Erweiterung der Personenkreise in Werkstätten für behinderte Menschen
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- Eleonora Brauer
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1 Erweiterung der Personenkreise in Werkstätten für behinderte Menschen FACHTAG ARBEIT VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG IN EINER GLOBALISIERTEN DIAKONIE NEUENDETTELSAU: MAI 2009 PD DR. ERNST WÜLLENWEBER Themen des Vortrags 2 1. Erweiterungen der Personenkreise nach unten und zu den Seiten 2. Erweiterung der Personenkreise nach oben - Lernbehinderte und sozial Benachteiligte in WfbM: Darstellung der Entwicklung Neue Problemstellungen und Herausforderungen
2 Erweiterung der Personenkreise nach unten 3 Zunahme von Menschen mit schwerer geistiger Behinderung Zunahme von Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderungen Erweiterung der Personenkreise zu den Seiten 4 Zunahme von Menschen mit geistiger Behinderung und zusätzlichen Verhaltensauffälligkeiten psychischen Krankheiten
3 Erweiterung der Personenkreise nach oben. 5 Ehemalige Schüler der Schulen für Lernbehinderte Ehemalige Schulabbrecher Sozial Benachteiligte Entwicklung der Beschäftigten in WfbM Anzahl der Beschäftigen Tatsächliche Entwicklung = ca = Steigerung in 10 Jahren um 50% Prognostizierte Entwicklung Quellen: Consens-Studie / bagwfbm / isb-studie Jahr
4 Zusammensetzung der Aufnahmen in WfbM 7 Ca. 50 % = Abgänger der Sonderschule GB Ca. 50% = so genannte Quereinsteiger Niedrige Ablehnungsquote ca. 25% = Seelisch Behinderte ca. 25% = neuer Personenkreis Hohe Ablehnungsquote Vornehmlich ehem. Schüler der Förderschule L Bezeichnungen der Personengruppe in der Praxis Behinderte mit sozialer Benachteiligung Sozial Benachteiligte mit Behinderung Sozial Behinderte Sozial Benachteiligte Menschen mit Lernschwierigkeiten "Menschen mit Kompetenzminderung in der Lebensbewältigung Lernbehinderte mit Verhaltensauffälligkeiten Lernbehinderte mit Verhaltensauffälligkeiten (Seelische Behinderung) Lernbehinderte mit Entwicklungsproblemen Lernbehinderte mit sozialen Problemen Lernbehinderte mit psychischen Beeinträchtigungen Lernbehinderte mit weiteren Beeinträchtigungen Grenzsetzungsbedürftige Lernbehinderte Lernbehinderte plus Von Behinderung bedroht aufgrund dissozialer Verhaltensprobleme Personen mit einer leichten Behinderung in einem schwierigen sozialen Umfeld Grenzgänger, Grenzgängersyndrom Die jungen Wilden Langzeitarbeitslose mit besonderen Vermittlungshemmnissen Menschen mit Komplexbeeinträchtigungen Neuer Personenkreis 8
5 Differenzierung der Problemlagen 9 wesentliche Beeinträchtigungen in den sozialen Kompetenzen, im Arbeits- & im Kooperationsverhalten wesentliche Beeinträchtigungen in der individuellen Lebensbewältigung Soziale Probleme, wie z.b. Schulden, Delinquenz wesentliche Beeinträchtigungen in den Bereichen Lernen und Leistung Verzögerungen in der psychischen und in der kognitiven Entwicklung und im Verhalten Beobachtete Stärken Keine Einschränkungen in der Groß- und Feinmotorik Relativ schnelle Auffassungsgabe Großes Interesse / Motivation an Maschinen Sichere räumliche und zeitliche Orientierung Sprachlich zumeist unauffällig und erreichbar Interesse an sozialen Beziehungen (GL, SD) Offensives Hilfesuchverhalten 10 Relativ anpassungsfähig in komplexen oder neuen sozialen Situationen Oft hilfsbereit Teilweise hoch motiviert.
6 Aufnahme in WfbM durch Versorgungsdiagnosen Umdiagnose Geistige Behinderung Psychischen Krankheit Additionsdiagnose Lernbehinderung plus Verhaltensauffälligkeiten plus soziale Probleme plus negative Maßnahmekarriere = wesentliche Behinderung 11 Gangart der Kostenträger 12 Kostenträger erscheinen unschlüssig und uneins hinsichtlich ihrer Strategie Einigkeit besteht darin, den Zustrom in WfbM zu bremsen Ergebnis: Zustrom wurde verlangsamt, vor allem seit 2006 Kostenträger unterstellen den WfbM ein hohes Aufnahmeinteresse am neuen PK Die differenzierte Position vieler WfbM ist den Kostenträgern nicht transparent
7 Ansätze der Arbeitsagenturen 13 DIA-AM Regionale Unterschiedlichkeit Unklare rechtliche Situation: Mit welchen Erfolgsaussichten können Betroffene eine Aufnahme einklagen? Zunehmende Bedeutung von Gutachten 14 Klärung der GB: Intelligenzminderung unterhalb IQ 70 Regional Eingrenzung der GB auf F71 - F73 (unterhalb IQ 50) Heterogenität der Intelligenztests Medizinisches Gutachten zur Feststellung des Behinderungsgrades Ziele der Gutachten: Ablehnen, Aufschieben, Absichern Gefahr von Überdiagnosen
8 Wirkung 15 Aufnahme von LB als Quereinsteiger geht zurück LB kommen zunehmend über die GB-Schulen in die WfbM LB und VA reicht für eine Aufnahme immer seltener aus Maßnahmekarrieren sind gefragt Maßnahmekarrieren werden zugleich als Risikofaktor thematisiert: Verunsicherung und Identitätsverlust bei den Betroffenen Tendenz zu Zuschreibung einer psych. Erkrankung Daher: Zunehmende Aufnahme in WfbM für Seelisch Behinderte. Tendenzen in WfbM 16 Zunehmende Aufnahme des PK wird von vielen WfbM weiterhin erwartet Qualifizierung der Gruppenleitungen Spezifische Konzeptentwicklung Erste Ansätze zu speziellen Gruppen im BBB
9 Zunehmende Favorisierung von speziellen Gruppen für den PK 17 Erwartete Vorteile Besserer Schutz der Menschen mit geistiger Behinderung Weniger Überforderung durch Unterschiedlichkeit in einer Gruppe Mehr Möglichkeiten das Konzept zielgruppengerecht zu gestalten Gesehene Nachteile Lernchancen für leichtgradig GB gehen zurück Strukturen und Arbeitsangebote der WfbM passen teilweise nicht Überforderung der zuständigen Gruppenleiter Zustrom von LB in Schulen für GB 18 Schülerzahlen in GB-Schulen stiegen von um 9,35%, trotz insgesamt rückläufiger Schülerzahlen Entwicklung heterogen je nach Bundesland Starke Tendenz der Überweisung in den letzten Schuljahren auf die GB-Schule Welche Bedeutung hat dies für WfbM? Neuer PK kommt verstärkt direkt aus der Schule in den BBB Die Zuschreibung Geistige Behinderung erodiert zusätzlich
10 Entwicklung der Schülerzahlen an Sonderschulen für geistig Behinderte 19 Jahr Anzahl der Schüler ,02% ,0% ,28% ,59% Steigerung von um insgesamt 9,34% Quelle: Kulturministerkonferenz November 2005 IQ bei Schülern mit sog. LB 20 IQ- Intervalle IQ IQ IQ IQ IQ über IQ 100 in % 4,7% 15,8% 31,1% 30,8% 13,1% 4,5% Quelle: Klein 2001 für Baden-Württemberg
11 Lernbehinderung als soziales Problem 21 Schüler der Förderschulen L Kinder aus sozialen Randgruppen Migrationshintergrund Verhaltensauffälligkeiten ca. 2/3 männlichen Geschlechts Lernbehinderung = langfristige, schwerwiegende und umfängliche Lern- und Leistungsproblematik mit unklarer Ursache Neue Problemstellungen Umgang mit ständiger Unpünktlichkeit 22 Umgang mit hohen Fehlzeiten Umgang mit gezieltem Ausnutzen von Nischen und Großzügigkeit Umgang mit Regelverletzungen Umgang mit Delinquenz in der WfbM Umgang mit Drogenkonsum Umgang mit dem Thema AIDS Akzeptanzprobleme zwischen den Personenkreisen usw.
12 Neue Herausforderungen 23 Nutzen der Stärken im Arbeitsprozess Schaffen von passenden Arbeitsangeboten Führen der pädagogischen Beziehung Einstellen auf neue Probleme in der Elternarbeit Aussprechen von Kritik und Lob Hilfe bei der privaten Lebensgestaltung Unterstützung bei der Zukunftsplanung Frage der Integration auf den allg. Arbeitsmarkt usw. 24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ich freue mich auf Ihre Fragen und Anmerkungen.
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