LESEN LERNEN LEICHT GEMACHT

Transkript

1 LESEN LERNEN LEICHT GEMACHT Oda Steudel Für Sophie und Max

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3 Berichte aus der Pädagogik Oda Steudel LESEN LERNEN LEICHT GEMACHT Shaker Verlag Aachen 2005

4 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Copyright Shaker Verlag 2005 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Druck und Bindung: Krips bv, Meppel, Niederlande ISBN ISSN Shaker Verlag GmbH Postfach Aachen Telefon: / Telefax: / Internet: info@shaker.de

5 GELEITWORT Saarbrücken, Januar 2005 Gut lesen zu können, ist eine wichtige Voraussetzung für schulischen und beruflichen Erfolg. Aber aller Anfang ist schwer, und das Lesenlernen fällt nicht allen Kindern gleich leicht. Heute wissen wir: Je früher Sprach- und Leseförderung einsetzen, desto höher ist der Nutzen für das Kind. Deshalb haben wir im Saarland in den vergangenen Jahren den Deutschunterricht der Grundschulen deutlich gestärkt und sowohl im schulischen als auch im vorschulischen Bereich eine Vielzahl von Initiativen zur Leseförderung auf den Weg gebracht. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von ABC-Schützen, die zusätzliche Hilfestellung benötigen, um die Verbindung zwischen gesprochener Sprache und geschriebenen Wörtern herzustellen. Wenn Elternhaus und Schule hier Hand in Hand arbeiten und gemeinsam nach individuellen Fördermöglichkeiten für die Kinder suchen, können die Anfangsschwierigkeiten leichter gemeistert werden. Das Buch LESEN LERNEN LEICHT GEMACHT von Oda Steudel kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Es enthält viele Übungen und Tipps sowie spannende und witzige Texte als Leseanreiz. Sehr ansprechend sind auch die kindgerechten Buchstabenform- Merkhilfen. Das Buch ist nicht für den Einsatz im Deutschunterricht der Schulen gedacht, sondern für das ergänzende gemeinsame Üben von Eltern und Kindern zu Hause. Auch im schulischen Förderunterricht ist das Material sehr gut einsetzbar. Ich bin sicher: Die konsequente Arbeit mit dem Buch LESEN LERNEN LEICHT GEMACHT kann vielen Kindern dabei helfen, anfängliche Leseschwierigkeiten zu überwinden und Freude am Lesen zu entwickeln. Jürgen Schreier Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft des Saarlandes

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7 INHALT Inhaltsverzeichnis 3-6 Vorwort 7-8 Praktische Tipps und Erklärungen 9-11 Hallo Lesefix! 12 Buchstabe/Laut M/m Merkhilfe 13 Leseübungen 14 Bildergeschichte 17 O/o Merkhilfe 18 Leseübungen 19 Zusammenziehen M - O 22 Leseübungen 24 A/a Merkhilfe 26 Leseübungen 27 O, Oma! 31 L/l Merkhilfe 32 Leseübungen 33 T/t Merkhilfe 38 Leseübungen 39 S/s Merkhilfe 43 Leseübungen 44 I/i Merkhilfe 48 Leseübungen 49 Mo mit Mimi 52 E/e Merkhilfe 55 Leseübungen 56 N/n Merkhilfe 62 Leseübungen 63 In Not 68 3

8 R/r Merkhilfe 70 Leseübungen 71 Ein Geschenk für Lesefix 79 W/w Merkhilfe 80 Leseübungen 81 Lawinen im Winter 85 D/d Merkhilfe 87 Leseübungen 88 Im Wind 89 Im Wald 90 Ei/ei Merkhilfe 92 Leseübungen 93 Ei, ei alles mit ei! 95 Meine Oma 96 B/b Merkhilfe 98 Merkhilfe für b - d 99 Leseübungen 100 Wo ist meine Brille? 104 Eine Reise mit dem Boot 105 K/k Merkhilfe 107 Leseübungen 108 Mo ist krank 110 Was will Mo? 110 Im Kino 111 U/u Merkhilfe 113 Leseübungen 114 So ein Kerl! 116 Unwetter 118 Ch/ch Merkhilfe 120 Echt? 121 Der Drachen 123 H/h Merkhilfe 125 Leseübungen 126 Hui! Hui! 127 So ein Gewimmel! 128 4

9 F/f Merkhilfe 130 Fridolin flucht 131 Abends im Hof 132 Mittwochabend 134 ie Merkhilfe 136 Merkhilfe für ei - ie 136 So eine Nachbarin! 137 Der siebte Oktober in Wiesbaden 140 G/g Merkhilfe 142 Das Geheimnis 143 Hallo, hallo! 144 Im Tiergehege 145 Au/au Merkhilfe 147 Ein aufregender Nachhauseweg 148 Oma kauft ein Auto 150 P/p Merkhilfe 152 Papa ist wieder da! 153 Hopsi 155 Sch/sch Merkhilfe 156 Wuschel 157 Schularbeiten 159 Schlimmes Fieber 161 Z/z Merkhilfe 163 Lissi und Sissi 164 Zahnweh! 166 V/v Merkhilfe 168 Der Detektiv 169 Flieg Vogel, flieg! 170 Ein Vogel zu Besuch 171 Ä/ä Merkhilfe 173 Bildbände 174 Mama hat keine Zeit 176 Ö/ö Merkhilfe 179 Blödmann 180 Ein Märchen 182 5

10 Ü/ü Merkhilfe 184 Mamas Gemüseauflauf 185 Die alte Hütte (Teil 1) 187 Die alte Hütte (Teil 2) 188 St/st Merkhilfe 190 Nicht alle Lehrer sind doof 191 ck Merkhilfe 193 Das Geschenk 194 J/j Merkhilfe 196 Jahrmarkt 197 Eu/eu Merkhilfe 198 Das Zeugnis 199 Sp/sp Merkhilfe 201 Spuk in der alten Hütte (Teil 1) 202 Spuk in der alten Hütte (Teil 2) 203 X/x Merkhilfe 206 Verflixt und verhext 207 Pf/pf Merkhilfe 209 Lolas Pferd 210 Äu/äu Merkhilfe 212 Räuber 213 ß Merkhilfe 216 Willi und Tim 217 Qu/qu Merkhilfe 218 Merkhilfe für p - q 219 Karlchens Unglück 220 Y/y Merkhilfe 222 Urlaub 223 C/c Merkhilfe 225 Mo liest 226 tz Merkhilfe 229 Der Neue 230 6

11 VORWORT Für wen ist dieses Buch gedacht? Lesen lernen ist eine Herausforderung für jedes Kind am Beginn seiner Schullaufbahn. Und nicht alle Kinder meistern diese Aufgabe am Anfang gleich auf Anhieb; einzelne Kinder haben mehr Schwierigkeiten, sich das Lesen anzueignen. Ihr Kind kann noch nicht lesen hat Probleme beim Lesenlernen kann sich einzelne Buchstaben nicht merken verwechselt manche Buchstaben kann Buchstaben nicht zusammenziehen ist oft entmutigt, weil seine Leseprobleme beim Lesenlernen nicht berücksichtigt werden kommt mit der Leselernmethode in der Schule nicht zurecht versteht oft nicht, was es gelesen hat will selbst kontrollieren können, ob es das Gelesene verstanden hat liest nicht gerne, weil es die meisten Geschichten langweilig findet will nicht lesen, weil ihm die meisten Geschichten zu lang sind. Treffen bei Ihrem Kind ein oder mehrere der angeführten Punkte zu, wird dieses Buch dazu beitragen, dass der Leseanfänger mit Leseproblemen erfolgreich lesen lernen wird oder dass der kleine Lesemuffel mit Freude zu lesen beginnt. Wie ist das Buch aufgebaut? Mit diesem Buch lernt Ihr 6 bis 8 Jahre altes Kind lesen, ohne zu schreiben. Es werden für diese praktische Leselernhilfe keine Vorkenntnisse vorausgesetzt und sie kann unabhängig von vorangegangenen Leselernmethoden eingesetzt werden. Das Kind beginnt die Leselernreise mit einem Buchstaben und lernt insgesamt 42 Buchstaben und Laute. Buchstabe auf Buchstabe aufbauend lernt es das Lesen zusammen mit einem Freund, der auch noch nicht lesen kann. Deutliche optische Merkhilfen sowohl für alle großen als auch für alle kleinen Buchstaben helfen ihm, sich Laute einzuprägen. Es folgen Übungstexte, die besonders Leseprobleme berücksichtigen, und Geschichten in kleinen, jeweils abgeschlossenen Einheiten. Der jeweils neue Buchstabe kommt dabei sehr häufig im Text vor, so dass er intensiv geübt wird. Der betreffende Text enthält dabei ausschließlich die bisher schon gelernten Buchstaben. Damit festigt sich das Gelernte, ohne das Kind zu überfordern. Sobald es mehrere Buchstaben kennt, liest das Kind witzige und spannende Geschichten, in die es oft mit einbezogen wird. Das Kind kann diese, ebenso wie die vorausgegangenen Übungen, selbst auf das Inhaltsverständnis überprüfen. Die lustigen Geschichten, in denen nacheinander alle Buchstaben und Laute gelernt werden, führen das Kind in die Lesewelt ein. Der Leseanfänger mit anfänglichen Leseproblemen erfährt durch das Buch: Lesen kann toll sein! Zugleich aber erlebt er: Lesen lernt man nur durch Lesen, durch "viel lesen". Und der Lesemuffel wird nach weiteren Geschichten verlangen. 7

12 Wie helfen Sie Ihrem Kind? Klären Sie zunächst ab, ob eine noch unerkannte Beeinträchtigung im Hör- oder Sehvermögen besteht und diese eventuell die Leseprobleme verursacht oder verstärkt. Die Frage nach dem Zeitpunkt, an dem Sie das Buch als Lesehilfe einsetzen, ist einfach und klar zu beantworten: Je früher desto besser! Da Erfolg oder Misserfolg im Zusammenhang mit dem Lesenlernen sich besonders gravierend auf die Lernbiographie des Kindes auswirkt, sollten Sie bemüht sein, so früh wie möglich, ein halbes Jahr nach Schulbeginn oder früher, eine notwendige Unterstützung beim Lesenlernen anzubieten. Im Laufe des 1. Schuljahres haben sich leichter auszugleichende Fehler noch nicht verfestigt. Das Kind kann so im 2. Schuljahr die Arbeitsaufforderungen in allen Schulfächern schneller und besser lesen und erzielt somit auch in anderen Lernbereichen bessere Leistungen. Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches Lesenlernen ist das Lob. Lob, Ermutigung, Ermunterung und Geduld sind wesentliche Erfolgskriterien für den Erfolg. Ihre ausschließlich positive Einstellung, Ihr fester Glaube an die Fähigkeit Ihres Kindes, den Sie ihm überzeugend zu jedem, auch nur kleinen Fortschritt vermitteln, kann Wunder bewirken. Schimpfen Sie nie! Tadel und Missbilligung sind das sicherste Mittel, einen Lernfortschritt zu verhindern. Ihr Kind würde sicher gerne gut lesen können, es macht nicht mit Absicht etwas falsch. Das Kind macht seine Leselernreise mit Mo, seinem Lesefreund, der noch gar nichts lesen kann. Der Schüler wird meist schon einige Buchstaben kennen. Scheuen Sie sich nicht ihm zu sagen: Dein Freund kann es noch nicht, aber du kannst es schon, zeige, sage es ihm. Ein solches Erfolgsgefühl wird das Kind auch im weiteren Verlauf des Buches motivieren, wenn Sie es gelegentlich auffordern, dem Freund etwas zu erklären. 8

13 Praktische Tipps und Erklärungen: 1. Am Anfang muss der Lesebegleiter, da das Kind noch nicht lesen kann, sämtliche Texte, Aufgabenstellungen und Lösungen vorlesen. Die Anweisungen und die Lösungen sind rot umrahmt. Decken Sie die Lösungen zu! Sind viele Buchstaben und Laute eingeführt wird das Kind die Begleittexte alleine lesen können. Der Lesebegleiter kennt das Kind, er kann die Aufgabenstellung bei Bedarf so umformulieren, dass sie das Kind besser versteht. 2. Ihrem Kind wird aus der Schule bekannt sein, dass Texte von links nach rechts und von oben nach unten gelesen werden. Vergewissern Sie sich dennoch, ob es das Kind weiß und sich beim Lesen daran hält. 3. Die Reihenfolge der eingeführten Buchstaben und Laute sollte auf jeden Fall eingehalten werden. Die Buchstaben bauen aufeinander auf; ein Text kann sonst wegen eines noch nicht eingeführten Lautes nicht verstanden werden. 4. Aus der Schule bekannte und vom Schüler gut beherrschte Buchstaben könnten übersprungen werden. Lesen Sie mit Ihrem Kind dennoch einige Übungen. Das Erfolgsgefühl, "das kann ich schon!", wird Ihr Kind beim weiteren Lesenlernen zusätzlich motivieren. 5. Wenn ein einzelner Buchstabe nicht gebildet werden kann, üben Sie ihn mit dem Kind gemeinsam vor dem Spiegel oder machen Sie ihn vor. Das Kind schaut dabei auf Ihren Mund. Ein einzelnes schwieriges Wort kann der Lesebegleiter vorlesen. Oder Sie schreiben es auf ein Blatt in großer Schrift. Sie können es auch mit dem Kind gemeinsam lesen. Ein falsch gesprochenes Wort wird sofort korrigiert. 6. Sind einzelne Übungen zu schwer, können sie ausgelassen oder zu einem späteren Zeitpunkt gelesen werden. 7. Wiederholen Sie Übungen, bei denen gehäuft Fehler auftreten. 8. Hat das Kind einen Text nicht verstanden, was sie anhand der Überprüfungsfragen feststellen werden, soll das Kind ein zweites oder eventuell drittes Mal lesen. Ermutigen Sie es dabei! Lesen Sie den Text eventuell einmal vor. 9. Achten Sie auf eine deutliche Aussprache der Worte. 10. Sehr wichtig ist, dass das Kind, solange es lesen lernt, Konsonanten nicht buchstabiert, sondern lautiert, sonst hat es Schwierigkeiten beim Lesen der Worte. Es liest also z.b. den Buchstaben "m" als "m" und nicht als "em", es liest "k" statt "ka", "d" statt "de", "f" statt "ef". 11. Begleiten und kontrollieren Sie immer das Lesen, nicht nur in den Anfängen, sondern auch später bei den Geschichten. 12. Das Kind sollte immer mit einem Lesezeichen oder dem Finger unter dem Wort lesen, wobei der Finger noch praktischer ist, denn der ist immer dabei! 13. Lesen Sie mit dem Kind möglichst zu fast täglich festgesetzten, ähnlichen Zeiten; das Lesenlernen wird zur gewohnten Routine. 9

14 14. Die Lesezeit machen Sie von der Konzentrationsfähigkeit des Kindes abhängig. Liest das Kind eine längere Zeit und wird körperlich unruhig, lassen Sie es durch das Zimmer rennen oder kriechen, auf Zehenspitzen durch den Raum gehen oder am Tisch Hände, Arme und Beine ausschütteln. Liest das Kind eine ganze Geschichte mit der Überprüfung, so beendet es das Lesen immer mit dem positiven Erlebnis Ich habe eine ganze Geschichte geschafft! Loben Sie das Kind immer am Ende der Lesezeit! 15. Was aber ist zu tun, wenn Lesefehler sehr gravierend sind und trotz der Übungen gehäuft immer wieder auftreten und auch durch Wiederholungen und sorgfältiges Lesen nicht zu beseitigen sind? Wenn erkennbar sind z.b.: -Buchstabenauslassungen (kein statt keine) -Hinzufügungen (das statt da) -Verwechseln der Buchstaben und Laute (z.b. b - d, ei - ie) -Buchstabenumdrehungen (z.b. w m) -Schwierigkeiten bei der Zuordnung von Laut und Lautzeichen (z.b. ü ö, au ei) -Nichteinhaltung der Leserichtung, d.h. häufige Tendenz von rechts nach links zu lesen -Umstellung von Vokal und Konsonant (z.b. Vater Vatre) -Zusammenziehen von höchstens drei oder vier Buchstaben -gleichbleibende, sehr geringe Lesegeschwindigkeit -mangelhaftes Leseverständnis -sehr undeutliche Aussprache -andere Sprechschwierigkeiten Nehmen Sie Rücksprache mit dem Lehrer. Er wird das Problem schon bemerkt haben und wird weitere gezielte Schritte zur Lösung der Probleme vorschlagen oder in die Wege leiten können. Die Pisastudie zeigt Erschreckendes in Bezug auf die Leseleistungen deutscher Schüler. Die in der Pisastudie bemängelten Punkte werden ausgiebig im vorliegenden Buch berücksichtigt: Die Lesefähigkeit Ihres Kindes wird verbessert, sein Leseverständnis durch die Lesekontrollen überprüft und seine Lesefreude angeregt. Ihr Kind soll nicht zu der Gruppe der schlechten Leser in Deutschland gehören. Und Ihr Kind wird nicht dazugehören! Dieses Buch hilft, indem Sie rechtzeitig Ihr Kind fördern und frühzeitig erkannte Mängel durch diese Hilfe abbauen. Ich wünsche Ihrem Kind viel Erfolg! 10