Literarische Texte in mehrsprachigen Lerngruppen
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- Catrin Wolf
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1 Germanistik Thérèse Remus Literarische Texte in mehrsprachigen Lerngruppen Legitimation und Besonderheiten der Arbeit mit literarischen Texten unter Berücksichtigung von Lernern des Deutschen als Zweitsprache
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3 Humboldt-Universität zu Berlin Institut für deutsche Literatur Neuere deutsche Literatur und Fachdidaktik Deutsch Modul: DaZ-Aufbau-Modul Seminar: Deutsch als Zweitsprache Didaktik Wintersemester 2012/ 2013 Literarische Texte in mehrsprachigen Lerngruppen Legitimation und Besonderheiten der Arbeit mit literarischen Texten unter besonderer Berücksichtigung von Lernern des Deutschen als Zweitsprache Thérèse Remus M.Ed. Deutsch/ Englisch 3. Fachsemester 0
4 Inhalt 1. Warum Literatur? Didaktische Konsequenzen Literatur
5 1. Warum Literatur? Jeder Unterrichtsgegenstand muss sich mit Relevanz für den Lerner legitimieren lassen. So mögen Einwände gegen die Beschäftigung mit literarischen Texten im Fremdsprachenunterricht u. a. darauf abzielen, dass die funktionale Dimension der Sprache im Sinne der Kommunikationskompetenz als übergeordnete Zielstellung beim Erlernen einer Fremdsprache für den Lerner relevanter sei als die ästhetische Spezifik literarischer Texte. 1 Doch haben wir es mit Blick auf DaZ-Schüler mit einer besonderen Lernerschaft zu tun, deren Spracherwerbsprozess sich in vielerlei Hinsicht von dem der Fremdsprachenlerner unterscheidet. Da DaZ-Lerner i.d.r. eine deutsche Schul- und Arbeitslaufbahn durchlaufen, gehen die Anforderung an ihren Zweitspracherwerb über die des Fremdspracherwerbs hinaus, indem idealiter das Sprachniveau eines Muttersprachlers erreicht werden soll. Auch sind sie Teilnehmer des normalen Deutschunterrichts und können sich den Anforderungen des Rahmenlehrplans nicht entziehen. 2 Genau aus diesem Grund greift der Anspruch an eine (minimal) funktionale Sprachkompetenz, die ein (Sprach-)Handeln in alltäglichen Situationen ermöglicht, im Falle von DaZ-Lernern zu kurz. Sie verfügen in Form ihres Ethnolekts bzw. ihrer Interlanguage bereits über ein funktionales Sprachrepertoire des Deutschen, das sich auf die bedeutungstragenden Elemente der Sprache konzentriert, Wörter aus der Herkunftssprache einbezieht und Funktionswörter [ ] weglässt. 3 Allerdings zeigt sich, dass diese im alltäglichen mündlichen Sprachgebrauch durchaus funktionalen Kompetenzen keinesfalls für die schriftsprachlichen Anforderungen, die fachübergreifend und auch über die Schullaufbahn hinaus wirken, ausreichend sind. 4 Die Arbeit mit literarischen Texten kann hier ansetzen, da diese gerade durch ihre poetische Abgrenzung zur Funktionalität der Alltagssprache Raum und Anlass bieten, sich einer vertieften Beschäftigung mit den gefundenen sprachlichen Mitteln sowie der Reflexion über Sprache zu widmen. Literatur als ästhetische Verarbeitung einer Sicht auf die Welt 1 Für eine Sammlung möglicher Argumente gegen Literatur im Sprachvermittlungsprozess vgl. Koppensteiner, Jürgen und Eveline Schwarz: Literatur im DaF/DaZ-Unterricht. Eine Einführung in Theorie und Praxis. Komplett überarbeitete und aktualisierte Neuauflage. Wien S. 28 ff. Für eine summarische Auflistung der in der Forschung vorgetragenen Vorteile literarischen Lernens für den Spracherwerb vgl. ebenfalls Koppensteiner/ Schwarz 2012, S. 30 ff. 2 Im Berliner Rahmenlehrplan für das Fach Deutsch (Sek 1) sind literarische Texte vor allem mit Blick auf die Kompetenzbereiche Lesen, Schreiben und Sprechen und Zuhören relevant. Vgl. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport Berlin (Hrsg.): Rahmenlehrplan für die Sekundarstufe I Deutsch. Berlin Online-pdf- Version: < ; 10:51> S. 12 ff.; S. 18; S Belke, Gerlinde: Poesie und Grammatik. Kreativer Umgang mit Texten im Deutschunterricht mehrsprachiger Lerngruppen. 3. korrigierte Auflage. Baltmannsweiler S Vgl. ebd. 2
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