10 Wettbewerbssimulation II
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- Miriam Küchler
- vor 7 Jahren
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1 10 In diesem Kapitel werden komplexe betriebliche Problemsituationen aus dem Lehrstoff der Jahrgangsstufe 1 beschrieben und konkrete Aufgaben dazu gestellt. Die bisher erworbenen Kenntnisse und Einsichten sollen dadurch wiederholt, vertieft und zur besseren betrieblichen Zielerreichung vernetzt werden. Ausgangssituation: Die guten wirtschaftlichen Erfahrungen mit der Produktgruppe Zinkelstein (Hinkelstein aus Lehm) ermutigte Max Lemberger, auch drei Gartenskulpturen (Zwerg, Reh und Wildschwein) herzustellen. Für die Produktion der Skulpturen wurde ein eigenes Unternehmen in der Rechtsform einer GmbH gegründet, die unter Zinkelstein GmbH firmiert. Das Eigenkapital beträgt ,00 und wurde zu je einem Drittel von Max Lemberger, der Gartenmarkt GmbH und der Ulmer Bank aufgebracht. Die Zinkelstein GmbH hat zurzeit eine Praktikantin bzw. einen Praktikanten, die/ der gute betriebswirtschaftliche Kenntnisse im internen Rechnungswesen und der Finanzierung vorweisen kann. Dies sind Sie. Sie sollen für das Unternehmen einige Aufgaben (Berechnungen) übernehmen. Aufgabenkreis 1: Kostenrechnung Die vier Produkte (Zinkelstein, Zwerg, Reh und Wildschein) durchlaufen alle den gleichen Produktionsprozess. Sie werden geformt, gebrannt und bemalt. Die Produktionsanlagen der Zinkelstein GmbH waren im 3. Quartal 07 zu 90 %ausgelastet. Der BAB zeigte für dieses Quartal folgende Istzahlen: Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Summe GK , , , ,00 Zuschlagsbasis , , , ,00 Zuschlagssatz 46,67 % 109,33 % 27,76 % 9,25 % Im 4. Quartal 07 war die Auslastung 80 %. Dies führte zu folgenden Istzahlen: Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Summe GK , , , ,00 Zuschlagsbasis , , , ,00 Die variablen Kosten veränderten sich in dem Unternehmen linear. Die Fixkosten fielen in beiden Perioden in gleicher Höhe an. Im 4. Quartal wurde die Kapazität etwa je zur Hälfte von den Zinkelsteinen und den anderen Gartenskulpturen beansprucht. Die Fixkosten lassen sich deshalb auch je zur Hälfte auf die beiden Produktgruppen aufteilen. An variablen Kosten verursachten die Zinkelsteine in dieser Periode ,00,wobei es keine Sondereinzelkosten gab. Die folgenden vier Arbeitsaufträge sollten in Gruppenarbeit behandelt werden
2 10 1 Arbeitsauftrag für Gruppe 1: b) Angenommen, im nächsten Quartal (1. Quartal 08) erhöht sich die Produktionsauslastung auf 100 % und die Zinkelstein GmbH bekommt den Auftrag der Fa. Gärtnerstolz KG über 120 Zinkelsteine zu dem von Ihnen errechneten Listenpreis (Aufgabe a). Wie hoch sind bei gleicher Kostenstruktur die Ist-GK-Zuschlagssätze im 1. Quartal 08 und welchen Gewinnbeitrag liefert dieser Auftrag unter Berücksichtigung dieser Ist-Zuschlagssätze? Erklären Sie auch die prozentuale Veränderung des Gewinns. c) Bei welcher Menge an Zinkelsteinen erreicht die Zinkelstein GmbH die Gewinnzone, erzielt die Zinkelstein GmbH eine Umsatzrendite von 10%, erzielt die Zinkelstein GmbH einen Gewinnzuschlag von 10%, wenn der durchschnittliche Stückerlös für einen Zinkelstein 40,00 beträgt? (Ermitteln Sie die variablen Kosten je Stück aus den variablen Kostenbestandteilen der Kalkulation aus Aufgabe a). d) Wie hoch wäre der maximale Gewinnbeitrag, den die Zinkelsteine bei gegebenen Daten (Kosten- und Ertragsdaten) zum Erfolg des Unternehmens pro Quartal beitragen könnten? 2 Arbeitsauftrag für Gruppe 2: b) Ermitteln Sie mithilfe des Kostenträgerzeitblattes das Betriebsergebnis für das 4. Quartal und die Kostenüber- bzw. Kostenunterdeckung gesamt und für jede Produktgruppe, wenn die Ist-Zuschlagssätze des 3. Quartals als Soll-Zuschlagssätze (Normal-Zuschlagssätze) berücksichtigt wurden. Folgende weiteren Daten sind für das 4. Quartal gegeben: Aufteilung der Einzelkosten Gesamt Zinkelstein Gartenskulptur MEK , , ,00 FEK , , ,00 Durchschnittlicher Verkaufspreis und Verkaufsmenge Zinkelstein Zwerg Reh Wildschwein 35,00 26,00 28,00 30, Stück Stück Stück Stück c) Mit welchen Zuschlagssätzen müsste die Zinkelstein GmbH im nächsten Quartal rechnen, wenn sie von einer Kapazitätsauslastung von 100 % ausgeht und wie hoch müsste dann das Betriebsergebnis ausfallen, wenn die Preise konstant bleiben? d) Um wie viel Prozent könnten die Preise durchschnittlich fallen, um das erwartete Betriebsergebnis von ,00 des 4. Quartals 07 noch zu erreichen?
3 3 Arbeitsauftrag für Gruppe 3: b) Die Zinkelstein GmbH will sich an einer Ausschreibung bei der Stadt Heidenheim beteiligen, die für ein Gartenbauprojekt 100 Zinkelsteine benötigt. Sie sollen mithilfe der Zahlen aus dem 4. Quartal zum einen die kurzfristige und langfristige Preisuntergrenze ermitteln und zum anderen den Barverkaufspreis berechnen, der zu einer Erhöhung des Betriebsergebnisses um 900,00 beitragen würde, wenn die Zinkelstein GmbH diesen Auftrag erhielte. c) Alle vier Skulpturen werden auf einer Spezialmaschine bemalt. Diese Spezialmaschine hat eine Kapazität von 800 Stunden pro Quartal und gilt als Engpass der Produktion. Für die vier Skulpturen liegen folgende Daten vor: Zinkelstein Zwerg Reh Wildschwein Preis je Einheit 38,00 26,00 28,00 30,00 Absatzmenge 4. Quartal Maximale Absatzmenge Variable Kosten je Einheit St St St St St St St St. 15,30 12,40 13,20 13,00 Produktionszeit 0,64 Min. 0,285 Min. 0,4 Min. 0,5 Min. c1 Ermitteln Sie das Betriebsergebnis für das 4. Quartal nach der Teilkostenrechnung. c2 Wie weicht das optimale Produktions- und Absatzprogramm für das 4. Quartal vom tatsächlichen ab? c3 Der Betriebsrat kündigt die Sonderschichten am Samstag. Damit reduziert sich die Kapazität im Quartal auf 650 Stunden. Die Zinkelstein GmbH möchte trotzdem das Produktions- und Absatzprogramm des 4. Quartals 07 realisieren. Außerdem kommt eine Anfrage (möglicher Zusatzauftrag) über Engel herein. Diese würden pro Stück 18,00 variable Kosten verursachen und eine Produktionszeit von 1 Minute je Stück benötigen. Welchen Mindestpreis für den möglichen Zusatzauftrag müsste die Zinkelstein GmbH verlangen? 4 Arbeitsauftrag für Gruppe 4: Zunehmend beklagen sich die Kunden, dass sich der Verkaufspreis je Stück bei kleinen und großen Bestellmengen kaum unterscheidet. Sie erwarten bei hohen Auftragsmengen einen niedrigeren Listenpreis. Die Zinkelstein GmbH führt eine normale Zuschlagskalkulation durch und verrechnet prozentual auf die Herstellkosten die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten. b) Begründen Sie, ob es richtig ist, dass ein Auftrag über 50 Skulpturen 10-mal mehr VwVt-GK verursacht als ein Auftrag über fünf Skulpturen
4 10 Die Zinkelstein GmbH hat einzelne Tätigkeiten (Teilprozesse) im Verwaltungsbereich für die Abwicklung eines Auftrags untersucht und sie mit den entsprechenden Daten aufgelistet. Die Prozesskosten und die Prozessmengen sind auf ein Quartal (z. B. 4. Quartal 07) bezogen: Teilprozesse Typ Prozessmenge Prozesskosten Verhandlung mit Kunden führen lmi ,00 Auftrag annehmen und terminlich abstimmen lmi ,00 Material beschaffen lmi ,00 Versandpapiere kontrollieren lmi ,00 Rechnung erstellen und versenden lmi ,00 Zahlungseingang kontrollieren lmi ,00 Kundenzufriedenheit erfragen und auswerten lmi ,00 Abteilung Rechnungswesen leiten lmn ,00 Summe der Prozesskosten ,00 Die leistungsmengeninduzierten Prozesskosten sind vom jeweiligen Prozesstreiber, hier die Anzahl der Aufträge, abhängig. Je höher die Prozessmenge ist, desto höher sind die Prozesskosten. Die leistungsmengenneutralen Prozesskosten werden auf die einzelnen Tätigkeiten entsprechend der leistungsmengeninduzierten Kosten verteilt. c) Ermitteln Sie den lmi- und lmn-satz für jeden Teilprozess, außerdem den Gesamtprozesskostensatz je Teilprozess und den Prozesskostensatz für Auftrag abwickeln im Verwaltungsbereich. d) Kalkulieren Sie einen Auftrag über 5 Skulpturen und über 50 Skulpturen mithilfe des Prozesskostensatzes Auftrag abwickeln im Verwaltungsbereich und unter Berücksichtigung des neuen Rest-Gemeinkostensatzes im Verwaltungsbereich. Erklären Sie den Degressionseffekt. e) Bei der Aufstellung der Prozesse hat sich auch gezeigt, dass neben einer verursachungsgerechteren Kalkulation auch ein Rationalisierungseffekt möglich ist. Erklären Sie, was damit gemeint ist. Aufgabenkreis 2: Investitionsrechnung mit Fremdfinanzierung Die Zinkelstein GmbH möchte in den nächsten Perioden ihre Produktion an Zinkelsteinen über die bisherige Kapazitätsgrenze ausweiten. Dazu benötigt sie eine neue Universalmaschine. Dem Unternehmen wurden zwei Angebote unterbreitet, die zu folgenden Zahlen führen: Maschine A Maschine B Anschaffungskosten , ,00 Nutzungsdauer 6Jahre 6Jahre Kapitalkosten pro Jahr; davon ausgabewirksam , , , ,00 Variable Betriebskosten 15,30 je Stück 13,80 je Stück Fixe Betriebskosten , ,00 Kapazität Stück Stück
5 Der Verkaufspreis je Zinkelstein beträgt durchschnittlich 38,00,die Verkaufszahlen sind mit durchschnittlich Stück veranschlagt. Die variablen Kosten steigen erfahrungsgemäß jährlich um 3%. a) Welche Maschine ist bei einer Auslastung von Stück kostengünstiger? b) Bei welcher Menge liegt die kritische Auslastung? c) Lohnt sich die Investition der Maschine B nach der Amortisationsrechnung, wenn das Unternehmen als maximale Amortisationszeit 60 %der Nutzungsdauer erwartet? d) Beurteilen Sie die Investition der Maschine B nach der Kapitalwertmethode, wenn die Zinkelstein GmbH mit einem Kalkulationszinssatz von 12 %rechnet. e) Wie hoch müssten die durchschnittlichen jährlichen Rückflüsse sein, wenn das Unternehmen eine Kapitalverzinsung von 15 %erwirtschaften möchte? Barwertfaktor 3, Das Unternehmen führt die Investition durch und finanziert sie durch die Aufnahme eines Darlehens mit folgenden Bedingungen: 6,5 % Zins, jährliche Tilgung in gleichen Raten. f) Zeigen Sie, wie das Ratendarlehen sich auf den Erfolg und die Liquidität in den einzelnen Jahren auswirkt. Aufgabenkreis 3: Aktiengesellschaft und Finanzierung Die Ziegelbau AG Ehingen hat folgende vereinfachte Bilanz: Aktiva Bilanz Passiva Anlagevermögen ,00 Umlaufvermögen , ,00 Grundkapital ,00 gesetzliche Gewinnrücklagen ,00 andere Gewinnrücklagen ,00 Fremdkapital , ,00 Das Grundkapital wurde aufgebracht durch Ausgabe von Stückaktien, die börsennotiert sind und zzt. 140,00 /Stück kosten. Von diesen Aktien hält die Ziegelei Lemberger Stück. Die Ziegelbau AG erhöht ihr Eigenkapital durch Ausgabe junger Aktien in der Weise, dass 2 Mio. dem Grundkapital und 3 Mio. den Kapitalrücklagen zufließen. Max Lemberger will einiges investieren, um sich bei der Ziegelbau AG die Sperrminorität zu sichern. 1. Wie sieht die Bilanz der Ziegelbau AG nach der Kapitalerhöhung aus, wenn die Emissionskosten unberücksichtigt bleiben? 2. Was kostet Max Lemberger der Erwerb der knappsten Sperrminorität (ohne Kosten)? 3. Warum hat Max Lemberger so großes Interesse an der Aufstockung der Beteiligung bei der Ziegel AG? Die Ziegelbau AG erzielt im übernächsten Jahr einen Jahresüberschuss von 2 Mio.. Davon stellt sie den nach AktG höchstmöglichen Betrag in die anderen Gewinnrücklagen ein. Als Dividende wird ein ganzzahliger Prozentsatz vom Grundkapital ausgeschüttet. 4. Lemberger prüft, ob er mit der zu erwartenden Bardividende ein Objekt von ,00 finanzieren kann. Die Kapitalertragsteuer (Quellensteuer) beträgt für Dividendenerträge 20 %
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