Zweiter Hauptsatz der Wohlfahrtsökonomik
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- Joseph Burgstaller
- vor 7 Jahren
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1 1 - wipo doc Zweiter Hauptsatz der Wohlfahrtsökonomik Varian: Wenn Konsumenten konvexe Indifferenzkurven haben, dann ist jede Paretoeffiziente Allokation auch ein Markt-GG. Weimann (Kap. 3.3): Jede zulässige Pareto-effiziente Allokation kann durch eine passende Wahl der Anfangsausstattung erzeugt werden. => essentially the same
2 Normative Theorie der Staatseingriffe: Effizienz mit öffentlichen Gütern (Weimann 3.3) Modell: K-1 private Güter, ein öffentliches Gut, ein Inputfaktor z i = (z i2, z i3...z ik ) private Konsummengen des Individuums i =1..I z = (z 1, z 2...z I ) Matrix aller Konsummengen (der priv. Güter) y = Menge des öffentlichen Gutes F(y,z) = a Produktionsfunktion (bei gegebener Faktorausstattung) U i (y, z i ) Nutzenfunktion des Indviduums i W=Σα i U i SWF vom Bergson-Samuelson-Typ => deren Maximierung erzeugt ein Pareto-Optimum (Lagrange) => für private Güter gilt im Maximum der SWF: GRS i = GRT = GRS j => für das öffentliche Gut gilt im Maximum der SWF: Σ i=1..i GRS i = GRT Samuelson-Bedingungen 2 - wipo doc
3 Fazit: im Hinblick auf das öff. Gut muß nicht GRS i =GRS j gelten (denn jedes Individuum konsumiert dieselbe Menge y, unabhängig von seinem individuellen Grenznutzen) Interpretation der Marginalbedingungen 3 - wipo doc Private Güter: GRS i = GRT = GRS j wenn GRS i < GRT, dann kann Nutzen der Person i durch Umschichtung zwischen den beiden Gütern erhöht werden; wenn GRS i < GRS j, dann sollte zwischen Person i und j umgeschichtet werden ( Tauschlinse ) Öffentliches Gut: Σ i=1..i GRS i = GRT da alle dieselbe Menge konsumieren (ohne Rivalität), ist der marginale Wert gleich der Summe der GRS wenn diese ungleich der GRT, dann lohnt sich Umschichtung
4 4 - wipo doc Sind Märkte für private Güter in der Realität effizient? => kein walrasianischer Auktionator => eher sequentielle als simultane Interaktionen zwischen Käufern/Verkäufern => wie bildet sich der Preis? => wird die effiziente Menge gehandelt? Experimentelles Beispiel: Kirstein, R. / Schmidtchen, D. (2000); Wie die "invisible hand" funktioniert. Gewinnmaximierung als Triebfeder der Effizienz. Ein "classroom experiment"; in: magazin forschung 1/2000, Saarbrücken, Schmidtchen, D./Kirstein, R. (2003); Wettbewerb als Entdeckungsverfahren; in: Lenel, H. O. et. al. (eds.): ORDO Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft; Vol. 54, Stuttgart,
5 6 Käufer, 6 Verkäufer handeln ein Gut Bewertungen und Kosten des Gutes: Käufer 1. Einheit 2. Einheit Verkäufer 1. Einheit 2. Einheit A B C D E F wipo doc In jeder Handelsrunde wird eine Einheit gehandelt. Käufer können Kaufangebote, Verkäufer Verkaufsangebote ausrufen. Einzige Regel: nächstes Kaufangebot höher, nächstes Verkaufsangebot niedriger (diese Regel ist sogar entbehrlich!) Die andere Marktseite kann annehmen => Abschluß, nächste Handelsrunde. Überschüsse werden nach dem Experiment ausgezahlt.
6 6 - wipo doc
7 7 - wipo doc Theoretische Prognose: Wäre dies ein walrasianischer Markt, würden 7 Einheiten zu einem Preis zwischen 7.80 und 8.40 gehandelt werden => effizient. (normativ: Planungsbehörde müßte 7 Einheiten planen) Allerdings gibt es keinen walrasianischen Auktionator. Kein Akteur hat ausreichende Informationen, um Planungsresultat herzuleiten: z.b. Käufer C Käufer 1. Einheit 2. Einheit Verkäufer 1. Einheit 2. Einheit A 1 B 2 C D 4 E 5 F 6
8 8 - wipo doc Experimentelle Ergebnisse (zwei Handelsperioden à 6 Handelsrunden): Einheit Periode 1 Periode ,00 8, ,00 8, ,00 8, ,00 8, ,00 8, ,00 8,40 7. kein Abschluß kein Abschluß => spontanes Ergebnis erreicht fast das effiziente Resultat (6 statt 7). => 10 der 12 Preise liegen im theoretisch vorhergesagten Intervall.
9 9 - wipo doc Fazit: Auch unter nicht idealen Bedingungen können reale Märkte (nahzu) das effiziente Ergebnis spontan finden => Märkte nutzen dezentral vorhandene Informationen. In beiden Perioden hätte der 7. Abschluß durchaus zustande kommen können. Eigennutz der Teilnehmer verleitet sie zur Enthüllung ihrer dezentral vorhandenen Informationen. Wettbewerb findet als dreiteiliger Prozeß statt: Parallelprozeß auf jeder Marktseite ist nichtautoritäres System sozialer Kontrolle. Austauschprozeß zwischen Marktseiten fördert Effizienz.
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