Entsorgungssicherheit für mineralische Abfälle
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- Bernt Vogel
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1 Bestandsaufnahme, Ermittlung künftiger Bedarfe von Beseitigungskapazitäten und Handlungsoptionen zur Gewährleistung der Entsorgungssicherheit für mineralische Abfälle in Sachsen-Anhalt Dipl.-Ing. Klaus Krüger STRABAG AG Direktion Verwertung Bereich Ost 7. Rohstofftag Sachsen-Anhalt Braunsbedra, den 31. August 2015
2 1 BETEILIGUNG AN DER BEFRAGUNG 2 ERGEBNISSE DER UNTERSUCHUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN 3 HANDLUNGSOPTIONEN 4 EMPFEHLUNGEN Seite 2
3 1 BETEILIGUNG AN DER BEFRAGUNG Gesamtbeteiligung Anzahl Prozent befragte Unternehmen % ausgefüllte Fragebögen 42 46% keine Teilnahme 50 54% Teil A Energieanlagen Anzahl Prozent befragte Unternehmen % ausgefüllte Fragebögen 11 65% keine Teilnahme 6 35% Teil B Verwerter / Recycler Anzahl Prozent befragte Unternehmen % ausgefüllte Fragebögen 21 36% keine Teilnahme 38 64% Teil C Deponiebetreiber Anzahl Prozent befragte Unternehmen % ausgefüllte Fragebögen 10 62% keine Teilnahme 6 38% 90% des Marktvolumens 50-60% des Marktvolumens (STRABAG, Papenburg, STORK, MDSU Reesen fehlt) 80% des Marktvolumens (Deponie Reesen, Hängelsberge und Nißma fehlen) Seite 3
4 2 ERGEBNISSE DER UNTERSUCHUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN Deponien, Ablagerung DK I 14,6 Mio. m³ DK II 5,0 Mio. m³ Deponien, Stilllegung DK I 0,04 Mio. m³ DK II 3,9 Mio. m³ Gesamtes theoretisch verfügbares Volumen: 23,54 Mio. m³ Realistisch verfügbares Volumen: 10,4 Mio. m³ (Volumen DK I und DK II zu 1/3) + Deponien in Stilllegung) Inputmenge Deponie: 2,7 Mio. t/a (+30 % andere ASN) = 3,5 Mio. t/a*~ca. 2,2 Mio. m³/a etwa 4 bis 5 Jahre ausreichende Kapazität (bis 2018 bzw. 2019) Mineralische Abfälle vorwiegend auf DK I, d.h. ca. 2,2 Mio. m³/a (geringe Anteile auf DK II) in Planung befindliche Deponien (7,0 Mio. m³) ausgeschlossen, da derzeit keine Genehmigung vorliegt in Stilllegung befindliche Deponien: Annahme von unbelasteten bzw. DK 0 Abfällen * Umrechnungsfaktor 1,6 t/m 3 Seite 4
5 2 ERGEBNISSE DER UNTERSUCHUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN IHK Magdeburg Gesamtumsatz Industrie (Mrd. ) vorhandener Deponieraum DK I (Miom3) Deponien in Stilllegung (m3) Gesamtumsatz: 14,2 Mrd. (33 % von LSA) Gesamtumsatz Industrie (Mrd. ) IHK Halle-Dessau vorhandener Deponieraum DK I (Miom3) Deponien in Stilllegung (m3) Quelle: Jahresticker 2014 der IHK Halle-Dessau Seite 5
6 2 ERGEBNISSE DER UNTERSUCHUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN Ähnliche Ausgangslange in anderen Bundesländern keine Ausweichmöglichkeiten Brandenburg: Restvolumen bis Ende 2017 verfüllt Thüringen: Abfälle aus anderer Herkunft (andere Bundesländer) werden zukünftig minimiert Sachsen: keine DK I-Deponie in unmittelbarer Nähe Niedersachsen konstatiert regional Bedarf an zusätzlichen DK I-Deponien Zusätzliche Verschärfung der Verwertungsbedingungen bei Inkrafttreten ErsatzbaustoffV/MantelV Hohe regionale Diskrepanz zw. Aufkommen an mineralischen Abfällen und Ablagerungsmöglichkeiten im LSA IHK-Bezirk Halle-Dessau: 67% Umsatz und 4 Mio. m³ Deponiekapazität IHK-Bezirk Magdeburg: 33% Umsatz und 15 Mio. m³ Deponiekapazität Verlängerung der Transportwege, Anstieg Verkehrsaufkommen und CO 2 -Emissionen Erhöhung der Entsorgungskosten (Deponieentgelte und Transporte, etc.), Zunahme der finanziellen Belastung Verlagerung von Produktionsstandorten/Unternehmen, Abwanderung der mit Entsorgung verbundenen Industrie (Aufbereitung, Verwertung, Recycling),Unterbrechung von Wertschöpfungsketten der KRW Negative Beeinflussung der Beschäftigungsentwicklung sowie Lebenshaltungskosten Absehbarer Mangel an Deponiekapazitäten verbunden mit langen Vorlaufzeiten hinsichtlich planungsrechtlicher Genehmigungen (ca. 8 bis 10 Jahre) Unterstützung durch ein verkürztes Genehmigungsverfahren Seite 6
7 3 HANDLUNGSOPTIONEN 1 / 2 Maßnahmen Auswirkungen Eignung 1. Neubau von Deponien auf neuen Standortflächen ( grüne Wiese ) 2. Neubau von Deponien an alten Standorten in Stilllegungsphase Neubau von Deponien an alten Standorten in Nachsorgephase Zeitaufwand für Planfeststellungsverfahren abfallwirtschaftliche und technische Infrastruktur nicht vorhanden (Folgekosten) Naturraum, zusätzlicher Flächenverbrauch Akzeptanzprobleme vorhandene Infrastruktur/ Beschäftigungspotenziale Vermeidung zusätzlicher Flächenverbrauch erhebliche Skepsis aus rechtlicher und technischer Sicht vorliegende Stilllegungsbescheide dürfen nicht beeinträchtigt werden Voraussetzung geeigneter hinreichend großer Ablagerungsflächen Rückstellungen/Gefahr für Haushalte bei zeitnaher Schließung höhere Akzeptanz vorliegende Stilllegungsbescheide dürfen nicht beeinträchtigt werden technisch und wirtschaftlich machbar bedingt geeignet wegen zeitlichem Vorlauf technisch und wirtschaftlich machbar zeitlich machbar technisch und wirtschaftlich machbar zeitlich machbar Seite 7
8 3 HANDLUNGSOPTIONEN 2 / 2 Maßnahmen Auswirkungen Eignung 3. Export/Deponierung in anderen Bundesländern 4. Untertageverwertung Untertagedeponien Akzeptanz? Senkung der Möglichkeit Abfall als Wirtschaftsfaktor zu nutzen (Recycling, Wiederverwertung, Abfall zum Produkt) Anstieg Transportkosten Umwelt CO2- Emission, Strategie der Verkehrsvermeidung? Engpässe auch in anderen Bundesländern spezifische Entsorgungskosten deutlich höher vorrangig für gefährliche Abfälle spezifische Entsorgungskosten deutlich höher vorrangig für gefährliche Abfälle nicht zwingend geeignet für Massenabfälle nicht geeignet für Massenabfälle nicht geeignet Seite 8
9 4 EMPFEHLUNGEN Aufgrund der in der Zusammenfassung geschilderten Situation und den möglichen Handlungsoptionen hinsichtlich der unzureichenden Deponiekapazitäten im Zeitraum von 4 bis 5 Jahren empfehlen wir dem Land folgende Festlegungen: 1. Im Abfallwirtschaftsplan des Landes Sachsen-Anhalt für den Zeitraum bis 2020 ist die Schaffung von Deponieraum insbesondere im DK I-Bereich als dringend notwendige Maßnahme aufzuführen. Bei der kurzund mittelfristigen Schaffung von Deponieraum sollte eine regionale Ausgewogenheit zur Vermeidung langer Transportwege präferiert werden. 2. Aufgrund der Langfristigkeit von Neugenehmigungsverfahren, der notwendigen Akzeptanz seitens der Bevölkerung sowie des Vermeidens von zusätzlichem Flächenverbrauch sollte das Land die Kommunen und Landkreise beauftragen, zu prüfen, inwieweit stillgelegte oder in der Stilllegungsphase befindliche Deponien und deren vorhandene Infrastruktur genutzt werden können, um möglichst kurzfristig neuen Deponieraum zu schaffen. 3. Durch die Landesregierung und den Städte- und Gemeindebund ist sicherzustellen, dass bei landes- oder kommunalen Baumaßnahmen RC-Baustoffe in den öffentlichen Ausschreibungen zugelassen werden. Wenn der RC-Baustoff natürliche Ressourcen substituieren kann, sollte der ökologische und wirtschaftliche Vorteil von den entsprechenden Stellen hinterfragt werden. 4. Im Rahmen der Arbeitsgruppe mineralische Abfälle, welche durch das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt geleitet wird, sind alle Möglichkeiten der Wiederverwendung mineralischer Recyclingmaterialien herauszuarbeiten und zur weiteren Umsetzung zu empfehlen. Seite 9
10 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit + Zeit für Fragen! Dipl.-Ing. Klaus Krüger STRABAG AG Direktion Verwertung Bereich Ost 7. Rohstofftag Sachsen-Anhalt Braunsbedra, den 31. August 2015
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