Modul D (Professional Health Fitness Personal Trainer)

Transkript

1 Modul D (Professional Health Fitness Personal Trainer) 1

2 1. Funktionelle Elektrostimulation (FES) 2. Nervenstimulation 3. Muskelstimulation Elektromyostimulation (EMS) seit 1970 im Spitzensport 3

3 wird die elektrische Stimulation eines Muskels direkt oder indirekt über den Motornerven zur Durchführung einer Muskelkontraktion bezeichnet, die auf zweierlei Arten durchgeführt werden kann. Die wohl erfolgreichste und bekannteste Anwendung von implantierter FES ist der Herzschrittmacher. Je nach Schädigung wird auch hier der Herzmuskel meist im rechten Vorhof oder in der rechten Kammer elektrisch erregt. Weitere FES-Implantate: Atemschrittmacher (Phrenikusstimulator), Darmschrittmacher, Blasenschritt macher 4

4 Bei der Nervenstimulation wird eine elektrische Feldstärke angelegt die im Nerv die Auslösung eines Aktionspotentials bewirkt welches entlang des Motornerves zur motorischen Endplatte des adressierten Muskels gelangt, dort erneut ein Aktionspotential auslöst, welches in weiterer Folge eine Kontraktion des Muskels bewirkt. 5

5 Hier wird die Muskelzelle direkt durch elektrische Reize erregt; diese Reize müssen dabei bedeutend größer und länger sein als bei der Stimulation von Nerven. Durch Änderung der EMS-Reizfrequenz können verschiedene Bereiche des Muskelfaserspektrums unterschiedlich stark beansprucht werden. 6

6 Training im Niederfrequenten Bereich: Bei Frequenzen zwischen 50 und 200 Hz werden mehr die schnellen Muskelfasern aktiviert, bei Frequenzen zwischen 5 und 10 Hz eher zur Verbesserung der Ausdauerfähigkeit geeignet = für die die langsamen Muskelfasern zuständig sind. Durch EMS wird lediglich die quergestreifte Muskulatur (Skelettmuskulatur) aktiviert. 7

7 Die in der Elektrotherapie schon einige Zeit bekannten Wirkungsmechanismen werden nun zusehends durch elektrische Muskelstimulation in sportliches Training übertragen und überprüft. Im Vordergrund stehen hierbei Schmerzlinderung, Durchblutungsförderung und Muskelstimulation, die je nach Zielgruppe im Training mit EMS forciert werden. 8

8 Ergebnisse zur Teilkörper-EMS: EMS-Training wirkt sich positiv auf sportartspezifische Tests aus EMS-Training und Kraft: EMS-Training erhöht die isokinetisch-exzentrische und isometrische Kraft EMS-Training wirkt sich positiv auf die Sprungkraft aus EMS-Training bewirkt einen signifikanten Anstieg der isometrischen und exzentrischen Kraft EMS-Training führt zum Anstieg der Maximalkraft und korrespondiert mit einem Anstieg der myoelektrischen Aktivität des Muskels EMS-Training zeigt kaum Veränderungen in der Aktivität und Kraftentfaltung des Antagonisten 9

9 EMS-Training in der Rehabilitation: EMS-Training bewirkt eine Verbesserung der isometrischen und isokinetischen Kraft EMS-Training führt zu einer Verbesserung der muskulären Ausdauerfähigkeit EMS-Training verbessert die allgemeine Funktionsfähigkeit 10

10 Ergebnisse zur Ganzkörper-EMS: EMS-Training zeigt Verbesserungen der Maximalkraft und der Kraftausdauer EMS-Training verringert Rückenschmerzen EMS-Training reduziert Harninkontinenz 11

11 Durch EMS Training kann eine stärkere Kontraktion des Muskels erzeugt werden als bei einer willkürlichen Kraftentfaltung. Besondere Effekte besitzt EMS auf die schnellzuckenden Muskelfasern bezüglich Kraftzunahme und Hypertrophie. 12

12 Untrainierte können von ihrem Kraftpotenzial lediglich ca. 70% ihrer Muskelkraft willkürlich ansteuern. Die übrigen 30% stehen für Willkürkontraktionen nicht zur Verfügung ( autonome Reserve ). Dieses Kraftdefizit zwischen Maximal- und Absolutkraft kann durch die elektrische Stimulation mit Beim EMS Training vermindert werden, da eine verbesserte Synchronisierung und Rekrutierung der motorischen Einheiten möglich ist. Es ergibt sich hierdurch für den Trainierenden ein höheres Kraftpotential, weil ein größerer Anteil an Muskelfasern zur Arbeit zur Verfügung steht. 13

13 Die Kraftausdauer zeigt sich in einer Ermüdungswiderstandsfähigkeit, einer länger andauernden Kraftbelastung standzuhalten. Sie ist daher besonders im Alltag von Bedeutung. Das EMS Training ist für diese Fähigkeit besonders gut geeignet und besitzt somit hierfür eine herausragende Stellung. Verbesserungen sind innerhalb kürzester Zeit sichtbar 14

14 Die bereits erwähnten Maximalkraftzuwächse durch ein EMS Training sind im Wesentlichen auf eine Vergrößerung der Muskelmasse zurückzuführen. Umfangsvergrößerungen an Brust, Armen und Beinen sind häufig schon nach wenigen Trainingseinheiten spürbar, was gerade beim männlichen Geschlecht aus ästhetischen Gründen geschätzt wird. 15

15 Bei Frauen ist aufgrund eines anderen Hormonhaushaltes (Östrogenspiegel) die Hypertrophiewirkung schwächer. Figurverbesserungen werden durch ein feindefiniertes Muskelkorsett und einer Reduktion der Fettschichten durch regelmäßiges EMS-Training und gesunde Ernährung möglich. Grundsätzlich kann EMS-Training Frauen gezielt schlanker machen! 16

16 Durch die Umkehrung des Hennemann schen Rekrutierungsprinzips bei der Elektrostimulation werden die schnellen Fasern zuerst angesprochen. Das EMS-Training bietet somit im Vergleich zum konventionellen Krafttraining ebenfalls optimale Bedingungen für alle Schnellkraftsportler. 17

17 Nach Ganzkörper-EMS-Training wiesen Probanden eine gesteigerte Ausdauerleistungsfähigkeit auf. Mögliche Wirkungsmechanismen des EMS-Trainings könnten hierfür eine verbesserte Kapillarisierung und die intervallartige Belastung des Ganzkörpertrainings sein. Neben einer lokalen Verbesserung der Ausdauerfähigkeit ist ebenfalls eine allgemeine Verbesserung zu vermuten, da mehr als 1/6 der gesamten Skelettmuskulatur stimuliert wird. Hier besteht ein Ansatzpunkt für weitere Studien. 18

18 Der Ausgleich muskulärer Dysbalancen ist eine der Hauptwirkungen von EMS- Training Haltemuskulatur wie die tiefliegende Rücken-, Bauch- und Beckenbodenmuskulatur ist hierbei häufig betroffen und zudem schwer trainierbar. Die bewusste Nutzung und Kontrolle über diesen Bereich der Muskulatur geht im Alltagsleben unserer Gesellschaft für die meisten verloren. Rückenbeschwerden und Inkontinenz sind oftmals die Folgen. BESSERES KÖRPERGEFÜHL! 19

19 Die Zeitersparnis gilt daher als wichtiges Argument für den Einsatz von EMS im Leistungssport 20

20 Es konnte trotz Immobilisation die Muskelproteinsynthese aufrechterhalten werden. Bei Verletzungen oder nach Operationen mit Ruhigstellung des Beines im Gips empfiehlt sich ebenfalls eine Stimulation des unbetroffenen Beines, da eine Hypertrophiewirkung durch den so genannten Cross-Over-Effekt auch bei dem ruhig gestellten Bein eintreten kann. 21

21 Cellulite-Behandlung mit dem EMS gegen Cellulite: effektive Straffung von Bindegewebe, Durchblutungsförderung und Abtransport überschüssiger Fettzellen durch Walkungen. Durch die Stimulation verbessert sich das Hautbild rasch. 22

22 erhöhte Enzymaktivität ist neben einer verbesserten Durchblutung der Organe und des Gewebes bei einem EMS-Training zu verzeichnen, so dass eine Optimierung des Muskelstoffwechsels stattfindet. 23

23 Lösung von Muskelverspannungen Kontrakturen Muskeldurchblutung Wärmeerzeugung 24

24 Stabiles Muskelkorsett, Krafterhaltung Erhaltung der Autonomie im Alter Osteoporose-Prophylaxe, Reduzierung des Frakturrisikos Sturzprophylaxe Positive Beeinflussung des Hormonhaushalts, Verzögerung des Alterungsprozesses 25

25 Die Erhöhung der sexuellen Lust gesteigerten Durchblutung ihrer Sexualorgane. Frauen empfinden eine gesteigerte Lust durch ein regelmäßiges Training, was auf eine verbesserte Durchblutung des Beckenbodens zurückzuführen sein kann. 26

26 Behandlung von Besenreiser und Krampfadern Das Training mit EMS bewirkt durch die rhythmisch ausgelösten Kontraktionen eine Anregung der Blutzirkulation auch in den unteren Extremitäten 27

27 akuten Entzündungen einen Herz-/Hirnschrittmacher Thrombosen, Bandscheibensyndrom Blutungen, neurologische Erkrankungen akutem Bandscheibenvorfall Schwere Durchblutungsstörungen 28

28 akuter Migräne frische Frakturen (Knochenbrüche) Operation in den letzten 6 Monaten akuter Tendinopathie (Sehnenerkrankung) Besteht eine Schwangerschaft? Tumore, Gallen- Nierensteine Spirale (6.-8. Woche n. Einsatz) 29

29 Bypass, frischer Herzinfarkt Steine in Gallenwegen/Harnwegen Bauchwand- oder Leistenhernie kardiovaskuläre Erkrankungen Diabetes mellitus, Hämophilie Epilepsie, Arteriosklerose 30