Umsetzung der Normforderungen an die Messmittel, Aufbau der Werkskalibrierung, Praktische Erfahrungen
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- Karin Schäfer
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1 Austrolab workshop Erstinspektionen und Überwachungen von werkseigenen Produktionskontrollen (WPK s) unter Berücksichtigung der Kalibrierungen von Messmittel am Beispiel CE Kennzeichnung von Bauprodukten. Umsetzung der Normforderungen an die Messmittel, Aufbau der Werkskalibrierung, Praktische Erfahrungen
2 Was ist Kalibrieren? Tätigkeit zur Ermittlung des Zusammenhanges zwischen den ausgegebenen Werten eines Messgerätes oder einer Messeinrichtung oder den von einer Maßverkörperung oder von einem Referenzmaterial dargestellten Werten und den zugehörigen, durch Normale festgelegten Werten einer Messgröße unter vorgegebenen Bedingungen. International Vocabulary of Basic an General Terms in Metrology
3 Warum Kalibrieren Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit der Messergebnisse Ermittlung der Abweichung des Messgerätes Eignung des Messgerätes für die vorgesehene Prüfung
4 Rückverfolgbarkeit Nationales Normal (BEV, PTB) ÖKD Kalibrierung Werkskalibrierung Bezugsnormal Kalibrierstelle (bvfs) Kalibriernormal (bvfs, etc) Prüf- und Messgerät im Labor Messunsicherheit
5 Was ist Messunsicherheit?...ein dem Messergebnis zugeordneter Parameter, der die Streuung der Werte kennzeichnet, die vernünftigerweise der Messgröße zugeordnet werden könnte. der wahre Wert einer Messgröße kann nicht bestimmt werden. jede Messung liefert nur einen Schätzwert des wahren Wertes die Messunsicherheit quantitatives Maß für die Qualität des Messergebnisses
6 Woraus setzt sich die Messunsicherheit zusammen? Streuung der Messwerte des Prüfmittels Auflösung des Prüfmittels Einflüsse der Umgebung Bediener Eigenschaften des Normales (Messunsicherheit, Auflösung,...)
7 Warum Messunsicherheit? dokumentiert die Rückverfolgbarkeit Auswahl des Messmittels für Prüfaufgabe U T / 10 (bzw. T / 5) T... Konformitätsentscheidung zu prüfende Toleranz entspricht das geprüfte Objekt den Anforderungen?
8 Entspricht den Anforderungen -x Y +x erlaubte Toleranz ± x Y... Ergebnis der Kalibrierung
9 Entspricht nicht den Anforderungen Y -x +x -U +U erlaubte Toleranz ± x
10 keine Aussage möglich... Y-x Y+x -U +U erlaubte Toleranz ± x
11 Möglichkeiten Kalibrierung im Werkslabor qualifiziertes und erfahrenes Personal schriftlich festgelegte Kalibrierverfahren kalibrierte Normale Archivierung der Kalibrierergebnisse Externe Vergabe der Kalibrierung national anerkanntes, akkreditiertes Kalibrierlaboratorium Sicherstellung der Rückführung durch Kalibrierscheine
12 Kalibrieren im Werkslabor geeignete Räumlichkeiten geeignetes Normal Messgerät, Maßverkörperung, Referenzmaterial mit höherer Genauigkeit als das zu kalibrierende Messmittel und mit bekanntem Istwert und Messunsicherheit (aus Kalibrierschein) Rückverfolgbarkeit muss gewährleistet sein ausgebildetes Personal / festgelegtes Verfahren Logistik (Überwachung, Kennzeichnung, Archivierung...) Verweis: ÖVE/ÖNORM EN ISO/IEC Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien (Ersatz für EN 45001)
13 Kalibrieren im Werkslabor + externe Kalibrierkosten sind gering + hohe Auslastung des Personals + Nutzung bereits vorhandener Einrichtungen
14 Externe Vergabe der Kalibrierung Eine (oder mehrere) akkreditierte Kalibrierstelle(n) + garantierte Unabhängigkeit + Übernahme der Logistik + feste Kosten + keine Investitionen für Normale + Sicherstellung der Rückführbarkeit
15 Praktische Erfahrungen Problem Kosten fehlendes Bewusstsein im Werkslabor... das haben wir schon immer so gemacht benutzen wir schon seit Jahren die Messwerte passen doch zusammen war aber billiger...
16 Beispiel Werkskalibrierschein Zugprüfmaschine
17 Beispiel Werkskalibrierschein Zugprüfmaschine
18 Beispiel Werkskalibrierschein Zugprüfmaschine
19 Normforderungen ÖNORM EN Prüfverfahren für allgemeine Eigenschaften von Gesteinskörnungen Teil 5: Allgemeine Prüfeinrichtungen und Kalibrierungen
20 Fremdkalibrierung Anforderungen an Kalibrierzertifikat Name der Kalibrierstelle Auftraggeber Ort der Kalibrierung Beschreibung Kalibriergegenstand Kurzbeschreibung Kalibrierverfahren verwendete Normale Kalibrierscheinnummer und Kalibrierstelle der Normale *) *) nur bei nicht akkreditierten Kalibrierstellen nötig Temperatur Daten der Kalibrierung Datum Kalibrierscheinnummer Aussage über Konformität Abweichung des Kalibriergegenstandes Messunsicherheit
21 Eigenkalibrierung Referenznormale - durch ein akkreditiertes Kalibrierlaboratorium kalibriert - müssen als Referenznormal gekennzeichnet - dürfen nur für Kalibrierungen eingesetzt werden Kalibrierprotokoll - was wurde kalibriert - mit welchem Verfahren - welches Normal wurde eingesetzt - Nummer des Kalibrierscheines des Normales - Temperatur während der Kalibrierung - Daten und Ergebnisse der Kalibrierung - Datum der nächsten Kalibrierung - Unterschrift des Bearbeiters - Konformitätsaussage
22 Normale für die Eigenkalibrierung Gewichtsstücke Klasse Fehlergrenze [mg/kg] E1 ±0,5 E2 ±1,5 F1 ±5 F2 ±15 M1 ±50 - Kalibrierung vor erstem Einsatz - Klasse F 1 ; F 2 ; M 1 Kalibrierintervall 1 Jahr - Klasse E 1 und E 2 Kalibrierintervall 2 Jahre
23 Normale für die Eigenkalibrierung Thermometer / Thermoelemente - Kalibrierung vor erstem Einsatz - Glasthermometer Kalibrierintervall 5 Jahre (oder austauschen) - Kalibrierung des Eispunktes (oder eines anderen geeigneten Punktes) 6 Monate nach Inbetriebnahme - Thermoelemente und Platin- Widerstandsthermometer Kalibrierintervall 1 Jahr
24 Normale für die Eigenkalibrierung Längenmessnormale - Endmaße: Rekalibrierintervall 5 Jahre
25 Normale für die Eigenkalibrierung Siebe mit Drahtgewebe müssen der ISO entsprechen Rekalibrierintervall: jährlich
26 Laborgeräte Waagen Gewichtsstücke Thermometer Längenmessgeräte Zeitmesser volumetrische Glasgeräte Öfen Wässerbäder Analysensiebe Formen Flaschenrüttler umlaufende Maschinen schwingende Maschinen Reagenzien - destilliertes Wasser - chemische Reagenzien
27 Waagen Anforderungen Belastbarkeit [g] Skalenteilungswert [g] Fehlergrenze [g] 200 0,001 0, ,01 0, ,1 0, ,
28 Waagen Kalibrierung Durchführung: Aufstellung Wiederholbarkeit Fehler bei außermittiger Belastung Bestimmung der Abweichung über den gesamten Messbereich (inkl. Tariereinrichtung) Rekalibrierintervall: mindestens einmal im Jahr Funktionsprüfung vor jeder Benutzung mit einem kalibrierten Gewichtsstück
29 Längenmessgeräte Anforderungen Messschieber: Anforderung: Skalenteilung 0,1 mm oder genauer ( 150mm/Skt.:0,1 mm erlaubte Abweichung:0,05 mm) Durchführung: Kalibrierung mit Parallelendmaßen Rekalibrierintervall: jährlich
30 Öfen Anforderungen Thermostat-Temperaturregelung ± 5 C Temperatur-Anzeigeeinrichtung deren Bereich und Genauigkeit den Erfordernissen entsprechen
31 Öfen Kalibrierung 1) Temperaturprofil - vier Messpunkte im oberen Drittel - vier Messpunkte im unteren Drittel - ein Messpunkt in der Mitte Rekalibrierintervall: vor Erstbenutzung oder nach Reparaturen von Heizelementen bzw. Thermostaten
32 Öfen Kalibrierung 2) Temperatur im Mittelpunkt Ein Messpunkt in der Mitte des nutzbaren Ofenraumes Rekalibrierintervall: jährlich
33 Analysensiebe Anforderungen Drahtgewebe 1) Vermessung: müssen Toleranzen nach ISO einhalten 2) Vergleichssiebung: Veränderung gegenüber dem ersten Kalibrierwert um < 5 % Lochbleche müssen Toleranzen nach ISO einhalten Jedes Sieb muss gesondert gekennzeichnet werden.
34 Siebe Kalibrierung Allgemein: Sichtprüfung - Beschädigung - Riefenbildung - Verstopfung - Gewebespannung
35 Siebe (Lochbleche) Kalibrierung Lochbleche Durchführung: Vermessen Rekalibrierintervall: alle 2 Jahre
36 Siebe (Drahtgewebe) Kalibrierung Drahtgewebe Durchführung: a) Vermessen b) Funktionsprüfung (Vergleichssiebung)
37 Siebe (Drahtgewebe) Kalibrierung Funktionsprüfung Voraussetzungen: Normalsieb für jede Maschenweite (darf nur für Kalibrierungen eingesetzt werden) Referenzmaterial mit folgender Zusammensetzung: Maschenweite d [mm] Siebdurchgang [%] > 2 * d 100 D ,5 * d 0-5
38 Siebe (Drahtgewebe) Kalibrierung Funktionsprüfung Durchführung: - Referenzmaterial auf Gebrauchs- und Normalsieb (gleiche Siebdauer) trocken sieben - Durchgang wiegen - Berechnung des Durchganges als Masseanteil in [%] - Berechnung der Differenz der Masseanteile Gebrauchssieb - Normalsieb
39 Siebe (Drahtgewebe) Kalibrierung Rekalibrierintervall: a) Vermessen: jährlich b) Funktionsprüfung: abhängig von der Verwendung - alle drei Monate bis genügend Daten über den Verschleiß vorliegen
40 Volumetrische Glasgeräte Anforderungen: Klasse A oder B gemäß ISO 4788 Klasse A: mit Zertifikat keine Kalibrierung nötig Klasse B: Durchführung: Abwiegen von gekochtem Wasser und Temperaturkorrektur (ISO 4788) Rekalibrierintervall: vor Erstverwendung, danach alle 5 Jahre
41 Umlaufende Maschinen Anforderungen / Kalibrierung Anforderungen: Einhaltung der Drehzahl Kalibrierung: Messung der Drehzahl unter Last Rekalibrierintervall: jährlich
42 Kontakt Kalibrierdienst ÖKD 18 Dipl.-Ing. Holger Biermann +43 (0)662 / biermann@bvfs.at
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