Die Komponente Aktivitäten und Partizipation ist ein zentrales Element des Modells der Funktionalen Gesundheit.
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- Rolf Kraus
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1 Die Komponente Aktivitäten und Partizipation ist ein zentrales Element des Modells der Funktionalen Gesundheit. Bei der Klassifikation der menschlichen Funktionsfähigkeiten durch die ICF wird die Strukturierung des Modells der Funktionalen Gesundheit (FG) bzw. deren Elemente übernommen. Die komplexe Kodierung der einzelnen Items der ICF wird vor allem bei Expertenbetrachtungen und den daraus resultierenden Gutachten angewandt. Keinesfalls sollte die Klassifizierung als Check-Liste für den Beobachtungsbogen oder den Handlungsplan verstanden werden, die zur Beurteilung der Situation abgearbeitet werden soll. Im Rahmen der FG-gestützten Prozessgestaltung bzw. des Handlungsplanes wird zusammen mit den Betroffenen soweit es ihnen möglich ist aufgrund von Beobachtungen und Sichtweisen, aber auch anhand Expertengutachten ein differenziertes Bild ihrer Lebens- oder Entwicklungssituation erarbeitet. Die der ICF entnommene und hier angeführte Auflistung der Items zu der Komponente Aktivitäten und Partizipation kann dem Überblick dienen. Klassifikation der Aktivitäten und Partizipation (Teilhabe) (WHO, 2007) Übersetzung mit Genehmigung des Herausgebers (WHO) aus ICF-CY International Classification of Functioning, Disability and Health, WHO, Two-Level-Classification, p , Definition: Eine Aktivität ist die Ausführung einer Aufgabe oder einer Handlung (Aktion) durch einen Menschen. Eine Beeinträchtigung der Aktivität ist eine Schwierigkeit oder Unmöglichkeit, die ein Mensch haben kann, die Aktivität durchzuführen. Definition: Partizipation (Teilhabe) ist das Einbezogensein in eine Lebenssituation. Eine Beeinträchtigung der Partizipation (Teilhabe) ist ein Problem, das ein Mensch im Hinblick auf sein Einbezogensein in Lebenssituationen erleben kann. Lernen und Wissensanwendung Bewusste sinnliche Wahrnehmung (d110 d129) d110 d120 d130 d129 Zuschauen Zuhören Andere bewusste sinnliche Wahrnehmungen Bewusste sinnliche Wahrnehmungen, anders oder nicht näher Elementares Lernen (d130 d159) d130 d131 d132 d133 d134 d135 d137 d140 d145 Nachmachen, nachahmen Lernen durch Handlungen mit Gegenständen Informationen erwerben Sprache erwerben Zusätzliche Sprache erwerben Üben Konzepte aneignen Lesen lernen Schreiben lernen Landesschulrat für Vorarlberg
2 d150 d155 d159 Rechnen lernen Sich Fertigkeiten aneignen Elementares Lernen, anders oder nicht näher Wissensanwendung (d160 d179) d160 d161 d163 d166 d170 d172 d175 d177 d179 d198 d199 Aufmerksamkeit fokussieren Aufmerksamkeit lenken Denken Lesen Schreiben Rechnen Probleme lösen Entscheidungen treffen Wissen anwenden, anders oder nicht näher Lernen und Wissen anwenden, anders Lernen und Wissen anwenden, nicht näher Allgemeine Aufgaben und Anforderungen d210 d220 d230 d240 d250 d298 d299 Eine Einzelaufgabe übernehmen Mehrfachaufgaben übernehmen Die tägliche Routine durchführen Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen Sein Verhalten steuern Allgemeine Aufgaben und Anforderungen, anders Allgemeine Aufgaben und Anforderungen, nicht näher Kommunikation Kommunizieren als Empfänger (d310 d329) d310 d315 d320 d325 d329 Kommunikation als Empfänger gesprochener Mitteilungen Kommunikation als Empfänger non-verbaler Mitteilungen Kommunikation als Empfänger von Mitteilungen in Gebärdensprache Kommunikation als Empfänger schriftlicher Mitteilungen Kommunikation als Empfänger, anders oder nicht näher Kommunizieren als Sender (d330 d349) d330 d331 d332 d335 d340 d345 d349 Sprechen Präverbale Äußerungen Singen non-verbale Mitteilungen produzieren Mitteilungen in Gebärdensprache ausdrücken Mitteilungen schreiben Kommunikation als Sender, anders oder nicht näher Landesschulrat für Vorarlberg
3 Konversation und Gebrauch von Kommunikationsgeräten und -techniken (d350 d399) d350 d355 d360 d369 d398 d399 Konversation Diskussion Kommunikationsgeräte und -techniken benutzen Kommunikationsgeräte und -techniken, anders oder nicht näher Kommunikation, anders Kommunikation, nicht näher Mobilität Die Körperposition ändern und aufrecht erhalten (d410 d429) d410 d415 d420 d429 Eine elementare Körperposition wechseln In einer Körperposition verbleiben Sich verlagern Die Körperposition ändern oder aufrechterhalten, anders oder nicht näher Gegenstände tragen, bewegen und handhaben (d430 d449) d430 d435 d440 d445 d446 d449 Gegenstände anheben und tragen Gegenstände mit den unteren Extremitäten bewegen Feinmotorischer Handgebrauch Hand- und Armgebrauch Feinmotorischer Gebrauch der Füße Gegenstände tragen, bewegen und handhaben, anders oder nicht näher Gehen und sich fortbewegen (d ) d450 d455 d460 d465 d469 Gehen Sich auf andere Weise fortbewegen Sich in verschiedenen Umgebungen fortbewegen Sich unter Verwendung von Geräten / Ausrüstung fortbewegen Gehen und sich fortbewegen, anders oder nicht näher Sich mit Transportmitteln fortbewegen (d ) d470 d475 d480 d489 d498 d499 Transportmittel benutzen Ein Fahrzeug fahren Tiere zu Transportzwecken reiten Sich mit Transportmitteln fortbewegen, anders oder nicht näher Mobilität, anders Mobilität, nicht näher Selbstversorgung d510 d520 Sich waschen Seine Körperteile pflegen Landesschulrat für Vorarlberg
4 d530 d540 d550 d560 d570 d571 d598 d599 Die Toilette benutzen Sich kleiden Essen Trinken Auf seine Gesundheit achten Auf eigene Sicherheit achten Selbstversorgung, anders Selbstversorgung, nicht näher Häusliches Leben Beschaffung von Lebensnotwendigkeiten (d610 d629) d610 d620 d629 Wohnraum beschaffen Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs beschaffen Beschaffung von Lebensnotwendigkeiten, anders oder nicht näher Haushaltsaufgaben (d630 d649) d630 d640 d649 Mahlzeiten vorbereiten Hausaufgaben erledigen Hausaufgaben, anders oder nicht näher Haushaltsgegenstände pflegen und anderen helfen (d650 d669) d650 d660 d649 d698 d699 Haushaltsgegenstände pflegen Anderen helfen Haushaltsgegenstände pflegen und anderen helfen, anders oder nicht näher Häusliches Leben, anders Häusliches Leben, nicht näher Interpersonelle Interaktion und Beziehungen Allgemeine interpersonelle Aktivitäten (d710 d729) d710 d720 d729 Elementare interpersonelle Aktivitäten Komplexe interpersonelle Aktivitäten Allgemeine interpersonelle Aktivitäten, anders oder nicht näher Besondere interpersonelle Beziehungen (d730 d799) d730 d740 d750 d760 d770 d779 d798 d799 Mit Fremden umgehen Formelle Beziehungen Informelle soziale Beziehungen Familienbeziehungen Intime Beziehungen Besondere interpersonelle Beziehungen, anders oder nicht näher Interpersonelle Interaktionen und Beziehungen, anders Interpersonelle Interaktionen und Beziehungen, nicht näher Landesschulrat für Vorarlberg
5 Bedeutende Lebensbereiche Erziehung / Bildung (d810 d839) d810 d815 d816 d820 d825 d830 d835 d839 Informelle Bildung / Ausbildung Vorschulerziehung Vorschulalltag und damit verbundene Tätigkeiten Schulbildung Theoretische Berufsausbildung Höhere Bildung und Ausbildung Schulleben und damit verbundene Tätigkeiten Bildung / Ausbildung, anders oder nicht näher Arbeit und Beschäftigung (d840 d859) d840 d845 d850 d855 d859 Vorbereitung auf Erwerbstätigkeit Eine Arbeit erhalten, behalten und beenden Bezahlte Tätigkeit Unbezahlte Tätigkeit Arbeit und Beschäftigung, anders oder nicht näher Wirtschaftliches Leben (d860 d899) d860 d865 d870 d879 d880 d998 d899 Elementare wirtschaftliche Transaktionen Komplexe wirtschaftliche Transaktionen Wirtschaftliche Eigenständigkeit Wirtschaftliches Leben, anders oder nicht näher Sich mit Spielen beschäftigen Größere Lebensbereiche, anders Größere Lebensbereiche, nicht näher Gemeinschaft-, soziales und staatsbürgerliches Leben d910 d920 d930 d940 d950 d998 d999 Gemeinschaftsleben Erholung und Freizeit Religion und Spiritualität Menschenrechte Politisches Leben und Staatsbürgerschaft Leben in der Gemeinschaft, soziales und staatsbürgerliches Leben, anders Leben in der Gemeinschaft, soziales und staatsbürgerliches Leben, nicht näher DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR: WELTGESUNDHEITSORGANISATION, WHO (2013): Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen. ICF-CY. Übersetzung aus dem Englischen von Judith Hollenweger (Hrsg.) und Olaf Kraus de Camargo unter Mitarbeit des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI). 2., aktualisierte und überarbeitete Auflage Bern: Verlag Hans Huber Landesschulrat für Vorarlberg
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