GEFAHRGUT. WARUM muss sich die Feuerwehr damit auseinander setzten?
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- Lothar Lange
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1 GEFAHRGUT
2 WARUM muss sich die Feuerwehr damit auseinander setzten?
3 WARUM muss sich die Feuerwehr damit auseinander setzten? In Deutschland werden täglich ca. 1,1 Mio Tonnen Gefahrgut transportiert
4 1. Definition GEFAHRGUT Als Gefahrgut (umgangssprachlich Gefahrengut) bezeichnet man Stoffe, Zubereitungen (Gemische, Gemenge, Lösungen) und Gegenstände, welche Stoffe enthalten, von denen aufgrund ihrer Natur, ihrer physikalischen oder chemischen Eigenschaften oder ihres Zustandes beim Transport bestimmte Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung, insbesondere für die Allgemeinheit, wichtige Gemeingüter, Leben und Gesundheit von Menschen, Tieren und anderen Sachen ausgehen können und die aufgrund von Rechtsvorschriften als gefährliche Güter einzustufen sind. Geregelt sind Einsätze in der FwDv500 Einheiten im ABC Einsatz
5 1 b. Welche Gefahren gehen davon aus? Diese Gefahren bestehen in..
6 1 b. Welche Gefahren gehen davon aus? Diese Gefahren bestehen in.. Explosionsgefahr Brandgefahr Vergiftungsgefahr Verätzungsgefahr Strahlengefahr
7 1 c. Welche Gefahren bedrohen den Menschen? Inkorporation von Schadstoffen (über Atemwege, Magen-Darm-Trakt, Haut, Wunden)
8 1 c. Welche Gefahren bedrohen den Menschen? Inkorporation von Schadstoffen (über Atemwege, Magen-Darm-Trakt, Haut, Wunden) Kontamination, äußere Bestrahlung (radioakt. und chemische Stoffe, elektromagnetisch Strahlen)
9 1 c. Welche Gefahren bedrohen den Menschen? Inkorporation von Schadstoffen (über Atemwege, Magen-Darm-Trakt, Haut, Wunden) Kontamination, äußere Bestrahlung (radioakt. und chemische Stoffe, elektromagnetisch Strahlen) Mechanische und thermische Einflüsse (Splitter, Einsturz, Flammen Druck)
10 1 d. Schlagworte zum Begriff Gefahrgut? Gefahrgut Gefährliche Stoffe Gefahrenklassen Gefahrensymbole Warntafeln
11 2. Wo trifft man auf Gefahrgut? Straße
12 2. Wo trifft man auf Gefahrgut? Straße Schiene
13 2. Wo trifft man auf Gefahrgut? Straße Schiene Wasser
14 2. Wo trifft man auf Gefahrgut? Straße Schiene Wasser Luft
15 3. Wo trifft man auf Gefahrgut? Straße Schiene Wasser Luft Lager
16 2. Wo trifft man auf Gefahrgut? Straße Schiene Wasser Luft Lager Privat
17 2 a. Häufigkeit von Gefahrgutunfällen
18 2 a. Häufigkeit von Gefahrgutunfällen Straßengüternahverkehr 53,0 % Binnenschifffahrt 13,6 % Seeschifffahrt 12,4 % Bahn 10,7 % Fernverkehrsstraße 10,3 %
19 2 GEFAHRGUT b. Art und Häufigkeit der Gefahrgüter im Straßenverkehr
20 2 GEFAHRGUT b. Art und Häufigkeit der Gefahrgüter im Straßenverkehr Heizöl / Diesel ca. 54 % Benzin ca. 27 % schweres Heizöl ca. 2 % Säuren ca. 4 % giftige Flüssigkeiten ca. 3 % Gase ca. 2 % sonstige Gefahrgüter ca. 8 %
21 3. Vorschriften zum Transport Das Europäische Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (Abkürzung ADR, von Accord européen relatif au transport international des marchandises Dangereuses par Route) enthält besondere Vorschriften für den Straßenverkehr hinsichtlich Verpackung, Ladungssicherung und Kennzeichnung von Gefahrgut, sofern der Transport im Hoheitsgebiet von mindestens zwei der Vertragsstaaten ausgeführt wird. Das ADR wurde am 30. September 1957 in Genf unter der Anleitung der UNECE beschlossen und ist am 29. Januar 1968 in Kraft getreten. Zu den Unterzeichnerstaaten gehörten unter anderem Frankreich und Deutschland. Das ADR wird alle zwei Jahre an die neuesten technischen und juristischen Erkenntnisse angepasst. Derzeit liegt das ADR 2013 vor. Derzeit gibt es folgende 48 ADR-Mitgliedsstaaten:
22 3. Vorschriften zum Transport Gefahrgut Gefahrgut begegnet den Rettungseinheiten in der Regel auf den Transportwegen, da hier die größten Unfallhäufungen auftreten. Um die Gefahren in Grenzen zu halten bzw. im Schadensfall schnell reagieren zu können liegen entsprechende gesetzliche Regelungen vor. die GGVSEB Verordnung über die innerstaatliche und grenzüberschreitende Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße, mit Eisenbahnen und auf Binnengewässern (Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnenschifffahrt - GGVSEB) vom mit 38 Paragraphen Auch noch vorhanden, die GGVSee
23 4. Gefahrstoffklassen Gefahrenklassen Gefahrensymbole Die Einteilung erfolgt nach Gefahrgutklassen mit speziellem Symbol. Die einzelnen Klassen sind dann weiter spezifiziert (die Klasse 1 über Unterklassen und Verträglichkeitsgruppe, die anderen über einen Klassifizierungscode). Die Güter selbst sind in einer Datenbank mit der UN-Nummer verzeichnet, wo auch Angaben über die Gefahrenklasse, Gefahr nach Mengen und ähnliches verzeichnet sind.
24 4. Gefahrstoffklassen Klasse 1 Sprengstoffe und Gegenstände die Sprengstoffe erhalten
25 4. Gefahrstoffklassen Klasse 1 Sprengstoffe und Gegenstände die Sprengstoffe erhalten
26 4. Gefahrstoffklassen Klasse 2 Gase
27 4. Gefahrstoffklassen Klasse 2 Gase
28 4. Gefahrstoffklassen Klasse 3 Entzündbare, flüssige Stoffe (Diesel, Benzin)
29 4. Gefahrstoffklassen Klasse 3 Entzündbare, flüssige Stoffe
30 4. Gefahrstoffklassen Klasse 4.1 Entzündbare feste Stoffe, selbstzersetzliche Stoffe, Desensibilisierte explosive Stoffe
31 4. Gefahrstoffklassen Klasse 4.1 Entzündbare feste Stoffe, selbstzersetzliche Stoffe, Desensibilisierte explosive Stoffe Klasse 4.2 Selbstentzündliche Stoffe
32 4. Gefahrstoffklassen Klasse 4.1 Entzündbare feste Stoffe, selbstzersetzliche Stoffe, Desensibilisierte explosive Stoffe Klasse 4.2 Selbstentzündliche Stoffe Klasse 4.3 Stoffe die bei Berührung mit Wasser entzündliche Gase entwickeln
33 4. Gefahrstoffklassen
34 4. Gefahrstoffklassen Klasse 5.1 Entzündend (oxydierend) wirkende Stoffe
35 4. Gefahrstoffklassen Klasse 5.1 Entzündend (oxydierend) wirkende Stoffe Klasse 5.2 Organische Peroxide (Wasserstoffperoyd)
36 4. Gefahrstoffklassen
37 4. Gefahrstoffklassen Klasse 6.1 Giftige Stoffe
38 4. Gefahrstoffklassen Klasse 6.1 Giftige Stoffe Klasse 6.2 Ansteckungsgefährliche Stoffe
39 4. Gefahrstoffklassen
40 4. Gefahrstoffklassen Klasse 7 Radioaktive Stoffe
41 4. Gefahrstoffklassen Klasse 8 Ätzende Stoffe
42 4. Gefahrstoffklassen Klasse 8 Ätzende Stoffe
43 4. Gefahrstoffklassen Klasse 9 Verschiedene gefährliche Stoffe und Gegenstände
44 4. Gefahrstoffklassen Klasse 9 Verschiedene gefährliche Stoffe und Gegenstände
45 4. Weitere Kennzeichnung Umweltgefährdende Stoffe Gefahrguttransporte in Tanks oder lose Schüttung müssen mit dem Symbol Fish + Tree (abgekürzt F+T ) an den Seiten und dem Heck gekennzeichnet werden, wenn sie umweltge -fährdende Stoffe befördern. Diese Kennzeichnungspflicht gilt inzwischen für alle Gefahrgüter mit Umweltgefährdungs-potenzial. Limited Quantities begrenzte Mengen Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 12t, die Gefahrgüter in zusammengesetzten Verpackungen (LQ) befördern, müssen an Front und Heck mit der nebenstehenden Raute gekennzeichnet werden. Die Kennzeichnungspflicht entfällt, wenn die Beförderungseinheit bereits mit der orangen Warntafel gekennzeichnet ist. Findet sich auch bei Containern, die zum oder vom Seetransport befördert werden.
46 5. Unterstützung bei Datenermittlung a. Gefahrgutschlüssel - Kennzeichnungsvorschriften - Gefahrensymbole - Gefahrenklassen - Zusammenladeverbot - Unfallmerkblätter-Katalog - wassergefährdende Stoffe - Verhalten bei Gefahrgutschäden - Gefahrgutverordnung Straße - GGVBinSch / GGVSee - GGVE-Stofflisten mit UN-Nummern ADR - Stofflisten un Deutsch / Englisch und
47 5. Unterstützung bei Datenermittlung b. Integrierte Leitstelle Passau c. TUIS Unternehmen der Chemischen Industrie aus Deutschland und Österreich unterhalten gemeinsam das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS). Hier können rund um die Uhr Experten telefonisch erreicht werden, die Auskünfte über die Handhabung von gefährlichen Stoffen und Gütern geben können. Bei größeren Gefahrgutunfällen stellen die Werk- oder Betriebsfeuerwehren auch spezielle Feuerwehrfahrzeuge, die die örtliche Feuerwehr unterstützen, beispielsweise um beschädigte Tanklastzüge leer zu pumpen. Die Hilfe durch TUIS wird gegliedert in drei Stufen: Stufe 1: Telefonische Fachberatung Stufe 2: Beratung durch einen Fachberater vor Ort Stufe 3: Unterstützung durch eine oder mehrere Werkfeuerwehren vor Ort mit speziellem Gerät und/ oder Fachpersonal. Angefordert werden kann die Hilfe nur von autorisierten Stellen wie Feuerwehren, Polizei, Wasserrechtsbehörden oder Eisenbahnbetreibern.
48 4. Warntafeln = GEFAHRENTAFELN Warntafeln Allgemeiner Hinweis auf gefährliche Güter aller Art hin. Vorne und hinten am Fahrzeug. PKW auch 15x20 cm Gefahrentafel 30x40 cm, rückstrahlend, 15 Minuten im Brand noch lesbar Gefahrnummer Nummer der Kennzeichnung der Gefahr (ehemals Kemler Zahl) Stoffnummer Nummer der Kennzeichnung des Stoffes (UN Nummer)
49 4. Warntafeln = GEFAHRENTAFELN Warntafeln Kennzeichnung von Beförderungseinheiten mind. in Fahrtrichtung vorne und hinten Radioaktive Stoffe immer Nettogewicht > 50 kg der Klasse 6.2, Nettogewicht > 1000 kg der Klassen 2, 3, 4, 5, 6.1, 8 und 9 Besonders gefährliche Stoffe 40cm x 30cm (PKW 30cm x 12cm) Tanks ab 1000 l im Straßenverkehr Tanks ab 3000 l im Schienenverkehr
50 4. Warntafeln = GEFAHRENTAFELN Warntafeln Kann die Gefahr durch eine Ziffer beschrieben werden, so wird eine 0 angehängt Verdoppelung der Ziffer bedeutet Zunahme der Gefahr Wenn der Stoff gefährlich mit Wasser reagiert wird ein X vorangestellt Tanks ab 1000 l im Straßenverkehr Tanks ab 3000 l im Schienenverkehr
51 4. Warntafel Kennzeichnung Warntafeln Ergänzend zur neutralen Warntafel an Front und Heck müssen Tanktransporte oder lose Schüttung seitlich mit dieser Warntafel versehen sein. Diese Tafel muss bei unterschiedlichen Stoffen für jedes Abteil angebracht werden. Wird nur ein Stoff befördert, darf die neutrale Warntafel vorn und hinten durch die mit Nummern ersetzt und auf die seitliche Kennzeichnung verzichtet werden.
52 4. Die GAMS Regel
53 4. Weitere Kennzeichnungen Andere Kennzeichnungen Farbkennung von Rohrleitungen Farbkennung von Druckbehältern, Gasflaschen Munitionslager in militärischen Bereichen Ohne Kennzeichnung Kleinmengen Transport von Gefahrstoffen in Kleingebinden Brandrauch, Gase in Silos, Kanälen, Schächten Gefahrstoffe in Produktionsabläufen (Galvanik-Bäder) Gefahrstoffe in Anlagen (z.b. CO2 in Löschanlagen)
54 5. Die 5 Sinne anwenden
55 6. Die GAMS Regel
56 6. Die GAMS - Regel Gefahr erkennen
57 6. Die GAMS - Regel Gefahr erkennen Absichern und Absperren
58 6. Die GAMS - Regel Gefahr erkennen Absichern und Absperren Menschen retten
59 6. Die GAMS - Regel Gefahr erkennen Absichern und Absperren Menschen retten Spezialkräfte anfordern
60 Gesundheit bei Einsätzen und Danke für die Aufmerksamkeit
C 23. Gefahrstoffe ermitteln. Einsatz- und Übungsdienst
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