Gewässerbetreuung in Kärnten

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1 Internationale Forschungsgesellschaft INTERPRAEVENT Schriftenreihe 1 Report 1 10 Jahre Gewässerbetreuung in Kärnten Erfahrungen und Ausblicke Franz Pichler, Norbert Sereinig, Klaus Michor (Hrsg.) Klagenfurt, 2003

2 10 Jahre Gewässerbetreuung in Kärnten Erfahrungen und Ausblicke Titelbild: Aufweitung Kleblach-Lind - Kärntens erste Maßnahme im Rahmen eines Gewässerbetreuungskonzeptes; Foto: AKL 18 - Wasserwirtschaft (S. Tichy)

3 Inhalt Vorworte 2 Resümee / Summary / Riassunto 5 Auf zu neuen Ufern - Kärntens Schutzwasserwirtschaft im 21. Jahrhundert 8 Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Internationale Forschungsgesellschaft INTERPRAEVENT Postfach 117, A-9020 Klagenfurt Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft; Sektion VII; Marxergasse 2; A-1030 Wien; Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 18 - Wasserwirtschaft; Völkermarkter Ring 29, A-9020 Klagenfurt; Bezugadressen: Internationale Forschungsgesellschaft INTERPRAEVENT Postfach 117, A-9020 Klagenfurt! interpraevent@ktn.gv.at Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 18 - Wasserwirtschaft; Völkermarkter Ring 29, A-9020 Klagenfurt " # ! post.abt18@ktn.gv.at; Internationale Forschungsgesellschaft INTERPRAEVENT, Klagenfurt (Österreich) Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Genehmigung des Herausgebers; Klagenfurt, September 2003 Konzeption, Text und Gestaltung: REVITAL ecoconsult - Dipl. Ing. Klaus Michor, Ingenieurkonsulent für Landschaftsplanung und Landschaftspflege; F.W.-Pedit-Str. 1, A-9900 Lienz; Bearbeitung: Dipl. Ing. Marian Unterlercher Mitarbeit: Dipl. Ing. Jürgen Petutschnig, Institut für Ökologie und Umweltplanung, A-9020 Klagenfurt; (GBK Lavant); Dipl. Ing. Dr. Peter Tschernutter, Zivilingenieur für Bauwesen, A-9500 Villach (GBK Gailitz); Karten: Ing. Christian Mairamhof (Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 18 - Wasserwirtschaft) Redaktion: Dipl. Ing. Franz Pichler, Dipl. Ing. Norbert Sereinig (beide Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 18 - Wasserwirtschaft) Herstellung: Oberdruck GesmbH, Dölsach (Österreich) Ein Blick zurück 10 Aufgaben heute 12 Gewässerbetreuung - Definition, Ziele, Inhalte 16 Was ist Gewässerbetreuung? 18 Warum Gewässerbetreuung? 19 Rahmenbedingungen 20 Aufbau und Struktur eines Gewässerbetreuungskonzeptes 22 Betreute Flüsse - 24 Übersicht - Betreute Flüsse in Kärnten 26 Die Obere Drau - Ein Pilotprojekt macht Schule 28 Die Gail - Der Überschäumenden Zähmung 36 Die Gailitz - Gewässerbetreuung über Grenzen hinweg 40 Die Glan - Vom Kanal zur Lebensader 44 Die Gurk - Ein Flussjuwel unter der Lupe 48 Die Lavant - Der gezähmte Fluss 52 Die Möll - Im Spannungsfeld der Interessen 54 LIFE und EU-Wasserrahmenrichtlinie - Die Zukunft hat begonnen 58 LIFE - Neues Leben für Kärntens Gewässer 60 Die EU-Wasserrahmenrichtlinie - Was erwartet Kärnten? 62 Serviceteil - Wir für Sie 64 Die Wasserbauverwaltung im Überblick 66 Ansprechpartner in Sachen Gewässerbetreuung 68 Bildnachweis 70

4 Vorwort Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser! Das Bundesland Kärnten hat gemeinsam mit der benachbarten Steiermark vor bald 20 Jahren ökologische Lebendbauweisen in der Schutzwasserwirtschaft wieder eingeführt und damit schon eine traditionell gute Zusammenarbeit mit Naturschützern, Ökologen, Fischern, Landwirten und vielen anderen Interessensvertretern aufgebaut, die sogenannte Nutzungskonflikte normalerweise trennen. Wir betreiben also schon lange integrale Wasserwirtschaft. So war Kärnten auch bei der Entwicklung der Gewässerbetreuungskonzepte von der ersten Stunde an beteiligt. Nach nunmehr zehn Jahren aktiver Gewässerbetreuung in Kärnten verfügen wir über einen reichen Erfahrungsschatz, sowohl in der Theorie als auch in der praktischen Umsetzung. Nach Albert Einstein "können wir Probleme nicht mit den Denkmustern lösen, die zu ihnen geführt haben" und nach Max Frisch "kennt die Natur keine Katastrophen. Katastrophen kennt nur der Mensch, vorausgesetzt er überlebt sie". So lehrt uns die Natur durch zuletzt besonders dramatische Hochwasserereignisse bei uns in Österreich und auch in unseren Nachbarstaaten, dass wir neue Denkmuster brauchen. Nicht klein-, sondern großräumig, nicht mono- sondern multidisziplinär und den aktiven Einstieg in den Risikodialog. Denkmuster, die wir bei der Gewässerbetreuung schon begonnen haben umzusetzen. Der begonnene Weg der Gewässerbetreuung ist über den Fluss hinaus in die Einzugsgebiete zu erweitern. Angesichts unserer menschengeprägten Kulturlandschaft mit ständig steigenden Werten unserer Kulturgüter und stetig zunehmendem Schadenspotential muss uns klar sein, dass unser Schutzbedürfnis eine zentrale Rolle in allen Überlegungen einnimmt. Der selbe Staat, der die Raumordnung insbesondere der letzten Jahrzehnte betrieben hat, muss es als vordringliche Aufgabe verstehen, nun interessenverbindend tatsächlich in den Raum zu gehen. Ein Teilschritt in diese Richtung ist durch die Bewirtschaftungspläne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie vorgesehen. Nur so können durch Menschen geschaffene Probleme, wie zum Beispiel europaweite Eintiefungstendenzen der Fließgewässer durch beeinflusste Geschiebehaushalte, Lösungsansätzen näher gebracht werden. In diesem Sinne könnte die bei uns geübte Praxis multidisziplinären Denkens und Handelns bei der Entwicklung und Umsetzung von Gewässerbetreuungskonzepten eine hervorragende Basis für die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie zum Wohle aller werden. Glück auf allen Akteuren! DI Kurt Rohner Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung 18 - Wasserwirtschaft Präsident der Internationalen Forschungsgesellschaft Interpraevent GEWÄSSERBETREUUNG IN KÄRNTEN - Vom linearen Flussausbau zum umfassenden Flussgebietsmanagement Über Jahrhunderte war der Fluss primär bedrohendes Element und Feindbild in der gesellschaftspolitischen Artikulation. Gründe für dieses Feindbild gab es neben der Bedrohung zusätzlich mit den Erfordernissen der territorialen Abgrenzung und eigenstaatlichen Sicherheit, der Sicherstellung der notwendigen Ernährung und damit der Landgewinnung, der Nutzung des Flusses für Transportzwecke und schließlich eines korsettartigen Ausbaues für die Nutzung seiner Kraft. Der Fluss wurde auf den technisch möglichen Minimalquerschnitt eingeengt, eine möglichst lineare Führung sollte die Nutzung der freigepressten Talniederungen und einen schnellen Wasserabtransport sicherstellen. Im Vordergrund stand die Zweckerfüllung, die negativen Folgen jedoch blieben nicht aus. Ein gestörter Geschiebehaushalt, die Tiefenerosion mit dem ungwollten Eingriff in den Grundwasserhaushalt, die Instabilität der den Fluss begleitenden Bauwerke und die Veränderungen im Abflussgeschehen insgesamt mit den Hand in Hand gehenden Verlust an Wasserlebensraum wurden schon nach wenigen Jahrzehnten deutlich. Mit dem folgenden gesellschaftspolitischen Wandel zur Ökologie und einem ganzheitlichen Gewässerschutz konnte auch das notwendige Verständnis für eine umfassende multifunktionale Flusslandschaft greifen. Ein Tragen der Verantwortung für das Gewässer und die Erkenntnisse über Ökosysteme, Gewässerdynamik und Landschaftsentwicklung haben zum "Kümmern um ein Gewässer", also zur Gewässerbetreuung geführt. Mit der umfassenden einzugsgebietsbezogenen Problembetrachtung und der Einbindung aller Betroffener konnten auch allgemein getragene und anerkannte Entwicklungsimpulse gesetzt werden. Die von der Bundeswasserbauverwaltung im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft initiierte und von der Kärntner Flussbauverwaltung entwickelte und umgesetzte Gewässerbetreuung hat dem artikulierten Flussgebietsmanagement in vielen Bereichen vorgegriffen und den notwendigen Weg der Harmonisierung des Schutzes vor den Bedrohungen durch das Wasser mit dem Schutz des Lebensraumes Wasser ermöglicht. Der hier erfolgreiche Weg gibt Anlass für eine entsprechende Dokumentation im Rahmen der 20. Flussbautagung in Kärnten. Eine dynamische Weiterentwicklung des Planungs- und Umsetzungsprozesses ist auch auf der europäischen Ebene über die EU- Wasserrahmenrichtlinie vorgesehen. Auf diesem neuen europaweit vergleichbaren Weg eines umfassenden Gewässerschutzes wird Österreich die Herausforderungen und die Chancen ergreifen und nutzen. SC Dr. Wolfgang Stalzer Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 2 3

5 Vorwort Resümee DIE UMSETZUNG DER GEWÄSSERBETREUUNGSKONZEPTE IN KÄRNTEN - Entwicklung und Ausblick Zusammenfassung Die Kärntner Wasserbauverwaltung hat Anfang der 90er Jahre auf einem 60 km langen Abschnitt der Oberen Drau zwischen Lienz und Sachsenburg mit den generellen ökologisch orientierten schutzwasserwirtschaftlichen Planungen begonnen und diese mittlerweile in Form von Gewässerbetreuungskonzepten auf alle größeren Fließgewässer Kärntens ausgedehnt. An der Oberen Drau wurden bereits im Projektsstadium die ersten Pilotprojekte ausgeführt. Diese sind zu praxisorientierten Leitbildern geworden, die den Übergang vom rein technisch ausgerichteten Schutzwasserbau zur Gewässerbetreuung begleitet haben. Das ständige Monitoring in ausgewählten Drauabschnitten und die bisherigen Erkenntnisse haben die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges bestätigt. Die Entwicklung ist aber nicht stehen geblieben. Mittlerweile werden Maßnahmen auch im Rahmen des EU-LIFE Naturschutzprojektes Auenverbund Obere Drau umgesetzt, dessen erster Teil sich bereits in der Abschlussphase befindet. Rückblickend zeigt das Beispiel Obere Drau, dass ökologisch orientierte schutzwasserwirtschaftliche Maßnahmen (auch im Hinblick auf die in der EU-Wasserrahmenrichtlinie gesetzten Ziele) nicht ohne flächenhaft ausgerichtete integrale Planungen möglich sind und mit den Gewässerbetreuungskonzepten schon lange bevor EU-weite Wasserrahmenrichtlinien im Gespräch waren, von der Schutzwasserwirtschaft Pionierarbeit geleistet wurde. Die Gewässerbetreuungskonzepte führten überdies zu weiteren EU- Finanzierungen und zu erweiterten Gewässerbetreuungskonzepten v.a. in Interregprogrammen. Beispielsweise sind an der "Flussraumagenda Alpenraum" mehrere Bundesländer bzw. EU- Regionen beteiligt. Als einer, der von Anfang an beteiligt war, kann ich mir die heutige Schutzwasserwirtschaft ohne umfassende Gewässerbetreuungskonzepte nicht mehr vorstellen und hoffe, dass die Umsetzung der interdisziplinär erarbeiteten gewässerspezifischen Leitbilder nicht bei einzelnen Pilot- und LIFE-Projekten endet, sondern zur Erreichung wasserwirtschaftlicher und raumrelevanter Ziele flächenhaft weitergeführt werden kann. Dazu hoffe ich, dass die Gewässerbetreuungskonzepte von den regionalpolitisch Verantwortlichen mitgetragen werden und so eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung finden, - wie es bei der Umsetzung des LIFE-Projektes an der Oberen Drau mit ständiger medialer Präsenz unter Einbeziehung der Öffentlichkeit, vor allem der Schulen und der Jugend, beispielhaft vorexerziert wird. Dipl. Ing. Franz Pichler Amt der Kärntner Landesregierung, 18F-Schutzwasserwirtschaft Gewässerbetreuungskonzepte sind als Grundlagenplanung für die Schutzwasserwirtschaft in Kärnten unverzichtbar geworden. Als ganzheitliches Planungsinstrument stellen sie zunächst den Schutz des Menschen, seines Lebens- und Wirtschaftsraumes in den Vordergrund. Sie sollen aber auch die Lebensbedingungen für Flora und Fauna im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie nachhaltig sichern bzw. so verbessern, dass ein guter ökologischer Zustand und eine natürliche Flussdynamik erreicht wird. Maßnahmen sollen bevorzugt als Initialmaßnahmen gesetzt werden. Diese sollen mit geringem Kosten- und Materialaufwand korrigierbar sein und nachhaltige positive Auswirkungen auf das Gewässer und dessen Umland garantieren. Die letzten 10 Jahre, in denen in Kärnten Gewässerbetreuungs- Sanierungsmaßnahmen an der Glan bei Ebenthal; Bauarbeiten im März 2002; konzepte ausgearbeitet und umgesetzt wurden, zeigen, dass mit schutzwasserwirtschaftlichen Maßnahmen auch die ökologische Funktionsfähigkeit und die Erholungsfunktion von Fließgewässern verbessert werden können. Eine derartige gesamtheitliche Betrachtung des Ökosystems Fließgewässer ist im aktuellen österreichischen Wasserrecht gesetzlich verankert. Inzwischen liegen in Kärnten für die Obere Drau, die Gail und die Gailitz (einen Gail-Zubringer) ökologisch orientierte generelle Planungen in Form von Gewässerbetreuungskonzepten vor. Für die Gurk wurde 2001 auf einem 142 km langen Abschnitt ein Gewässerbetreuungskonzept in Angriff genommen. Für weitere Flusssysteme wie die Möll, die Glan und die Lavant sind ebenfalls Gewässerbetreuungskonzepte in Arbeit. 2 Monate später; Gewässerbetreuung in Kärnten: Flussbautechniker und Ökologen arbeiten seit 10 Jahren an modernen Gewässerbetreuungskonzepten. Diese sollen sicherstellen, dass neben der Hochwassersicherheit auch die ökologische Funktionsfähigkeit und der Erholungswert der Tallandschaft erhalten bleiben. 4 5

6 Summary Riassunto "River Care" in Carinthia: River engineers and ecologists have been working for 10 years on modern concepts for the care of rivers. Apart from safety from flooding, these should also guarantee that the ecological functions and the recreational value of the valley landscape are preserved. Summary Concepts for the care of rivers have become an indispensable part of the planning of flood protection in Carinthia. An integral part of this planning, which is always to the fore, is the protection of man and his living and working areas. However, the concepts should also lastingly secure the living conditions of the flora and fauna or they should be so improved that a good ecological condition and a natural river dynamic is reached, taking into account the EU water framework directive. Measures should be set up preferably as intial measures. These should be able to be corrected with little extra cost and extra materials and guarantee a lasting positive effect on the water and its surrounding area. The last 10 years, during which concepts for the care of rivers have been worked out and put into practice in Carinthia, have shown that with flood protection measures the ecological and recreational functions of running water can also be improved. Such a necessary contemplation of the ecological system of running water is legally anchored in current Austrian water rights. In the meantime ecologically orientated general plans in the form of concepts for the care of rivers are available in Carinthia for the Upper Drau, the Gail and the Gailitz (a tributary of the Gail). For the Gurk, a concept was tackled in 2001 for a 142 km section. Further concepts are being worked on for other river systems, such as the Möll, Glan and Lavant. Durchstich zum neuen Drau-Nebenarm bei Kleblach, Juni 2002 Riassunto Programmi generali di gestione delle acque, quali piani basilari per l'utilizzo conservativo dell'acqua, sono ormai indispensabili per la Carinzia. Quale strumento di pianificazione globale mettono in primo piano la protezione dell'uomo, del suo spazio vitale ed economico. Hanno però anche il compito di preservare nel tempo e di migliorare le condizioni di vita della flora e della fauna ai sensi delle direttive quadro dell'ue per l'acqua, affinché sia raggiunto un buon equilibrio ecologico ed una dinamica naturale del fiume. I provvedimenti preferibili sono quelli che consentono al fiume una successiva evoluzione naturale. Questi devono essere correggibili, a costi e impiego di materiale convenienti e garantire un influsso positivo duraturo sulle acque e sull'ambiente circostante. Gli ultimi 10 anni, durante i quali in Carinzia sono stati elaborati ed applicati programmi di gestione per le acque, dimostrano, che attraverso provvedimenti a favore di un utilizzo conservativo dell'- acqua, é possibile migliorare la funzionalità e la funzione ricreativa dei corsi d'acqua. Una simile veduta globale dell'ecosistema "corso d'acqua" é ancorata giuridicamente alla legislazione austriaca delle acque. Attualmente esistono piani generali sotto forma di programmi di gestione delle acque orientati verso l'ecologia per la Drava alta, i fiumi Gail e Gailitz (un affluente del Gail). Per il fiume Gurk nel 2001 é stato iniziato un programma di gestione delle acque lungo un tratto di 142 km. Anche per altri fiumi come il Möll, il Glan ed il Lavant sono in fase di elaborazione programmi generali di gestione delle acque. Der Fluss als Erlebnis- und Erholungsraum; Drau bei Kleblach, Mai 2003 Gestione delle acque in Carinzia: ingenieri ed ecologi lavorano da 10 anni per realizzare moderni programmi generali di gestione delle acque. Oltre alla sicurezza in caso di alluvioni é importane anche la tutela e lo sviluppo della funzionalità ecologica e del valore ricreativo del paesaggio lungo la valle. 6 7

7 Auf zu neuen Ufern Kärntens Schutzwasserwirtschaft im 21. Jahrhundert Neue Ufer. Die Drauaufweitung bei Dellach nach einem Hochwasser im August

8 Auf zu neuen Ufern Ein Blick zurück Der Flussbau hat in Kärnten eine über hundertjährige Tradition. - Ein Blick zurück Im 19. Jahrhundert wurde an Drau und Gail mit der Regulierung begonnen. Man wollte in den versumpften, unbewohnbaren Talräumen, wo die verzweigten Wasserläufe fast jährlich über die Ufer traten, lebenswerten Siedlungs- und Wirtschaftsraum, vor allem aber landwirtschaftliche Nutzflächen gewinnen. Insbesondere in der Wiederaufbauphase nach dem 2. Weltkrieg waren alle Bemühungen auf die sprichwörtliche Schaffung Mäanderdurchstich im Feistritzer Moos: Bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurden Regulierungen zur schadlosen Hochwasserabfuhr sehr oft geradlinig und mit strengen geometrischen Ausbauprofilen angelegt. Zahlreiche Durchstiche verkürzten die Flussläufe und engten diese ein. Durch die geänderten d.h. steileren Gefällsverhältnisse kam es vielfach zu Flussbetteintiefungen aber auch zur Verbesserung der Grundwasserverhältnisse für die landwirtschaftliche Produktion. eines "10. Bundeslandes" ausgerichtet. - Die fruchtbar gemachten Überschwemmungsgebiete sollten die eigenständige Ernährung der Bevölkerung sichern. Gailregulierung bei Rattendorf im Jahr 1926: Die Bändigung der Flüsse und Bäche erfolgte nach dem jeweiligen Stand der Technik. Durch großflächige Entwässerung in Zusammenhang mit Meliorationsmaßnahmen und Grundstückszusammenlegungen wurden besser bewirtschaftbare landwirtschaftliche Nutzflächen geschaffen, um die Bevölkerung mit lebensnotwendigen Nahrungsmitteln versorgen zu können. Als Folge der Hochwasserkatastrophen 1965 und 1966 verlagerte sich der Tätigkeitsschwerpunkt der Kärntner Wasserwirtschaft auf den vorbeugenden Hochwasserschutz. Der damals eingerichtete nationale Katastrophenfonds stellte die finanziellen Grundlagen bereit. Zur Erforschung der Ursachen und zur Ausarbeitung neuer Konzepte wurde 1967 die internationale Forschungsgesellschaft Interpraevent gegründet. Als Instrument zur Förderungsabwicklung dient das Wasserbautenförderungsgesetz. Hochwasser 1966 bei Villach: Die letzten großen Hochwasserereignisse der Jahre 1965 und 1966 sind vielen noch in unliebsamer Erinnerung. Diese Ereignisse waren Auslöser für eine Neuorientierung im Schutzwasserbau. Rund ha hochwassergefährdete Siedlungs-, Verkehrs- und Industriebereiche konnten dadurch in den vergangenen Jahrzehnten mit finanzieller Hilfe von Bund und Land als Lebens- und Wirtschaftsraum wirkungsvoll und vorbeugend geschützt werden. Die Freihaltung dieser Flächen vor Hochwasser hat die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes begünstigt. Nachteilig wirkte sich allerdings der Verlust an Überflutungsflächen für den ökologischen Zustand der Gewässer aus. Die Aufgabenstellung für den Flussbau in Kärnten hat sich gewandelt: Hatte bis in die 70er Jahre die Landgewinnung Priorität, ist es heute der Schutz vor Hochwassergefahren. Gailhochwasser 1965 oberhalb von Nötsch: Drau-, Möllund Gailtal waren beim Katastrophenhochwasser 1966 besonders stark betroffen

9 Auf zu neuen Ufern Aufgaben heute Aufgaben heute Die Schutzwasserwirtschaft Kärnten betreut derzeit rund 1300 Kilometer Fließgewässer. Die Aufgaben dabei sind vielfältig. Hochwasserschutz mit integralem Ansatz Auch wenn absolute Sicherheit nie möglich sein wird und für flussnahe Bereiche immer ein Restrisiko bestehen bleibt: Die wichtigste Aufgabe der Schutzwasserwirtschaft liegt darin, Menschenleben und Einrichtungen des Siedlungsund Wirtschaftsraumes vor Hochwässern zu schützen. Dieser Schutz wird auf ein 100-jährliches Ereignis ausgelegt. Bei der Wahl der Mittel waren die Wasserbauer Kärntens in den letzten 15 Jahren innovativ. Mit ihren Methoden für einen naturnahen Wasserbau und dem neuartigen Instrument des Gewässerbetreuungskonzeptes konnten sie Pionierarbeit leisten und europaweite Trends vorwegnehmen (siehe dazu Seite 28 ff). Förderungen Jährlich werden in Kärnten für Hochwasserschutzmaßnahmen rund 9 Mio. Euro umgesetzt. Die Finanzierung erfolgt großteils aus öffentlichen Mitteln (Katastrophenfonds, Land Kärnten). Bei Baumaßnahmen leisten auch die Interessenten (vertreten durch Gemeinden, Genossenschaften oder Verbände) einen kleinen finanziellen Beitrag. Daher obliegt der Schutzwasserwirtschaft auch die Beratung der Gemeinden, die finanzielle Abwicklung der Förderungen sowie die Förderungsaufsicht und -kontrolle. Sachverständigendienst Zu den Aufgaben der Schutzwasserwirtschaft gehört auch der Sachverständigendienst in Behördenverfahren, vor allem in Wasserrechtsverfahren, aber auch in Gewerbe-, Bau- und Naturschutzverfahren und in Fragen der Flächenwidmung und örtlichen Raumplanung. Zentrale Aufgaben der Schutzwasserwirtschaft in Kärnten: Hochwasserschutz (mit integralem Ansatz) Förderungen: Abwicklung und Kontrolle Verwaltung des öffentlichen Wassergutes Sachverständigendienst Gefahrenzonenplanung Gewässeraufsicht Talsperrenaufsicht Dammbruch an der Gail bei Stranig am : Der Katastrophenfonds wurde in den letzten Jahren zunehmend in Frage gestellt. Die Hochwasserereignisse der jüngsten Vergangenheit führen die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung dieser Einrichtung jedoch deutlich vor Augen. Gewässer im Zuständigkeitsbereich der Schutzwasserwirtschaft Kärnten. Die Zuständigkeit beschränkt sich auf die größeren Flüsse der Talniederungen. Zubringerbäche aus dem alpinen Bereich und deren Einzugsgebiete werden von der Wildbach- und Lawinenverbauung, Sektion Kärnten, betreut. Die Grenzen der Zuständigkeit sind in einer Verordnung des Landes Kärnten aus dem Jahre 1991 geregelt

10 Auf zu neuen Ufern Aufgaben heute Gefahrenzonenpläne und Hochwasseranschlagslinien in Kärnten; Stand: 06/2003 Gefahrenzonenplanung Gefahrenzonenpläne des Flussbaues sind Gutachten, aus denen überflutungs-, vermurungs- und rutschungsgefährdete Gebiete eines Flussraumes ersichtlich sind. Sie stehen allen Gemeinden, Landes- und Bundesdienststellen als Planungs- und Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung. Mit der Erstellung von Gefahrenzonenplänen wurde im Jahre 1982 an der Drau begonnen. Damit hat die Kärntner Wasserbauverwaltung eine Vorreiterrolle innerhalb Österreichs eingenommen. Inzwischen liegen auch für alle anderen bedeutsamen Flüsse und Bäche Kärntens Gefahrenzonenpläne vor, die hochwassergefährdete Siedlungs-, Industrie- und Verkehrsbereiche ausweisen. Gefahrenzonenkarte; Ausschnitt Technische Verwaltung des öffentlichen Wassergutes Viele stehende und fließende Gewässer samt Ufergrundstücken gehören der Republik Österreich. Sie werden als öffentliches Wassergut (kurz: ÖWG) bezeichnet. Jährlich sind rund 1000 Akte in der Abteilung 18 - Wasserwirtschaft anhängig, die ÖWG-Flächen betreffen. Häufige Anliegen sind Verkauf, Inanspruchnahme, Pacht, Grundstückstausch, Errichtung von Stegen, Uferbefestigungen etc. Außerdem gilt es bei Bauverfahren die Rechte der Republik als Anrainer zu wahren. Gewässerzustandsaufsicht Im Rahmen der Gewässerzustandsaufsicht überprüft die Abteilung 18 den Zustand der Fließgewässer, Ufer und Überschwemmungsgebiete, Gewässerunterführungen, Anlagen und Einbauten in öffentlichen Gewässern sowie Schutz- und Regulierungsbauwerke Talsperrenaufsicht Um für die größeren Talsperren des Landes (Höhe > 15 m, Speicherinhalt > m 3 ) ausreichende Kontrolle und Sicherheit zu gewährleisten, übernimmt die Abt. 18 die behördliche Talsperrenaufsicht, ebenfalls im Rahmen der Gewässerzustandsaufsicht. Gemeinsam mit den Talsperrenverantwortlichen der Anlagenbetreiber werden die großen Talsperren jährlich begangen. Für jede Anlage wird ein Überprüfungsprotokoll geführt, das in weiterer Folge die Grundlage für den jährlichen Bericht an die Staubeckenkommission im BMLFUW bildet. Die Sperrenverantwortlichkeit für kleinere Anlagen wird einer neuen Regelung zugeführt. Die häufigsten Beanstandungen betreffen Gewässerverunreinigungen, Müllablagerungen, Schäden an Ufern, unerlaubte Holzschlägerungen, Schotterentnahmen und sonstige Beanstandungen wie z.b. nicht bewilligte Abwassereinleitungen. Naherholung auf öffentlichem Wassergut. Das öffentliche Wassergut dient im Sinne des Wasserrechtsgesetzes auch der Erholung der Bevölkerung. Im Rahmen von Gewässerbetreuungskonzepten wird diesem Umstand verstärkt Rechnung getragen. Der Naherholungsbereich an der Gail bei Villach ist ein gelungenes Beispiel dafür

11 Gewässerbetreuung Definitionen, Ziele, Inhalte Die Drauaufweitung bei Dellach aus der Vogelperspektive (Oktober 2001); 16 17

12 Gewässerbetreuung Definitionen, Ziele, Inhalte Was ist Gewässerbetreuung? Warum Gewässerbetreuung? Der Begriff "Gewässerbetreuung" umfasst das klare Bekenntnis der Bundeswasserbauverwaltung, sich als öffentliche Institution um die Fließgewässer in Österreich gesamthaft zu "kümmern". Dies beinhaltet Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser wie auch zum Schutz der Gewässer und zur Erhaltung oder Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit. Seit 1989 wird im Wirkungsbereich der Bundeswasserbauverwaltung (Bundesministerium und Ämter der Landesregierungen) das "Gewässerbetreuungskonzept" (GBK) als generelles Planungsinstrument und zeitgemäße Form des "Schutzwasserwirtschaftlichen Grundsatzkonzeptes" eingesetzt. Es dient als Plattform für die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Experten und Interessensvertretern: Fachspezifische Zielvorstellungen werden dabei gemeinschaftlich und fachübergreifend zu realen umsetzbaren Maßnahmen weiterentwickelt. Ergebnis ist eine generelle Planung mit überregionaler und langfristiger Gültigkeit: Ein Gewässerbetreuungskonzept erstreckt sich über das gesamte Fließgewässer oder zumindest einen längeren Abschnitt und legt die Handlungsschwerpunkte für die folgenden Jahre fest. Moderne Gewässerbetreuung verlangt, dass Flussbauer, Ökologen und andere Interessensgruppen gemeinsam über die Zukunft des Flusses nachdenken. Es gilt, mit den vorhandenen finanziellen Mitteln die anwohnenden Menschen bestmöglich und nachhaltig vor Hochwasser zu schützen, dabei aber die ökologische Funktionsfähigkeit und den Erholungswert des Flussraumes nicht aus den Augen zu verlieren. In den vergangenen Jahrzehnten wurde zunehmend erkannt, dass Flussräume viele wichtige Funktionen zum Wohle des Menschen und seiner Umwelt erfüllen: Hochwasserabfuhr und Hochwasserrückhalt: Stehen dem Fluss breite Abflussprofile und Überschwemmungsflächen (Retentionsräume) zur Verfügung, werden schadbringende Hochwasserspitzen für Siedlungen deutlich vermindert. Vernetzungsfunktion: Die intensiv genutzten Tallandschaften Kärntens sind geprägt von Biotopzerschneidung und -verinselung. Die Flüsse und ihre Ufergehölzsäume bilden oft die letzten durchgehenden Tierwanderwege im Tal. Rückzugsfunktion: Nicht nur gewässerspezifische Tierarten, auch viele Arten, die aus der intensiv genutzten Kulturlandschaft verdrängt werden, finden am Fluss neue Lebensstätten. Erholungsfunktion: Fluss- und Aulandschaften gehören zu den letzten naturnahen Elementen der alpinen Tallandschaften. Als solche sind sie ein hochwertiger Erholungsund Erlebnisraum. Seit den Novellen zum Wasserrechtsgesetz 1985 und 1990 ist die Schutzwasserwirtschaft in Österreich nicht mehr ausschließlich für den Schutz des Menschen vor Hochwasser, sondern auch für den Schutz des Gew ä s s e r s zuständig. Die Erhaltung bzw. Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit von Gewässern gilt als öffentliches Interesse und muss bei Planungen an Gewässern berücksichtigt werden. Als neue Strategie zur Umsetzung dieser Forderung wurde die Gewässerbetreuung konzipiert. In dem Begriff kommt das klare Bekenntnis zum Ausdruck, sich als öffentliche Institution um die Fließgewässer gesamthaft zu kümmern. Das Wasserbautenförderungsgesetz als Basis für die Tätigkeit der Bundeswasserbauverwaltung und das Katastrophenfondsgesetz sichern finanzielle Mittel dafür. Wasserrechtsgesetz 1959 i.d.f. der Novelle BGBl 252/90; Erster Abschnitt, 4, Abs. (2): (2) Öffentliches Wassergut dient unter Bedachtnahme auf den Gemeingebrauch insbesondere a) der Erhaltung der ökologischen Funktionsfähigkeit der Gewässer, b)... c)... d)... e) der Erholung der Bevölkerung

13 Gewässerbetreuung Definitionen, Ziele, Inhalte Rahmenbedingungen Für moderne Gewässerbetreuungskonzepte gelten daher grundsätzlich folgende Rahmenbedingungen *) : Fließgewässer sind multifunktionale Räume. Steht ihnen ausreichend Platz für eine naturnahe Entwicklung zur Verfügung, erfüllen sie wichtige Funktionen für Mensch und Natur. Durch die zunehmende intensive Nutzung natürlicher Hochwasserabflussräume ist das Schadenspotenzial im Hochwasserfall enorm gestiegen. Damit haben sich auch die Aufgaben der Schutzwasserwirtschaft in den letzten Jahren vervielfacht. Gleichzeitig hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass naturnahe, ökologisch funktionsfähige Gewässer am besten geeignet sind, vielfältige Nutzungsinteressen und Funktionen zu erfüllen: Hochwasserrückhalt, Trinkwassersicherung, Lebensraum für Tier und Pflanzen, Erlebnis- und Erholungsraum für den Menschen etc.. Steigender Handlungsbedarf. Je intensiver die Nutzung des Flussumlandes, desto höher die möglichen Schäden bei Hochwasser. Die Aufgaben der Schutzwasserwirtschaft nehmen zu. Neue Aufgaben. Mit der Novelle des Wasserrechtsgesetzes 1985 wurden die Aufgaben der Schutzwasserwirtschaft erweitert. Öffentliche Interessen wie die ökologische Funktionsfähigkeit und die Erholungsfunktion eines Gewässers sind bei Planungen zu berücksichtigen. Damit wird auch geänderten gesellschaftlichen Wertvorstellungen Rechnung getragen. Siedlungen und bedeutende Wirtschafts- und Verkehrsanlagen sind vor 100-jährlichen Hochwasserereignissen bestmöglich zu schützen, Einzelobjekte und weniger bedeutende Anlagen vor 30-jährlichen Hochwässern. Die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers ist dabei stets zu berücksichtigen. Flächen, die dem natürlichen Hochwasserrückhalt dienen, sind zu erhalten bzw. zu reaktivieren. Bei der Planung haben Maßnahmen des " p a s s i v e n " H o c h - wasserschutzes" Vorrang. Dazu gehören die Verlegung bestehender Nutzungen in nicht gefährdete Räume, die Einlösung häufig überfluteter Grundstücke und Objekte sowie die Anpassung der Bewirtschaftung gewässernaher Zonen an mögliche Überflutungen. Gefahrenzonenpläne, in denen gefährdete Gebiete erfasst sind, müssen in der Raumordnung berücksichtigt werden. Der Hochwasserschutz bestehender Siedlungen, die in der roten Zone liegen, hat Vorrang. *) siehe Richtlinie zum Wasserbautenförderungsgesetz ( RIWA-T ); 20 21

14 Gewässerbetreuung Definitionen, Ziele, Inhalte Ein Gewässerbetreuungskonzept umfasst mehrere Arbeitsphasen: Vorstudie Ist-Zustandserhebung Leitbild-Entwicklung Maßnahmenprogramm evtl. nachbereitende Arbeiten Aufbau und Struktur eines Gewässerbetreuungskonzeptes In der V o r studie wird der inhaltliche, organisatorische und finanzielle Rahmen für das Gewässerbetreuungskonzept vorgezeichnet. Vorhandene Unterlagen und Daten werden gesichtet und analysiert, das Projektsgebiet wird festgelegt das ausstehende Untersuchungsprogramm konkretisiert. Arbeitsphase I dient der Erhebung des aktuellen schutzwasserwirtschaftlich- en und ökologischen Ist-Zustandes. Untersucht und analysiert werden jene Themen, die für die spätere Planung besonders relevant sind: z.b. Abflusswassermengen, Verlauf der Hochwasseranschlaglinien, Geschiebemengen, Sohllagen, Landnutzung, Flächenwidmung sowie Lebensräume und Tiergruppen, die die ökologische Situation des Gewässers charakterisieren. Im Zuge der Leitbild-Erstellung ( A r beitsphase II) definiert das interdisziplinär zusammengesetzte Bearbeiterteam aus Wasserbautechnikern, Hydrologen, Biologen, Landschafts- und Raumplanern sowie Interessensvertretern und Anrainern den Soll- Zustand des Fließgewässers. Die Idealvorstellungen der einzelnen Fachgebiete werden dabei in einem gemeinsamen Vorstudie Vermessung (AP 1) Orthofotos (AP 2) *) GIS-Basiskarte u. Basisinformationen (AP 3) Projektskoordination Ist-Zustand (AP 14) Grundlagen Zentrale Projektsbearbeitung Ist- Zustand (Basisbeiträge, GIS, Synthese, Projektskoordination) Bettstabilität (AP 7) Flußbau / Flußmorphologie (AP 8) *) GIS-Koordination (AP 4) Rechtliche Festlegungen (AP 5) Landschaftsstrukturen / Nutzung (AP 9) Indikatorarten terrestrisch (AP 10) Hydrobiologie / Gewässersystem (AP 11) Ist-Zustand Ist-Zustand vernetzender Bericht (AP 13) Konsens zu einem praktisch umsetzbaren Leitbild-Szenarium zusammengefügt. In Arbeitsphase III wird auf Basis des Leitbildes gemeinschaftlich ein umsetzbares Maßnahmenprogramm erstellt, verknüpft mit einer Arbeitsphase I Arbeitsphase II Arbeitsphase III Hydrologie (AP 6a) Hydraulik (AP 6b) Projektskoordination Ist-Zustand (AP 14) Ist-Zustand sektoral GISvernetzende Pläne (AP 12) Projektskoordination Ist-Zustand (AP 14) Ist-Zustand - vernetzt Zentrale Projektsbearbeitung Leitbild (Vorbereitung Szenarienanalyse, GIS, Synthese, Projektskoordination) Szenarienanalyse Leitbild (AP 15 Szenarienanalyse Leitbild (AP 15) GIS-Bearbeitung - Leitbild (AP 16) Leitbild - Bericht (AP 17) Projektskoordination Leitbild (AP 18) Szenarienanalyse Leitbild (AP 15) Leitbild Fachbeiträge Abiotik / Technik *) amtsinterne Bearbeitung möglich nach schutzwasserwirtschaftlichen Kriterien ausgerichteten Prioritätenreihung. Nachbereitende Arbeiten dienen vor allem dazu, die erhobenen Daten in bestehende GIS-Datenbanken der Wasserbauverwaltung einzuarbeiten. Szenarienanalyse Maßnahmenprogramm (AP 19) GIS-Bearbeitung - Maßnahmenprogramm (AP 20) Maßnahmenprogramm -Bericht (AP 21) Projektskoordination Maßnahmenkatalog (AP 22) Maßnahmenprogramm Fachbeiträge Biotik / Biologie Arbeitsphase IV Digitales Abschlußprojekt (AP 23) Nachbereitende Arbeiten Beispiel Projektstrukturplan für das Gewässerbetreuungskonzept Gurk. Die inhaltliche Gliederung wird in einem Strukturdiagramm dargestellt, wobei die Themenbereiche der untersten Gliederungsebene als Arbeitspakete bezeichnet werden. In den Arbeitspaketen werden Aufgabenstellungen zusammengefasst, die bezüglich der fachlichen Anforderungen, des zeitlichen Ablaufes und der Teilfunktionen im Projekt Ähnlichkeiten aufweisen

15 Betreute Flüsse Impressionen von betreuten Flüssen. Die bisherigen Erfahrungen mit Gewässerbetreuungskonzepten in Kärnten stimmen zuversichtlich. Viel Positives wurde erreicht: Hochwasserschutz, Sohlstabilisierung, verbesserte Flussdynamik, neuer Lebensraum für gefährdete Tiere und Pflanzen, aber auch wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung der Flüsse als Lebensadern der Talräume

16 Betreute Flüsse Übersicht Gewässerbetreuung in Kärnten startete an der Oberen Drau das erste Gewässerbetreuungskonzept Kärntens - gleichzeitig eines der ersten österreichweit. Mittlerweile befinden sich an 8 Kärntner Flüssen Gewässerbetreuungskonzepte in Ausarbeitung oder Umsetzung. Gewässerbetreuungskonzepte schaffen die Grundlage für nachhaltiges schutzwasserwirtschaftliches Handeln an Kärntens Flüssen. Mit ihnen können Investitionen in Hochwassersicherheit und Gewässerschutz zielgerichtet vorbereitet werden

17 Betreute Flüsse Obere Drau Steckbrief: Die Obere Drau - ein Pilotprojekt macht Schule Fluss: Obere Drau Projektsgebiet: Lienz - Sachsenburg Einzugsgebiet: 2600 km 2 Höhenlage: m ü.a. (submontan) Abfluss (Pegel Sachsenburg, Zeitreihe ):! Mittelwasser (MQ): 73,8 m 3 /s! Mittleres jährliches Hochwasser: 391,2 m 3 /s! 30-jährliches Hochwasser (HQ 30 ): 841 m 3 /s! 100-jährliches Hochwasser (HQ 100 ): 1029 m 3 /s! Höchstes gemessenes Hochwasser: 1030 m 3 /s Sohlbreite: m Gefälle: 1,5-2,9 Regimetyp: nivo-glazial, Abflussmaximum im Juni Flussmorphologischer Typ:! historisch: verzweigt, furkierend! aktuell: anthropogen gestreckt Biologische Gewässergüte: I-II Fischregion: Äschenregion ( Hyporhithral ) Flussordnungszahl: startete an der Oberen Drau das erste Gewässerbetreuungskonzept Kärntens. Gleichzeitig war es eines der ersten österreichweit. Bis heute gilt es als Vorreiter und Vorbild für eine Vielzahl von Nachfolgeprojekten. An der Oberen Drau war man mit zwei Problemen konfrontiert: Einerseits waren durch die häufigen und großflächigen Überschwemmungen und durch die starke Tendenz zur Sohleintiefung schutzwasserwirtschaftliche Verbauungsund Instandhaltungsmaßnahmen gefordert, andererseits galt es, weiteren Verlusten an naturnahen gewässerspezifischen Lebensräumen entgegenzuwirken. Hochwasser an der Drau. Bei diesem Ereignis im Juni 1991 wurden weite Teile des Talraumes überflutet. Im Bild die Straße nach Lind. Die bestehende Regulierung lässt bewusst großräumige Überflutungen des Flussumlandes zu. Der dadurch erzielte Hochwasserrückhalt schützt flussab gelegene Siedlungen. Dazu kam, dass das letzte schutzwasserwirtschaftliche Grundsatzkonzept für die Obere Drau aus dem Jahr 1967 stammte und nicht mehr den Erkenntnissen moderner Wasserwirtschaft entsprach. Außerdem machten neue wasserwirtschaftliche Rahmenbedingungen - geänderte Retentions-, Abfluss- und Feststoffverhältnisse, die Zunahme der Erholungsnutzung im Flussraum, die gesetzliche Verpflichtung zur Erhaltung der ökologischen Funktionsfähigkeit des Gewässers und der in der Region stark verankerte Naturschutzgedanke - eine Neuorientierung notwendig. Problem Sohleintiefung. Das Sohlniveau der Drau ist zwischen 1931 und 1991 um bis zu 1,5 m gesunken. Die Folgen: Erhöhter Instandhaltungsaufwand für Ufersicherungen, sinkender Grundwasserspiegel, trockengefallene Augewässer. Stärken: + Ausgedehnte natürliche Hochwasserrückhalteräume im Talraum + Nur lokal hochwassergefährdete Siedlungsbereiche + Hohes ökologisches Entwicklungspotenzial Defizite: - Starke Eintiefung der Flusssohle; in der Folge sinkender Grundwasserspiegel - Eingeschränkte flussmorphologische Dynamik und Strukturvielfalt - Verlust typischer Augewässer Ausgangslage an der Oberen Drau: Die Analyse der Ist-Zustandserhebungen ergibt ein umfassendes Bild der Stärken und Defizite. - Basis für Leitbild und Maßnahmenprogramm. Die Drau bei Kleblach-Lind um Nach der Regulierung am Ende des 19. Jh. verläuft die Drau heute weitgehend gestreckt und begradigt. Ökologisches Potenzial. Auwälder und -gewässer entlang der Drau beherbergen nach wie vor eine Reihe bedrohter Tier- und Pflanzenarten

18 Betreute Flüsse Obere Drau Pilotprojekt Kleblach-Lind Parallel zur Ausarbeitung des Gewässerbetreuungskonzeptes für die Obere Drau kam es bereits 1991 zu ersten Umsetzungen. So konnten wertvolle Erkenntnisse über organisatorische, ökologische und technische Probleme gewonnen werden, die bei der Erarbeitung des Leitbildes und des Maßnahmenkataloges eine wichtige Orientierungshilfe darstellten. Mit der Maßnahme wurden zwei wesentliche Ziele verfolgt: Sohlstabilisierung durch Senkung der Schleppkraft und Verbesserung der "ökologischen Funktionsfähigkeit". Zur Initiierung dynamischer flussmorphologischer Prozesse wurden die Inseln nur teilweise gesichert. Auf diese Weise konnten sich schon nach dem ersten Sommerhochwasser (ca. HQ10) natürliche flussmorphologische Strukturen entwickeln. Höhe [m ü.a.] , ,5 562 Veränderungen des Längenschnittes in den mittleren Profilhöhen des Hauptabflußquerschnittes von 1991 bis 1999 geschätzte Sohlenlage vor Baubeginn Okt-93 Jul.94 Jun.99 Okt-92 Nov.93 Jul.95 Monitoring. Laufende Kontrollmessungen zeigen, dass sich die Drausohle stabilisiert hat. Grafik: H. Habersack, IWHW Boku Wien Dem Huchen, dem größten (Raub-)Fisch der Drau, fehlt es an Lebensraum. Bei Greifenburg wird er wieder regelmäßig beobachtet. Hochwasserschutz und Aufweitung Greifenburg / Bruggen Ziel dieser Maßnahme war primär die Verbesserung der Hochwassersicherheit der Ortschaft Bruggen. Gefährdet waren insgesamt 10 Wohnobjekte und rund 500 m Bundesstraße. Anstelle durchgehender Uferdämme wurden lokale Schutzwälle errichtet, die mit Maßnahmen zur Abflusserhöhung und ingenieurbiologischen Sicherungsbauweisen kombiniert wurden. Damit konnte gleichzeitig dem Wunsch nach Verbesserung der strukturökologischen Situation Rechnung getragen werden. Das bei der Aufweitung gewonnene Material wurde teilweise als Geschiebeinput inselartig im Fluss deponiert. Dies konnte zur Reduktion des allgemeinen Geschiebedefizits und zur verstärkten Neubildung von Pionierstandorten im Fluss beitragen. Die Aufweitung Greifenburg/Bruggen als Planung (o.) und im Oktober 2001, 3 Jahre nach Baufertigstellung (u.) Seltener Strömer. Im Nebenarm wurden überregional bedeutende Vorkommen des Strömers nachgewiesen. Pilotmaßnahme Kleblach-Lind. Auf einer ehemaligen Ackerfläche im Öffentlichen Wassergut wurde ein rund 400 m langer und bis zu 30 m breiter Aufweitungsbereich mit einem rund 350 m langen Nebengerinne und einem rund 30 m langen Totarm geschaffen. Der bedrohte Flussuferläufer brütet regelmäßig auf der Insel. Ökologische Evaluierung. Die Nachuntersuchung der Maßnahme ergab, dass sich die Biotopausstattung gegenüber dem Ist-Zustand deutlich verbesserte. Strömungs- und Tiefenverhältnisse wurden vielfältiger, im Gleitufer entstand eine große Schotterbank

19 Betreute Flüsse Obere Drau Aufweitung und Nebenarm Stana Wies`n Auch an der Drau bei Stana Wies`n bestand das Problem der generellen Sohleintiefung, leicht erkennbar an den Ufersicherungen, die sich ursprüngleich 1-1,5 m unter Sohlniveau befanden, bei Niederwasser aber sichtbar wurden und im Trockenen lagen. Die Gegenmaßnahmen wurden in einem ehemaligen riesigen Retentionsraum gesetzt, wobei Naturschutz und Wasserbau eng zusammenarbeiteten. Von schutzwasserwirtschaftlicher Seite wurde eine Sohlaufweitung vorgenommen, der Naturschutz kümmerte sich um die Anlage eines Nebengerinnes, das mehr Dynamik in den angrenzenden Auenkomplex bringen sollte. Die dazu benötigten Flächen (beweidete Grauerlenwälder) wurden abgelöst. Unterspülte hängende Leitwerke an der Drau bei Stana Wies`n belegen die enorme Eintiefung der Flusssohle. Ursprünglich lagen die untersten Steinblöcke 1-1,5 m unter Sohlniveau. Aufweitung Sachsenburg Im Bereich der Marktgemeinde Sachsenburg führte die Unterkolkung der linksseitigen Ufersicherungen zur Gefährdung der flussnahen Bahntrasse, sodass aus schutzwasserwirtschaftlicher Sicht dringende Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich waren. Als praktikable Lösung, die sowohl schutzwassertechnische als auch ökologische und erholungsfunktionelle Anforderungen erfüllen konnte, erwies sich einmal mehr die Aufweitung der Flusssohle; diesmal in Kombination mit einer Sohlschwelle. Naherholung an der Drau. Bei Sachsenburg hat die Drau besondere Qualitäten als Naherholungsgebiet. Eine großräumige Bucht gegenüber der Kraftwerksausleitung dient als Badestrand. Nebenarm Stana Wies`n. In der Niederwasserzeit trocknet das neu geschaffene Augewässer fast völlig aus. Nur die tiefsten Stellen werden von Grundwasser gespeist. Sie bieten im Frühjahr wertvolle Laichmöglichkeiten für Amphibien. Eine verschwunden geglaubte Art tauchte wieder auf, als gleich im ersten Jahr nach Baufertigstellung der Eisvogel in den Ufersteilwänden des Nebenarmes brütete. Bisher war der Eisvogel im Gebiet nur als Durchzügler bekannt gewesen. Die Drau bei Sachsenburg vor Beginn der Bauarbeiten 1998 und nach Baufertigstellung im Oktober Der Fluss hatte sich eingetieft und die Ufersicherungen an der Bahnstrecke unterspült. Die Stabilisierung der Drausohle und die Sicherung der Bahn waren ein Gebot der Stunde

20 Betreute Flüsse Obere Drau Dynamik schafft Lebensräume. Durch den neuen Seitenarm erhöhte sich die flussmorphologische Dynamik schlagartig. Typische Strukturen eines Wildflusses stellten sich ein: Schotterbänke, Inseln, Steilufer, Schwemmholz; - Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen. Revitalisierung Dellach In den Jahren 1999 bis 2001 wurde das rechte Drauufer im Bereich Dellach erfolgreich revitalisiert. Der Fluss war hier ursprünglich mit Steinberollungen, Mauern und alten Querwerken verbaut. Wertvolle Laichgewässer im Flussumland drohten auszutrocknen. Dem Leitbild des Gewässerbetreuungskonzeptes folgend erhielt der Fluss wieder mehr Raum, die Situation der Augewässer im Umland wurde entscheidend verbessert. Heute präsentiert sich die Drau bei Dellach wieder als ökologisch wertvoller Alpenfluss. Geschiebe für die Drau. Das Aushubmaterial von Doppelbucht und Totarm landete im Flussbett. - Ein wichtiger Beitrag für die Sohlstabilität der Drau. Die Deutsche Tamariske, eine von den Ufern der Drau bereits verschwundene Pionierpflanze wurde über Steckholzbesatz wieder angesiedelt. Biotop Reissacher. Die Maximaltiefe des neu angelegten Augewässers liegt 4 Meter unter Grundwasser. Daher führt das Reissacher Biotop ganzjährig Wasser. Es ist so ein wertvoller Lebensraum für Fische, Wasserpflanzen, Vögel, Amphibien und Krebse. Biotop Reissacher Der Maßnahmenkatalog des Gewässerbetreuungskonzeptes sieht im Bereich zwischen der Siflitzbachmündung und dem Gehöft Reissacher Maßnahmen zur Erhaltung bzw. Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit vor. Ein von der EU kofinanziertes LIFE-Naturschutzprojekt an der Oberen Drau (siehe Seite 48 ff) bot die Möglichkeit, entsprechende Maßnahmen zu verwirklichen. Eine 1,6 Hektar große, von Auwäldern eingeschlossene ehemalige Ackerfläche auf öffentlichem Wassergut wurde zu einem attraktiven Augewässer umgestaltet. Geschiebemanagement Siflitzbachmündung Die Untersuchungen zum Gewässerbetreuungskonzept belegen, dass eine dauerhafte Sohlstabilität nur durch Erhöhung des natürlichen Geschiebeeintrages aus Seitenzubringern erreicht werden kann. Dieser Forderung nach "Systemschutz" wurde am Siflitzbach entsprochen. Am Schwemmfächer dieses Wildbachzubringers entnehmen Landwirte und örtliche Gewerbebetriebe seit Generationen Schotter. Diese wilden Entnahmen wurden nun einvernehmlich geregelt. Die Drau erhält wieder mehr Geschiebe, aber nicht nur der Fluss, sondern auch seltene Tier- und Pflanzenarten, die auf die dynamisch geprägten Pionierstandorte im Mündungsbereich angewiesen sind, profitieren davon; denn künftig hat dieser Lebensraum wieder mehr Ruhe vor menschlicher Störung. Aus dem Siflitzbach gelangt künftig wieder mehr Geschiebe in die Drau. Die einvernehmliche Regelung der Schotterentnahmen macht dies möglich

21 Betreute Flüsse Gail Steckbrief: Die Gail - der Überschäumenden Zähmung Fluss: Gail Projektsgebiet: Ursprung (Kartitscher Sattel) - Mündung (Villach); Länge: 122 km; Einzugsgebiet: 1403 km 2 Höhenlage: m ü.a. Abfluss (Pegel Nötsch; Zeitreihe ):! Mittelwasser (MQ): 31,5 m 3 /s! Mittleres jährliches Hochwasser: 302 m 3 /s! 30-jährliches Hochwasser (HQ 30 ): 660 m 3 /s! 100-jährliches Hochwasser (HQ 100 ): 840 m 3 /s! Höchstes gemessenes Hochwasser: 700 m 3 /s Sohlbreite: m Gefälle: 46 (Lesachtal) - 0,5 (mittleres Gailtal) Regimetyp: herbstnival, maximaler Abfluss im Mai/Juni und im Herbst Flussmorphologischer Typ:! historisch: verzweigt/ furkierend, mäandrierend, natürlich gestreckt (Schluchten)! aktuell: anthropogen / natürlich gestreckt Biologische Gewässergüte: I-II Fischregion: Forellenregion (Lesachschlucht), Äschenregion (Mittellauf), Barbenregion (Unterlauf) Flussordnungszahl: 5 Seit über 125 Jahren werden an der Gail Regulierungsarbeiten durchgeführt. Mit dem aktuellen Gewässerbetreuungskonzept ( ) erfolgte eine neuerliche Überprüfung und Aktualisierung des Ausbaukonzeptes. Das alte Generelle Ausbaukonzept aus dem Jahre 1970 war bereits zwei Jahrzehnte alt und entsprach nicht mehr den Anforderungen der Zeit: Für ein homogenes Gesamtbild der Gail fehlten die Abschnitte Lesachtal und Unteres Gailtal. Im Hinblick auf eine gesamtheitliche Schutzwasserwirtschaft, wie sie im aktuellen Wasserrechtsgesetz gefordert wird, wurde der "Erhaltung der ökologischen Funktionsfähigkeit" und der "Sicherung der Erholungsfunktion" verstärkt Rechnung getragen. Die historische Gail als verzweigter Fluss bei Görtschach. Der Name Gail geht auf das alte illyrische Wort Gailias zurück und bedeutet die Überschäumende. Immer wieder verwüstete sie den Talboden und brachte die Menschen an den Rand der Existenz. Flutbecken im mittleren Gailtal. Mit einem Fassungsvermögen von 29 Mio. m 3 im Fall eines HQ 100 bildet das mittlere Gailtal den größten und wichtigsten Retentionsraum des gesamten Gailtales. Grundsätze Im Zentrum des GBK Gail stehen folgende Planungsgrundsätze: Siedlungen und wichtige Verkehrsverbindungen werden durch örtliche Schutzbauten (Ring- bzw. Schutzdämme) vor Hochwässern mit 100-jährlicher Eintrittswahrscheinlichkeit (HQ 100 ) geschützt; Lokal sind, um das Schutzkonzept funktionsfähig zu erhalten, Dämme erforderlich, die auf das rechnerisch höchste Hochwasser (RHHQ) ausgelegt sind; Landwirtschaftliche Flächen werden vor Hochwässern bis zu maximal 30-jährlicher Eintrittswahrscheinlichkeit (HQ 30 ) gesichert; Zwischen Kötschach, Presseggersee und Nötsch werden große "Retentionsräume" offen gehalten, die bei Katastrophenereignissen überflutet werden und wie Ausgleichsspeicher wirken, die das Wassers zurückhalten und dosiert wieder abgeben. Auf diese Weise wird nicht nur ein Stärken: + Funktionierendes Flutbeckensystem zur Abminderung und Steuerung des Hochwasserabflusses + Nur lokal hochwassergefährdete Siedlungsbereiche + Ökologische Kernzonen (Ausschotterungsstrecken, Feuchtwiesen, Altarme, Auwaldreste, NSG Schütt) mit bedrohten Arten (Tamariske, Fischotter, Eisvogel, Flussregenpfeifer, Balkan-Moorfrosch etc.) Defizite: - Großteil reguliert; über weite Strecken eingeschränkte flussmorphologische Dynamik und Strukturvielfalt - ältere Begleitdämme zum Teil sanierungsbedürftig - Verlust gailtypischer Augewässer und Auwälder guter Hochwasserschutz für das Gailtal erreicht, sondern auch verhindert, dass sich die Hochwassersituation für die Stadt Villach verschärft. Stärken und Defizite der Gail. Am Beginn des Gewässerbetreuungskonzeptes stand eine gründliche "Inventur" des Flussraumes. Dabei wurden schutzwasserwirtschaftliche und ökologische Grundlagen erhoben. Mäanderreste am Rande der Agrarlandschaft. Dazwischen die regulierte Gail

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