Basis-Lehrgang in Prozessarbeit nach Dr. Arnold Mindell Institut für Prozessarbeit

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1 o1 Basis-Lehrgang in Prozessarbeit nach Dr. Arnold Mindell Institut für Prozessarbeit

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3 Inhaltsverzeichnis Einführung 4 Der Basis-Lehrgang 5 Elemente des Basis-Lehrgangs 6 Lerninhalte im Überblick 7 Die einzelnen Themen und Modulinhalte 8 Modul A: Wahrnehmung und Prozess 8 Modul B: Vision und Entwicklung 9 Modul C: Kommunikation und Interaktion 10 Modul D: Gruppen und Systeme 11 Seminarzeiten, Daten, Kosten, Anmeldeprozedere 12 Kontakt 13 Der Basis-Lehrgang und weiterführende Angebote 14 3

4 Einführung Prozessarbeit oder Prozessorientierte Psychologie ist ein erfahrungsorientierter Ansatz, der in unterschiedlichen Bereichen wie Psychotherapie, Begleitung und Coaching von Einzelnen und Paaren sowie in der Arbeit mit Gruppen und Teams Anwendung findet. Die Wurzeln von Prozessarbeit liegen in der Psychologie von C.G. Jung und der Humanistischen Psychologie. Als Zugang zu individueller und sozialer Veränderung bezieht Prozessarbeit das neue Wissenschaftsparadigma (Systemtheorie und moderne Physik) sowie spirituelle Disziplinen in ihren Ansatz mit ein. Ziel ist dabei die Wahrnehmung und Entfaltung des menschlichen Potentials sowie die Verwirklichung von 'Deep Democracy (Vertiefter Demokratie) der Wertschätzung und Unterstützung aller Rollen, Positionen und Gefühlen in Einzelnen sowie im gesellschaftlichen Feld. Prozessarbeit wurde in den 1970er und 1980er Jahren von Dr. Arnold Mindell, ursprünglich Physiker und Lehranalytiker am Jung-Institut in Zürich, entwickelt. Wie Jung selber interessierten ihn die Schnittstellen zwischen Psychologie und Physik. In Erweiterung zum Jungianischen Ansatz begann er, Krankheit als sinnvollen Ausdruck des Unbewussten zu erforschen und entdeckte, dass menschliche Erfahrungen auch solche, die wir als schmerzlich oder schwierig erfahren potentiell sinnvolle zukunftsgerichtete Prozesse sein können. Körpersymptome, Beziehungsprobleme, Teamund Gruppenkonflikte sowie soziale Spannungen können wenn sie mit Neugierde und Respekt entfaltet werden Informationen enthalten, die sich für persönliches und soziales Wachstum als grundlegend erweisen. Prozessarbeit geht von der Annahme aus, dass die Schlüssel zu weiterführenden Lösungen in den Störungen selbst enthalten sind. Das Institut für Prozessarbeit IPA in Zürich (1982 als FG-POP gegründet) ist ordentliches Mitglied der Schweizer Charta für Psychotherapie. 4

5 Der Basis-Lehrgang Im zweijährigen Basis-Lehrgang werden die wichtigsten allgemeinen Einstellungen und Werkzeuge der Prozessarbeit vermittelt. Beim gemeinsamen Lernen und Interagieren von Menschen aus sehr unterschiedlichen Berufsfeldern wird eines der zentralen Anliegen der Prozessarbeit verwirklicht: Im Sinne der Deep Democracy die Vielfalt und Verschiedenheit von Positionen, Rollen und Menschen zu unterstützen und zu nutzen. Die Seminare werden in einem zweijährig wiederholenden Zyklus - unterteilt in vier thematischen Modulen - angeboten. Der Einstieg ist jedes Halbjahr zu einem neuen Schwerpunktbereich möglich, der Ausstieg nach mindestens einem Jahr. Nach Besuch aller vier Module wird der Basis-Lehrgang mit einem Zertifikat abgeschlossen. Dieses bestätigt, dass die Studierenden ein Verständnis des Prozessparadigmas, theoretisches Wissen und ein breites Spektrum von Erfahrungen in der Arbeit mit Individuen, Beziehungen und Gruppenarbeit erworben haben. Für wen ist der Basis-Lehrgang gedacht? Er steht grundsätzlich allen Menschen offen, die sich die Auffassungen und Anwendungsmöglichkeiten der Prozessarbeit aneignen möchten. Studierende kommen aus so unterschiedlichen Berufsfeldern wie Bildungs- und Gesundheitswesen, sozialer Arbeit, Recht, Psychologie, Kunst, Theologie, Medizin und Organisationsentwicklung. Das Basis-Zertifikat ist Voraussetzung für die darauf aufbauenden Weiterbildungs-Angebote, die auf der letzten Seite dieser Broschüre in einer Übersicht zusammengestellt sind. 5

6 Elemente des Basis-Lehrgangs 1. Seminare Die Seminare vermitteln die theoretischen Inhalte zu den verschiedenen Anwendungsgebieten der Prozessarbeit. Die Theorie wird durch praktische Übungen der persönlichen Erfahrung zugänglich gemacht. Umgekehrt werden persönliche Erfahrungen in den theoretischen Rahmen eingebettet. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Gruppendynamik und die Beziehungen der einzelnen TeilnehmerInnen untereinander. 2. Persönliche Arbeit Lehranalyse ist ein wichtiger Aspekt der Weiterbildung. Erforderlich ist ein Minimum von 26 Sitzungen bei einer Dipl. ProzessarbeiterIn. Durch Begleitung und Vertiefung des eigenen Prozesses gewinnt der/die Studierende ein erweitertes Verständnis seiner/ihrer Entwicklung. Supervision (10 Sitzungen) begleitet im zweiten Jahr die Umsetzung der erlernten Fertigkeiten und Haltungen ins persönliche Berufsfeld. Sie kann sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting (z.b. Live-Supervision, Fall-Kontrolle Peerguppen-Supervision) stattfinden. 3. Peergruppe Die Studierenden treffen sich in Kleingruppen, in dem sie Inhalte und Übungen der vorangegangenen Seminare vertiefen. Ausserdem dienen die Kleingruppen der Beziehungs- und Gruppenarbeit. Sie treffen sich ca. ein Mal pro Monat während der gesamten Weiterbildungszeit. Bei Bedarf bearbeiten sie ihre Prozesse mit einer/einem SupervisiorIn. 4. Selbststudium Für alle Studierenden ist es wichtig, sich einen Überblick über relevante Literatur der Prozessarbeit zu verschaffen. Für diejenigen, die einen Übertritt in den Diplom-Lehrgang beabsichtigen, ist ein vertiefendes Literaturstudium unumgänglich. 6

7 Lerninhalte im Überblick Beziehungs-Kompetenz / Worldwork D C Prozess Theorie A B Selbstkompetenz / Persönliche Entwicklung Selbstkompetenz / persönliche Entwicklung A: Wahrnehmung und Prozess B: Vision und Entwicklung Beziehungskompetenz / Gruppenmoderation C: Kommunikation und Interaktion D: Gruppen und Systeme 7

8 Die einzelnen Themen und Modulinhalte Jede Unterrichtseinheit integriert theoretische Grundlagen sowie praktische Übungen zur Selbsterfahrung. Themenspezifische Inhalte, Beziehungs- und Gruppendynamik bilden dabei eine untrennbare Einheit. Modul A: Wahrnehmung und Prozess Seminar 1: Einführung und Grundlagen Träumen und Traumkörper als Konzepte Einführung in das Modell der Wahrnehmung Identität: Grenzen und Erweiterung Peergruppen- und Gemeinschaftsbildung Seminar 2: Der Körper als Ressource 1 Das Symptom als Prozess Sinnesorientierte Wahrnehmung von Körpererfahrungen und -Symptomen Theorie und Erfahrung des Traumkörpers Amplifikation, Entfaltung, Grenzarbeit und Integration von Körperprozessen Seminar 3: Traum, Mythos, Vision Nachttraum und Körpererfahrung Methoden der Arbeit mit Nachtträumen Kindheitstraum und Lebensmythos Kollektive Träume: Märchen und Mythen Subtile Wahrnehmungen und visuelle Flirts Seminar 4: Der Körper als Ressource 2 Paradigmen im Umgang mit Krankheit Das Symptom als Verbündeter Chronisches Symptom, Kindheitstraum, Lebensmythos und Grenzen Arbeit mit subtilen Körpersignalen und der Essenz von Symptomen 8

9 Modul B: Vision und Entwicklung Seminar 5: Selbstwahrnehmung und Kreativität Bewusstheit über Wahrnehmung: Innere Arbeit und Meditation Wahrnehmungsfluss und Metakommunikation Wahrnehmungskanäle, Amplifikation und Arbeit an Grenzen Ausdruck: Farbe, Form, Bewegung, Klang Innere Vielfalt: Arbeit mit inneren Figuren und der Dynamik ihrer Beziehungen untereinander Seminar 6: Das Kontinuum der Bewusstseinszustände Bewusstseinszustände als Kontinuum Ressourcenorientierte Sicht auf veränderte Bewusstseinszustände, Sucht- und Suchttendenzen Veränderte und extreme Bewusstseinszustände und Feld: Schatten der Stadt Zugänge zu transpersonalen Erfahrungen Seminar 7: Körperbewegung als Sprache Komponenten von Bewegung Beabsichtigte und unbeabsichtigte Bewegung Wahrnehmung und Entfaltung von Bewegungssignalen Interventionen an Bewegungsgrenzen Bewegungstendenzen als Zugang zur Essenzebene Seminar 8: Prozesslaboratorium Transfer in die praktische Arbeit mit KlientInnen Prozessstruktur und Sprachanalyse Feedback und Intervention Kriterien für die praktische Anwendung (Intake- Chart) 9

10 Modul C: Kommunikation und Interaktion Seminar 9: Feld und Dynamik von Kommunikation und Interaktion Intrapersonale Ebene: Beziehung als inneres Geschehen Interpersonale Ebene: Interaktion, Signale, Doppelsignale, Grenzen der Kommunikation Ideale in Beziehungsprozessen: hohe und tiefe Träume Transpersonale Aspekte: Beziehungsmythos Seminar 10: Kommunikation und Konflikt Privilegien, Rang und Macht Signale und Doppelsignale von Rang Konfliktarbeit Übertragung, Gegenübertragung und Aufträumen Über Konflikte hinaus: die Essenz des Beziehungsfeldes Seminar 11: Interaktionsprozesse facilitieren Arbeit mit Paaren und Familien Kommunikations-und Interaktionsstile Störungen im System als Ressource für Wandel Rollen und Rang in Berufsfeldern Seminar 12: Veränderte Bewusstseinszustände in Beziehungen Nähe, Distanz, Intimität Gefühl, Emotion und Metakommunikation Schuld, Scham und Selbstkritik an Beziehungsgrenzen Beziehungssucht und Abhängigkeiten 10

11 Modul D: Gruppen und Systeme Seminar 13: Worldwork Konzepte und Anwendungen Die Gruppe als Feld Rollen und Geistrollen Deep Democracy Mehrheit und Minderheit - Zentralität und Marginalisierung Werkzeuge für die Facilitation von Team- und Gruppenprozessen Seminar 14: Worldwork Konflikt und Transformation Konflikt als Ausdruck eines intentionalen Feldes Grenzen und Hotspots in Gruppenprozessen Über die Polarität zur Essenz Arbeit mit Diversität als Schlüssel zur Transformation Prozessorientierte Konfliktkultur: Zusammenarbeit und Zusammenleben Seminar 15: Leadership, Eldership und Facilitation Die Funktion von Störung und Widerstand in Gruppenprozessen Praktische Übungen: o Moderation von Kleingruppen o Supervision von Arbeitssituationen Leader- und Eldership als Rollen Vision und Mythos: Die Essenz einer Gruppe Seminar 16: Veränderungsprozesse Reflexion und Evaluation des eigenen Prozesses Integration und Transfer in die persönliche und berufliche Situation Supervision und 721 Feedback 11

12 Seminarzeiten, Daten, Kosten, Anmeldeprozedere Seminar-Zeiten Freitag 17:45 20:45 Uhr Samstag 10:00 17:30 Uhr (Mittagspause 1½ Std.) Sonntag 10:00 17:00 Uhr (Mittagspause 1 Std.) Daten und Kosten Informationen über Seminardaten und Kosten, Info- Abende und Einführungsseminare finden sich auf separaten Faltblättern sowie auf Anmeldeprozedere Beiliegendes Bewerbungsformular ausfüllen und mit den gewünschten Unterlagen ans Sekretariat senden Kontakt mit einem Mitglied des Leitungsteams aufnehmen, um ein Klärungsgespräch zu vereinbaren. (Die Kosten für dieses Gespräch sind in der Einschreibegebühr enthalten) Nach dem Gespräch entscheidet das Leitungsteam des Instituts über die definitive Aufnahme 12

13 Kontakt Leitungsteam des Instituts Schulkoordination und StudentInnenkontakte Marianne Sinner Dipl. POP Stephan Müller Dipl. POP Berufspolitik und Interessenvertretung Ruth Weyermann Dipl. POP, Dr. phil. I Thierry Weidmann Dipl. POP, Lic. phil. I Öffentlichkeitsarbeit Reini Hauser Dipl. POP, Dr. phil. I Finanzen und Recht Lukas Hohler Dipl. POP, MA Reini Hauser Die Angaben zu Tel.-Nummern und Mail-Adressen des Leitungsteams sind unter folgendem Link zu finden: > Institut > Institutsleitung Sekretariat und Ort Institut für Prozessarbeit Binzstrasse 9 l CH 8045 Zürich Tel: +41 (0) l Fax: +41 (0) info@institut-prozessarbeit.ch Homepage: Sekretärin Öffnungszeiten Dipl. POP, Dr. phil. I Anita Enkelmann Mittwoch, 10:00 12:00 Uhr 13:00 15:00 Uhr Wegbeschreibung Bahn ab ZH-HB: S10, 2 Stationen bis Haltestelle Binz (1 Min. Fussweg zum IPA-Zentrum) S4, 2 Stationen bis Haltestelle Giesshübel (5 Min. Fussweg zum IPA-Zentrum) 13

14 Der Basis-Lehrgang und weiterführende Angebote Aufbauend auf den Basis-Lehrgang bietet das IPA verschiedene Weiter- und Fortbildungen in Anwendungen der Prozessarbeit und Worldwork an: o2 o3 o4 o5 o6 o7 o8 Diplom-Lehrgang in Prozessarbeit Diplom-Lehrgang in Prozessorientierter Psychotherapie (prov. akkr. BAG) Prozessorientierte Beratung, Supervision und Coaching (akkr. SGfB) Worldwork Prozessorientierte Gruppenfacilitation und Konfliktarbeit Starke Lehrkräfte und Stark in der Jugendarbeit Projektorientierte Vertiefung Prozessbegleitung FFG und Angewandte Prozessbeglei tung FFG Für Kurzbeschreibungen dieser Angebote verweisen wir auf die Broschüre "Weiterbildungen und Fortbildungen in Prozessarbeit". Detailliertere Beschreibungen sind den entsprechenden Links in der Broschüre oder unserer Homepage zu entnehmen. o8 o2 o o D C Prozess Theorie A B o o6 o5 14

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16 Das IPA steht allen Menschen offen, unabhängig von Rasse, Religion, Nationalität, Geschlecht, Alter oder sexueller Orientierung. Institut für Prozessarbeit Binzstrasse 9 l CH 8045 Zürich Tel: +41 (0) l Fax: +41 (0) info@institut-prozessarbeit.ch Homepage: