Elternabend zum Thema Sinn -volles Lernen Gehirngerechtes Lernen mit Spaß
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- Oldwig Krause
- vor 6 Jahren
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1 Elternabend zum Thema Sinn -volles Lernen Gehirngerechtes Lernen mit Spaß Referentin: Marion Seidl, Dipl. Sozialpädagogin, Erwachsenenbildnerin 1. Was ist Lernen? Jeder vollständige Lernprozess umfasst drei Phasen: a) Wir nehmen Informationen über unsere Sinnesorgane auf. b) Wir verarbeiten und speichern die Informationen Auch diese Phase wird von unseren Sinnesorganen gesteuert. Die Informationen werden im Ultra-Kurzzeitgedächtnis, im Kurzzeitgedächtnis oder abschließend im Langzeitgedächtnis gespeichert. c) Wir geben das Wissen des Verarbeitungsprozesses wieder. Dazu benutzen wir wiederum unsere Sinnesorgane. Merke: Lernstrategie bezeichnet die Reihenfolge und die Art, wie die Sinnesorgane im vollständigen Lernprozess benutzt werden. 2. Wie entsteht eine Lernstrategie? Jedes gesunde Kind verfügt von Geburt an über fünf Sinne, mit denen es seine Umwelt erfahren kann. Im Laufe der Zeit entwickelt das Kind einen seiner Wahrnehmungskanäle als eine Art Lieblingssinn. Gleichzeitig wird oft ein anderer Sinn vernachlässigt, so dass jeder Mensch schließlich durch eine bestimmte Rangfolge der Sinne geprägt ist. Beim Lernen sind vor allem drei Sinne sehr wichtig. a) Der visuelle Sinn ( sehen/ wieder erkennen) Das visuelle System zeichnet sich beim Lernen durch Schnelligkeit und Effizienz aus. b) Der auditive Sinn (hören/sprechen) Das auditive System arbeitet rhytmisch-linear und ist beim Auswendiglernen von Vorteil. c) Der kinästhetische Sinn (fühlen, tasten/ tun) Kinästhetisches Lernen ist besonders gründlich, benötigt dazu aber die Möglichkeit zum konkreten Handeln. Merke: Beim Lernen sollten möglichst alle Sinne beteiligt sein. Der visuelle Sinn ist für den Schulerfolg besonders wichtig.
2 3. Wie man Lernstrategietypen erkennen kann 3.1. Die Augenbewegungen identifizieren Denk- und Lernstrategien lassen sich durch genaues beobachten der Augenbewegungen erkennen. Die meisten Menschen folgen beim Nachdenken nämlich ähnlichen Augenbewegungsmustern: Sie schauen nach oben wenn sie bildhaft denken (V), sie schauen zur Seite wenn sie auf Stimmen oder Geräusche achten (A), und sie schauen nach unten, wenn sie sich auf Gefühle konzentrieren(k) Auf die Wortwahl achten Viele Wörter unserer Sprache beziehen sich eindeutig auf jeweils ein bestimmtes Wahrnehmungssystem. Daher können schon sie allein wichtige Hinweise auf den bevorzugten Sinn eines Menschen darstellen z. Bsp. (V) sonnenklar, Ich sehe das so, übersichtlich, einleuchtend... (A) zustimmen, wie gesagt, hör mal zu, klingt gut, betonen, stimmig (K) handfest, tunlichst, durchstehen, herzlich, praktisch, begreifen 3.3. Das Verhalten beobachten Die Bevorzugung eines bestimmten Sinnes äußert sich oft auch in Verhaltensweisen und Fähigkeiten, die ein aufmerksamer Beobachter leicht erkennen kann Lerntyptest Merke: Egal welcher Lerntyp ihr Kind ist, unterstützen sie es im Üben derjenigen Sinne, die es weniger zu nutzen scheint und stärken sie das Selbstvertrauen Ihres Kindes, indem Sie seine besonderen Fähigkeiten und Stärken würdigen! 4. Das Gehirn ist die Schaltzentrale unseres Körpers steuert unsere Handlungen verknüpft neue Informationen aus der Umwelt mit Erinnerungen ist der Sitz unserer Emotionen Ohne Gehirn kein Denken, Fühlen, Sehen, Sprechen, Schmecken, Riechen, Träumen, Bewegen, Erinnern, Erkennen, Bewusst Sein wiegt ca Gramm besteht aus ca. 15 Milliarden Nervenzellen das Nervennetz hat eine Gesamtlänge von ca km macht 2 bis 3 Prozent der Körpermasse aus, verbraucht aber 20% der Energie eines Menschen
3 5. Das Gedächtnis Ultrakurzzeitgedächtnis Ist der Filter für die Eindrücke die auf uns einströmen, ist für das Fortsetzen von Handlungen wichtig Speicherdauer: wenige Sekunden Kurzzeitgedächtnis: Kapazität beträgt etwa sieben Objekte. Speicherdauer: wenige Minuten bis zu max. einigen Tagen Langzeitgedächtnis: Es hat eine unbegrenzte Speicherdauer und Es hat eine fast unbegrenzte Kapazität. Für die Übertragung von Informationen ins Langzeitgedächtnis steht nur eine sehr geringe Bandbreite zur Verfügung. Innerhalb einer gegebenen Zeit kann man sich also nur relativ wenige Dinge neu langfristig merken. 6. Die Gehirnhemisphären Wie bekannt, besteht unser Gehirn aus zwei Hälften, auch Hemisphären genannt. Diese beiden Hälften haben ganz unterschiedliche Funktionen und Aufgaben. So steuert die linke Hälfte die Bewegungen der rechten Körperseite und umgekehrt. Die linke Gehirnhälfte ist für das sprachliche, analytische und logische Denken verantwortlich. Sie kann abstrahieren, liebt Regeln und mathematische Formeln. Sie fragt nach Einzelheiten, nach der Uhrzeit und nach Gründen. Die rechte Gehirnhälfte dagegen kennt keine verbale Sprache, sie denkt in Bildern und Gefühlen. Sie braucht keine genauen Ergebnisse, ihr genügen Schätzwerte, die sie aufgrund ihrer ausgeprägten Intuition erhält. Sie hat Sinn für Musik, Kunst und Bewegung, ist kreativ chaotisch, liebt Farben, Geschichten und spielerisches Lernen. Die Entwicklung der beiden Hälften läuft nicht parallel. Je jünger das Kind ist, desto stärker ist es rechtshemisphärisch orientiert. Mit der Zeit werden jedoch von ihm immer mehr linkshemisphärische Fähigkeiten verlangt: lesen, rechnen, still sitzen, ruhig und vernünftig sein usw. Die Schule misst Erfolg vor allem mit linkshemisphärischen Maßstäben. 7. Gehirnadäquates Lernen ist Anschlussfähig an die jeweiligen (individuell oft breit gestreuten) Erfahrungs und Wissensbestände Klare Einordnung in vorhandene Erfahrungsbestände ermöglichend die jeweiligen Bestände differenzierend, erweiternd, ausbauend Wirklichkeitsorientiert Beispiele aus der Erfahrungswelt, authentische Problemstellungen Deutungs- und Interpretationsmuster, denen man in der eigenen
4 Alltagswelt begegnet praktische, nutzbare Ergebnisse Viabel (brauchbar, passend) Informationen selbst suchen und Probleme überwinden lassen sich bewährende, tragfähige Lösungsmuster übertragbare Modelle (Transfer) ähnlich und variierend Wieder erkennbare Strukturen und gleiche sowie ähnliche Erfahrungen Übung und Training Zeit zum Verarbeiten Situiert konkrete, überschaubare Situationen Anwendungskontexte für das zu erwerbende Wissen Erarbeitung und Anwendung in unterschiedlichen Situationen Emotional Relevanz auch über emotionale Anknüpfungspunkte Nähe und Betroffenheit im weitesten Sinne emotive Grundlagen für Engagement herstellen Interaktiv eigene und gemeinsame Lernwege suchen Ko-Konstruktionen ermöglichen durch kommunikative und soziale Kontakte, Diskurs, Aushandeln, Beratung, Mitgestaltung aktive Auseinandersetzung / Aktionen Reaktionen - multiple Perspektiven Vernetzend Beziehungen zu anderen eigenen Erfahrungsebenen herstellen unterschiedliche Verarbeitungsformen einbeziehen Beziehungen herstellen zu anderen fremden Problemen und Sachzusammenhängen Literaturhinweise: Manfred Spitzer, Lernen Guy R. Lefrancois, Psychologie des Lernens Ralf Caspary, Lernen und Gehirn Alfred Thieme, Konzentration Trainingsprogramm Wolfgang Endres, Nie wieder pauken Wolfgang Endres, 99 starke Lerntips Klasse Vera Birkenbihl, Das neue Stroh im Kopf Vera Birkenbihl, Gehirn-gerecht Lernen Werner Metzig, Lernen - zu lernen Martin Schuster, Besser lernen
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