Einstellungen zu Gesundheitssystemen und Ungleichheiten in der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen im internationalen Vergleich
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- Ewald Kästner
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1 Monika Mischke, Claus Wendt Einstellungen zu Gesundheitssystemen und Ungleichheiten in der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen im internationalen Vergleich Literatur / Quellen: Reibling, Nadine und Wendt, Claus (2010): Bildungsniveau und Zugang zu Gesundheitsleistungen. Zugangsregulierung und Inanspruchnahme fachärztlicher Leistungen in Europa. Das Gesundheitswesen, 72 (8/09), S Reibling, Nadine und Wendt, Claus (2011): Regulating Patients' Access to Healthcare Services. In: International Journal of Public and Private Healthcare Management and Economics 1 (2), S Wendt, Claus, Kohl, Jürgen, Mischke, Monika und Pfeifer, Michaela (2010): How Do Europeans Perceive Their Healthcare System? Patterns of Satisfaction and Preference for State Involvement in the Field of Healthcare. In: European Sociological Review, 26 (2), S Wendt, Claus, Mischke, Monika, Pfeifer, Michaela, Reibling, Nadine (2011): Cost Barriers Reduce Confidence in Receiving Medical Care when Seriously Ill. In: International Journal of Clinical Practice, 65 (11), S Wendt, Claus, Mischke, Monika, Pfeifer, Michaela und Reibling, Nadine (2012): Confidence in Receiving Medical Care when Seriously Ill: A Seven-Country Comparison of the Impact of Cost Barriers. In: Health Expectations, 15 (2), S Kontakt Dr. Monika Mischke und Prof. Dr. Claus Wendt Universität Siegen Fakultät 1 / Seminar für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Soziologie der Gesundheit und des Gesundheitssystems Adolf-Reichwein-Straße Siegen Tel: +49 (0) (Sekretariat) Fax: +49 (0) Mischke@soziologie.uni-siegen.de Wendt@soziologie.uni-siegen.de Gesundheit Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Dokumentation 20. Kongress Armut und Gesundheit, Berlin 2015 Seite 1 von 1
2 Einstellungen zu Gesundheitssystemen und Ungleichheiten in der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen im internationalen Vergleich Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke Lehrstuhl für Soziologie der Gesundheit und des Gesundheitssystems Universität Siegen Kongress Armut und Gesundheit 2015
3 Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 2
4 How Europeans perceive their healthcare system Forschungsfragen Soll der Staat eine umfassende Gesundheitsversorgung bereitstellen (Zuständigkeit)? Wie zufrieden sind die Bürgerinnen und Bürger mit dem Gesundheitssystem? Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 3
5 How Europeans perceive their healthcare system Forschungsdesign Daten Eurobarometer 2002 und institutionelle Indikatoren 14 Länder (EU) Methode Mittelwertvergleich, OLS Regressionen (länderspezifisch und aggregiert) Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 4
6 How Europeans perceive their healthcare system Zentrale Ergebnisse Staatliche Zuständigkeit Geringe Länderunterschiede, kaum Varianz zwischen sozialen Gruppen Zufriedenheit Länderunterschiede, Unterschiede zwischen sozialen Gruppen (Einkommen, Gesundheit, positive Erfahrungen (Arzt-Patienten Verhältnis), Einfluss institutioneller Faktoren (v.a. Ärztedichte) Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 5
7 How Europeans perceive their healthcare system 0,90 0,80 0,70 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 Staatliche Zuständigkeit (Mittelwerte) Q: Wendt et al Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 6
8 How Europeans perceive their healthcare system 0,80 0,70 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 Zufriedenheit (Mittelwerte) Q: Wendt et al Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 7
9 Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 8
10 Cost Barriers & Confidence Forschungsfrage Wirkt sich die Erfahrung von Zugangsbarrieren auf das Vertrauen in das Gesundheitssystem aus? (Zugangsbarrieren = Nicht-Inanspruchnahme medizinischer Leistungen aufgrund zu hoher Kosten) Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 9
11 Cost Barriers & Confidence Forschungsdesign Daten International Health Policy Survey des Commonwealth Fund OECD Länder Methode Mittelwertvergleiche und logistische Regressionsanalyse Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 10
12 Cost Barriers & Confidence Zentrale Ergebnisse I Zugangsbarrieren Länderunterschiede: 1,5% (NL) versus 25% (USA) Weitere Analysen: AT, DE, NZ, USA Stärkster Einfluss: Versicherungsstatus USA: niedriges Einkommen, schlechte Gesundheit Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 11
13 Cost Barriers & Confidence , ,5 11, ,1 1,5 1,8 0 Netherlands UK Canada Germany Australia New Zealand Q: Wendt et al Not going to doctor because of costs (in %) Negative Erfahrungen / Zugangsbarrieren (in %) 24,6 USA Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 12
14 Zugangsbarrieren: Unterschiede zwischen sozialen Gruppen Insurance Status USA: distance to Medicare Insurance status: distance public systemprivate insurance Health: distance poor-good Income: distance lowest-highest Education: distance lowesthighest Gender: distance female-male Uninsured Medicaid Other private Employer based New Zealand Australia Germany United States New Zealand Germany Australia United States New Zealand Germany Australia United States New Zealand Germany Australia United States New Zealand Germany Australia Q: Wendt et al SOWIS, Universität Siegen Differences between social groups (in percentage points)
15 Cost Barriers & Confidence Zentrale Ergebnisse II Geringes Vertrauen Länderunterschiede: 5% (NL) versus 27% (UK) Weitere Analysen mit allen 7 Ländern Stärkster Einfluss: Erfahrung von Zugangsbarrieren Außerdem: schlechte Gesundheit, niedriges Einkommen Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 14
16 Cost Barriers & Confidence Geringes Vertrauen in die gesundheitliche Versorgung (in %) Lack of confidence (in%) Netherlands Canada Australia USA New Zealand Germany UK Q: Wendt et al Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 15
17 Geringes Vertrauen: Unterschiede zwischen sozialen Gruppen Q: Wendt et al. 2011
18 Gesundheitswesen 2010; 72: Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 17
19 Zugangsregulierung und Inanspruchnahme Forschungsfragen Gibt es soziale Ungleichheit bei der Inanspruchnahme von Fachärzten (Fokus: Bildungsunterschiede)? Variiert der Bildungseffekt in Abhängigkeit der institutionellen Ausgestaltung von Gesundheitssystemen (Fokus: Zugangsregulierung)? Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 18
20 Zugangsregulierung und Inanspruchnahme Forschungsdesign Daten Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) 2004 und institutionelle Indikatoren (Index Zugangsregulierung) 11 Länder Methode Mehrebenanalyse (logistische Regression) Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 19
21 Zugangsregulierung und Inanspruchnahme Zentrale Ergebnisse Bildungsunterschiede in der Inanspruchnahme von Fachärzten in allen Ländern (Ausnahmen: CH, NL) Die Unterschiede in der Facharztnutzung zwischen Bildungsgruppen sind umso geringer, je stärker Länder den Zugang zu Fachärzten über Hausarztsysteme regulieren Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 20
22 Zugangsregulierung und Inanspruchnahme Q: Reibling & Wendt 2010 Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 21
23 Zusammenfassung Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem: Länderunterschiede, Einflüsse: positive Erfahrungen (Arzt-Patienten Verhältnis), Gesundheit, hohes Einkommen, institutionelles Design (v.a. Ärztedichte) Geringes Vertrauen in die Gesundheitsversorgung: Länderunterschiede, Einflüsse: negative Erfahrungen (Nicht- Inanspruchnahme aufgrund zu hoher Kosten), schlechte Gesundheit und geringes Einkommen Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen: Soziale Unterschiede zwischen Bildungsgruppen in fast allen Ländern Der Einfluss von Zugangsregulierung: Zugangsregulierung (Gatekeeping) scheint bildungsbezogene Ungleichheiten in der Inanspruchnahme zu reduzieren Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 22
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Prof. Dr. C. Wendt und Dr. M. Mischke 23
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