GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT

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1 Juni Jahrgang Nr. 2 ä"òùú ,50 Euro GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Jom Ha azmaut in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 1

2 Arranger Sole Lender Kronan Malmö Galeria Słoneczna Radom Typ: Bürogebäude Größe: m2 Arranger Lender Agent Typ: Einkaufszentrum Größe: m2 Arranger Sole Lender Cristalia Paris Typ: Bürogebäude Größe: m2 Typ: Büro- und Geschäftshaus Größe: m2 Sole Lender Zeil 127 Frankfurt am Main Odin Portfolio Deutschland Typ: gemischt genutzte Immobilien Größe: m2 Arranger Sole Lender Hedging Provider Europa wächst. Mit unseren Finanzierungskonzepten. Immobiliengeschäft. Wir sind Ihre Experten für optimale und maßgeschneiderte Finanzierungen auf nationalen und internationalen Märkten. Durch individuell auf Sie abgestimmte Lösungen, eine schlanke Unternehmensorganisation und kurze Entscheidungswege sind wir auch langfristig der zuverlässige Partner für Ihre Projekte. Banking auf dem Boden der Tatsachen.

3 Editorial Gemeindeleben im stetigen Wandel Abschied und Kontinuität Von Prof. dr. Salomon Korn Ludwig Börnes Feststellung Nichts ist dauernd als der Wandel bringt auf den Punkt, was jeder von uns aus eigener Lebenserfahrung bestätigen kann: Weder Menschen noch Institutionen sind von den stetigen Wechselfällen des Lebens ausgenommen; Wie lange ein Lebensabschnitt, eine berufliche Tätigkeit, eine Zusammenarbeit auch dauern mag: Nichts bleibt, wie es ist. Ein segensreiches Wirken Nach über zwanzigjähriger Tätigkeit beendete Rabbiner Menachem Halevi Klein seit 2013 Oberrabbiner am 31. Januar dieses Jahres sein rabbinisches Wirken in unserer Gemeinde. Ein näherer Blick auf seinen Werdegang zeigt, dass er als Kind zunächst den Wunsch hatte, einen weltlichen Beruf zu ergreifen. Doch wie so oft, ging auch dieser Kinderwunsch nicht in Erfüllung. Menachem Halevi Klein wurde am 13. Oktober 1948 in Jerusalem geboren. Dort, in Mea Shearim, wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf. Die Familie lebte, wie viele der dort ansässigen Familien, in einem einzigen Raum, in dem es weder Strom noch Wasser gab. Das stets knapp bemessene Essen musste Menachem Halevi Klein mit vier Brüdern und zwei Schwestern teilen. Dies galt auch für die Kleidung, die bereits getragen und zum Teil abgewetzt in Care-Paketen aus den U.S.A. kam. Bereits mit zwölf Jahren war Menachem Halevi Klein gezwungen, sein Elternhaus zu verlassen. Er zog in ein ultra-orthodoxes Viertel in der Nähe von Tel Aviv, wo die Grundlagen zu seiner Rabbinerausbildung gelegt wurden. Ursprünglich wäre er gerne Kinderarzt oder Musiker geworden, zeigte aber früh hohe Lernbereitschaft in religiösen Dingen. Bereits mit 19 Jahren erhielt er sein erstes Abschlusszeugnis auf dem Weg zur Rabbinerausbildung. Gleichzeitig studierte er Musik, lernte den Beschneidungsritus und hatte Interesse an weltlichen Fächern wie Philosophie und Psychologie. Im Laufe seines zwölfjährigen, zahlreiche Fächer umfassenden Studiums wurde Menachem Halevi Klein rabbinischer Richter. Am 10. März 1994 begann Rabbiner Klein seine Tätigkeit in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main. Fragte man ihn in späteren Jahren nach den Besonderheiten seiner Gemeinde, dann lautete seine Antwort: Alles ist besonders: jeder Tag, jedes Mitglied. Diese Haltung kennzeichnete sein über zwanzigjähriges Wirken in unserer Gemeinde. Unvergesslich bleiben seine gefühlvollen Gesänge, sein inniges Vorbeten und das einer Offenbarung gleichende Schofarblasen am Jom Kippur für all das danken wir ihm von Herzen und wünschen ihm und seiner Familie noch viele gesunde, glückliche und erfüllte Jahre. abschiede und Neueinstellungen Der Abschied von Rabbiner Klein ist nur einer von zahlreichen Abschieden, die die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main in letzter Zeit von langjährigen Mitarbeitern und ehrenamtlichen Mitgliedern nehmen musste so im Januar letzten Jahres von Stefan Szajak, der 34 Jahre Verwaltungsdirektor unserer Gemeinde gewesen war. Abschied nehmen mussten wir auch von Alexa Brum, Direktorin unserer I. E. Lichtigfeld-Schule von 1992 bis Dieter Graumann, dessen großartiges Wirken für unsere Gemeinde an dieser Stelle bereits gewürdigt wurde, schied am 31. Oktober 2014 aus dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main aus. Es ist absehbar, dass weitere verdiente Mitarbeiter unserer Gemeinde nach jahrzehntelanger Tätigkeit im Laufe dieses Jahres in den wohlverdienten Ruhestand treten werden. Neben den erwähnten Abschieden gab es wichtige Neueinstellungen: Im August 2013 ist Rabbiner Julian- Chaim Soussan Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main geworden; Jennifer Marställer wurde im November 2013 Verwaltungsdirektorin unserer Gemeinde; mit Frau Dr. Noga Hartmann hat die I. E. Lichtigfeld-Schule seit Juli 2014 eine neue Schulleiterin, und Jonathan Rose aus Baltimore, U.S.A., ist seit März dieses Jahres neuer Kantor in der Westend- Synagoge. Bei allem Bedauern, das mit den vollzogenen oder noch anstehenden Wechseln verbunden sein mag: Unverändert im fortwährend lebendigen Wandel unseres Gemeindelebens bleibt dessen von Zuversicht und Lebensnähe bestimmte Kontinuität. Foto: Rafael Herlich Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 3

4 FREUDE IST ZUM TEILEN DA. UNSER BMW 2er ACTIVE TOURER UND UNSER NEUER BMW 2er GRAN TOURER. AM 13. JUNI BEI UNS. Abb. ähnlich Ob für Ihre Siebensachen oder Ihre sieben Freunde und Familienmitglieder im neuen BMW 2er Gran Tourer ist reichlich Platz. Dynamik und BMW typisches Design treffen auf ein flexibles Raumkonzept. Vereinbaren Sie eine Probefahrt mit unserem BMW 2er Active Tourer oder unserem neuen BMW 2er Gran Tourer. Leasingbeispiel: BMW 218i Gran Tourer 7-Sitzer Modell Advantage, Multifunktion für Lenkrad, Park Distance Control (PDC) hinten, Nebelscheinwerfer, Klimaautomatik, Geschwindigkeitsregelung mit Bremsfunktion, Servotronic, Sport-Lenkrad, Deaktivierung Beifahrerairbag, Regensensor und automatische Fahrlichtsteuerung, Media, Gute Fahrt Paket Fahrzeugpreis: Leasingsonderzahlung: Laufzeit: Laufleistung p. a.: ,08 EUR 2.520,17 EUR 36 Monate km Nettodarlehensbetrag: Sollzinssatz p. a.*: Effektiver Jahreszins: Gesamtbetrag: Kraftstoffverbrauch innerorts: 6,9 l/100 km, außerorts: 5,0 l/100 km, kombiniert: 5,7 l/100 km, CO2-Emission kombiniert: 132 g/km, Energieeffizienzklasse: B. Zzgl. 990,00 EUR für Zulassung, Transport und Überführung. Ein Angebot der BMW Bank GmbH. Stand 05 /2015. Fahrzeug ausgestattet mit Automatic Getriebe. * gebunden für die gesamte Vertragslaufzeit Wir vermitteln Leasingverträge ausschließlich an die BMW Bank GmbH, Heidemannstr. 164, München ,05 EUR 3,99 % 4,06 % ,00 EUR Mtl. Leasingrate: 299,00 EUR BMW AG Niederlassung Frankfurt Hanauer Landstr Frankfurt Liran Partridge Tel liran.partridge@bmw.de Gustav-Otto-Str Dreieich-Sprendlingen Patric Gaspers Tel patric.gaspers@bmw.de

5 Amtliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juni Jahrgang Nr. 2 ä"òùú ,50 Euro Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 1 Jom Ha azmaut Überall in der Gemeinde wurde der Unabhängigkeitstag Israels gefeiert trialog Ein Tag der Begegnung in der St. Angela-Mädchenschule in Königstein Westend-Synagoge Jonathan Rose ist der neue Kantor der Jüdischen Gemeinde GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT INHALT Foto: Rafael Herlich Jom Ha azmaut in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt Jom Ha azmaut in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt EDITORIAL 3 Von Prof. Dr. Salomon Korn RABBINAT 6 Sind Sie glücklich und dürfen Sie das gerade sein? Von Rabbiner Julian-Chaim Soussan 34 Gebetsordnung 35 Gebetszeiten der Synagogen 36 Mitteilungen des Rabbinats AUS DER GEMEINDE 10 Bericht des Gemeindevorstands 12 Bericht des Gemeinderats 13 Kurznachrichten 14 Vier Fragen an Marc Grünbaum 17 Kindergärten Westend und Röderbergweg 18 I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin 20 Schüler machen Zeitung 22 Schulabsolventen erzählen 24 Jugendzentrum Amichai 25 Jewish Experience 26 Neu: Club Sababa 26 Jüdische Volkshochschule 28 Seniorenclub 29 Altenzentrum GEDENKEN UND FEIERN 8 Jom Ha azmaut 13 Gedenken an die Befreiung des KZ Bergen-Belsen 13 Fest der Befreiung auf dem Frankfurter Römerberg 23 Jom Ha Shoah 23 Lesung Anne-Lena-Malala INTERVIEW 32 Prof. Dan Diner über die deutsch-israelischen Beziehungen AUS UNSEREN SYNAGOGEN 39 Jonathan Rose der neue Kantor der Jüdischen Gemeinde 40 Familienseminar in Bad Sobernheim DIE KULTURSEITEN 42 Filmgespräch: Meine Tochter Anne Frank 42 Theatergespräch: Zum Leben und Werk von Joshua Sobol 43 Buchvorstellung: Zukunftsarchäologie 43 Programmankündigungen 44 Gemeindemitglieder schreiben und malen 45 Konzert: Tehillim Psalme im Dialog 45 Bücherrubrik von Dr. Rachel Heuberger SPUREN UND SCHÄTZE 52 Jüdische Privatbankiers in Frankfurt 53 Gedenktafel für Prof. Aron Freimann REISEBERICHTE 54 Auf den Spuren jüdischen Lebens in Polen 55 Studienreise nach Marokko AKTUELLES 34 Gebetszeiten der Synagoge in der Budge-Stiftung 35 Gebetszeiten des Egalitären Minjan 37 Die Verstorbenen 46 Aus den Institutionen 56 Simches 58 Nachrichten Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 5

6 rabbinat Foto: Rafael Herlich Julian-Chaim Soussan Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Sind Sie glücklich und dürfen Sie das gerade sein? Diese Frage ist keineswegs so banal, wie sie zunächst klingen mag, denn immerhin ist dies die Sommerausgabe der Jüdischen Gemeindezeitung. Sie deckt damit auch die Drei Wochen Bejn hamezarim ab, nämlich die Trauerzeit zwischen dem 17. Tamus, als die erste Bresche in die Stadtmauer von Jerusalem während der römischen Belagerung geschlagen wurde, und der Zerstörung des 2. Tempels am 9. Aw. leid und Freude Nicht nur stehen die drei Wochen selbst unter dem Zeichen der Trauer, das Leid ist so allgemeingültig, dass der Satz Mischenichnas Aw, meatim besimcha/wenn der Monat Aw beginnt, vermindert man die Freude geprägt wurde. Dieser Satz geht natürlich auch mit seiner Umkehrung einher: Mischenichnas Adar marbim besimcha/wenn der Monat Adar beginnt, vermehrt man die Freude. die historischen Zusammenhänge Beschäftigen wir uns zunächst mit der nationalen Ebene des jüdischen Volkes in den ersten zwei Jahren seiner Entstehung. Zum 1. Nissan erhalten wir noch in der Knechtschaft Ägyptens unsere erste kollektive Mizwa: Dies sei Euch der erste der Monate. In der Nacht des 14. Nissan erfolgt die 10. Plage und die Kinder Israel ziehen aus das erste Pessachfest. Sieben Tage später durchqueren sie das Schilfmeer. Das ist der Abschluss von Pessach. Die Reise geht weiter und schließlich kommen sie sechs Wochen später zum Berg Sinai und erhalten dort an Schawuot bzw. am 6. Siwan die Thora. Moses steigt auf den Berg, aber das Volk verzählt sich und aus Verzweiflung darüber, dass Moses nicht zurückzukommen scheint, bauen sie ein goldenes Kalb. Als er dann aber doch herabsteigt und die Sünde sieht, zerbricht er die Bundestafeln, die er von G tt erhalten hat; es ist der 17. Tamus. Am 1. Elul steigt Mosche erneut auf den Berg und vierzig Tage später hat Haschem uns verziehen. Am 10. Tischri, am Jom Kippur, erhalten wir die neuen Bundestafeln. Außerdem verspricht G tt, in unserer Mitte zu verweilen, und befiehlt das Ohel Moed das Stiftszelt zu bauen. Am 1. Nissan des zweiten Jahres ist dies fertig und die Kinder Israel erhalten eine Fülle von Geboten, um heilig zu sein angesichts der g ttlichen Präsenz und auch im Umgang miteinander. Das entspricht inhaltlich dem dritten Buch Moses, Wajikra. Nun wird im vierten Buch die Zugordnung festgelegt. Jeder Stamm erhält einen Standort und nun stünde dem Einzug ins gelobte Land nichts entgegen. Aber das Volk zögert und schickt Kundschafter voraus. Zehn von ihnen sprechen so schlecht über die Möglichkeiten, das Land einzunehmen, dass die Kinder Israel erneut in Wehklagen ausbrechen, woraufhin G tt die Strafe verhängt: alle, die zu diesem Zeitpunkt älter als zwanzig Jahre sind, dürfen das Land nicht betreten, mit Ausnahme jener zwei Kundschafter, die versucht haben, das Volk von der Landnahme zu überzeugen es war der 9. Aw. Laut Midrasch starben von nun an jedes Jahr immer am 9. Aw all jene, die älter als sechzig Jahre waren. Als im letzten, im vierzigsten Jahr diese Menschen sich wie ihre Vorgänger in ihr selbstgeschaufeltes Grab legten und der Tod ausblieb, wiederholten sie diese Prozedur bis zum 15. Aw (auf Hebräisch Tu beaw ). Gründe für trauer Auf einer ersten Ebene sehen wir also, dass es Ursachen gibt für die Trauer des jüdischen Volkes: die Nichteinhaltung der Thora zum einen und die Nichtwürdigung des Landes Israel zum anderen. Auf einer tieferen Ebene aber stellen wir fest, dass der Hang zur Verzweiflung selbst schon problematisch ist. Erst die Angst davor, dass Moses nicht zurückkommt, und das grundlose Weinen über die scheinbare Unmöglichkeit, das Land einzunehmen, führen, im Sinne der sogenannten selbsterfüllenden Prophezeiung, zum Scheitern. Man sagt, die Eskimos kennen dutzende Wörter für Schnee. In Anbetracht der vielen Versuche, das jüdische Volk zu vernichten (Chas weschalom), der unzähligen Pogrome und Vertreibungen, Enteignungen und Entrechtungen mag es überraschen, dass wir Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 6

7 rabbinat aus dem TaNaCH zehn verschiedene Begriffe für Freude kennen. Und nicht nur das! Zum Abschluss eines der unangenehmsten Abschnitte der Thora, der Tochechot (der Fluchworte), die uns Mosche Rabbenu in Dewarim, dem 5. Buch Moses, androht, erfolgt eine erstaunliche Begründung (Dew ): Tachat ascher Lo awadeta et Haschem Elokecha besimcha uwetuw lewaw merow hakol/weil du dem Ewigen deinem G tt nicht mit Freude und Herzenslust gedient hast, da du an allem Überfluss hattest. Diese Strafen kommen, so sagt der Text, weil wir das Gute, das wir von G tt erhalten haben, nicht richtig gewürdigt haben. Was für die Gesamtheit des Volkes zutrifft, gilt auch für den Einzelnen. Wie häufig geschieht es, dass Menschen, wenn sie Probleme haben, sich an G t wenden, wenn es ihnen aber gutgeht, vergessen sie, wem sie das zu verdanken haben. Die Sprüche der Väter (4.1) sagen: Wer ist reich? Der sich an seinem Anteil erfreut. Wie ein Weiser einmal formulierte: Glück und Unglück sind nicht real, sie sind lediglich die Art und Weise, wie ich mit meiner Realität umgehe. Es gibt Leid in der Welt, aber das verbietet uns nicht, glücklich zu sein. Häufig wird ein Satz zitiert: Es ist schwer zu sein a Jid aber dennoch gibt es nichts, was wir lieber wären! Denn es erfüllt uns mit Stolz und Glück, dass wir es sind, die auserwählt wurden, die Mizwot zu halten, G ttes Willen zu erfüllen und mit Freude unsere Herausforderungen zu meistern, um ein OR LAGOIM zu sein, ein Licht für die Völker. Alles koscher bei Scheck! Ihr vielseitiges Einkaufsparadies hat einfach alles! Genießen Sie die riesige Auswahl, das koschere Topp-Sortiment, beste Qualität und Service im größten Gourmettempel Frankfurts. Rabbiner Mendel Gurewitz empfiehlt: Beste Qualität für Ihre koschere Genuss-Küche! Entdecken Sie jetzt noch größere Auswahl in unserem koscheren Sortiment! Wir achten auf Top Qualität. Erleben Sie Quadratmeter Genuss. Zum Beispiel an der vom Feinschmecker prämierten Käsetheke, der Fischtheke oder an einer der besten Fleisch- und Wursttheken Deutschlands! Verkosten Sie koschere Weine. Machen Sie Pause vom Alltag mit Pasta oder Sushi, das direkt vor Ihren Augen zubereitet wird. Wir führen hunderte koschere Artikel ganzjährig. Suchen Sie besondere Lebensmittel oder haben Sie einen Vorbestellung- oder Lieferwunsch für Feste und größere Bestellungen? Kein Problem, fragen Sie uns einfach. Infos unter: Scheck-in Center Frankfurt Ferdinand-Happ-Straße 59/ Parallelstraße der Hanauer Landstraße Frankfurt am Main info@scheck-in-center.de Tel.: 069/ Öffnungszeiten: Mo. - Sa Uhr Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 7

8 aus der GEmEiNdE 1 Grußworte Den offiziellen Teil er öf fne te der Schulchor der Lichtigfeld-Schule mit isra eli schen Liedern. Vorstands vorsitzender Prof. Dr. Salomon Korn dankte den Kindern für den schönen Gesang und bedie Farben israels In einem ganz neuen Gewand präsentierte sich am 23. April das Jom Ha azmaut-fest der Jüdischen Gemeinde Frankfurt Bunte Marktstände mit russischem Borschtsch, orientalischem Couscous und deutschen Kartoffelpuffern erwarteten die Gäste im Hof des Ignatz Bubis- Gemeindezentrums. Mal- und Bastelsachen für Kinder standen im Jugendzentrum Amichai bereit und ein buntes Treiben im Foyer setzte schon am frühen Nachmittag ein. Neugierig und voller Erwartung strömten die Gäste in das Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, um den 67. Geburtstag des Staates Israel zu feiern. Die Freude und Zustimmung über das neue Konzept war überall spürbar: Was für eine gute Idee, diesen Freudentag mal anders zu begehen, hörte man von allen Seiten. Zur Einstimmung zeigten die Tanzgruppen des Jugendzentrums, Nizanej Machol, und des Seniorenclubs, Schalom, unter der Leitung von Mosej Jozefpolski ihre neu einstudierten Tänze. Mit ihren lustigen und mutigen Darbietungen begeisterte die Akrobatikgruppe unter der Leitung von Michail Zinger wie immer das Publikum. Auch der Gemeindechor, die Schalom Singers, unter der Leitung von Benjamin Brainman, gehört inzwischen zum festen Bestandteil des Gemeindeprogramms. Mit bunten Wertbons konnte man im Hof des Gemeindezentrums die kulinarischen Farben Israels probieren und genießen. Das Ju gend zentrum Amichai stellte Informationen über die einzelnen Einwanderungsländer und deren wohlschmeckende Spezialitäten zusammen. 5 1.) Humus, Couscous, Pancakes: Die kulinarischen Marktstände luden zum Essen und Verweilen ein. 2.) Rabbiner Julian-Chaim Soussan, Peter Feldmann und Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Salomon Korn schneiden die Geburtstagstorte an. 3.) Der Chor der Lichtigfeld-Schule 4.) Die Schalom-Singers 5.) Das Anzünden der zwölf Kerzen 6. und 9.) Die Akrobatikgruppe 7.) Die Tanzgruppe des Seniorenclubs 8.) Die Tanzgruppe des Jugendzentrums Amichai Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 8

9 aus der GEmEiNdE grüßte zugleich den Ehrengast des Tages, den Hessischen Ministerpräsidenten, Volker Bouffier, einen großen Freund Israels. Tage wie diese seien wichtig, um uns zu vergewissern, dass der Staat Israel immer für uns da ist und warum seine Existenz für uns nicht verhandelbar sei, sagte Salomon Korn. Ganz bewusst hat sich der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier entschieden, diesen Tag in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt zu verbringen. Er drückte seine Freude über das wieder erblühende jüdische Leben in Deutschland aus und bedauerte zutiefst die antisemitischen Vorkommnisse infolge des Gaza-Krieges im letzten Jahr. Der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Peter Feldmann, erinnerte an die seit 35 Jahren bestehende Städtefreundschaft zwischen Frankfurt und Tel Aviv, die aus Anlass der 50. Wiederkehr der Aufnahme der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen zu einer formellen Städtepartnerschaft erweitert wurde. Zwölf Kerzen und ein Geburtstagskuchen Der Höhepunkt des Nachmittags? Das Anzünden der zwölf Kerzen für die zwölf Stämme Israels durch die prominenten Gäste und durch Vertreter der in Frankfurt ansässigen jüdischen und israelischen Institutionen und natürlich das Anschneiden der großen, mit einem blauen Davidstern geschmückten Geburtstagstorte. Ein rundum gelungener Nachmittag, über den sich vor allem die Gemeindedirektorin Jennifer Marställer, die Kulturbeauftragte Doris Adler und die vielen Helferinnen und Helfer freuten, die das neue Feiertags- Konzept in die Tat umgesetzt haben. 6 7 Alle Fotos: Rafael Herlich 9 8 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 9

10 aus der GEmEiNdE Gemeindeberichte bericht des GEmEiNdEVorStaNdS dezernat Jugend und Junge Erwachsene Durch die Erweiterung des Dezernats für Jugend und junge Erwachsene beschloss der Vorstand, neben den Angeboten und Aktivitäten seitens der Jüdischen Gemeinde für Kinder und Jugendliche, auch die Vielzahl von Gruppen und Vereinen, mit einzubeziehen, die das hiesige Angebot bereichern. Gedacht ist an eine Vernetzung aller Beteiligten durch eine gemeinsame Plattform, um die Koordination zu verbessern. Der Vorschlag zu dieser Initiative kam vom Dezernenten für Jugend und Junge Erwachsene, Marc Grünbaum. Am 23. Juni 2015 wird sich der erste Round Table für Kids, Teens und Young Professionals der Jüdischen Gemeinde im Gemeinderatssaal, Westendstraße 43, zusammenfinden. Einmal im Monat wird für junge Erwachsene von 18 bis 35 Jahren eine After Work Party in einer Lokalität außerhalb der Jüdischen Gemeinde angeboten. Das erste Treffen fand am 7. Juni 2015 statt. Betreut wird das Projekt von Ilana Goldschmidt. Jewrovision und mini-machane An der Jewrovision im Februar in Köln nahmen Jugendliche des Jugendzentrums teil. An dem Mini-Machane, das gleichzeitig veranstaltet wurde, war die Jüdische Gemeinde Frankfurt mit 110 Kindern vertreten. Ebenfalls im Februar fand die Veranstaltung Unsere Jugend musiziert im Festsaal statt. Dazu wurde eine begleitende Ausstellung von Kindern und Jugendlichen im Foyer des Ignatz Bubis-Gemeindezentrum gezeigt. Zu Purim wurde am 5. März im Festsaal zur großen Purim- Feier It s magic eingeladen. Jugenddezernent Marc Grünbaum begrüßte über 500 große und kleine Gäste. Der Egalitäre Minjan in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt feierte am 8. März sein 20-jähriges Bestehen im Festsaal des Gemeindezentrums. Für den Vorstand sprach Marc Grünbaum. Am 9. März hielt der Ortsbeirat 2 (Bockenheim-Kuhwald- Westend) seine öffentliche Sitzung im Gemeinderatssaal ab. Vorstandsmitglied Prof. Dr. Latasch begrüßte den Ortsbeirat und erinnerte an die Neugestaltung des Vorfahrtsbereichs der Westend- Synagoge. Seniorenclub und Flüchtlingsverband feierten im Beisein des Vorstands, des Rabbiners Julian-Chaim Soussan und der Gemeindedirektorin Jennifer Marställer am 10. März im Seniorenclub Purim. Wiedereintrittsregelung in die Jüdische Gemeinde In der Vorstandssitzung vom 17. März 2015 beschäftigte sich der Vorstand mit der Konkretisierung der Wiedereintrittsregelung in der Satzung der Gemeinde. Die Rechtskommission wird hierzu tagen und dem Vorstand sowie dem Gemeinderat entsprechende Vorschläge präsentieren. Die vorgeschlagenen Satzungsänderungen müssen durch die Gemeindeversammlung am 18. Juni 2015 genehmigt werden. Am 3. und 4. April 2015 wurden im Festsaal des Ignatz Bubis- Gemeindezentrums die Seder-Abende, geleitet von Rabbiner Julian-Chaim Soussan begangen. Der neue Kantor, Jonathan Rose, fand mit seinem Gesang großen Anklang bei den Gemeindemitgliedern. Gedenken und Feiern Anlässlich von Jom Ha Shoah in der Westend-Synagoge am 16. April trugen Jugendliche der Lichtigfeld-Schule Erinnerungen ihrer Familienangehörigen vor. Vorstandsmitglied Harry Schnabel sprach die Begrüßung, Rabbiner Soussan die Gebete und Kantor Rose sang das El mole Rachamim. Im Eingangsbereich der Synagoge wurde die Ausstellung zum Thema Child Survivors der Claims Conference gezeigt. Zu Jom Hasikaron am 21. April fand im Jugendzentrum eine sehr würdige Veranstaltung statt. Vorstandsmitglied Marc Grünbaum, Gemeinderat Boris Milgram und Gemeindedirektorin Jennifer Marställer nahmen teil. Chasan Jonathan Rose sprach die Gebete. Die Veranstaltung hatte großen Zulauf. Am 23. April 2015 fand erstmalig im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum die Jom Ha azmaut-feier statt. Der Hessische Ministerpräsident, Volker Bouffier, und der Frankfurter Oberbürgermeister, Peter Feldmann, waren unter den Gästen und hielten Ansprachen. Für den Vorstand sprach Prof. Dr. Salomon Korn. Die Veranstaltung wurde von den Gemeindemitgliedern sehr gut angenommen. Am 27. April war auf Wunsch des katholischen und des evangelischen Stadtdekans zu einem Gespräch hinsichtlich der Entwicklung im Frankfurter Rat der Religionen eingeladen worden. Für die Gemeinde nahmen Prof. Dr. Salomon Korn, Prof. Dr. Leo Latasch und Direktorin Jennifer Marställer teil. Am selben Abend fand im Festsaal des Palmengartens der 3. Deutsch-Israelische Freundschaftstag der Stadt Frankfurt anlässlich 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel und anlässlich 35 Jahre Städtepartnerschaft mit Tel-Aviv statt. Die Gemeinde war vertreten durch Prof. Dr. Salomon Korn, Harry Schnabel, Benjamin Bloch und Gemeindedirektorin Jennifer Marställer. In der Sitzung vom 28. April beschäftigte sich der Vorstand mit der Konzeption für die geplante gymnasiale Oberstufe. Es wurde vereinbart, bei der Schuldezernentin der Stadt Frankfurt wegen des neuen Schulentwicklungsplans vorzusprechen. Hinsichtlich der Verlängerung des Staatsvertrages mit dem Land Hessen und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen wurde Ende Mai ein Termin mit der Hessischen Staatskanzlei vereinbart. DER VORSTAND Prof. Dr. Salomon Korn Benjamin Bloch Marc Grünbaum Prof. Dr. Leo Latasch Harry Schnabel Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 10

11 aus der GEmEiNdE Gemeindeberichte ОТЧЕТ ПРАВЛЕНИЯ Децернат по делам детей и молодежи В связи с расширением децерната по делам детей и молодежи Правление приняло решение привлечь к работе различные группы и объединения, чтобы еще больше обогатить спектр предложений и мероприятий в Еврейской общине. Планируется объединение всех участников в единую сеть на общей платформе, чтобы улучшить координацию. Предложение по этой инициативе исходит от децернента по делам детей и молодежи, Марка Грюнбаума. 23 июня 2015 года в зале Совета общины, Westendstr. 43, состоится первый «Round Table für Kids, Teens u. Young professionals» Еврейской общины. Один раз в месяц для молодых людей в возрасте от 18 до 35 лет вне Еврейской общины будет проводиться «After Work Party». Первая встреча состоялась 7 июня 2015 года. Проект курирует Илана Гольдшмидт. «Jewrovision» и мини-махане Юноши и девушки из молодежного центра приняли участие в конкурсе «Jewrovision» в феврале в Кельне. На проходившем в то же время мини-махане Еврейскую общину представляли 110 ребят. В феврале в праздничном зале также проводилось мероприятие «Наша молодежь музицирует». К нему была приурочена выставка работ детей и молодежи в центре общины имени Игнаца Бубиса. 5 мая в праздничном зале состоялось большое праздничное мероприятие «It s magic». Децернент по делам молодежи Марк Грюнбаум приветствовал более 500 маленьких и больших гостей. 8 марта в праздничном зале центра общины Эгалитарный миньян Еврейской общины Франкфурта отметил свой 20-летний юбилей. От имени Правления выступил Марк Грюнбаум. 9 марта местный комитет 2 (Bockenheim-Kuhwald-Westend) провел открытое заседание в зале Совета общины. В своей приветственной речи член Правления проф. д-р Латаш вспомнил о перестройке улицы перед синагогой Вестэнд. Клуб сеньоров и союз беженцев в присутствии Правления, раввина Жюльена-Хаима Суссана и директора общины Г-жи Марштеллер отметили Пурим 10 марта в клубе сеньоров. Регламентация повторного вступления в общину На заседании Правления 17 марта 2015 года Правление занималось конкретизацией в Уставе общины положения о повторном вступлении в общину. Правовая комиссия проведет заседание на эту тему и представит Правлению и Совету общины соответствующие предложения. Предложения по изменению Устава должны быть утверждены собранием общины 18 июня 2015 года. Памятные торжества и праздники 3 и 4 апреля 2015 года в праздничном зале в центре общины имени Игнаца Бубиса прошли вечера Седера, которые вел раввин Жюльен-Хаим Суссан. Пение нового кантора Йонатана Роуза имело большой успех у членов общины. 16 апреля в синагоге Вестэнд по случаю Йом ашоа учащиеся школы имени Лихтигфельда зачитали воспоминания членов своих семей. Член Правления Гарри Шнабель обратился с приветствием, раввин Суссан прочитал молитвы, а кантор Роуз исполнил Эль Мале Рахамим. В фойе синагоги Клеймс конференс представила выставку «Child Survivors». 21 апреля на Йом Азикарон в молодежном центре было проведено очень достойное мероприятие. В нем приняли участие член Правления Марк Грюнбаум, член Совета общины Борис Мильграм и директор общины Дженнифер Марштеллер. Молитвы прочел хазан Йонатан Роуз. На мероприятии было много посетителей. 23 апреля 2015 года День независимости Израиля (Йом а-ацмаут) впервые отмечался в Центре общины имени Игнаца Бубиса. Находившиеся среди гостей премьер-министр Гессена Фолькер Буфье и обер-бургомистр Гессена Петер Фельдманн выступили с речами. От имени Правления выступил проф. д-р Корн. Мероприятие имело большой успех у членов общины. 27 апреля по желанию католического и евангелического декана города состоялась беседа на тему развития совета по религиям Франкфурта. От имени общины в беседе участвовали проф. д-р Саломон Корн, проф. д-р Лео Латаш и директор Дженнифер Марштеллер. В тот же вечер в праздничном зале Пальменгартена проходил 3-й день германо-израильской дружбы города Франкфурта по случаю 50-летия установления дипломатических отношений между Германией и Израилем и по случаю 35-летия побратимских связей с Тель-Авивом. Общину представляли проф. д-р Саломон Корн, Гарри Шнабель, Беньямин Блох и директор общины Дженнифер Марштеллер. На заседании 28 апреля Правление занималось концепцией для планируемого введения старших классов гимназии. Было решено обсудить план развития школы с децернентом по школьному образованию города Франкфурта. На конец мая назначена встреча с государственной канцелярией Гессена по поводу продления договора с землей Гессен и Союзом еврейских общин Гессена. ПРАВЛЕНИЕ: проф. д-р Саломон Корн Беньямин Блох Марк Грюнбаум проф. д-р Лео Латаш Гарри Шнабель Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 11

12 aus der GEmEiNdE Gemeindeberichte bericht des GEmEiNdEratS Westend-Synagoge In der Gemeinderatssitzung vom 17. März 2015 stellte sich der neue Kantor Jonathan Rose dem Gremium des Gemeinderats vor. Jonathan Rose ist ausgebildeter Opernsänger, hat sich als Kantor weitergebildet und auch schon berufliche Erfahrungen gesammelt. Bei den Gemeindemitgliedern haben seine Gesangsauftritte in der Westend-Synagoge bereits positiven Zuspruch gefunden. Kantor Rose wird eng mit Rabbiner Soussan zusammenarbeiten und auch Bar Mizwa-Vorbereitungen übernehmen. Vorstandsmitglied Harry Schnabel ergänzte, dass Kantor Rose vielseitig einsetzbar sei. Er lädt die Gemeinderatsmitglieder ein, in die Westend-Synagoge zu kommen und sich selbst vom Können des neuen Kantors zu überzeugen. Kultur In der Sitzung des Gemeinderats vom 28. April 2015 stellte Frau Dr. Susanna Keval, die ab 2016 die Kulturarbeit für die Jüdische Gemeinde übernehmen wird, ihr Konzept dem Gemeinderat vor. Frau Dr. Keval erläuterte, dass sie die bewährten Kulturveranstaltungen, wie die Jüdischen Kulturwochen oder das Konzert Unsere Jugend musiziert, weiterführen werde, dass sie aber auch neue Akzente setzen und neue Veranstaltungsformate entwickeln möchte. Vor allem gehe es ihr darum, Aspekte jüdischer Identität zu reflektieren, den Zusammenhalt der Gemeinde zu fördern und die Jüdische Gemeinde als Teil der Frankfurter Stadtgesellschaft weiter zu stärken. DER GEMEINDERAT Dr. Andrei Mares Vorsitzender des Gemeinderats Frau Cornelia Maimon-Levi Stellvertretende Vorsitzende des Gemeinderats ОТЧЕТ СОВЕТА ОБЩИНЫ Cинагогa Вестэнд На заседании Совета общины от 17 марта 2015 г. членам Совета общины был представлен новый кантор Йонатан Роуз. Г-н Роуз профессиональный оперный певец, он обучался также на кантора и имеет некоторый опыт в этой области. Его пение в синагоге Вестэнд уже нашло положительный отклик у членов общины. Г-н кантор Роуз будет тесно сотрудничать с раввином Суссаном и вести занятия по подготовке к бар-мицве. Член Правления Гарри Шнабель сообщает, что кантор имеет многогранную сферу деятельности. Он приглашает членов Совета общины посетить синагогу и самим убедиться в мастерстве кантора. Kультурa На заседании Совета общины от 28 апреля 2015 года г-жа д-р Сусанна Кеваль, которая с 2016 года будет заниматься культурной работой в общине, представила Совету общины свою концепцию. Г-жа д-р Кеваль сообщила, что она собирается сохранить такие зарекомендовавшие себя культурные мероприятия, как недели еврейской культуры и концерты «Наша молодежь музицирует», но она хочет выделить новые акценты и развивать новые форматы в культурной программе. В первую очередь для нее важно отражение аспектов еврейской идентичности, укрепление единства общины и дальнейшее усиление позиции Еврейской общины в общественной жизни Франкфурта. СОВЕТ ОБЩИНЫ д-р Андрей Марес Председатель Совета общины Корнелия Маймон-Леви Заместитель председателя Совета общины Wir bieten jedem die Vorsorge, die zu seinem Leben passt. Die Württembergische steht für individuelle Beratung gemeinsam mit unserem Partner Wüstenrot sind wir der Vorsorge-Spezialist rund um die Themen Absicherung, Wohneigentum, Risikoschutz und Vermögensbildung. Guter Service und schnelle Hilfe im Schadenfall sind für uns selbstverständlich. Versicherungspartner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Versicherungsbüro Bickert Telefon Telefax Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 12

13 aus der GEmEiNdE Gedenken und Feiern Kurznachrichten GEdENKEN und FEiErN Gedenken zum 70. Jahrestag der befreiung des KZ bergen-belsen Foto: Rafael Herlich Ansprache von Zentralratspräsident Dr. Schuster bei der Gedenkfeier am jüdischen Mahnmal Fest der befreiung Bei der bewegenden Feierstunde am 26. April nahm neben Bundespräsident Joachim Gauck auch Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster teil. Am jüdischen Mahnmal in der Schuster mahnte, dass mit den historischen Fakten immer nachlässiger umgegangen werde, die Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten aber einzigartig und präzedenzlos sei. Der Zentralratspräsident würdigte die Tatkraft und Entschlossenheit der Überlebenden nach der Befreiung, die schon im September 1945 das Zentralkomitee der befreiten Juden in der britischen Zone gründeten, aus dem fünf Jahre später der Zentralrat der Juden hervorgegangen ist. In dem 1939 entstandenen Konzentrationslager starben bis zu dessen Befreiung durch britische Truppen am 15. April 1945 mindestens Häftlinge. Für Tausende war es eine Durchgangsstation in die Vernichtungslager. Am 8. Mai feierte die Stadt Frankfurt das Fest zum 70. Jahrestag der Befreiung. Zu einer Gedenkfeier in der Wandelhalle der Paulskirche und bürgermeister Peter Feldmann erinnerte dabei an die Befreiung Frankfurts durch die amerikanischen Truppen im März nigung der Verfolgten des Nazi-Regimes und der Bund der Antifaschisten (VVN BdA), unterstützt von zahlreichen Frankfurter Institutionen, darunter auch der Jüdischen Gemeinde, für diesen Tag ein buntes Volksfest auf dem Römerberg vorbereitet. Vom frühen Nachmittag an bis in den Abend hinein gab es Ansprachen, Livemusik und Performances von internationalen, in Frankfurt wirkenden Künstlern, darunter auch Klezmermusik von Roman Kuperschmidt. Parallel dazu fanden im nahegelegenen Kunstverein Gesprächsrunden mit Überlebenden der Verfolgung und des Krieges und mit deren Nachkommen statt. Auch Rabbiner Andrew Steiman moderierte eine dieser Gesprächsrunden. der Gewaltherrschaft an der Paulskirche Ein Volksfest auf dem Römerberg für die Frankfurter Bürger Foto: Rafael Herlich KurZNacHricHtEN rat der religionen Nach weiteren Gesprächen bezüglich der Mitgliedschaft im Rat der Religionen wurde von Vorstand und Gemeinderat entschieden, dass ein Beobachterstatus nicht in Frage kommt und die Mitgliedschaft bis auf weiteres ruht. urteil im aviv-prozess Mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und einer Geldstrafe für den einen sowie einem Jahr und zehn Monaten zuzüglich einer Geldstrafe für den anderen Angeklagten, ging am 24. April der Prozess um den Verkauf von nicht-koscherem Fleisch durch die von jeweils Euro, die an TuS Makkabi zu leisten ist, erhalten. Mit dem Urteil folgte der Vorsitzende Richter der 26. Großen Wirtschaftskammer dem Antrag der Verteidigung. Die Staatsanwaltschaft forderte für beide Angeklagten eine Haftstrafe von über zwei Jahren und kündigte Revision an. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 13

14 aus der GEmEiNdE Vier Fragen an... Marc Grünbaum Vernetzen und Foto: Rafael Herlich Seit Dezember 2014 ist Marc Grünbaum Dezernent für Frühkindliche Erziehung, das Jugendzentrum sowie für Jugend und junge Erwachsene. Die JGZ fragte ihn nach den Schwerpunkten seiner neuen Aufgabe. Marc Grünbaum 1 Wie sind Sie an ihre neue aufgabe herangegangen? Zunächst habe ich in beiden Kindergärten, teilweise auch in der Krabbelstube und im Hort hospitiert. Dabei wollte ich einen Eindruck von den täglichen Abläufen bekommen und möglichst schnell auch Kontakt zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Eltern finden. In der Jugendarbeit habe ich mit den verschiedensten Gruppen Gespräche geführt, um zu erfahren, was an Jugendarbeit tatsächlich geleistet wird. Ich habe also versucht, so viele Informationen wie möglich zu bekommen, um von einem aktuellen Stand heraus aktiv werden zu können. 2 Was haben Sie vorgefunden? Eine außerordentlich gute Basis, um meine Arbeit aufzubauen und dabei die Freiheit zu haben, auch neue Ideen umzusetzen. Meinem Vorgänger, Harry Schnabel, kann ich an dieser Stelle nur danken. 3 Welche neuen impulse wollen Sie setzen? Bei der Jugendarbeit ist es mir wichtig, nicht nur das Jugendzentrum im Blick zu haben, sondern auch andere, teilweise selbständig agierende Gruppen besser miteinan- der zu vernetzen, und Synergieeffekte zu schaffen. Am 23. Juni wird es hierzu ein Round Table-Gespräch geben, zu dem ich alle Organisationen eingeladen habe, die in der Jugendarbeit aktiv sind, um das nächste Jahr gemeinsam zu planen. Das beginnt mit den Ferienspielen im Sommer, wo wir ja ein breites, jedoch zeitlich untereinander nicht koordiniertes Angebot haben. Ähnliches betrifft auch die Feiertage und die Gedenktage. Auch da halte ich die Entwicklung neuer Formen und Konzepte, an denen verschiedene Gruppen innerhalb der Gemeinde gemeinsam beteiligt sind, für wichtig. Ein ganz neues Angebot wird es für die über 18-Jährigen geben, die angefangen haben zu studieren oder aus beruflichen Gründen nach Frankfurt gekommen sind - die sogenannten Young Professionals. Für diese Altersgruppe haben wir ab Juni den Club Sababa ins Leben gerufen, eine Art After Work-Veranstaltung, an der auch religiöse junge Erwachsene teilnehmen können, weil wir dort ein koscheres Catering anbieten werden. Ein inhaltlicher Input passend für diese Altersgruppe wird natürlich nicht fehlen. Der Club soll die Möglichkeit bieten, sich kennenzulernen und sich in einem jüdischen Rahmen zu vernetzen. Für November planen wir in Kooperation mit dem Deutschen Filmmuseum erst- mals Jüdische Kinder- und Jugendfilmtage, ebenfalls mit den unterschiedlichen hiesigen Kinder- und Jugendorganisationen. 4 Was stellen Sie sich unter einer zukunftsfähigen jüdischen Jugendarbeit vor? Ein wichtiges Ziel für mich ist es, die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen enger an die Jüdische Gemeinde zu binden und klar ist auch, dass es mit den althergebrachten Mitteln der achtziger und neunziger Jahre nicht geht, weil sich die Interessen der Jugendlichen verändert haben. Wichtig ist mir dabei, die Sensibilität der jungen Erwachsenen für Politik und Gesellschaft zu stärken und auch dafür, Verantwortung für das jüdische Leben in Deutschland zu übernehmen. Dieser Fokus speziell muss meiner Meinung nach belebt werden. das Gespräch führte dr. Susanna Keval der rechtsanwalt marc Grünbaum gehört seit 1995 dem Gemeinderat an. außerdem ist er Präsident des Schiedsgerichts beim Zentralrat der Juden in deutschland, delegierter zur rats tagung des Zentralrats der Juden in deutschland sowie Vorsitzender des Jüdischen Nationalfonds. Aufzugsservice GmbH Service/Reparatur Modernisierung Neuanlagen/Komponenten Ludwig-Erhard-Str Oberursel Telefon / Telefax / Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 14

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17 aus der GEmEiNdE Kindergärten Westend und Röderbergweg KiNdErGartEN WEStENd Jom Ha azmaut und Schawuot Am 5. Ijar feierte Israel Jom Ha azmaut und wir feierten fröhlich mit. Auch die zukünftigen Kindergartenkinder aus der Krabbelstube, unser neuer Dezernent, Marc Grünbaum, und auch Rabbiner Soussan kamen zu unserem Fest. Die bunten Blumenkränze machen Schawuot zu einem der schönsten Feste des Jahres. Ihre Fähnchen schwingend, freuten sich alle Kinder über den riesengroßen, blauweiß geschmückten Geburtstagskuchen und die vielen Kerzen, die sie für 67 Jahre Israel feierlich anzünden durften. Mit Stolz und Freude führten sie ihre Tänze auf. Der verdiente Applaus ließ nicht auf sich warten. Mit dem gemeinsamen Singen der Hatikwa im großen Kreis beendeten wir eine schöne Jom Ha azmaut-feier. Schawuot wurde mit bunten Körbchen für die Erstlingsfrüchte und mit duftenden Blumenkränzchen vorbereitet. Bei der Feier saßen die vielen drei- bis fünfjährigen Kinder Viel Freude hatten die Kindergartenkinder mit der großen Jom Ha azmaut-torte aus den fünf Gruppen dicht gedrängt auf ihren kleinen Stühlen und lauschten voller Neugier den Worten von Rabbiner Soussan, der ihnen über den Empfang der zehn Gebote am Berg Sinai erzählte. Das Vergnügen, sich mit Fragen und Antworten zu beteiligen, war sichtlich groß. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Erzieherinnen des Kindergartens. Sie machen die gelungenen und wunderschönen Aufführungen an unseren Festtagen immer wieder möglich. Toda Raba! Elvira Güver leitung Kita-bereich Westend Fotos: Rafael Herlich KiNdErGartEN röderbergweg lag baomer und Schawuot Auch dieses Jahr entzündeten wir zu Lag BaOmer ein Lagerfeuer. Dem Wind trotzend, feierten wir ausgelassen den ganzen Vormittag. Die Kinder, aber auch die Erzieher, hatten einen Riesenspaß. Donnerstag, der 21. Mai, war für die Kinder der Glühwürmchengruppe (Krippe) ein ganz besonderer Tag. Nicht nur, dass die Vorbereitungen für die bevorstehende Schawuot-Feier auf Hochtouren liefen. An diesem Nachmittag waren unsere Kinder die Gastgeber und ihre Mütter die Gäste. Gemeinsam mit den Erzieherinnen überlegten sie, was alles noch getan werden müsse. Der Gruppenraum sollte auf Vordermann gebracht werden, alles musste nach dem Empfinden der Kinder an der richtigen Stelle stehen. Nach dem Nachmittagssnack halfen die älteren Glühwürmchen, die Tische zu decken und das Knabberzeug auf Schüsseln zu verteilen. Dann war für die Kinder der große Moment endlich da: Ihre Gäste trafen ein. Die Mütter der Glühwürmchengruppe waren gekommen, um gemeinsam mit ihren Kindern Blumenkränze für die Schawuot-Feier zu binden. Zudem bot der Nachmittag für alle Beteiligten eine Möglichkeit, Foto: Kindergarten Röderbergweg sich auszutauschen, zu lachen und für die Mütter, ihre Kinder im Rahmen ihres alltäglichen Wirkens zu erleben. Die Kinder nahmen ihre Mütter an die Hand und zeigten ihnen ihre Welt, ob Portfolio, Kriechtunnel oder Kuschelecke, alles wurde mit stolz geschwellter Brust präsentiert. Auch wenn kaum jemand Erfahrung damit hatte, Blumenkränze zu binden, konnte sich das Ergebnis sehen lassen. Die Kinder sahen toll aus, die Mütter erfreuten sich an ihrem Werk und wir alle werden diese Stunden in sehr schöner Erinnerung behalten. Auf diesem Weg nochmal vielen herzlichen Dank an alle Beteiligten für einen gelungenen Elternnachmittag. Shira malloy leiterin des Kindergartens röderbergweg Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 17

18 aus der GEmEiNdE I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin trialog Ein Fest der begegnungen Seit sechs Jahren nimmt die Lichtigfeld-Schule zusammen mit der Werner-von-Siemens-Berufsschule und der katholischen St. Angela-Mädchenschule in Königstein an einem Trialog-Projekt teil. Am 21. Mai fand das Fotos: Rafael Herlich Festakt Über tausend Jungen und Mädchen, viele Lehrerinnen und Lehrer und zahlreiche Gäste fanden sich in der Halle des Weißen Hauses der St. Angela-Schule in Königstein ein, um Ergebnisse eines Projekts vorzustellen, an dem jährlich 50 bis 70 Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Jüdische, christliche und muslimische Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich dabei mit Themen aus Politik, Kultur und Religion. Mit dabei waren auch Elternvertrer aller drei Schulen sowie Mitglieder der Jury der Herbert- Quandt-Stiftung, der auch unsere ehemalige Direktorin, Alexa Brum, angehört. Schon in den Ansprachen stellten die Schülerinnen und Schüler fest, wie wertvoll ihnen die Begegnungen waren, die sie im Rahmen dieses Projekts machen konnten: Trotz der Unterschiede gibt es mehr Verbindendes als Trennendes, sagten sie. Wichtig ist, dass wir ins Gespräch kommen, um diese Erfahrung zu machen. Anschließend wurde auf der Bühne gemeinsam der Psalm 121 in hebräischer Sprache gesungen und mit Handzeichen begleitet. Eine Skulptur für drei Religionen Wettbewerb trialog der Schulen Wegen unserer Teilnahme am Wettbewerb Trialog der Schulen, der von der Herbert- Quandt-Stiftung gefördert wird, wurde uns an der Lichtigfeld-Schule ein Interreligiöses Kommunikationstraining angeboten, in dem die Jugendlichen lernten, wie man sich respektvoll mit anderen über ihre Religion und Kultur austauscht, ohne zu verletzen. Der ICCJ (International Council of Christians and Jews) stellte uns die weltweit erfahrene Referentin Rebecca Brückner zur Verfügung. An der Werner-von-Siemens-Berufsschule stellten sich alle Projektbeteiligten dem Thema Nahostkonflikt im Film Kaddisch für einen Freund und wir legten unsere unterschiedlichen Meinungen in einem Trialog dazu dar. In einen Kunstprojekt sollten die Schülerinnen und Schüler drei Skulpturen herstellen, in denen das Gesamtprojekt Tria log der Kulturen sichtbar wird. Dabei entstand ein gemeinsamer Videofilm, der Einblicke in das Leben einzelner Schüler gewährt und in die Rolle, die ihr Glauben darin spielt. In Eigenregie wurde dieser Film entworfen und gedreht. In den Skulpturen zeigen sich, symbolisiert durch eine Hand, die gemeinsamen Wurzeln unserer Religio nen: ein Baum, der drei Äste hervorbringt, die ihrerseits Zeichen der drei Religionen in unterschiedlichen Farben zeigen: den Halbmond, das Kreuz und den Davidstern. Die Skulpturen wurden unserer Schulleiterin, Dr. Noga Hartmann, Stefan Zalud, Direktor der St. Angela-Schule, und dem stellvertretenden Schulleiter Klaus Paprotny von der Werner-von-Siemens-Schule überreicht. In ihrer Dankesrede betonte Dr. Noga Hartmann die Bedeutung des Projekts, bei dem Wissen über die Lebenswelten von Juden, Christen und Muslimen miteinander geteilt werden und gegenseitiges Verständnis füreinander gefördert wird. Yoya-tanz zum abschluss Zum Abschluss der Feier tanzten alle gemeinsam den Yoya-Tanz. Es war überwältigend, an die tausend Schülerinnen und Schüler zu dem fröhlichen hebräischen Rap ausgelassen tanzen zu sehen. Ein Tanz, der nun auch bei anderen Veranstaltungen beibehalten werde, versicherte man uns. Anschließend hatten sich die etwa sechzig mitwirkenden Schülerinnen und Schüler unter der Leitung der Kommunikationsgruppe in einzelne Workshops aufgeteilt, um über Themen wie Freizeit, Glück und Vorurteile zu sprechen und um die gemeinsamen Erfahrungen zu reflektieren. In allen drei Schulprofilen ist das Trialogprojekt mittlerweile fest verankert und umfasst verschiedene Fachbereiche und unterschiedliche Jahrgänge. Damit ist eine Grundlage geschaffen worden, auf der wir Schulen zu einem friedlichen Miteinander und Verständnis der Religionen untereinander beitragen. Auch wenn die Förderung der Quandt- Stiftung nun ausläuft, steht für die drei Schulen fest, dass sie das Projekt weiter fortsetzen. Nadja duric Fachlehrerin für Politik und Wirtschaft Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 18

19 aus der GEmEiNdE I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Fotos: Rafael Herlich Links: Die Jury: v.l.n.r. Frau Sühl von der Frankfurter Stadtbibliothek, Frau Dr. Asmus von der Deutschen Nationalbibliothek und Frau Kummetat, Ausbilderin an der Lichtigfeld-Schule Mitte: Die glücklichen Gewinner der E1 und E2 Stufe. Rechts: Die Vorleserinnen der Klassen 2. und 3. and the winner is Der Drache Kokosnuss, Der kleine Wassermann, die Romane Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen von Mirjam Pressler und Unser allerbestes Jahr von David Gilmore standen im Mittelpunkt des Finales des Lesewettbewerbs, das am 28. Mai in der Aula der Lichtigfeld-Schule im Philanthropin stattfand. Auch die Eingangsstufenkinder nahmen am Wettbewerb teil und beeindruckten mit ihren Lesekenntnissen die Jury und vor allem die älteren Schülerinnen und Schüler. Dr. Elke Maiwald, Fachleiterin für Deutsch, hatte den Lesewettbewerb im letzten Schuljahr ins Leben gerufen. Er ist ein Ansporn für alle, besser lesen zu lernen und dem Gelesenen auch die entsprechende Betonung zu verleihen, sagte sie. Vor allem die Eingangsstufenkinder motivieren die Älteren, ihr Lesevermögen zu verbessern. Neben dem Spaß, den die Kinder dabei haben, ist das der größte Gewinn für alle Beteiligten, bilanzierte die erfahrene Lehrerin. Und genauso war es auch: Überraschend flüssig trugen die E1-Kinder die Geschichte vom Drachen Kokosnuss und seiner Abenteuer vor. Auch komplizierte Wörter wie Stachelschweine oder Feuerinsel lasen die einstmaligen ABC-Schützen flüssig und ohne zu stocken. Der Schwierigkeitsgrad bei den höheren Klassen war dann schon etwas anspruchsvoller: Sie lasen Texte, die sie noch nicht kannten. Und vor allem Mädchen dominierten hier den Wettbewerb. Die Gewinner? Isabella Tsaur und Joye Salomon für die Stufe E1 und E2, Jona Sievers für die Klassen 2. und 3., Mary Jane Klein für die Klassen 4. und 5, Lisa Sara Zwerinskaja für die Klassen 6. und 7. und Lea Luwisch für die Klassen 8. und 9. Die Siegerinnen und Sieger freuten sich über die Urkunden, aber noch viel mehr über die Büchergutscheine, die sie geschenkt bekamen. Ein Ansporn mehr, die Lesefähigkeit weiter zu stärken. Die Damen von der Jury, Frau Dr. Asmus von der Deutschen Nationalbibliothek, Frau Sühl von der Frankfurter Stadtbibliothek und Frau Kummetat, Ausbilderin an der Lichtigfeld-Schule, freuten sich über den Leseeifer der Kinder. Die Kunstlehrerin, Frau Dr. Pfotenhauer, moderierte den Wettbewerb und während sich die Jury über die Frage, wer nun gewinnen sollte, den Kopf zerbrach, unterhielt die Trommelgruppe unter der Leitung von Herrn Heidenreich die Zuhörerinnen und Zuhörer. Schuldirektorin Dr. Noga Hartmann dankte allen, die sich als Kandidaten und als Organisatoren an dem Wettbewerb beteiligt hatten. NEWS: Webseite im neuen outlook Fotos: Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Die Webseite der Lichtigfeld-Schule strahlt im neuen Glanz. Mit dazu beigetragen hat Cathy Miller mit ihrem Team, mit dem sie für die Webseite eine neue Struktur und ein völlig neues Aussehen entwickelt hat. Der Dank der Schulleitung und der Schüler war ihr sicher. Bereits zu Schawuot wurde die milchige Cafeteria zept den Vorgaben des Hessischen Kultusministeriums. Der erste Preis für das beste Logo ging an die Klasse 7a. Diagnosetage Wir helfen bei oo. Rechenschwäche Monat oo. Monat 20oo Lese-Rechtschreib-Schwäche Englisch-Schwäche Saalburgstraße Frankfurt-Bornheim Telefon: Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 19

20 aus der GEmEiNdE Schüler machen Zeitung Schawuot im Philanthropin Schawuot, das jüdische Wochenfest, ist eines der Hauptfeste des Judentums und wird fünfzig Tage nach Pessach gefeiert. Fotos: Rafael Herlich Man feiert das Erntefest sowie den Empfang der Zehn Gebote am Berg Sinai durch Moses. Außerdem erhielt Moses dort die Thora. Die Thora ist das Fundament der jüdischen Religion. Jedes Jahr feiern wir auch in der I.E. Lichtigfeld-Schule Schawuot. Das benötigt zwar viel Vorbereitung, aber unsere Aula bietet gute Voraussetzungen. Die Schawuot-Feier wurde in diesem Jahr von der Eingangsstufe und der Tanz-AG gestaltet. Alle Klassen der Schule von der E1 bis zu den 9. Klassen waren am 20. Mai als Zuschauer und Gäste dabei. Unsere Schulleiterin, Frau Dr. Hartmann, hielt die Begrüßungsrede. Anschließend erzählte uns Schulrabbiner, Herr Soussan, eine interessante Schawuot-Geschichte. Die Klassen der E1 und E2 führten Tänze zu Liedern auf, die wir in Hebräisch gesungen Die diesjährige Schawuot-Feier wurde von der Eingangsstufe und der Tanz- AG gestaltet. haben, und die Tanz AG zeigte eine kleine Show. Herr Heidenreich und seine Klasse trommelten und spielten auf vielen Instrumenten, wobei alle mitmachen und mitklatschen konnten. Es war schön, zu erleben, dass die ganze Schule an der Feier teilgenommen hat. Wir Schüler und auch die Lehrer hatten zusammen sehr viel Spaß dabei. Jona Sievers, 3a und Héctor Pío-rendón Gutmann, 4a Herzlich Willkommen in Ihrer ehemaligen Schule! Mit diesen Worten wurde die ehemalige Schülerin, Ines Grünwald Ariel, von unserer Direktorin, Frau Dr. Hartmann, begrüßt. Ines Grünwald Ariel ist 85 Jahre alt. Sie war früher Schülerin des Philanthropin. Am Montag, dem 18. Mai 2015, ist sie noch einmal dorthin zurückgekehrt. Anlass war ihr altes Zeugnis, das der Frankfurter Pfarrer, Volker Mahnkopp, im Hessischen Hauptstaatsarchiv entdeckt hatte, als er über das Jüdische Kin- Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 20 Die Schülerredakteure mit ihrer Interviewpartnerin Frau Grünwald Ariel Die Noten waren gar nicht so schlecht. Frau Grünwald Ariel und Dr. Noga Hartmann freuen sich über den Fund im Hessischen Hauptstaatsarchiv. Fotos: Rafael Herlich derheim in der Hans-Thoma-Straße recherchierte. Anfangs war Frau Grünwald Ariel sichtlich überrascht von dem großen Interesse an ihrer Person: Ich bin doch nicht so wichtig, waren ihre ersten Worte. Wir Schülerredakteure durften Frau Grünwald Ariel zu ihrem Leben befragen und haben umgehend gemerkt, dass sie sich trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch sehr gut an Frankfurt erinnern kann. Sie wurde 1930 im Israelitischen Krankenhaus geboren. Da ihre Mutter kurz nach ihrer Geburt gestorben war, lebte sie bis zu ihrem neunten Lebensjahr im Jüdischen Kinderhaus in der Hans-Thoma-Straße 24. Ihr Vater durfte sie nur einmal in der Woche besuchen, dennoch kam er fast täglich während der Schulpause ans Philanthropin, um ihr durch den Zaun ein Brötchen zu reichen. Frau Grünwald Ariel berichtete uns auch von ihrer Flucht 1939: In Deutschland war alles voll Propaganda. Für uns Juden gab es nur Verbote, antwortete sie auf die Frage, wieso sie Deutschland verlassen habe. Über Hamburg verließ sie mit einem älteren Cousin Deutschland und fuhr über Genua bis nach Montevideo in Uruguay. Eine Tante hatte das möglich gemacht verließ sie mit der Organisation B nei Akiwa Uruguay in Richtung Israel. Seit ihrer Ankunft dort lebt sie in einem Kibbuz, wo sie auch ihren späteren Mann kennenlernte. Ich habe drei Kinder, elf Enkel und sechs Urenkel, erzählte sie uns sichtlich stolz. Es war eine große Ehre für uns, Frau Grünwald Ariel kennenzulernen. ron Endzweig und louis Janis, 9a

21 aus der GEmEiNdE Schüler machen Zeitung Menschenrechte in Straßburg Die Preisverleihung an die achte Klasse In unserem Nachbarland Frankreich war für Schüler ein Wettbewerb zum Thema Menschenrechte, das Recht auf Bildung und das Recht auf Erziehung (Explique-moi les droits de l homme. Droit à l éducation ou Droit à l identité) ausgeschrieben worden. Unsere Französich-Lehrerin, Mme de Larminat, ist darauf aufmerksam geworden, und der 8. Klasse wurde angeboten, daran teilzunehmen. Allerdings hatten wir nur eine Woche Zeit für die Vorbereitung. Wir teilten uns in vier Gruppen auf, und jede Gruppe entwickelte eine eigene Idee. Die erste Gruppe bastelte einen Schuhkarton mit einer Trennwand. Auf der einen Seite gab es eine Klasse, in der die Herkunft und das Aussehen der Schüler egal waren. Auf der anderen Seite war eine Klasse, in der jeder stehen musste und keiner Material zum Lernen hatte. An den Wänden dieses Klassenzimmers waren Regeln zu sehen. Die zweite Gruppe veränderte den Text des Liedes Stop don t talk to me und entwarf ein Plakat dazu. In dem Lied geht es darum, dass man sich nicht schämen solle für das, was man ist. Auf das Plakat klebten wir die Flaggen vieler Länder, in der Mitte stand Le droit à l éducation, le droit à l identité. Die dritte Gruppe drehte einen Film (mit französischen Untertiteln) über ein israelisches Mädchen in einer deutschen Klasse. Sie wird von allen ausgelacht, weil sie kein Deutsch kann. Die vierte Gruppe gestaltete einen Comic: Ein Mädchen, das in die Schule gehen will, wird stattdessen von den Eltern als Haushälterin ausgenutzt. Die Eltern erlauben ihr nicht, in die Schule zu gehen. Sie flieht aber mit einem Freund und geht dann doch zur Schule. Alle Fotos: Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Ein schöner Tag für die Klasse 8a: Eine Reise nach Straßburg, um einen Preis abzuholen. Im März erhielten wir die Nachricht, dass wir den Wettbewerb gewonnen hatten und nach Straßburg fahren durften, um den Preis abzuholen!!! Die Preisverleihung am 23. April fand in der berühmten ENA (École Nationale d Administration Nationale Hochschule für Verwaltung) statt. Dort trafen wir Mme Brigitte Kahn, die Präsidentin der Association Regards d`enfants. Unsere Klasse bekam einen Pokal und jeder Schüler eine Urkunde, einen Anstecker mit französischen und einen mit deutschen Farben sowie eine Tasche. Besonders bedanken möchten wir uns bei Mme de Larminat und Frau Dold, die uns nach Straßburg begleitet haben. Was für ein unvergesslicher Tag! dana Kreisel, 8a Die Projekte der einzelnen Arbeitsgruppen im Bild Individuell, wirksam, erfolgreich TÜV geprüfte Nachhilfe Frankfurt-West Alexanderstr. 29, 0 69 / Frankfurt-Mitte Eschersheimer Landstr. 94, 0 69 / Frankfurt-Ost Saalburgstr. 20, 0 69 / Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 21

22 aus der GEmEiNdE I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Foto: Rafael Herlich Unsere Rubrik über die Absolventen der Lichtigfeld-Schule und ihre Lebenswege setzen wir in dieser Ausgabe der JGZ fort. Ich war eine Rebellin Naomi Bubis kam 1970 in die Lichtigfeld-Schule. Seit 1997 lebt die Politologin und Journalistin in Israel und schrieb von dort aus fast fünfzehn Jahre lang für das Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung. Heute ist die dreifache Mutter Mitinhaberin eines Hotels. Dass ich irgendwann in Israel leben würde, war mir immer klar. Eine behütete Welt Wie die meisten Kinder meiner Generation besuchte auch ich den Kindergarten der Jüdischen Gemeinde und kam dann als Sechsjährige in die Lichtigfeld-Schule, wo ich mich sehr wohl gefühlt habe. Wir wohnten außerdem in der gleichen Straße. Meine Klassenlehrerin, Frau Cohn, empfand ich zwar als etwas streng, aber den Unterricht, vor allem die Feste, die Hebräisch- Stunden und den Musikunterricht, habe ich sehr genossen. Am besten gefielen mir aber die Pausen auf dem, wenn auch engen, von hohen Mauern umgebenen Schulhof. Ich saß neben Gila Lustiger, bis heute eine meiner besten Freundinnen. Wegen ihr habe ich auch die erste Strafarbeit bekommen, wahrscheinlich, weil ich abgeschrieben habe. Darüber lachen wir noch heute. Ich fühlte mich in der Schule gesellschaftlich und sozial gut aufgehoben, vielleicht auch deshalb, weil sich unsere Eltern untereinander gut kannten. Möglicherweise ist mir deswegen der Übergang ins Gymnasium so schwer gefallen. Naomi Bubis (links im Bild) in ihrer Klassengemeinschaft. die Zeit der Frankfurter Häuserkämpfe Auf Empfehlung meiner Lehrerin kam ich ins Goethe-Gymnasium. Ich fühlte mich dort von Anfang an ziemlich verloren und habe mich bis zur 10. Klasse eher durchgeschleppt. Hinzu kam, dass es die Zeit der Häuserkämpfe in Frankfurt war und mein Vater oft negativ im Fokus der Öffentlichkeit stand. In dem eher links orientierten Goethe-Gymnasium gab es dann immer wieder unangenehme, auch antisemitische Erfahrungen, als mich z.b. ein Lehrer fragte, Fräulein Bubis, Sie sagen heute nichts, haben Sie Schabbat? Ich hatte dann die Nase voll und habe die Schule für ein Jahr abgebrochen. Habe hier und da gejobbt, ging eine Zeitlang nach Berlin, rutschte zeitweise auch in die Punk-Szene ab, holte dann aber 1984 das Abitur auf der Anna Schmidt-Schule nach. Nur einen Tag später saß ich im Zug nach Paris, wo meine Großmutter und andere Verwandte lebten. Ich wollte Frankfurt hinter mir lassen. Foto: privat berufswunsch Journalistin Drei Jahre blieb ich in Paris, studierte dort politische Wissenschaften und Journalismus, kam zum sechzigsten Geburtstag meines Vaters wieder zurück nach Frankfurt und bin dann gleich hier geblieben. Ich schrieb mich an der Fakultät für Politische Wissenschaften ein, begann journalistisch für den Hessischen Rundfunk zu arbeiten und machte bei der Frankfurter Neuen Presse ein Praktikum. Allmählich habe ich bei den deutschen Medien Fuß gefasst und habe begonnen, Reportagen zu schreiben. Das Politologiestudium habe ich mit einer Diplomarbeit über Hanna Arendts Totalitarismustheorien abgeschlossen. mein Herz schlug immer für israel Dass ich irgendwann in Israel leben würde, war mir immer klar. Vielleicht hing das auch mit meinem Vater zusammen, denn den Namen Bubis kannte in Deutschland fast jeder, immer waren die Sicherheitsleute um uns herum, es war kein normales Leben. In Israel hingegen kannte mich niemand. Hier fühlte ich mich schon als Kind, wenn wir hier Ferien machten, wie ein anderer Mensch. Wie das halt so meine Art ist, bin ich dann 1997 von heute auf morgen hierher aufgebrochen das ist jetzt fast zwanzig Jahre her und das war die beste Entscheidung meines Lebens. Feste bindungen Die jüdische Erziehung, die ich in der Lichtigfeld-Schule genossen habe, ist bis heute die Grundlage meines Lebens. Aber nicht nur das. Viele meiner ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler, auch aus den Klassen über oder unter mir, sind heute noch meine engsten Freunde. Wir sind wie eine Art Familie, auch wenn wir zerstreut in der ganzen Welt leben. In der Frankfurter Zeit prägend waren für mich auch die vielen politischen Gespräche mit meinem Vater. Sein liberaler Geist und sein Eintreten für Menschenrechte haben mich geformt und wo ich kann, versuche ich, dies weiterzuleben. Dass mein Vater nach seinem Tod in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt immer noch sehr präsent ist, das erfahre ich immer wieder von meiner Mutter und das freut mich sehr. aufgenommen und bearbeitet von dr. Susanna Keval Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 22

23 aus der GEmEiNdE Gedenken Fotos: Rafael Herlich Rabbiner Julian-Chaim Soussan sprach das Schlussgebet, Kantor Jonathan Rose sang das Kaddisch. Sechs Geschichten von sechs Millionen. Die Schülerinnen und Schüler der Lichtigfeld-Schule trugen die Überlebensgeschichten ihrer Groß- und Urgroßeltern vor. Jom Ha SHoaH Jeder mensch hat einen Namen Die Bilder, die uns anlässlich des diesjährigen Gedenkens an Jom Ha Shoah am 16. April in der Westend- Synagoge begleiteten, standen im engen Zusammenhang mit den Gedenkveranstaltungen zum 70. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz und dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Wie wichtig dabei die persönliche Betroffenheit sei, daran erinnerte Vorstandsmitglied Harry Schnabel in seiner Begrüßung, denn, nur so können wir die Herzen der Menschen erreichen. Persönliche Betroffenheit stelle sich aber nur ein, wenn wir bereit sind, uns mit den einzelnen Schicksalen derer auseinanderzusetzen, die die Hölle des Holocaust als Verfolgte, Denunzierte oder im Versteck erlebt haben, betonte er. Dieser Herausforderung stellen sich alljährlich die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen der Lichtigfeld-Schule. Harry Schnabel dankte dem Kollegium, den vielen engagierten Eltern, ganz besonders aber den Schülerinnen und Schülern, die sich immer wieder dieser schweren und belastenden, am Ende aber unerlässlichen und befreienden Aufgabe stellen, der Ereignisse des Holocaust durch eigene Recherche und am Beispiel individueller Schicksale zu gedenken. Ein Gedenken, das uns zwar immer wieder schmerzlich treffe, uns aber in unserer Trauer nicht paralysieren dürfe, folgerte Harry Schnabel. Geschichte und Geschichten Die Geschichten, die die Schülerinnen und Schüler dieses Jahr vortrugen, betrafen bereits überwiegend die Urgroßeltern. Siebzig Jahre, das macht sich auch hier in der Generationsfolge inzwischen bemerkbar. Dabei war nicht nur die persönliche Betroffenheit der vortragenden Schülerinnen und Schüler in allen Berichten spürbar. Es war eine große Empathie, die den Darstellungen innewohnte, aber auch die Bewunderung für den Überlebenswillen der Familienangehörigen und das Bewusstsein, dass ohne deren Überleben die eigenen Familien, aus denen die Schülerinnen und Schüler kommen, nicht existierten. Das Gedicht, Jeder Mensch hat einen Namen, gleichzeitig der Titel der Veranstaltung, trugen Tami Fischmann und der Chor der Lichtigfeld-Schule eindringlich vor. Das Schlussgebet sprach Rabbiner Julian-Chaim Soussan, das Kaddisch sang unser neuer Kantor, Jonathan Rose. Eine Ausstellung der Claims-Conference über Child-Survivors im Foyer der Synagoge ergänzte die diesjährige Gedenkstunde. lesung anne-lena-malala Schreiben gegen Gewalt in Zeiten der Barbarei Während diese Ausgabe der Jüdischen Gemeindezeitung bereits in Druck sein wird, findet Sonntag, den 14. Juni in der Seminarund Gedenkstätte Bertha Pappenheim in Neu Isenburg eine Lesung statt zum Gedenken an den 86. Geburtstag von Anne Frank. Unter dem Motto Schreiben gegen Gewalt in Zeiten der Barbarei liest zuerst Gemeindemitglied Petra Kunik aus dem Tagebuch von Anne Frank, dann Lena Gorelik aus dem Tagebuch von Lena Muchina, das während der Belagerung Leningrads entstand, und als Dritte Dr. Naime Cakir aus dem Buch der Friedensnobelpreisträgerin von 2014, Malala Yousafzai, Ich bin Malala. Eine Lesung, die von der Jüdischen Volkshochschule mit veranstaltet wird. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 23

24 aus der GEmEiNdE Jugendzentrum Amichai Heiß und kalt in düsseldorf Am 30. Mai fuhren wir mit der Kwuza Rabbi Akiva in die schöne Stadt Düsseldorf. Dort verbrachten wir zusammen mit jungen Gemeindemitgliedern aus anderen Jugendzentren eine aufregende Zeit. Auf dem Programm stand zuerst ein Schwimmbadbesuch, und zwar mitten in der Nacht. Hier feierten die Frankfurter Chanichim, das Kölner und das Düsseldorfer Jugendzentrum eine Poolparty mit cooler Musik. Am Morgen danach nahmen wir an einer spannenden Stadt rallye quer durch Düsseldorf teil, mit gar nicht so einfachen Aufgaben. Gleichzeitig kamen die kleineren Kinder (8 12 Jährige) aus Frankfurt in Düsseldorf an. Sie wiederum besuchten mit den Chanichim aus den anderen Städten eine Winterrodelbahn. Es war zwar kalt, aber durch die heitere Stimmung und die Freude der Kinder, waren alle schön aufgewärmt. Nach diesen Aktivitäten trafen wir uns in der Düsseldorfer Gemeinde wieder, um gemeinsam zu essen und zu lachen, zu tanzen und zu singen und uns am Ende zu verabschieden. Zvi bebera leiter des Jugendzentrums amichai Jugendzentrum Amichai unterwegs in Düsseldorf. Die Kleineren auf der Winterrodelbahn (Bild oben), die Größeren unterwegs bei einer spannenden Stadtrallye (Bild unten). Fotos: Zvi Bebera Jom Hasikaron Im vollen Saal wurden Lieder mit Klavierbegleitung gesungen, und die Madrichim von Amichai und der ZJD lasen einfühlsam Texte und Gedichte vor, die an die gefallenen israelischen Soldaten erinnerten. Den ganzen Abend herrschte ein Gefühl enger Verbundenheit. Nach dem ersten Weinen Am Anfang ist einfach nur Weinen Später erstarrt das Weinen zu Stein. Schließlich denkt man nur noch an eines, ein einziges: Der Sohn ist gefallen. Foto: Rafael Herlich Ein Gedicht möchten wir besonders hervorheben: Keiner sagt auch nur ein Wort Redet vom Wetter und wie es so geht. Oder was sonst noch, was sonst noch Das Ohr würd auch so es nicht hören. Man schweigt, steht vom Stuhl auf, setzt sich wieder, und nochmal. Schließlich weiß man nur noch eines, ein einziges: Nie wieder kommt er zurück. Zvi bebera leiter des Jugendzentrums amichai Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 24 Eine bewegende Veranstaltung. Das Gedenken an die gefallenen israelischen Soldaten im Jugendzentrum Amichai.

25 aus der GEmEiNdE Jewish Experience Programm von jungen leuten für junge leute Jewish Experience wünscht allen einen guten Sommer und lädt alle Studenten, junge Erwachsene und junge Familien zu vielfältigen Aktivitäten ein. Morasha Frankfurt-Hessen beim Morasha National Schabbaton in Prag morasha Frankfurt-Hessen Zwei Stunden für die Jüdischkeit! Jede Woche versammeln sich junge Leute in der gemütlichen Atmosphäre bei Achim, um gemeinsam über jüdische Themen zu diskutieren. Morasha Frankfurt-Hessen ist ein Programm von jungen Leuten für junge Leute. Vernetzt mit anderen vergleichbaren Initiativen in ganz Deutschland organisieren Morasha-Teilnehmer neben regelmäßigen Lerntreffen auch Ausflüge. So reisten Morasha- Teilnehmer im März nach Prag und verbanden am letzten Wochenende im Mai einen Schabbat in Emmendingen mit dem Besuch des Europaparks. Junge Leute gestalten das Programm für sich und verknüpfen Spaß mit jüdischen Inhalten. Die regelmäßige Teilnahme wird durch ein Stipendium honoriert. In diesem Sommer feiert Morasha Frankfurt-Hessen das dritte Jahr seines Bestehens! Sonntagsschule mishpacha Jede Woche versammeln sich junge Familien mit kleinen Kindern zur Sonntagsschule besonderer Art. Denn bei Mishpacha haben die Kinder Spaß an jüdischer Musik, Sprache und Tradition und die Eltern müssen nicht draußen bleiben. Während Kinder in drei Altersgruppen musikalische Früherziehung mit jüdischen Inhalten genießen, basteln und spannenden Geschichten lauschen, können sich die Eltern unterhalten oder einem Schiur über Erziehung aus jüdischer Sicht zuhören. Zusammen mit Shlomo Raskin und anderen begeisterten Eltern erkunden die Erwachsenen Themen wie: wie sind unsere Kinder zu motivieren, wie gelingt eine Atmosphäre der Freude, wie löst man Geschwisterkonflikte und Generationsprobleme. Zur Mishpacha gehören aber auch gelegentliche Schabbattreffen, Musterfeiern für Tu Bischwat oder Pessach, bei denen wir viele Ideen sammeln, wie zu Hause ein inspirierendes Fest, das die ganze Familie erfreut, gestaltet werden kann. Klavierunterricht mit der Musiklehrerin Rita Siegmann in der Sonntagsschule Mishpacha Fotos: Jewish Experience Shawuot mit Jewish Experience & Achim Schabbat Experience Seit acht Jahren versammeln Schabbat-Seminare von Jewish Experience Studenten und junge Erwachsene zu einem Schabbaterlebnis besonderer Art. Ein Schabbat unter Freunden, gewürzt von Workshops mit weltbekannten Referenten, Ausflügen und Freizeitevents lockt junge Leute nicht nur aus Frankfurt, sondern aus ganz Deutschland und sogar dem europäischen Ausland, an. Oft wird Schabbat Experience mit jüdischen Festen verbunden. So war es beim diesjährigen Schawuot-Fest mit dem Stargast Aryeh Smith aus New York. Mit ihm verbrachten wir ein verlängertes Wochenende mit Workshops, einer amüsanten Stadttour und einer Nacht des Lernens in Zusammenarbeit mit dem Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Viele Gemeindemitglieder und junge Seminarteilnehmer nahmen daran teil, um bis zum Sonnenaufgang zusammen zu lernen und zu diskutieren. Abgerundet wurde der Abend durch eine musikalische Hawdalah mit dem Chasan Yoni Rose. Schon jetzt laden wir alle zur jährlichen rosch Haschana-Feier mit Jewish Experience am September 2015 ein! Wir danken der Jüdischen Gemeinde und rabbiner Julian-chaim Soussan für die unterstützung und Zusammenarbeit und freuen uns auf viele neue aktivitäten! Polina lisserman Facebook: Jewish Experience Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 25

26 Konzert aus Köln zu Gast in Frankfurt mit ihrem Programm Klezmer-Verwandlungen und Verwandtschaften Funk und Rock-n-Roll mit Dimitri Schenker Igor Marizky (Violine) Mike Rauss (Gitarre) Kontroverses Vortrag mit Dr. Meron Mendel im Rahmen der interkulturellen Wochen der Stadt Frankfurt. schule. JUDENTUM GANZ PRAKTISCH ERLEBEN (Kochkurs) SPRACHKURSE Eine Einführung Religiöses im Judentum aus verschiedenen Perspektiven betrachtet mit Dr. Yuval Lapide Vortrag mit Prof. Dr. Hanna Liss - Jüdische Wurzeln christlicher Feste Erntefeste) Prof. Dr. h.c. Ruth Lapide FÜHRUNGEN UND EXKURSIONEN Zur Vielfalt Jüdischer Kultur in Literatur, Ökonomie und Geschichte Schalom Asch, Samuel Joseph Agnon und Mendele Moicher Sforim Esther Ellrodt-Freiman Dr. Elisa Klapheck Abraham de Wolf - Gegenseitige Wahrnehmungen Roberto Fabian Mein kleiner grüner Kaktus Harry Frommermann und die COMEDIAN HARMONISTS Roberto Fabian JÜDISCHE VOLKSHOCHSCHULE FRANKFURT AM MAIN Herbstsemester 2015: vom 24. September 2015 (Donnerstag) bis 29. Januar 2016 (Freitag) Anmeldung: 31. August bis 11. September 2015, Mo. und Mi.: Uhr und Uhr, Di., Do. und Fr. : Uhr, die Anmeldung erfolgt in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Sekretariat der JVHS, Verwaltungsgebäude (IV. Stock), Westendstraße. 43, Tel. 069 / oder 069 / ; Fax: 069 / ; aus der GEmEiNdE Club Sababa Jüdische Volkshochschule Foto: Rafael Herlich NEu club Sababa Ein neuer Ort, um sich kennenzulernen und zu netzwerken. Sich Kennenlernen, Netzwerken und Spaßhaben das steht im Mittelpunkt Gemeinde Frankfurt. Geboren wurden sie in Moskau, Charkow oder Taschkent, nach Deutschland kamen sie im Alter von 4 bis 12 Jahren und heute arbeiten sie als Lehrer oder als IT-Fachleute, als Wissenschaftler oder Physiotherapeuten in namhaften deutschen oder internationalen Institutionen oder sind selbständig. Das ist aber nur ein Teil der sogenannten Young Professionals in unserer Gemeinde, für die Marc Grünbaum, Dezernent unter anderem für Jugend und Junge Erwachsene, ein ganz neues Angebot ins Leben gerufen hat. Für die 18- bis 35-Jährigen klaffte schon immer eine Lücke im Angebot unserer Gemeinde, sagt der Mittvierziger. Deshalb war es eine seiner ersten Initiativen, diese Lücke zu schließen. Dass ihm dies gelungen ist, zeigte sich schon daran, dass seiner Einladung an die dreissig dieser jungen Erwachsenen unserer Gemeinde folgten. Eine entsprechend hippe location im Frankfurter Bahnhofsviertel war schnell gefunden, für ein koscheres Buffet war gesorgt und an Gesprächsstoff fehlte es den jungen Erwachsenen erst recht nicht. Einmal im Monat ist diese sonntägliche After Work Party geplant, sagt Ilana Goldschmidt, die das Projekt für die Jüdische Gemeinde organisiert. Neben Kommunikation, Netzwerken und Spaß soll es künftig auch kurze inhaltliche Inputs geben. Für den Spaßfaktor bei der Auftaktveranstaltung am 7. Juni sorgte der Stand-Up Comedian Christian Schulte-Loh, der mit seinem legendären Humor die Lacher sofort auf seiner Seite hatte. Die nächste Veranstaltung ist für den August geplant. liebe Freunde der Jüdischen Volkshochschule, Foto: Rafael Herlich das Duo Allegro mit Pavlina Georgiev (Sopran) und Sofia Moev (Klavier) sollte jeder einmal selbst gehört und gesehen haben. Die beiden Musikerinnen hatten sich viel vorgenommen, als sie im März dieses Jahres anlässlich des Internationalen Frauentages durch ein besonderes musikalisches Programm im Gemeinderatssaal im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum führten. Das Motto dazu illustrieren hier die folgenden Verse aus Justinus Werners Gedicht: Frauen Roberto Fabian, die Sängerin Pavlina Georgiev und die Pianistin Frauen Was wär die Erde ohne Frauen? Ein Garten wär sie anzuschauen In welchem keine Blumen sind; Wär wie ein Tag der ohne Sonne, Wie eine Nacht ohn Sternenlicht Hätt nie gefühlt der Liebe Wonne Denn wie langweilig, kalt und trübe wär ohne Frauen dann die Welt! Justinus Werner bei mir bist du schön!, hieß folgerichtig das musikalische Programm bestehend aus russischen, deutschen und jüdischen Liedern. Klassische Stücke waren ebenso dabei wie bekannte Swing-Titel und Melodien aus populären Musicals, wie etwa Anatevka, oder die à capella Lieder der Comedian Harmonists. Bestimmt wird das musikalische Programm dieser beiden engagierten Musikerinnen in anderen Jüdischen Gemeinden ebenso gut aufgenommen werden wie bei uns in Frankfurt. roberto Fabian leiter der Jüdischen Volkshochschule Jüdische Volkshochschule Frankfurt am Main Programm Herbst 2015 Beachten Sie bitte auch das Programm für das kommende Herbstsemester auf Seite 30 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 26

27 KOSHER RESTAURANT GMBH Im Jüdischen Gemeindezentrum Savignystraße Frankfurt am Main Telefon 0 69 / Telefax 0 69 / catering@sohars-catering.com Jeden Sonntag zwischen bis Uhr Brunch. 20, KOSHER RESTAURANT HOTELANLIEFERUNG VERANSTALTUNGSRÄUME PARTYSERVICE / CATERING CAFE GLATT KOSHER / AIRLINE BELIEFERUNG FAMILIE BEN DAVID und FAMILIE GUR Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 27

28 aus der GEmEiNdE Seniorenclub Rote Rosen für die Helden Vorstandsmitglied Marc Grünbaum im Gespräch mit den Veteranen Ein wichtiger Tag auch heute noch Siebzig Jahre tag des Sieges Am Sonntag, dem 10. Mai, haben wir zusammen mit dem Flüchtlingsverband im Festsaal des Ignatz Bubis- Gemeindezentrums mit über 200 Gästen den siebzigsten Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland gefeiert. Knapp eineinhalb Millionen jüdische Soldaten kämpften an den Fronten des Zweiten Weltkriegs in den Armeen der Alliierten, davon an die allein in der Roten Armee. Das war acht Prozent der gesamten jüdischen Bevölkerung dieser Zeit in der Sowjetunion. Viele von ihnen starben im Kampf, viele von ihnen wurden mit hohen Auszeichnungen und Medaillen, die sie bis jetzt mit Stolz tragen, geehrt. Jedes Jahr gedenken wir voller Hochachtung an unsere jüdischen Helden, die gemeinsam mit anderen Nationen gegen die deutsche Besatzung gekämpft haben. Glückwünsche Vorstandsmitglied Marc Grünbaum hatte den Abend eröffnet. Er dankte den Kriegsveteranen für ihren Einsatz bei der Niederschlagung der Nazi-Herrschaft und erinnerte daran, dass es die Rote Armee war, die das Vernichtungslager Auschwitz befreit hatte. Leonid Vinderman vom Flüchtlingsverband las die Namen unserer Veteranen vor, und überreichte jedem eine Rose, als Symbol Sieges. Auch für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, auch deren Namen wurden vorgetragen. Kunst und musik Danach hat Albina Pilipenko ein selbst verfasstes Gedicht vorgetragen. Im Mittelpunkt unseres Programms stand aber die Künstlerin Iryna Chaplin mit ihrem Sand Show. Den feinen Sand in ihren Händen hat Iryna zu phantastischen Bildern und Geschichten geformt. Dabei wurde sie mit Liedern sowjetischer Komponisten begleitet. Das Publikum war von ihrer Show begeistert. Von Gänsehaut und Tränen berichteten die Gäste. Anschließend gaben Moisej Jozefpolski mit Irina Stefan ein Ständchen für die Veteranen. An liebevoll gedeckten Tischen wurde anschließend gut gespeist. Bis spät in den Abend wurde getanzt und gefeiert. Auf diesem Weg herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieses schönen Feiertags beigetragen haben. inna dvorzhak leiterin des Seniorenclubs Bis spät in den Abend wurde getanzt und gefeiert. Fotos: Rafael Herlich Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 28

29 aus der GEmEiNdE Altenzentrum Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde sind für die Senioren eine wichtige Abwechslung zum Alltag. Feste und Feiertage im altenzentrum Jom Ha azmaut Mit blau-weißen Fahnen, blau-weiß gedeckten Tischen und schöner Musik feierte das Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde am 23. April Jom Ha azmaut. Shlomo Raskin erzählte uns über die Erfindungen im Gesundheitswesen, in Technik, Landwirtschaft und Umwelt, aber auch in den Geisteswissenschaften, durch die Israel weltweit eine entscheidende Rolle übernommen hat bei der Bewältigung wichtiger Herausforderungen der Zukunft. Die große blau-weiße Torte war der kulinarische Höhepunkt der Feier und war schnell bis zum letzten Krümel vernascht. Das Duett Zabava sorgte wie immer, für stimmungsvolle israelische Musik auch zum Mitsingen. Alle Bewohner und Gäste waren mit Herz und Seele dabei. lag baomer Diesen Freudentag, am 7. Mai, haben wir im Altenzentrum mit einem Grillfest begangen. Dieses Jahr hatten die Mitarbeiter in den einzelnen Wohngruppen viele verschiedene Salate zubereitet, so dass eine bunte Vielfalt von verlockenden Speisen auf den einzelnen Tischen zusammen mit leckerem Grillfleisch stand. Rabbiner Julian-Chaim Soussan eröffnete mit einer kleinen Rede das Fest, und während israelische Musik im Hintergrund spielte, wurde getanzt und gesungen. Herzlichen Dank an die vielen Helfer, die dieses Fest mit viel Einsatz und großer Herzlichkeit zu einem unvergessenen Erlebnis gemacht haben. care-center in Planung Das Altenzentrum ist auf dem Weg, sich zu einem Care-Center zu entwickeln, und es ist im letzten Monat in dieser Entwicklung einen Schritt weiter gekommen. Der bisherige Wohnbereich Tiberias wird zum Wohnhaus für jüngere pflegebedürftige Menschen mit Behinderung, womit eine Versorgungslücke geschlossen wird. Schon jetzt ist die Nachfrage groß, obgleich bis zur offiziellen Inbetriebnahme noch einige Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Für die Behinderten muss ein zusätzlicher Aufenthaltsbereich vorhanden sein, der insbesondere für die tagesstrukturierenden Angebote genutzt werden soll. Zwischenzeitlich liegt eine Bauplanung vor, die auch von der auf hessischer Ebene agierenden Landesarbeitsgruppe gebilligt wurde. Es wurde auch ein fach liches Konzept zur Prüfung vorgelegt. Angesichts der großen Nachfrage soll die Planung so schnell wie möglich umgesetzt werden. Weil die Nachfrage so dringlich ist, haben wir bereits einige junge Menschen mit Behinderung aufgenommen. Sie fühlen sich im Haus sehr wohl. Ein vorläufiges tagesstrukturierendes Betreuungsprogramm wurde inzwischen für diese neue Bewohnergruppe entwickelt. Prof. dr. Esther Weitzel-Polzer Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 29

30 aus der GEmEiNdE Jüdische Volkshochschule Jüdische Volkshochschule Frankfurt am Main Programm Herbst 2015 Konzert aus Köln zu Gast in Frankfurt mit ihrem Programm Klezmer-Verwandlungen und Verwandtschaften Funk und Rock-n-Roll mit Dimitri Schenker Igor Marizky (Violine) Mike Rauss (Gitarre) Kontroverses Vortrag mit Dr. Meron Mendel im Rahmen der interkulturellen Wochen der Stadt Frankfurt. schule. JUDENTUM GANZ PRAKTISCH ERLEBEN (Kochkurs) SPRACHKURSE Eine Einführung Religiöses im Judentum aus verschiedenen Perspektiven betrachtet mit Dr. Yuval Lapide Vortrag mit Prof. Dr. Hanna Liss - Jüdische Wurzeln christlicher Feste Erntefeste) Prof. Dr. h.c. Ruth Lapide FÜHRUNGEN UND EXKURSIONEN Zur Vielfalt Jüdischer Kultur in Literatur, Ökonomie und Geschichte Schalom Asch, Samuel Joseph Agnon und Mendele Moicher Sforim Esther Ellrodt-Freiman Dr. Elisa Klapheck Abraham de Wolf - Gegenseitige Wahrnehmungen Roberto Fabian Mein kleiner grüner Kaktus Harry Frommermann und die COMEDIAN HARMONISTS Roberto Fabian JÜDISCHE VOLKSHOCHSCHULE FRANKFURT AM MAIN Herbstsemester 2015: vom 24. September 2015 (Donnerstag) bis 29. Januar 2016 (Freitag) Anmeldung: 31. August bis 11. September 2015, Mo. und Mi.: Uhr und Uhr, Di., Do. und Fr. : Uhr, die Anmeldung erfolgt in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Sekretariat der JVHS, Verwaltungsgebäude (IV. Stock), Westendstraße. 43, Tel. 069 / oder 069 / ; Fax: 069 / ; Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 30

31 Vermögens - verwaltung Portfoliomanagement Corporate Finance Family Office Projektentwicklung Buchhaltung & Reporting HGB / IAS Versicherung Customised Services Übernahme von Aufsichtsratsmandaten Assetmanagement VERANTWORTUNG Sie arbeiten hart, um Ihr Unternehmen erfolgreich zu machen. Sie schätzen professionelles Management und kontinuierliches Controlling, die zum Ergebnis beitragen. Das leisten wir für das Vermögen unserer Mandanten. Durch ein lösungsorientiertes Finanzmanagement sichern und vermehren wir Ihr Vermögen. Wir bieten alle Formen der medizinischen Hilfe, sowie häusliche Pflege und hauswirtschaftliche Versorgung. Unsere Adresse: Sternstraße Frankfurt am Main Tel Mobil und Schilo Trust Westendstr. 21, Frankfurt a. M., Tel.: (069) , Fax: (069) , Schilo Trust GmbH ist von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) lizenziert und wird von der Deutschen Bundesbank überwacht. Ihre Ansprechpartner Inhaber: Stanislav Levin Pflegedienstleiterin: Dina Lourie Unser Leben, unser Schwung, unsere Copy Frankfurter Sparkasse Man muss nicht immer das Rad neu erfinden, um mit Innovationen Erfolg zu haben. Manchmal genügt eine gute Idee und der richtige Finanzpartner, der mit anschiebt. Die Firmenkundenbetreuung der Frankfurter Sparkasse. Mit uns können Sie etwas bewegen. Wolfgang Momberger, Helge von Fugler Unternehmer EBIKE ADVANCED TECHNOLOGIES GMBH Kunde seit Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 31

32 interview Foto: Simon Dubnow-Institut. Leipzig Professor Dr. Dan Diner lehrt Moderne Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Von 1999 bis 2014 leitete er zudem das Simon Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig. Bis 1993 lebte er auch in Frankfurt am Main. die Vergangenheit ist teil des deutschen Selbstverständnisses Wenige Wochen vor den Feierlichkeiten zur 50-jährigen Wiederkehr der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel hat der Historiker Dan Diner das Buch Rituelle Distanz. Israels deutsche Frage publiziert. Darin thematisiert er die Unterzeichnung des Wiedergutmachungsabkommens zwischen beiden Staaten am 10. September 1952 in Luxemburg. Dazu befragte ihn die JGZ. Was war die motivation, dieses buch zu schreiben? Eigentlich war dieser Text nicht auf den Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland hin geschrieben. Vielmehr handelt es sich um einen vorausgeschickten Teil eines größeren, noch in Arbeit befindlichen Buchprojekts über die Verwandlung des jüdischen Selbstverständnisses in der Moderne zwischen 1750 und Die Aktualität des herannahenden Jahrestages hat mich veranlasst, den Teil, der sich mit den fünfziger Jahren und mit der Wiedergutmachung befasst, vorab zu veröffentlichen. Dabei kam es mir darauf an, die Vorgänge als das Drama darzustellen, was es auch tatsächlich gewesen war. Eigentlich geht es um die Mikroerzählung eines Ereignisses von dreizehn Minuten. So lange dauerte die Unterzeichnung des Vertrags. ihre Schlüsse ziehen Sie aus der Foto- salle des marriages im Stadtpalais der Stadt luxemburg und aus dem Protokoll der Knesseth-debatte vom Januar Warum gerade diese dokumente? Es handelt sich um eine Bild- und eine Textquelle. Sie sind ikonisch, will heißen: hinreichend bekannt. Das Bild erscheint in jedem Lehrbuch. Die Knesseth-Debatte hat einen festen Platz im israelischen Gedächtnis. Eine außerordentlich stürmische Debatte, mit gewalttätigen Protesten von der Straße her, mit Versuchen, die Knesseth zu stürmen. Steine wurden geworfen, Fensterscheiben gingen zu Bruch, die Polizei ist auf Pferden angerückt, Tränengas wurde eingesetzt. Grund genug, das Protokoll der Knesseth-Debatte zu einer zweiten Hauptquelle zu machen. der titel ihres buches lautet rituelle distanz. Was verstehen Sie darunter? Das Wort von der rituellen Distanz hat hier zwei Bedeutungen. So bedeutet rituell, sich einer religiös verfassten Regelung zu unterwerfen, sich etwa von dem fernzuhalten, was als unrein gilt. Rituell kann aber auch die bloße gedankenlose Wiederholung bedeuten, etwas zu tun, weil es schon immer so gehandhabt worden war. Konkret ist hier die Distanz gemeint, die Juden Deutschland und allem Deutschen gegenüber nach 1945 einnahmen. Alles, was mit Deutschland, mit der deutschen Sprache und Kultur verbunden war, wurde exorziert, aus dem jüdischen Selbst ausgetrieben. Das war dramatisch, weil es einer Art ritueller Reinigung gleichkam. Schließlich war die deutsche Sprache früher auch eine jüdische Sprache gewesen, die Sprache der Wissenschaft des Judentums und mehr. Das konnte man bei der Aushandlung des Wiedergutmachungsabkommens beobachten. Die israelischen Verhandlungsführer waren allesamt deutsche Juden gewesen, habituell also Deutsche. Ihre Muttersprache war Deutsch, die Verhandlungen aber mussten in englischer Sprache geführt werden. Das verstehe ich in diesem profanen Kontext unter ritueller Distanz. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. In der Tiefe berührt die Knesseth-Debatte die Frage, ob überhaupt mit Deutschland über die Wiedergutmachung verhandelt werden durfte und zwar direkt, körperlich und unmittelbar. Dabei musste Israel über seinen jüdischen Schatten springen. Was meinen Sie damit? Mit der Gründung des Staates Israel ist etwas eingetreten, das man als Staatsräson bezeichnen könnte. Damit war den israelischen Juden auferlegt, zu tun, was im Augenblick politisch geboten war und das bedeutete, bei der Bundesrepublik Reparationen einzufordern. Es ging darum, die Erinnerung an die Vergangenheit, jedenfalls Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 32

33 interview Beträchtliches davon, den Anforderungen von Gegenwart und Zukunft unterzuordnen. Die Abgeordneten in der Knesseth und mit ihnen die jüdische Öffentlichkeit litten in kollektivem Schmerz. Hier begann die große Debatte um das jüdische Selbstverständnis nach dem Holocaust und nach der Staatsgründung. Es handelte sich gewissermaßen um eine Gründungsdebatte des jüdischen Staates, denn sie dokumentierte die Verwandlung innerhalb einer Bevölkerung von einem ursprünglich diasporischen Selbstverständnis in ein Selbstverständnis als Staatsvolk. Hierfür mussten kollektive Gefühle unterdrückt werden. Für viele war es schier unerträglich. Hat sich für israel inzwischen diese deutsche Frage gelöst? Ja und Nein. Das Verhältnis Israels zu Deutschland hat sich massiv zum Positiven gewendet, ist aber dennoch zwiespältig geblieben. Man kann das mit dem Bild der doppelten Filmstreifen fassen ein Dokumentarfilm in Schwarzweiß und ein Farbfilm. Der Schwarzweißfilm steht für die Vergangenheit, der Farbfilm für die Gegenwart der deutschisraelisch-jüdischen Beziehungen für die Automobilindustrie, die Bundesliga, Berlin. Beide Filme laufen parallel nebeneinander her. Manchmal ist der eine, ein andermal der andere dominant. Dabei ist das, was ich als Farbfilm bezeichne, heute so etwas wie ein Massenphänomen. So z.b. die israelischen Jugendlichen, die früher Europa und Deutschland mieden und nach dem Militärdienst nach Indien oder Südamerika aufbrachen, also dorthin, wo sie nicht mit jüdischer Vergangenheit in Berührung kamen. Jetzt streben sie in die Mitte Europas, nach Berlin. Berlin steht dabei für mehr auch für Prag, Budapest, Wien oder Warschau, von wo die Vorfahren dieser Jugendlichen herkommen mögen. Dorthin zieht sie eine Ahnung, die tiefer reicht als Wissen lief nur der Schwarzweißfilm. Gleichzeitig wurde aber begonnen, in Farbe zu denken, auch wenn es Jahrzehnte bedurfte, um sich auf die neue Realität einzustellen. Und der Anfang war dramatisch. So ist zu bedenken, dass die Wiedergutmachung vor allem in Gütern und nur in einem geringeren Masse in Geld geleistet wurde. Israel wurde damals von deutschen» Die Knesseth-Debatte vom Januar 1952 war eine Gründungsdebatte des jüdischen Staates. «Gütern geradezu überflutet. Alles war deutsch: Eisenbahnen, Ampeln, Schiffe, Fertigbauhäuser, Fabrikanlagen, Röhren, Telekommunikation, einfach alles. Das hatte es schon mal gegeben, wenn auch nicht in diesem Ausmaß, als die Jewish Agency und das Dritte Reich das Ha avara-trans fer-abkommen 1933 abgeschlossen hatten, um deutschen Juden zu ermöglichen, Teile ihres Vermögens in Form von deutschen Gütern nach Palästina zu übertragen. Auch das war damals höchst umstritten. Man war auf einmal von deutschen Gütern umgeben, obwohl man doch emotional eine große Distanz zu Deutschland hatte. Welche Schlüsse lassen sich aus dieser initialphase für die Gegenwart ziehen? Was Deutschland mit Israel verbindet, ist der moralische Auftrag der Vergangenheit. Außenwirtschaftlich ist die Bedeutung Israels eher gering, politisch eher problematisch. Für Konrad Adenauer stand beim Abkommen zur Wiedergutmachung der moralische Aspekt im Vordergrund. Es ging um die moralische Akzeptanz der Bundesrepublik durch den Westen, ein Gemeinwesen, das ebenso wie Israel nur wenige Jahre zuvor begründet worden war. Für Israel war die Wiedergutmachung aber eine Existenzfrage. Ohne die deutsche Wiedergutmachung wäre der Staat damals nicht in der Lage gewesen, eine derartig große Zahl mittelloser Einwanderer aufzunehmen, die in etwa die doppelte Zahl der bereits ansässigen jüdischen Bevölkerung im Lande ausmachten. Der Staat verfügte kaum über nennenswerte Devisenbestände. Schiffsladungen mit Weizen konnten vor Haifa nicht gelöscht werden, weil die Regierung nicht in der Lage war, die Fracht auszulösen. Das Wiedergutmachungsabkommen war in Deutschland verpönt. Nur eine Minderheit der Bevölkerung sprach sich dafür aus. Adenauer konnte das Abkommen im Bundestag nur mit Hilfe der SPD-Opposition ratifizieren. Große Teile seiner Koalition und der CDU verweigerten ihm die Gefolgschaft. Demgegenüber ist Deutschland heute wie verwandelt. Die Vergangenheit ist Teil des deutschen Selbstverständnisses. Mit keinem anderen Land der Welt hat Israel» Mit keinem anderen Land der Welt hat Israel heute so enge, ja fast intime Beziehungen, wie mit Deutschland. «vielleicht von Amerika abgesehen derart enge, ja fast intime Beziehungen wie mit Deutschland. trotz der guten Zusammenarbeit in so vielen bereichen zeichnen sich in der Politik meinungsunterschiede ab. Deutschland fühlt sich Israel der Vergangenheit wegen verpflichtet. Allein anhand der Waffen, die die Bundesrepublik Israel käuflich, wenn auch unter Wert, zur Verfügung stellt, zeigt sich die strategische Qualität dieser Beziehungen. Es sind vornehmlich seegestützte Waffen, die Israel so etwas wie strategische Tiefe verleihen. Wenn die Bundeskanzlerin also sagt, dass die Existenz Israels Teil der deutschen Staatsräson ist, dann ist damit ebenjene bloße Existenz gemeint. Dies bedeutet nicht, dass damit die israelische Politik Zustimmung erfährt. Freundschaft und Partnerschaft aufrechterhalten werden? Das kann nicht ewig halten. Das Gleiche, was ich zuvor über die doppelte Wahrnehmung Deutschlands in Israel gesagt habe, gilt auch umgekehrt, wenn auch anders. So mag die Existenz Israels ein Teil der deutschen Staatsräson sein, und somit eine Art Prärogative der deutschen Geschichte. Gleichzeitig distanzieren sich große Teile der deutschen Bevölkerung von der politischen Realität Israels. Gäbe es heute eine vergleichbare Foto die Qualität der deutsch-israelischen beziehungen herauslesen ließe? Das denke ich nicht. Früher hatten Bilder Ausnahmecharakter. Ein Bild wie das von der Unterzeichnung des Wiedergutmachungsabkommens in Luxemburg nistete sich über Jahrzehnte im kollektiven Gedächtnis ein in Schulbüchern und anderem weit verbreiteten Material. Ein solches Foto war die einzig verfügbare Bildquelle. Heute leben wir in einer derart inflationären Bilderwelt, dass wir kaum noch eine sinnvolle Auswahl treffen könnten. das Gespräch führte dr. Susanna Keval Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 33

34 Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main vom 26. Juni 2015 bis 12. September Tamus 5775 bis 28. Elul 5775 Wochentag Datum Wochenabschnitt Lichtzünden Schabbat- Festeingang Schabbat- Festausgang Freitag 26. Juni 09. Tamus Uhr Schabbat 27. Juni 10. Tamus Schabbat Parschat CHUKKAT Uhr Freitag 03. Juli 16. Tamus Uhr Schabbat 04. Juli 17. Tamus Schabbat Parschat BALAK Uhr Sonntag 05. Juli 18. Tamus Fasten 17. Tamus Fastenende: Uhr Freitag 10. Juli 23. Tamus Uhr Schabbat 11. Juli 24. Tamus Schabbat Parschat PINCHAS Neumondverkündung Uhr Freitag 17. Juli 01. Aw Rosch Chodesch Aw Uhr Schabbat 18. Juli 02. Aw Uhr Freitag 24. Juli 08. Aw Uhr Schabbat 25. Juli 09. AW Schabbat Parschat DWARIM-Chason Fasttag Tischa Be`Aw Fastenbeginn: Uhr Uhr Sonntag 26. Juli 10. Aw Fasttag Tischa Be`Aw Fastenende: Uhr Freitag 31. Juli 15. Aw Uhr Schabbat 01. August 16. Aw Schabbat Parschat WAETCHANAN - Nachamu Uhr Freitag 07. August 22. Aw Uhr Schabbat 08. August 23. Aw Schabbat Parschat EKEW Neumondverkündung Uhr Freitag 14. August 29. Aw Uhr Schabbat 15. August 30. Aw Schabbat Parschat RE EH Rosch Chodesch Elul, 1. Tag Uhr Sonntag 16. August 01. Elul Rosch Chodesch Elul, 2. Tag Freitag 21. August 06. Elul Uhr Schabbat 22. August 07. Elul Uhr Freitag 28. August 13. Elul Uhr Schabbat 29. August 14. Elul Schabbat Parschat KI TEZE Uhr Freitag 04. September 20. Elul Uhr Schabbat 05. September 21. Elul Uhr Freitag 11. September 27. Elul Uhr Schabbat 12. September 28. Elul Schabbat Parschat NIZZAWIM Erste Slichot Westend-Synagoge: Uhr 2. Minjan: Uhr (Slichot im Schtibel) Uhr Gebetszeiten der Synagoge in der Henry und Emma Budge-Stiftung Juni bis September Jeden Freitag uhr: Kabbalat Schabbat mit anschließendem Kiddusch Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 34

35 Westend-Synagoge Freiherr-v.-Stein-Str. 30 Beth Hamidrasch Westend Altkönigstr. 26 Baumweg-Synagoge Baumweg 5-7 Atereth-Zwi-Synagoge Bornheimer Landwehr 79b Freitagabend Mincha Kabbalat-Schabbat Festtag Schabbat/Festtag Schacharit Schabbat/Festtag Mincha/Ma ariv Wochentags (Montag-Freitag) Schacharit Wochentags: Mincha/Ma ariv Sonntag und gesetzl. Feiertage Schacharit Uhr Uhr Ab Freitag, 15. Aw 5775/ 31. August 2015 um Uhr Uhr Uhr 9.30 Uhr Uhr 9.15 Uhr 9.30 Uhr Minuten vor Schabbat-Ausgang Uhr 2. Minjan der Jeschiwa um 9.30 Uhr 60 Minuten vor Schabbat-Ausgang Bitte erkundigen Sie sich Uhr 9.00 Uhr Gebetszeiten und Termine des Egalitären Minjan vom 20. Juni bis 12. September 2015 (linker Flügel der Westend-Synagoge) im Wechsel Freitagabend und Samstagmorgen statt. Sie werden geleitet von Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck und Chasan Daniel Kempin. Zum weit gefächerten Programm des Egalitären Minjan gehören Schiurim von moderner Thora-Auslegung bis zu Gegenwartsfragen aus jüdischer Sicht. Parallel zum Morgengottesdienst gibt es ein Programm für Kinder. Außerdem bietet der Egalitäre Minjan Juni Samstag, 20. Juni uhr Gottesdienst uhr Schiur: Thora-Illustrationen von Mirela Schip Freitag, 26. Juni uhr Schiur zur Parascha Chukkat uhr Gottesdienst Juli Samstag, 4. Juli uhr Gottesdienst uhr Schiur: Thomas Schwarz, Tradition und Rekonstruktionismus am Beispiel des Siddur Kol Haneshamah Freitag, 10. Juli uhr Schiur zur Parascha Pinchas uhr Gottesdienst Samstag, 18. Juli uhr Gottesdienst uhr Schiur: Abraham de Wolf, Religion in der Rechtsprechung Das Bundesverfassungsgericht und das Frankfurter Modell Freitag, 24. Juli uhr Schiur zur Parascha Dewarim uhr Gottesdienst Sonntag, 26. Juli Tischa be Aw Gottesdienst in der Gemeindemitglieder. Anmeldung unter august Samstag, 1. august uhr Gottesdienst 14 uhr Schiur: Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck, Liberale Halacha Freitag, 7. august uhr Schiur zur Parascha Ekew uhr Gottesdienst Samstag 15. august uhr Gottesdienst Freitag, 21. august uhr Schiur zur Parascha Schoftim uhr Gottesdienst Samstag, 29. august uhr Gottesdienst uhr Schiur: Salomon Ykealo, Das Judentum in Äthiopien Geschichte und besondere Bräuche September Freitag, 4. September uhr Schiur zur Parascha Ki tawo Uhr Gottesdienst Samstag, 12. September uhr Gottesdienst uhr Schiur: Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck, Pijutim für die Hohen Feiertage Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 35

36 MITTEILUNGEN DES RABBINATS Schiurim und aktivitäten An jedem Wochentag findet zwischen Mincha und Ma ariv ein Schiur in Halacha unter der Leitung von Rabbiner Schlomo Raskin statt. An jedem Montagvormittag spricht Herr Rabbiner Raskin im Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde über ein aktuelles Thema. Frau Yermolynska erteilt einen Schiur in russischer Sprache für Frauen an jedem Donnerstag von Uhr bis Uhr. Bei Interesse melden Sie sich bitte im Rabbinat. An Dienstagen ist die Bibliothek für Bücher in russischer Sprache von Männer und männliche Jugendliche können täglich mit unseren Jeschiwa Bachurim lernen. Dabei haben sie die Möglichkeit, je nach Wunsch, Schiurim mit ihnen zu vereinbaren und Information über andere Schiurim, die angeboten werden, zu erhalten. Schiurim und Schabbatonim statt, an denen u.a. gemeinsam gebetet wird und Schabbat-Mahlzeiten eingenommen werden. Näheres erfahren Sie im Rabbinat oder bei folgenden Organisationen, die in Zusammenarbeit mit dem Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt diese Aktivitäten anbieten: Chabad, Website: Jewish Experience, Website: und telefonisch bei Herrn Meir Lisserman: Achim bringt neuen frischen Wind nach Frankfurt. Es sind junge religiöse Studentinnen aus Israel, die gemeinsam mit Rabbiner Soussan wöchentlich für Jugendliche und junge Erwachsene vor allem Schabbat und viele jüdische Feiertage vorbereiten. Auch bieten sie Hebräisch-Kurse und viele andere spannende Aktivitäten während der Woche an! Das Achim Thora Zentrum kann über Facebook oder telefonisch unter und erreicht werden. Talmud Thora Keneged Kulam das Studium der Thora entspricht allen Geboten (TB Schabbat 127 A): Unter der Leitung von Rabbiner Julian-Chaim Soussan ma statt. Wenn Sie beispielweise an einer Einführung in die Entwicklung der Halacha, in den Talmud oder über die jüdische Geschichte interessiert sind, erhalten Sie nähere Informationen zu den Schiurim im Rabbinat. Monatlich hält Rabbiner Soussan einen Schiur für alle Gemeindemitglieder über aktuelle Themen. Ein reger Austausch im Anschluss ist erwünscht, für Erfrischungen wird gesorgt. Die kommenden Termine sind jeweils mittwochs am 24. Juni und 15. Juli 2015 von Uhr bis Uhr im Gemeinderatssaal, Westendstr. 43, 5. Stock. An jedem Schabbat-Morgen lernt Rabbiner Soussan mit interessierten Betern in der Westend-Synagoge, nach dem gemeinsamen Kiddusch, zu Themen der Parascha. Vorab-Ankündigung für interessierte Frauen: Sara Soussan lädt alle Damen unserer Gemeinde zu monatlichen Frauen-Schiurim ein! Der erste Schiur wird zu die kommende Ausgabe unserer Gemeindezeitung! Bejachad ist eine dynamische Initiative von ehrenamtlichen Gemeindemitgliedern unter der Leitung von Rabbiner Soussan, die ständig wächst und - ligiösen Inhalten vor. Beachten Sie auch unsere Berichte über Events in dieser Ausgabe! Sollten Sie Interesse haben, schreiben Sie uns bitte unter Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und Frau und Herrn Mendelson statt. Sollten wir Ihre Neugierde geweckt haben, dann wenden Sie sich bitte entweder an das Rabbinat oder an folgende Kontaktadressen: Moishi Mendelson, chevrefrankfurt@gmail.com; mobil: Wenn Sie eine Simche planen... Hotel Intercontinental und das Gesellschaftshaus Palmengarten sind uns entgegengekommen und haben unseren Bedingungen für das streng-koschere Feiern von Ereignissen und Simches entsprochen. Das Hotel Fleming`s in Frankfurt steht Ihnen auch für verschiedene koschere Veranstaltungen zur Verfügung. Das Restaurant Sohar s bietet für das Hotel Frankfurter Hof und für das Hilton Frankfurt ein koscheres Catering an, wobei Ihnen vom Essen bis zum Geschirr alles komplett ins Hotel geliefert werden kann. Sollten Sie Interesse haben, eine Simche im Frankfurter Hof oder im Hotel Hilton zu veranstalten, so bitten wir Sie, sich vorher mit dem Restaurant Sohar s in Verbindung zu Gemeindezentrum Ihre Simches und andere Ereignisse auch in einem dieser Hotels feiern können. - Alle religiösen Ereignisse und/oder,,simches, die in unserer Gemeinde statt- bar/bat mizwa-klub Bar Mizwa-Klub An den Vorbereitungen, die unter der Leitung von Rabbiner Julian-Chaim Soussan und Kantor Jonathan Rose men. Als Grundlagen dienen folgende Aspekte: Vorbereitungen und Weitergabe des benötigten Wissens in Judentum und Halacha Die Vorbereitungen umfassen alle Bereiche, wie zum Beispiel das Lesen der hebräischen Sprache (je nach Bedarf), den jüdischen Kalender, Feiertage, Fasttage, Sitten und Bräuche, jüdische Folklore und mehr. Anlegen, Thora-Lesen und Haftara usw Uhr in den Räumen der Religionsschule statt. Bat Mizwa-Klub An den Vorbereitungen können alle Mädchen ab 11 Jahren teilnehmen. Der Unter- der Religionsschule statt. Anmeldung und nähere Information erhalten Sie über das Sekretariat der Religionsschule: oder im Rabbinat. bikur-cholim Wenn Sie einen persönlichen Besuch des Rabbiners wünschen, melden Sie sich bitte im Rabbinat. Wenn Sie koscheres Essen im Krankenhaus wünschen, teilen Sie es bitte unserem Büro mit. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 36

37 NacHruFE Synagogen-chor Der Schlomo Reiss-Synagogen-Chor sucht engagierte Sänger, die ein musikalisches Grundverständnis haben und bereit sind, in der Westend-Synagoge den Gottesdienst zu begleiten. Sie können Ihr Talent weiterentwickeln und erhalten die Chance, mit von bis Uhr im Jugendzentrum, Savignystr. 66, statt. Interessierte Sänger ab 17 Jahren sollten sich beim Chorleiter, Herrn Benjamin Brainman, unter 0178/ oder per melden. An folgenden Schabbatot in 5775/2015 wird Oberkantor Tsudik Greenwald in der Westend-Synagoge vorbeten: 10./11. Juli, 14./15. August und 6./7. November. Sollten Sie den Wunsch haben, Kantor Greenwald eigens zu Ihrer Simche einzuladen, dann bitten wir Sie, mit dem Rabbinat in Kontakt zu treten, um über die Bedingungen zu sprechen. An allen anderen Schabbatot wird Kantor Yoni Rose vorbeten. Herr Fiszel Ajnwojner hat in der Westend-Synagoge die Aufgaben von Herrn Benek Rosenthal s. A. übernommen: Alijot, Schiwa, Jahrzeit und Kiddusch/Tikun. Herr Ajnwojner ist unter folgenden Rufnummern zu erreichen: 069/ oder Bürostunden des Rabbinats: Montag bis Donnerstag von 8.00 Uhr bis Uhr, Freitag von 8.00 Uhr bis Uhr. Vorzimmer Rabbiner J.-C. Soussan: 069/ ; Wir gedenken unserer Verstorbenen NamE GEborEN VErStorbEN beerdigt taterka, miriam geb. linowitz GErScH, renata geb. Hirsch überführt nach Niederursel oyrik, Khaim FaJtmaN, rachel geb. Neiman KrÄmEr, david auf dem Parkfriedhof Heiligenstock richter-levin, dr. dan NudEl, alexander SitNiaKoWSKi, Nina geb. Solowejchik avrus, rakhil überführt nach Darmstadt KoFmaN, adela geb. litwak WYSocKi, roman topalova, maja geb. Golz-Glawazkaja NamE GEborEN VErStorbEN beerdigt markhoff, Jakob-Hans lendvai, tibor brief, Yael mali überführt nach Israel molnar, Violette geb. Hodos NEroSlaVSKaYa, antonia meron, benjamin SHtErNbErG, arnold überführt nach Israel metzler, dr. Ewald drucker, Susanna JabloNoVSKa, basya geb. Gleiser ScHWarZ, anna geb. Grossmann tal, Fanny marom, Eliezer WoliScH, maria den angehörigen der dahingeschiedenen Gemeindemitglieder sprechen wir unser tief empfundenes beileid aus. VorStaNd der JÜdiScHEN GEmEiNdE FraNKFurt am main Wir trauern um unseren geliebten Ehemann, Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater David Krämer Lotte Krämer, Johannes, Sabine, Katja, Paul, Moritz, Antonella, Benjamin, Brigitte, Frieda, Ruben, Christina, Linda Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 37

38 Michael Windolf Augenoptikermeister Grüneburgweg 19 (Nähe Eschersheimer Landstraße) Frankfurt am Main Telefon: (069) CLOCK-SHOP Familie Feiwel Szlomowicz Töngesgasse Frankfurt/M Tel.: 0 69 / Fax: 0 69 / feiwelszlomowicz@aol.com Wir reparieren Uhren aller Fabrikate in unserer Werkstatt. Jedes Ende ist ein neuer Anfang Nach mehr als 37 Jahren gehe ich zum 30. Juni diesen Jahres in Ruhestand. Vielen Dank für Ihr Vertrauen in dieser Zeit! Es war mir eine Freude und Ehre zugleich Ihr Allianz Experte zu sein. Für die Zukunft übergebe ich Sie in die dafür bestmöglichen Hände, denn ihr Allianz Experte heißt ab dem 1. Juli Jacob Donath. Herzlichst Imrich Donath Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 38

39 aus unseren SYNaGoGEN traumberuf chasan Jonathan Rose Seit 1. März 2015 ist Jonathan Rose Kantor in der Westend-Synagoge. Es ist nicht nur sein Traumberuf, den der in Baltimore, USA, geborene Operninterpret hier in Frankfurt fand. Schon die Geschichte, wie es dazu kam, mutet wie ein Märchen an. Foto: Rafael Herlich Auf der Suche nach einem Opernengagement verschlug es den 29-jährigen Yoni, wie er allerseits gerne genannt wird, im Oktober 2014 nach Frankfurt, denn in den USA sei es derzeit schwierig für junge noch unbekannte Operninterpreten, ein Engagement zu finden, erzählt er. Die zentrale Lage Frankfurts schien ihm deshalb besonders attraktiv, um eventuell an der Oper Frankfurt sein Glück zu finden, und wenn nicht, um in einem der Opernhäuser der umliegenden Städte vorzusingen. Eines Tages baten ihn die Schlichim des Achim-Thora-Center, ob er mit den jungen Erwachsenen einen Schabbat in Erinnerung an den Rabbiner und Sänger Shlomo Carlebach gestalten könnte. Wie es der Zufall wollte, suchte ausgerechnet zum selben Zeitpunkt Rabbiner Soussan einen Kantor für den Schabbat-Gottesdienst in der Westend- Synagoge und zufällig erzählten ihm die Schlichim von Achim am Freitagmorgen vom kommenden Schabbat mit Yoni. Wie die Geschichte dann weiterging, kann sich jeder leicht ausmalen Yoni Rose bestritt den Schabbat-G ttesdienst und begeisterte mit seiner weichen warmen Tenorstimme die Mitpallelim. Eine Woche später hörte sich der Vorstand eine Probe seines Gesangs an und bereits zwei Wochen später fingen die Vertragsverhandlungen an. Mitte Dezember nach Baltimore zurückgekehrt, regelte er seine privaten Angelegenheiten und lebt nun seit dem 1. März zusammen mit seiner Frau Miriam in Frankfurt. Seitdem bereichert er mit seiner Stimme nicht nur das religiöse Leben in der Westend-Synagoge, sondern auch viele Veranstaltungen, die im Rahmen der Jüdischen Gemeinde stattfinden. Große tradition In die Fußstapfen eines Tsudik Greenwald und eines Izchak Meir Helfgot zu treten, den beiden derzeit wohl bekanntesten Kantoren der Welt, sei für ihn eine große Ehre, gibt er unumwunden zu. Auch die Aufgaben von Rabbiner Menachem H. Klein für die Westend-Synagoge weiterzuführen, sei für ihn eine große Herausforderung. Leider habe er dessen Stimme nie hören können. Werdegang Jonathan Rose kommt aus einer streng orthodoxen Familie und besuchte bis zur 9. Klasse eine orthodoxe jüdische Schule mit intensivem Thora- und Talmudunterricht. Danach wechselte er in eine modern-orthodox orientierte Highschool und ging nach dem Abschluss als Freiwilliger nach Israel. Mit dem Ziel, Medizin zu studieren, kehrte er zurück. Nachdem er an der Universität von Maryland ein Jahr lang allgemeine Naturwissenschaften belegt hatte, reiste er erneut nach Israel, um dort den Militärdienst zu leisten. Schon in der Highschool sei den Lehrern seine natürliche Stimmbegabung aufgefallen, und so beschloss er, nach dem Militärdienst nicht Medizin, sondern Gesang zu studieren, und spezialisierte sich nach der Ausbildung auf das Opernfach. Daneben, je nach freier Zeit, widmete er sich der Chasanut. In der Millionenmetropole Baltimore mit ihren fast Juden gibt es allein 25 orthodoxe Synagogen. Dort traf er Avi Albrecht, der bis heute sein Lehrer ist und mit dem er auch im Moment in engem Kontakt steht. Chasan zu werden, war schon immer Yoni Roses Traum. Dass es aber so schnell gehen würde, daran hätte er auch in seinen kühnsten Träumen nicht gedacht. Er plante zunächst, sich als Opernsänger einen Namen zu machen, um erst dann in das Chasanut zu wechseln, denn die Stellen in diesem Fach seien mehr als rar. Neu bei uns in Frankfurt, muss er noch vieles lernen. Der Nussach ist weitgehend der gleiche wie in den USA, die Melodien aber, die in der Frankfurter Gemeinde gesungen werden, sind anders und einzigartig. Auch steht der Kantor in den USA eher im Mittelpunkt eines Gottesdienstes, während er hier ein Teil der Betergemeinschaft ist. In das alles muss sich Yoni Rose noch einleben, das alles ist aber erlernbar. Seine Stimme jedoch ist ein Geschenk, mit der er hoffentlich noch lange unsere Gemeinde bereichern wird. Dafür wünschen wir ihm alles erdenklich Gute. lag baomer für Familien und junge Erwachsene Der Niddastrand in Nied scheint der optimale - lich Platz für Hüpfburgen, Lagerfeuer und Erwachsene alle kamen auf ihre Kosten im Verlauf dieses schönen 7. Mai. Am Nachmittag gab es Spiel und Spaß für Kinder und koschere Grillwürstchen für die Erwachsenen. Zum Abend hin wechselte dann das Publikum. Studenten und junge Erwachsene machten es sich am Lagerfeuer gemütlich und genossen einen der ersten warmen Abende dieses Jahres. Eine gelungene gemeinsame Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde mit Chabad Frankfurt. in Frankfurt Foto: Chana Gurewitsch Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 39

40 aus unseren SYNaGoGEN Ein großer Erfolg das Familienseminar in Bad Sobernheim Foto: privat Jugendherberge, Gottesdienste, Schiurim und Zeit Man verlässt Frankfurt noch im absoluten Stress am Freitagnachmittag, hat die Last der ganzen Woche im Gepäck, rast über die A3 und lässt allmählich die Stadt hinter sich. Man parkt, schleppt sich, die Mischpoche und Koffer ins Hauptgebäude, trifft bekannte Gesichter und checkt bei Dan Fayutkin ein. Die Zimmerschlüssel werden verteilt, man versucht die eigenen Kinder einzusammeln und sich für die Schabbat-Feier umzuziehen. Ein halber Exodus bewegt sich die Treppe rauf und runter. Ab dem Moment, in dem alle unten angekommen sind, geht es los! Die Frauen und die Mädchen zünden EiN FamiliENSEmiNar in bad SobErNHEim Zeit für Gefühle im Speisesaal die Kerzen an und alle treffen sich im Haupthaus wieder. Ab jetzt ist Ruhe. Keine Handys, keine Fotos, kein Stress. Alle halten sich unaufgefordert an die Regeln des jüdischen Hauses. Die Eltern gehen zum Schabbat- G ttesdienst, die Kinder sind wieder auf unerklärliche Weise verschwunden. Im Handumdrehen entsteht eine Trennwand, der Theatersaal füllt sich und es entsteht eine warme Atmosphäre, die zwar ein wenig an Studentenzeiten und WGs erinnert, aber dennoch feierlich wirkt. Lecha dodi wird angestimmt und wir stehen in einer echten Synagoge. Die Kinder werden gegen Ende von den Madrichim für ein gemeinsames Adon Olam hereingebracht. Nach dem Schabbes-Dinner gibt es Aktivitäten für die Kinder und die ersten Seminare für die Eltern. Danach wird in Grüppchen noch bis spät in der Nacht zusammengesessen. Am nächsten Morgen wird klar: Eins haben wir hier in Massen: Zeit! Zeit für das Frühstück, denn es ist schon alles gedeckt, Zeit für das Morgengebet, denn es ist gleich hier im Haus, Zeit für den Partner und Kinder, für Freunde und Bekannte und Zeit, um sich zurückzuziehen. Denn es ist alles nur ein Angebot, aber keine Pflicht. Eine kleine Gruppe von Gemeindemitgliedern, initiiert von Gil Bar Shoshan, tat sich mit Rabbiner Julian-Chaim Soussan zusammen und veranstaltete in Zusammenarbeit mit Dan Fayutkin von der ZWST und der Jüdischen Gemeinde Frankfurt ein Familienseminar in Bad Sobernheim. Es war schon das 3. Seminar dieser Art. themen und inhalte Zwischen den Seminaren, mit inspirierenden Themen zu Familie, Partnerschaft, Erziehung und Politik gibt es immer wieder Diskussionen und Gespräche. So belehrte uns der Nahost-Experte Gilad Ben-Nun über die religiösen Ansprüche auf dem Tempelberg. Gedanken zum jüdischen Leben in der Gemeinde oder außerhalb, in Deutschland und Israel, werden diskutiert und alle Stimmen kommen zu Wort. Kritische Auseinandersetzungen mit diesen Themen haben ebenso Raum wie sentimentale Überlegungen und Kindheitserinnerungen. Diese Art der Reflexion fördert besser als alles andere die Neusortierung der eigenen Wertvorstellungen, Erziehungsmethoden und Prioritäten im Familienleben auch noch lange nach dem Familienseminar. Entspannung und anregung Am Nachmittag gibt es einen Schabbatspaziergang. Rabbiner Soussan hat neben seiner Rolle als Gastgeber und Seminarleiter auch eine durchgehende Sprechzeit, beantwortet Fragen gelassen und unermüdlich. Zwischen den Seudot gibt es, wie könnte es anders sein, immer wieder Essen. Der Schabbat endet mit der gemeinsamen Hawdala, auf dem Hof unter freiem Sternenhimmel. Egal, wie distanziert man bis jetzt noch war, spätestens bei diesem schönen Ritual und dem gemeinsamen Elijahu ha Navi ist man von der Kraft des Schabbat, den tollen Menschen in dieser Gemeinde und den Madrichim, die uns in den letzten 24 Stunden haben aufatmen lassen, tief berührt. Diese jungen Leute spiegeln uns das wider, was wir insgeheim in unseren Kleinen gerne in der Zukunft sehen wollen. Sie sind höflich und respektvoll im Umgang mit den Erwachsenen, einfühlsam mit den Kleinen, so dass die Kinder zum Teil gar nicht mehr an den Eltern interessiert sind Nach dem letzten Programmpunkt am Sonntagmorgen, dem Dokudrama von Nadav Schirman, Der Champanger Spion, beginnt der Abschied und schon wird das Haus für das nächste Seminar vorbreitet und Hausmeister Gerhard verabschiedet uns. Schön zu wissen, dass wir diesen Ort ein halbes Jahr später wieder genauso vorfinden werden wie an diesem wunderbar entspannenden und bereichernden Wochenende. Hoffentlich wieder in guter Gesellschaft, mit Themen, die uns beschäftigen, und Jiddischkeit, die uns bewegt! olivera Greisman Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 40

41 Alle Fotos: privat aus unseren SYNaGoGEN rabbi and families go lag baomer ein besonderes beisammensein Schon während der Busfahrt war allen die schöne Stimmung anzumerken. Knapp 180 Personen nahmen an diesem Ausflug teil, Erwachsene und Kinder jeden Alters. Angekommen gab es zunächst eine Führung durch das Freilichtmuseum Hessenpark. Im Hessenpark kann man an über 100 Gebäuden und Ausgrabungen sehen, wie sich Bauen und Wohnen in den letzten 400 Jahren historisch entwickelt haben. Die Kinder konnten währenddessen Tiere auf dem Bauernhof bestaunen, T-Shirts färben und mit Lehm töpfern. Bei den Führungen wurde uns die Herkunft alter deutscher Redewendungen wie stink- oder steinreich oder auch sitzenbleiben erklärt. Unsere Kinder durften sogar mit dem alten historischen Spielzeug spielen. Später empfing uns der Museumsleiter, Herr Scheller. Als Israelfreund hat er sich inzwischen gute Hebräisch-Kenntnisse angeeignet. Später kamen noch mehr Familien dazu, so dass wir während des Tages an die 200 Personen, jung und noch jünger, zählen konnten. Ein reger Austausch, spannende Erkenntnisse, gemeinsames Lachen, Toben und Spielen füllten den Tag und Rabbiner Soussan erzählte uns interessante Geschichten zu Lag BaOmer. die Synagoge im Freilichtmuseum Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Synagoge im Freilichtmuseum. Die Synagoge stammt aus dem hessischen Nentershausen, steht aber heute, mehr als 160 Kilometer von ihrem ursprünglichen Standort entfernt, im Freilichtmuseum Hessenpark. in der im Hessenpark wieder aufgebauten Synagoge von Nentershausen. In den 1980er-Jahren wurde sie an ihrem jetzigen Standort rekonstruiert. Zwar war sie während des Novemberpogroms 1938 nicht vollständig zerstört worden, aber die unter den Nazis erzwungene Vernachlässigung brachte den langsamen Verfall mit sich. Bis heute steckt auf der Frauenempore ein abgebrochenes Sägeblatt in einem Holzpfeiler, den man wohl zu durchtrennen versucht hatte, um den Dachstuhl zum Einsturz zu bringen. Der gerettete hölzerne Thoraschrein mit der goldenen Schrift steht heute im Washingtoner Holocaust Memorial Museum. Am Nachmittag sprachen wir unter Leitung von Yoni Rose das Mincha- Gebet und haben so dieses historische Gebäude wieder mit jüdischem Leben gefüllt. Nur einige Tage zuvor hat in genau dieser Synagoge ein 93-jähriger Mann seine Bar Mizwa nachgeholt. Herr Oppenheim lebt heute in den USA und musste vor 80 Jahren aus dem hessischen Nentershausen vor den Nazis flüchten. Ein gelungener Lag BaOmer-Ausflug, mit einem ganz besonderen Beisammensein. Es war schön, so viele neue Gesichter dabei zu haben und auch alte Bekannte wieder zu treffen. Von Nese bar-shoshan Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 41

42 die KulturSEitEN Esther Schapira vom Hessischen Rundfunk und Dr. Fritz Backhaus vom Jüdischen Museum im Gespräch Fotos: Rafael Herlich FilmGESPrÄcH meine tochter anne Frank Die Familie Frank in Frankfurt Buddy Elias sel. A. bei einem seiner zahlreichen Besuche in Frankfurt Die Jüdische Gemeinde beteiligte sich an den diesjährigen Veranstaltungswochen Frankfurt liest ein Buch mit einem Gespräch zum Film des Regisseurs Raymond Ley, Meine Tochter Anne Frank, der bereits im Vorjahr mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet worden war. Esther Schapira vom Hessischen Rundfunk, die die Dreharbeiten als Redakteurin für den ARD betreut hatte, unterhielt sich am 26. April im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum mit Dr. Fritz Backhaus vom Jüdischen Museum über die Hintergründe der Filmproduktion. Der Anne Frank-Fonds, bei dem die Rechte an den Tagebüchern liegen, habe sich bewusst für eine deutsche Produktion entschieden, weil es eine deutsche Geschichte sei, berichtete sie. Die einzige Bedingung, die der Fonds den Filmemachern stellte, war, den Film nicht mit der Verhaftung der Familie in ihrem Versteck enden zu lassen. Die Perspektive des Vaters, die bereits im Filmtitel enthalten ist, bringt zum Ausdruck, dass es den Autoren auch um die Frage des Weiterlebens ging. Für Otto Frank, der seine Frau und seine beiden Töchter durch die Nazis verlor, war die Herausgabe der Tagebücher allerdings mehr als nur eine Frage des Überlebens. Seine liberale und humanistische Weltsicht zeigte sich darin, dass er bis zu seinem Tod 1980 unermüdlich mit jungen Leuten, die das Tagebuch lasen, in Kontakt stand und sämtliche Leserbriefe, die ihn erreichten, selbst beantwortete. Er war jemand, der nicht nur im Versteck das Leben verantwortlich organisierte, sondern auch das Leben danach. Fritz Backhaus sprach darüber, wie das Jüdische Museum mit dem Nachlass der Familie Frank, den das Museum vom Baseler Anne Frank-Fonds erhielt, nach dem Umbau umgehen werde. Der am 16. März 2015 im Alter von 89 Jahren verstorbene letzte Cousin Anne Franks, Buddy Elias, hat mit der Übertragung dieses Nachlasses an das Jüdische Museum die Stadt Frankfurt und uns alle mehr als beschenkt. theatergespräch Zum leben und Werk von Joshua Sobol Joshua Sobol ist einer der renommiertesten Theaterautoren Israels, aber auch in Deutschland kein Unbekannter. Am 27. April besuchte er das Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, wo er mit Anat Feinberg, Professorin für israelische und hebräische Literatur an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg, über seine Theaterproduktionen sprach. Der Sohn osteuropäischer Einwanderer, dessen Karriere 1971 am Stadttheater in Haifa begann, erlangte 1983 mit dem Foto: Rafael Herlich Joshua Sobol und Prof. Anat Feinberg im Gespräch Stück Weinigers Nacht den internationalen Durchbuch und nur ein Jahr später mit dem Stück Ghetto einen Welterfolg. Bei seinem Besuch in Frankfurt erzählte er über die Wirkung seiner politisch-kritischen Theaterstücke, die im Ausland oft mehr Erfolg haben als in Israel selbst. So auch das über dreißig Jahre alte Stück Die Palästinenserin, das gerade am Staatstheater Stuttgart neu aufgeführt wird. Kein israelischer Theaterautor hat je eine so hohe internationale Anerkennung erreicht wie Joshua Sobol, resümierte Anat Feinberg am Ende dieses interessanten Abends. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 42

43 die KulturSEitEN buchvorstellung Zukunftsarchäologie Lessing kannten sie, Goethe verehrten sie, Schiller aber liebten sie. Mit diesen Worten charakterisierte Anat Feinberg, Literaturprofessorin an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg, die Beziehung der Juden zur deutschen Klassik, insbesondere aber zu Friedrich Schiller, der wie kein anderer für die Idee der Freiheit in seiner Dichtung eintrat. In der Anthologie Zukunftsarchäologie sind hebräische Gedichte versammelt, die von der deutschsprachigen Literatur beeinflusst sind. Der Titel sei einem Gedicht von Jehuda Amichai entlehnt, erläuterte die Leiterin der Judaica-Bibliothek an der Universitätsbibliothek Frankfurt, Dr. Rachel Heuberger, ein Titel, der die Vergangenheit und die Zukunft kongenial miteinander verbinde. Zusammen mit dem israelischen Konsul in Zukunftsarchäologie. Eine Anthologie hebräischer Gedichte Hrsg. von Giddon Ticotsky und Lina Barouch. Klostermann-Verlag 88 Seiten. gebunden, 16,80 München, Dan Shaham, hat sie die Herausgabe des Gedichtbands initiiert, der am 31. März in der Deutschen Nationalbibliothek der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Es war der Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, die im Rahmen der Feierlichkeiten zu 50 Jahre Deutsch-Israelische Beziehungen in diesem Frühjahr stattfanden. Nach Grußworten der stellvertretenden Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek, Ute Schwens, und der Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Claudia Korenke, beschrieb Rachel Heuberger die Beziehung der Juden zur deutschen Klassik. Berlin und Bad Homburg waren in den zwanziger Jahren Hochburgen, in denen wichtige Übersetzungen ins Hebräische und Jiddische entstanden sind. EiNladuNG Zur ausstellung bilder und aquarelle von mirela Schip Vernissage: Sonntag 14. Juni 2015, bis Uhr midissage: Sonntag 26.Juli 2015, bis Uhr Finissage: Donnerstag 3.September bis Uhr im Frankfurter Verband Heddernheim aßlarer Straße 3 tel: telefonisch nach Verein- barung Konzert Semer Label Reloaded Konzert mit internationalen Größen der Klezmer-Welt: Alan Bern, Direktor Piano, Akkordeon Daniel Kahn Gesang, Akkordeon Martin Lillich Bass Sasha Lurje Gesang Fabian Schnedler Gesang, Gitarre Vanessa Vromans Geige Das Programm ist eine bewegende zeitgenössische Reinterpretation jüdischer Musik, die zwischen 1933 und 1938 von der fast verges- die erstaunliche Bandbreite und Lebendigkeit jüdischer Musik in - Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystraße 66, Frankfurt am Main Veranstalter (und Vorverkauf): Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R., Westendstr. 43, Frankfurt/Main, Mo Do von 9 14 Uhr, Fr von 9 12 Uhr, am Veranstaltungstag nur Abendkasse, Mit freundlicher Unterstützung des Zentralrats der Juden in Deutschland Fotos: Adam Berry Wir sind da Konzerte: Chasanut, Synagogenkonzert mit dem Oberkantor von Wien, Shmuel Barzilai u.v.a., Jazz: Efrat Alony, preisgekrönt Wild, frech und überraschend: Jewish Monkeys, Balkan-Klezmer-Rock mit den aus Frankfurt stammenden Doktor Boiko und Jossi Reich literatur: Krimi: Alfred Bodenheimer, Religionsphilosophie: Rabbinerin Elisa Klapheck, Israel und Antisemitismus: Esther Schapira und Georg Hafner Film: Bewegend, Nachdenkend, DAN ET AARAON (Brothers, Brüder) Israelischer Film zeigt die Problematik der säkularen und religiösen Welt in Israel Weitere Veranstaltungen zu besonderen diesjährigen Ereignissen ergänzen das Programm. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme und heißen Sie herzlich willkommen. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 43

44 die KulturSEitEN Gemeindemitglieder schreiben und malen Foto: Baruch Greenberg Shlomo Raskin SHlomo raskin Wegweisungen eines rabbi Viel habe ich von meinen Lehrern gelernt und noch mehr von meinen Schülern. So lautet nicht nur der Untertitel des kleinen Büchleins von Rabbiner Shlomo Raskin, das Susi Ajnwojner im Weissbooks-Verlag vor wenigen Wochen herausgab, es ist zugleich sein Lebensmotto. Denn Shlomo Raskin ist ein Rabbiner zum Anfassen, der unermüdlich sein jüdisches Wissen lebensnah und humorvoll vermittelt. Aus intensiven Gesprächen mit seiner Schülerin Jessica Tauch ist ein Manuskript entstanden, in dem er dieses Wissen aufschrieb und damit einer noch breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung stellte. Raskin war einer der Schüler des letzten Lubawitscher Rebben, und diese Schule war für ihn die Crème de la Crème der jüdischen Weisheit, die er mit anderen Menschen teilen möchte. Shlomo Raskin: Viel habe ich von meinen Lehrern gelernt und noch mehr von meinen Schülern. Wegweisungen eines Rabbi. Weissbooks-Verlag. Gebunden, 124 Seiten, 12,99 alice GoWEr mädchen auf der couch Alice Gower heute und als junges Mädchen. Alice Gower ist 92 Jahre alt und bis heute eine attraktive, an Geistesgegenwart und Humor kaum zu überbietende Dame. Zu ihrem diesjährigen Geburtstag hatte ihr Sohn David ein besonderes Geschenk vorbereitet: die Neuauflage eines Büchleins, das sie erstmals 1947 in Tel Aviv veröffentlicht hatte mit ihren Eltern von Breslau nach Palästina geflohen, schloss sich Alice Gower dort den aus Nazi-Deutschland geflohenen Künstlern und Intellektuellen an, schrieb Gedichte und Couplets über Liebe und Leidenschaft und über das Glück, eine Frau zu sein. Die Frauen, die sie beschreibt, sind stark, selbstbestimmt und erotisch. Es sind die Texte einer jungen selbstbewussten Frau, die es sich nicht nehmen ließ, trotz der Schrecken der NS-Zeit im gerade entstehenden jüdischen Staat auf Deutsch Gedichte zu schreiben. Seit 1968 lebt Alice Gower in Frankfurt. Ihre Gedichte live zu hören, ist ein wahres Vergnügen. Alice Gower: Mädchen auf der Couch. Verlag BoD Books on Demand. Gebunden oder als Download, 60 Seiten, 15,99 Fotos: Privatbesitz / Rafael Herlich Foto: Rafael Herlich Sonja Levy und ihre Bilder SoNJa levy Eine malerin aus Passion Schon als Kind hat Sonja Levy gern gemalt. Als dann ihre drei Kinder aus dem Haus waren, hat sie Malunterricht genommen und zunächst, wie sie sagt, aus dem Bauch heraus gemalt. Irgendwann war mehr Technik nötig, um ihre Ideen so auf die Leinwand zu bringen, damit sie den Vorstellungen Die Inspiration zu ihren überwiegend jüdischen Motiven holt sie sich in den wöchentlichen Schiurim von Shlomo Raskin. Eine erste Vernissage ihrer Bilder gab es bereits im Januar in den Räumen der B nai B rith Schönstädt Loge. Die Erzählungen von Shlomo Raskin durften dabei natürlich nicht fehlen. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 44

45 die KulturSEitEN KoNZErt tehillim Psalme im dialog Am 1. Juni gastierte der Interreligiöse Chor Frankfurt, dieses bundesweit einmalige, von der Kantorin Bettina Strübel und dem Chasan Daniel Kempin ins Leben gerufene Chorprojekt, im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum. Er trug den Psalm 90 in unterschiedlichen jüdischen und christlichen Vertonungen vor. Im Mittelpunkt stand der Vers 12, Unsere Tage zu zählen, das lehre uns, damit wir ein weises Herz erlangen. Über die unterschiedlichen Übersetzungen dieses Verses bei Martin Luther, Moses Mendelssohn und Buber/Rosenzweig diskutierten die Judaistin Dr. Elke Morlok und Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck, die eine eigene Übersetzung des Psalmverses vorstellte. Prof. Dr. Leo Latasch begrüßte seitens des Vorstands die Veranstalter und das Publikum und freute sich über das gut besuchte Konzert und die Zusammenarbeit. Foto: Rafael Herlich Der Interreligiöse Chor bei seinem Auftritt im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum Bücherempfehlung Von Dr. Rachel Heuberger, Leiterin der Hebraica- und Judaica-Sammlung der Frankfurter Universitätsbibliothek Mit dieser Rubrik informieren wir Sie über neue interessante Bücher in deutscher, hebräischer und russischer Sprache, die Sie in der Frankfurter Universitätsbibliothek kostenlos ausleihen können. Folgende neue Titel wollen wir Ihnen heute empfehlen: deutsch: dan diner rituelle distanz: israels deutsche Frage münchen 2015 Zu 50 Jahren deutsch-israelische diplomatische Beziehungen schildert der Autor detailliert die schwierigen Anfänge und zahlreichen Hindernisse dieser Erfolgsgeschichte. Signatur: Hebräisch: Yael dayan mineged ben Shemen 2014 Erst schrieb sie über ihren berühmten Vater und Nationalhelden Moshe Dayan, nun hat Yael, selbst anerkannte Politikerin und Autorin, ihre Autobiographie verfasst. Signatur: russisch: Feliks Kandel Evrei rossii : vremena i sobytija moskau 2014 Die Geschichte der Juden im russischen Imperium bis zum Jahr 1917, interessant geschrieben und mit zahlreichen Abbildungen. Signatur: ali Ghandtschi mein israel berlin 2015 Völlig unterschiedliche Kindheitserinnerungen von religiösen und säkularen Juden, Sefarden und palästinensischen Israelis ergeben unerwartete Einblicke in die multikulturelle Gesellschaft. Signatur: orit listek-yaron No omi bi-shlemutah tel aviv 2014 Die Romanheldin, eine jüdische Studentin am Weizmann-Institut, verliebt sich in einen arabischen Studenten und gefährdet ihre Beziehungen und Karriere. Signatur: moshe rosman Skol ko evrejskogo v evrejskoj istorii? moskau 2014 Scharfsinnig betrachtet der Professor für Jüdische Geschichte die Wechselbeziehungen der jüdischen Kultur mit den allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen. Signatur: Bei Fragen wenden Sie sich an die Auskunft unter der Telefon-Nummer: oder informieren Sie sich auf der Homepage: Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 45

46 aus den institutionen WIZO Alle Fotos: Rafael Herlich Oben: Deutschland, freuen sich zusammen mit ihren Ehepartnern über die gelungene Show. Rechts: Die Abendkleider von Carry Allen waren der glamouröse Schlusspunkt der Modenshow. Wizo-Fashion-Night 2015 Dreiundzwanzig WIZO-Damen und sieben WIZO-Herren sagten spontan zu, um für einen guten Zweck auf inbar oppenheimer in ihrem Studio und in den Räumen des Jugendzentrums der Jüdischen Gemeinde einstudiert. Dann war es am 21. Mai endlich so weit. Der Einladung folgten viele Gäste, die einen schönen Abend erleben und gleichzeitig etwas Gutes tun wollten, in das gastfreundliche Autohaus Mercedes Benz in der Heerstraße. Beim Empfang wurden die Gäste von unseren Sponsoren Pomp, Rendito und Radeberger mit erfrischenden Getränken sowie den leckeren Häppchen, die vom Sohar s Serviceteam gereicht wurden, kulinarisch verwöhnt. Entspannt konnte man sich am Stand von Hairfree informieren und weitere Sponsoren wie Herrn Thomas Wissgott von der VGF, Frau Sevgi Schäfer von der Famous Face Academy sowie Herrn Dr. Joachim Stoll von Leder Stoll Koffer24.de persönlich begrüßen. Hinter der Bühne wuchs die Aufregung und die Models ließen sich von den Mädels rund um Anja Nega von der Famous Face Academy für den Laufsteg schminken und wurden dann von Svetlana Basato von La Linea, u.a. mit dem Glätteisen, perfekt gestylt. Dann blitzten die Scheinwerfer auf und die Präsidentin von WIZO-Deutschland, Simone Graumann, betrat den zwölf Meter langen Laufsteg, um die Sponsoren, die Gäste und unser Starmodel Andrea Kiewel zu begrüßen. Gleich im ersten Durchlauf der Firma Charisma Fashion begeisterte Kiwi als Topmodel in einem schicken schwarzen Jumpsuit und bewies, dass sie nicht nur beim Moderieren eine gute Figur macht. Nach ihrem gekonnten Walk, übernahm sie das Mikrofon und kündigte in ihrer erfrischenden Art die nächsten Präsentationen an. Stylische Sonnenbrillen von der namhaften Firma Rainer Brenner Augenoptik, eine große Auswahl von Taschen der Firma Abro und der handgefertigte Schmuck von der Goldschmiede Beate Schellhas veredelten jedes Outfit. Es folgten Glitzermode von Chili Bang Bang und sommerliche Outfits von Aries Fashion. Schick ausgestattet wurden unsere Männermodels von der Firma h.hardy und richtig einkuscheln konnten sich Models in die federleichten Pelzkreationen von Pelze am Dornbusch by Anita Schwarz. Aus dem geräumigen Kofferraum des Mercedes CLA Shooting Break entnahmen unsere Models, gekleidet in Frankytown T-Shirts, Rimova Koffer der Firma Leder Stoll Koffer24.de und präsentierten diese schicke Kleinserie aus mattem Polycarbonat auf unserem Laufsteg. Während die WIZO-Damen sich um die Spenden für die Verlosung kümmerten, wurde auf dem Laufsteg ein Tisch mit exklusivem Tischgeschirr von Cri Cri Interieur stilvoll eingedeckt. Einen großen Dank auch an Astrid Rudolph, die charmant als Glücksfee zusammen mit Andrea Kiewel die Gewinner zog. Als krönenden Abschluss vor dem Finale präsentierten unsere WIZO-Damen die glamourösen Abendkleider von Carry Allen by Ella Singh. Herzlichen Dank an Linda Martin und Simone Graumann, die mit mir, Anita Schwarz, und der Young WIZO mit Nathalie Graumann und Shelly Nahary, die WIZO Modenschau zusammen vorbereitet haben. Es war ein gelungener Abend und das Wichtigste: Es ist eine schöne Summe für den Anbau der Kindertagesstätte in Rishon Le Zion zusammengekommen. anita Schwarz Modeln will gekonnt sein und macht Spaß. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 46

47 aus den institutionen WIZO Foto: Rafael Herlich Lilian Tichauer Präsidiumsmitglied (Berlin), Lilian Steinberg Vizepräsidentin (München), Jenny Sommer Fundraising (Frankfurt), Simone Graumann Präsidentin (Frankfurt), Riwa Sandberg Schriftführerin (Frankfurt), Esther Heuberger Schatzmeisterin (Frankfurt), Nicole Faktor Vizepräsidentin (Frankfurt) und in Abwesenheit Nani Drory Präsidiumsmitglied (München). delegierten-tagung in Frankfurt Vom 21. bis 22. März 2015 fand die diesjährige Delegiertentagung der WIZO Deutschland in Frankfurt statt. 45 Delegierte aus acht Ortsgruppen waren zusammengekommen, unter ihnen die Ehrenpräsidentinnen der WIZO Deutschland Lala Süßkind aus Berlin und Rachel Singer aus Frankfurt. Eingefunden hatten sich WIZO-Frauen, die seit Jahren in ihren Vorständen aktiv sind, aber auch junge Frauen, die mittlerweile vom WIZO-Virus infiziert wurden und sich in ihren Städten engagieren. Gastvortrag Als Gastredner war Christian Sievers, langjähriger Israel-Korrespondent des ZDF und HEUTE-Moderator, eingeladen, der über seine Erfahrungen und Eindrücke während seiner Tätigkeit in Israel berichtete. Mutig stellte er sich den Fragen der temperamentvollen WIZO-Frauen und es entspann sich eine lebhafte Diskussion. tätigkeitsberichte Nach dem Business as usual mit Tätigkeitsberichten aus den Gruppen, Finanzreports und regem Austausch über zukünftige Aktivitäten und Planungen der WIZO Deutschland ging man zum feierlichen Teil der Jahrestagung über. Dem bisherigen Präsidium wurde mit viel Herzlichkeit und Wärme für die letzten vier Jahre seines Schaffens gedankt. Herausgehoben wurde vor allem der spontane und unglaublich erfolgreiche Einsatz der WIZO-Frauen hier in Deutschland während des Gaza-Krieges im letzten Sommer. Nur dank dieses Engagements war es möglich, die Türen unseres Theodor Heuss-Familientherapie zentrums in Israel für die Flüchtlinge aus dem Süden zu öffnen. Ehrungen und Neuwahlen Neben Diana Schnabel, die nicht mehr zur Wahl als Präsidentin der WIZO Deutschland antrat, wurden auch die langjährige Vizepräsidentin aus Berlin Michal Gelerman, die unverwüstliche Schatzmeisterin Esther Sharell und aus Stuttgart das Präsidiumsmitglied Angelika Jung-Sattinger verabschiedet. Die neu gewählte Präsidentin Simone Graumann fand für jede der Damen liebevolle Worte. Orden wurden an Michal Gelerman, Esther Sharell und Angelika Jung-Sattinger vergeben und Diana Schnabel bekam sogar einen OSCAR! Es war eine inspirierende Jahrestagung mit vielen emotionalen und schönen Momenten, die ihren Höhepunkt mit der Wahl des neuen Präsidiums und den vielen einhergehenden Glückwünschen fand. Wir gratulieren dem neuen Präsidium der WIZO Deutschland! WiZo Frankfurt Kuchenverkauf für einen guten Zweck Auch das ist inzwischen Tradition: Unser Kuchenverkauf bei dem beliebten und immer gut besuchten Bergerstraßenfest dieses Jahr am 30. und 31. Mai. Wie immer in hervorragender Zusammenarbeit organisiert und verwirklicht von den Teams artigen Hilfe und dem tollen Einsatz von Ernst Schwarz und Nathalie Graumann durften wir wieder selbstgebackenen Kuchen an den Mann bringen und ohne dieses Event nicht möglich gewesen. Dank der hochmotivierten Helferinnen, die mit größtem Engagement den Stand betreuten, war der diesjährige Verkauf wieder ein voller Erfolg. onsteam um Mimi Kon, Iris Aronovici, Claudia Mellul und Sabina Liebensohn-Jammer ebenso wie allen Helferinnen und Spendern und freuen uns bereits jetzt, Euch auch im nächsten Jahr auf dem Bergerstraßenfest zu sehen. Ein spezieller Dank geht an das Café und die Rösterei Stern Spende einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen unseres Verkaufs geleistet haben. Es ist mir ein persönliches Anliegen, mich ders herzlich zu bedanken: Ihr ward großartig! Sabina liebensohn-jammer Kuchenverkaufen macht Spaß erst recht, wenn es für einen guten Zweck ist. Foto: Frankfurt Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 47

48 aus den institutionen Makkabi Eine echte Sensation. Eine Frankfurter U-Bahn mit Makkabimotiven. Darüber freuen sich v.l.n.r.: Verkehrsdezernent Stefan Majer, DFB-Sportdirektor und Weltmeister Makkabi-Kinder. die weltweit erste makkabi-u-bahn fährt Der 24. März 2015 wird allen Makkabäern noch lange in Erinnerung bleiben, denn an diesem Tag wurde die Im Rahmen einer Kooperation mit der VGF (Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbh) ist dieses einmalige Projekt realisiert worden. Bisherige Verbindungen der jüdischen Gemeinschaft mit einer deutschen Bahn waren bisher nicht unbedingt positiver Art. Umso schöner ist es, dass die U-Bahn, mit blau-weißen Makkabi-Symbolen dekoriert, auf einer der Hauptverkehrsadern der Stadt fährt. Oberbürgermeister Peter Feldmann, Stadtkämmerer Uwe Becker, VGF-Geschäftsführer Thomas Wissgott, DFB-Sportdirektor und Weltmeister Hansi Flick sowie Verkehrsdezernent Stefan Majer nahmen an der Präsentationsfeier teil. Bei strahlendem Sonnenschein war die Stimmung geradezu großartig. Dieses Ereignis und die Tatsache, dass die Makkabi- Bahn nun täglich durch Frankfurt fährt, erzeugte bei vielen von uns Gänsehaut pur. VGF-Fußball-Feriencamp Im Rahmen dieser Kooperation fand dann in der zweiten Oster-Ferienwoche das VGF- Fußball-Feriencamp auf der Bertramswiese statt. Nachdem es in der ersten Woche heftig geregnet und gestürmt hatte, zeigte sich das Wetter während des Camps von der besten Seite und mehr als 45 Teilnehmer fanden ideale Bedingungen vor. Die Kids spielten viel Fußball und machten einen Ausflug in den Schwanheimer Waldspielpark. Aufgrund der großen Nachfrage wird es in der ersten sowie in der letzten Sommerferienwoche und auch in der zweiten Woche der Herbstferien wieder ein VGF- Fußball-Feriencamp geben. Anmelden kann man sich hierzu auf der Makkabi- Webseite. tenniscamps Unsere beiden Tenniscamps in den Frühjahrsferien waren ebenfalls gut besucht. Wieder planen wir während der Sommerferien spezielle Tenniscamps, eines davon wird von unserem Partner Unity-Media gesponsert. Da die große Mehrzahl der Tennismitglieder den Sommer kaum abwarten konnte, fand am 26. unserer Tennisanlage statt. Hierbei stellten unsere Freaks ein spontanes Turnier auf die Beine. Für reichlich gutes Essen und Getränke war ebenfalls gesorgt. crashkurs für Nichtschwimmer Zusätzlich planen wir in den ersten beiden Sommerferienwochen in Kooperation mit der Schwimmschule Prasler und der Wöhlerschule einen neuen Crashkurs für Nichtschwimmer der Klassen 4 bis 6. Hierzu werden wir in der nächsten Zeit aktiv in die Werbung gehen, so dass kein Nichtschwimmer diesen Termin verpassen kann. Sportliche Erfolge Unsere Tischtennis-Herren um Ihren Captain Alex Skulener feierten als Meister ihrer Klasse den zweiten Aufstieg in Folge. Nun gilt es, für die kommende Saison in der Bezirksklasse eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen, damit die Klasse gehalten werden kann. Weiterhin soll eine zweite Herrenmannschaft an den Start gehen. Hierzu brauchen wir noch das ein oder andere Talent. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 48

49 aus den institutionen Makkabi Fotos: Rafael Herlich, Makkabi Frankfurt Die Schießsportabteilung von Makkabi Amsterdam zu Besuch in Frankfurt Handball vom Handball, die aufgrund der individuellen Klasse und mannschaftlicher Geschlossenheit die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg perfekt machten. Es ist das erste Mal, dass Makkabi im Handballsport in der Kreisliga antreten darf. Wir freuen uns auf jeden Fall jetzt schon auf die neue Runde und wünschen unseren Jungs ganz viel Erfolg! Schießsportabteilung Unsere Schießsportabteilung revanchierte sich nach dem letztjährigen Besuch in Amsterdam und lud unsere holländischen Makkabi-Kollegen vom 27. bis 29. März nach Frankfurt ein. Bei einem gemeinsamen Shabbes am Freitagabend tanzten unsere Gäste zu wilder israelischer Musik im Gioia. Am nächsten Morgen fanden nach einem Besuch und einem Kiddusch in der Synagoge mehrere Schießübungen auf der Schießanlage in Frankfurt Nieder-Eschbach statt. Hier tauschten sich die Sportschützen untereinander aus und trainierten sich gegenseitig. Sonntag war Abreisetag, mit den Amsterdamern nun öfters austauschen können, und freuen uns bereits auf die nächste gemeinsame Fahrt. v. l. Leo Friedmann, Lenny Lemler, Elena Baskina, Dr. Marius Marcoviceanu, Benjamin Graumann, Ronny Weiner, Alon Meyer, Nina Skalieris, Samuel Gross, Nese Bar, Gil Sobol, Alex Skulener Podiumsdiskussion mit dem FSV-Frankfurt, v.l.n.r. Alon Meyer, Eugen Emmerling, Angelika Ribler, Jens-Uwe Münker, Ronny Blaschke Neuer Vorstand Am Montag, dem 4. Mai, wurde bei Makka- Der erweiterte Vorstand wird durch folgende Podiumsdiskussion Da in diesem Jahr nicht nur das 50-jährige bi Frankfurt ein neuer Vorstand gewählt. Vertreter der einzelnen Abteilungen kom- Jubiläum von Makkabi Frankfurt gefeiert Vereins präsident bleibt Alon Meyer, der in- plettiert: Marius Marcoviceanu (Sportschie- wird, sondern auch die Großveranstaltung zwischen in seine fünfte Amtsperiode geht ßen), Alex Skulener (Tischtennis), und neu der European Maccabi Games mit über und mit seiner Präsidentschaft bei Makkabi dabei Gil Sobol (Basketball), Leo Friedmann - Deutschland eine Doppelfunktion bekleidet. (Golf/Tennis), Elena Baskina (Schach) und det, nahm unser Vereinspräsident Alon Ronny Weiner, der zuvor das Amt des Sport- Roy Rozenek (Fußball). Meyer an mehreren Podiumsdiskussionen wartes innehatte, rückt nach dem Ausschei- Für die sehr gute Zusammenarbeit in der teil. So lud der FSV Frankfurt am 5. Februar den von Jacky Endzweig auf den Posten des Vergangenheit bedanken wir uns bei allen zu einer Diskussion zum Thema Antisemi- Vizepräsidenten. Schatzmeister bleibt wei- Makkabäern und vor allem bei den ausschei- tismus in deutschen Stadien ein, bei der terhin Benjamin Graumann. Neu im erwei- denden Präsidiumsmitgliedern Jacky End- auch der Geschäftsführer des FSV Frankfurt, terten Vorstand ist Nina Skalieris, die das Amt des Schriftführers von Tomer Nahary übernommen hat. Ebenfalls neu hinzugekom men ist Max Baum, der die Funktion des Sportwartes ausführen wird. Als Jugend wart ist weiterhin Roy Rajber tätig. Beisitzer bleiben Nese Bar, Lenny Lemler und Samuel Gross. zweig und Tomer Nahary. Aktuell planen wir für den Herbst/ Winter 2015 unsere Akademische Feier im Frankfurter Römer. Über die Jubiläumssportwoche vom 4. bis 7. Juni auf der Bertramswiese berichten wir dann in der nächsten Ausgabe der JGZ. Jens-Uwe Münker, teilnahm. Bei der Podiumsdiskussion der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ging es hauptsächlich um die Europäische Makkabiade in Berlin. Diese Diskussionsrunde wurde durch Persönlichkeiten wie Sylvia Schenk und Bernhard alle texte von alon meyer Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 49

50 aus den institutionen Henry und Emma Budge-Stiftung ZWST Gedenkkerzen und Gebete Jom Ha Shoah Beides stand im Mittelpunkt einer bewegenden Gedenkfeier anlässlich Jom Ha Shoah im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal der Budge- Stiftung. Der Begrüßung von Geschäftsführer Thorsten Krick schloss sich eine Rede des Bundestagsabgeordneten, Volker Beck (Die Grünen) an, der auf Anregung des in der Budge-Stiftung lebenden 97-jährigen Zeitzeugen, Wolfgang Lauinger, eigens nach Frankfurt gekommen war. Zu Wolfgang Lauingers gerade erschienenem Buch, Lauingers. Eine Familiengeschichte aus Deutschland hatte Volker Beck das Vorwort geschrieben. Am Rande der Gedenkfeier trafen sie sich zum ersten Mal persönlich. Das Anzünden der Gedenkkerzen durch Heimbewohner und Gäste gehört jedes Jahr mit zu den bewegendsten Momenten dieser Gedenkfeier. lag baomer Eine große Freude bereitete den Bewohnern die Eröffnung der Ausstellung der Werke von Reinhard Wörner am Abend von Lag BaOmer, am 7. Mai. In seiner Serie Brachot verbinde der Künstler die Freude über den sinn lichen Genuss mit der Freude über die Kunst. Mit diesen Worten charakterisierte Rabbiner Andrew Steiman die Bilder des langjährigen Freundes der Budge-Stiftung. Die Bilder sind dort noch bis Mitte August zu sehen. Foto: Rafael Herlich Foto: Monika Müller-Löwenberg Kerzen für die sechs Millionen Ermordeter. Der Künstler Reinhard Wörner Foto: Judith Tarazi Foto: Rafael Herlich Links: Referieren über Wohnund Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Autismus: Bodo Teschke und Dr. Andreas Krombholz von der Evangelischen Stiftung Volmarstein Rechts: Costa Bernstein, Leiter des Ateliers Eastend, berichtet über seine Arbeit. ZWSt Fortbildungsveranstaltungen Zwei wichtige Fortbildungen hat die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland in den vergangenen Wochen mit veranstaltet. informationsveranstaltung für Familien mit autistischen angehörigen Vom 20. bis zum 21. April fand in den Räumen des Altenzentrums und der Jüdischen Gemeinde ein Seminar statt, an dem betroffene Familien und Mitarbeiter der ZWST und der Jüdischen Gemeinde teilnahmen. Rebbetzin Channie Diskin aus München berichtete über ihre Schwierigkeiten, aber auch Erfolgserlebnisse im Umgang mit ihrem 10-jährigen autistischen Sohn. Bodo Teschke und Dr. Andreas Krombholz von der Evangelischen Stiftung Volmarstein informierten über Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Autismus und stellten die Neurofeedback-Therapie vor. Mitglieder des Vereins Autismus Rhein- Main e.v. gaben Auskunft über ihre praktische Arbeit und standen den Teilnehmern Rede und Antwort. Seit vergangenem November organisiert die ZWST im Rahmen eines Projektes zum Thema Autismus, mit Unterstützung der Aktion Mensch, Freizeitangebote und Informationsveranstaltungen für diese Klientengruppe. Anmeldung bei Sara Mayerczik, Tel: 069 / oder Marina Chekalina, Tel.: 069 / chekalina@zwst.org. Eva okuna und dinah Kohan unterstützung zur Selbstbefähigung und Selbstbestimmung Das war das Thema einer Tagung, die am 18. Mai im Atelier Eastend unter Beteiligung von Mitarbeitern der Praunheimer Werkstätten und dem BüroAktiv stattfand. Im Mittelpunkt dieses Austauschs standen gegenwärtige gesellschaftliche Veränderungen, die neue Ansätze und Zugänge bei den Beratungs- und Versorgungsangeboten zur Identitätsstärkung für Menschen mit Behinderung erfordern. In diesem Zusammenhang wurden mögliche neue Projekte und Ansätze zur Netzwerkarbeit und allgemein zu differenzierteren Herangehensweisen erörtert. ann-kathrin ott Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 50

51 aus den institutionen 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen Foto: Rafael Herlich germeister Peter Feldmann, die Teilnehmerinnen des Schüleraustauschs und der israelische Generalkonsul Dan Shaham-Ben Hayun deutsch-israelischer Freundschaftstag Am 27. April, luden der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann und der israelische Generalkonsul Dan Shaham-Ben Hayun zu einer Feierstunde in das Gesellschaftshaus des Palmengartens ein. Gewürdigt wurde bei diesem dritten Deutsch- Israelischen Freundschaftstag der 50. Jahrestag der deutsch-israelischen Beziehungen, aber auch die inzwischen seit 35 Jahren bestehende Städtefreundschaft zwischen Frankfurt und Tel Aviv. Aus diesem Anlass wurde sie zu einer formellen Städtepartnerschaft erweitert. Damit bekräftigte die Stadt Frankfurt das gegenseitige Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten und Städten. Die Schülerinnen, Lia, Tanja und Tugce, die an dem Dreiländeraustausch Frankfurt, Tel Aviv und Eskişehir teilnahmen, berichteten über ihre Erfahrungen und Begegnungen in den drei Städten. Im Anschluss an das offizielle Programm luden die Veranstalter zur Ausstellung ArtWorks ein, in der die Besucher die vielseitige Kunstszene Israels kennenlernen konnten. Gastspiel des Kammerorchesters der Kinder- und Jugend-aliyah Sie sind inzwischen gern gesehene Gäste, nicht nur in Frankfurt: die Jugendlichen des Kammerensembles der Kinder- und Jugendaliyah aus Israel. Die Deutschlandrepräsentantin, Pava Raibstein, hatte das Ensemble anlässlich des 67.Unabhängigkeitstages und des Jubiläums 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel zu einer Deutschland-Tournee eigeladen. Frankfurt ist für das Ensemble immer eine beliebte Station. Bereits am Sonntag, den 26. April gastierte das Ensemble unter der Leitung von Dr. Lev Arshtein in der Aula der Lichtigfeld-Schule im Philanthropin mit jiddischen und israelischen Liedern und bekannten Stücken wie Funiculi, Funicula von Luigi Denza. In den nächsten beiden Tagen bereicherten die Jugendlichen mit ihrer Musik den Deutsch- Israelischen Freundschaftstag im Palmengarten und besuchten auch den Israel-Tag an der Hauptwache. Foto: Rafael Herlich Foto: Rafael Herlich Das Kammerorchesters der Kinder- und Jugend-Aliyah in der Aula des Philanthropins Ein buntes Treiben an der Frankfurter Hauptwache anlässlich des Israel-Tags 2015 israel-tag an der Hauptwache Von der Initiative I like Israel und unter der Koordination von Sacha Stawski organisiert, glich der diesjährige Israel-Tag am 28. April mitten auf der Frankfurter Hauptwache einem bunten Jahrmarkt mit Informationsständen zahlreicher in Frankfurt ansässiger jüdischer und israelischer Institutionen, mit Humus und Falafel, mit Tanz und Musik. Dieses Jahr mit dabei auch die Kurdistan-Israel Friendship Association aus Köln und die Eintracht Frankfurt, deren Präsident, Peter mann, Stadtkämmerer Uwe Becker und der Israelische Generalkonsul Dan Shaham-Ben Hayun gaben sich auf der Bühne ein Stelldichein und richteten Grußworte an das Publikum. Rabbiner Julian-Chaim Soussan sprach das Gebet für Israel und Rabbiner Andrew Steiman zündete die zwölf Kerzen für die zwölf Stämme Israels an. Die vielen vorbeigehenden Passanten konnten an diesem Tag wieder einmal die kulturelle Vielfalt Frankfurts erfahren. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 51

52 SPurEN und ScHÄtZE Foto: Rafael Herlich Gabriele Teichmann ließ in ihrem Vortrag das Frankfurter Bankierswesen des 19. Jahrhunderts lebendig werden. Jüdische Privatbankiers in Frankfurt Dies war der Titel eines Vortrags, der im Rahmen einer Soirée des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie. am 28. April im Restaurant Sohar s im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum stattfand. Darin skizzierte die Leiterin des Hausarchivs im Stammhaus der Sal. Oppenheim Bank in Köln, Gabriele Teichmann, das private Bankenwesen zu Beginn des 19. Jh. Im Gegensatz zu Köln, wo 1424 die Juden vertrieben wurden und man später auch Protestanten das Bürgerrecht verweigerte, hatten in der liberalen Messestadt Frankfurt um 1800 von den rund 100 Bankhäusern etwa die Hälfte jüdische Eigentümer. Es waren überwiegend kleine bis mittlere Häuser, die mit dem Umtausch in Fremdwährung, sowie dem Handel mit Wechseln und der Abwicklung von Börsengeschäften ihr Geld verdienten. Das Europa umspannende Bankhaus Rothschild markierte hier ebenso eine Ausnahme wie die Häuser Schiff oder Speyer, die bis in die USA expandierten. Vordergründig gab es keine Unterschiede zwischen den jüdischen und den christlichen Bankiers, resümierte die Historikerin, Abb. Jüdisches Museum Frankfurt denn Bankiers aller Glaubensrichtungen verstanden sich als Vertreter eines gemeinsamen Wertekanons, in dem es um Solidität, Ehrbarkeit und Verlässlichkeit ging. Dennoch: Historisch gewachsene Mentalitäten und jahrhundertelang geltende Unterschiede in der gesellschaftlichen Stellung führten zu unterschiedlichen Haltungen. So fiel es Juden leichter, die vorindustrielle Welt hinter sich zu lassen und sich risikobereit auf moderne, kapitalistisch organisierte Wirtschaftsformen einzustellen. Das gesellschaftliche Ansehen der jüdischen Privatbankiers hielt jedoch mit ihren Leistungen nie wirklich Schritt. Ihre Tätigkeit, oft für spekulativ und unproduktiv gehalten, wurde mit dem doppelten Stigma, Kapitalisten und Juden zu sein, belegt. Das allmähliche Ende der Privatbanken setzte um 1880 ein, als sie zunehmend von den großen Kapitalbanken verdrängt wurden. Mayer Amschel Rothschild und Landgraf Wilhelm von Hessen- Kassel. Ein Gemälde von Moritz Wir bieten Ihnen sorgfältige Pflege, medizinische Versorgung und Betreuung durch ausgebildetes Fachpersonal rund um die Uhr. Wir rechnen selbst mit allen Kranken- und Pflegekassen sowie Sozialämtern ab. Ihr AP Ambulante Krankenpflege Frankfurt GmbH Sonnemannstr. 3, Frankfurt/M., oder Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 52

53 SPurEN und ScHÄtZE EHruNG Gedenktafel für aron Freimann Am 6 Mai wurde Prof. Dr. Aron Freimann, der von 1918 bis zu seiner Emigration 1939 im Vorstand der Jüdischen Gemeinde war, gemeinsam mit seinem Vater, dem Rabbiner Israel Meir Freimann, in seiner Heimatstadt Ostrów Wielkopolski, Polen, geehrt. der doppelstöckigen Frauenempore Fotos: Dr. Rachel Heuberger Die Initiative dazu kam vom Verein der Freunde der Ostrów Synagoge und dem Institut zur Erforschung der Jüdischen Geschichte und Kultur Südgroßpolens der Universität Wrocław/Breslau, deren gemeinsames Bemühen es ist, die Geschichte der Juden in der Kleinstadt Ostrówo/Ostrów, die bis 1918 zu Deutschland gehörte und heute polnisch ist, aufzuarbeiten. Israel Meir Freimann übernahm 1871 das Amt des Rabbiners im damaligen Ostrów, dessen große Synagoge wie durch ein Gedenktafel an Rabbiner Israel Meir und Prof. Dr. Aron Freimann in Wielkopolski, Polen Wunder von den Zerstörungen der Nazis verschont blieb. Noch heute ist dieses 2010 renovierte Bauwerk mit seinen zwei Zwiebeltürmen und einer doppelstöckigen Frauenempore äußerst beeindruckend und weitgehend unbekannt. Sein Sohn Aron bestand das Abitur am dortigen katholischen Königlichen Gymnasium, das dieses Jahr sein 170-jähriges Bestehen feiert und ebenfalls unzerstört blieb. Im Jahr 1893 begann er sein Universitätsstudium in Berlin und am orthodoxen Rabbinerseminar. Nach Ostrów kehrte er nicht mehr zurück wurde er an der damaligen Stadt-, der heutigen Universitätsbibliothek, in Frankfurt eingestellt und baute den Judaica-Bestand bis zu seiner Entlassung 1933 zur bedeutendsten Sammlung in Europa aus gelang ihm, gemeinsam mit seiner Frau Therese, der Tochter des Frankfurter Gemeinderabbiners Markus Horowitz, die Flucht in die USA, wo er bis zu seinem Tod 1948 an der New York Public Library tätig war. In Anwesenheit der noch in Frankfurt geborenen Enkelin Ruth Dresner und von Dr. Rachel Heuberger, Leiterin der Judaica- Abteilung der Universitätsbibliothek, wurde die Gedenktafel in einer feierlichen Zeremonie enthüllt und in einem anschließenden Symposium die Geschichte der Familie Freimann thematisiert. dr. rachel Heuberger TRANSPORTE und UMZÜGE nach ISRAEL Wir haben seit mehr als 20 Jahren Erfahrung mit der Abwicklung von TRANSPORTEN sowie speziell mit der Organisation von UMZÜGEN von Haus zu Haus von Deutschland nach Israel. Wir fahren für die Sochnut Sprechen Sie unverbindlich mit uns: IQ Transport GmbH Möbellogistik Einlagerungen Überseetransporte Mergenthalerstraße Frankfurt Tel. Mobil: Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 53

54 reiseberichte und 9. Das ehemalige jüdische Viertel von Krakau; 10. Das Lager 1 Auschwitz auf den Spuren jüdischen lebens in Polen Vom 12. bis zum 17. April schlossen wir uns mit einer Frankfurter Gruppe dem March of the Living an, 70. Jahrestag der Befreiung wollten wir dabei sein. Alle Fotos: Bernie Spiegelmann (ZWST) Warschau Wenig ist übrig geblieben vom Warschauer Ghetto, das mit zweckdienlichen Plattenbauten in der Nachkriegszeit überbaut wurde. Unsere Führerin Liz aus Yad Vashem machte uns diese spärlichen Überreste lebendig. Hier und am Folgetag auf dem ehemaligen Umschlagplatz berichtete sie aus der unendlichen Zahl der Einzelschicksale, einige davon so hautnah, dass sie uns bis an die Grenze des Erträglichen bewegten. In nicht einmal einem Jahr wurden hier um die jüdische Menschen deportiert. Die Besichtigung des jüdischen Friedhofs gab Zeugnis von einer heute unvorstellbaren Verankerung jüdischen Lebens in der polnischen Hauptstadt. Einen weiteren Eindruck davon erhielten wir im Museum der Geschichte der polnischen Juden POLIN, das auf großartige Weise tausend Jahre jüdischen Lebens in Polen dokumentiert. Ein Besuch in der neuen jüdischen Gemeinde zu Warschau machte uns dann doch ein wenig Mut: Es gibt sie, diese neue Gemeinde, geleitet von positiv denkenden und kraftvollen jungen Menschen. lublin Der Folgetag führte uns nach Lublin, wo wir bei eisiger Kälte und scharfem Wind durch das KZ Majdanek geführt wurden. Kaum möglich zu beschreiben, was dieser Rundgang in uns auslöste. Nach den Gräueln an den russischen Kriegsgefangenen und Polen folgten ab April 1942 die jüdischen Deportierten. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 54 Unerträglich die bestialisch industrielle Effektivität der Vernichtung und unvorstellbar: die Erschießung von Juden in nur eineinhalb Tagen. Am Nachmittag, in der Jeschiwat Chamej Lublin, wo die Besten unabhängig von Herkunft und elterlichem Vermögen lernten, berichteten drei unserer Jugendlichen von den Lebensgeschichten ihrer Groß- und Urgroßeltern. Lublin, dessen Bevölkerung zu einem Drittel aus integriert lebenden Juden bestand, war Hauptquartier für die Aktion Reinhardt (die Ermordung aller Juden und Roma im Generalgouvernement). Sie sollte eine deutsche Stadt werden. Sämtliche Juden wurden vernichtet, alle Polen vertrieben oder interniert. Krakau Früh ging es am nächsten Tag nach Krakau/ Kasimierz. Der Charme der alten jüdischen Stadt, die König Kasimir III. vor knapp 800 Jahren für die Juden gebaut und sie dort willkommen geheißen hatte, nahm uns vollkommen gefangen. Die Schönheit der Gassen mit ihren Cafés und Läden, den Synagogen, dem Friedhof mit der letzten Ruhestätte des ReMa (Rabbi Moses Isserles) vermittelte eine Ahnung dessen, was jüdisches Leben mit jüdischen Menschen hier bedeutet hatte. auschwitz Am nächsten Tag fuhren wir nach Auschwitz. Nach dem Besuch des Museums im Lager 1, den steinernen Mannschaftshäusern dieser ehemaligen Kaserne, stellten wir uns an der gekennzeichneten Stelle auf. Dort warteten bereits tausende Menschen, überwiegend junge Juden aus aller Welt, auf den Startschuss. Aber auch: junge polnische Rekruten und Schulklassen. Der Marsch führte uns durch das Tor mit der infamen Inschrift Arbeit macht frei und brachte uns in das vier Kilometer entfernte Lager Auschwitz II, Birkenau. Empfangen wurde die schier endlose Schlange der Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit einer Lesung der Namen der getöteten Kinder und mit getragener Eingangsmusik. Die Rede des früheren Oberrabbiners Israels, Raw Meir Lau, beschwor uns, auch heute mutig gegen Verfolgung und Unrecht aufzustehen. An diesem Abend lud uns unser Begleiter, Benjamin Bloch,in das Restaurant Wieniarzki in Krakau ein, wo vor mehr als 70 Jahren vorzugsweise Nazi-Größen feierten. An diesem Abend waren wir es, die feierten. Es wurden Reden auf Jiddisch gehalten, die Erlebnisse der vergangenen Tage rekapituliert, aber auch gesungen und gelacht. Am nächsten Morgen sollte es wieder zurück nach Deutschland gehen. Aber jetzt waren wir noch zusammen und eins war uns allen klar: MIR SEIEN DO! alexa brum Der Text ist eine stark gekürzte Fassung des Originaltextes, der unter junge-generation/march-of-the-living/ zu lesen ist.

55 reiseberichte die drei religionen des Himmels Rabat Casablanca Fes Vom 20. bis 27. April 2015 besuchten wir zusammen mit einer interreligiösen Reisegruppe aus Frankfurt und Umgebung Marokko, um dort religiöse Stätten und Organisationen, auch die des Judentums, kennenzulernen. Foto: Daniel Kermpin Esther Ellrodt-Freiman, Petra Kunik und Chasan Daniel Kempin nahmen als Vertreter der Jüdischen Gemeinde neben sechs christlichen und sechs muslimischen Teilneh- casablanca In Casablanca besichtigten wir das Jüdische Museum, das in beeindruckender Weise das jüdische Leben in Marokko und dessen lange Tradition aufzeigt. Es wurde von Simon Levy, einem jüdischen Mäzen, gegründet. Vom heutigen Judentum war dort allerdings nicht die Rede. Im Gegenteil: Zum großen Erstaunen hörten wir von der muslimischen Führerin, dass die Zionisten und die Amerikaner für die wohl eher unfreiwillige Auswanderung der Juden aus Marokko verantwortlich seien. rabat In Rabat hatten wir die Ehre, uns für die Jüdische Gemeinde Frankfurt in das Goldene Buch des Mausoleums Mohammed V. eintragen zu dürfen ein Beispiel für die Wertschätzung, wie sie uns während der gesamten Reise entgegengebracht wurde. Beim Empfang des Obersten Gelehrtenrates in Rabat bekräftigte der Generalsekretär im Namen aller Gelehrten von Marokko ausdrücklich die Freude über den Besuch dieser besonderen Delegation. Die drei Religionen des Himmels, wie er es ausdrückte, hätten es niemals so bitter nötig gehabt, in einen Dialog zu treten, wie heute. Er betonte den friedlichen Umgang mit den Juden Marokkos, die ihre Religion frei ausüben könnten. Die Friedhöfe und Kultstätten, die es seit Jahrhunderten gibt, werden gepflegt und instand gehalten. Viele Juden mit marokkanischen Wurzeln kommen aus aller Welt, mit Kindern, Enkeln und Urenkeln, um die Spuren der jüdischen Vergangenheit ihrer Familien aufzusuchen. Juden können sich in der Regierung engagieren. Auch heute sitzt André Azoulay, ein jüdischer Minister, im Parlament. Es gibt zwei anerkannte Religionen in Marokko, den Islam und das Judentum. Auch Christen sind willkommen, jedoch ist es Muslimen nicht erlaubt, zum Christentum überzutreten. Es gibt etwa Christen in Marokko: Franzosen, Polen, andere Europäer und auch viele Flüchtlinge und Studenten aus Afrika. Die islamischen Gelehrten wachen über die Predigten in den Moscheen, um extremistische Einflüsse zu verhindern. Der oberste Gläubige der Muslime ist der König. Fes Nach dem Besuch der Moschee und der historischen Bibliothek besuchten wir den dortigen jüdischen Friedhof, auf dem auch heute noch bestattet wird. Gabai Edmond Mimoun kümmert sich um den Friedhof und hat bereits Grabsteine katalogisiert. Er zeigte uns das Grabmal von Solika, einem jüdischen Mädchen, das dort begraben wurde. Die Stiftung Em Habbanim, 1920 von Frauen gegründet, kümmert sich um den Erhalt des Friedhofs. In der Mellah (ehemaliges Judenviertel) von Fes besuchten wir die Synagogen Slat Al Fassiyine und Aben Danan. Sie stehen unter der Schirmherrschaft des Königs Mohammed VI., dem derzeitigen König, sind sehr aufwändig renoviert, werden aber nicht mehr als Gebetsorte genutzt. Am Freitagabend nahmen wir am Schabbatgottesdienst in der Synagoge in Fes teil. Chasan Daniel Kempin hatte vor dem Kabbalat-Schabbat Gottesdienst die Ehre, das Mincha-Gebet zu leiten. Wir erlebten ein Gebet, das geprägt war von ausgesprochener Lebendigkeit, voller Gesangskraft, starker Leidenschaft und spiritueller Innigkeit. Der Gemeindevorsitzende Dr. Armand Guigui erzählte uns, dass die Gemeinde in Fes aus 48 betagten Mitgliedern besteht. Von den über Juden, die noch vor siebzig Jahren in Marokko lebten, leben dort heute noch etwa 5000, davon etwa 2000 in Casablanca, wo es auch eine jüdische Schule von der Grundschule bis zum Abitur gibt. Die einst größte jüdische Gemeinde des Maghreb löste sich, wie auch in anderen arabischen Ländern der Region, in mehreren Auswanderungswellen nach der Staatsgründung Israels 1948 allmählich auf. Die liebevolle Verbundenheit der marokkanischen Juden zu ihrer Heimat ist legendär. Nachdem vor über 2000 Jahren Juden nach Marokko gekommen waren, sei das Leben mit den Muslimen ab dem 8. Jahrhundert von Harmonie geprägt gewesen, erfuhren wir. Im Volksmund bekannt seien Erzählungen, in denen Juden und Muslime sich Häuser teilten, gemeinsam aßen und sich die Mütter in Notzeiten sogar ihre Säuglinge zum Stillen wechselseitig anvertrauten. Die hohe Wertschätzung und die Gastfreundschaft, die wir als Dialoggruppe erfahren haben, waren für jeden Einzelnen von uns eine große Bereicherung. Eine Reise, in der eine Woche lang der Dialog gelebt wurde, macht Mut für weitere Dialogprojekte. Wir danken der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, die diese Reise mit unterstützte. Esther Ellrodt-Freiman und chasan daniel Kempin Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 55

56 NacHricHtEN Foto: Fritz Bauer Institut Professur für Holocaustforschung am Fritz bauer institut Nach dem überraschenden Wechsel des Direktors des Jüdischen Museums und des Fritz Bauer Instituts, Prof. Raphael Gross, an das Simon Dubnow-Institut in Leipzig, wurde die Initiative der Stiftungsvorsitzenden des Fritz Bauer Instituts, Jutta Ebeling, an der Universität Frankfurt eine Professur für Holocaustforschung einzurichten, umgehend aufgegriffen und in die Tat umgesetzt. Den Bankiers Michael Hauck und Oliver Puhl ist die Etablierung dieses Forschungsschwerpunkts an der Universität Frankfurt ein Herzensanliegen. Ab Wintersemester 2015/2016 übernehmen sie die Finanzierung einer Gastprofessur für Holocaustforschung, die zunächst für fünf Jahre am Fritz Bauer Institut angesiedelt sein wird. Stiftungsvorsitzende Jutta Ebeling und Universitätspräsidentin, Prof. Dr. Birgitta Wolff, freuen sich über diese gute, schnelle und unbürokratische Lösung. Auch der Plan für ein Denkmal Fritz Bauer zu Ehren, das vor dem Oberlandesgericht aufgestellt werden soll, wurde mit dem Ortsbeirat 1 besprochen. Foto: Rafael Herlich arnsberger Frühlingsfest Der Stand des Ateliers Eastend beim diesjährigen Arnsberger Frühlingsfest Auch dieses Jahr fand zu Lag BaOmer das inzwischen traditionelle Arnsberger Frühlingsfest statt. Schönes Wetter, bunte Stände und ein lebendiges Treiben gab es am 10. Mai im Frankfurter Ostend, bei internationalen Spezialitäten, guten Gesprächen und einem vielfältigen Bühnenprogramm. Wie jedes Jahr unterstützt auch die Jüdische Gemeinde das Fest mit einem Spielmobil. Neben dem Budge- Heim und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ist auch das Atelier Eastend inzwischen Stammgast bei diesem Stadtteilfest. Dieses Jahr gehörte außer dem Stand mit den vielfältigen Keramikarbeiten der dort betreuten Jugendlichen und Erwachsenen auch die beeindruckende Bühnendarbietung von Rosana Edelmann dazu. Aus ihrer ersten CD Rough Material trug sie mit ihrer tiefen Bluesstimme selbst komponierte und getextete Lieder vor. Eine Premiere der ganz besonderen Art. arthur-von-weinberg-straße In der Nähe des naturwissenschaftlichen Campus Riedberg wurde am 3. Juni eine Straße nach dem Frankfurter Industriellen Arthur von Weinberg benannt. Der ehemalige Universitätspräsident, Rudolf Steinberg, Oberbürgermeister Peter Feldmann, Renate von Metzler vom Verein der Freunde und Förderer der Goethe-Universität und Caroline Friedrich, Ortsvorsteherin Kalbach-Riedberg, sprachen Grußworte. In seinem Vortrag zeichnete Michael Stolleis, der frühere Foto: Jüdisches Museum Arthur von Weinberg ( ) Direktor des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte, das Leben des Miteigentümers der Cassella AG in Frankfurt-Fechenheim facettenreich nach. Arthur von Weinberg war nicht nur ein führender Industrieller, sondern zugleich ein Wohltäter. Er war an der Gründung der Frankfurter Universität beteiligt und unterstützte unter anderem den Physikalischen Verein, den Frankfurter Zoo und die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung. Neu in Frankfurt: Die Arthur-von-Weinberg-Straße auf dem Campus Riedberg Die Ehrenbürgerwürde, die ihm die Stadt Frankfurt 1930 verliehen hatte, wurde dem konvertierten und bekennenden Protestanten wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nazis aberkannt. Am 20. März 1943 starb Arthur von Weinberg in Theresienstadt. Foto: Rafael Herlich Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 58

57 Ehemalige Frankfurter... NacHricHtEN Institutionen & Adressen Jüdische Gemeinde Verwaltung Direktion: Frau RAin Jennifer Marställer Westendstr Frankfurt am Main Tel / Buchhaltung Leiter: Herr Heinz Dorn Tel / Sozialabteilung Leiterin: Frau Dalia Wissgott-Moneta Tel / Fax 0 69 / Steuerabteilung Leiter: Herr Dr. Tobias Müller Tel / Fotos: Rafael Herlich Chile, Uruguay, Israel, die USA, Argentinien und die Schweiz das sind die Länder, aus denen die 36 Gäste des diesjährigen Besuchsprogramms Ehemalige Frankfurter kamen. Von 2. bis zum 9. Juni hatten sie, auf Einladung der Stadt Frankfurt, die Möglichkeit, Spuren ihrer Familien nachzugehen. Im Palmensaal des Palmengartens wurde die Gruppe von Oberbürgermeister Peter Feldmann und der Direktorin der Jüdischen Gemeinde, Jennifer Marställer, zu Beginn ihres Aufenthalts begrüßt. Nachdem 2010 das Besuchsprogramm auf die sogenannte zweite Generation erweitert wurde, hat sich die Zusammensetzung der Besuchergruppen verändert. Heute sind es vor allem Töchter und Söhne, deren Eltern oder Großeltern in Frankfurt geboren wurden. Die enge Verbundenheit der Gäste zu Frankfurt ist jedes Jahr aufs Neue spürbar und der Beweis dafür, wie richtig die Entscheidung der Stadt Frank-... freuen sich, den Spuren ihrer Vorfahren nachzugehen. Friedrich von Metzler (im Bild rechts) begrüßt die Gäste im Palmensaal des Palmengartens. furt war, das Programm weiterzuführen. Orte wie der Palmengarten, der Zoo oder die Synagoge Friedberger Anlage waren vielen Gästen aus den Erzählungen ihrer Eltern oder Großeltern bekannt, nun konnten sie diese Orte selbst kennenlernen und die Trauer ihrer Verwandten um den Verlust einer schönen und sorglosen Kindheit nachvollziehen und verstehen. Die Arbeitsgruppe Jüdisches Leben in Frankfurt hatte auch dieses Jahr das Programm begleitet und durch ihre wertvollen Recherchen einigen der Gäste völlig neue Erkenntnisse zu ihren Frankfurter Ursprüngen ermöglicht. Bei dem abschließenden Frankfurter Abend im Kaisersaal des Römers wünschte Marc Grünbaum, Mitglied des Vorstands der Jüdischen Gemeinde, den Gästen eine gute Heimfahrt und lud sie ein, die Heimatstadt ihrer Vorfahren auch künftig zu besuchen. Rabbinat Herr Rabbiner Julian-Chaim Soussan Tel.: 069 / Tel.: 069 / Mikwebenutzung: 0151 / Kindergarten Westend / Krabbelstube Leiterin: Frau Elvira Güver Tel / Kindergarten Röderbergweg Leiterin: Frau Shira Malloy Röderbergweg Frankfurt Tel / I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Leitung: Frau Dr. Noga Hartmann Herr Rafael Luwisch Hebelstraße 15-19, Frankfurt Tel / EmunaScheli e.v. im Philanthropin Nachmittagsbetreuung Leiterin: Raquel M. Jovic 0172 / Hort im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum Leiterin: Frau Elvira Güver Savignystr. 66, Frankfurt Tel / Jugendzentrum Leiter: Zvi Bebera Savignystr. 66, Frankfurt Tel / Religionsschule Jeschurun Leiterin: Gabriela Schlick-Bamberger Friedrichstraße 27, Frankfurt Tel. 069 / Seniorenclub Leiterin: Frau Inna Dvorzhak Savignystr. 66, Frankfurt Tel / Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde Bornheimer Landwehr 79 B Frankfurt Tel / Restaurant Sohar s Herr Sohar Gur Savignystr. 66, Frankfurt Tel / impressum Herausgeber: Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R., Westendstraße 43, D Frankfurt am Main, Tel.: 0 69 / , Fax: 0 69 / , redaktionsleitung: Dr. Susanna Keval, Gestaltung/Produktion: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, autoren dieser ausgabe: Nese Bar-Shoshan, Zvi Bebera, Alexa Brum, Inna Dvorzhak, Nadja Duric, Ron Endzweig, Roberto Fabian, Esther Ellrodt-Freiman, Simone Graumann, Jona Sievers, Rabbiner Julian-Chaim Soussan, Prof. Dr. Esther Weitzel-Polzer Fotos: Zvi Bebera, Inna Dvorzhak, Rafael Herlich, Rachel Heuberger, Gewerbliche anzeigenan nahme: Tel.: 0 69/ ; Feiertags-Grußanzeigen: Tel.: 0 69 / ; Druck: Adelmann GmbH, Frankfurt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Abdruck, auch auszugsweise, nur mit Erlaubnis der Redaktion und des Herausgebers. Alle Rechte vorbehalten. Friedhof Verwalter: Herr Majer Szanckower Eckenheimer Landstr Frankfurt Tel / Jüdische Volkshochschule Leiter: Herr Roberto Fabian Westendstraße Frankfurt Tel / Frau Shkolnik

58 Staatlicher Hochschulabschluss Bachelor of Arts Bachelorstudium Internationales Marketing und Management Internationales Automobilbusiness Wirtschafts- und Werbepsychologie Sport-, Event- und Medienmanagement Mode-, Trend- und Markenmanagement Tourismus-, Hotel- und Eventmanagement Kommunikations- und Medienmanagement / PR Gesundheitsmanagement, Sport und Prävention Sportjournalismus und Sportmanagement Bachelorstudium Masterstudium Karlsruhe Mannheim Frankfurt/Main

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