1 HCU. NEWSLETTER N o 5 September 2013 Klimawandel und Raumentwicklung. Liebe Leserin, lieber Leser,
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- Hetty Diefenbach
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1 Liebe Leserin, lieber Leser, mit diesem Newsletter möchten wir Ihnen gerne eine Auswahl von Konferenzen und Workshops präsentieren, welche unter Beteiligung von Mitgliedern der Forschungsnachwuchsgruppe plan B:altic stattgefunden haben. Darunter befindet sich unter anderem ein interaktiver Workshop zur Diskussion von Erfahrungen und Anforderungen an Multi- Level Governance, welcher mit Akteuren aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Praxis im Rahmen des 2nd Policy Forum Climate Change Adaptation in the Baltic Sea Region in Stockholm durchgeführt wurde. Des Weiteren kamen Inhalte von plan B:altic auch im Radiointerview des Radio Ö1 zum Thema Klimawandel bedroht Küstenstädte zur Sprache. In dieser Ausgabe stellt Michael Richter sein Teilprojekt Klimawandel und Entwicklungsszenarien Stadtregionen vor und unsere Rubrik Was ist eigentlich? gibt Auskunft über unser Verständnis des Begriffes Anpassung beim Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen! Dr.-Ing. Sonja Deppisch, Leiterin der Forschungsnachwuchsgruppe plan B:altic Inhalt Grußwort AESOP-Konferenz Planning for resilient cities and regions Climate change and regional response ESP-IALE workshop ECCA Koferenz: Die Lücke zwischen Wissenschaft und Praxis plan B:altic workshop Experiences in multi-level governance in research, design and implementation of climate adaption strategies Einladung zur BSPC in Estland plan B:altic in den Medien: ORF Radio plan B:altic stellt sich vor Was ist eigentlich...? Das Team/ Impressum HCU
2 AESOP-Konferenz Planning for resilient cities and regions Vom Juli 2013 fand in Dublin die jährliche AESOP- Konferenz zum Thema Planning for resilient cities and regions statt, welches sich sehr gut in den Forschungskontext von plan B:altic einfügt. In ihrem Vortrag zum Thema Resilient spatial planning and climate change Impacts Ethical challenges erläuterte Dr. Sonja Deppisch Herausforderungen für die Raumplanung im Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels und die ethischen Konsequenzen einer Anwendung des Resilienz-Konzeptes dabei. Außerdem stellte Bart Jan Davidse in seinem Vortrag Ways of adapting to climate change: the adaptation hierarchy as guiding spatial planning principle eine Analyse des Planungsprozesses in Stockholm vor. Der Fokus lag dabei auf der Frage, welche Wege der Anpassung im gesamtstädtischen Plan und in der Entwicklung des Stockholmer Royal Seaport wahrnehmbar sind. Climate Change and Regional Response Auf der Konferenz Climate Change and Regional Response, welche vom Mai 2013 in Dresden stattfand, haben zwei plan B:altic Teammitglieder Ergebnisse aus ihren Teilprojekten vorgestellt. Meike Albers hat einen Vortrag über die potenzielle Rolle gehalten, die das formelle Instrumentarium der Raumplanung in Anpassungsprozessen an die Auswirkungen des Klimawandels spielen kann. Einen Beitrag zur Diskussion, wie die gesamtgesellschaftliche Anpassungskapazität erhöht werden kann, leistete Bart Jan Davidse mit dem Vortrag Scenario planning to increase adaptive capacity? Lessons from a case study in Rostock, Germany. Anhand des von plan B:altic durchgeführten Szenarioprozesses in der Stadtregion Rostock wurden neue Herausforderungen für Forschung und Praxis aufgezeigt. 2 HCU
3 ESP-IALE workshop on Indication, Integration and Application of Ecosystem Services in Decision Making Vom 06. bis 08. Mai 2013 fand an der Christian-Albrechts- Universität zu Kiel der joint workshop on Indication, Integration and Application of Ecosystem Services in Decision Making statt. Simone Beichler präsentierte in diesem Rahmen ein Poster mit dem Titel Exploring the use of participatory mapping in indicator development. Cultural ecosystem services in the urban region of Rostock (Germany). ECCA Konferenz: Die Lücke zwischen Wissenschaft und Praxis In unserer Forschungsarbeit stoßen wir regelmäßig auf die sogenannte Lücke zwischen Wissenschaft und Praxis im Anpassungsprozess an die Auswirkungen des Klimawandels. Als Wissenschaftsakteure sind wir uns dieser Lücke durchaus bewusst, es bleibt allerdings die Frage, ob und wie diese Lücke geschlossen werden kann. Bei genauerer Betrachtung dieser Lücke wird beispielsweise erkennbar, dass Wissenschaftsakteure aus verschiedenen Disziplinen Wissen über die Aus wirkungen des Klimawandels, die Anfälligkeit der Gesellschaft und über mögliche Anpassungsmaßnahmen produzieren. Problematisch ist, dass Praktiker oder Politiker diese Art von Wissen oft nicht anfordern. Viele Akteure aus der Praxis finden es schwierig, die entsprechenden Ergebnisse für eine bestimmte Entscheidung zu extrahieren. Aufgrund fehlender Übertragbarkeit der Ergebnisse ist die lokale Perspektive jedoch oft nicht von Interesse für die Wissenschaft. Zudem gibt es unterschiedliche Erwartungen an die Rolle, die wissenschaftliches Wissen in der Praxis überhaupt spielt. Wissenschaftsakteure haben durchaus hohe Erwartungen an die Rolle der Wissenschaft bei der Ent- 3 HCU
4 scheidungsfindung. Praktiker verwenden wissenschaftliche Erkenntnisse jedoch gezielt. Manchmal wird Wissen sogar manipuliert oder einfach ignoriert zur Unterstützung oder Aufrechterhaltung politischer Interessen. Eine wichtige Frage für uns ist dabei, was wir als Wissenschaftsakteure tun können, wenn wir in der Lage sind die Lücke zu betrachten, dann sollten wir doch auch in der Lage sein mögliche Lösungen zu finden? Genau diese Frage haben wir bei der von plan B:altic Teammitgliedern organisierten und moderierten wissenschaftlichen Diskussionssession auf der European Cli mate Change Adaptation Conference, die vom März 2013 in stattfand, aufgegriffen. Dr. Maria Hagemeier-Klose (plan B:altic), Martijn Duineveld (Wageningen Universität, NL), Åsa Swartling (Stockholm Environmental Insitiute, Schweden) und Katrien Termeer (Wageningen Universität, NL) bildeten mit ihren Einzelvorträgen die Grundlage für eine lebendige Diskussion. Dabei wurde klar, wie wichtig es ist solche Diskussionen zu führen, da nur so das Problem aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und die eigene Forschungsarbeit reflektiert werden kann. Das Ziel ist es gemeinsam mit der Praxis Lösungen zu finden. plan B:altic Workshop Experiences in multi-level governance in research, design and implementation of climate adaptation strategies Beim 2nd Policy Forum Climate Change Adaptation in the Baltic Sea Region welches vom vom Council of the Baltic Sea States (CBSS) und Baltadapt in Stockholm veranstaltet wurde, organisierte plan B:altic einen interaktiven Workshop zur Diskussion von Erfahrungen und Anforderungen an Multi-Level Governance. Mit Akteuren aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Praxis wurde ein Marktplatz mit Angeboten und Nachfrage realisiert. Dabei wurden good-practice Kooperationen und Austauschplattformen diskutiert und den formulierten Anforderungen sowie dem Bedarf gegenübergestellt, um Verknüpfungen und Diskrepanzen zu eruieren und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen HCU
5 Einladung zur BSPC in Estland Dr. Sonja Deppisch, Leiterin der Forschungsnachwuchsgruppe plan B:altic, wurde vom estnischen Parlament dazu eingeladen am 26. August 2013 auf der Baltic Sea Parliamentary Conference (BSPC) einen Vortrag zum Thema Climate change impacts on urban regions in the Baltic Sea catchment area zu halten. Die zum 22. Mal stattfindende Konferenz wird vom August 2013 in Pärnu, Estland stattfinden. plan B:altic in den Medien: ORF Radio Am 4. April 2013 um 19:05 Uhr wurde im Radio Ö1, dem Wissenschafts- und Kultursender des Österreichischen Rundfunks (ORF) eine große Sendung zum Thema Klimawandel bedroht Küstenstädte ausgestrahlt. Der Beitrag enthält einige Originalausschnitte des Interviews, das zu diesem Zweck mit Frau Dr. Sonja Deppisch, der Leiterin der Forschungsnachwuchsgruppe plan B:altic durchgeführt wurde. 5 HCU
6 plan B:altic stellt sich vor! Teilprojekt: Klimawandel und Entwicklungsszenarien Stadtregionen Michael Richter, Diplom-Geoökologe, michael.richter [at]hcu-hamburg.de Michael Richter beschäftigt sich in seinem Promotionsprojekt Klimawandel und Entwicklungsszenarien Stadtregionen mit den Auswirkungen des Klimawandels auf küstennahe Stadtregionen. Dabei wird untersucht, wie sich die stadtregionalen Klimaänderungen in Zusammenhang mit strukturellen und sozioökonomischen Entwicklungen darstellen. Anhand gemessener Daten verschiedener Klimaparameter wird betrachtet, inwiefern sich das innerstädtische Klima im Vergleich zum Klima des Umlandes gestaltet und durch welche Faktoren dieses in den Küstenstädten beeinflusst wird. Michael Richter hat Geoökologie studiert und hat sich bereits im Rahmen seiner Diplomarbeit mit der Erarbeitung verschiedener Landnutzungsszenarien von Wassereinzugsgebieten und der Modellierung von deren Auswirkung auf die Hochwasserentstehung beschäftigt. Zur Analyse der Auswirkungen von zukünftigen Klimaänderungen für die Stadtregionen entwickelt er in diesem Projekt modellgestützte Szenarien sich ändernder Rahmenbedingungen. Einerseits werden verschiedene Szenarien der großräumigen Klimaentwicklung betrachtet, andererseits Szenarien der lokalen Entwicklung der Landnutzung und deren Auswirkung auf das städtische Klma. Die in diesen Szenarien betrachteten planerischen Maßnahmen werden dann hinsichtlich ihres Nutzens zur Anpassung der Stadtregion an den Klimawandel bewertet. 6 HCU
7 Was ist eigentlich Anpassung? Kurzinterview mit Frau Dr.-Ing. Sonja Deppisch, Leiterin der Forschungsnachwuchsgruppe Was verstehen Sie eigentlich genau unter Anpassung? Mit Anpassung meinen wir bei uns im Projekt die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Das bedeutet, dass wir uns damit beschäftigen, wie man sich auf Veränderungen des Klimas einstellen kann und unsere Städte und unser gesamtes Lebensumfeld so gestalten kann, dass sie für den Klimawandel gerüstet sind. Dabei geht es vor allem darum, sich an künftige Veränderungen anzupassen also an das Klima, das in den nächsten Jahrzehnten bei uns erwartet wird. Wie kann man sich denn an das künftige Klima anpassen, wenn man noch nicht einmal genau weiß, wie es sich verändern wird? Genau das ist eine der zentralen Herausforderungen! Angepasst haben sich Menschen und Städte schon immer, meist aber nachträglich, also als Reaktion auf bestimmte Veränderungen. Jetzt geht es darum, sich auf die unsichere Zukunft vorzubereiten. Dazu müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie sich das Klima entwickeln könnte, und dabei auch unterschiedliche Entwicklungen in Betracht ziehen. Das Ziel besteht dann darin, solche Anpassungsmaßnahmen zu erarbeiten, die sich auch bei unterschiedlichen klimatischen Veränderungen als sinnvoll herausstellen. Können Sie dafür vielleicht ein Beispiel nennen? Das ist eine gar nicht so einfache Frage: Schließlich wirkt sich der Klimawandel überall unterschiedlich aus und dementsprechend müssen auch für jede Stadt und Region ganz spezifische Anpassungsmaßnahmen entwickelt werden. Ein anschauliches Beispiel sind aber Grünflächen: Sie haben viele positive Auswirkungen auf eine Stadt, können z.b. zur Versickerung von Regenwasser dienen oder ein angenehmeres Klima für die Menschen schaffen, wenn es in der Stadt sehr heiß wird. Und dann ist es gar nicht mehr so entscheidend, ob sich die durchschnittliche Jahrestemperatur um 1, 2 oder 3 C erhöht. Trotz der Unsicherheit darüber, wie das Klima in Zukunft aussehen wird, könnte man also mit mehr Grünflächen schon zur Anpassung an den Klimawandel beitragen. 7 HCU
8 Das Team Impressum Dr. -Ing. Sonja Deppisch (Leitung; Dr.-Ing. Landschafts- und Freiraumplanung) sonja.deppisch[at]hcu-hamburg.de Dr. Maria Hagemeier-Klose (Dipl. Geografin) maria.hagemeier[at]hcu-hamburg.de Peter Wibbeling (Projektmanagement; M.A. European Studies) peter.wibbeling[at]hcu-hamburg.de Meike Albers (Dipl.-Ing. Raumplanung) meike.albers[at]hcu-hamburg.de Simone Beichler (M. Sc. Environmental Management) simone.beichler[at]hcu-hamburg.de Bart Jan Davidse (MSc. Spatial Planning) bartjan.davidse[at]hcu-hamburg.de Sanin Hasibović (M.A. Publizistik- und Kommunikationswissenschaft) sanin.hasibovic[at]hcu-hamburg.de Michael Richter (Diplom-Geoökologe) michael.richter[at]hcu-hamburg.de plan B:altic Fachgebiet Stadtplanung und Regionalentwicklung Winterhuder Weg Dr.-Ing. Sonja Deppisch Telefon: , Fax: Newsletter abonnieren oder abbestellen Bitte wenden Sie sich an Peter Wibbeling (peter.wibbeling[at] hcu-hamburg.de), wenn Sie den Newsletter abonnieren wollen, um regelmäßig die neuesten Informationen zur Forschungsnachwuchsgruppe plan B:altic zu erhalten. Bildrechte Fotos: Julika Selinger (Seite 1, oben), Bart Jan Davidse (Seite 1 unten), Meike Albers (Seite 3), Sonja Deppisch (Seite 5) Die Forschungsnachwuchsgruppe plan B:altic wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb des Rahmenprogramms FONA - Forschung für nachhaltige Entwicklungen im sozialökologischen Förderschwerpunkt von November 2009 bis Juni 2014 unter dem Förderkennzeichen 01UU0909 gefördert. HCU 8 HCU
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