Warum lohnt sich kollegiale Nachsorge für die Betroffenen und die Einrichtung?
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- Helmuth Lehmann
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1 Warum lohnt sich kollegiale Nachsorge für die Betroffenen und die Einrichtung? Dipl.-Psych. Wolfgang Heiler Leitender Psychologe der LWL-Institutsambulanz Marsberg
2 Überblick Fachkräftemangel Gesundheitskosten Fürsorgepflicht des Arbeitgebers Qualitätsmanagement Was leistet kollegiale Nachsorge Was nutzen Frühinterventionen, wie in der kollegialen Nachsorge 2
3 Fachkräftemangel Betrachtet man allein die demographische Entwicklung und hält einerseits den Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung und andererseits die Anteile der in der Pflege Beschäftigten an den Erwerbspersonen konstant, dann ist mit einer großen Lücke auf dem Arbeitsmarkt im Bereich der Langzeitpflege zu rechnen. Im Jahr 2050 könnten rein demographisch bedingt circa bis eine Million Arbeitskräfte fehlen. Erika Schultz: Pflegemarkt: Drohendem Arbeitskräftemangel kann entgegengewirkt werden. DIW Wochenbericht Nr. 51/
4 Fachkräftemangel Berlin Der demografische Wandel in Deutschland wird zu einem Personalmangel in der Pflegebranche führen. Im Jahr 2025 werden der Branche rund Beschäftigte fehlen, teilte das Statistische Bundesamt mit.. In der Diskussion um die Kosten für die Pflege wies Bundesgesundheitsminister Röslers Sprecher Chistian Lipicki darauf hin, dass es in der Branche zwar einen Mindestlohn gebe. "Die Arbeitgeber, die gute Leute haben wollen, müssen heute auch schon mehr zahlen als den Mindestlohn", sagte Lipicki. 4
5 Fachkräftemangel Gegenmaßnahmen zur Erhöhung des Arbeitskräfteangebots: verstärkte Zuwanderungen Erhöhung der Vollzeiterwerbstätigenquote längeres Verbleiben im Pflegearbeitsmarkt Erhöhung der Attraktivität des Pflegeberufes auch für Männer Sekundäre und primäre Prävention 5
6 Gesundheitskosten Direkte Gesundheitskosten Ressourcenverbrauch von Medikamenten Leistungen von Ärzten, Therapeuten, Krankenhäusern private Ausgaben für Behandlungen Arbeitsausfälle, Krankschreibungen frühere Berentung 6
7 Gesundheitskosten Indirekte Gesundheitskosten Belastung der Familienmitglieder und Arbeitskollegen Einschränkung der Produktivität am Arbeitsplatz Sie verursachen den größten Teil der Gesamtkosten, die durch psychische Erkrankungen entstehen; vgl. Friemel, Bernert, Angermeyer & König, (2005) 7
8 Arbeitsunfähigkeitsfälle nach Diagnosen TK Gesundheitsreport
9 Arbeitsunfähigkeitstage nach Diagnosen 9
10 Veränderungen der Fehlzeiten nach Diagnosen 10
11 Rangfolge von Diagnosen 11
12 Gesundheitskosten Primäre und sekundäre Prävention (DGPPN) 12
13 Gesundheitskosten Traumaverarbeitung (Quelle: Leitlinien zur PTBS Flatten et al. 2001) 13
14 Fürsorgepflicht des Arbeitgebers Fürsorgepflicht im Arbeitsrecht In Deutschland ergibt sich die Fürsorgepflicht aus 617 bis 619 BGB als Nebenpflicht aus dem Arbeitsverhältnis, die aus weiteren Gesetzen ergänzt wird. Der Arbeitgeber ist danach gehalten, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die jeden Beschäftigten vor Gefahren für Leib, Leben und Gesundheit schützen. Hierzu bestehen bereits eine Reihe von gesetzlichen Schutzvorschriften, z.b. Arbeitsschutzgesetz
15 Fürsorgepflicht des Arbeitgebers EU-Richtlinie zur Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Arbeitnehmer bei der Arbeit 1989: Gesundheit umfasst körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) 1996: Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren Sozialgesetzbuch (SGB) Siebtes Buch (VII) 1996: Erweiterter Präventionsauftrag für arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren
16 Fürsorgepflicht des Arbeitgebers Keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit. Das soll künftig auch im deutschen Arbeitsschutz gelten. Eine entsprechende Klarstellung im Arbeitsschutzgesetz wurde am im Bundestag in erster Lesung beraten (BT-Drs. 17/12297). Danach ist künftig die Arbeit so zu gestalten, dass eine Gefährdung sowohl der physischen als auch der psychischen Gesundheit der Beschäftigten möglichst vermieden oder eine verbleibende Gefährdung möglichst gering gehalten wird. Darüber hinaus wird gesetzlich festgeschrieben, dass die Gefährdungsbeurteilungen auch die psychischen Belastungen bei der Arbeit berücksichtigen müssen. Quelle:Mitteilung der BPtK vom
17 Qualitätsmanagment Das EFQM-Modell ist ein umfassendes Qualitätsmanagment-System. Es wurde 1988 von der European Foundation for Qualtity Managment (EFQM) entwickelt. Quelle: Wikipedia 17
18 Was leistet kollegiale Nachsorge für die Betroffenen? 1. Kompetente Hilfe 2. Parteilichkeit 3. Wertschätzung 4. Innere Sicherheit 5. Äußere Sicherheit 6. Soziale Unterstützung 7. Subjektive Kontrolle 8. Aufrechterhalten / Wiedererlangen der vorherigen Fähigkeiten 18
19 Was nutzen Frühinterventionen, wie in der kollegialen Nachsorge? Evaluation der Traumaambulanzen in NRW (Quelle: Dr. Koch-Stoecker, Vortrag Münster )
20 Hintergrund Auftrag des MAGS NRW Zunehmendes Interesse am Projekt Opferhilfe NRW aus anderen Bundesländern Fragestellung: Lohnt sich die Implementierung von Traumaambulanzen für die einzelnen Bundesländer
21 Ergebnisse Was beinhaltet die Behandlung in einer Traumaambulanz?
22 Inhaltliche Arbeit Auswertung der Abschlussberichte Die Hälfte der Pat. erreichte nach TA- Behandlung eine vollständige Remission der Symptomatik (n = 24) In 20 Fällen erfolgte ausschließlich Diagnostik, Psychoedukation bzw. Beratung In 26 Fällen erfolgten therapeutische Maßnahmen im engeren Sinne (Stabilisierungstechnike n, EMDR, Exposition)
23 Ergebnisse Welche Auswirkungen hat die TA-Behandlung auf das Verwaltungsverfahren? Vergleich der Gruppen hinsichtlich Bescheidvarianten MdE Bescheide "folgenlos abgeheilt" Anzahl erforderliche Befundberichte, Gutachten, Stellungnahmen ärztlicher Dienst Anzahl Widersprüche Anzahl. weiterhin notwendiger Psychotherapie
24 Ergebnisse Zahlfälle (MdE > 25) vermeiden: 3mal so selten wie ohne TA (2 : 6) "Folgenlos abgeheilt" als "Erfolgsfall": 50 % häufiger als ohne TA(16:10). Kostenpflichtige Befundberichte häufig entbehrlich: (39 : 52) Seltener: lange Stellungnahmen des ÄD (2 : 6) bzw. Gutachten (1 : 5) Entscheidungen finden eher die Akzeptanz der Betroffenen: Widersprüche sind seltener (3 : 8) Reduktion der Erfordernis längerfristiger Therapien: (7: 28) TA schafft keinen neuen Bedarf: Gleiche Häufigkeit von PT in TA und Parallelgruppe (30 : 28)
25 Traumaspezifische Veränderungen Schürmann, Projektbericht Evaluation der Traumaambulanzen in NRW,
26 Traumaspezifische Veränderungen 26
27 Kollegiale Nachsorge Konsequenz für Ihre Einrichtung Wertschätzung und Fürsorge in extremen beruflichen Belastungssituationen Gelebte und erlebte Unternehmenskultur 27
28 Jetzt ist Ihre Meinung gefragt! 28
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