Familien mit Zukunft Kinder bilden und betreuen Niedersächsisches Förderprogramm

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1 Handlungskonzept Familien mit Zukunft Kinder bilden und betreuen Niedersächsisches Förderprogramm gemäß der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung des Kinderbetreuungsangebotes insbesondere für unter Dreijährige Ausbau und Verbesserung des Kinderbetreuungsangebotes insbesondere der unter dreijährigen Kinder und der frühkindlichen Bildung im Landkreis Rotenburg (Wümme) Landkreis Rotenburg (Wümme) Jugendamt Stand:April 2007

2 Handlungskonzept 1. Übergeordnetes Ziel Ziel ist es, mit Hilfe des Landesprogramms im Förderzeitraum (bis 2010) einen flächendeckenden, bedarfsgerechten Ausbau und eine Verbesserung der Kinderbetreuungsangebote insbesondere der unter drei jährigen Kinder und der frühkindlichen Bildung im Landkreis Rotenburg (Wümme) zu erreichen. 2. Maximale Fördersumme Die Mittelverteilung erfolgt durch das Land Niedersachsen. Für die Aufteilung der Mittel 2007 sind die vom Statistischen Landesamt ermittelten Geburtenzahlen des Jahres 2005 maßgebend. Die maximale Höhe der Förderung beträgt 269,- pro Geburt 2005 hatte der Landkreis Rotenburg (Wümme) 1461 Geburten. Daraus ergibt sich: 1461 x 269,00 = ,00 max. Fördersumme. Der Kreistag hat beschlossen, einen Eigenanteil von ,00 in den Haushalt 2007 aufzunehmen. 3. Möglichkeiten der Umsetzung Ziel ist, eine flächendeckende qualitative Kinderbetreuung insbesondere der unter Dreijährigen im Landkreis Rotenburg (Wümme) zu implementieren. Eltern benötigen passgenaue und flexible Organisations- und Betreuungsformen, um Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können. Für eine optimale Zusammenarbeit ist es nötig, mehrere Personen bzw. Institutionen zu beteiligen: Eltern, Kindertagespflegepersonen, Tageseinrichtungen und ihre Träger sowie den öffentlichen Jugendhilfeträger. Zu diesem Zweck sollen im hiesigen Landkreis Familienservicebüros als koordinierende Service- und Dienstleistungsangebote eingerichtet werden. Gleichzeitig soll in jeder Verwaltungseinheit des Landkreises ein Kindergarten die Aufgabe eines Kooperationskindergartens übernehmen. Die Kooperationskindergärten dienen den Eltern als regionale Anlaufstellen. Des weiteren soll die Qualifizierung und Fortbildung von Tagespflegepersonen ausgebaut werden. Die folgenden Maßnahmen zur Erweiterung und Verbesserung des qualitativen und quantitativen Betreuungsangebotes insbesondere für unter Dreijährige sowie der Vernetzung von Betreuungsangeboten im Landkreis Rotenburg (Wümme) beziehen sich auf folgende Nummern der Richtlinie: 2.1 Einrichtung und Betrieb von Familien- und Kinderservicebüros als koordinierendes Service- und Dienstleistungsangebot z. B. zur Umsetzung der Maßnahmen nach den Nummern 2.2 bis 2.6, 2.3 Bereitstellung verlässlicher, flexibler, bedarfsgerechter und ggf. altersübergreifender Betreuung (Kindertagespflege), 2.4 Vernetzung des Betreuungsangebotes und 3

3 2.2 Maßnahmen zur Qualifizierung (160 Stunden nach dem Curriculum des Deutschen Jugendinstituts), Beratung, Vernetzung und Fortbildung mit dem Ziel der Sicherstellung einer bedarfsgerechten Anzahl von qualifizierten Tagespflegepersonen. 3.1 Organisation von verlässlicher, flexibler, bedarfgerechter und ggf. altersübergreifender Betreuung (Kindertagespflege) durch Kooperation von Familienservicebüros, Kindertagespflege und Tageseinrichtungen für Kinder Im Landkreis Rotenburg (Wümme) sollen Familienservicebüros als koordinierende Serviceund Dienstleistungsangebote entstehen. Der Landkreis wird zwei Familienservicebüros in den Städten Rotenburg und Zeven betreiben. Dazu stehen Räume in Rotenburg im Mehrgenerationen-Haus und in Zeven im sog. Holland-Haus zur Verfügung. Des weiteren liegt ein Antrag auf Einrichtung eines Familien- und Kinderservicebüros der Stadt Bremervörde vor (siehe Antrag Teilprojekt). Die beiden Familienservicebüros des Landkreises decken damit zwölf der dreizehn Verwaltungseinheiten des Landkreises ab. Die Berater/innen der Familienservicebüros halten regelmäßig Sprechstunden in den Kooperationskindergärten ab. Sie stellen die Verknüpfung zwischen den Eltern und den Kindertagespflegepersonen sowie den pädagogischen Mitarbeitern der Kindertageseinrichtung vor Ort her. Die Kooperationskindergärten in den kreisangehörigen Städten, Samtgemeinden und Gemeinden dienen somit den Eltern als Anlaufstellen zur Vermittlung regionaler Serviceoder Dienstleistungsangebote. Die Familienservicebüros des Landkreises sollen folgende Aufgaben übernehmen: - Anlauf- und Vermittlungsstelle für Eltern, d. h. individuelle Beratung und Begleitung von Familien in Fragen der Kinderbetreuung (in den Familienservicebüros und in den Kooperationskindergärten der einzelnen Verwaltungseinheiten durch festgelegte Sprechzeiten) - Planung eines bedarfsgerechten qualitativen Kinderbetreuungsangebotes in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Verwaltungseinheiten insbesondere für unter drei jährige Kinder - Aufbau eines Kindertagespflegepools - Überprüfung der Kindertagespflegepersonen und Erteilen der Pflegeerlaubnis - Beratung von Kindertagespflegepersonen - flächendeckende Vernetzung und Vermittlung der Kindertagespflegepersonen in Kooperation mit Kindertageseinrichtungen - Planung und teilweise Durchführung eines Kompaktkurses Qualifizierungskurs für Tagespflegepersonen in Kooperation mit der VHS Zeven - Planung und Koordinierung von weiterer Qualifizierung (Aufbaukurse und Fortbildungen) der Kindertagespflegepersonen (z.b. in Zusammenarbeit mit dem Verein tagesmütter und väter e. V. im Landkreis Rotenburg (Wümme) und mit Kindertageseinrichtungen) Die Kooperation der Berater/innen der Familienservicebüros, der Kindertagespflege und der Kindertageseinrichtungen trägt zur Erweiterung und Verbesserung des qualitativen und quantitativen Betreuungsangebotes bei, da: - sich die Kinderbetreuung gemeinsam bedarfsgerechter gestalten lässt, - die Betreuung von Kindern in Ferienzeiten gewährleistet werden kann, - Kinderbetreuung in Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen sich ergänzen und Übergänge ( Tagespflege, Krippe, Kindergarten, Schule) sich leichter gestalten lassen, 4

4 - Fachlicher Austausch und gegenseitige Unterstützung den Kindertagespflegepersonen und den pädagogischen Mitarbeiterinnen der Kindertageseinrichtungen zugute kommt und - der gesetzliche Auftrag ( 24 und 24a SGB VIII) erfüllt wird. Das Familienservicebüro der Stadt Bremervörde soll im Rathaus der Stadt Bremervörde untergebracht werden. Die Beratungs- und Vermittlungsaufgaben beschränken sich regional auf die Stadt Bremervörde. Der flächendeckende Ausbau, Planung und Vernetzung sowie die Überprüfung der Tagespflegepersonen, die Erteilung der Pflegeerlaubnis und auch die Qualifizierung und Fortbildung von Tagespflegepersonen verbleibt beim öffentlichen Jugendhilfeträger. 3.2 Maßnahmen zur Qualifizierung, Beratung, Vernetzung und Fortbildung mit dem Ziel der Sicherstellung einer bedarfsgerechten Anzahl von qualifizierten Tagespflegepersonen In den Städten Rotenburg und Bremervörde wird bereits jeweils ein Qualifizierungskurs in Kooperation mit der LEB angeboten. Diese Kurse laufen über ein Kalenderjahr und umfassen 160 Unterrichtstunden nach dem DJI Curriculum. Zusätzlich soll ein weiteres Qualifizierungsangebot in Zeven in Zusammenarbeit mit der VHS Zeven durchgeführt werden. Dieser Kurs soll auch 160 Unterrichtstunden nach dem DJI Curriculum beinhalten, aber als Kompaktkurs über einen kürzeren Zeitraum von bis zu 6 Monaten durchgeführt werden. Ziel dieses Kurses ist es, dass möglichst viele der Teilnehmer/innen als qualifizierte Kindertagespflegepersonen im Kindertagespflegepool der Familienservicebüros zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sollen die Berater/innen der Familienservicebüros Aufbaukurse und Fortbildungsveranstaltungen zum Bereich Betreuung, Bildung und Förderung von unter Dreijährigen planen und koordinieren, z. B. Wie ernähre ich mein Kind gesund? Wie viel Bewegung braucht mein Kind? Umgang mit Grenzen und Regeln Es ist geplant sowohl bei der Erstqualifizierung, als auch bei der weiteren Qualifizierung der Kindertagespflegepersonen erfahrene Tagesmütter aus dem hiesigen Tagesmütterverein einzubinden. 3.3 Förderung der Kindertagespflege Bisher werden Kindertagespflegekosten im Rahmen der wirtschaftlichen Jugendhilfe abhängig von der Einkommens- und Vermögenssituation der Eltern gemäß der Richtlinie des Landkreises Rotenburg (Wümme) übernommen bzw. gefördert. Um die Inanspruchnahme der Kindertagespflege für Familien mit unter dreijährigen Kindern zu erleichtern, soll die finanzielle Förderung im Rahmen des Programms Familien mit Zukunft erweitert werden: Kindertagespflegeverhältnisse, die sich auf unter 3jährige Kinder beziehen, bei denen ein Betreuungsbedarf gemäß 24 Abs. 2 und 3 SGB VIII vorliegt, sollen unabhängig von Einkommen und Vermögen der Familie im Umfang von der Landesrichtlinie finanziell gefördert werden: Diese finanzielle Förderung soll mit Landesmitteln erfolgen, indem auf Antrag für diese Kindertagespflegeverhältnisse ein Zuschuss in Höhe von 20 % der 5

5 Kindertagespflegekosten, maximal in Höhe von 20% der in der Richtlinie des Landkreises Rotenburg (Wümme) zur Förderung der Kindertagespflege festgelegten Geldleistung, gewährt wird. Damit erhalten die Familien mit unter dreijährigen Kindern und Betreuungsbedarf aus dem Landesprogramm eine unmittelbare finanzielle Entlastung, die die Inanspruchnahme der Kindertagespflege erleichtert und damit ihre Attraktivität für Eltern steigert. Familien, deren Einkommens- und Vermögenssituation unterhalb der in der Richtlinie des Landkreises Rotenburg (Wümme) zur Förderung der Kindertagespflege festgelegten Grenzen liegt, erhalten im Rahmen der wirtschaftlichen Jugendhilfe weiterhin die Förderung gemäß der Richtlinie des Landkreises Rotenburg (Wümme). 3.4 Personelle Ausstattung Der Landkreis Rotenburg (Wümme) umfasst Einwohner Kinder ( 0 bis 14 Jahre) leben im Landkreis, davon sind im Alter von unter drei Jahren. Derzeit stehen im Landkreis Rotenburg (Wümme) 2 Stellen für die Fachberatung in Kindertageseinrichtungen zur Verfügung. Eine weitere 0,5 Stelle umfasst die Überprüfung, Pflegeerlaubniserteilung und Vermittlung von Tagespflegepersonen. Die Familienservicebüros des Landkreises sollen mit drei Berater/innen (drei Vollzeitstellen Dipl.-Sozialpädagogen) besetzt werden. Es ist angedacht, die bereits vorhandenen Stellen mit den Stellen der Familienservicebüros eng zu verknüpfen, um eine qualitative Zusammenarbeit von Kindertagespflege, Kindertageseinrichtungen, der verschiedenen Träger und dem öffentlichen Jugendhilfeträger zu gewährleisten. Für die Zusammenarbeit zwischen den Berater/innen der Familienservicebüros und den Kindertageseinrichtungen wird pro Woche 1 Stunde Kooperationszeit für die Leitungen der Kindertageseinrichtungen angesetzt. Das Familienservicebüro der Stadt Bremervörde ( Einwohner) soll mit einer 0,5 Stelle (Dipl.-Sozialpädagoge/in) besetzt werden. Die Ko-Finanzierung übernimmt die Stadt Bremervörde. Für die Abwicklung der Förderung der Kindertagespflege wie unter 3.3 beschrieben wird eine 0,5 Stelle Verwaltung benötigt. 4. Statistische Angaben über Anzahl und Alter der Kinder Landkreis Rotenburg (W.) Städte, Gemeinden und Samtgemeinden Geburten im Jahr Auskunft der Meldeämter Stand: Dezember 2006 Geburten im Geburten im Kinder unter 3 Jahr 2005 Jahr 2006 Jahren 1 Stadt Bremervörde Stadt Rotenburg Stadt Visselhövede Gemeinde Gnarrenburg Gemeinde Scheeßel SG Bothel

6 7 SG Fintel SG Geestequelle SG Selsingen SG Sittensen SG Sottrum SG Tarmstedt SG Zeven Landkreis insgesamt: