichnung erleichtert das Erkennen beim Einkauf
16 Volle Sicherheit durch Bio-Lebensmittel Sicherheit auch für zukünftige Generationen Die Biologische Landwirtschaft ist mit keinerlei Risiken für Mensch und Umwelt verbunden und sichert dadurch auch zukünftigen Generationen eine lebenswerte Umwelt
17 Bio verzichtet auf Pestizide Gentechnik: Hoher Pestizideinsatz durch Entwicklung resistenter Unkräuter und Schädlinge, die mit zusätzlichen Pestiziden bekämpft werden müssen + Bio-Landbau: konsequenter Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel
18 Bio fördert die Artenvielfalt Gentechnik: Einsatz von Breitbandherbiziden gefährdet Insekten, Schmetterlinge, Nützlinge und verschiedene Vogelarten + Bio-Landbau: Förderung der Artenvielfalt durch ü Erkennen und Nutzen ökologischer Zusammenhänge ü vielfältige Fruchtfolgen ü schonende Bodenbearbeitung ü aktive Förderung von Nützlingen ü Verzicht auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz
19 Bio ist nachhaltig Gentechnik: technologische Machbarkeit und mögliche ökonomische Vorteile stehen im Vordergrund langfristige Folgen auf Mensch und Umwelt werden nicht berücksichtigt + Bio-Landbau: besonderes Augenmerk auf Zusammenspiel und Gesundheit von Boden, Pflanze, Tier und Mensch auf lange Sicht ökologisch nachhaltige und sichere Erträge
20 Bio macht satt Gentechnik: keine Strategie zur Bekämpfung des Welthungers geringe Ertragssicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen verstärkte Abhängigkeit der Bäuerinnen und Bauern von Saatgutkonzernen + Bio-Landbau: vielfältige, sozial und ökologisch nachhaltige Lösungsmöglichkeiten auch für Entwicklungsländer nachhaltiges und unabhängiges Wirtschaften der LandwirtInnen
21 Bio bevorzugt standortangepasste Tier- und Pflanzenarten Gentechnik: gentechnisch veränderte Sorten und Rassen sollen unabhängig von klimatischen und regionalen Besonderheiten einsetzbar sein lokal angepasste Tier- und Pflanzenarten werden dadurch verdrängt, die Artenvielfalt gefährdet + Bio-Landbau: standortangepasste Tier- und Pflanzenarten werden bevorzugt hohe Widerstandskraft der Arten gegenüber klimatischen Verhältnissen, sowie Krankheiten und Schädlingen
22 Bio ist sicher Gentechnik: verbunden mit vielen Unsicherheiten und Risiken: der Ort des Geneinbaus in der Pflanze und die damit verbundenen Folgen sind nicht vorhersehbar langfristige Folgen freigesetzter GVOs auf die Umwelt sind immer noch unklar + Bio-Landbau: lückenloses Kennzeichnungs- und Kontrollsystem verantwortungsvoller Umgang mit Umwelt und Gesellschaft sichere und nachhaltige Form der Landwirtschaft, welche die Ernährung der Bevölkerung auch langfristig gewährleistet
23 Bio hat Zukunft - Gentechnik: GV-Lebensmittel sind nicht sicher, nicht billiger und nicht qualitativ hochwertiger als normale Lebensmittel bisher keine Beweise für ökonomische und ökologische Vorteile der Gentechnik + Bio-Landbau: konsequente Ablehnung der Grünen Gentechnik einfache und sichere Lösung für eine nachhaltige Landwirtschaft mit Zukunft
24 Ist Koexistenz möglich? In vielen Gebieten der Welt kann ein gentechnikfreier Anbau von Soja, Raps und Mais kaum mehr garantiert werden. Einige Gründe: zu geringe Sicherheitsabstände Pollenübertragung durch Insekten, Vögel, Kleinsäuger, Wind, Überschwemmungen,... Auskreuzungen in Wildpflanzen ausgefallene Samen als schwer bekämpfbare Unkräuter in nachfolgenden Kulturen (manche Samen sind jahrelang keimfähig) landwirtschaftliche Geräte, Lagerhallen etc. können trotz intensiver Reinigung Spuren von GVOs enthalten Transport: am Straßenrand verlorene Samen können weit entfernt vom Feld aufgehen
25 Anbau von Sojabohnen Unter normalen Wetterverhältnissen ähnliche Erträge von biologischen und konventionellen Systemen: bio: 2890 kg/ha konv: 2957 kg/ha Bei Trockenheit deutlich bessere Erträge von Bio-Soja: bio: 1800 kg/ha konv: 900 kg/ha Im Vergleich dazu: GV-Soja-Erträge: 2200 max kg/ha Quelle: Pimentel et al. 2005, nach Velimirov, 2008
26 Fazit GV-Sojaanbau Gentechnik: kein Argument gegen Welthunger bei ungünstigen Verhältnissen Erträge sehr instabil (laut neuesten Studien GV-Erträge um bis zu 10% geringer) + Bio-Landbau: stabile, gleichmäßig zufriedenstellende Erträge Hauptgründe: bessere Bodenqualität höhere Wasserhaltekapazität intensives Bodenleben ausgewogene Fruchtfolge
27 Argumente der Gentechnik-Befürworter Weniger Pestizide Durch Resistenzbildung bei Unkräutern und Schädlingen muss der Einsatz von Pestiziden im GV-Anbau erhöht werden. Höhere Erträge Bisher kein Anstieg der Ernteerträge im Gegenteil: Erträge der GV-Kulturen häufig instabil und geringer als konventionelle oder biologische Erträge Bekämpfung des Welthungers Hunger ist primär ein Verteilungsproblem. GV-Pflanzen dienen vor allem als Futtermittel für Industrieländer, die Erträge sind instabil, Abhängigkeiten werden verstärkt (Patentierung von Pflanzen und Tieren).
28 Tendenz GVO-Anbau weltweit GVO-Anbau weltweit steigt neue Länder kommen aber nur zögerlich dazu die ursprünglichen Ziele (Ertragssteigerung, Reduktion des Pestizideinsatzes,...) konnten nicht erreicht werden die Einführung neuer Eigenschaften und Arten kommt nicht voran Gentechnikfreie Regionen formieren sich
29 Risiken des GVO-Anbaus Verunreinigung (Kontamination) von Saatgut bis Produkt Bildung von Resistenzen Verlust der Biodiversität (Artenvielfalt, Bodenorganismen) Gefährdung menschlicher und tierischer Gesundheit (z.b. Toxizität, Allergien) wirtschaftliche Risiken (hohe Kosten und unsichere Erträge, Abhängigkeit, Einkommensverlust)
30 Gentechnikfreie Regionen in der EU (Stand 2007)
31 Gentechnik real Die Grundannahme der Gentechnik Ein Gen verursacht nur eine Eigenschaft ist wissenschaftlich überholt GVOs sind eine Risikotechnologie auch die zugelassenen GVOs können nicht als sicher anerkannt werden Die Versprechen über die Vorteile der GVOs konnten nicht eingelöst werden, Befürchtungen über Nachteile haben sich aber bestätigt Das Koexistenz-Problem ist nicht gelöst, ein Anbau von GVOs führt immer zu Verunreinigungen Aus diesen und anderen Gründen...
32 Biologische Landwirtschaft und Gentechnik sind unvereinbar! Der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen ist in der Bio-Produktion und Bio-Verarbeitung strikt untersagt!
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