Herzlich willkommen zum kostenlosen Informationsabend. Auftraggeberhaftung für Sozialversicherungsbeiträge

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1 Herzlich willkommen zum kostenlosen Informationsabend Auftraggeberhaftung für Sozialversicherungsbeiträge

2 Auftraggeberhaftung für Sozialversicherungsbeiträge neue Haftungsbestimmung mit Wirkung vom Entgegenwirken dem Ausfall der Sozialversicherungsbeiträge (Betrugsbekämpfung im Bereich der Bauwirtschaft) siehe auch bisherige Informationsschreiben - Steuerinfos - gesonderte Informationsschreiben unserer Kanzlei - sonstige Informationen Wirtschaftskammer

3 Wen betrifft die Haftungsbestimmung? für alle Unternehmen die Bauleistungen in Auftrag geben (unabhängig von der U-Tätigkeit, auch Subunternehmer) Leistungen die als Bauleistungen 19 Abs 1a UstG 1994 gelten (Bauleistungs-Reverse-Charge): * betrifft insbesondere die Herstellung, Instandsetzung, Instandhaltung, Änderung und Beseitigung von Bauwerken, Arbeitskräfteüberlassung Haftung besteht nur für österreichische SV-Beiträger (aber auch ausländische Unternehmer, soweit SV-Beiträge in Ö) Unternehmer aus dem Drittland jeder Einzelfall ist zu prüfen Unternehmer in der EU Formular E 101 als Nachweis

4 Welche Haftungen kann entstehen? Haftung bis max. 20% des Auftragsvolumen für die Sozialversicherungsbeiträge des LIEFERANTEN!!! Grundsätzlich: Bemessungsgrundlage ist das bezahlte Entgelt (Anzahlung, Fortschrittszahlung, Schlusszahlung, Haftrücklass) Werklieferung (Lieferung plus Montage): Bemessungsgrundlage ist der Gesamtbetrag (keine Aufteilung Material vs. Leistung) Skonto vermindert die Bemessungsgrundlage

5 Welches Risiko besteht wenn nichts gemacht wird? Zahlung an Unternehmer der nicht auf der HFU Liste steht: Haftung mit 20% des Werklohnes Verletzung der Auskunftspflicht: Geldstrafen von 1.000, ,00

6 Wie kann die Haftungen vermieden werden? Wenn im Zeitpunkt (nicht Zeitraum) der Überweisung der Lieferant in die HFU-Gesamtliste eingetragen ist Wenn 20% der Bemessungsgrundlage direkt an das Dienstleistungszentrum bei der WGKK überwiesen wird. (wird am GKK-Konto des Lieferanten gutgeschrieben) Vorbehaltlich: Wenn 20% der Bemessungsgrundlage einbehalten wird. (Haftungsfall kann aber jedenfalls eintreten zivilrechtliche Best.!)

7 Wie erlangt man die Eintragung auf die HFU-Liste mind. 3 Jahre Erbringung von Bauleistungen keine rückständigen SV-Beiträge keine fehlenden Beitragsnachweisungen schriftlicher Antrag bei der WGKK Ust-Bescheide der letzten 3 Jahre in denen die Erbringung von Bauleistungen ersichtlich ist

8 Wie kann ich als Auftraggeber in die HFU-Gesamtliste Einsicht nehmen? bei eingetragenem Unternehmen das nicht in der HFU-Liste veröffentlicht ist: - schriftliche Anfrage - Beilage von Werkvertrag oder Vollmacht des Auftraggebers Achtung: Abfrage bei jeder Zahlung durchführen! Eintragung kann jederzeit widerrufen werden (Beitragsschulden)

9 Formuliervorschlag für Bestellungen Kammer der Wirtschaftstreuhänder: Der Autragnehmer (im folgenden kurz: AN) bestätigt, in der Gesamtliste der haftungsfreistellenden Unternehmen (HFU-Gesamtliste) gelistet zu sein und verpflichtet sich, den Auftraggeber (im folgenden kurz: AG) sofort schriftlich zu informieren, sobald er aus der HFU-Gesamtliste gestrichen wurde. Gleichzeitig gilt als vereinbart, dass der AN, der die öffentliche Zugänglichkeit seiner Daten verweigert hat, eine Bevollmächtigung zur Auskunftserteilung an den AG übergibt. Sollte der AN nicht in die HFU-Gesamtliste aufgenommen bzw. daraus gestrichen worden sein, wird entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen der 20 %ige Abzug vorgenommen. In diesen Fällen teilt der AN dem AG umgehend die Dienstgeberkontonummer seiner Gebietskrankenkasse mit und der AG verpflichtet sich, den 20%igen Abzug zeitgleich mit Überweisung des Rechnungsbetrages an das Dienstleistungszentrum Auftraggeberhaftung, unter Angabe der Dienstgeberkontonummer des AN, zu überweisen.

10 Formuliervorschlag für Bestellungen bei ausländischen Unternehmen Kammer der Wirtschaftstreuhänder: Der Auftragnehmer bestätigt, dass sein Personal der Sozialversicherungspflicht im Heimatland unterliegt. Als Nachweis darüber legt er dem Auftraggeber für jeden auf der Baustelle eingesetzten Mitarbeiter eine Kopie des Formulars E101 bzw. die entsprechende Bescheinigung nach dem Sozialversicherungsabkommen vor. Sollte dieses Formular nicht für jeden Mitarbeiter vorgelegt werden oder der Auftraggeber in einem Land ohne Sozialversicherungsabkommen mit Österreich ansässig sein, behält der Auftraggeber 20 % des Zahlungsbetrages ein und überweist diesen an das Dienstleistungszentrum Auftraggeberhaftung (DLZ-AGH). Gleichzeitig erstattet der Auftraggeber an das DLZ-AGH eine Meldung zur Prüfung der Sozialversicherungspflicht.

11 Vorgehensweise 1) Der Auftragnehmer ist ein Unternehmer mit Sitz im Inland und beschäftigt Dienstnehmer und ist in die HFU-Liste der WGKK eingetragen: - am Tag der Zahlung der Rechnung an den Auftragnehmer Anruf in der Kanzlei Reisigl: * Abruf des Listeneintrages des Auftragnehmers aus der HFU-Liste * Übermittlung dieses Abrufes per an Sie * Überweisung von 100% des Rechnungsbetrages an den Auftragnehmer am selben Tag!

12 Vorgehensweise 2) Der Auftragnehmer ist ein Unternehmer mit Sitz im Inland und beschäftigt Dienstnehmer und ist NICHT in die HFU-Liste der WGKK eingetragen: - am Tag der Zahlung der Rechnung an den Auftragnehmer Anruf in der Kanzlei Reisigl: * Abruf des Listeneintrages des Auftragnehmers aus der HFU-Liste * Übermittlung, dass kein Eintrag in der HFU Liste vorhanden ist * Sie entscheiden über zwei Varianten:

13 Vorgehensweise Variante 1: Überweisung von: 80% des Rechnungsbetrages an den Auftragnehmer (abzüglich Skonti, Haftrücklass usw. vom gesamten Rechnungsbetrag) 20% des Rechnungsbetrages an die WGKK Anführung folgender Daten des Auftraggebers auf der Zahlungsanweisung: - DG-Kontonummer - Namen und Adresse - Krankenkasse der jeweiligen DN

14 Vorgehensweise Variante 2: Überweisung von: 80% des Rechnungsbetrages an den Auftragnehmer (abzüglich Skonti, Haftrücklass usw. vom gesamten Rechnungsbetrag) 20% des Rechnungsbetrages an den Auftragnehmer nach Eintragung auf der HFU-Liste und Nachweis!

15 Vorgehensweise 3) der Auftragnehmer ist ein Unternehmer mit Sitz im Inland und beschäftigt keine Dienstnehmer (keine DG-Nr. bei der GKK): - schriftliche Bestätigung, dass der Auftragnehmer keine Dienstgeber- Kontonummer bei einer GKK besitzt und keine DN beschäftigt - Zahlung von 100% des Rechnungsbetrages an den Auftragnehmer

16 Vorgehensweise 4) Der Auftragnehmer ist ein Unternehmer mit Sitz im Ausland: - Auftragnehmer bestätigt, dass sein Personal der SV-Pflicht im Heimatland unterliegt - Nachweis: Vorlage Formulars E101 (für jeden auf der Baustelle eingesetzten Mitarbeiter) entsprechende Bescheinigung nach dem SV-Abkommen

17 Danke für Ihre Aufmerksamkeit