EUTER MILCH GESUNDE GESUNDE. e m. ä t. T r. o l. a u Q. f e. Eutergesundheitsüberwachung beim Milchrind und Maßnahmen zur Mastitisbekämpfung

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1 i n j e d e m GESUNDE ä t T r t i o l p EUTER a u Q n f e GESUNDE MILCH 2016 Intervet International B.V., also known as MSD Animal Health. All rights reserved. Intervet Deutschland GmbH ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit D.AT-September2016(5000)122-DACH/COD/0816/0003 Eutergesundheitsüberwachung beim Milchrind und Maßnahmen zur Mastitisbekämpfung Intervet Deutschland GmbH Feldstraße 1a D Unterschleißheim

2 3 1 Einleitung Aufbau und Funktion der Milchdrüse Mastitis Definition Kosten Diagnostische Parameter Zellzahl Mikroorganismen Risikofaktoren für Mastitiden Risikofaktor Infektiöses Agens Haupterreger Kuhassoziierte Mastitiserreger Umweltassoziierte Mastitiserreger Koagulase Negative Staphylokokken Seltene Mastitiserreger Kein Erreger Risikofaktor Zitzenkondition Veränderungen der Zitze und ihre Bedeutung Ursachen für eine schlechte Zitzenkondition Risikofaktor Körperabwehr Mastitis als Herdenproblem Problemkomplexe Kennzahlen der Eutergesundheit Maßnahmen zur Verbesserung der Eutergesundheitssituation Risikoanalyse im Bestand Sanierung Therapeutische Maßnahmen Anwendung der Therapeutika Therapie von Mastitiden in der Laktation Mastitisbekämpfung in der Trockenperiode Färsenmastitiden als Bestandsproblem Ursachen und Risikofaktoren Prophylaktische Maßnahmen Therapeutische Maßnahmen Eutergesundheitsmanagement...35 EINLEITUNG Einer der wichtigsten Bereiche des Tiergesundheitsmanagements ist für nahezu jeden Milchvieh haltenden Betrieb in Deutschland der Umgang mit Störungen der Eutergesundheit. In jedem Milchviehbetrieb müssen Entscheidungen für oder gegen präventive und therapeutische Maßnahmen getroffen werden, bei denen neben dem Wunsch nach einer optimalen Tiergesundheit auch betriebswirtschaftliche, arbeitswirtschaftliche und lebensmittelhygienische Aspekte berücksichtigt werden müssen. Diese Einzelaspekte und das Phänomen, dass zwischen der Durchführung einer präventiven Maßnahme und ihrem erkennbaren Resultat oft relativ viel Zeit vergehen kann, machen deutlich, dass Störungen der Eutergesundheit in Milchviehbetrieben komplexe Probleme darstellen (Schukken et al. 2003). Komplexe Probleme werden aber in der Regel aufgrund ihrer Unüberschaubarkeit nicht systematisch, sondern intuitiv zu lösen versucht. Hierbei werden Entscheidungen auf der Basis von Lieblingsaspekten getroffen! Für ein grundlegenderes Verständnis und eine aus diesem resultierende nachhaltige Verbesserung der Eutergesundheit im Milchviehbetrieb ist aber ein strukturiertes und systematisches Vorgehen notwendig. Diese kleine Broschüre versucht erste Ansätze für eine strukturierte Analyse der Eutergesundheitssituation im Betrieb und für ihre Verbesserung aufzuzeigen. Autor: Prof. Dr. V. Krömker, Hannover, in Zusammenarbeit mit Intervet Deutschland GmbH, Unterschleißheim

3 4 5 AUFBAU UND FUNKTION DER MILCHDRÜSE Die Milchbildung und -abgabe unterliegt einer hormonellen Regulation, die schließlich zum sogenannten Milchejektionsreflex führt. Hierbei wird MASTITIS Definition Die Milchdrüse des Rindes ist ein aus zwei Hälften bestehender Drüsenkörper. Jede Euterhälfte besteht aus zwei - jeweils eine selbständige Einheit darstellenden - Vierteln. Das milchbildende und -leitende Hohlraumsystem eines Viertels setzt sich aus den Alveolen, den Milchgängen, der Drüsen- durch die Reizung von Rezeptoren in der Zitzenwand durch Stimuli wie das Saugen oder Melken ein Erregungsimpuls ausgelöst, der letztlich zur Freisetzung des Hormons Oxytocin ins Blut führt. Das Oxytocin wird zu den Muskelzellen transportiert, die wie ein Korb die Alveolen umschließen Mastitiden sind Entzündungen der Milchdrüse. Sie werden zwar durch Infektionserreger hervorgerufen, stellen ihrem Wesen nach jedoch Faktorenerkrankungen dar. Das bedeutet, dass zur Entwicklung einer Mastitis nicht nur das Vorhandensein von Mastitiserre- Die Entzündung der Milchdrüse wird durch zwei Parameter festgelegt: Der Nachweis von Mikroorganismen sowie die entzündliche Reaktion des Euterviertels zisterne, der Zitzenzisterne und dem Zitzenkanal und löst deren Kontraktion aus, was darin resultiert, gern notwendig ist, sondern dass eine Vielzahl anderer zusammen. Die in den Alveolen gebildete Milch dass die Milch aus dem Drüsenteil in den Zister- Faktoren die Entstehung begünstigen müssen, um gelangt aus dem Drüsenteil über den Zisternenteil nenteil gepresst wird, aus dem sie abgemolken eine Neuerkrankung auszulösen. durch die Zitze nach außen. Über den mit einem werden kann. Um einen Liter Milch zu bilden, müs- stark verhornenden, mehrschichtigen Plattenepithel ausgekleideten Zitzenkanal steht die Zitzenzisterne also in Verbindung mit der äußeren Umwelt. sen 500 l Blut die Milchdrüse durchströmen. Man unterscheidet zwischen klinischen und subklinischen Euterentzündungen. Die klinische Mastitis ist durch eine sichtbar veränderte Milch gekennzeichnet. Hier werden drei Schweregrade unterschieden leicht: nur Sekretveränderungen, mittel: mit lo- Zellgehalt der Milch euterpathogene Mikroorganismen + 1 Läppchen, stark vergrößert 2 Eutervene 3 Euterarterie 4 Drüsenlappen 5 Alveolen, geschnitten 6 Zellen 7 Drüsenzelle 8 Blutgefäß 9 Basalmembran 10 Korbzellen 11 Fettkügelchen 12 Korbzellen 13 Kapillaren 14 Alveolarlumen kalen Veränderungen an der Milchdrüse, schwer: mit Allgemeinstörungen. Bei subklinisch erkrankten Eutervierteln sind zwar keine Symptome oder Veränderungen des Sekretes erkennbar, der Zellgehalt der Milch ist jedoch erhöht und der auslösende Erreger kann in der Regel nachgewiesen werden. Somit wird die Diagnose Mastitis durch zwei Parameter festgelegt. Zum einen durch den Nachweis des entsprechenden Mikroorganismus und zum anderen durch das Vorliegen einer entzündlichen Reaktion des entsprechenden Euterviertels (Tab. 1). Der Entzündungsnachweis kann neben der Feststellung der Anzahl von < Zellen/ml normale Sekretion (NS) > Zellen/ml unspezifische Mastitis (US) latente Infektion (LI) Mastitis (M) Diese Definition gilt für die Untersuchung von Viertelgemelksproben, die zur üblichen Melkzeit aus dem Anfangsgemelk von Kühen in normaler Laktation entnommen werden. körpereigenen Zellen in der Milch auch durch andere Parameter geführt werden (Elektrische Leitfähigkeit der Milch, Nachweis verschiedener Enzyme etc.). Die weltweit anerkannte Definition der Diagnose Mastitis basiert aber auf dem somatischen Zellgehalt der Milch (DVG 2002). Tab. 1 Mastitis-Diagnostik anhand zytologisch-mikrobiologischer Befunde DVG, 1994 Abb. 1 Anatomische Zeichnung einer Milchdrüse Quelle: Landfreund

4 6 7 Kosten Mastitiden sind die Erkrankungen in Milchviehherden, die aufgrund ihrer umfangreichen Verbreitung nicht nur die größten krankheitsbedingten ökonomischen Verluste in Milchviehbetrieben verursachen, sondern auch häufig für den größten Antibiotikaverbrauch in diesen Betrieben verantwortlich sind. Euterentzündungen führen zu Milchleistungsminderungen der betroffenen Drüsenkomplexe, die bis zur totalen Stagnation der Milchproduktion auf diesem Viertel führen können. Im Mittel sinkt die produzierte Milchmenge von erkrankten Drüsenvierteln um ca. 30 %. Im Gegenzug können die benachbarten Drüsenviertel diesen Verlust durch Mehrleistung von bis zu 15 % in 14 Tagen zum Teil kompensieren. Der Umfang des Milchleistungsrückganges ist von der Art des verursachenden Erregers, dem Umfang der Schädigung, dem Zeitpunkt der Schädigung, dem Alter der Kuh und der Anzahl erkrankter Euterviertel abhängig. Neben dem Leistungsrückgang fallen Kosten für therapeutische Maßnahmen, für Hemmstoffmilch, für Mehrarbeit 4 % und insbesondere für eine erhöhte Remontierungsrate aufgrund von Störungen der Eutergesundheit an (Krömker 2000, Seegers et al. 2003). Abb. 2 Wirtschaftliche Verluste durch Mastitis (Milchviehbetrieb 100 Kühe, kg Laktationsleistung, 30 % Remontierungsrate, ca Zellen/ml HSM, 40 % klin. Mastitisfälle tisfälle = 19800,- Mastitisgesamtkosten Untersuchungen aus Niedersachsen kommen zu dem Ergebnis, dass die mastitisbedingten Kosten und nicht erwirtschafteten Gewinne jeden Liter produzierter Milch mit ca. zwei Cent belasten (EGD 2003). Auch wenn eine vollständige Realisierung dieser Beträge sicher nicht wahrscheinlich wäre, zeigen Spitzenbetriebe, dass eine Realisierung von mindestens einem Cent pro kg Milch auch bei sehr hohen Leistungen möglich ist. 3 % 1 % 1 % 37 % verringerte Milchproduktion Remontierungskosten 7300 Arzneimittel 850 Hemmstoffmilch 585 Tierarztkosten 230 Mehrarbeit % Diagnostische Parameter Zellzahl Neben Infektionen können auch noch andere Faktoren zu einem Anstieg der Zellen in der Milch führen. Zumeist sind diese Veränderungen aber Eutergesunde Kühe scheiden über die Milch einen so gering ausgeprägt, dass eine Fehlbeurteilung geringen Anteil an körpereigenen Zellen aus. Die durch die Anwendung der o.a. Mastitisdefinition Aufgabe dieser überwiegend aus dem Blut stammenden Zellen besteht in einer Beteiligung an der Zellzahl zu ermöglichen, sind Angaben zum nicht erfolgt. Um eine mastitisorientierte Aussage der Infektionsabwehr des Euters. Als Zellzahl wird Zellgehalt auf Viertelgemelksebene erforderlich. die Gesamtheit der Blut- und Gewebszellen pro Damit stellt im Milcherzeugerbetrieb der Schalmtest (auch California Mastitis Test) ein einfaches ml Milch bezeichnet. Bei einem Infektionsgeschehen sei es klinisch oder subklinisch kommt es und kostengünstiges Mittel der Wahl bei der im Zuge der aktivierten Immunabwehr zu einem Kontrolle des Milchzellgehaltes auf Viertelebene Anstieg dieses Zellgehaltes in der Milch, er lässt dar (Schalm 1960) (Abb. 3). Einzelgemelkszellzahlen, die im Rahmen der Milchleistungsprüfung also Rückschlusse auf den Gesundheitszustand der Milchdrüse zu. Eine Mastitis kann zum Ausschwemmen mehrerer Millionen Zellen pro ml lung der Eutergesundheitssituation einer Herde ermittelt wurden, können und sollten zur Beurtei- Milch führen, der Anteil der Leukozyten an der genutzt werden. Die Zellgehalte der Herdensam- Gesamtzellzahl steigt dabei auf über 90 %. Man melmilch sind zur Interpretation der Euterge- geht davon aus, dass mehr als Zellen/ml sundheit einer Milchviehherde in der Regel nicht im Einzelgemelk auf eine Erkrankung des Euters ausreichend. hindeuten (Schröder 2003). = < Zellen/ml = > Zellen/ml = ca Zellen/ml en/ml ++ = ca Zellen/ml Abb. 3 California Mastitis Test (CMT)

5 8 9 Mikroorganismen Kontamination durch Umgebungskeime ge- Jeder aus infizierten Drüsenvierteln isolierte Eine langfristig erfolgreiche Mastitisbekämpfung Grundlage einer Mastitisbehandlung muss stets wonnen werden. Ein Teil der in Mastitislaboren Mastitiserreger weist auf Keimreservoire und ist nicht durch sachgerechte Therapie zu errei- eine exakte Feststellung des verursachenden eingehenden Proben sind mit Schmutzkeimen Infektionswege im Betrieb hin und gibt damit chen, sondern nur durch Maßnahmen, die die Erregers sein. Der Nachweis der krankmachen- verunreinigt, so dass eine exakte Feststellung Aufschluss über hygienische Probleme und Neuinfektionsrate im Betrieb senken (Haltungs- den Keime ermöglicht zum einen die Abschät- des die Mastitis auslösenden Erregers nur Verbesserungsmöglichkeiten im Management. und Melkhygiene). Solche Maßnahmen können zung des zu erwartenden Heilungserfolges und schwer möglich ist. (s. Abb 4 und Tab. 2) Somit geben auch Herdenuntersuchungen oder durch Kenntnis der maßgeblichen Mastitiserreger erlaubt über die Erstellung eines Antibiogramms die Stichprobenuntersuchung in regelmäßigen eines Betriebes eingeleitet werden. Da sie vor al- die Auswahl des anzuwendenden Antibioti- Die Entnahme von Viertelgemelksproben zur Abständen hilfreich Aufschluss (z.b. 1 x jährlich lem auf die Neuinfektionsrate im Betrieb wirken, kums. Zum anderen geben diese Befunde auch bakteriologischen Untersuchung bei klinischen 10 % der Tiere einer Herde). In Milchbetrieben kann ihr Erfolg oft nicht kurzfristig an der Anzahl einen ersten Aufschluss über Keimreservoire Mastitisfällen oder zum Trockenstellen gehört in mit zufriedenstellender Eutergesundheit genügt klinischer Mastitisfälle oder der Zellzahl der im Betrieb und damit Anstöße zur Optimierung vielen Betrieben längst zum Standard. Die Er- in der Regel die Untersuchung der Sekrete klini- Herdensammelmilch abgeschätzt werden. Ihre des Managements. Neben der Untersuchung im gebnisse dienen bislang vor allem zur Auswahl scher Mastitisfälle. disziplinierte Umsetzung wird sich aber langfris- klinischen Krankheitsfall ist auch die Stichpro- von Therapeutika oder zur Bestätigung einer tig umso erfolgreicher auswirken. benuntersuchung in regelmäßigen Abständen Merzungsentscheidung. Auch wenn dieses sinnvoll und aufschlussreich. Um diejenigen Vorgehen als richtig zu bewerten ist, werden die Erreger zu identifizieren, die für eine Mastitis aus bakteriologischen Untersuchungen abzulei- verantwortlich sind, muss eine Viertelanfangsge- tenden Erkenntnisse dadurch nicht ausgeschöpft. melksprobe keine Einzelgemelksprobe ohne Tab. 2 Anleitung zur sachgerechten Milchprobenentnahme Geräte Durchführung Haushaltspapiertücher (Einweg) für Vor- und Zitzenkuppenreinigung Brennspirituslösung (70 %) zur Desinfektion Einweghandschuhe sterilisierte und beschriftete Reagenzgläser mit Stopfen à 12 ml neben dem Melkpersonal eine zusätzliche Person zur Probenentnahme Vormelken der ersten Milchstrahlen in ein Vormelkgefäß trockene Reinigung der Zitze/Euter mit Einwegpapier Desinfektion der Zitzenspitze und der Zitzenkanalöffnung mit brennspiritusgetränktem Einmal-Haushaltspapier (zuerst die grubenfernen Viertel, dann grubennah) Probennahme (Röhrchen schräg, keine Berührung mit Zitze oder Tier, erst grubennahe Viertel, dann grubenfern, Röhrchen sofort verschließen) Abb. 4 Entnahme Viertelgemelksprobe

6 10 11 Risikofaktoren für Mastitiden tung wenig oder gar nicht beeinflussbar (Zitzenposition, Alter des Tieres etc.). Über Maßnahmen des Risikofaktor Infektiöses Agens umweltassoziierten Keimen und opportunistischen Hautbesiedlern in den Vordergrund. Diese Für die Entstehung von Mastitiden existieren un- Managements lassen sich jedoch drei Risikofaktor- Haupterreger Verschiebung des Mastitiserregerspektrums ist terschiedliche Risikofaktoren, die die Chance eines gruppen maßgeblich beeinflussen. Hierzu gehören Im Verlauf der letzten Jahre zeigt sich ein deutli- zum einen durch die inzwischen weit verbreitete Drüsenkomplexes auf die Entstehung dieser Er- die Risikofaktorgruppen Infektiöses Agens, Zit- cher Wandel hinsichtlich des am Mastitisgesche- Anwendung von Vorbeugemaßnahmen (Zitzendes- krankung beschreiben. Die zugehörigen Risikofak- zenkondition und Körperabwehr. Diese Begriffe hen in Milchviehbetrieben beteiligten Keimspek- infektion nach dem Melken, Trockenstellen unter toren können viertelspezifisch, tierspezifisch oder subsummieren eine Vielzahl von Risiken im Betrieb trums. Waren in der Vergangenheit vor allem die antibiotischem Schutz, Optimierung der Melkma- bestandsspezifisch sein. Manche sind kurzfristig, und beim Einzeltier und ermöglichen ein differen- so genannten kuhassoziierten Mastitiserreger wie schinenfunktion) und zum anderen durch geänder- einige nur langfristig beeinflussbar (Boxenhygiene ziertes Vorgehen in der Problemanalyse und in der Staphylococcus aureus, Streptococcus agalactiae te Haltungsbedingungen (Zunahme von Laufstäl- vs. Zucht) und andere sind in der Individualbetrach- Maßnahmenempfehlung. und Streptococcus dysgalactiae für das Auftreten len, Abnahme der Weidehaltung) zu erklären (DVG von Euterentzündungen verantwortlich, treten 2002). heute Infektionen des Euters mit so genannten % bakt. pos. Proben KNS Sc. uberis Sc. S (sonstige) Sc. D S. aureus Sc. dysgalactiae Coliforme E. coli Sc. agalactiae Hefen Prototheken 10 5 > 1 % 0 Abb. 5 Mastitiserregerverteilung Niedersachen Viertelanfangsgemelke, Daten aus Gesamtbetriebsuntersuchungen, n = EGD, 2003

7 12 13 Kuhassoziierte Mastitiserreger regelrecht der Angreifbarkeit durch Antibiotika. S. Gummiteile, Melkanlage überprüfen, Dippen nach (Smith & Hogan 1993). Einen ebenso essentiellen Unter kuhassoziierten Erregern versteht man aureus-infektionen können zu einer bis zu 45 % pro dem Melken mit einem zugelassenen Dippmittel, Anteil an der Entstehung der so genannten Um- solche, die aus euterkranken Milchdrüsenvierteln Viertel und 15 % pro Kuh herabgesetzten Milchleis- wenig Lufteinbrüche beim Melken), aber auch das weltmastitiden haben die Abwehrsituation der loka- stammen und vor allem während des Melkens tung führen. Während die Tiere durch eine konstant Verhindern von Zitzen- und euternahen Verletzungen len Keimeintrittspforte - der Zitze - und die Gesamt- über Melkerhände, Zitzengummis und Milch von hohe Zellzahl auffallen, sind klinische Mastitiden und die Fliegenbekämpfung in den Sommermo- abwehrsituation des Tieres respektive der Herde. Kuh zu Kuh verbreitet werden. Zu den klassischen selten. Wird die Infektion frühzeitig erkannt, kann naten. Die infizierten Tiere sind von der gesunden Umweltkeime sind v.a. bei abwehrschwachen Tieren kuhassoziierten Mastitiskeimen zählt Staphylo- eine gezielte Therapie die Rückbildung der Gewe- Herde abzutrennen und sollten zuletzt gemolken in der Lage, Euterentzündungen hervorzurufen. Aus coccus aureus. Dieser Erreger besiedelt vor allem beschäden bewirken; chronische Infektionen führen werden, therapieunwürdige Tiere mit deutlichen diesem Grund treten Neuinfektionen mit umwel- Läsionen der Zitzenhaut und den Zitzenkanal und hingegen zur irreversiblen Zerstörung des Milch- Veränderungen des Eutergewebes müssen separiert tassoziierten Erregern gehäuft zu Beginn und zum wird beim Melken von Tier zu Tier übertragen. Beim drüsengewebes. Generell sind aber die erzielbaren und mittelfristig gemerzt werden. Ende der Trockenphase auf. Besonders infektions- Eindringen des Keimes in die Milchdrüse wird das Heilungsraten unter Anwendung sachgerechter begünstigend wirken Stoffwechselstörungen und Drüsengewebe erheblich geschädigt. S. aureus Therapien in der Laktation mindestens 20 % Ebenfalls den kuhassoziierten Keimen werden die ihnen vorausgehenden Haltungs- und Fütte- bildet tiefe Infektionsherde in den Milchkanälen, die geringer als bei anderen Mastitiserregern. Streptococcus agalactiae (Sc. B,»Gelber Galt«), rungsmängel. Bei Bestandsproblemen, die durch mit Abkapselung der Erreger und Abszessbildung Um ein Ausbreiten des Keimes im Betrieb zu Streptococcus canis und zumindest einige Stämme umweltassoziierte Keime provoziert werden, muss einhergehen. verhindern, ist ein striktes Hygieneprogramm von Streptococcus dysgalactiae (Sc. C) zugeordnet. also die kritische Betrachtung und Optimierung des einzuhalten. Dazu zählt eine gute Euterhygiene Sie werden wie S. aureus beim Melken von Tier Managements im Vordergrund stehen, die alleinige Durch das Abkapseln entzieht sich der Keim (Melkhandschuhe, regelmäßiger Tausch der zu Tier übertragen. Die Maßnahmen zur Bekämp- Therapie erkrankter Euterviertel ist nicht geeignet, fung entsprechen im Wesentlichen denen von S. das Mastitisproblem zu lösen. Zu den Umwelterre- aureus. Sc. agalactiae, Sc. canis und Sc. dysgalactiae gern gehören einige Streptokokkenstämme wie Sc. reagieren sensibel gegenüber Penicillin-Präparaten. uberis und Enterokokken und coliforme Keime wie Ihre Verbreitungsintensität im Betrieb ist, vor allem z.b. E. coli, Klebsiella spp. und Enterobacter spp. bei Sc. agalactiae, sehr hoch sofortiges Handeln Während Sc. uberis gehäuft unter Weide- und Stroh- ist geboten. Im Einzelfall treten auch Stämme von haltungsbedingungen auftritt stellt Rinderkot ein gro- Mikroorganismen, die zu den klassischen umwel- ßes Enterokokkenreservoir dar. Auch die coliformen tassoziierten Mikroorganismen gezählt werden, im Keime sind regelmäßig im Kot zu finden. Klebsiellen Betrieb mit kuhassoziierten Übertragungen auf. Mit treten zudem noch gehäuft in Sägespäne, Biogas- Hilfe moderner Stammvergleichstechniken können anlagensubstrat oder Torfeinstreu auf, wenn die Ein- diese identifiziert werden. streu keine gute Qualität aufweist (hohe Restfeuchte, feuchte und warme Lagerung). Auch hier besteht Umweltassoziierte Mastitiserreger während abwehrschwächenden Situationen eine Umweltassoziierte Erreger stammen aus dem besonders hohe Empfänglichkeit. So sind die wich- Umfeld der Tiere (Boxeneinstreu, Laufflächen etc.), tigsten Infektionszeitpunkte das Trockenstellen, der ihre Übertragung findet v. a. im Stallbereich statt. kalbungsnahe Zeitraum und die Frühlaktation. Es tre- Die Verbreitung von Umwelterregern ist also von ten sowohl klinisch als auch subklinisch verlaufende hygienischen Faktoren abhängig (hoher Keimdruck) Fälle auf, wobei die klinischen Symptome auch lange

8 14 15 nach der Infektion auftreten können. Bis zu 50% Keimen verläuft als extrem schwere sog. Colimas- chende Potential der zu dieser Gruppe gehörenden Kein Erreger der Erkrankungen heilen spontan ohne Behandlung. titis mit deutlicher Beeinträchtigung des Allge- Bakterien ist sehr unterschiedlich. Sie treten gehäuft trotz einer somatischen Zellzahl von > Einige der Streptokokken besitzen Mechanismen, meinbefindens des Tieres (Fieber), die sofortiger bei Störungen der Zitzenkondition und bei erstlaktie- Zellen/ml. Mit eutergesünder werdenden Milchher- die das Bakterium vor dem Angriff durch Antibiotika Behandlung bedarf. Gerade bei der Entstehung der renden Tieren als Mastitiserreger auf. Bei klinischen den, die kuhassoziierte Mikroorganismen erfolgreich schützen. Somit ist ein Resistenztest keine Garantie Colimastitis spielt die Immunsituation der Tiere, be- Entzündungen sollte eine antibiotische Behandlung bekämpft haben und deren Kühe eine funktionieren- für einen Behandlungserfolg. einflusst durch Haltung, Fütterung, Konstitution und erfolgen. In der Regel verlaufen KNS-Infektionen je- de Körperabwehr aufweisen, nehmen diese Befun- Klima eine entscheidende Rolle. doch subklinisch, die Zellzahl des erkrankten Viertels de zu. Bei klinischen Mastitiden können zwischen Die beste Chance für eine erfolgreiche Vorbeugung ist gegenüber der gesunder Viertel um das 2- bis 25 und 50 % der Sekrete ohne Erregernachweis ist bei einem guten Herdenmanagement gegeben. Koagulase Negative Staphylokokken 3-fache erhöht. bleiben. Hierzu gehören geringe Schwankungen in der Ver- Eine dritte ihres Keimreservoirs nach beschrie- sorgung der Tiere während Laktation und Trocken- bene Gruppe stellen die Koagulase Negativen Seltene Mastitiserreger Als mögliche Ursachen kommen in Frage (Reihung periode und eine gleichmäßig gute Hygiene im Stall Staphylokokken dar (KNS, in den Berichten der Mycoplasmen: Sie verursachen hochansteckende nach Bedeutung): sowie bei der Vorreinigung vor dem Melken. Labore manchmal nur als Staphylokokken ausge- klinische Mastitiden mit akutem bis chronischem Keimzahlen unter der Detektionsgrenze der Diag- wiesen). Bei diesen Bakterien handelt es sich um Verlauf und sind therapeutisch nicht beeinflussbar. nostik (meist 100 KbE/ml). Ein geringer Anteil aller Infektionen mit coliformen Bewohner der Zitzenhaut der Tiere. Das krankma- Ein gehäuftes Auftreten klinischer Fälle innerhalb einer Herde ist möglich. Zum Nachweis von My- Toxinbildner: Bestimmte Keime (z.b. E. coli) ent- coplasmen sind spezielle Untersuchungstechniken wickeln ihre krankmachende Wirkung, indem sie erforderlich. Ihre Bekämpfung basiert somit auf zerfallen wobei Toxine freigesetzt werden. Beim hygienischer Optimierung, Separation infizierter Tiere Auftreten von klinischen Symptomen sind somit und Merzung. eventuell keine Erreger mehr nachzuweisen. Hefen: Hefemastitiden entstehen insbesondere bei Hemmstoffe: Körpereigene oder durch Therapie dem unsachgemäßen und unhygienischen Einbrin- entstandene Hemmstoffe in der Probe können den gen von Medikamenten in das Euter. Ein Therapeuti- Nachweis der Erreger im Labor verhindern. kum steht derzeit nicht zur Verfügung. Ihr Auftreten gibt somit immer Hinweise auf eine unzureichende Phagozytose: Ein großer Teil der Keime wurde be- therapeutische Anwendungshygiene. In erster Linie reits durch körpereigene Fresszellen deaktiviert. Die sollte eine Ausmelktherapie mit der Unterstützung Anzahl lebender Keime in der Probe ist zur Differen- von Ocytocin erfolgen. zierung zu gering. Prototheken: Es handelt sich um Algen, die Masti- Seltene Erreger, die nur durch bestimmte Änderun- tiden hervorrufen können. Eine Prädisposition sind gen der Diagnostik (andere Nährmedien, andere stark vorgeschädigte Euter. Sie treten aber auch als Bebrütungsbedingungen, andere Diagnostik) nach- Kontaminanten auf. Risikofaktoren sind die für Hefen gewiesen werden können. genannten aber auch hotspots der Protothekenvermehrung im Stall (feuchte Zonen, Protothekenkontaminierter Kalk für die Boxeneinstreu).

9 16 17 Risikofaktor Zitzenkondition Veränderungen der Zitze und ihre Bedeutung Wenn mehr als 20 % aller Kühe eines Betriebes das Blut und die Lymphe nach oben massiert und Der beobachtbare Zustand der Zitze wird als solche Veränderungen aufweisen (bei Blutungen damit die Beeinträchtigung der normalen Blutver- Die Zitzen des Rindereuters stellen die wichtigs- Zitzenkondition bezeichnet. Zitzen sollten nach maximal 10 %) liegt ein Zitzenkonditionsproblem sorgung der Zitze in engen Grenzen hält, können te Abwehrbarriere gegenüber dem Eindringen Abnahme des Melkzeuges genauso wie vor dem vor, das sowohl das eigentliche Melken nachteilig die lokalen Abwehrsysteme intakt bleiben. Trotz von Euterentzündungserregern in die Milchdrüse Melken aussehen (rosa, glatt, trocken usw.). Alle beeinflusst, als auch das Risiko für Euterentzün- optimaler Pulsierung, die neben den speziellen und damit von Euterentzündungen dar (Wendt Anzeichen, die auf eine eingeschränkte Blutver- dungen erheblich erhöht. In solch einem Fall soll- morphologischen Eigenschaften der Kühe (Zit- 2000). Mehrheitlich gelangen die Mastitiser- sorgung der Zitze hinweisen, sind unerwünscht te eine Ursachenforschung durchgeführt werden zenlänge, Zitzendurchmesser) von technischen reger über den Zitzenkanal in die Milchdrüse. und weisen auf ein erhöhtes Risiko für die (Details unter Parametern der Melkanlage (Zitzengummityp, Um dieses Eintreten zu verhindern, besitzt die Anheftung an und für den Eintritt von Mastitiser- Vakuumversorgung, Pulsationscharakteristik) Rinderzitze eine Vielzahl von Abwehrmechanis- regern in die Zitze hin. Verschiedene sichtbare Ursachen für eine schlechte Zitzenkondition beeinflusst wird, kann die dauerhafte Integrität men. Hierzu gehören Faktoren wie das ständige Veränderungen der Zitzenkondition können nach Beim maschinellen Melken wird die Kraft eines des Zitzengewebes nur dadurch sichergestellt Herausschwemmen von Milch und eingedrun- Abnahme des Melkzeuges (Kurzzeiteffekte) oder applizierten Vakuums zur Überwindung des werden, dass die Anwendung des Vakuums genen Mikroorganismen durch den Milchentzug, auch in der Zwischenmelkzeit (Langzeiteffekte) Zitzenkanalwiderstandes genutzt. Da sich die zeitlich befristet erfolgt. Bei Zitzenkonditionspro- das schnellstmögliche Schließen des Zitzenka- festgestellt werden Vakuumeinwirkung nicht auf den unmittelbaren blemen müssen also sowohl die Vorbereitung der nals nach Beendigung des Melkens, die ständige Bereich der Zitzenöffnung beschränken lässt, ist Kühe vor dem Melken (ausreichend stimuliert, Versorgung der Zitzenspitze mit frischen Abwehr- auch das umgebende Gewebe der Applikation trockene Zitzenhaut), die Pulsierungseigenschaf- zellen aus dem Blut der Kuh, sowie der regelmäßige Ersatz des Keratins im Zitzenkanal nach jedem Milchentzug. Diese Eigenschaften können nur aufrechterhalten werden, wenn das Zitzengewebe kontinuierlich mit frischem, sauerstoffreichem Blut versorgt wird. Durch das maschinelle Melken kann diese Versorgung behindert oder kurzfristig verhindert werden. Veränderungen der Zitzenkondition durch den maschinellen Milchentzug Verfärbungen (rot, blau) des Vakuums ausgesetzt. Hierbei kommt es zunächst zur Beeinträchtigung der Blutzirkulation, die überwiegend Venen und Lymphgefäße betrifft, wodurch die Abflussmöglichkeiten reduziert werden. Somit führt die Anwendung des Vakuums zur vermehrten Ansammlung von Gewebeflüssigkeit in der Zitzenspitze. Dieser vermehrten Flüssigkeitsansammlung im Gewebe ten aber auch die Melkdauer kritisch überprüft werden. Neben dem maschinellen Milchentzug kann das Ringbildungen und Einschnürungen am Zitzenschaft aber v.a. an der Zitzenbasis wird durch massierendes, zyklisches Öffnen und Schließen des Zitzengummis entgegen gewirkt Zitzengewebe und insbesondere die Zitzenhaut auch durch Einflüsse aus dem Haltungsumfeld der Tiere (Boxeneinstreu, Wetter, Schmutz, Allergien etc.) und durch Infektionen (Warzen, Rinder- Blutungen (punktförmig oder größer) Ödeme (Verfestigung des Gewebes durch die Einlagerung von Blut, Lymphe und Gewebsflüssigkeit in die Zitze) (Pulsierung). Wenn eine effektive Pulsierung nicht gelingt, können maschinelle Melksysteme die lokalen Abwehrsysteme im Zitzenbereich nachhaltig schädigen und die Melkeigenschaften (ins- flechte etc.) nachteilig beeinflusst werden. Am häufigsten sind jedoch Veränderungen der Zitze durch den maschinellen Milchentzug. Quetschungen Hyperkeratosen (ring-warzenartige Zubildungen an der Zitzenkanalöffnung) besondere Ausmelkgrad, Melkdauer und Zitzenkondition) nachteilig beeinflussen. Nur wenn sich das Zitzengummi unmittelbar unter der Zitzenspitze schließt und die in der Saugphase in der Zitzenspitze angesammelte Gewebsflüssigkeit,

10 18 19 Auch wenn technisch einwandfreie Voraussetzungen für das maschinelle Melken gegeben sind, kann es sein, dass die feststellbaren oben beschriebenen Veränderungen der Zitzenkondition darauf hinweisen, dass in der jetzigen Ausstattung der Anlage ein an die morphologischen Eigenschaften der Zitzen der gemolkenen Tiere angepasstes Melken nicht gelingt. Diese Eigenschaften werden in der DIN/ISO für Melkanlagen nur bedingt erfasst. So kann eine DIN/ISO konforme Anlagenausstattung nicht in jedem Fall eine effektive Pulsierung sicherstellen. Um diese zu erreichen, sollte vor Inbetriebnahme einer Anlage durch Kontrolle der Zitzeneigenschaften die Basis für die Auswahl der technischen Einstellungen der Anlage geschaffen werden. Eine Melkmaschine Milchtier (Tierverhalten) Nassinspektion (beim Melken) Milchabgabeverhalten Optimierung des Melkverhaltens setzt diese Abstimmung voraus. Hierzu ist vor allem eine Verbesserung der Kraftübertragung auf das zu massierende Zitzengewebe durch ein angepasstes Zitzengummi (Kopfhöhe, Kopfbohrung, Schaftweite und -form, Einfaltdruck) notwendig. Hinzu kommt, dass bei Milchkühen Gewöhnungs- und Anpassungsprozesse der Zitzen an die Melktechnik vorkommen, die eine schnelle Optimierung verhindern und häufig Anpassungen in mehreren Schritten erfordern. Da bislang keine Messergebnisse vorliegen, die alle oben dargestellten Interaktionsmöglichkeiten berücksichtigen, kann die optimale Kombination nur durch Probieren gefunden werden. Maschinenkontrolle (gem. DIN/ISO 5707, mind. 1 x jährlich) Dimensionierung (entspr. Melkzeuganzahl, Tiermaterial) Gummiteile (Alter, Flexibilität) Zitzengummi (angepasst Weite, Länge) Vakuumstabilität (Schwankung < 2 kpa) Eintritt in den Melkstand (zügig) Abkoten im Melkstand (gering und < 5 %) Wiederkauaktivität im Melkstand (hoch) Abwehrbewegungen beim Melken (gering) Milchflusscharakteristik im Leitungssystem (möglichst laminar) Vakuumhöhe (wie angegeben) Vakuumstabilität (Schwankung < 2 kpa) ) Melkdauer (10 kg = 5 min, für je 5 kg Milch mehr plus 1 min; für 15 kg = 6 min) Ausmelkgrad (Nachgemelk mit der Hand in 30 sec < 0,3-0,5 kg) Abfall von Melkzeugen (< 5 % der Kühe) Tab. 3 Überprüfung des maschinellen Milchentzugs Eine gute Zitzenkondition sichert einen zügigen und vollständigen Milchentzug und kann das Risiko für Euterentzündungen erheblich senken. Eine gute Zitzenkondition setzt eine sachgerechte Vorbereitung der Kuh vor dem Melken (60-90 sec. Stimulation (z.b. 15 sec. Vormelken und Reinigen, sec. Wartezeit), trockene Zitzenhaut), aber auch eine effektive Pulsierung durch das Melksystem voraus. Da die Pulsierung nicht allein von technischen Kriterien, sondern vielmehr von der richtigen Abstimmung der Technik auf die Tiere abhängig ist, sollte vor der Installation einer neuen Melkanlage, spätestens aber nach Inbetriebnahme einer Anlage die Zitzenkondition sachgerecht überprüft und etwaige Mängel durch Anpassung der Melkarbeit und des Melksystems abgestellt werden. Risikofaktor Körperabwehr Neben den lokalen Abwehrmechanismen der Zitze basiert die Fähigkeit der Kuh Neuinfektionen der Milchdrüse abzuwehren und bestehende Infektionen zu begrenzen oder gar zu eliminieren auf körpereigenen Mechanismen der Infektabwehr (z.b. der Aktivierung und Freisetzung von Fresszellen), deren Funktion vom Status der Kuh mitbestimmt wird. Verschiedene Arbeiten zeigen, dass das Risiko für das Auftreten von Mastitiden und für die Wahrscheinlichkeit einer Heilung nach Anwendung therapeutischer Maßnahmen in einem proportionalen Verhältnis zur Abweichung von einem physiologischen Gleichgewichtszu- Melkarbeit (Soll) Tieransprache (umgänglich) Vormelken und Vorgemelkskontrolle (Vormelkbecher) Zitzen- und Euterreinigung (trocken mit Einmalpapier, gute Grundsauberkeit, Euterhaare geschoren) Anrüsten (vollständig = mind. 60 sec inkl. Vormelken, Reinigung und Wartezeit) Maschinenkontrolle (Vakuumhöhe, hyg. Status) Ansetzen des Melkzeugs (< 1,5 min nach Stimulationsbeginn, ohne Luftansaugen) Positionierung (Zitzenbecher senkrecht unter den Zitzen, Zitzengummis/ Schläuche nicht verdreht) Nachmelken (unnötig bei genügender Stimulation eutergesunder Tiere) Abnahme des Melkzeugs (kein Blindmelken, Kontrollgriff, Abschalten des Vakuums, Belüften des Sammelstücks, sanftes Abnehmen des Melkzeugs) Zitzendesinfektion (unmittelbar nach Abnahme, Hautpflege genauso wichtig wie Desinfektion, hyg. Kontrolle des Dippbechers) Zwischendesinfektion (Kosten-Nutzen) Fütterung (im Anschluss an die Melkarbeit zur Verminderung der Kontamination) Reinigung und Desinfektion der Anlage

11 20 21 stand steht. In Milchviehbetrieben wird das häufig durch eine Zunahme klinischer Mastitisfälle bei überwiegend gleichbleibenden Neuinfektionsraten sichtbar. Dies stützt die Annahme, dass nur im physiologischen Gleichgewicht der Organfunktionen die genetisch fixierte maximale Abwehrleistung zur Verfügung steht. Im weitesten Sinn sind Mängel der Haltung, der Fütterung förmigkeit der Trockensubstanzaufnahme) in einem deutlich zeitnaheren Zusammenhang zu erhöhten Neuerkrankungsraten der Milchdrüsen oder zu verminderten Heilungsraten. Neben den gelegentlich vorkommenden Spurenelementund Vitaminmangelsituationen, sind vor allem grundlegende Fütterungsfehler (Energiemangel, Energieüberschuss, Strukturmangel, Eiweißüber- MASTITIS ALS HERDENPROBLEM Problemkomplexe Die Eutergesundheitsprobleme in Milchviehherden werden durch die vorhandenen Mikroorganismen, durch das Niveau der Standardarbeiten (Stall- und 1. Obgleich die Zellzahl der Herdensammelmilch niedrig ist (z.b. < Zellen/ml), treten viele klinische Mastitisfälle auf (> 0,5 Fälle pro Tier/Jahr). Im Sekret der klinisch erkrankten Euterviertel werden Umwelterreger oder kein Keimwachstum nachgewiesen. und des Tier- und Tiergesundheitsmanagements in der Lage die Abwehrfähigkeit des tierischen Organismus zu beeinträchtigen. Abweichungen in den beschriebenen Bereichen, die das Adaptationsvermögen der Tiere überschreiten, lassen sich am leichtesten durch die Feststellung von Kennwerten im Rahmen von Checklisten feststel- schuss), die jedoch gerade in hochleistenden Herden leicht auftreten können, für Schwächungen der Körperabwehr verantwortlich. Tab. 4 gibt Monitoringkennwerte an, die ohne großen Aufwand in einem Milchviehbetrieb, der an der Milchleistungsprüfung teilnimmt, be- Boxenhygiene, Melkhygiene, Gleichförmigkeit der Fütterung und Futterqualität), durch die Art, Geschwindigkeit und Konsequenz in der Umsetzung von Entscheidungen und durch den Zustand der Rahmenbedingungen (Technik, Bauhülle etc.) sowie durch die Interaktion dieser Variablen bestimmt. Sie nehmen Einfluss auf die Neuinfekti- 2. Die Zellzahl der Herdensammelmilch ist langfristig erhöht (> Zellen/ ml). Klinische Mastitisfälle sind selten. In Viertelgemelksproben mit hohen Zellzahlen werden kuhassoziierte Erreger oder KNS, gelegentlich auch S. uberis nachgewiesen. len. Während Haltungsmängel und grundlegende Mängel des Tiergesundheitsmanagements meist über lange Zeiträume existieren und somit das Niveau der Körperabwehr beeinflussen, stehen v.a. Abweichungen im Fütterungsbereich (Futterqualität, Fütterungsmanagement, Gleich- Reheklauen vorhanden stimmt werden können. Ihre Berücksichtigung als erster Schritt wird allerdings noch durch die regelmäßige systematische Anwendung von Controllinginstrumenten (Schüttelbox, Kotkonsistenz, Bestimmung der Trockenmasseaufnahme) übertroffen. Soll < 10 % der Herde onsrate der Milchdrüsen, die Dauer bestehender Infektionen und auf die Häufigkeit von klinischen Mastitisfällen. Zunehmende Mastitisprobleme werden in Milchviehbetrieben häufig in Form von drei verschiedenen Problemkomplexen wahrgenommen, die auch als Mischform vorkommen können. 3. Mehr als 50 % der Erstlaktierenden weisen in der ersten Milchkontrolle der ersten Laktation Zellgehalte im Einzelgemelk über Zellen/ml auf. Ca. 10 % der Erstlaktierenden erkranken in den ersten 100 Tagen der Laktation an einer klinischen Mastitis. Ketosetest positiv in 1. Laktationswoche Soll < 5 % Wiederkauaktivität Wiederkauen liegender Tiere Wiederkaubewegungen zw. 2 Schluckakten Wiederkauen der Tiere beim Melken Soll > 70 % Kauen Soll > 45 Soll > 30 % Fett/Eiweiß-Quotient > 1,5 in der Frühlaktation Soll < 10 % der Herde Fett/Eiweiß-Quotient < 1,0 Soll < 10 % der Herde, höhere Werte nur bei perfekter Klauengesundheit und ständiger Grundfuttervorlage Tab. 4 Kontrollmaßnahmen zur Überprüfung der fütterungsbedingten Abwehrkraft

12 22 23 Kennzahlen der Eutergesundheit Eutergesundheit muss auf Bestandsebene beur- Betrieb gelingt, Kühe in der Laktation vor Neuinfektionen zu schützen. So erlaubt sie die Beurteilung der Qualität der Arbeitsroutinen im Betrieb Maßnahmen zur Verbesserung der Eutergesundheitssituation gehört neben den leitkeimspezifischen Erregerquellen (infizierte Tiere, Verletzungen, Einstreumaterialien, Zitzenhaut etc.) auch die Überprüfung etwaiger teilt werden. Zellzahlverläufe der Anlieferungsmilch (Fütterung, Haltung, Melken). Die vierte Kennzahl Sind in Milchviehbetrieben Mastitisprobleme fassbar Vektoren (Melkerhände, Zitzengummis, Vakuum- geben kein korrektes Abbild der Eutergesundheit beschreibt die Anzahl der Tiere einer Herde, die und zeigen die spezifischen Kennzahlen Abweichun- schwankungen, Handhabung therapeutischer wieder. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen zweimal in Folge > Zellen/ml aufweisen gen von der Norm, so sollte eine Verbesserung der Maßnahmen etc.). Weiterhin gehören dazu Faktoren, führen zu Managemententscheidungen im Betrieb, (chronisch euterkranke Kühe). Sie sollte geringer Eutergesundheitssituation des Betriebes erfolgen. die für die Keimdichte im Haltungsumfeld der Kühe die Betriebsentwicklungen im Bereich der Euterge- als 10 % der Herde sein. Höhere Anteile gehen mit Generell gliedert sich die Bekämpfung von Masti- verantwortlich sind (z.b. Spalten und Boxenpflege, sundheit verschleiern. höheren Neuinfektionsraten einher. Zwei weitere tiden als Bestandsproblem in zwei grundsätzliche Vorbereitung der Tiere zum Melken). Zudem muss Kennzahlen ermöglichen es, die für die Euterge- Maßnahmenkomplexe. Zum einen müssen Risi- nach Faktoren gesucht werden, die Schwächen Da die meisten Milchviehbetriebe in Deutschland sundheit kritische Phase der Trockenperiode vom kofaktoren für Mastitiden erkannt und minimiert der lokalen Abwehrsituation der Zitze indizieren in der Milchkontrolle sind, diese Daten nach festge- Trockenstellen bis zur ersten Milchkontrolle nach werden, um die Neuinfektionsrate zu senken (Risiko- (Zitzenkondition) und damit die Eintrittspforte für legten Regeln definiert gewonnen werden und der dem Kalben zu beurteilen. Maß der Arbeitsquali- analyse + Risikominimierung). Gleichzeitig sind Sa- krankmachende Erreger schwächen (z.b. Mängel der elektronischen Datenverarbeitung zugänglich sind, tät ist hier die Neuinfektionsrate in der Trockenpe- nierungsmaßnahmen durchzuführen, die die Anzahl Stimulation, Pulsation und der Vakuumversorgung sollte die Bestandsanalyse mit der Auswertung der riode (fünfte Kennzahl). Als sechste Kennzahl zeigt erkrankter Tiere im Betrieb reduzieren (Sanierung). beim Melken), aber auch solche, die die allgemeine Milchleistungsprüfungsdaten und damit mit der die Heilungsrate in der Trockenperiode, ob und auf Körperabwehr des Tieres reduzieren (z.b. Mängel subklinischen Mastitissituation der Herde beginnen. welchem Niveau eine Ausheilung der Tiere in dieser der Futter- und Wasserversorgung und der Stallhal- Zeit gelingt, und hilft so bei der Entscheidung für Risikoanalyse im Bestand tung und Stallhygiene). (Abb. 6) Sieben Kennzahlen sollten monatlich/ ggf. auch das adäquate Trockenstellregime. Die letzte Kenn- jährlich ermittelt und bewertet werden: Die erste zahl indiziert, ob die Färsen ihre erste Laktation Eine Grundvoraussetzung für eine Beurteilung des Die ermittelten betriebsspezifischen Risikofaktoren Kennzahl gibt den Anteil eutergesunder Tiere (< eutergesund oder euterkrank beginnen letzteres betrieblichen Mastitisrisikos stellt eine möglichst prä- werden am besten im Gespräch zwischen allen Be Zellen/ml) der Herde an ein Globalindika- macht weitere Maßnahmen erforderlich (Kröm- zise Beschreibung der Mastitissituation dar. Hierbei teiligten (Landwirt/in, Melker/in, Tierarzt/in, Berater/ tor, der mittels eines einzigen Blicks eine Antwort ker und Friedrich, 2012). Die exakten Definitionen können durch die Auswahl entsprechender Kennzah- in) zusammengetragen, diskutiert und nach ihrer auf die Frage erlaubt, ob der Eutergesundheitsbe- sowie Durchschnitts- und Zielwerte sind in Filmen len bereits Hinweise auf die Ursache des Problems Bedeutung für das Problem und nach ihrem Opti- reich in den besonderen Fokus der Betriebsleiter und anschaulichen Merkblättern kostenfrei auf der erlangt werden. mierungspotential bewertet. So kann einfach eine rücken sollte. In Bezug auf die Eutergesundheit zum Download zu finden. Risikominimierungsstrategie entwickelt werden. sehr gute Betriebe erreichen hier Werte um 70 %. Die Problembeschreibung wird dann sinnvollerweise Diese sollte Maßnahmenkataloge enthalten, die Die zweite Kennzahl erteilt Auskunft über den An- Sobald die MLP-Daten nach der Milchleistungsprü- durch zytobakteriologische Viertelgemelksunter- hinsichtlich ihrer Fristigkeit geordnet sind und realisti- teil unheilbar euterkranker Tiere an der Gesamther- fung verfügbar sind, zeigt sich anhand der Kenn- suchungen ergänzt, deren primäres Ziel nicht die sche Kontrollvariablen und -zeiträume beinhalten. Die de (3 x > Zellen/ml in Folge; Soll < 1 %). zahlen auf einen Blick, ob ein Betrieb auffällige Auswahl anzuwendender Antibiotika, sondern die Abbildungen 7 9 illustrieren das risikoanalytische Diese Zahl sollte so niedrig wie möglich sein. Da Bereiche aufweist und sich gegebenenfalls durch Identifizierung der herdenspezifischen Leitmastiti- Vorgehen für Mastitisprobleme auf der Basis unter- jedoch eine hohe Lebensdauer der Kühe angestrebt schlechtere Ergebnisse von den Betrieben seiner serreger darstellt. Liegen Hinweise auf Infektionen schiedlicher Leitkeime. wird, gilt es, die richtige Balance aus Merzung und Region unterscheidet. Dies stellt den Beginn eines mit kuhassoziierten Mastitiserregern vor, ist die Nutzungsdauer zu finden, und eben hierzu trägt systematischen Monitorings dar, benötigt kaum Untersuchung des Gesamtbestandes unverzichtbar. Mit Hilfe solcher Analysen können dann gezielt dieje- diese Kennzahl bei. Die dritte Kennzahl (Neuinfekti- Zeit und schützt vor der Einleitung inadäquater nigen Managementfehler identifiziert werden, die für onsrate in der Laktation) ist ein Indikator, ob es im Maßnahmen Den nächsten analytischen Schritt stellt die Überprü- die Entstehung des jeweiligen Mastitisproblems im fung der keimbezogenen Risikofaktoren dar. Hierzu Einzelbetrieb relevant sind.

13 24 25 Abb. 6 Grundprinzip Risikoanalyse Abb. 8 Risikoanalyse umweltassoziierte Erreger Mastitisproblem Mastitisproblem eher niedrige Zellzahl HSM, viele klinische Erkrankungen Leitkeim + Sc. uberis, E.coli, Klebiella, Enterobacter Begleitende Einflussgrößen +++ Leitkeim Begleitende Einflussgrößen Energiequelle Einstreu +++ Kot ++ keine kuhassoziierten Erreger + Körperabwehr Pansenacidose (F/E) 1,0 +++ Ketose (F/E) 1,5 ++ Klauenerkrankungen ++ Enteritiden + Zitzenabwehr Zitzenkondition + Ausmelkgrad ++ Öffnung des Zitzenkanals +++ Energiequelle Zitzenabwehr Körperabwehr Vektoren Vektoren Stallhygiene + Boxenhygiene (TS) ++ Stallklima + Zitzenreinigung + Optimierung der Fütterung und der Melkbedingungen, Haltung der Trockensteher, Einstreu, Hygiene Mastitisproblem hohe Zellzahl HSM, viele subklinischen Erkrankungen Mastitisproblem mittlere Zellzahl HSM, mittlere Anzahl klinischer Erkrankungen Leitkeim +++ S. aureus, S. agalactiae, S. dysgalactiae Begleitende Einflussgrößen + Leitkeim ++ Koagulase-negative Staphylokokken (KNS) Begleitende Einflussgrößen ++ Energiequelle Infizierte Tiere +++ Zitzenverletzung ++ Melkerhände + Trennen, Therapieren, Merzen Zitzenabwehr Körperabwehr Energiequelle Zitzenhaut +++ keine kuhassoziierten Erreger + Körperabwehr Pansenacidose (F/E) 1,0 + Ketose (F/E) 1,5 + Zitzenabwehr Zitzenkondition +++ Ausmelkgrad + Öffnung des Zitzenkanals +++ Vektoren Melkerhände +++ Zitzengummi ++ Zitzenhaut + Respray + Fliegen + Direkt (+) Handschuhe, ZG-Wechsel, Ansetzen Dekontamination Zitzendippen Zitzenkondition Vektoren Melkerhände ++ Zitzenvorreinigung + kein Postdipping + Optimierung der Zitzenreinigung, Zitzenkondition, Zitzendesinfektion Abb. 7 Risikoanalyse kuhassoziierte Erreger Abb. 9 Risikoanalyse KNS

14 26 27 Sanierung reich. Trotz einer Vielzahl unterschiedlichster Prä- Risikos ab, welches das erkrankte Tier für die Herde des Medikaments in sichtbar schmutzige Zitzen, das parate und ausgefeilter Therapiekonzepte sind die darstellt. Somit entscheiden sie auch über den wei- tiefe Hineinschieben eines Injektors in die Zitze, die Die Sanierung erkrankter Tiere kann nur durch Ergebnisse dieser Behandlungen für Landwirte und teren Verbleib des Tieres. Nachkontrolluntersuchun- Verwendung alter Spritzen oder gar alter Aufsteck- Selbstheilung, erfolgreiche Therapie oder Merzung Tierärzte manchmal nicht zufriedenstellend. Der gen sollten nicht vor zwei Wochen nach Ende einer kanülen, die Lagerung von Mastitismedikamenten gelingen. Da sich die beiden letzteren Möglichkeiten Anwender sieht als Ziel der Behandlung die Heilung Therapie durchgeführt werden. Unter Umständen im Melkbereich und auch die wiederholte Entnahme durch extreme Unterschiede hinsichtlich ihrer Sicher- mastitiskranker Viertel, die Reduktion der Anzahl kli- bedarf es mehrerer Kontrollen, eine größtmögliche über längere Zeit aus angebrochenen Antibiotikafla- heit und des mit ihrer Durchführung verbundenen nisch kranker Tiere und die Senkung der Zellzahl der Sicherheit ist erst nach drei Untersuchungen im schen verringern die Wahrscheinlichkeit einer erfolg- Kostenaufwandes unterscheiden, ist die Feststellung Herdensammelmilch. Das Wiederauftreten klinischer Abstand einer Woche gewährleistet. reichen Behandlung und bergen darüber hinaus das der Therapiewürdigkeit hier der zentrale Aspekt. Symptome (Flocken) wenige Tage nach Beendigung Risiko von Neuinfektionen mit umweltassoziierten Hierbei müssen Aspekte des Tierschutzes, der Mi- der Therapie oder nach Ablauf der Wartezeit weist Anwendung der Therapeutika Keimen oder mit Hefen. Die in Tab. 5 genannten nimierung von Infektionsquellen im Betrieb und der auf eine missglückte Therapie oder auf eine Neuin- Maßnahmen sollten berücksichtigt werden. bakteriologischen Heilungsrate neben der Wieder- fektion hin (Erskine et al. 2003). Jüngere eigene Mastitistherapien werden zumeist bei klinischen herstellung der Produktivität des Tieres Berücksichti- Arbeiten haben gezeigt, dass unter (nord)deutschen Mastitiden oder zu Beginn der Trockenperiode durch- Des Weiteren sollte eine genaue Dokumentation der gung finden (Lehenbauer & Oltjen 1998). Bedingungen die Neuinfektionen mit ca. 90 % in geführt. Die Behandlung subklinischer Mastitiden in Erkrankungsfälle und ihrer Behandlungen erfolgen, rezidivierenden Mastitiden dominieren. Hieran kann der Laktation ist meist nur wenig erfolgreich, da der um so die Beurteilung der betriebsspezifischen Ver- Trotzdem gilt, dass vor jeder Therapie zu überle- der Stellenwert der Senkung der Neuinfektionsrate bakteriologischen Heilung häufig die Neuinfektion hältnisse (Anzahl klinischer Fälle pro Jahr, Anzahl von gen ist, ob diese Maßnahme sinnvoll ist. Wichtige abgelesen werden. unmittelbar folgt. Deshalb ist diese Therapie nur in Erkrankungen und Behandlungen einzelner Tiere, Kriterien zur Entscheidungsfindung sind der bak- Milchviehbetrieben mit sehr niedrigen Neuinfekti- Wirksamkeiten verschiedener Behandlungskonzepte teriologische Befund der betroffenen Euterviertel, Die alleinige Therapie erkrankter Viertel bzw. Ein- onsraten in der Laktation oder im Falle von Masti- etc.) zu ermöglichen. Die Analyse dieser Daten ist das Zellzahlniveau der Kuh, der klinische Befund zeltiere ist nie geeignet, das Mastitisproblem eines tiden durch Sc. agalactiae / Sc. canis sinnvoll. wichtig, um Betriebsblindheit zu verhindern und die des Einzeltieres, die Krankheitsgeschichte des Betriebes zu lösen. Auch wenn die antibiotische objektive Beurteilung von Maßnahmen zu ermögli- Tieres und die betrieblichen Rahmenbedingungen. Behandlung im günstigsten Fall zur Heilung eines Die antibiotische Therapie euterkranker Milchdrüsen- chen. Diese Strategie wird ergänzt durch eine sys- Infektionen mit Mikroorganismen bei denen geringe Tieres führt, müssen zur Lösung eines Mastitispro- viertel muss stets als Hilfe zur Selbsthilfe des Tieres tematische Festlegung der Therapiewürdigkeit der Heilungsaussichten bestehen, eine Zellzahl pro ml blems in einem Milcherzeugerbetrieb immer die verstanden werden. Verschiedene Forschungsar- Tiere, des Therapiezeitpunktes und der Auswahl der Einzelgemelk, die bereits mehrere Monate über Maßnahmen zur Senkung der Neuinfektionsrate im beiten zeigen, dass nur Tiere mit einer guten kör- Therapeutika mit der größten Heilungswahrschein Zellen/ml liegt, grobknotige Veränderungen Vordergrund stehen. Hier sind zumeist hygienische pereigenen Abwehr, deren Umfeld stressarm ist, lichkeit. Abschließend sollte eine Erfolgskontrolle des Drüsengewebes, mehr als zwei bislang durch- Maßnahmen, die die Entwicklung der wichtigsten nach Anwendung einer antibiotischen Behandlung anhand der zuvor dargestellten Kennzahlen erfolgen. geführte und misslungene Behandlungen und eine Mastitiserreger begrenzen, sowie Maßnahmen, die optimale Heilungsraten aufweisen. mäßige hygienische Gesamtsituation des Betriebes die Abwehrkraft der Tiere gegenüber den Keimen sprechen eher für die Merzung des Tieres. erhöhen, erforderlich. Für eine erfolgreiche Therapie ist die Anwendung der Präparate unter Beachtung der größtmöglichen Therapeutische Maßnahmen Der Erfolg einer therapeutischen Maßnahme sollte Hygiene erforderlich. Zumindest der für eine Milch- kontrolliert werden. Insbesondere bei kuhassoziier- probenentnahme notwendige Reinigungs- und Mastitisbehandlungen gehören zu den häufigsten ten Mastitiserregern hängt von den Ergebnissen der Desinfektionsaufwand ist auch für die Applikation Anwendungen antibiotischer Mittel im Nutztierbe- Kontrolluntersuchungen die Abschätzung des von Mastitispräparaten notwendig. Die Anwendung in einem schmutzigen Stallabteil, die Applikation

15 28 29 Euter und Zitzen sorgfältig reinigen Therapie von Mastitiden in der Laktation dreimalige Gabe hinaus zeigte sich lediglich bei Streptokokken-Infektionen als sinnvoll. Die Entschei- Das Ziel der Anwendung von Antibiotika zur Behandlung von Mastitiden besteht darin, in der Milch und Euter gut ausmelken Die sofortige Therapie von klinischen Eutererkran- dung über eine verlängerte antibiotische Therapie im Drüsengewebe über einen ausreichend langen Zitze abtrocknen lassen kungen in der Laktation ist sinnvoll. Die Entscheidung über die Therapie klinischer Mastitiden erfolgt sollte deshalb erst nach Kenntnis des Mastitis-verursachenden Erregers getroffen werden. Bei der Zeitraum eine wirksame Konzentration des Antibiotikums zu erreichen. Die richtige Präparatewahl hängt Handschuhe benutzen Zitzenspitze sorgfältig desinfizieren (Einweg papier mit viel 70%igem Brennspiritus oder Alkoholtücher) zum Melker hinarbeiten die Zitzenkuppe muss vor der Anwendung trocken sein meist ohne Kenntnis der Ätiologie und ist dadurch nur bedingt evidenzbasiert. Die evidenzbasierte Medizin beruht im Wesentlichen auf der Kombination des eigenen klinischen Sachverstands mit Erkenntnissen aus der Wissenschaft. Diese Erkenntnisse sind in der Mastitistherapie meist erregerabhängig, weshalb bei einer evidenzbasierten Therapieentscheidung die Erregeridentifizierung als Basis für Wahl des Wirkstoffs sollte hinsichtlich der Therapie von Staphylokokken oder Streptokokken sofern möglich, auf Antibiotika zurückgegriffen werden, die nicht zeitgleich in der humanmedizinischen Anwendung stehen. Dies gilt vor allem bei der parenteralen Anwendung von Antibiotika. In jedem Betrieb sollten zytobakteriologische Er- vom nachgewiesenen Erreger, seiner minimalen Hemmkonzentration (MHK-Wert) und den pharmakokinetischen Eigenschaften des verwendeten Präparates ab. Kühe mit sehr schlechten bakteriologischen Heilungswahrscheinlichkeiten (z.b. > 2. Mastitisfall in der Laktation oder vor dem Fall 3 x > Zellen/ml in der Milchleistungsprüfung) sollten bei leichten und mittleren Mastitiden nur mit die Injektoren oder ihre Schutzkappen nicht in den Mund nehmen die Berücksichtigung wissenschaftlich geprüfter Therapiekonzepte dienen sollte. Unabhängig vom gebnisse und Antibiogramme zu den vorhandenen Mastitiserregern aus Stichprobenuntersuchungen NSAID s behandelt werden. Details zur evidenzbasierten Mastitistherapie finden Sie unter in der 1 Injektor pro Viertel langsam einbringen, nicht massieren vom Melker wegarbeiten Erreger sollte bei der Mastitistherapie immer eine antiphlogistische Therapie mit einem NSAID durchgeführt werden. Die Entnahme einer Viertelanfangs- vorliegen. Auf dieser Basis kann eine sinnvolle Auswahl des Therapeutikums getroffen werden. Begleitbroschüre zur EuterFit-App. Zitzentauchen aller Zitzen (Tierarzneimittel) gemelksprobe vor der antibiotischen Behandlung ist die Voraussetzung für die Durchführung einer evidenzbasierten Therapie und erlaubt die Überprüfung und gegebenenfalls die Korrektur der eingelei- zum Trockenstellen zusätzlich: teten Therapie. Die Wahl der antibiotischen Therapie ist sehr vom Mastitis-verursachenden Erreger, dem klinischen Bild und dem Tier abhängig. Grundsätz- kontrollieren, ob das Tier in den nächsten Tagen die Milch laufen lässt lich sollte die lokale antibiotische Mastitistherapie bei leichten und moderaten Mastitiden gewählt werden. Der Nutzen einer lokalen antibiotischen nachbehandeln falls dies der Fall ist Therapie ist bei Coliformen-Infektionen fragwürdig Mastitiskontrolle in der ersten Trockenstehwoche, ggf. nachbehandeln und die Erwägung des Verzichts einer Antibiose bei Kenntnis des Erregers durchaus vertretbar. Bei schweren also fiebrigen Mastitiden sollte immer eine parenterale Antibiose gewählt werden. Eine Tab. 5 Sachgerechte Anwendung von Therapeutika Verlängerung der antibiotischen Therapie über die in der Regel vom Hersteller empfohlene

16 30 31 Mastitisbekämpfung in der Trockenperiode Um den Übergang der Milchkuh aus der laktierenden Phase in die nicht laktierende Phase zu unterstützen und dabei die Gesundheit des Tieres und insbesondere die Eutergesundheit zu erhalten können bestehende Infektionen zu Beginn der Trockenperiode ausgeheilt und Neuinfektionen im gleichen Zeitraum reduziert werden. Mit der Anwendung von Zitzenversieglern können Neuinfektionen in der gesamten Trockenperiode bis zum Ausmelken des Zitzenversieglers deutlich ver- evtl. betriebsindividuelle Betrachtung dieser recht strikten Auffassung erforderlich machen. In jedem Fall sollten die Tiere zwei Wochen nach dem Trockenstellen täglich kontrolliert werden, um sicher zu stellen, dass sich die Milchdrüse entsprechend zurückbildet. Die wichtigsten Punkte beim Trockenstellen oder zu verbessern, müssen unterschiedliche Aspekte und Maßnahmen berücksichtigt werden. In der modernen Mastitisbekämpfung rückt diese Phase des Trockenstellens wieder mehr ins Licht des Interesses. So ist zunehmend festzustellen, dass mit dem Zurückdrängen der klassischen kuhassoziierten Mastitiserreger (S. aureus, Sc. agalactiae, Sc. dysgalactiae) die Trockenperiode als Neuinfektionsphase für die umweltassoziierten mindert werden. Gelingt sowohl die Ausheilung als auch die Verhinderung der Neuinfektion kann außerdem von einer verringerten Zahl klinischer Euterentzündungen in der Frühlaktation ausgegangen werden. Um einen verantwortungsvollen Umgang mit antibiotischen Präparaten sicherzustellen, sollten diese nur bei Vorliegen von Infektionen oder im Bei hochleistenden Kühen empfiehlt es sich, die Ration zwei Wochen vor dem geplanten Trockenstelltermin entsprechend anzupassen. Insgesamt sollte schon in der Spätlaktation dafür gesorgt werden, dass die Tiere nicht übermäßig verfetten (Soll BCS 3,25 3,75). Eine ausgewogene Fütterung in der Trockenperiode, die weder Ketosen nach sich zieht, noch zur Verfettung der Tiere führt, dabei aber die Reduzieren der Energieaufnahme zwei Wochen vor dem Trockenstelltermin eine ausgewogene Fütterung und ein gutes Herdenmanagement sorgen für abwehrstarke Kühe in der Trockenperiode die Auswahl der richtigen Präparate muss anhand der Eutergesundheitssituation im Bestand vorgenommen werden Erreger besonders wichtig wird. Rahmen der Sanierung von bestimmten Bestandsproblemen (Sc. agalactiae oder S. aureus) einge- Trockenmasseaufnahme auf hohem Niveau hält kann die Abwehrkraft des Tieres maßgeblich beein- idealerweise werden trockenzustellende Kühe zytobakteriologisch untersucht Fehler im Trockenstehermanagement, der Stallhygiene (vor allem geburtsnah) und in der Fütterung können Neuinfektionen begünstigen. Bekannt ist, dass diese Infektionen nicht allein in der Trockenperiode, sondern vor allem in der folgenden Frühlaktation zu klinischen Erkrankungen führen. Die Vielfalt der Einflussfaktoren führt zu einer setzt werden. Details der sachgerechten Auswahl von Therapeutika sind in der Begleitbroschüre zur EuterSafe-App zu finden Die Anwendung von Trockenstellpräparaten sollte unter Beachtung einer extrem strengen Anwendungshygiene erfolgen, insbesondere um Neuin- flussen und trägt damit wesentlich zur Infektionsprophylaxe bei. Insgesamt ist die Trockenstelltherapie im Vergleich mit anderen Mastitisbekämpfungsmaßnahmen (wie der Managementoptimierung, der Melkmaschinenkorrektur, der Zitzendesinfektion etc.) hinsichtlich bei der Anwendung von Trockenstellpräparaten muss besonderer Wert auf die Anwendungs hygiene gelegt werden trockenstehende Kühe müssen unter besonders sauberen und trockenen Bedingungen gehalten werden, um Neuinfektionen zu verhindern hohen Variabilität der Neuinfektionsrate in der Trockenperiode. Die jeweilige betriebliche Situation in Bezug auf die Heilungsrate in der Trockenperiode und die Neuinfektionsrate in diesem Zeitraum kann mit Hilfe der Daten der Milchleistungsprüfung bestimmt werden. fektionen, die unmittelbar beim Einbringen des Arzneimittels in das Euter entstehen können, zu verhindern. Idealerweise findet vor dem Trockenstellen eine zytobakteriologische Untersuchung statt. Erfolgt diese, kann aufgrund der Ergebnisse eine selektive Behandlung erfolgen. Bisher gilt des Kosten/Nutzenverhältnisses durchaus positiv zu betrachten. Stellt sie doch neben der Optimierung des Managements ökonomisch die wichtigste Einzelmaßnahme in der Mastitisbekämpfung dar. trockenstehende Kühe müssen regelmäßig insbesondere in den ersten zwei Wochen nach dem Trockenstellen und in den letzten zwei Wochen vor der Geburt hinsichtlich möglicher Eutererkrankungen kontrolliert werden die Empfehlung, den eigentlichen Trockenstellpro- Therapeutisch stehen zu Beginn der Trockenperi- zess abrupt durchzuführen. Die unter den heutigen ode antibiotische Langzeitpräparate und interne Produktionsbedingungen erzielten Milchleistungen Zitzenversiegler zur Verfügung. Mit Hilfe der anti- zum Zeitpunkt des Trockenstellens könnten jedoch in biotischen Langzeitpräparate (sog. Trockensteller) Zukunft eine differenzierte,

17 32 33 Färsenmastitiden als Bestandsproblem liegen. Auch wenn ein Teil dieser Infektionen in der krankmachenden Eigenschaften, sondern vielmehr von Infektionen fördern. Die im Geburtszeitraum ersten Laktation spontan ausheilt, treten die oben durch die Empfänglichkeit des tierischen Organis- entstehenden Ödeme im Euterbereich können die- Die Häufigkeit von Euterentzündungen bei Färsen beschriebenen ökonomischen Verluste auf. mus bestimmt wird. Im Abkalbezeitraum ist das ses Risiko weiter fördern, da die Wassereinlagerung oder erstlaktierenden Kühen in den ersten Wochen Immunsystem von Färsen besonderen Belastungen im Euter- und Zitzenbereich den Zitzenkanal weiter der Laktation ist groß. In manchen Betrieben er- Ursachen und Risikofaktoren ausgesetzt. Neben der eintretenden hormonellen aufdehnen kann. Über das natürliche Maß hinaus- krankt jede dritte Färse/Erstlaktierende an klinischen Aus einer Vielzahl von Untersuchungen ist bekannt, Umstellung wirken auch eine Vielzahl exogener gehende Ödeme beruhen häufig auf einer nicht Euterentzündungen. Ein großer Teil dieser Infekti- dass die Infektion der Viertel mit krankmachenden Stressoren (Umstallung der Tiere, Eingliederung in optimal zusammengestellten Futterration bzw. auf onen wird erst als klinische Erkrankung (Flocken in Bakterien überwiegend bereits vor dem Abkalben die Herde, Futterumstellung u.v.m.) auf die Tiere einer zu frühen Umstellung auf das Futter der laktie- der Milch) innerhalb der ersten 14 Laktationstage stattfindet. Drei wesentliche Infektionswege konn- ein. Weiterhin wirken zudem besondere tierindi- renden Tiere. Neben den am häufigsten auftreten- bemerkt, obwohl die Infektion schon deutlich länger ten bislang ermittelt werden. viduelle Faktoren krankheitsfördernd, wie z.b. ein den Infektionen mit KNS, treten auch Infektionen mit andauert. Da Färsen das genetische Potential einer ungenügender Schluss der Zitzenspitzenmuskulatur anderen Umwelterregern (Umweltstreptokokken, Herde darstellen, sind Euterentzündungen aufgrund der mit ihnen einhergehenden Verschlechterung der Leistungsfähigkeit bei diesen Tieren vor allem wenn sie zur Merzung des Tieres in der ersten 1. Infektionen nach dem Ansaugen einzelner Viertel (v.a. Sc. agalactiae, S. aureus) oder ein sehr weiter oder sehr kurzer Zitzenkanal, oder eine ungenügende Versorgung mit Vitamin E oder Selen. Die vorzeitige Öffnung des Zitzenkanals erhöht die Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen Be- coliforme Keime) auf. In Betrieben mit S. aureus-infizierten Tieren sind auch durch diese Keime verursachte Färsenmastitiden zu finden. Amerikanische Untersuchungen haben gezeigt, dass Stallfliegen Laktation führen - besonders teuer. Die Verluste be- siedelung deutlich. Diese Merkmale können einen Überträger von S. aureus sein können und dass ein tragen zwischen 100 bis 750 pro Erkrankungsfall. Während der Milchmengenverlust durch eine Euterentzündung bei älteren Tieren durch die verstärkte Leistung der benachbarten Viertel zu einem großen 2. Übertragung von S. aureus von erkrankten Kühen des Bestandes über Insekten (insb. Fliegen) vorzeitigen Verlust des schützenden Keratins im Zitzenkanal bei steigendem Euterinnendruck im Abkalbezeitraum bedingen und damit die Entstehung entsprechendes Fliegenbekämpfungsprogramm Erfolg versprechend ist. Teil ausgeglichen werden kann, gelingt das bei erstlaktierenden Tieren zumeist nicht. Neuseeländische Untersuchungen haben gezeigt, dass Milchkühe, die das Körperwachstum noch nicht abgeschlossen haben, nicht in der Lage sind, zerstörtes Milchdrüsengewebe einzelner Viertel durch Mehrproduktion 3. Spontane Infektionen durch Koagulase-negative Staphylokokken (Zitzenhautbewohner) und Umwelterreger (Umweltstreptokokken, coliforme Keime) anderer Viertel auszugleichen. Gesunde Erstkalbinnen weisen Zellgehalte in der In Deutschland scheinen die unter Punkt 3 genann- Milch einzelner Viertel und damit auch im Einzelge- ten Infektionen die Verbreitetsten zu sein. Koagu- melk von bis Zellen/ml auf. Spätes- lase-negative Staphylokokken (KNS) gehören zur tens ab Zellgehalten von mehr als Zellen üblichen Keimflora, die die Zitzen- und Euterhaut auf Viertel/Einzelgemelksniveau wird deutlich, dass besiedelt. Die Allgegenwärtigkeit dieser Keime eine Euterentzündung vorliegt. Klinische Anzeichen macht deutlich, dass die Entstehung von Infektio- (Flocken im Sekret) können, müssen aber nicht vor- nen durch diese Keime nicht durch ihre besonderen

18 34 35 Prophylaktische Maßnahmen Gehen die im Betrieb vorhandenen Färsenmastitiden auf das Ansaugen durch andere Tiere damit einhergehenden besonderen Risiken minimiert werden, indem Färsen möglichst innerhalb von 26 Lebensmonaten zum Abkalben gebracht EUTERGESUNDHEITS- MANAGEMENT Prophylaxe und Therapie von Euterentzündungen beteiligt. Die zunehmende Komplexität des Mastitisgeschehens zeigt, dass Probleme der Eutergesund- zurück, muss natürlich vor allem das schuldige werden (spätere Abkalbungen erhöhen die Risi- heit eines Betriebes nur unter Berücksichtigung aller Tier ermittelt und aus der Färsengruppe entfernt kozeit). Tiere, die die Milch vor der Geburt bereits Unter Eutergesundheitsmanagement sind alle verfügbaren Kenntnisse zu beseitigen sind. werden. Ist die Eutergesundheit der gesamten laufen lassen, sollten angemolken werden, auch Maßnahmen im Milchviehbetrieb zu verstehen, Herde nicht zufriedenstellend und liegen vielen wenn dabei auf die Gewinnung der Kolostral- die eine Sicherung der Eutergesundheitssituation Letztlich erfordert die Verbesserung der Euterge- Viertelerkrankungen Infektionen mit S. aureus, milch verzichtet werden muss. Weiterhin muss ermöglichen oder eine Verbesserung der Euter- sundheit von Milchviehherden Verhaltensände- Sc. agalactiae oder gar Mycoplasmen zugrunde, die regelmäßige Überprüfung der Färsen durch gesundheit unter Berücksichtigung ökonomischer rungen der sie betreuenden Menschen. Jüngere gehört zur Bekämpfung der Färsenmastitiden die Betrachtung der Milchdrüse empfohlen wer- und arbeitswirtschaftlicher Aspekte erlaubt. Hierzu Arbeiten haben gezeigt, dass Verhaltensänderungen auch die entsprechende Sanierung der restlichen den. Unterschiedlich große Euterviertel sollten gehören die bereits erwähnten Aspekte des Eu- dann erfolgreich gelingen, wenn sie die wichtigs- Herde. immer durch die sorgsame Sekretüberprüfung tergesundheitsmonitoring anhand von regelmäßig ten Auslöser hierfür berücksichtigen (Jansen et al. nach Vordesinfektion der Hände (Handschuhe erhobenen Kennzahlen und die Dokumentation von 2012). Diese sind Ein möglichst hygienisches Haltungsumfeld, d.h. tragen) und der Zitzen insbesondere der Zitzen- auftretenden Störungen der Eutergesundheit, aber gut gepflegte und mit frischer Einstreu von guter hygienischer Qualität versehene Liegebereiche, saubere Laufflächen, sowie eine ausreichende Wasser- und Futterversorgung senken den Keimdruck im Umfeld der Tiere und verringert damit die Erkrankungswahrscheinlichkeit. Auch wenn die züchterischen Gegebenheiten der Zitze nicht mehr zu beeinflussen sind, so können doch die öffnung kontrolliert werden Therapeutische Maßnahmen Da das Infektionsrisiko am Abkalbetag besonders hoch ist und bereits infizierte Viertel noch vor Ende der Kolostralphase kostengünstig geheilt werden können (kaum Hemmstoffmilch), ist eine auch die Festlegung, Umsetzung und Kontrolle von Verfahrensanweisungen für relevante Arbeitsbereiche (Fütterung, Boxenpflege, Melken, Vorgehen im Krankheitsfall). In den ersten Jahrzehnten der Antibiotika standen überwiegend die Bekämpfung hochansteckender Mastitiden (insbesondere Infektionen mit Strepto- 1. Regeln und rechtliche Anforderungen (Rules and Regulations), 2. Entsprechende Sachkenntnisse (Education), 3. Sozialer Druck (Social pressure), 4. Ökonomische Vorteile (Economics) und 5. Hilfsmittel (Tools) antibiotische Therapie zu diesem Zeitpunkt coccus agalactiae) und die Umsetzung von Maßnah- sinnvoll. Voraussetzung ist die Kenntnis der men zur Optimierung der Milchqualität im Vorder- Die Ermittlung der persönlichen Hauptmotivation- verursachenden Erreger. Aus ökonomischer grund. Diese Maßnahmen spielen bei der heutigen saspekte aber auch die Mischung von allen Auslö- Sicht sind Maßnahmen auf Betriebsebene Milcherzeugung nur noch eine untergeordnete Rolle. sern wird am Ende erfolgreich sein. erforderlich, wenn mehr als 5 % Färsen zum Mehr und mehr stellen Euterentzündungen eine die Abkalbetermin eine klinische Euterentzün- wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Milchviehbe- In den letzten Jahren hat sich die Eutergesundheit dung aufweisen oder/und wenn mehr als 50 triebe stark beeinflussende Größe dar. Euterentzün- der deutschen Milchkühe deutlich verbessert. Dies % aller erstlaktierenden Tiere in der ersten dungen kennzeichnen häufig Fehlentwicklungen in ist vor allem auf bessere Standards der täglichen Milchleistungsprüfung Zellgehalte über Haltung, Versorgung und Management des Be- Arbeit zurückzuführen. Hier nicht nachzulassen und Zellen/ml im Einzelgemelk aufwei- triebes. Die Erfassung gesundheitlicher Rahmen- den kontinuierlichen Verbesserungsprozess weiter sen. Die antibiotische Therapie von infizierten bedingungen einer Milchviehherde und die tierge- voranzutreiben ist die Aufgabe aller Beteiligten. Drüsenvierteln in der Färsenzeit kann als sundheitsorientierte Beurteilung von Fütterung, gesichert erfolgreich bewertet werden. Haltung und Management sind maßgeblich an der

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