Flächendeckende Raucherentwöhnung Oberösterreich ein Versuch. Prim.Dr.Alfred Lichtenschopf SKA der PVA Weyer/Enns

Transkript

1 Flächendeckende Raucherentwöhnung Oberösterreich ein Versuch Prim.Dr.Alfred Lichtenschopf SKA der PVA Weyer/Enns

2 Raucherentwöhnung -Warum?

3 Erhöhung des Mortalitätsrisikos durch Rauchen

4 Belohungen durch Rauchstopp British doctors study BMJ 2004 R Doll, R Peto britische Ärzte über 50 Jahre monitiert (Raucherstatus, Etc., Todesursachen) Zigarettenrauchen verdoppelte das Altersspezifische Mortalitätsrisiko sowohl bei älteren als auch bei Männern im mittleren Alter Rauchstopp mit 50 halbierte das Exzessrisiko Rauchstopp mit 30 konnte es vollständig vermeiden Im Durchschnitt versterben Raucher um 10 Jahre früher Gewinn an Lebensjahren bei Rauchstopp mit 60J 2J 50J-6J 40J-9J 30J-10J

5 Lungenfunktion und Rauchen Raucher anfällig, nicht aufgehört FEV1-Abfall: normal: ml/jahr Raucher: ml/jahr FEV 1 (%) Symptome Aufgehört mit 45 IH, AL Invalidität Aufgehört mit Tod Fletcher & Peto Alter (Jahre)

6 Das Lungenkarzinom Das Rauchen beenden ist die wichtigste Karzinomprophylaxe

7 Raucherentwöhnung und Karzinom Zhou W et al 2006: Smoking effects treatment outcome In patients with advanced nonsmall cell lung cancer % aktuelle R Ex 1-8 Ex 9-17 Nie 5-Jahresüberlebensrate bei 543 Pat mit lokal begrenzten nicht kleinzelligem Lungenkarzinom kardiovask. Folgeschäden

8 Strahlentherapie und Raucherentwöhnung Bei Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom Im Stadium der limited disease, die mit Einer Radio-Chemotherapie behandelt werden, Konnte prospektiv gezeigt werden, dass die Beendigung des Tabakrauchens die Prognose Verbessert. Videtic GM et al. Continued cigarette smoking by patients Receiving concurrent chemoradiotherapy for limited Stage small-cell lung cancer is associated with Decreased survival J Clin Oncol 2003;21: kardiovask. Folgeschäden

9 Raucherentwöhnung und Chirurgie Patienten aus Ortho und Allgemeinmedizin Raucher, die bis zur Operation rauchten, mussten häufiger auf die Intensivstation gelegt werden wegen pulmologischer Komplikationen Moller AM et al. A study of long-term tobacco smoking on postoperativ intensic care admission Anaesthesia 2003;58:55-59 kardiovask. Folgeschäden

10 Eine Zigarette verkürzt das Leben um 2 Min. Eine Flasche verkürzt das Leben um 4 Min. Ein Arbeitstag verkürzt das Leben um 8 Stunden!!

11 Probleme der Raucherentwöhnung: Zeitliche Ressource Abhängigkeit

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13 Die Lösung: Raucherentwöhnung in 5 Sitzungen

14 (Nicht-)Raucherseminar Mag. Marion Hübner Klinische und Gesundheitspsychologin Zertifizierte Fachkraft für Suchtberatung und Prävention Rehazentrum Weyer

15 Warum eine Rauchergruppe besuchen? 1. ein gemeinsames Ziel wird verfolgt 2. die Gruppe wirkt stützend 3. gegenseitiges Motivieren, Helfen und Loben 4. Modelllernen 5. Informationsaustausch

16 Warum eine Rauchergruppe besuchen? 6. Kennenlernen von Strategien (Tipps & Tricks) 7. Ressourcenaktivierung 8. Information über Hilfsmittel 9. sich mit der körperlichen/psychischen Abhängigkeit auseinandersetzen (Unbewusstes aufdecken) 10. Kognitive Umstrukturierung

17 Ablauf 5 Gruppentermine (5 Wochen) Start: Freitag, 02. März, 16:00 Uhr Weitere Termine: 09. März, 16. März, 23. März, 30. März Minuten (je nach Teilnehmerzahl) 5-12 Teilnehmer

18 Geplante Inhalte Motive für den Rauchstopp Analyse des Rauchverhaltens Strategien Gewichtsmanagement in der Raucherentwöhnung Rückfallprophylaxe

19 Motive für den Rauchstopp SMART-Prinzip: Spezifisch Messbar (qualitativ oder quantitativ) Ausführbar (attraktiv) Realistisch Terminierbar

20 Analyse des Rauchverhaltens Innere Beweggründe Spezifische Situationen/Tätigkeiten Rauchertyp: Nikotin-Raucher, Gewohnheitsraucher, Kompensationsraucher; Andere spezifische Rauchertypen: z.b. Genussraucher, Schlankheitsraucher, Mark-Twain-Typ Fagerström-Test Raucherprotokolle Kohlenmonoxidmessung

21 Kosten 90 pro Teilnehmer (für alle 5 Gruppentermine) Telefonische Anmeldung: Mag. Marion Hübner Tel.:

22 Niedergelassenen Ärzte: -Vermittlung der RaucherInnen -Medikamentöser Teil der RE -Medizinische Betreuung -Beobachtung und Verhütung von Komplikationen -Behandlung der Komplikationen

23 Vorteilhaft: Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitseinrichtungen z.b.: Gesunde Gemeinde, Krankenhaus, etc.

24 Medikamentöser Teil durch Ärzte

25 Nikotinersatztherapie

26 NRT efficacy of different preparations after 12 months use Odds ratio for abstinence after 12 months vs control NRT 1.63 Gum 1.77 Patch 2.27 Spray 2.08 A.L. Inhaler 2005 A.L S/L tablet Silagy et al, The Cochrane Library 1999.

27 Therapie mit ZYBAN Regelmäßige Beratungs- und Motivationsgespräche sind wichtig für den Erfolg.

28 24 Studien mit 26 Studienarmen: 22 Studienarme mit 300mg 3 Studienarme mit 150mg 1 Studie ohne Dosisangabe verdoppelt

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30 Dauerhafte Abstinenzraten Wochen Studie 1 Dauerhafte Abstinenzrate (%) Studie Dauerhafte 20 Abstinenzrate 10 (%) 0 22,1% VAR 1 mg b.i.d. (n=344) 23,0% VAR 1 mg b.i.d. (n=352) 16,4% BUP 150 mg b.i.d. (n=342) 15,0% BUP 150 mg b.i.d. (n=329) 8,4% PBO (n=341) 10,3% Pbo (n=344) Odds Ratio VAR vs Pbo 3,13 P<0,0001 VAR vs BUP 1,45 P=0,064 NS Odds Ratio VAR vs Pbo 2,66 P<0,0001 VAR vs BUP 1,72 P=0,0062 Die am häufigsten beschriebenen unerwünschten Ereignisse (>10%) mit Vareniclin waren Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und abnorme Träume. VAR=Vareniclin, Pbo=Placebo, BUP=bupropion; NS=nicht signifikant 1. Champix Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels. Pfizer Ltd, Sandwich, UK

31 Vareniclin konnte das Rauchverlangen, die Entzugssymptome und die Verstärkungseffekte des Rauchens im Vergleich zu Placebo signifikant reduzieren 1,2 Vareniclin Bupropion Studie 1 1 Studie 2 2 Studie 1 1 Studie 2 2 Verlangen Rauchverlangen Zufriedenheit durch das Rauchen Verstärkung Psychologische Belohnung Linderung des Verlangens durch Rauchen Negative affektive Symptome Ruhelosigkeit Entzug Schlaflosigkeit Vermehrter Appetit Score signifikant niedriger als mit Placebo; Placebo. Score signifikant höher als mit Da eine Raucherentwöhnung mit oder ohne medikamentöse Therapie mit einer Verschlechterung von psyschiatrischen Grunderkrankungen in Verbindung gebracht wurde, ist bei Patienten mit einer psychiatrischen Erkrankung in der Anamnese Vorsicht geboten.

32 4 Studien mit 5 Armen 3 X 2 Studien mit 3 Armen 2 x

33 Wo bis jetzt? Rohrbach Enns /Linz Land Waidhofen/Ybbs

34 Maria Lassnig Fliegen Lernen 1976