POSITIVE WIRKUNG DES WEINS UND DER PRODUKTE RUND UM DIE TRAUBE

Transkript

1 POSITIVE WIRKUNG DES WEINS UND DER PRODUKTE RUND UM DIE TRAUBE

2 POSITIVE WIRKUNG DES WEINS UND DER PRODUKTE RUND UM DIE TRAUBE Der Wein ist ein Ding, in wunderbarer Weise für den Menschen geeignet, vorausgesetzt, dass er bei guter und schlechter Gesundheit sinnvoll und in rechtem Maß verwandt wird, übereinstimmend mit der Verfassung mit der einzelnen Person. Hippokrates ( v. Chr.) Schon die alten Griechen und Römer wussten, dass Wein eine förderliche Wirkung auf die Gesundheit haben kann, sei es als Zusatz in anderen Mitteln oder pur. Man erkannte auf der einen Seite die beruhigende Wirkung bei aufgewühlten Patienten bis hin zu einer einschläfernden, sedativen Wirkung bei größerem Konsum, auf der anderen Seite seine anregende und problemlindernde Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt und den Kreislauf. Weiterhin wurde Wein als Badezusatz, als Antiseptikum oder auch als harntreibendes Mittel gerne eingesetzt (WEIN-PLUS GMBH, 2011). Wein erfreut sich beim Konsumenten steigender Beliebtheit. Zwar wird nicht wesentlich mehr Wein getrunken als vor einigen Jahrzehnten, doch die Ansprüche der Weingenießer an Qualität und Bekömmlichkeit haben deutlich zugenommen. In gleichem Maße, wie auch in anderen Lebensbereichen gesundheitliche Aspekte eine immer größere Rolle spielen, stehen beim Weingenuss aus Sicht der Medizin die Fragen nach der Verträglichkeit und insbesondere nach den gesundheitlich relevanten Aspekten des Weines inzwischen stärker im Vordergrund (FORUM WEIN & GE- SUNDHEIT E.V. 2009, S. 7). WEIN UND GESUNDHEIT Der Weingenuss in Maßen zeigt zahlreiche positive Wirkungen im menschlichen Körper. Hierbei gilt aber nicht, dass eine größere Menge auch zu einem besseren Erfolg führt. Viele der unten genannten Wirkungen reduzieren sich wieder bei höherem Konsum und ihre positive erwünschte Wirkung wird im Verhältnis zu den unerwünschten Wirkungen relativ gering. Wein besteht mehrheitlich aus Wasser (80 %), den Rest machen sehr verschiedenartige Substanzen aus, wie u.a. Geruchs-, Farb- und Geschmacks- und Gerbstoffe, Äthylalkohol, verschiedene Zucker (Glucose, Fructose u.v.a.), Elektrolyte und Vitamine, insbesondere die Vitamine B6 und C, wobei Vitamin B6 unerlässlich für die Funktion des zentralen Nervensystems ist und Vitamin C als Radikalfänger eine Schutzfunktion ausübt. Insbesondere den in Schalen und Kernen von Trauben in hoher Konzentration vorkommenden Phenolen - hier v.a. den Flavonoiden, Salicylaten und den Tanninen - und dem Alkohol werden zur Zeit die positiven Wirkungen des Weins zugesprochen. Phenole finden sich in hoher Konzentration auch im Holz der Fässer (vgl. WEIN-PLUS GMBH, 2011). Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die vor allem in der Haut von Trauben, sowie in geringeren Mengen in Erdnüssen, Himbeeren, Granatäpfel und dem Japanischen Staudenknöterich vorkommen. Es sind organische Verbin- DIE WICHTIGSTEN INHALTSSTOFFE DES WEINS UND IHRE WIRKUNG: 1 Ethylalkohol (Ethanol) Neben Wasser die zweitwichtigste Substanz; auch als Weinalkohol bezeichnet, starke gesundheitliche Auswirkung; kann sehr anregend auf den Kreislauf wirken. 2 Höhere Alkohole / Fuselöle Verzögern den Ethanolabbau im Körper; v.a. Propylalkohol, Isobutylalkohol, Methylbutylalkohol, Amylalkohol. 3 Glycerin 6-10 % des Ethanolgehaltes liegen als Glycerin vor; wirkt anregend auf den Verdauungstrakt. 4 Säuren Weinsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Kohlensäure; wirken abführed und entwässernd. 5 Mineralstoffe und Spurenelemente Kalium - ist beteiligt an osmotischen Prozessen im Körper, dient zur Aktivierung vieler Enzyme sowie der Biosynthese von Eiweißen, aktivierende Wirkung der Herzmuskulatur sowie Anregung von Herz, Muskeln und Drüsen; Calcium - wichtig für den Aufbau von Knochen und Zahnsubstanz, wirkt entzündungshemmend; Magnesium - ist in fast alle Stoffwechselfunktionen eingebunden; daneben sind Mangan, Eisen, Kupfer, Kobalt, Jod, Phosphor und Chlor die stoffwechselphysiologisch wichtigsten Spurenelemente im Wein.

3 dungen, wie zum Beispiel Farb- und Gerbstoffe, die bei der Weinerzeugung aus der Traube herausgelöst werden. Mittlerweile konnten ungefähr verschiedene Polyphenol- Arten nachgewiesen werden. Ernährungsphysiologisch am besten erforscht sind die Polyphenole Quercetin, Catechin, Epicatechin und Resveratrol. Für die gesundheitliche Wirkung von Wein ist die Wechselwirkung von Alkohol und den Phenolen verantwortlich. Alkohol wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel im Blut aus. Das heißt, Alkohol hebt das gute HDL (high density lipoprotein) und senkt das schlechte LDL (low density lipoprotein). Außerdem ist Alkohol der Konservator für die Polyphenole und verbessert entscheidend die Aufnahmefähigkeit des menschlichen Körpers für diese Stoffe. Quercetin wirkt entspannend und hat er eine gefäßerweiternde Wirkung im Körper. Arterien können dadurch nicht so schnell verkalken. Es wird die Durchblutung gefördert DIE WICHTIGSTEN INHALTSSTOFFE DES WEINS UND IHRE WIRKUNG: 6 Biogene Amine Histamin: wirkt blutdrucksenkend, Tyramin: wirkt blutdruckerhöhend; allgemein: Erhöhung der Herzfrequenz. 7 Polyphenole (Gerbstoffe) Polyphenole im Wein bestehen aus Phenolcarbonsäuren, Catechinen, Proanthocyaniden, Tanninen, Flavonen, Anthocyanen; negative Effekte: Möglichkeit des Eisenmangels durch Verringerung der Verfügbarkeit im Körper, Hemmung von Verdauungsenzymen, Auslösen von Allergien, insbesondere Kontaktdermatitis; positive Effekte: Antioxidantien - Fänger von freien Radikalen, kardioprotektive Wirkung, Hemmung von Oxigenasen, antientzündliche Eigenschaften, Schutz vor ionisierenden und UV-Strahlen, antivirale Wirkung, Antihistaminwirkung, antikariogene Wirkung, anticancerogene Wirkung, Schutz der Blutgefäße. (vgl. CHRISTMANN 2009, S. 222 ff.) und Bluthochdruck verhindert. Catechin vermindert das Thromboserisiko und das Herzinfarktrisiko wird gesenkt. Resveratrol ist für seine antioxidative Wirkung bekannt, welche die Entstehung von freien Radikalen unterbindet. Freie Radikale sind hochreaktive Teilchen, die sich in körpereigenen Substanzen wie Fett, Eiweiß oder auch Erbsubstanzen drängen, die dann eine Kettenreaktion in Gang setzen, durch die Zellen bis hin zur DNA zerstört werden können. So können Krankheiten wie Krebs ausgelöst werden. Freie Radikale können unter anderem durch Stress, Umweltgifte oder Zigarettenrauch entstehen. Daher hat Resveratrol eine gute Schutzwirkung gegen Herz- und Gefäßerkrankungen, es wirkt krebsvorbeugend und Entzündungsfaktoren werden vermindert. Es beeinflusst den Fettstoffwechsel und ist auch für die Thrombozytenaggregation, also die Zusammenlagerung der Blutplättchen, günstig. Ein weiterer positiver Effekt ist die Verlangsamung des Alterungsprozesses durch die Zuführung von Resveratrol (VITALABO HANDELS GMBH, 2009). Der tägliche Weinkonsum sollte zu einer Mahlzeit erfolgen, in der Regel bietet sich da die Abendmahlzeit an. Hier die wichtigsten Gründe, warum Wein zum Essen getrunken werden sollte: - Alkohol wird nicht so schnell aus dem Magen-Darm-Trakt ins Blut aufgenommen. Vor allem fettreichere Nahrungsmittel verlangsamen die Resorption. - Die Verdauungsdrüsen des Magens, der Bauchspeicheldrüse und der Leber werden zur Produktion ihrer verdauungsfördernden Säfte angeregt. Dadurch wird das Essen besser vertragen bzw. besser verstoffwechselt. - Wein besitzt eine entgiftende Wirkung. - Wein unterstützt das Aroma der Speisen und erhöht das Genusserlebnis. Es sollte auch immer Wasser zum Wein serviert werden. So bietet man nicht nur den idealen Durstlöscher an, sondern man kann mit der Auswahl des Wassers auch einen Beitrag zur Verträglichkeit des Weins leisten. Zu säurebetonten Weinen serviert man z.b. ein bicarbonathaltiges Wasser, das puffert die Säure im Magen besser ab und erhöht die Verträglichkeit (WILLKOMM 2009, S. 35). Zusammengefasst gilt, dass vom gesundheitlichen Standpunkt der Alkoholgehalt den entscheidenden Faktor darstellt, der bei einem gesunden Genuss unbedingt beachtet werden muss. Ein Zuviel an regelmäßigem Alkoholkonsum erhöht das Risiko, an bestimmten Krankheiten zu erkranken, ganz abgesehen von der erhöhten Unfallgefahr und der Suchtentwicklung. Zu diesen Erkrankungen gehören Herzrythmusstörungen, Schlaganfälle, gefährliche Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und Krebserkrankungen (z.b. Mundhöhle, Darm, Leber und Brustkrebs) (WILLKOMM 2009, S. 33).

4 Abb. 1: Unbedenkliche Menge an Alkoholkonsum pro Tag Eine Einheit Alkohol beträgt per Definition 8 g, demnach kommt man auf folgende Werte für die unbedenklich geltende Menge an Alkohol pro Tag: Ein erwachsener Mann kann täglich 30 g Alkohol zu sich nehmen. Das entspricht 0,3 bis 0,5 Liter Wein, wobei die Menge je nach Alkoholgehalt des entsprechenden Weines zu errechnen ist. Bei Frauen gelten aufgrund anatomischer Gegebenheiten lediglich 20 g Alkohol pro Tag als unbedenklich. Das entspricht 0,2l bis 0,35 Liter Wein je nach Alkoholgehalt (vgl. WILLKOMM 2009, S. 32). Quelle: Prof. Dr. med. Bernd Krönig, Forum Wein & Gesundheit Die gesundheitsfördernde Wirkung des Weines liegt vor allem in der besonderen Kombination wertvoller Inhaltsstoffe mit dem Alkohol: Mikronährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Ihre Bedeutung liegt in der antioxidativen Wirkung, sie können krankmachende Zellreaktionen mit Sauerstoff neutralisieren. Das trägt dazu bei, bestimmten Krankheiten vorzubeugen und den Alterungsprozess zu verlangsamen. Bei maßvollem Weingenuss beobachten Mediziner weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle. Älteren Menschen profitieren zusätzlich in einem anderen wichtigen Bereich: Unter Weingenießern finden Ärzte in der Regel bessere kognitive Leistungen und weniger Alzheimer-Erkrankungen. Wein ist keine Medizin, sondern ein Genussmittel (GOEDECKER 2009, S. 44). TRAUBENKERNE UND - PRODUKTE Traubenkernöl wird aus den Kernen der Weintrauben gewonnen. 50 kg Weintraubenkerne liefern einen Liter kaltgepresstes Traubenkernöl. Kaltgepresstes Traubenkernöl ist sehr selten, daher ist es sehr teuer. Seine Farbe ist gold-grün bis dunkelgrün-bräunlich und sein Geschmack erinnert an Trauben, Trester und Nüssen. Da es bis zu 190 C erhitzbar ist, kann man es nicht nur für Salatdressings und Dips verwenden, sondern es ist auch zum Braten und Frittieren geeignet. Traubenkerne und Traubenkernöl enthalten als zentralen Wirkstoff die Polyphenole. Polyphenole schützen den Körper vor schädigenden freien Radikalen und wirken sich deutlich positiv auf unsere Gesundheit aus: Sie verbessern den Cholesterin-Spiegel und stärken Herz und Kreislauf; sie aktivieren den Stoffwechsel; stärken das Immunsystem und sie reduzieren Hautschäden und beugen Hautalterungsprozessen vor (BOLLAND 2009, S. 46). Traubenkernöl hat einen Anteil von ca. 90 % ungesättigten Fettsäuren. Dadurch hat es einen sehr positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel. Des weiteren enthält es OPC (oligomere Procyanidine), ein außergwöhnliches Antioxidanz, das 50 mal stärker ist als Vitamin E und 20 mal stärker als Vitamin C. Die Wirkungen von OPC sind u.a.: - Schutz vor agressiven Radikalen - Unterstützung unseres Herz- und Kreislaufsystems - Stabilisierung der Blutgefäße und Blutkapillaren - Verringerung der Ablagerung von LDL-Cholesterin und Entgegenwirkung der Arteriosklerose - Kräftigung des Immunsystems - Entgegenwirkung des Alterungsprozesses und der Entzündungen (vgl. STRASSACKER, 2011).

5 DIE KRAFT DES WEINES: VINOTHERAPIE Die Ursprünge der Vinotherapie liegen in Frankreich. Die Universität in Bordeaux hat herausgefunden, dass die Polyphenole aus den Traubenschalen und -kernen, die man bisher immer achtlos weggeworfen hatte, ein wirksames Mittel gegen freie Radikale sind. Freie Radikale zerstören die Zellen der Haut und lassen sie so schneller altern. Immer mehr Wellnesshotels bieten daher zusätzlich zu ihrem herkömmlichen Programm die Vinotherapie an. Bei der Vinotherapie erhält man u.a. Peelinganwendungen mit gemörserten Traubenkernen und kalt gepresstem Traubenkernöl und Massagen mit Traubenkernöl. Dadurch wird der Stoffwechsel angeregt und die Zellneubildung wird gefördert. Die ruhige Umgebung mit orientalischen Düften und leisen Klängen laden zum Entspannen ein (vgl. DR. LUDWIG 2009, S. 69). Wissenschaftler der Uni Boston fanden wirksame Radikalenfänger in besonderen Lebensmitteln. Der Gehalt an Radikalenfängern in diesen Lebensmitteln wird mit der Maßeinheit ORAC (Oxygen Radical Absorbance Capacity) angegeben. Sogenannte ORAC-Lebensmittel sind die effektivste Waffe gegen freie Radikale. Immer mehr Lebensmittelverpackungen werden mit dem ORAC-Wert versehen. Wer täglich ORAC-Einheiten(μmol TE pro Gramm) mit seiner Nahrung aufnimmt, schützt sich optimal vor den schädlichen Auswirkungen der freien Radikale und beugt somit effektiv möglichen Erkrankungen vor. Traubenkernmehl enthält einen Wert von μmol TE pro Gramm und kaltgespresstes Traubenkernöl einen Wert von 446 μmol TE pro 100 ml. Anwendungsbeispiele aus dem Bereich der Vinotherapie: Tresterbad, Stempelmassage mit Traubenkernöl, Traubenkernölmassage, Traubenkernpeeling. Amerikanische Wissenschaftler der Ohio State University bewiesen, dass ein Traubenkernauszug mit seinem natürlichen OPC-Gehalt bei äußerlicher Anwendung Heilungsprozesse signifikant beschleunigt. Zudem erhält das neu gebildete Gewebe eine festere Struktur (HEINEN 2009, S. 87). Im Traubenkern ruht ein Jungbrunnen, den es zu nutzen lohnt (HEINEN 2009, S. 83). Die in diesem Dokument zusammengestellten Informationen sind der nachfolgenden Literatur sowohl wörtlich als auch sinngemäß entnommen. Für die Richtigkeit bzw. die Vollständigkeit der Aussagen wird keine Gewähr übernommen. Die Angaben beziehen sich auf Laboruntersuchungen und können bislang wissenschaftlich nicht belegt werden! Literaturverzeichnis BOLLAND, Elke (2009): Fit und vital durch Vinotherapie. In: FORM WEIN & GESUNDHEIT (Hrsg.): Gesund genießen mit Wein. Hahnheim. S CHRISTMANN, Monika (2009): Bedeutung von Inhaltsstoffen im Wein: Oenologische Maßnahmen zur Beeinflussung des Gehaltes. In: FORM WEIN & GESUNDHEIT (Hrsg.): Gesund genießen mit Wein. Hahnheim. S FORUM WEIN & GESUNDHEIT E.V. (2009): Gesund genießen mit Wein. Hahnheim. GOEDECKER, Doris (2009): Besonnene Lebensweise mit Wein. In: FORM WEIN & GESUNDHEIT (Hrsg.): Gesund genießen mit Wein. Hahnheim. S HEINEN, Winfried (2009): Über die Urkraft aus Traubenkernen. In: FORM WEIN & GESUNDHEIT (Hrsg.): Gesund genießen mit Wein. Hahnheim. S LUDWIG, Fred-Holger (2009): Trauben und Wein als Hausmittel. In: FORM WEIN & GESUND-HEIT (Hrsg.): Gesund genießen mit Wein. Hahnheim. S STRASSACKER, Stefan (2011): Cysticus Naturheilkundeforum. ( ). VITALABO HANDELS GMBH (2009): Gesund mit Wein - Die Wirkung von Polyphenolen auf die Gesundheit. ( ). WEIN-PLUS GMBH (2011): Wein bei Gesundheit und Krankheit. html. ( ). WILLKOMM, Renate (2009): Mit Wein Gesund genießen. In: FORM WEIN & GESUNDHEIT (Hrsg.): Gesund genießen mit Wein. Hahnheim. S