Erfahrungsbericht Suben Vom Chlorbecken zum Naturschwimmbad

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1 Erfahrungsbericht Suben Vom Chlorbecken zum Naturschwimmbad WELTWASSERTAG 2017 Badespaß in Oberösterreich vom Attersee bis zum eigenen Pool Linz, 22. März 2017 Bürgermeister Ernst Johann Seitz Bademeister Sebastian Karl

2 Altbestand - Historie 2001 Schließung des Beckenbades Alu-Becken undicht Wasseraufbereitung veraltet entsprach nicht hygienischen u. gesetzlichen Anforderungen

3 Zahlen Fakten Kosten zum Altbestand Chemikalien , , ,52 jährlicher Abgang: , , ,47

4 Welche Sanierungsmöglichkeiten gab es? Konventionell (Chlorbeckenbad) pro: geringerer Flächenbedarf contra: hohe Errichtungskosten - 1,8 Mio. für konventionelle Sanierung hohe Betriebskosten Chlor-Nebenprodukte gesundheitsschädlich Naturschwimmbad (Kleinbadeteich) pro: niedrigere Errichtungskosten auch für kleine Gemeinden finanzierbar niedrigere Betriebskosten rund ein Drittel günstiger ganzjährig attraktiv ökologische Bereicherung (Artenvielfalt) lebendiges, weiches, chlorfreies Wasser contra: höherer Flächenbedarf durch obligatorische Regenerationsbereiche und Vorgaben bezüglich Wasservolumen (Nennbelastung gem. BHygV)

5 Informations- und Besichtigungstour von Gemeindevertretern aus Suben zu bestehenden Naturschwimmbädern in Oberösterreich Sarleinsbach Eröffnung 1998 Gallspach Eröffnung 2007

6 Entscheidungskriterien Warum hat man sich in Suben für ein Naturschwimmbad entschieden? - Errichtungskosten - Betriebskosten - Ökologie - Chlorfreies Wasser - Trendumkehr wieder zu mehr Natur

7 Vorgaben an die Planer Schaffung eines Freizeitangebots als Naturerlebnis- und Familienbad Anzahl der Badegäste: ca Personen pro Jahr Betriebs- und Buffetgebäude: Neubau - keine Ganzjahresnutzung - ökologische Planungskriterien (Sonnenenergienutzung etc.) - optimale Einbindung in Bestandstopografie (Hanglage) Erhaltung bzw. Sanierung der attraktiven Sitz- und Liegeterrassen

8 Planungskonzept Naturbad Suben Entwurfskizze Hochbau pointner pointner architekten Grundriss Hochbau Entwurf Naturbad Wagner & Weitlaner WasserWerkstatt OG

9 Zahlen und Fakten - Naturbad Kenndaten Naturbad Gesamtwasserfläche (exkl. Kiesfilter): 830 m² Badebereich: 449 m² Mittlere Wassertiefe Badebereich: 1,90 m Bepflanzte Regenerationsbereiche: 381 m² Kiesfilter: 51 m² Wasservolumen: m³ Kenndaten Freiflächen: Freibadgelände gesamt: m² Liegewiesen: m² Liegeflächen Böschungsterrassen: 120 m²

10 Zahlen und Fakten - Betriebsgebäude Beschreibung Betriebsgebäude: eingeschoßiger Massivbau in Hanglage im Anschluss an die bestehenden Sitz-/Liegestufen gerundeter Baukörper der Topografie des natürlichen Geländes folgend am Kopf des Gebäudes Eingang mit Kassa und Buffet inkl. Freiterrasse an der Wasserfläche des Naturschwimmbades über das natürliche Gelände begehbare Dachterrasse mehrfärbige Holz-Schiebeelemente als Öffnungen der Nebenräume Gründach mit Warmwasser-Solaranlage zur Brauchwassernutzung für Duschen und Sanitärraume Kenndaten Betriebsgebäude: Nutzfläche: 138 m² Buffet-Terrasse: 39 m² Dachterrasse: 52 m²

11 Bauverlauf Baubeginn: Juni 2010 Fertigstellung: Juni 2011 August 2010 September 2010

12 Bauverlauf Dezember 2010

13 Bauverlauf März 2011

14 Bauverlauf April 2011

15 Naturbad Suben nach Fertigstellung 2011

16 Baukosten/Finanzierung Investitionskosten Naturbad: ,-- Hochbau: ,-- Gesamtkosten: ,-- Finanzierung: 2/3 Landesförderungen 1/3 Gemeindemittel Schuldenfreies Bad keine Folgekosten durch Darlehen!

17 Erfahrungen seit Eröffnung - Bad wird von den Badegästen sehr gut angenommen - Angenehme Wasserqualität (keine roten Augen) Besucherzahlen - Im Rahmen der festgelegten Höchstbesucherzahlen Jährliche Betriebskosten

18 Naturad Suben - Impressionen

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30 Bauherr/Betreiber: Gemeinde Suben, Suben 7, 4975 Suben Planung Naturschwimmbad: Wagner & Weitlaner WasserWerkstatt OG, Wien Planung Hochbau: pointner pointner Architekten, Wien/Freistadt Bauarbeiten Naturschwimmbad: Swietelsky Bau GmbH, Abt. Sportstättenbau/Bäderbau, Traun Bauarbeiten Hochbau: Alpine Bau GmbH, Taufkirchen

31 Gesetzliche und technische Voraussetzungen

32 Österreichische Bäderhygienegesetz (BHygG) Naturschwimmbad = Kleinbadeteich gem. BHygG Definition Kleinbadeteich: - künstlich angelegt - gegenüber Grundwasser abgedichtet - mit oder ohne technische Einrichtungen - entleerbar - Oberfläche kleiner als 1,5 ha - zum Baden bestimmt Gesetzliche Vorgaben an Gestaltung: - mindestens 1/3 der Fläche von Badenutzung auszuschließen (bepflanzte Regenerationsbereiche) - mittlere Tiefe des Badebereiches mindestens 1,8 m - mind. 10 m³ Wasservolumen pro Badegast (=Nennbelastung)

33 Österreichische Bäderhygieneverordnung (BHygV) Kontrolle der Wasserqualität - Betriebssicherheit: - spezifische Vorgaben an Qualität des Füllwassers: - jährliche Untersuchung Bakteriologie und Nährstoffgehalt Situation in Suben: Füllwasser weist zu hohe Nährstoffkonzentration auf (Phosphor) Technische Lösung: Füllwasser und Nachspeisewasser (zum Ausgleich von Verdunstungsverlusten) wird vor Einspeisung in das Naturbad durch speziellen Phosphor-Adsorber geführt. - spezifische Vorgaben an Qualität des Badewassers: - jährlich einzuholendes Wasserhygienisches Gutachten - monatliche Untersuchungen von bakteriologischen und physikalisch/chemischen Parametern

34 Funktionsprinzip Naturschwimmbad - Komponenten Wasserpflanzen / Regenerationsbereiche Unterwasserpflanzen und Röhrichtpflanzen zur Nährstoffbindung Mikroorganismen / Zooplankton als natürliche Filter - effektive Keim-Elimination Technische Komponenten / Pflegemaßnahmen: Wasserumwälzung: - Oberflächenreinigung über Skimmer - Kreislauf über Kiesfilter und Phosphor-Adsorber Sedimententfernung: Absaugen des Beckenbodens Pflanzenrückschnitt: jährlich Entleerung u. Reinigung der Badeanlage: nach Bedarf

35 Technisches Konzept Abzug/Reinigung des Oberflächenwassers über Skimmer Nährstoffreduktion in Phosphor-Adsorbern Keimelimination im Kiesfilter Füllwasseraufbereitung