Gewalt und Gewaltprävention
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- Sebastian Holtzer
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Gewalt und Gewaltprävention Herzlich Willkommen zum Vortrag! Dorfgemeinschaftshaus Grassel
2 Aufbau Vorbemerkungen Gewalt Prävention Ursachen und Motive Möglichkeiten Ausblick
3 Vorbemerkungen Fokussierung des Problems Gewalt in der öffentlichen Diskussion auf Jugend. Z.T. mit unsäglichen Ausflüssen Stichwort Wahlkampf in Hessen. Reduzierung der Problematik in der Öffentlichkeit auf Schule und Jugendhilfe. Sie sollen das Problem lösen! Mit dem gleichzeitigen Hinweis: Eltern sind mit der Erziehung aus unterschiedlichsten Gründen überfordert. Aber auch: Ressourcen wurden gestrichen und die Bedingungen verschlechterten sich dadurch selbstverständlich. Das trifft für Schule ebenso wie für Jugendhilfe zu.
4 Vorbemerkungen Einerseits: gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich verändert, andererseits: gepaart mit Mittelstreichungen für Hilfsinsinstitunen. Z.T. werden sie überfordert mit immer mehr Aufgaben. Da ist Zündstoff drin! Vor dem Hintergrund dieser Folie möchte ich mich nun mit Ihnen der Thematik nähern. Bitte unterhalten Sie sich kurz mit ihrem Nachbarn über Gewalt ist ganz klar für mich...
5 Gewalt? Ja Nein Vielleicht Ich lade Sie herzlich zu einer Übung ein. Gewaltthermometer
6 Gewalt - Definition Bewusstes physisches und/oder psychisches Schädigen einer Person mit dem Ziel der Machtergreifung, Herabsetzung oder Entwürdigung. Achtung! Eine gewaltlose Gesellschaft wird es nicht geben.
7 Gewalt Jedes Gewalthandeln hat diese beiden Seiten. Das Opfer ist schlimmstenfalls körperlich und/oder seelisch verletzt und gedehmütigt; der Täter fühlt sich mächtig, selbstbestätigt und aufgewertet. Bewusst deshalb rot unterstrichen, weil z.b. Drogen das Bewusstsein trübt und deshalb ein eingeschränktes Handlungsmuster gegeben sein kann. Die Gewalt ist männlich. Über 90% werden von Jungen und Männern verübt. Mädchen holen in den letzten Jahren zwar auf, aber das Maskuline ist weit im Vorsprung.
8 Jungen fehlt häufig das männliche Vorbild. Sie orientieren sich in Ermangelung dessen an unerreichbaren Bildern oder an für ihre Sozialisation falschen Vorbildern. Aber in dieser Definition fehlen zwei weitere wichtige Gewalt-Formen!
9
10 Prävention - Definition Medizisch: Medizisch Prävention oder Prophylaxe ist Krankheitsvorbeugung mit geeigneten Mitteln. Pädagogisch: Pädagogisch Prävention ist Vorbeugung von gesellschaftlich problematisch identifizierten Verhaltensweisen junger Menschen.
11 Prävention Nach dieser Definition ist unschwer zu erkennen, dass es sich um eine Gemeinschaftaufgabe handelt. UNESCO-Leitsatz: Jeder Mensch ist dazu bestimmt ein Erfolg zu werden. Und die Welt ist dazu bestimmt, diesen Erfolg zu ermöglichen. und Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen.
12 Ursachen und Motive für Gewalt Verlust an innerer Stabilität durch zunehmenden Wegfall familiärer Bindungen (Beziehungslosigkeit im Elternhaus) Allgemeiner gesellschaftlicher Werteverlust sowie mangelnde Wertevermittlung durch Elternhaus und Schule, aber auch durch Vorbilder, wie Politiker, Manager usw. (Ausloten von Normgrenzen, wie weit kann ich gehen, fehlendes Recht- bzw. Unrechtbewusstsein, Nervenkitzel, Risikoerleben)
13 Ursachen und Motive für Gewalt Fehlen von sozialen Orientierungen (Einfluss von gewaltbereiten Gruppen) Mangelnde Fähigkeit zur sinnvollen Freizeitgestaltung (fehlende kindund jugendrechte Freiräume, zielloses Herumhängen, Langeweile) Spezifische familiäre oder biografische Schwierigkeiten (negatives Selbstkonzept wegen fehlender Anerkennung oder Erwartungsdruck der Eltern)
14 Ursachen und Motive für Gewalt Gehäufte Gewaltdarstellung in den Medien Konkurrenzängste und unverhältnismäßiges Konsumbedürfnis Fehlende Kompetenz zur gewaltlosen Konfliktlösung (fehlendes Einfühlungsvermögen Empathie ) Alkohol - /Drogenkonsum
15 Möglichkeiten Eine gewaltlose Gesellschaft wird es nicht geben. Es geht um eine möglichst gewaltarme Gesellschaft! Aber wie? Wir haben Möglichkeiten!
16 Möglichkeiten Änderungen jugendlichen Gewalthandelns gelingen nicht, wenn wir an Problemen ansetzen, die junge Menschen uns m a c h e n, erst wenn wir an den Problemen ansetzen, die sie haben werden sie auch offen sein für Probleme, die sie machen.
17 Möglichkeiten Gewaltprävention sind alle Maßnahmen, die der Vermeidung, der Entstehung als auch der Verringerung von Gewalt dienen. Dabei geht es in erster Linie um die Entwicklung positiver Lebenskonzepte ( Plan ), die Förderung der Lebenskompetenz ( Fähigkeiten ), die schwerpunktmäßig die Nutzung eigener Ressourcen, die Entwicklung von sozialer Verantwortung, Kritikfähigkeit,
18 die Förderung der Entscheidungsfähigkeit, Eigenverantwortlichkeit und die Gestaltung von Lebenswelten umfasst, Konfliktfähigkeit, den Aufbau eines positiven Selbstwertgegefühls und Selbstbewusstseins und die Verbesserung der Handlungskompetenz des einzelnen Menschen.
19 Möglichkeiten Präventive Projekte wie FAUSTLOS für Kita und Grundschule Streitschlichter-Programme, Schulmediation Sport- und bewegungsorientierte Projekte Anti-Mobbing-Programme Partizipation / Beteiligungsprojekte
20 Möglichkeiten Anti-Aggressions-Trainings oder Coolness-Trainings Schaffung sozialer Infrastruktur Interkulturelle Projekte Zivilcourage-Training Medienpädagogische Projekte Elternarbeit/-schulen Geschlechtsspezifische Projekte Schritte gegen Tritte Netzwerkarbeit Gewaltprävention und Politik
21 Möglichkeiten Im Landkreis Gifhorn Netzwerk Gewaltprävention Anti-Gewalt-Akademie Präventionsräte/-netzwerke
22 Mobbing Ich lade zu einer letzten Übung herzlich ein! Schon `mal gemobbt worden? Mobbing-Kreis (5-6 Täter und 1 Opfer )
23 Ausblick Gifhorner Rundschau vom Polizeiliche Kriminalstatistik
24 Ausblick Gifhorner Rundschau vom Polizeiliche Kriminalstatistik
25 Lebensbedingungen Nach der aktuellen PKS für Landkreis Gifhorn: Senkung der Jugendkriminalität (mal wieder) aber Anstieg der sog. Rohheitsdelikte und insbesondere im Zusammenwirken mit Drogen (Alkohol) Nach der aktuellen Statistik der BA Helmstedt: Landkreis Gifhorn: Schere zwischen Lehstel lenangebot und Schulabgängern klafft immer noch deutlich auseinander (2006 ca. 500:2000; jetzt 600:1900)
26 Lebensbedingungen Nach wie vor existiert eine Migrations-Problematik zwischen dem Integrations-Willen der Verantwort lichen und der Integration-Wollen der Betroffenen. Dieses Problem ist in Deutschland nicht gelöst, trotz vieler öffentlicher und privater Bemühungen. Nach wie vor wird von einschlägigen Institutionen wahrgenommen, und dies verstärkt, dass sich Eltern ihrem Erziehungsauftrag entziehen, bzw. ihn nur sehr eingeschränkt wahrnehmen wollen oder können. Will sagen: in den Lebensbedingungen junger Menschen unter denen sie aufwachsen und in die sie hineinwachsen ist der Schlüssel um Gewalt präventiv zu begegnen zu suchen.
27 Vernetzung Schule und Jugendhilfe, ja auch Eltern, können sich abmühen wie sie wollen wenn keine adäquaten Rahmenbedingungen für ein gelingender Lebensbewältigung vorhanden sind, ist ein Scheitern vorprogrammiert. Wir müssen die sich im devianten Verhalten junger Menschen befindlichen Signale entschlüsseln, aufgreifen und in pädagogische und strukturell-politische Handlung umsetzen. So gesehen ist Prävention Sozialprävention. Dies gilt sowohl örtlich, als auch übergreifend. Gewaltprävention gelingt letztendlich nur, wenn sie in vernetztem Handeln umgesetzt und nicht die Verantwortung per Fingerzeig verteilt wird. Und zwar mit allen Akteuren im Gemeinwesen.
28 Vernetzung Gewaltprävention ist alltägliches Bemühen um ein gewaltarmes Zusammenleben und keine Showeinlage unter dem Motte: Heute machen wir mal Gewaltprävention. Möglichkeiten gibt es genug ich habe sie aufgezeigt. Angebote von Institutionen zur Zusammenarbeit, Fortbildung etc. gibt es auch reichhaltig sie sollten genutzt werden. Jeder ist an seinem Platz und in seiner Funktion dafür verantwortlich!
29 Ich danke herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und für Ihre Mitwirkung! Für Fragen und eine Diskussion stehe ich gern zur Verfügung.
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