1. Welche Ziele verfolgen Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen?
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- Nicole Fuhrmann
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1 Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / Kleine Anfrage der Abg. Viktoria Schmid CDU und Antwort des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Bildungspartnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen im Enzkreis Kleine Anfrage Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Ziele verfolgen Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen? 2. Welche Qualitätsstandards bzw. Maßnahmen gehen mit den Partnerschaften einher? 3. Welche Institutionen im Enzkreis organisieren und betreuen Bildungspartnerschaften? 4. Wie viele Unternehmen kooperieren mit wie vielen Schulen im Enzkreis? 5. Welche Unternehmen und welche Schulen (aufgeschlüsselt nach Schularten) kooperieren miteinander (mit Angabe, seit wann und wie lange die Partnerschaft geplant ist)? 6. Wie schätzt sie das Verhältnis von Angebot und Nachfrage von Bildungspartnerschaften im Enzkreis ein? 7. Gibt es Unternehmen bzw. Schulen, die an dem Programm teilnehmen möchten, aber keinen Partner finden? Eingegangen: / Ausgegeben: Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen Der Blaue Engel. 1
2 8. Gibt es Evaluierungsergebnisse für die Bildungspartnerschaften im Enzkreis und wie sehen diese aus? 9. Wie bewertet sie den Erfolg der Bildungspartnerschaften für die Region und seine Unternehmen? Viktoria Schmid CDU Begründung Der demografische Wandel ist insbesondere im ländlichen Raum spürbar die Schülerzahlen gehen kontinuierlich zurück und gleichzeitig wird der Fachkräftemangel immer größer. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Jugendliche frühzeitig mit der Wirtschaft und ihren Berufsbildern in Kontakt kommen. Antwort Mit Schreiben vom 2. Januar 2014 Nr /263/1 beantwortet das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welche Ziele verfolgen Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen? Um alle Schülerinnen und Schüler Baden-Württembergs optimal auf den Übergang in das Berufsleben vorzubereiten, ist es für die Partner aus Schule und Wirtschaft ein zentrales Anliegen, ihre Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit sind dabei der Ausbau, die Sicherung und die Weiterentwicklung von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen. Ausgehend von den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler, den Anforderungen der regionalen Wirtschaft sowie den Bildungsplänen wird jede allgemein bildende weiterführende Schule im Land langfristig angelegte Bildungspartnerschaften mit einem oder mehreren Unternehmen aufbauen und pflegen. Bildungspartnerschaften ermöglichen vielfältige Formen der Zusammenarbeit. An unterschiedlichen Lernorten und in Begegnungen mit der Berufspraxis werden die fachlichen und überfachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefördert. Bildungspartnerschaften dienen der Berufsorientierung, der ökonomischen Bildung und stärken die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im MINT-Bereich (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaft-Technik). Bildungspartnerschaften unterstützen die Schulen bei der Umsetzung ihrer Bildungsziele, die Schülerinnen und Schüler beim Übergang in Ausbildung oder Studium und helfen, den Fachkräftebedarf der Wirtschaft zu sichern. 2. Welche Qualitätsstandards bzw. Maßnahmen gehen mit den Partnerschaften einher? Die Bildungspartnerschaften bauen auf den vielfältigen und existierenden Kooperationsmodellen auf und berücksichtigen bereits bestehende Strukturen, wie die der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT und deren regionale Ar- 2
3 beitskreise sowie die regionalen und überregionalen Schule/Wirtschaft Kooperationsnetze der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern. Die Entwicklung und Pflege nachhaltig wirkender Bildungspartnerschaften erfordert von den Partnern aus Schule und Unternehmen ein abgestimmtes Programm der Zusammenarbeit in Form von Modulen und Projekten unter Berücksichtigung der Bildungspläne sowie der verbindlichen Berufs- und Studienorientierung. Zum Aufbau, zur Sicherung und zur Weiterentwicklung von Bildungspartnerschaften sind Standards erforderlich. Dazu gehören: Die Zusammenarbeit ist langfristig angelegt. Die Zusammenarbeit beruht auf einer schriftlichen Grundlage in Form eines Kooperationsprotokolls, einer gemeinsamen Jahresplanung oder einer Kooperationsvereinbarung. Diese beinhaltet unter anderem Ansprechpartner, Ziele, Inhalte und geplante Aktivitäten. Es gibt feste Verantwortliche sowohl in Schule als auch im Unternehmen, die die Koordination und Gestaltung der Partnerschaft übernehmen. Die Partnerschaft ist möglichst breit in Schule und Unternehmen verankert. Die Projekte beziehen neben den Vorgaben des Bildungsplans die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler und die Anforderungen der regionalen Wirtschaft mit ein. Die Kooperationspartner treffen sich regelmäßig zur Reflektion und Weiterentwicklung ihrer Zusammenarbeit. Die Aktivitäten der Zusammenarbeit werden nach innen und außen transparent und nachvollziehbar gestaltet, dokumentiert und kommuniziert. 3. Welche Institutionen im Enzkreis organisieren und betreuen Bildungspartnerschaften? Folgende Institutionen bilden die regionale Verantwortungsgemeinschaft: Staatliches Schulamt Pforzheim Handwerkskammer Karlsruhe Außenstelle Pforzheim Servicestelle SCHULEWIRTSCHAFT Pforzheim IHK Pforzheim Ferdinand-Steinbeis-Innovationszentrum Pforzheim (bis 2012) 4. Wie viele Unternehmen kooperieren mit wie vielen Schulen im Enzkreis? Auf die Antwort zu Frage 5 wird verwiesen. 5. Welche Unternehmen und welche Schulen (aufgeschlüsselt nach Schularten) kooperieren miteinander (mit Angabe, seit wann und wie lange die Partnerschaft geplant ist)? Im Enzkreis unterhalten 20 Schulen Bildungspartnerschaften mit über 40 Unternehmen. Details zu den Bildungspartnerschaften im Enzkreis sind der Anlage zu entnehmen. Diese Tabelle kann für den gesamten Bereich des Staatlichen Schulamts Pforzheim (Stadt Pforzheim, Enzkreis, Landkreis Calw) online bearbeitet werden und wird von allen Partnern gepflegt und fortgeschrieben, ist also immer tagesaktuell verfügbar. 6. Wie schätzt sie das Verhältnis von Angebot und Nachfrage von Bildungspartnerschaften im Enzkreis ein? Auf die Antwort zu Frage 7 wird verwiesen. 3
4 7. Gibt es Unternehmen bzw. Schulen, die an dem Programm teilnehmen möchten, aber keinen Partner finden? Laut Aussage der regionalen Verantwortungsgemeinschaft ist das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ausgewogen. Wenn Schulen oder Unternehmen nach Partnern suchen, wird ihnen ein Ansprechpartner vermittelt, der den Partnerschaftsprozess initiiert und begleitet. Bislang konnten alle Anfragen zu einer Partnerschaft befriedigend für die Schulen und Unternehmen gelöst werden. 8. Gibt es Evaluierungsergebnisse für die Bildungspartnerschaften im Enzkreis und wie sehen diese aus? Eine Koordinierungsgruppe der regionalen Partner tritt mindestens einmal jährlich zum Zwecke der Bilanzierung und der Überprüfung der Zielsetzungen zusammen. Sie entscheidet über grundlegende Fragen und die strategische Weiterentwicklung der Bildungspartnerschaften. Neben der quantitativen Evaluation durch die online gestellte Tabelle (s. Anlage) gibt es derzeit noch keine flächendeckende qualitative Evaluation. Diese findet jedoch regelmäßig durch die jeweiligen Partner vor Ort statt. 9. Wie bewertet sie den Erfolg der Bildungspartnerschaften für die Region und seine Unternehmen? Die Bildungspartnerschaften sind ein absolutes Erfolgsmodell. Der enge Schulterschluss zwischen Schule und Unternehmen ist ein wichtiger Baustein für die spätere Berufswahl junger Menschen. Bildungspartnerschaften schaffen dafür ein stabiles Fundament. Die Schülerinnen und Schüler kommen so frühzeitig mit erfahrenen Berufspraktikern in Kontakt. Das leistet einen wichtigen Beitrag zur Beruflichen Orientierung, zur MINT-Förderung und fördert die ökonomische Bildung wurde die erste Vereinbarung des Kultusministeriums mit Kammern und Verbänden der Wirtschaft zur Einrichtung von Bildungspartnerschaften auf Landesebene unterzeichnet, im März 2012 wurde die Vereinbarung fortgeschrieben und verlängert. Inzwischen haben rund allgemein bildende weiterführende Schulen in Baden-Württemberg bereits eine Bildungspartnerschaft mit einem Unternehmen in ihrer Region abgeschlossen. Viele Schulen haben mehrere einzelne bis zu 20 Unternehmenspartner, mit denen Sie auf fester vertraglicher Basis zusammenarbeiten. Insgesamt sind etwa Unternehmen direkt an Kooperationen beteiligt. Die Bildungspartnerschaften fügen sich ein in die Ziele des zwischen Landes - regierung, Wirtschaft und Gewerkschaften vereinbarten Bündnisses zur Stärkung der beruflichen Ausbildung in Baden-Württemberg 2010 bis Für die Schulen und Unternehmen in Baden-Württemberg so auch im Enzkreis sind die Bildungspartnerschaften ein wichtiger und zentraler Baustein für die Gestaltung eines gelingenden Übergangs aus den allgemein bildenden weiterführenden Schulen in Ausbildung, Studium und Beruf. Mit der Einführung des Leitprinzips Berufliche Orientierung und des Faches Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung ab dem Schuljahr 2015/2016 werden die Bildungspartnerschaften weiter an Bedeutung gewinnen, sind sie doch ein idealer Ausgangspunkt für die Zielsetzung dieser neu geschaffenen Strukturen. So leisten die Bildungspartnerschaften auch einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in den Regionen des Landes. Stoch Minister für Kultus, Jugend und Sport 4
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Vereinbarung über den Ausbau von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen in Baden-Württemberg vom 4.
Der Ministerpräsident des Landes Der Wirtschaftsminister des Landes Der Kultusminister des Landes Der Präsident des ischen Industrie- und Handelskammertags Der Präsident des ischen Handwerkstags Der Präsident
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