Organspende und Transplantation in der Schweiz: Quo vadis?
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- Hildegard Solberg
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1 Organspende und Transplantation in der Schweiz: Quo vadis? PD Dr. med. Franz Immer, Facharzt für Herzchirurgie FMH, Direktor Swisstransplant SwissFamilyDocs Conference, 30. August 2013 Schweizerische Nationale Stiftung für Organspende und Transplantation Fondation nationale Suisse pour le don et la transplantation d'organes Fondazione nazionale svizzera per il dono e il trapianto di organi Swiss National Foundation for organ donation and transplantation
2 Inhalt 1. Organspende und Transplantation: Ausgangslage 2. Gründe für das tiefe Spenderaufkommen 3. Umfrage Spenderpotential? 4. Organspende Organentnahme Transplantation 5. Quo vadis? 6. Schlussfolgerung Ihre Rolle als Hausärztin und Hausarzt 7. Ausblick 30. August Seite 2
3 Ausgangslage Tiefes Spenderaufkommen in der Schweiz 30. August Seite 3
4 Ausgangslage Die Transplantationszentren der Schweiz 30. August Seite 4
5 Ausgangslage Transplantation versus Warteliste August Seite 5
6 Inhalt 1. Organspende und Transplantation: Ausgangslage 2. Gründe für das tiefe Spenderaufkommen 3. Umfrage Spenderpotential? 4. Organspende Organentnahme Transplantation 5. Quo vadis? 6. Schlussfolgerung Ihre Rolle als Hausärztin und Hausarzt 7. Ausblick 30. August Seite 6
7 Gründe für tiefes Spenderaufkommen Umsetzung TxG in den Kantonen Erkennung/Meldung potentieller Spender (seit 2007): Zweckgebundene Finanzierung Designiertes Fachpersonal Obligatorische Ausbildung gem. nationalen Standards Implementierung/Etablierung von Strukturen und Prozessen 30. August Seite 7
8 Gründe für tiefes Spenderaufkommen Steigende Ablehnungsrate in der Bevölkerung Tiefes Spenderaufkommen in der Schweiz Lange Wartezeiten Sterblichkeit auf der Warteliste: Todesfälle pro Jahr 30. August Seite 8
9 Inhalt 1. Organspende und Transplantation: Ausgangslage 2. Gründe für das tiefe Spenderaufkommen 3. Umfrage Spenderpotential? 4. Organspende Organentnahme Transplantation 5. Quo vadis? 6. Schlussfolgerung Ihre Rolle als Hausärztin und Hausarzt 7. Ausblick 30. August Seite 9
10 Umfrage Spenderin? Frau, 73 Jahre alt, behandelte arterielle Hypertonie Status nach CVI vor 5 Jahren Nikotinkonsum (20 pack/year) Gelegentlicher Alkoholkonsum Tod innert 24 Stunden an Hirnblutung Serologie negativ für HIV, HBV, HCV September 13 Seite 10
11 Umfrage Wie lautet die richtige Antwort? Die Patientin ist zu alt um Spenderin zu sein Nur die Leber kann entnommen werden aufgrund der art. Hypertonie und des Nikotinkonsums Alle Organe müssen für die Transplantation in Erwägung gezogen werden Nur die Cornea ist transplantierbar September 13 Seite 11
12 Umfrage Resultate Lungen: transplantiert, funktionieren Leber: transplantiert, funktioniert Linke Niere: transplantiert, funktioniert Rechte Niere: transplantiert, funktioniert Herz, Pankreas: nicht transplantabel September 13 Seite 12
13 Umfrage Spender? Mann, 54 Jahre alt Suizid mit trizyklischen Antidepressiva Herzskreislaufstillstand 1 Stunde Reanimation Rhabdomyolyse Schockniere Linksschenkelblock, langes Q-T-Syndrom, EF 30% Verdacht auf Aspirationspneumonie mit bilateralem Infiltrat PaO mmhg bei FiO 2 von 100% September 13 Seite 13
14 Umfrage Resultate Lungen: transplantiert, funktionieren Leber: transplantiert, funktioniert Linke Niere: transplantiert, akute Abstossung (retx) / Rechte Niere: transplantiert, funktioniert Langerhans sche Inselzellen: transplantiert, funktionieren Herz, Pankreas: nicht transplantabel September 13 Seite 14
15 Spender Potentieller Spender Jeder Patient auf dem Weg zum Hirntod Alter ist keine Kontraindikation Die meisten Religionen befürworten die Organspende Die meisten Krankheiten sind keine Kontraindikationen 30. August Seite 15
16 Spender Absolute Kontraindikationen Schwere systemische Infektionen, unbekannten Ursprungs Bösartige Neoplasien (ausgenommen gewisse Hirntumoren). Von einem Ausschluss kann abgesehen werden, wenn die Person mindestens 5 Jahre tumorfrei ist Prionenerkrankung, Tollwutvirus oder eine andere degenerative Erkrankung des Zentralen Nerven Systems (ZNS) unbekannten Ursprungs 30. August Seite 16
17 Spender Todesursachen Quelle: Swisstransplant September 13 Seite 17
18 Hirntod Definition Komplettes und irreversibles Versagen von Hirn und Hirnstamm Das Herz schlägt, Lungen, Leber und Nieren funktionieren, aber nur dank medizinischer Unterstützung Nicht zu verwechseln mit dem Koma Partielle Schädigung des Gehirns, potentiell reversibel September 13 Seite 18
19 30. August Seite 19
20 Inhalt 1. Organspende und Transplantation: Ausgangslage 2. Gründe für das tiefe Spenderaufkommen 3. Umfrage Spenderpotential? 4. Organspende Organentnahme Transplantation 5. Quo vadis? 6. Schlussfolgerung Ihre Rolle als Hausärztin und Hausarzt 7. Ausblick 30. August Seite 20
21 Organspende Ablauf September 13 Seite 21
22 Organspende Allgemeine Zuteilungsregeln September 13 Seite 22
23 Organentnahme September 13 Seite 23
24 Organentnahme Ablauf Die Organentnahme geschieht im Operationssaal durch die zuständigen Thorax-und Abdomen-Entnahmeteams Es wird empfohlen, eine Narkose einzuleiten, um spinalen Reflexen und Muskelkontraktionen vorzubeugen (vgl. SAMW Richtlinien S.19) Die Wundversorgung geschieht wie nach jeder Operation Falls der Verstorbene nach der Organentnahme nicht in die Gerichtsmedizin verlegt werden muss, ist das Operationsteam oder die Koordinatorin für die würdevolle Versorgung des Leichnams zuständig Auf Wunsch wird der Verstorbene aufgebahrt Die Bestattung erfolgt nach den Wünschen der Angehörigen September 13 Seite 24
25 Nach der Transplantation Umfrage Warum wurde die Person transplantiert? Vor wie langer Zeit? September 13 Seite 25
26 Nach der Transplantation Umfrage Warum wurde die Person transplantiert? Vor wie langer Zeit? September 13 Seite 26
27 Nach der Transplantation Umfrage Warum wurde die Person transplantiert? Vor wie langer Zeit? September 13 Seite 27
28 Nach der Transplantation Überleben transplantierter Personen Quelle: STCS Überleben transplantierter Patienten aufgeteilt nach Organen September 13 Seite 28
29 Zusammenfassung Die Organspende hat keinen Einfluss auf die Behandlung Jeder Patient wird gleich behandelt Der Hirntod wird nach klaren Richtlinien diagnostiziert IRREVERSIBEL, komplettes Versagen des Hirns Ein Mensch kann 7 Organe spenden 7 Menschen Lebensqualität und Überleben geben Man ist nie zu alt um Spender zu sein Organspende ist bis ins hohe Alter möglich Die Wahrscheinlichkeit, auf einer Warteliste für ein Organ zu sein, ist viel höher, als Spender zu werden Solidarität gegenüber den Mitmenschen, denn es kann jeden und jede treffen September 13 Seite 29
30 Inhalt 1. Organspende und Transplantation: Ausgangslage 2. Gründe für das tiefe Spenderaufkommen 3. Umfrage Spenderpotential? 4. Organspende Organentnahme Transplantation 5. Quo vadis? 6. Schlussfolgerung Ihre Rolle als Hausärztin und Hausarzt 7. Ausblick September 13 Seite 30
31 Quo vadis? Aktionsplan «Mehr Organe für Transplantationen» September 13 Seite 31
32 Quo vadis? Aktionsplan Projektorganisation September 13 Seite 32
33 Quo vadis? CNDO Comité National du Don d Organes September 13 Seite 33
34 Quo vadis? CNDO Comité National du Don d Organes September 13 Seite 34
35 Quo vadis? CNDO-Schulungskonzept: Grundlage und Form Grundlage für das Schulungskonzept ist der «Swiss Donation Pathway» Verfügbar in drei Landessprachen ab Ende September Wird den Lokalkoordinatoren als Ordner zugeschickt Blended Learning Basismodul obligatorisch, um weitere Module absolvieren zu können Module zum Teil mit e-learning und anschliessenden Kursen Kurse können national, regional oder lokal stattfinden Lernkontrolle am Schluss des Moduls Ausbildungskontrolle Netzwerk / CNDO September 13 Seite 35
36 Quo vadis? CNDO-Schulungskonzept: Modularer Aufbau September 13 Seite 36
37 Quo vadis? CNDO-Ausschuss Forschung und Entwicklung Präsidium vakant Verantwortlich für Qualitätssicherung (SwissPOD) Beurteilung von Forschungsprojekten Ausarbeiten von Richtlinien zur Verwendung der CNDO-eigenen Daten Förderung von wissenschaftlichen Projekten im Bereich Organspende September 13 Seite 37
38 Quo vadis? CNDO-Ausschuss Audit Struktur und Aufgaben des Auditausschusses werden zurzeit diskutiert. Ziele: Begleitung der Spitäler in der Umsetzung der Prozesse Schweizweite Einführung standardisierter Prozesse Verbindliche Umsetzung September 13 Seite 38
39 Inhalt 1. Organspende und Transplantation: Ausgangslage 2. Gründe für das tiefe Spenderaufkommen 3. Umfrage Spenderpotential? 4. Organspende Organentnahme Transplantation 5. Quo vadis? 6. Schlussfolgerung Ihre Rolle als Hausärztin und Hausarzt 7. Ausblick September 13 Seite 39
40 Schlussfolgerung Ihre Rolle als Hausärztin und Hausarzt Information durch den Hausärztin/-arzt von grosser Bedeutung Es gibt praktisch keine medizinischen Ausschlusskriterien Informationen unter Swisstransplant News, Newsletter Involvierung in das Ausbildungsprogramm von Swisstransplant gemäss Entscheid der Fachgesellschaften (SGAM / SGIM) Information soll offen, transparent sein der Entscheid des Patienten ist massgebend und muss auf jeden Fall respektiert werden. Angehörige informieren Erweiterte Zustimmungslösung September 13 Seite 40
41 Inhalt 1. Organspende und Transplantation: Ausgangslage 2. Gründe für das tiefe Spenderaufkommen 3. Umfrage Spenderpotential? 4. Organspende Organentnahme Transplantation 5. Quo vadis? 6. Schlussfolgerung Ihre Rolle als Hausärztin und Hausarzt 7. Ausblick September 13 Seite 41
42 Ausblick Schulungen Übergangsjahr 2014: Blended Learning spätestens Ende 2014 in allen drei Landessprachen verfügbar Fortführung des aktuellen Kursangebots Eventuell erneute Möglichkeit TPM-Kurse zu besuchen wie 2013 September 13 Seite 42
43 Ausblick Kampagne September 13 Seite 43
44 Materialbestellungen sind an unserem Stand möglich. Herzlichen Dank an die SGAM und insbesondere an Herrn Dr. med. F.-G. Heritier für die Unterstützung! September 13 Seite 44
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