Do s & Dont s der Biodiversitätskommunikation 1
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- Sabine Heintze
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1 Do s & Dont s der Biodiversitätskommunikation 1
2 BIODIVERSITÄT INHABERG IST die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter unter anderem Land-, Meeres- und sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören. (Definition laut Konvention über biologische Vielfalt, CBD) Drei Dimensionen: - Genetische Diversität - Artendiversität - Ökosystem-Diversität 2
3 BIODIVERSITÄT INHABERG ALS MARKE Um die Themen der Biodiversität erfolgreich kommunizieren zu können, macht es Sinn, den Begriff als klar definierten Fixpunkt im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu positionieren. Dafür müssen gemeinsame Assoziationen geschaffen werden, Erklärungen gegeben und Bedeutungen wiederholt auf die gleiche Weise vermittelt werden. Biodiversität bringt Emotionalität und eine hohe Bedeutung für jeden einzelnen Menschen und seine Umwelt mit. Diese Bedeutung ist aber zu wenig im Bewusstsein der Menschen verankert, zu wenig offensichtlich erkennbar. Wenn wir den Begriff Biodiversität als Marke betrachten, können wir auf strategische Weise inhaltlich starke Botschaften aufbauen und diese in der Öffentlichkeit sinnvoll positionieren. 3
4 INHABERG MARKENIDENTITÄT Biodiversität Funktion Werte Vorteile Erlebnis, Emotion
5 AUFGABEN INHABERG DER BIODIVERSITÄTSKOMMUNIKATION informieren aufklären komplexe Inhalte verständlich darstellen Bewusstsein bilden für Themen und deren Bedeutung neue Zielgruppen erschließen das eigene Thema wettbewerbsfähig machen, klar positionieren gute Ausgangsposition für Finanzierung schaffen Begeisterung für Wissenschaft und ihre Themen schaffen Dialoge entstehen lassen 5
6 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation Eine gute Kommunikation stützt sich auf inhaltlich wertvolle Kernbotschaften. Für die Biodiversität sind diese: - Der Mensch benötigt die Vielfalt des Lebens für seine eigene Existenz. - Die natürliche Biodiversität sorgt für Nahrung, Gesundheit, Rohstoffe, Sicherheit und lebenswichtige Leistungen der Ökosysteme. - Die Biodiversität zu erhalten, liegt in unseren Händen. - Verluste in der Biodiversität sind meist unwiederbringlich. 6
7 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Stärken und Schwächen Was assoziieren aus Ihrer Sicht Menschen / Teilnehmer Ihrer Angebote mit dem Begriff Biodiversität? - bitte um Ihren Zuruf 7
8 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Stärken und Schwächen Welche dieser Nennungen haben Strahlkraft und einen positiven Effekt auf Menschen / auf Teilnehmer? - Welche Stärken hat der Begriff für den Menschen? 8
9 INHABERGEFÜHRT. BOTSCHAFTEN UNABHÄNGIG. SEIT Biodiversitätskommunikation - Stärken und Schwächen GRÜNDUNG 1966 INHABER MAG. ANGELIKA SERY-FROSCHAUER MAG. MANFRED FROSCHAUER, MBA Welche dieser Nennungen schaffen eher Unklarheit oder werden STANDORTE ÖSTERREICH, DEUTSCHLAND von Teilnehmern nicht ausreichend verstanden? MITARBEITER STANDORT ÖSTERREICH/DEUTSCHLAND: 20 - (Welche Bezeichnungen oder Begriffe rund um Biodiversität sollten NETZWERK vermieden EU RUSSIAN werden?) BRAND ALLIANCE NETZWERKPARTNER & REPRÄSENTANZEN IN 9 CEE LÄNDER UND RUSSLAND 9
10 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Erlebnispädagogik Naturvermittlung bedarf Erlebnispädagogik. Prinzipien und Ziele der Erlebnispädagogik sind u.a.: 10 - Förderung der Selbstwahrnehmung und Reflexionsfähigkeit - Entwicklung von Eigeninitiative - Wachstum des ökologischen Bewusstseins, das zu einem achtsamen Umgang mit Naturräumen führen soll - Lernen und Verstehen mit - Herz (leben, lieben) - Hand (handeln, leisten) - Verstand (lernen, lenken) - Ganzheitlicher Transfer in den Alltag
11 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Experteninterviews Ergebnisse Im Sommer 2015 haben wir ausgewählte Experten aus folgenden Bereichen zum Thema Naturvermittlung befragt: - ÖAR Regionalberatung GmbH - Energie- und Umweltagentur Niederösterreich - Institute for Landscape and Open Space - Steirische Naturparke - Institut für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) 11
12 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Experteninterviews Ergebnisse Die befragten Experten nehmen folgende Entwicklungen und Trends im Bereich der Naturvermittlung wahr: - große Chance in personenbezogener Naturvermittlung, also in der überzeugenden Persönlichkeit des Naturvermittlers - Geschichten erzählen (Trend Storytelling) - Die Liebe zum Detail: Den Blick in eine bestimmte Richtung lenken, das Unsichtbare sichtbar machen! - Wichtig ist die Erlebnisorientierung, die physische Erfahrung in der Natur 12
13 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Experteninterviews Ergebnisse Aus Sicht der befragten Experten trägt folgendes dazu bei, die Menschen für Naturbewusstsein, geschützte Tiere und Pflanzen sowie die Erhaltung unserer Kulturlandschaften zu sensibilisieren: 13 - Außerhalb der Fachwelt ist der Unterhaltungsaspekt wichtig - keine Bildungsangebote schaffen sondern unbewusstes, indirektes Lernen. - Aufzeigen, dass Natur mit uns Menschen zusammenhängt und wir diesen Lebensraum brauchen. Naturschutz ist also nicht nur ein behördliches Thema sondern Lebensraumschutz für uns Menschen. Bezüge herstellen und Wechselwirkungen aufzeigen. Jeder muss sofort anknüpfen können. - Abläufe in der Natur nachvollziehen können und Lebensmittel als Produkte der Natur - nicht als Produkte des Supermarktes - sehen. - Möglichst gute Kenntnis über die Adressaten und deren Wissensstand, welche Voraussetzungen sie erfüllen und welche Erwartungen sie haben.
14 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Experteninterviews Ergebnisse Welche Themen und Methoden eignen sich aus Ihrer Sicht besonders gut, Bewusstsein für Natur und Landschaft zu vermitteln? 14 - Ernährung / Kulinarik ist ein sehr starkes Thema - Wichtig ist, Emotionen zu vermitteln - dahinter muss Kompetenz stehen, nicht die Kompetenz im Vordergrund (keine Verschulung ) - Anschauung vor Ort, Gespräche mit Betroffenen vor Ort - Nicht nur auf Artenkenntnis hinzielen sondern Schönheit & Urtümlichkeit aufzeigen, zb wie sich Lebensräume durch Nutzungen verändert haben (zeitliche / historische Dimension). - Erlebnisorientiert! zb Angreifen - wie kalt ist so ein Gebirgsbach? Wie verändert der über s Jahr seine Temperatur - oder gar nicht? - Das Weitergeben und Vorzeigen, was man selber erlebt hat.
15 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Geschichten erzählen Wie gelingt es Ihnen, interessante Geschichten zu erzählen? Auf welche Gleichnisse und Metaphern können Sie zurückgreifen? Wie kann Naturschutz - und Biodiversität als Lebensraumschutz für Menschen kommuniziert werden? 15
16 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Kommunikationsmodell 4 Ohren 16 Quelle:
17 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Kommunikationsmodell 4 Ohren Sachebene Die reine Information. Fakten, Daten. Der Empfänger entscheidet, ob der Sachinhalt wahr und relevant ist und ob dieser ausreichende Informationen beinhaltet. Aufgabe des Senders: Das eigene Anliegen klar und deutlich zu formulieren, um möglichen Missverständnissen zwischen beiden Seiten vorzubeugen. Selbstoffenbarung Jede Äußerung enthält einen Teil, der auf die Gefühle, Werte, Ansichten sowie Bedürfnisse des Senders verweist: Kommunikation explizit (deutlich) via Ich-Botschaft oder implizit, also nicht ausdrücklich gesagt. 17 Beziehungsebene Zeigt, wie der Sender zum Empfänger steht und was er folglich von diesem hält. Die Art und Weise zu sprechen, die konkrete Formulierung, Mimik, Gestik, Tonfall. Appellebene Steht dafür, was der Sender vom Empfänger will und was er erreichen möchte. Wünsche, Appelle, Ratschläge oder Anweisungen, die entweder offen oder verdeckt erscheinen. Hört der Empfänger eine Nachricht mit seinem Appellohr, fragt er sich: Was soll ich jetzt (nicht) tun?
18 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Kommunikationsmodell 4 Ohren Appellebene Steht dafür, was der Sender vom Empfänger will und was er erreichen möchte. Wünsche, Appelle, Ratschläge oder Anweisungen, die entweder offen oder verdeckt erscheinen. Hört der Empfänger eine Nachricht mit seinem Appellohr, fragt er sich: Was soll ich jetzt (nicht) tun? Antworten auf die Frage: Was soll ich jetzt (nicht) tun? In welcher Beziehung stehen Menschen zu Biodiversität? Biodiversität ermöglicht... Biodiversität nutzt... Nur durch Biodiversität... Um Biodiversität zu erhalten... 18
19 BOTSCHAFTEN INHABERG Biodiversitätskommunikation - Do / Don t DO - Fragen stellen - die ganze Gruppe miteinbeziehen - Emotion und Erlebnis im Vordergrund - Geschichten erzählen - Beispiele, Metaphern, Vergleiche - Wissensstand der Gruppe abchecken DON T - Frontalvortrag - Nur mit dem vorderen Teil der Gruppe sprechen - mit Fachwissen prahlen - schulische und lehrende Vermittlung - reine Theorie - Artenkenntnis, Umweltverständnis voraussetzen 19
20 INHABERG Biodiversitätskommunikation Best Practice oder Worst Case? 20
21 INHABERG Biodiversitätskommunikation Best Practice oder Worst Case? 21
22 INHABERG Biodiversitätskommunikation Best Practice oder Worst Case? 22 (Quelle:Europäische Union, Institut royal des Sciences naturelles de Belgique)
23 23
24 KONKRETE INHABERG HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN Wording - Verwenden Sie den Begriff Biodiversität, aber erklären Sie ihn mindestens ein Mal, entweder durch Erläuterung seiner Ebenen oder durch Umschreibungen wie biologische Vielfalt - Bei Wording, Headline-Definitionen, Themenwahl etc. einfach formulieren (Bsp.Das Motto des Internationalen Jahres der Biodiversität war Biodiversität ist Leben ) - Vermeiden Sie Fremdworte oder erklären Sie diese einfach mit Ihren Worten, Texten, gestalten Sie die Texte aktiv, bauen Sie Zitate, Infoboxen oder andere abwechslungsreiche Elemente ein. - Formulieren Sie vorab Kernbotschaften für Ihr Schwerpunktthema und bauen Sie diese bewusst und klar voneinander abgegrenzt ein. 24
25 KONKRETE INHABERG HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN Auftritt - Versuchen Sie, zu begeistern und durch Fragestellungen die Teilnehmer aktiv einzubinden - Nützen Sie die Möglichkeiten des Web
26 KONKRETE INHABERG HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN Inhalte - Natur ist der beste Präsentator! - Bleiben Sie in der Kommunikation positiv, nutzen sie die heute/gestern erarbeiteten Argumente zum Thema Biodiversität - Setzen Sie regionale Schwerpunkte - Je nach Themenschwerpunkt können unterschiedliche Kanäle und Portale genützt werden. Definieren Sie Zielgruppe, Zielsetzung und Botschaften und wählen Sie danach die Kanäle aus - Journalisten orientieren sich an Nachrichtenwerten, je mehr davon auf eine Geschichte zutreffen, umso wahrscheinlicher wird das Thema aufgegriffen (Aktualität, Nähe, Überraschung, Nutzen, Prominenz, etc.) 26
27 DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT und die beiden ereignisreichen gemeinsamen Tage! Ihre Angelika Sery-Froschauer
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