Kostenrechnung. In diesem Kapitel üben Sie
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- Sabine Kerner
- vor 7 Jahren
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1 Das ist Ihr Nutzen In diesem Kapitel üben Sie die Ermittlung der Herstellkosten, die Ermittlung der Selbstkosten in Form der differenzierenden Zuschlagskalkulation, die Berechnung der Zuschlagssätze, die Maschinenstundensatzrechnung, die Ermittlung der Fertigungskosten, die Preiskalkulation und die Deckungsbeitragsrechnung.
2 122 Darum geht es in der Praxis Bei der differenzierenden Zuschlagskalkulation werden die Gemeinkosten in die Bereiche Material, Fertigung, Verwaltung und Vertrieb aufgespalten. Diese werden über mehrere Zuschlagssätze auf die jeweiligen Kostenträger verteilt. Um diese Art der Zuschlagskalkulation durchführen zu können, ist eine ausgebaute Kostenstellenrechnung notwendig. Dieses Verfahren führt zu relativ genauen Ergebnissen und kann außer bei Kuppelprodukten universell eingesetzt werden. Da sich mit der Kalkulation über Zuschlagssätze die indirekten Kosten nur bedingt verursachungsgerecht verteilen lassen, werden Teile dieser Fertigungskosten mit der Maschinenstundensatzrechnung, die in drei Schritten erfolgt, ermittelt. Mit der Deckungsbeitragsrechnung als Entscheidungsrechnung können beispielsweise betriebswirtschaftliche Fragen beantwortet werden wie: Wo liegt der Break-even-Point? Wann sollte ein Produkt aus dem Produktionsprogramm genommen werden? Welche zusätzlichen Aufträge sollten vom Unternehmen angenommen werden?
3 Zuschlagskalkulation 123 Zuschlagskalkulation Differenzierende Zuschlagskalkulation Übung 1 6 min Ein Unternehmen erhält einen Auftrag und kalkuliert mit den folgenden Daten: Materialeinzelkosten (MEK) = Fertigungseinzelkosten (FEK) = Sondereinzelkosten der Fertigung (SEKF) = 330 Materialgemeinkostensatz (MGK-Satz) = 10 % Fertigungsgemeinkostensatz (FGK-Satz) = 65 % Verwaltungsgemeinkostensatz (VwGK-Satz) = 15 % Vertriebsgemeinkostensatz (VtGK-Satz) = 10 % Ermitteln Sie die Selbstkosten für diesen Auftrag. Lösungstipp Orientieren Sie sich an dem folgenden Schema. MEK MGK FEK FGK Materialkosten (MK) Fertigungskosten (FK) Herstellkosten (HK) SEKF VwGK VtGK SEKVt (Sondereinzelkosten des Vertriebs) Selbstkosten (SK)
4 124 Lösung Die Selbstkosten des Auftrags werden mithilfe der differenzierenden Zuschlagskalkulation berechnet. MEK MGK , FEK FGK , SEKF = Herstellkosten = VwGK , VtGK , = Selbstkosten = Praxistipp Die Zurechnung der Gemeinkosten ist kritisch zu bewerten, da diese in der Praxis sich oftmals nicht proportional zu ihrer Zuschlagsbasis verhalten. Mit zunehmender Automatisierung und der daraus folgenden Abnahme an zurechenbaren Fertigungseinzelkosten (z. B. Lohneinzelkosten) kann es zu einem Anstieg der Gemeinkosten kommen. Dies führt dazu, dass Zuschlagssätze von mehr als Prozent eingesetzt werden. Eine Verbesserung der Zuschlagsbasis durch eine weiter gehende Differenzierung oder durch den Einsatz der Maschinenstundensatzkalkulation kann helfen, dieses Problem zu lösen.
5 Zuschlagskalkulation 125 Differenzierende Zuschlagskalkulation Übung 2 6 min Ein Produkt durchläuft bei der Herstellung die beiden Fertigungsstraßen F1 und F2. Folgende Zuschlagssätze wurden im Rahmen der Kostenstellenrechnung ermittelt: Fertigungsgemeinkostensatz von F1 (FGK von F1) = 250 % Fertigungsgemeinkostensatz von F2 (FGK von F2) = 250 % Materialgemeinkostensatz (MGK-Satz) = 20 % Vertriebsgemeinkostensatz (VtGK-Satz) = 5 % Verwaltungsgemeinkostensatz (VwGK-Satz) = 5 % Materialeinzelkosten (MEK) = 5 Lohneinzelkosten in F1 (FEK1) = 8 Lohneinzelkosten in F2 (FEK2) = 8 Sondereinzelkosten der Fertigung (SEKF) = 6 Sondereinzelkosten des Vertriebs (SEKVt) = 3 Ermitteln Sie anhand dieser Angaben die Herstellkosten und die Selbstkosten für das Produkt pro Stück. Lösungstipp Für das Lösen dieser Aufgabe können Sie das Schema von Übung 1 benutzen.
6 126 Lösung MEK 5,00 + MGK 5,00 0,2 + 1,00 + Lohneinzelkosten F1 (FEK1) + 8,00 + FGK von F1 8,00 2,5 + 20,00 + Lohneinzelkosten F2 (FEK2) + 8,00 + FGK von F2 8,00 2,5 + 20,00 + SEKF + 6,00 = Herstellkosten = 68,00 + VwGK 68,00 0,05 + 3,40 + VtGK 68,00 0,05 + 3,40 + SEKVt + 3,00 = Selbstkosten = 77,80 Die Herstellkosten pro Stück betragen 68,00 und die Selbstkosten für das Produkt pro Stück betragen 77,80. Praxistipps Zur Ermittlung der Kalkulationssätze im Verwaltungs- und Vertriebsbereich werden die Herstellkosten als Bezugsgröße herangezogen. Die Herstellkosten ergeben sich aus der Addition der Material- und der Fertigungskosten. Die Herstellkosten dürfen nicht mit den Herstellungskosten verwechselt werden. Für die Kalkulation der Selbstkosten wird das Kalkulationsschema der Vollkostenrechnung angewandt.
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