Früh übt sich Erkenntnisse zur Partizipation von Kleinkindern. Prof. Dr. Heinz Stapf-Finé
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- Theresa Ursler
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1 Früh übt sich Erkenntnisse zur Partizipation von Kleinkindern Prof. Dr. Heinz Stapf-Finé
2 Oskar Negt (2010): Eine demokratisch verfasste Gesellschaft ist die einzige Gesellschaftsordnung, die gelernt werden muss, alle anderen Gesellschaftsordnungen bekommt man so.
3 1. Ganzheitlicher Bildungsbegriff Lernen durch Erleben ist die effektivste Form des Lernens. Kinder sind in der Kita erstmals außerhalb der Familie und lernen, wie sich eine Gruppe von Menschen organisiert. Hierbei spielen informelles Lernen und nicht-kongnitive Lernformen eine große Rolle.
4 2. Kleinkinder sind reif für Demokratie Oft werden Gegenargumente geäußert: - Kleinkinder hätten nicht genug Erfahrung und Reife Kompetenz entsteht erst im Vollzug bestimmter Handlungen - Kinder würden überfordert In vielen Modellprojekten zeigt sich, dass die Kinder mehr können, als selbst die Erzieherinnen vermutet haben
5 3. Der Bildungsgrad ist entscheidend Der Bildungsgrad hat entscheidenden Einfluss auf das Ausmaß der Partizipation. Eine Untersuchung unter Jugendgemeinderäten in Baden-Württemberg zeigt: Partizipationsangebote werden von gesellschaftlich schlechter Gestellten kaum genutzt. Angesichts wachsender sozialer Ungleichheit ist das zunächst ein alarmierender Befund. Aber: Kinder in Armutslagen profitieren besonders von früher Beteiligung.
6 4. Kinder erleben alle Formen der Demokratie Demokratie als Herrschaftsform: Kitaräte Demokratie als Gesellschaftsform: freie Wahl der Spieloder Projektgruppe Demokratie als Lebensform: demokratischer Umgang miteinander
7 5. Es gibt gute Praxisbeispiele Modellprojekt Kinderstube der Demokratie in Schleswig-Holstein Große für Kleine- Bürgerengagement in Kitas in Bremen, Halle und Nürnberg Mitentscheiden und Mithandeln in der Kita im Rahmen von jung bewegt (Berlin, Rheinland-Pfalz, Sachsen- Anhalt)
8 6. Die Erfahrungen sind ermutigend erste Evaluationen zeigen: Erzieherinnen trauen den Kindern mehr zu Kinder fühlen sich ernst genommen Kinder reden mehr miteinander
9 7. Qualität ist voraussetzungsvoll Partizipation muss Bestandteil der Organisationsentwicklung sein Einbezug in Bildungskonzept der Einrichtung Klärung der Frage, bei welchen Themen Kinder (mit-)enscheiden Erzieherinnen benötigen methodische Kompetenzen Öffnung zu Gemeinwesen wichtig
10 8. Kooperation mit Ehrenamtlichen Sprachförderung Bilderbuchbetrachtungen Filmnachmittage Märchenerzählen Feste und Projekte Ausflüge Flohmarkt Leih-Großeltern, Ferienbetreuung Computerarbeiten musikalische Angebote, Singpaten Ehrenamtskooperation Förderverein
11 9. Viele gute Ansätze in Berlin 1 Abs. 5 KitaFöG: Bei der Gestaltung des Alltags in der Tageseinrichtung sind den Kindern ihrem Entwicklungsstand entsprechende Mitwirkungsmöglichkeiten zu eröffnen Berliner Bildungsprogramm LAG Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen Drehscheibe Kinder- und Jugendpolitik
12 10. Kitas nicht überfordern Weitere Baustellen: Eltern-Kind-Zentren Bildungslandschaften Die Arbeit der Fachkräfte nimmt zu, Widerstände gegen Überladung der Arbeit wären nicht verwunderlich
13 Literatur Bertelsmann-Stiftung (o.j.): Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, Gütersloh Bertelsmann-Stiftung (2005): Kinder- und Jugendpartizipation in Deutschland, Gütersloh Bundesjugendkuratorium (2009): Partizipation von Kindern und Jugendlichen, München Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2012): Qualitätsstandards für Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, Berlin Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (2013): Bürgerschaftliches Engagement in Kindertagesstätten, Berlin Deutsches Kinderhilfswerk (2010): Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, Berlin Meusel, Lisa: Die Umsetzung von Partizipation in einer Berliner Krippe. In Stapf- Finé/Brodowski (Hg.) (2013): Der Einfluss von Globalisierung und Ökonomisierung auf Felder Sozialer Arbeit und Kindheitspädagogik, Berlin Negt, Oskar (2010): Politische Bildung und Demokratie. In: Aufenanger, Stefan u.a.: Bildung in der Demokratie. Beiträge zum 22. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften, Opladen
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