Einführung in die Angebotslandschaft für Jugendliche Wien
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- Edmund Dressler
- vor 7 Jahren
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1 1 Einführung in die Angebotslandschaft für Jugendliche Wien Skript von Ivana Veznikova Schule: Jährlich befinden sich über Wiener SchülerInnen 1 in ihrem individuellen 9. Schulbesuchsjahr. Für viele dieser Jugendlichen stellt sich die Frage des weiteren Ausbildungsweges. Von den Jugendlichen, die nach der Schulpflicht eine berufliche Erstausbildung beginnen, gehen 2/3 in eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule weiter. Ein Drittel entscheidet sich für eine Lehrausbildung. Für Jugendliche mit Behinderung, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf zuerkannt bekommen haben, besteht für die Dauer ihrer Schulpflicht die Wahlfreiheit, ob sie in Integrationsklassen oder in Sonderpädagogischen Zentren unterrichtet werden wollen. Nach der Pflichtschule können sie im Rahmen von Berufsvorbereitungslehrgängen, die auf den Berufseinstieg vorbereiten, ein 10. und auf Antrag noch ein 11. und eventuell ein 12. Schuljahr besuchen. Die Schule hat verschiedene interne Unterstützungsstrukturen. SchülerberaterInnen bzw. BildungsberaterInnen gibt es an allen Schulstandorten. Sie stehen für alle Anfragen der Jugendlichen zur Verfügung, besonders im Fall von Lernschwierigkeiten, persönlichen Problemen und Konflikten. Auch SchulpsychologInnen sind regelmäßig vor Ort an den Schulen und bieten diagnostische Abklärung bei Fragen zur Schulreife bzw. Schullaufbahn, führen präventive Maßnahmen durch und stehen im Falle von Krisen zur Verfügung. Für PflichtschülerInnen stehen in Wien außerdem 27 SchulsozialarbeiterInnen zur Verfügung, die bei Bedarf auch aufsuchend tätig sein können oder zu anderen Unterstützungssystemen begleiten. 1 Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Schulstatistik. Erstellt am ) 14-Jährige Schülerinnen und Schüler (Alter zum Stichtag 1. September 2010) des Schuljahres 2010/11, bei regulärer Einschulung im Alter von 6 Jahren im Schuljahr 2010/11 im letzten Jahr der Schulpflicht. - 2) Erfolgreicher Abschluss der 8. Schulstufe bestimmter Schultypen, der zum Besuch einer weiterführenden Ausbildung gem. 28 Abs. 3 SchUG berechtigt.
2 2 Beratung an der Schule: Jugendcoaching ist ein Beratungsangebot, welches nicht von der Schule selbst erbracht wird aber am Schulstandort berät. 106 Jugendcoaches 2 sind in ganz Wien tätig. 5 regionalisierte Jugendcoaching- Projekte unterstützen Jugendliche ab dem 9. SJ bei der Berufs- und Bildungsplanung direkt an den Mittelschulen, Polytechnischen Schulen und AHS. Ein überregionales Jugendcoaching Projekt ist für SchülerInnen der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen zuständig. Ein weiteres betreut überregional Jugendliche in Sonderpädagogischen Zentren. Vier auf deren Unterstützungsbedarfe spezialisierte Jugendcoaching-Projekte unterstützen Jugendliche mit Körper- und Sinnesbehinderungen, Hör-, Sehbeeinträchtigungen sowie Jugendliche mit psychischen Erkrankungen. In den Berufschulen vor Ort befinden sich die BeraterInnen des KUS Netzwerks sie sind für die BerufsschülerInnen AnsprechpartnerInnen bei allen Schwierigkeiten rund um Lehre und Berufsschule. Außerdem wird von KUS an 5 Schulstandorten auch sozialpädagogische Betreuung und Lernhilfe angeboten und junge Menschen bekommen Unterstützung, wenn sie den Lehrabschluss nachholen möchten. AMS Jugendliche: Der Dreh- und Angelpunkt am Übergang Schule Beruf ist das AMS Jugendliche. Jugendliche bis zum 21. Geburtstag, die eine Lehrstelle suchen, melden sich beim AMS und erhalten von dort die aktuellen offenen Lehrstellen, haben aber auch die Möglichkeit sich zahlreiche Informationsmaterialen zu Ausbildungen und Berufen zu holen. Wenn sie Unterstützung bei der Bewerbung brauchen, kann das AMS sie zu einer ihrer Beratungsstellen schicken. Wenn Jugendliche keine Lehrstelle finden dann können sie ein Ausbildungsangebot des AMS nutzen. 2 Angabe SMS 106 Vollzeitäquivalente
3 3 Lehr- und Berufsausbildung: 2013 waren Jugendliche in einer Lehre 3. Diese durchzuhalten und abzuschließen ist für viele nicht einfach. Daher gibt es für Lehrlinge die Unterstützungsangebote des KUS oder des Lehrlingscoachings. Aber auch Betriebe erhalten Unterstützung: sie können ein Lehrbetriebscoaching in Anspruch nehmen und erhalten Beratung zur Qualitätssicherung in der Ausbildung, bestehenden Förderungen etc. Da es mehr Jugendliche als Lehrstellen gibt, stellt das AMS jährlich Plätze in der Überbetrieblichen Ausbildung zur Verfügung. Die Jugendlichen können in einer Lehrwerkstatt ihre Ausbildung beginnen und auch abschließen. Sie erhalten im ersten Lehrjahr eine Entschädigung in der Höhe von 294 Euro, danach in der Höhe von 679,50 Euro und sind den betrieblichen Lehrlingen gleichgestellt. Die Jugendlichen bekommen aber auch weiterhin Unterstützung einen Lehrbetrieb zu finden und aus der ÜBA in eine betriebliche Lehre zu wechseln hatten über 2900 Lehrlinge 4 einen überbetrieblichen Ausbildungsplatz. Jugendliche die am Ende der Pflichtschule sonderpädagogischen Förderbedarf hatten, Jugendliche mit Behinderung sowie auch Jugendliche die keinen bzw. einen negativen Hauptschulabschluss haben können eine Integrative Berufsausbildung beginnen. Das bedeutet, sie können ihre Ausbildungszeit um 1 Jahr oder in Ausnahmefällen 2 Jahre verlängern, um einen kompletten Lehrberuf zu erlernen oder ausgewählte Teile eines Lehrberufs im Rahmen einer sogenannten Teilqualifizierung erwerben. Jugendliche, die eine Form der integrativen Berufsausbildung absolvieren, werden dabei stets durch die Berufsausbildungsassistenz begleitet, die zum Beispiel Hilfe bei der Abwicklung eines Ausbildungsvertrages bietet oder wenn erforderlich Lernunterstützung organisiert. Wenn Jugendliche keinen Betrieb für eine Integrative Berufsausbildung finden, können sie über das AMS eine IBA in einer Lehrwerkstatt machen hatten in Wien 1397 Lehrlinge 5 einen Ausbildungsplatz in der IBA. 3 Quelle: Berechnung MA 23 Jugendlichen Monitoring 4 Quelle: Berechnung MA 23 Jugendlichen Monitoring 5 Quelle: LEHRLINGSSTATISTIK 2013, Wirtschaftskammern Österreich
4 4 Orientierung und Nachreifung: Nicht alle Jugendlichen sind nach der Pflichtschule bereits in der Lage eine Berufswahlentscheidung zu treffen oder eine Ausbildung zu beginnen. Da hierbei verschiedenste Faktoren eine Rolle spielen können, gibt es für diese Gruppe eine Vielzahl von Projekten mit Schwerpunkten die von der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, über die berufliche Orientierung bis hin zur Feststellung und Erprobung von Fähigkeiten und Fertigkeiten gehen. In Projekten wie der Jugendwerkstatt, spacelab Produktionsschule Wien oder den verschiedenen Projekten von Ausbildungs_Fit erhalten Jugendliche die Möglichkeit sich zu orientieren, schulische Kenntnisse nachzuholen und zu vertiefen und im Rahmen von Werkstätten-Trainings Abläufe und relevante Fertigkeiten verschiedener Berufsbereiche zu üben und Fähigkeiten wie Teamarbeit, Selbstständigkeit, Regelmäßigkeit und dergleichen weiterzuentwickeln. Das Ziel ist immer der Übertritt in eine berufliche Ausbildung. Jugendliche mit Behinderung haben auch Zugang zu diesen Angeboten. Für sie besteht jedoch auch die Möglichkeit an Projekten teilzunehmen, die vom FSW gefördert und auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen spezialisiert sind.
5 5 Bildung: Nach- und Lernhilfe sind wichtige Zusatzangebote für Jugendliche Ab Feb wird es in Wien die Förderung 2.0 geben. Damit steht SchülerInnen der Unterstufe künftig zusätzliche Lernhilfe zur Verfügung. Im Mittelpunkt steht dabei die Förderung in Deutsch/Lesen, Mathematik sowie in Fremdsprachen. Für Lehrlinge gibt es eigene Möglichkeiten, wie sie vom KUS oder WIFI angeboten werden. Basisbildungsangebote sind einerseits für all jene Jugendliche wichtig, die ihre Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen verbessern wollen. Andererseits ist hier auch die Unterstützung beim Erwerb der deutschen Sprache für Jugendliche mit Migrationshintergrund als wichtiges Angebot hervorzuheben. Formale Bildungsabschlüsse: Des Weiteren gibt es im Bereich Bildung Angebote für all diejenigen die einen formalen Bildungsabschluss nachholen möchten, sei es nun ein Pflichtschulabschluss oder etwa die Lehrabschlussprüfung. Beratung: Jugendliche, die die Pflichtschule bereits abgeschlossen oder diese abgebrochen haben und Unterstützung bei der Berufsorientierung oder Lehrstellen-/ Arbeitsplatzsuche benötigen, sollten sich immer auch an das AMS Jugendliche wenden. Daneben existieren jedoch verschiedene Beratungsangebote, die diese Jugendlichen begleiten können: das regionale Jugendcoaching, Monopoli, sprungbrett, Bildungsberatung diese helfen bei den nächsten gemeinsamen Schritten. Mit dem Elternnetzwerk steht in Wien auch ein Angebot zur Verfügung, dass sich nicht nur an Jugendliche mit Behinderung selbst, sondern auch an deren Eltern wendet und diesen neben Information und Austausch Unterstützung bei der Planung der nächsten Ausbildungs-und Berufsschritte ihrer Kinder bietet. Auch darf an dieser Stelle das Netzwerk berufliche Assistenz nicht unerwähnt bleiben, dass für Jugendliche mit Behinderungen ein vielfältiges Angebot zur Verfügung stellt. Hier zu nennen sind beispielsweise die Jugendarbeitsassistenzprojekte oder die Berufsausbildungsassistenz, die im Zusammenhang mit der integrativen Berufsausbildung heute bereits erwähnt wurde. Ebenfalls erwähnen möchte ich die Möglichkeit für Menschen mit Körperbehinderung oder Sehbehinderung, persönliche Assistenz am Arbeitsplatz zu bekommen ein Angebot, das vom Sozialministeriumservice finanziert wird und dessen begeisterte Nutzerin ich selbst bin, wie Sie sehen können.
6 6 FAZIT: Wie Sie sehen gibt es in Wien bereits eine sehr vielschichtige Angebotspalette am Übergang Schule Beruf - sich darin zu orientieren kann besonders für Neueinsteiger in diesem Bereich eine Herausforderung sein. Deshalb sei zum Abschluss nochmal gesagt: Wichtig ist, dass die Jugendlichen bei einem der zentralen Eingänge andocken: Also beim AMS Jugendliche, den regionalen Jugendcoaching-Projekten, den Beratungsstellen Monopoli und sprungbrett bzw. der Bildungsberatung. Zu allen Fragen rund um Lehre und Beruf informiert auch die Kümmer- Nummer, eine Hotline für die Jugendlichen selbst, Eltern und Multiplikatoren. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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