GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT

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1 Dezember Jahrgang Nr תשע ו 2,50 Euro GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Grußanzeigen zu Chanukka S. 53

2 GESCHÄFTSREISEN Travel Management Flug Bahn Hotels URLAUBSREISEN TUI Club Med Kreuzfahrten Club Robinson Airtours DER ISRAELREISEN Hotels Flüge Rundreisen Mietwagen VIP Transfers REISEN NACH MASS Low Cost Flüge Premium Economy Business Class First Class Wir sprechen 7 Sprachen Auch die Ihre! Profitieren Sie von 25 Jahren Expertenerfahrung. Wir kümmern uns um alles was Ihre Reise besonders und einzigartig macht. Vereinbaren Sie doch einfach einen Beratungstermin. Wir freuen uns auf Sie. Wir wünschen allen ein fröhliches und friedliches Chanukka! jna vfubj dj Hochstraße Frankfurt am Main Telefon: 069/ Fax: 069/ info@selectreisen.de Parkplätze vor dem Haus Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 2

3 Editorial Die gesamte Gesellschaft ist gefordert Von Prof. Dr. Salomon Korn Die Flüchtlingskrise und erst recht die jüngsten Terroranschläge von Paris beschäftigen nicht nur die Politiker und die Gesellschaften der je weiligen Länder. Auch die Jüdische Gemeinschaft und deren Repräsentanten teilen die Sorge um die gesellschaftliche Weiterentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und in Europa. Wir sollten aber nicht vergessen, dass die Mehrheit der heute in Deutschland lebenden Juden vor rund 25 Jahren selbst als Flüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion hierhergekommen ist und auch die nach Kriegsende aus den Todeslagern Osteuropas nach Deutschland zurückgekehrten Juden können nachempfinden, was es heißt, nach Krieg, Gewalterfahrung und traumatischen Erlebnissen Zuflucht zu finden. Die Tatsache, dass jüdisches Leben leider seit jeher eine Geschichte von Flucht und Vertreibung ist, erklärt, weshalb in den jüdischen Gemeinden die Anteilnahme am Schicksal der Flüchtlinge so groß ist. Allerorten wird gesammelt, die Rabbiner appellieren in ihren Predigten an die Hilfsbereitschaft der Gläubigen und jüdische Hilfsorganisationen unterstützen nach Kräften das hiesige Netzwerk der Flüchtlingshilfe. Besorgte Stimmen So groß Verständnis und Hilfsbereitschaft unter den Gemeindemitgliedern sind, so unüberhörbar sind die besorgten Stimmen angesichts des großen Zuzugs aus mehrheitlich islamischen Staaten. Deutlich spürbar ist die Furcht vor antisemitischen Parolen und Angriffen seitens radikaler Kräfte unter den muslimischen Flüchtlingen. Die Situation in Frankreich, wo Juden aus Hass auf Israel von radikalisierten Muslimen angegriffen werden, steht vielen von uns vor Augen. In einem klugen Artikel fasst der Münchner Historiker Michael Brenner die gegenwärtig noch verhaltenen Befürchtungen und Ängste in Deutschland lebender Juden zusammen. Die Ungewissheit und Unübersichtlichkeit in der momentanen Situation veranlasst ihn zu einem Appell an die nichtjüdische Mehrheitsgesellschaft, die Problematik im Auge zu behalten: Deutschland kann und muss, so die Aufforderung Brenners, seine Erfahrung mit einem langjährigen, aber erfolgreichen Prozess des Umdenkens in Bezug auf die jüdische Erfahrung auch seinen neuen Bürgern nahebringen.( ) Mehr als irgendwo an- ders umfasst (die Wertevermittlung) in Deutschland auch ein positives Verhältnis zum Judentum und die grundsätzliche Anerkennung der Existenz Israels. Verstärkte Wachsamkeit Das diesjährige Gedenken an den 9. November 1938 war vor diesem Hintergrund zwar noch nicht geprägt von tiefen Ängsten, wohl aber von verstärkter Wachsamkeit. Dennoch möchte ich mich an diesem für die Gemeinden in Deutschland so schmerzlichen Gedenktag dem zuversichtlichen Ausblick Michael Brenners anschließen: Es steht in unserer Macht ( ) ein neues Modell jüdisch-muslimischer Koexistenz aufzubauen. Wo sonst, wenn nicht in Deutschland! Eine zusätzliche Ermutigung sind die Worte der Bundeskanzlerin und Leo Baeck-Preisträgerin, Angela Merkel. Befragt zu einer möglichen Bedrohung durch den Islam in Deutschland, gab sie am 12. Oktober in einem Zeitungsinterview folgende Antwort: So etwas muss niemand befürchten. Deutschland, das ist und bleibt das Grundgesetz, die soziale Marktwirtschaft, Religions- und Meinungsfreiheit. Wir machen den zu uns kommenden Menschen vom ersten Tag an klar: Hier gelten Gesetze und Regeln des Zusammenlebens, die sie befolgen müssen. Nur so kann Deutschland für sie ein Ort des Schutzes sein. Brennende Asylunterkünfte, Pegida-Demonstrationen und Hassmails im Internet mahnen dennoch zu größter Vorsicht. Längst wird gezündelt. Der 9. November 2015 ist deshalb verbunden mit einem eindringlichen Appell an alle Juden und Nichtjuden: Lasst uns fest zusammenstehen und sämtliche der Demokratie zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die weitere Ausbreitung der gefährlichen Glut aus Vorurteilen und Aggression zu verhindern. Auch in Zeiten der Besorgnis sollen wir die positiven Kräfte nicht aus den Augen verlieren. Ich wünsche uns allen ein friedvolles Chanukka- Fest! Foto: Rafael Herlich Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 3

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5 Amtliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Dezember Jahrgang Nr תשע ו 2,50 Euro Gedenken: Der 9. November in der Westend-Synagoge Mitzwah-Day: Auch in diesem Jahr gab es viele Aktivitäten Information: Welche Folgen wird die Flüchtlingskrise für uns haben? INHALT Foto: Norbert Miguletz, Frankfurt GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Grußanzeigen zu Chanukka S. 53 Titelbild: Die Erinnerungsstätte an der Europäischen Zentralbank EDITORIAL 3 Von Prof. Dr. Salomon Korn RABBINAT 6 Blasphemie und Gewalt Von Rabbiner Julian-Chaim Soussan 46 Gebetsordnung 48 Gebetszeiten der Synagogen 49 Mitteilungen des Rabbinats GEDENKEN 9 Eröffnung der Erinnerungsstätte an der Europäischen Zentralbank 10 Der 9. November in der Paulskirche und in der Westend-Synagoge AUS DER GEMEINDE 12 Bericht des Gemeindevorstands 13 Bericht des Gemeinderats 16 Kranzniederlegung auf dem Friedhof Rat-Beil-Straße 16 Interreligiöse Feier in der Paulskirche 17 Auschwitz-Ankläger beigesetzt 17 Meine -Adresse 21 Vier Fragen an Beate Simonsohn 21 Dienstjubiläen 22 Kindergarten Westend 22 Neue Angebote für Familien 23 Kindergarten Röderbergweg 24 Isaak Emil Lichtigfeld-Schule 24 Schulnews 26 Schüler machen Zeitung 28 Mitzvah-Day 29 EmunaScheli 30 Interview mit Dr. Noga Hartmann: Ein vollständiger Bildungsweg ist unser Ziel. 32 Jugendzentrum Amichai 33 Jewish Experience 35 Altenzentrum 36 Sozialabteilung 37 Seniorenclub 38 Jüdische Volkshochschule 41 Informationsveranstaltung Flucht aus dem Nahen und Mittleren Osten NACHRICHTEN AUS DEM ZENTRALRAT 18 Leo Baeck-Preis 2015 für Volker Beck 18 Spitzengespräche mit CDU und FDP 18 Stellungnahme zu Sterbehilfe 18 Stellungnahme zu den Anschlägen in Paris INTERVIEWS 42 Prof. Dr. Daniela Birkenfeld über die Flüchtlingssituation in Frankfurt 44 Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir über die Flüchtlingssituation in Hessen AUS UNSEREN SYNAGOGEN 52 Arba Minim-Verkauf im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum 52 Neue Stühle im Kidduschraum der Westend-Synagoge JÜDISCHE KULTURWOCHEN Bilder und Berichte DIE KULTURSEITEN 58 Lesung: Keneth Bonnert Der Löwensucher 58 Kulturvorschau 59 Kulturnews 59 Jüdische Frankfurtensien 59 Gemeindemitglieder schreiben Jahre Fassbinderkontroverse 60 Bücherrubrik von Dr. Rachel Heuberger AKTUELLES 7 Einladungen zu Chanukka 47 Schiurim des Egalitären Minjan 48 Gebetszeiten der Synagoge in der Budge-Stiftung 48 Aktivitäten der Synagoge in Bad Homburg 51 Die Verstorbenen 53 Grußanzeigen zu Chanukka 62 Aus den Institutionen 70 Simches 74 Nachrichten Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 5

6 Rabbinat Foto: Rafael Herlich Julian-Chaim Soussan Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Blasphemie und Gewalt Der erste Mord der Menschheitsgeschichte wird in Folge eines Opfers für den Ewigen begangen: Kain, das erste Kind der Welt, erschlägt seinen Bruder Abel aus Neid dafür, dass G tt Abels Opfer vorzog, und G tt bestraft ihn dafür. Als in der Folge die Menschen grenzenlos grausam und gewalttätig werden, vernichtet G tt sie durch die Sintflut. Und es gereute den Ewigen, dass er den Menschen erschaffen hat auf Erden, und Er war betrübt im Herzen (Bereschit 6.6). Abraham als Vorbild Die Thora lehrt uns, dass Haschem-G tt Gewalt hasst; und dennoch erleben wir immer wieder, wie im Namen des Höchsten Menschen zu Mördern von Unschuldigen werden. Abraham wird weltweit von 13 Millionen Juden, 2,4 Milliarden Christen und 1,6 Milliarden Muslimen verehrt. Doch gerade er hat weder erobert noch zwangskonvertiert. Im Gegenteil: Er hat gegen die Ungerechtigkeit in der Welt ein vorbildhaftes Leben geführt. Er war ein Segen für die Menschheit und er wurde dafür von Nimrod, dem König von Babylonien, verfolgt. Dieser hatte seine Macht, genauso wie später die Pharaonen, daraus abgeleitet, dass es im Himmel eine Hierarchie gäbe, die auf Erden widergespiegelt werde. Sie vertraten die Auffassung, dass sie allein die Stellvertreter dieser Göttlichkeit als Herrscher seien und einen alleinigen Anspruch auf die Wahrheit haben. Andersdenkende wurden getötet, Geringere versklavt und unterdrückt. Gewalt wurde mit G tt gerechtfertigt. Abraham bewies seine Größe, indem er solche Ungerechtigkeit nicht hinnahm. Er scheute auch nicht davor zurück, G tt damit zu konfrontieren, als dieser ihm enthüllte, dass er Sodom und Gomorrah vernichten will: Fern sei es von Dir, solches zu tun, ( ) der Richter der ganzen Erde sollte nicht Gerechtigkeit tun? (Bereschit 18:25) Es ist bitter zu erleben, dass es heute wieder Menschen gibt, die sich auf Abraham berufen, aber meinen, es sei gerechtfertigt, im Namen der Religion Menschen umzubringen. Gewalt gegen Unschuldige im Namen G ttes ist kein heiliger Akt, sondern Blasphemie. In welchem Verhältnis stehen Religion und Gewalt zueinander? Es gibt die Auffassung, Religion sei die Hauptquelle von Gewalt, daher müsse man sie ab schaffen, um den Frieden in der Welt zu sichern. Dies ist faktisch falsch, denn, wie die Encyclopedia of War belegt, waren von 1800 Kriegen nur 10 Prozent religiös motiviert. Seit dem 17. Jahrhundert waren es andere Motive, die Kriege verursachten: Nationalität, Herkunft oder politische Ideologie. Sie alle dienten dazu, den Anderen als Feind zu identifizieren und eine Rechtfertigung zu liefern, Menschen zu unterdrücken oder zu töten. Der Nationalsozialismus und die stalinistische Sowjetunion sind Zeugen von Ideologien, die als Ersatz für Religionen im säkularen Selbstverständnis Gewalt rechtfertigten. Mit dem Fall der Berliner Mauer glaubte man, nun in der Postmoderne angekommen zu sein und trennende Ideologien überwunden zu haben. Der Song Imagine von John Lennon, mit seiner Utopie, dass es nichts mehr geben würde, wofür es sich lohne, zu töten oder zu sterben, schien erreicht Was können wir tun? Diese Gemeindezeitung erscheint kurz vor Chanukka. Ich schreibe diese Zeilen unter dem Eindruck der furchtbaren Ereignisse in Paris. Was also können, müssen wir tun? Befolgen wir die klassischen jüdischen Lehren. Lernen wir von Abraham, seien wir ein leuchtendes Vorbild für gerechtes Handeln und hoffen wir, dass die wahre Botschaft des Monotheismus erkannt werde, dass wir das G ttliche im Anderen erkennen lernen. Gerade zu Chanukka sollten wir uns zweierlei bewusst machen: Chanukka kommt von Chinuch, das heißt Erziehung. Die Zukunft unserer Welt liegt in der Erziehung unserer Kinder. Wir müssen jedoch nicht nur unsere Kinder zu Liebe, Barmherzigkeit und Frieden erziehen, sondern einfordern, dass dies auch für andere Religionen und Kulturen oberste Priorität wird. Die Geschichte von Chanukka lehrt uns aber auch, dass wir Juden immer schon einen Hang hatten, uns an die Mehrheitsgesellschaft anzupassen. Wenn dies aber bedeutet, dass wir unsere jüdischen Werte missachten, folgen wir den falschen Idealen der jeweiligen Zeit. Wir müssen uns auf unsere jüdischen Werte besinnen und gleichzeitig dafür Sorge tragen, dass unsere Kinder den religiösen fanatischen Hass als etwas Zerstörerisches erkennen und lernen, aufrechte und gläubige Menschen zu werden, die den wahren Frieden anstreben. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 6

7 Einladungen zu Chanukka Chanukka Sameach jna vfubj dj Sonntag, 6. Dezember 2015, bis Uhr in der Westend-Synagoge, Freiherr-vom-Stein-Str. 30 Kinderprogramm von bis Uhr Rätsel Spiel Spass Chanukkioth bauen mit Legosteinen Kerzen basteln Chanukkaplätzchen dekorieren Filmvorführung des Kindergartens Westend Lesezelt TORWANDSCHIESSen Interaktive Chanukka-Spiele Buttons herstellen Geschenke für die Kinder und Sufganioth Für die Erwachsenen: Café im Kidduschraum Ab Uhr Anzünden der 1. Kerze mit Rabbiner Julian-Chaim Soussan Überraschungssänger Singen der Kindergartenkinder Schulchor unter der Leitung von Martina Georgi am Klavier: Manfred Hoffmann Lichterzünden des hohen Chanukka Leuchters Sonntag Uhr Am Opernplatz Musik, Tanz & Geschenke für die Kinder Die Veranstaltung findet unter der Schirmherrschaft von Herrn Oberbürgermeister Peter Feldmann statt. Eintritt frei! Rabbiner Soussan und Familie, das Rabbinat und die Mitarbeiter wünschen den Mitgliedern des Vor standes und des Gemeinderates, der Direktorin der Jüdischen Gemeinde Frankfurt sowie allen Mitarbeitern, den Gabbaim der Synagogen und allen Gemeinde mitgliedern ein fröhliches Chanukka-Fest. jna vfubj Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 7

8 mouse-house Liebe Freunde, Ihr Ambulanter Krankenpflegedienst LESTA wünscht Ihnen ein fröhliches Chanukka-Fest. jna vfubj Wir bieten alle Formen der medizinischen Hilfe, sowie häusliche Pflege und hauswirtschaftliche Versorgung. Unsere Adresse: Sternstraße Frankfurt am Main Tel Mobil und Ihre Ansprechpartner Inhaber: Stanislav Levin Pflegedienstleiterin: Dina Lourie P A P E T E R I E R A U M D Ü F T E W O H N A C C E S S O I R E S Neue Adresse: Grüneburgweg Frankfurt am Main Telefon mail@mouse-house.de Mit Herz und Seele ROMAN KUPERSCHMIDT Klezmer Musik Band Spielt für Sie bei Ihren Feiern Telefon: Mobil: info@klezmer-frankfurt.de Michael Windolf Augenoptikermeister Allen Kunden, Freunden und Bekannten wünschen wir ein fröhliches Chanukka-Fest! Grüneburgweg 19 (Nähe Eschersheimer Landstraße) Frankfurt am Main Telefon: (069) CLOCK-SHOP Wir wünschen allen ein fröhliches und friedliches Chanukka-Fest. Familie Feiwel Szlomowicz Gitta, Robert mit Miriam und Ben Jaguda Simon Szlomowicz Töngesgasse Frankfurt/M Tel.: 0 69 / Fax: 0 69 / feiwelszlomowicz@aol.com Wir reparieren Uhren aller Fabrikate in unserer Werkstatt. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 8

9 Aktuelles Gedenken Ein Ort der Verstörung Foto: Rafael Herlich Am 22. November wurde die Erinnerungsstätte für die Opfer der Frankfurter Deportationen in der ehemaligen Großmarkthalle eröffnet. Die Eröffnungsfeier im Foyer der Europäischen Zentralbank Erinnerungen Eine Glaswand vor einer Rampe aus rauem Beton mit dem Zitat des Frankfurter Journalisten Alfons Paquet. Als hilfloser Beobachter schildert er die Geschehnisse in der Großmarkthalle im Jahr Die Glasplatte bildet die Außenwand des Zugangs zu einem etwa 400 m² großen Keller, in dem sich immer wieder schauderhafte Szenen abgespielt haben. Ich weiß nicht, was vor mir liegt, vielleicht ist das gut so, schrieb der Frankfurter Verleger Ernst Ludwig Oswalt Edith Erbrich, eine der letzten der 179 Überlebenden der Frankfurter Deportationen war sieben Jahre alt, als sie mit ihrer Schwester und ihrem Vater am 14. Februar 1945 diesen Keller in der Großmarkthalle betrat. Was sie danach erlebte, schilderte sie bei der Eröffnung der Gedenkstätte im Foyer der Europäischen Zentralbank (EZB). Mit Bedacht wurde der 22. November als Eröffnungstag gewählt. Das Datum markiert den 74. Jahrestag der dritten von insgesamt zehn großen Deportationen, die zwischen 1941 und 1945 mit jeweils etwa tausend Personen das Ziel Osten hatten. Nur wenige Tage vor der Befreiung Frankfurts durch US-amerikanische Truppen wurde noch ein letzter Transport nach Theresienstadt anberaumt. Dass der Marktbetrieb in der 1928 eröffneten Großmarkthalle, die die Frankfurter liebevoll Gemüsekirch nannten, weiterlief, die Menschen am helllichten Tag durch die ganze Stadt hierher getrieben wurden und keiner dagegen etwas unternahm, das verschlage einem heute noch die Sprache, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann bei der Eröffnung. Vitor Constancio, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank, bekannte, wir haben die Pflicht zu erinnern. Schon als die EZB das Gelände von der Stadt erwarb, war man sich mit der Jüdischen Gemeinde und der Stadt Frankfurt einig, hier eine Stätte der Erinnerung zu errichten. Die Kosten wurden von der Stadt mit 8,4 Millionen Euro veranschlagt, die EZB hat davon eine Million übernommen. Das Authentische des Ortes Das Mahnmal beschreibt den Weg, über den die jüdischen Frauen, Männer und Kinder aus der Stadt zur Großmarkthalle getrieben wurden, um im Keller der Markthalle auf den Abtransport in die Konzentrations- und Vernichtungslager zu warten. Oft haben Angehörige der Deportierten und Schaulustige von der Brücke aus das Geschehen beobachtet. Die Erinnerungsstätte beeindrucke durch ihre äußerste gestalterische Zurückhaltung, sagte der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Prof. Dr. Salomon Korn. Es bleibe zu wünschen, dass viele Besucher den Weg zu diesem Grab in den Lüften fänden. An das Massengrab in Kovno, wo diese dritte große Deportation vom 22. November 1941 für die 932 Männer, Frauen und Kinder endete, erinnerte Prof. Dr. Raphael Gross. Das Konzept Der Frankfurter Magistrat, die Europäische Zentralbank und die Jüdische Gemeinde hatten einen internationalen Wettbewerb ausgeschrieben und sich auf den Entwurf des Kölner Architekturbüros KatzKaiser geeinigt. Das Konzept sieht vor, die vorhandenen Spuren zu sichern, Wege und Bezüge zu markieren und den authentischen Ort des Geschehens mit Erinnerungen zu überlagern. Besonders eindrücklich sind dabei die 26 Zitate von Opfern und Zeitzeugen, die in Wegflächen, im Keller, am Stellwerk und an anderen Stellen eingeschrieben sind. Sie geben den Opfern eine Stimme und führen zugleich den Terror und die Angst eindringlich vor Augen. Ein Teil der Erinnerungsstätte, der historische Kellerraum und die Rampe, befinden sich auf dem Gelände der Zentralbank und können nur mit einer angemeldeten Führung besichtigt werden. Solche Führungen können über das Jüdische Museum ab Dezember 2015 reserviert werden. Ab Januar 2016 sind auch Workshops geplant. Der andere Teil der Erinnerungsstätte, das Stellwerk und die Gleise, sind öffentlich zugänglich. Ein QR- Code führt zum Internetauftritt des Museums und auf die kürzlich überarbeitete Website SK Die Rampe aus rauem Beton führt in das Kellergeschoss der ehemaligen Großmarkthalle. Foto: Norbert Miguletz Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 9

10 Gedenken 9. November Marc Grünbaum Peter Feldmann Prof. Dr. Raphael Gross Prof. Dr. Salomon Korn Dr. Bernadette Weyland Geschichte und Gegenwart Das diesjährige Gedenken an die sogenannte Reichspogromnacht vom 9. November 1938 stand auch im Zeichen der Sorge um die gegenwärtige Flüchtlingskrise in Europa. Die Katastrophe vor der Katastrophe In seiner Rede in der Paulskirche erinnerte Oberbürgermeister Peter Feldmann an die brennenden Synagogen, die Plünderungen und Verhaftungen, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November in Frankfurt und im gesamten damaligen Deutschen Reich stattfanden. Für die deutschen Juden sei dies eine einschneidende Zäsur gewesen. In den Tagebüchern des Dresdner Romanisten Viktor Klemperer wird dies deutlich, wenn er bereits das Jahr 1937 als den Gipfel der Trostlosigkeit beschreibt. Wie muss ihm dann erst der November 1938 vorgekommen sein, fragte Feldmann. Dass die Beziehung Adolf Hitlers zu Frankfurt eine eher verächtliche war, wenn er sie als Stadt der Juden und der Demokraten bezeichnete, darauf können die Frankfurter stolz sein. Historische Lehre Marc Grünbaum, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde, versuchte eine historische Brücke zwischen der Flucht und Vertreibung zur Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu heute zu ziehen. Er fragte, was Deutschland heute ohne Willy Brandt wäre? Der Sozialdemokrat hatte seinerzeit Zuflucht in Norwegen gefunden. Grünbaum erwähnte auch die 522 rechten Gewalttaten, die allein in diesem Jahr in Deutschland verübt wurden, und fragte, welche Ängste es seien, die zu solchen Aggressionen führten. Als Jurist mahnte er an, dass das Asylrecht keine großzügige Geste eines Politikers sei, sondern als Menschenrecht in der Genfer Flüchtlingskonvention verankert. Dennoch: Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland sei beunruhigt ob der steigenden rechten Gewalt aber auch der vorwiegend islamischen Zuwanderung. Trotzdem plädiere er dafür, die Aufnahme nicht zu verweigern, sondern den geflüchteten Menschen Schutz zu gewähren. Die Integration der Flüchtlinge sei eine große Aufgabe und Deutschland sei gut gerüstet, warum sollte uns das also nicht gelingen? Keine Analogien Der uns allen aufgetragene Kampf für die Einhaltung der Menschenrechte sollte nicht davon abhängig sein, ob man eine aktuelle Situation mit einem zurückliegenden historischen Geschehen gleichsetzen kann. Davor warnte der scheidende Leiter des Jüdischen Museums, Prof. Raphael Gross. Dieser Warnung ging eine Rekonstruktion der Geschehnisse vor dem 9. November 1938 voraus, in der Raphael Gross auf das Attentat von Herschel Grynszpan einging, Grynszpan hatte am 7. November 1938 in Paris den deutschen Botschaftsrat Ernst vom Rath erschossen. Die Nazis nahmen dieses Ereignis als Vorwand für die Reichspogromnacht vom 9. November. Verstärkte Wachsamkeit Bei der Gedenkstunde in der Westend-Synagoge erinnerte der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Prof. Dr. Salomon Korn, an die Großmarkthalle als einen Ort des Grauens und einer finalen Entwürdigung. Alle Fotos: Rafael Herlich Lernnacht im Jüdischen Museum Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 10

11 Gedenken 9. November Korn würdigte die Arbeit des Generalstaatsanwalts Fritz Bauer, der in den 60er Jahren die Auschwitzprozesse initiierte und damit maßgeblichen Anteil an der Festigung des deutschen Staates gehabt habe. Außerdem stellte er die Errungenschaften des Rechtsanwalts Thomas Walther heraus, dem es in den vergangen Jahren gelang, die ehemaligen SS-Männer John Demjanjuk und Oskar Gröning wegen Beihilfe zum tausendfachen Mord vor Gericht zu stellen. Auch Salomon Korn brachte die Ereignisse des 9. November 1938 in Verbindung mit dem Bürgerkrieg in Syrien, als er über die UN- Kommissarin Carla Del Ponte berichtete, die in unzähligen Interviews mit den dort Entrechteten die Verbrechen akribisch festhielt, um die Schuldigen später vor ein internationales Gericht zu bringen. Hat sich 1938 irgendjemand auch nur annähernd für die Entrechtung der Juden in Deutschland interessiert, um die Verantwortlichen später vor einem Gericht anzuklagen, fragte Salomon Korn. Auch er warnte vor fremdenfeindlichen Bewegungen wie Pegida, erwähnte die brennenden Asylunterkünfte und artikulierte deutlich seine Sorge wegen des steigenden Antisemitismus. Seine Ansprache schloss er mit dem eindringlichen Appell, dass die demokratischen Kräfte fest zusammenstehen mögen, um die weitere Ausbreitung von Vorurteilen und Aggression zu verhindern. Ernst und konzentriert. Die Gedenkstunde am 9. November in der Westend-Synagoge. Das Beispiel Smallbones In der Westend-Synagoge ging Peter Feldmann noch einmal konkret auf die Geschehnisse in der Nacht vom 9. auf den 10. November in Frankfurt ein: die brennenden Synagogen an der Friedberger Anlage und am Börneplatz, die Verhaftungen, Zerstörungen und Plünderungen. Es gab aber auch Ausnahmen, wie z. B. den englischen Konsul Robert Townsend Smallbones, der vielen Flüchtlingen Einreisevisas nach Großbritannien verschaffte. Ein Vergessen wird es nicht geben Die Hessische Staatssekretärin, Dr. Bernadette Weyland, konzentr ierte sich auf den 56 der hessischen Verfassung. Darin heißt es unter anderem, das Ziel der Erziehung sei es, die jungen Menschen zu sittlichen Persönlichkeiten zu bilden. Wenn wir diesem Erziehungsauftrag gerecht werden, dann wird es ein Vergessen nicht geben, versprach sie. Diesen Erziehungsauftrag aber, den müssen wir einlösen, dazu sind wir historisch verpflichtet. Eine gemeinsame Zukunft Bei der Gedenkstunde in der Budge-Stiftung brachte die stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin, Dr. Renate Wolter-Brandecker, ihre Empörung über die Pegida-Bewegung und die erstarkte rechte Szene in der Bundesrepublik zum Ausdruck. Wir müssen gemeinsam gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu Felde ziehen, um eine friedliche gemeinsame Zukunft zu sichern. Lernnacht In der Lernnacht des Jüdischen Museums standen dieses Jahr die Nürnberger Kriegsprozesse von 1945 im Vordergrund. Jochanan Shelliem, vom Deutschland Radio Kultur, stellte Zeitzeugenaussagen und historische Tondokumente vor. Der Völkerrechtler Gerd Hankel vom Hamburger Institut für Sozialforschung sprach über die Versuche, die Massenverbrechen juristisch zu ahnden. SK Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 11

12 Aus der gemeinde Gemeindeberichte Bericht des Gemeindevorstands Zur Eröffnungsfeier der European Maccabi Games 2015 in Berlin am 28. Juli hatte die Jüdische Gemeinde im Auftrag des Vorstandes einen Bus für 60 Gemeindemitglieder, die an der Feier teilnahmen, gemietet. Die Hotelkosten wurden bezuschusst. Umbauarbeiten Ab 3. August wurde mit der Neugestaltung des Pausenhofs der Eingangsstufe in der Savignystraße und des Spielplatzes des Kindergartens Westend begonnen und zum Ende der Sommerferien fertig gestellt. Ebenfalls Anfang August wurde der Umzug der Steuerabteilung und der Buchhaltung in ihr neues Domizil in der Corneliusstraße 18 vorgenommen. Danach fanden Renovierungsarbeiten im 3. und 4. Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes statt. Schulbeginn Am 7. September wurden in der Aula des Philanthropin die Zweitklässler eingeschult. Schuldezernent Benjamin Bloch nahm an der Einschulungsfeier teil. Ebenfalls im Beisein des Schuldezernenten fand am 8. September die Einschulungsfeier der Fünftklässler im Philanthropin statt und anschließend, im Festsaal des Ignatz Bubis- Gemeindezentrums, die Einschulungsfeier der Erstklässler. Wahlen 2016 In seiner ersten Sitzung nach den Sommerferien am 7. September beschloss der Vorstand die Termine für die Wahlen zum Gemeinderat Die Ausschreibung der Wahl wird am 3. Mai 2016 vorgenommen. Der Vorwahltag wird am 22. Juni von bis Uhr im Seniorenclub des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums stattfinden, der Hauptwahltag wurde auf den 3. Juli 2016 festgelegt. Die konstituierende Sitzung des neu gewählten Gemeinderats wird am 12. Juli 2016 stattfinden. Isaak Emil Lichtigfeld-Schule Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der I. E. Lichtigfeld-Schule beschloss der Vorstand, am 13. Juli 2016 im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums eine Feier auszurichten. Bestattunsgebühren Auf Vorschlag der Friedhofsverwaltung wurden zum 1. Januar 2016 die Bestattungsgebühren erhöht. Die letzte Gebührenerhöhung wurde im Jahr 2007 vorgenommen. Arba Minim-Verkauf Am 21. September fand im Foyer des Gemeindezentrums der Arba Minim-Verkauf durch das Rabbinat statt. Interreligiöse Feier Am 30. September fand in der Paulskirche im Rahmen der Festwoche zur deutschen Einheit eine multireligiöse Feier des Rats der Religionen mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten statt. Die Gemeinde war vertreten durch Vorstandsmitglied Prof. Dr. Leo Latasch und die Gemeindedirektorin Jennifer Marställer. Stadt- und Staatsvertrag Am 1. Oktober 2015 fand ein Vorgespräch des Vorstands und der Gemeindedirektorin mit Mitarbeitern des Hessischen Kultusministeriums hinsichtlich der in 2016 anstehenden Verhandlungen über den Staatsvertrag mit dem Land Hessen statt. Am 2. November sprachen Vorstand und Gemeindedirektion mit Stadtkämmerer Becker wegen der im Jahr 2016 anstehenden Verhandlungen über den Stadtvertrag. Jüdische Kulturwochen Von 11. bis 25. Oktober fanden die jüdischen Kulturwochen statt. Zum Eröffnungskonzert in der Westend-Synagoge sprach Harry Schnabel das Grußwort. Neubau Westendstraße 45 und 47 In der Vorstandssitzung vom 27. Oktober berichtete der Liegenschaftsdezernent Harry Schnabel, die Gespräche mit der Baubehörde der Stadt wegen des Abrisses und dem Neubau Westendstr. 45 und 47 stellten kein Problem dar. Auch eine Erhöhung um ein weiteres Stockwerk dürfte keine Schwierigkeiten bereiten. Mitgliederstatistik Aufgrund der abnehmenden Mitgliederzahlen beschloss der Vorstand, dass die Steuerabteilung über die vergangenen fünf Jahre eine Statistik erstellen soll, aus der hervorgeht, wie viel Austritte, Zuzüge, Geburten, Eintritte, Wegzüge und Todesfälle in der Gemeinde erfolgt sind. Als Vorlagetermin wurde Mitte Februar 2016 festgelegt. Akustik in der Westend-Synagoge Ein weiteres Thema der Vorstandssitzung war das Akustik-Problem in der Westend- Synagoge. Prof. Dr. Leo Latasch wird mit einer Firma vor Ort die Probleme erörtern und entsprechende Vorschläge unterbreiten. Gleichzeitig bemüht sich auch das Rabbinat um eine Mikrofonlösung. Ebenso haben sich Rabbiner Soussan und das religiöse Personal Maßnahmen überlegt, die den Geräuschpegel in der Westend-Synagoge senken sollen. Jom Ha Shoah-Feier Die Jom Ha Shoah-Gedenkfeier 2016 wird am Abend des 4. Mai im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums stattfinden. Die Kulturkommission der Gemeinde wird die Planung der Gedenkveranstaltung übernehmen. Informationsveranstaltung Am 29. Oktober fand im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrum eine Informationsveranstaltung Flüchtlinge aus dem Nahen und Mittleren Osten eine Herausforderung auch für die Jüdische Gemeinschaft? statt. Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Salomon Korn begrüßte die Gemeindemitglieder und die Diskussionsteilnehmer Abraham de Wolf, Günter B. Ginzel, Dr. Detlev Michaelis, Aron Schuster und Manuela Skotnik. Prof. Dr. Doron Kiesel moderierte den Abend. Jüdische Kinder- und Jugend-Filmtage Vom 4. bis zum 8. November veranstaltete das Deutsche Filminstitut im Filmmuseum Jüdische Kinder- und Jugend-Filmtage. Dezernent Marc Grünbaum und die Direktorin des Filmmuseums, Claudia Dillmann, begrüßten die Besucher. Ein besonderes Ereignis war die Premiere der Präsentation der im Jugendzentrum Amichai entstandenen Kurzfilme. Die Kindergärten Röderbergweg und Westend präsentierten die Ergebnisse aus den Laterna-Magica-Workshops. Die Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 12

13 Aus der gemeinde Gemeindeberichte Kinder- und Jugend-Filmtage endeten mit der Dokumentation Wiedersehen mit Brundibár und einem Gespräch mit Trude Simonsohn, Zeitzeugin der ersten Brundibár- Aufführung und Überlebenden des KZ Theresienstadt. Gedenken Am 6. November wurde die Gedenkstätte Rödelheimer Synagoge im Brentanopark/ Inselgäßchen eingeweiht. Die Gemeinde war vertreten durch Rabbiner Soussan und Direktorin Jennifer Marställer. Anlässlich der Gedenkstunde am 9. November lud der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main in die Paulskirche ein. Für die Jüdische Gemeinde Frankfurt sprach Vorstandsmitglied Marc Grünbaum. Bei der Gedenkstunde in der Westend-Synagoge sprachen Prof. Dr. Salomon Korn, Oberbürgermeister Peter Feldmann und Dr. Bernadette Weyland. Die Gebete wurden von Rabbiner Soussan und Kantor Rose vorgetragen. Am 13. November fand die Kranzniederlegung der Bundeswehr vor den jüdischen Soldatengräbern auf dem Alten Jüdischen Friedhof in der Rat-Beil-Straße statt. Die Jüdische Gemeinde wurde vertreten durch Vorstandsmitglied Benjamin Bloch, Direktorin Jennifer Marställer und den Friedhofsleiter Majer Szanckower. Rabbiner Soussan und Kantor Rose trugen die Gebete vor. DER VORSTAND: Prof. Dr. Salomon Korn Benjamin Bloch Marc Grünbaum Prof. Dr. Leo Latasch Harry Schnabel Bericht des Gemeinderats Umbaumaßnahmen In der Gemeinderatssitzung am 7. September 2015 präsentierte das Architekturbüro hgp die Vorplanung zur Bauvoranfrage für ein neues Schulgebäude inkl. Verwaltung auf den Grundstücken Westendstraße 45 und 47. Der geplante Neubau wird, mit einem Geschoss mehr als im Bebauungsplan vorgesehen, beantragt, sodass etwa qm Fläche entstehen würden. Das alte Gebäude soll abgerissen werden, die Abteilungen Buchhaltung und Steuerabteilung würden aus der Corneliusstraße in den Neubau zurückziehen. Für die Tiefgarage stehen zwei Varianten zur Erweiterung der Parkmöglichkeiten zur Verfügung, 35 bzw. 60 Tiefgaragenplätze. Bei 60 Plätzen müssten Ein- und Ausfahrt getrennt werden. Die Schule hätte eine Nutzungsfläche von ca qm, für die Verwaltung würde etwa qm Nutzungsfläche entstehen. Die Bauzeit würde ca. 1,5 Jahre betragen, das Gebäude wäre 2019 fertiggestellt. Angedacht wurde, eventuell ein koscheres Ladengeschäft im Erdgeschoss des Neubaus unterzubringen und die Kellerräume unter dem Bereich des jetzigen Schulhofs der Eingangsstufe und unter dem Vorgartenbereich der Häuser 45 und 47 zu erweitern. In der nichtöffentlichen Sitzung beantragte Finanzdezernent Schnabel die Freigabe von , für die Grundlagenermittlung und Vorplanung der Phasen 1 und 2 für das Bauvorhaben Westendstraße Der Gemeinderat genehmigte in offener Abstimmung einstimmig die beantragten Kosten. Wahlen 2016 In der Sitzung des Gemeinderats vom 27. Oktober 2015 teilte Frau Marställer dem Gemeinderat die Termine der im nächsten Jahr stattfindenden Wahlen zum Gemeinderat mit: Die Ausschreibung der Wahlen erfolgt zum 3. Mai 2016, der Vorwahltag wird auf den 22. Juni 2016 terminiert, der Hauptwahltag findet am 3. Juli 2016 statt. Die konstituierende Sitzung des neu gewählten Gemeinderats für die Wahlperiode 2016 bis 2020 wird für den 14. Juli 2016 anberaumt. Kindergarten Westend Marc Grünbaum, Dezernent für frühkindliche Erziehung, Jugend und junge Erwachsene, teilte dem Gemeinderat mit, dass zurzeit für eine Gruppe des Kindergartens Westend ein koscheres Frühstück zur Probe gereicht wird. Organisiert wird dies durch die Angestellten des Kindergartens. Die Lebensmittel werden über das Edeka Scheck-In-Center bezogen. Rabbinat In der nichtöffentlichen Sitzung beantragte der Finanzdezernent ,. für die Anschaffung eines Dienstfahrzeuges für das Rabbinat. Zur Information teilte Herr Schnabel mit, dass die Nutzung des Fahrzeugs als geldwerter Vorteil versteuert wird. Der Antrag wurde in offener Abstimmung durch den Gemeinderat genehmigt. Stiftungen Unter TOP 4. wurde über die Wahl eines neuen Vorstands für die Moses Jachiel Kirchheim sche Stiftung, Georgine Sarah von Rothschild sche Stiftung und Eduard und Adelheid Kann-Stiftung beraten. Dazu teilte Prof. Dr. Salomon Korn mit, dass der Vorstand der Gemeinde immer über den aktuellen Stand der Stiftungen informiert sein sollte, und schlägt daher vor, auch aus Praktikabilitätsgründen, dass sich der Vorstand der vorgenannten Stiftungen (jeweils 7 Mitglieder) aus den folgenden Personen zusammensetzen sollte: dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde: Prof. Dr. Salomon Korn, Benjamin Bloch, Marc Grünbaum, Prof. Dr. Leo Latasch, Harry Schnabel, den Gemeinderatsvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Dr. Andrei Mares und der Direktorin der Jüdischen Gemeinde Frau Jennifer Marställer. Diese Besetzung hätte auch den Vorteil, dass über die Stiftungen in den jeweiligen Vorstandssitzungen beraten werden könne. In offener Abstimmung wurde der Antrag einstimmig vom Gemeinderat angenommen. DER GEMEINDERAT Dr. Andrei Mares Vorsitzender des Gemeinderats Frau Cornelia Maimon-Levi Stellvertretende Vorsitzende des Gemeinderats Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 13

14 Aus der gemeinde Gemeindeberichte Отчет Правления По поручению Правления Еврейская община арендовала автобус для отправки 60 членов общины, участвовавших в церемонии открытия Европейской Маккабиады, проходившей в Берлине 28 июля 2015 г. Оплата гостиницы частично субсидировалась. Мероприятия по реконструкции 3 августа было начато переоборудование школьного двора на Savignystraße и детской площадки детского сада Вестэнд, которое завершилось к концу летних каникул. Также в начале августа состоялся переезд налогового отдела и бухгалтерии в новые помещения на Corneliusstraße 18. Затем были проведены ремонтные работы на 3 и 4 этажах здания администрации. Начало нового учебного года 7 сентября в актовом зале Филантропина состоялся праздник начала нового учебного года для второклассников. В нем принял участие децернент по делам школы Беньямин Блох. 8 сентября, также в присутствии децернента в Филантропине состоялся праздник начала нового учебного года для пятиклассников, а затем в Большом зале Центра общины имени Игнаца Бубиса - праздник первого дня школы для первоклассников. Выборы 2016 года 7 сентября, на своем первом заседании после школьных каникул 2015 г. Правление утвердило сроки выборов в Совет общины в 2016 г. Объявление о выборах дается до 3 мая 2016 г. Предварительный день голосования будет проходить 22 июня 2016 года с до час. в клубе сеньоров Центра общины имени Игнаца Бубиса, основной день голосования назначается на 3 июля 2016 г. Учредительное заседание новоизбранного Совета общины состоится 14 июля 2016 г. Школа имени Исаака Эмиля Лихтигфельда По случаю 50-летнего юбилея школы имени И.Е. Лихтигфельда Правление приняло решение торжественно отметить это событие 13 июля 2016 г. в Большом зале Центра общины имени Игнаца Бубиса. Плата за похороны По предложению дирекции кладбища к 1 января 2016 г. будет повышена плата за похороны. Последнее повышение цен было проведено в 2007 г. Продажа арба-миним 21 сентября в фойе Центра общины раввинат проводил продажу арба-миним. Межконфессиональный праздник 30 сентября в церкви Св. Павла в рамках фестиваля Германского единства состоялся межконфессиональный праздник, организованный Советом религий и ведомством мультикультурных дел. Община была представлена членом Правления проф. д-ром Лео Латашем и директором общины Дженнифер Марштеллер. Государственный и городской договоры 1 октября 2015 г. состоялась предварительная встреча Правления и директора общины с сотрудниками Гессенского министерства по делам религий в связи с предстоящими в 2016 г. переговорами о договоре с землей Гессен. 2 ноября состоялась встреча Правления и дирекции общины с казначеем Франкфурта Бекером в связи с предстоящими в 2016 г. переговорами о договоре с городом. Неделя еврейской культуры С 11 до 25 октября проходила Неделя еврейской культуры. На концерте по случаю открытия со словами приветствия выступил Гарри Шнабель. Новое здание Westendstr. 45 и 47 На заседании Правления 27 октября децернент по вопросам недвижимости Гарри Шнабель сообщил, что переговоры в строительном ведомстве города Франкфурта относительно сноса здания и строительства нового на Westendstr. 45 и 47 не будут представлять проблемы. Надстройка одного этажа также не доставит трудностей. Статистика членов В связи с уменьшающимся числом членов Правление приняло решение, что налоговый отдел должен составить статистику за последние пять лет, по которой можно проследить количество новых членов или выходов из общины, процент рождаемости и смертности и т.д. Данные должны быть представлены к февралю 2016 г. Акустика в синагоге Вестэнд Следующей темой заседания Правления была проблема акустики в синагоге Вестэнд. Проф. д-р Лео Латаш обсудит с фирмой проблемы на месте и внесет соответствующие предложения. Одновременно раввинат занимается вопросом установления микрофонов. Раввин Суссан и религиозный персонал обсудят, как можно снизить шумовой уровень в синагоге Вестэнд. Йом ашоа Траурное мероприятие по случаю Йом ашоа 2016 г. состоится 4 мая в Большом зале Центра общины имени Игнаца Бубиса. Комиссия общины по культуре разработает план проведения мероприятия. Информационное мероприятие «Беженцы» 29 октября в Большом зале Центра общины имени Игнаца Бубиса состоялось информационное мероприятие «Беженцы из Ближнего и Среднего Востока вызов и для еврейского сообщества?». Председатель Правления проф. д-р Корн приветствовал членов общины и участников дискуссии Абраама де Вольфа, Гюнтера Б. Гинцеля, д-ра Детлефа Михаэлиса, Арона Шустера и Мануэлу Скотник. Вечер вел проф. д-р Дорон Кизель. Фестиваль еврейского детского и юношеского кино С 4 по 8 ноября в институте кино Германии музее кино проходил фестиваль еврейских детских и юношеских фильмов. На его открытии с речью выступили децернент Марк Грюнбаум и директор музея г-жа Клаудия Дилманн. Особо следует отметить премьеру презентации короткометражных фильмов, снятых в молодежном центре «Амихай». Детские сады Редербергвег и Вестэнд представили результаты кружка «Волшебный фонарь». Фестиваль детского и юношеского фильма завершился «Новой встречей с Брун- Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 14

15 Aus der gemeinde Gemeindeberichte дибаром» - в беседе с Трудой Симонсон, очевидцем первой постановки оперы «Брундибар» («Шмель») в концлагере Терезиенштадт. Памятные мероприятия 6 ноября был открыт мемориал «Редельхаймская синагога в парке Brentano/ Inselgäßchen». Община была представлена раввином Суссаном и директором Дженнифер Марштеллер. Магистрат города Франкфурта отметил День памяти 9 ноября мероприятием в церкви Св. Павла. От имени Еврейской общины Франкфурта с речью выступил член Правления Марк Грюнбаум. На памятном собрании в синагоге Вестэнд выступили проф. д-р Саломон Корн, обер-бургомистр Петер Фельдманн и д-р Бернадетт Вайланд. Раввин Суссан и кантор Роуз прочитали молитвы. 13 ноября представители Бундесвера возложили венки на могилы еврейских солдат на Старом еврейском кладбище на Rat- Beil-Straße. Еврейская община была представлена членом Правления Беньямином Блохом, директором общины Дженнифер Марштеллер и директором кладбища Майером Шанковером. Раввин Суссан и кантор Роуз прочитали молитвы. ПРАВЛЕНИЕ: проф. д-р Саломон Корн Беньямин Блох Марк Грюнбаум проф. д-р Лео Латаш Гарри Шнабель Отчет Совета общины Мероприятия по реконструкции На заседании Совета общины 7 сентября 2015 г. архитектурное бюро «hgp» представило предварительный план проекта строительства нового здания школы и администрации на участке земли Westendstr. 45 и 47. Планируемое новое здание должно иметь на один этаж больше, чем в первоначальном плане застройки, благодаря чему возникнет дополнительная площадь в приблизительно 4000 кв.м. Старое здание должно быть снесено, бухгалтерия и налоговое отделение должны переехать из помещений на Corneliusstraße в новое здание. Имеются два варианта для расширения возможностей парковки - на 35 или 60 мест. При гараже на 60 мест следует разделить въезд и выезд. По плану школа получает помещения площадью в 2000 кв.м., а администрация ок кв.м. Время строительства предположительно продлится 1,5 года, здание должно быть сдано в 2019 году. Намечено также разместить на первом этаже нового здания магазин кошерных продуктов, а также расширить подвальные помещения на участке нынешнего школьного двора подготовительной ступени и палисадника перед домами 45 и 47. На закрытом заседании децернент по финансовым вопросам Шнабель ходатайствует о выделении на разработку общих технических решений и предварительного планирования архитекторами 1 и 2 фаз строительства на Westendstr. 45 и 47. Открытым голосованием Совет общины единогласно утверждает предлагаемые расходы. Выборы 2016 года На заседании Совета общины от 27 октября 2015 г. г-жа Марштеллер сообщила Совету общины сроки проходящих в следующем году выборов в Совет общины: объявление о выборах дается до 3 мая 2016 г., предварительный день голосования назначается на 22 июня 2016 года, основной день голосования состоится 3 июля 2016 г. Учредительное заседание новоизбранного Совета общины на срок полномочий с 2016 до 2010 гг. состоится 14 июля 2016 г. Детский сад Вестэнд Марк Грюнбаум, децернент по вопросам дошкольного воспитания и делам молодежи сообщил Совету общины, что в настоящее время одна группа детского сада Вестэнд получает на пробу кошерный завтрак. Его обеспечивают сотрудники детского сада. Продукты приобретаются в магазине Edeka Check-In-Center. Раввинат На неофициальном заседании децернент по финансовым вопросам ходатайствует о выделении для приобретения служебной машины для раввината. Г-н Шнабель информирует, что использование машины облагается налогом как де- нежный доход. Открытым голосованием Совет общины единогласно утверждает ходатайство. Фонды В 4 пункте повестки дня обсуждались выборы новых правлений фондов Моисея Йахиэля Кирххайма, Георгины Сары фон Ротшильд и Аделаиды Канн. В связи с этим проф. д-р Корн замечает, что Правление постоянно должно быть в курсе дел фондов и поэтому предлагает, в частности, по практическим соображениям, чтобы в правление выше упомянутых фондов (каждое из которых состоит из 7 членов) вошли следующие лица: Правление Еврейской общины: проф. д-р Корн, Беньямин Блох, Марк Грюнбаум, проф. д-р Латаш, Гарри Шнабель, председатель Совета общины Еврейской общины д-р Андрей Марес и директор Еврейской общины г-жа Дженнифер Марштеллер. Такой состав имеет то преимущество, что на соответствующих заседаниях Правления можно обсуждать ситуацию в фондах. Совет общины единогласно принимает данное предложение. СОВЕТ ОБЩИНЫ д-р Андрей Марес Председатель Совета общины Корнелия Маймон-Леви Заместитель председателя Совета общины Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 15

16 Aus der gemeinde Gedenken an die jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs Foto: Rafael Herlich Foto: Rafael Herlich Im Andenken an die jüdischen Frontsoldaten im Ersten Weltkrieg Foto: Rafael Herlich Im Vorfeld des diesjährigen Volkstrauertags fand am 13. November auf dem Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße eine Ehrung der im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Frontsoldaten und ihrer in der Shoah ermordeten Angehörigen und Kameraden statt. Mitglieder des Offiziersvereins Frankfurt am Main von 1867 und des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge legten an dem Mahnmal Kränze nieder. Kurt de Jong vom Vorstand der Chewra Kadischa sprach das Kaddisch- Gebet. Kantor Jonathan Rose sang das El Male Rachamim, das zuvor von Gemeinderabbiner Julian-Chaim Soussan auf Deutsch rezitiert wurde. Vorstandsmitglied Benjamin Bloch, Gemeindedirektorin Jennifer Marställer und zahlreiche Mitglieder der Jüdischen Gemeinde nahmen wie jedes Jahr an der Gedenkfeier teil. Red. Interreligiöse Feier in der Paulskirche Linkes Bild: Die Mitwirkenden der interreligiösen Erklärung Foto: Rafael Herlich Rechtes Bild: Prof. Dr. Leo Latasch Den Auftakt der Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit, die in diesem Jahr hauptsächlich in Frankfurt stattfanden, bildete eine interreligiöse Feier in der Paulskirche, an der auch die Jüdische Gemeinde Frankfurt mitwirkte. Vorstandsmitglied Prof. Dr. Leo Latasch ging in seinem Grußwort auf die Gebote zur Gastfreundschaft und zur Hilfe für Bedürftige ein, wie sie in der Thora formuliert werden, und stellte damit die Verbindung zur aktuellen Flüchtlingsproblematik her. Chasan Daniel Kempin sang zu den Texten von Izchak Luria und Rabbi Eleazar Azikri. Oberbürgermeister Peter Feldmann erinnerte an die Errungenschaften der Deutschen Einheit, betonte aber auch, wie fragil die gesellschaftlichen Verhältnisse sein können und dass wir es sind, die die Verantwortung für den Erhalt unseres demokratischen Wertesystems übernehmen müssen. In einer anschließenden gemeinsamen Erklärung verpflichteten sich die mitwirkenden religiösen Gemeinschaften zu einer friedlichen und konstruktiven Zusammenarbeit. Dazu gehörten neben der Jüdischen Gemeinde die buddhistischen, die hinduistischen, die muslimischen und die christlichen Gemeinden ebenso wie die Baha is, die Sikhs, die Mormonen und die Ahmadiyya-Gemeinden. Red. Allen Gemeindemitgliedern wünschen Vorstand und Gemeinde rat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main ein fröhliches Chanukka-Fest! Правление и Совет Еврейской общины Франкфурта-на-Майне желает всем членам общины радостного праздника Хануки! Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 16

17 Aus der gemeinde Auschwitz-Ankläger Joachim Kügler beigesetzt Foto: Rafael Herlich Eine posthume Würdigung für den Auschwitz-Ankläger Joachim Kügler Joachim Kügler war einer der drei Staatsanwälte, die der hessische Generalstaatswalt Fritz Bauer 1959 als Ankläger für den Frankfurter Auschwitzprozess beauftragt hatte. Bei der Verfolgung und Vernehmung der NS-Täter galt er als besonders unbeirrbar. Die Verhaftungen der zwei Hauptangeklagten, Richard Baer und Robert Mulka, waren sein Verdienst. Am 30. September 2015 wurde Joachim Kügler aus Gummersbach, wo er in einem Armengrab gelegen hatte, nach Frankfurt überführt und auf dem Hauptfriedhof beigesetzt. Ermöglicht hat dies der Frankfurter Immobilienentwickler Ardi Goldmann. Werner Renz vom Fritz Bauer Institut Joachim Kügler würdigte Joachim Kügler als einen engagierten Juristen, der aber aus Enttäuschung über den Ausgang des Auschwitzprozesses den Beruf des Staatsanwalts aufgab und Rechtsanwalt wurde. Harry Schnabel vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde würdigte Kügler als jemanden, der unter der Schuld und Schande seines Berufsstandes gelitten hatte. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt hat zum Andenken an Joachim Kügler in Israel einen Baum gepflanzt. Red. Machen Sie mit bei unserer Aktion Meine -Adresse Liebe Gemeindemitglieder, die Kommunikationswege im heutigen digitalen Zeitalter haben sich verändert. Mit der Aktion Meine -Adresse will die Jüdische Gemeinde Frankfurt Ihre digitale Adresse mit aufnehmen, um Sie rechtzeitig und flexibel über das Leben in der Gemeinde und das jüdische Leben in der Stadt informieren zu können. Daher bitten wir Sie, uns Ihre - Adresse zukommen zu lassen. n Senden Sie uns Ihre Daten per an: Meine. @jg-ffm.de n Besuchen Sie unsere Internetseite Hier finden Sie einen Verweis auf unsere -Aktion. Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Wir danken Ihnen jetzt schon ganz herzlich für Ihre Unterstützung und freuen uns darauf, Sie bald noch aktueller über wichtige Entwicklungen in unserer Gemeinde informieren zu können. Ihre Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main, K.d.ö.R. Wir bieten jedem die Vorsorge, die zu seinem Leben passt. Die Württembergische steht für individuelle Beratung gemeinsam mit unserem Partner Wüstenrot sind wir der Vorsorge-Spezialist rund um die Themen Absicherung, Wohneigentum, Risikoschutz und Vermögensbildung. Guter Service und schnelle Hilfe im Schadenfall sind für uns selbstverständlich. Versicherungspartner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Versicherungsbüro Bickert Telefon Telefax thilo.bickert@wuerttembergische.de Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 17

18 Nachrichten aus dem Zentralrat Leo Baeck-Preis 2015 für Volker Beck Für seine Verdienste für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland erhielt der GRÜ- NEN-Politiker Volker Beck am 4. November in Berlin den Leo Baeck-Preis des Zentralrats der Juden. Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster würdigte Becks Einsatz gegen Antisemitismus, seine Loyalität gegenüber der Jüdischen Gemeinschaft in der Beschneidungsdebatte und sein Engagement für den Staat Israel. Außenminister Frank- Walter Steinmeier ging in seiner Laudatio auf die enge Verbundenheit Becks mit dem jüdischen Volk ein. Dies sei Teil seiner politischen und persönlichen Identität. Dieser politische Einsatz sei für ihn etwas Selbstverständliches betonte Volker Beck in seiner Danksagung. Der Preis sei für ihn Ansporn und Verpflichtung zugleich. Das Preisgeld in Höhe von Euro spendet er für ein neues Projekt der Amadeu-Antonio-Stiftung und des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland, um Homosexuellenfeindlichkeit zu bekämpfen. Seit 1957 verleiht der Zentralrat den Leo Baeck-Preis an Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland eingesetzt haben. Red. Foto: Gregor Zielke V.l.n.r. Vizepräsident des Zentralrats Mark Dainow, Preisträger Volker Beck, Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster und Laudator Frank-Walter Steinmeier Spitzengespräche mit CDU und FDP Foto: Tobias Koch CDU-Präsidium trifft Zentralrat der Juden Bereits Ende Oktober traf das Präsidium des Zentralrats mit den Präsidien der CDU und der FDP zusammen. In beiden Gesprächen ging es um die aktuelle Flüchtlings- und Asylpolitik, die Bekämpfung von Antisemitismus, die Situation jüdischer Gemeinden vor Ort sowie um das Religionsverfassungsrecht. Beide Spitzengespräche fanden in freundschaftlich-offener und vertrauensvoller Atmosphäre statt. Alle Seiten waren sich darüber einig, dass die hohe Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber eine immense Herausforderung für Politik und Gesellschaft darstelle. Menschen, die vor Krieg und Gewalt flüchten, müsse Deutschland Schutz gewähren. Diejenigen aber, die kein Anrecht auf Asyl hätten, müssten in ihre Länder zurückkehren. Zur Bewältigung dieser Herausforderung sollte man gemeinsame europäische Lösungen finden und die Fluchtursachen besser bekämpfen. Deutschland müsse Flüchtlingen und Asylbewerbern von Anfang an deutlich machen, dass das Grundgesetz die Grundlage für das Zusammenleben sei. Die Vertreter des Zentralrats forderten mehr Anstrengungen im interreligiösen Dialog, um Vorurteile auf allen Seiten abzubauen. Mit Sorge sehe man den verbreiteten Antisemitismus gerade unter jungen Muslimen. Die Vertreter beider Parteien machten deutlich, dass jegliche Form von Antisemitismus entschieden bekämpft werden müsse. Das Existenzrecht Israels sei Teil der deutschen Identität. Auch die muslimischen Verbände trügen hier Verantwortung. Red. Stellungnahme zu Sterbehilfe Noch vor der Abstimmung im Bundestag hat der Zentralrat Stellung zu den vier zur Abstimmung stehenden Gesetzesentwürfen bezogen und warnte vor möglichen Folgen einer Liberalisierung der derzeit geltenden Rechtslage. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Dr. Josef Schuster, der auch Mitglied der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer ist, erklärte dazu, dass Hilfe zur Selbsttötung nicht zum Regelangebot von Ärzten oder zur normalen Dienstleistung und damit zu einer Alternative der Sterbebegleitung werden dürfe. Er forderte stattdessen einen Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung: Notwendig ist eine Hilfe beim Sterben und keine Hilfe zum Sterben. Red. Stellungnahme zu den Anschlägen in Paris Unmittelbar nach den Terroranschlägen erklärte der Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster: Die Terroranschläge in Paris erfüllen uns mit großer Trauer und Erschütterung. Weit mehr als 100 unschuldige Menschen, die einfach ihrem Feierabendvergnügen in einem Konzert, in Cafés und Restaurants nachgingen, sind ermordet worden. Hinzu kommt eine hohe Zahl an Verletzten. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ihnen gilt unser ganzes Mitgefühl! Den Verletzten wünschen wir rasche Genesung! Dieser Terroranschlag war ein Anschlag auf die Freiheit und auf die Werte unserer offenen und demokratischen Gesellschaft. Wir alle Auch der diesjährigen WIZO-Basar stand unter dem Schock der Ereignisse in Paris. sind gefordert, jetzt zusammenzustehen und diese Werte umso vehementer zu verteidigen. Red. Foto: Zuzanna Bisicky Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/14 Seite 18

19 Wir wünschen allen Betreuten, unseren Mitarbeitern sowie allen Mitgliedern der Gemeinde ein fröh liches und friedliches Chanukka-Fest! jna vfubj dj Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 19

20 Unser Leben, unser Schwung, unsere Frankfurter Sparkasse Man muss nicht immer das Rad neu erfinden, um mit Innovationen Erfolg zu haben. Manchmal genügt eine gute Idee und der richtige Finanzpartner, der mit anschiebt. Die Firmenkundenbetreuung der Frankfurter Sparkasse. Mit uns können Sie etwas bewegen. Wolfgang Momberger, Helge von Fugler Unternehmer EBIKE ADVANCED TECHNOLOGIES GMBH Kunde seit Alles koscher bei Scheck! Jetzt neu frisch gebacken: Koscher Brot und täglich frisches koscher Sushi. Rabbiner Mendel Gurewitz empfiehlt: Beste Qualität für Ihre koschere Genuss-Küche! Genießen Sie die riesige Auswahl, das koschere Topp-Sortiment, beste Qualität und Service im größten Gourmettempel Frankfurts. Entdecken Sie jetzt noch größere Auswahl in unserem koscheren Sortiment! Wir achten auf Top Qualität. Erleben Sie Quadratmeter Genuss. Zum Beispiel an der vom Feinschmecker prämierten Käsetheke, der Fischtheke oder an einer der besten Fleisch und Wursttheken Deutschlands! Verkosten Sie koschere Weine. Machen Sie Pause vom Alltag mit Pasta oder Sushi, das direkt vor Ihren Augen zubereitet wird. Wir führen hunderte koschere Artikel ganzjährig. Suchen Sie besondere Lebensmittel oder haben Sie einen Vorbestellung- oder Lieferwunsch für Feste und größere Bestellungen? Kein Problem, fragen Sie uns einfach. Infos unter: Scheck-in Center Frankfurt Ferdinand-Happ-Straße 59/ Parallelstraße der Hanauer Landstraße Frankfurt am Main Tel.: 069/ Öffnungszeiten: Mo. - Sa Uhr Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 20

21 Aus der Gemeinde Vier Fragen an... Foto: Rafael Herlich Beate Simonsohn Vier Fragen an Beate Simonsohn Alte Menschen haben keine Lobby Seit vier Jahren ist Beate Simonsohn Mitglied des Gemeinderats. Die JGZ fragte sie nach der Bilanz ihrer Arbeit. 1 Wie fällt ihre Bilanz nach vier Jahren im Gemeinderat aus? Die Gesamtbilanz dieser Legislaturperiode finde ich hervorragend. Es ist vorbildlich, wie die Frankfurter Gemeinde geführt wird und wie viel Zeit, Engagement und Herzblut allein der Vorstand in die ehrenamtliche Arbeit für die Gemeinde investiert. Mit Recht können wir sagen, dass wir die am besten geführte jüdische Gemeinde in der Bundesrepublik sind. Das Projekt Gymnasium, an dem derzeit gearbeitet wird, erfordert einen enormen finanziellen, technischen und rechtlichen Aufwand. Ich denke, die Jüdische Gemeinde Frankfurt versucht das Bestmögliche für ihre Mitglieder zu erreichen. 2 In welchen Bereichen haben Sie sich engagiert? Ich habe versucht, in dem Bereich Senioren etwas zu tun, denn die alten Menschen haben keine Lobby. Zu den Feiertagen bin ich meistens in die Synagoge im Altenzentrum oder in der Budge-Stiftung gegangen und habe anschließend das Gespräch mit den Bewohnern gesucht, mir ihre Wünsche angehört und versucht, einfach da zu sein. Auch die Entwicklung, dass nun auch jüngere Behinderte im Altenzentrum aufgenommen werden, finde ich sehr gut. Wie ich aus meinen Gesprächen erfahren habe, ist dies eine Bereicherung für beide Seiten. Auch da wird also eine gute Arbeit für die jüdische Gemeinschaft geleistet. 3 Eines Ihrer Wahlziele vor vier Jahren war, für ein besseres Verständnis zwischen Juden und Nichtjuden einzutreten. Hier versuche ich immer wieder zu vermitteln, wenn es in Diskussionen um den jüdischen Standpunkt oder um das Thema Israel geht. Oft ist es schwer, diese Standpunkte glaubhaft zu vertreten und zu sagen, dass es nicht immer so ist, wie es in der Presse dargestellt wird. Ich versuche es aber, wo auch immer es nötig ist. Oft sind es religiöse Animositäten, die den Hintergrund der Missverständnisse bilden. Hier muss man dann wirklich aufklärerisch wirken. Andererseits spielen diese Dinge in der jüngeren Generation kaum noch eine Rolle, denn die wächst ja schon von Kindheit an multikulturell auf. Freunde aus vielen Nationalitäten, Religionen und Kulturkreisen sind für diese Generation selbstverständlich. Dennoch gibt es oft Übergriffe, vor allem beim Fußball, wie wir immer wieder bei Makkabi erfahren. 4 Werden Sie bei den nächsten Gemeinderatswahlen im Juni 2016 wieder kandidieren? Nach langem Überlegen habe ich mich aus persönlichen Gründen dagegen entschieden. Die vergangenen vier Jahre waren für mich eine sehr interessante und produktive Zeit, in der ich erlebt habe, wie viel man in einem politischen Leitungsgremium einer Gemeinde, wie der in Frankfurt, bewegen und bewirken kann. Ich würde mir wün- Dienstjubiläen Auch in diesem Jahr feierten zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jüdischen Gemeinde Frankfurt ein rundes Dienstjubiläum. 10 Jahre Nurith Schönfeld-Amar, Manfred Hofmann, Irena Ferber, Mark Schleifer, Nicole Schulman 20 Jahre Alla Arinstein 25 Jahre schen, dass diese so fruchtbare Arbeit des Vorstands und des Gemeinderats in der Zukunft mehr Interesse bei den Gemeindemitgliedern findet. Die Gemeinderatssitzungen, sind ja öffentlich und geben ein lebendigeres Zeugnis über diese Arbeit, als dann die schriftlichen Berichte in der Gemeindezeitung. Das Gespräch führte Dr. Susanna Keval Die 1950 in Frankfurt geborene Beate Simonsohn ist seit 2012 Mitglied des Gemeinderats. In dieser Funktion hat sie den Vorsitz der Rechtskommission inne und ist Mitglied des Vorstandes der Pestalozzi- Stiftung und stimmberechtigtes Mitglied im Jugendhilfeausschuss der Stadt Frankfurt am Main. Neben ihren Funktionen im Gemeinderat ist sie aktiv bei Makkabi und bei der WIZO Frankfurt und engagiert sich für die Kinder- und Jugendaliyah. Dalia Wissgott-Moneta, Bella Moldawski, Mira Matkovic, Sigal Markhoff, Sally Efroni, Renata Goldberg 45 Jahre Walter Uhlmann Der Vorstand und die Gemeindedirektion danken für die lange und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 21

22 Aus der Gemeinde Kindergarten Westend Kindergarten Westend Filmemachen und Fotografieren macht Spaß. Die Kindergarten- und Hortkinder im Deutschen Filmmuseum. Ein Blick hinter die Kulissen Im Rahmen der Jüdischen Kinder- und Jugendfilmtage, die vom 4. bis zum 8. November stattfanden, besuchten wir mit dem Kindergarten und dem Hort das Deutsche Filmmuseum. Eingeladen waren wir zu zwei verschiedenen Workshops. Die großen Kinder aus den fünf Kindergartengruppen lauschten interessiert den Worten von Christine Moser zur Geschichte der Laterna Magica, einem Projektionsgerät, das schon im 17. Jahrhundert für stehende Bilder eingesetzt wurde. Über die Entstehung von Bildergeschichten, über die Funktionsweise von Daumenbüchern und wie ein Kurzfilm produziert werden kann, darüber erfuhren sie viel beim Rundgang durch das Filmmuseum. Im Anschluss daran durften die Kinder selbst filmisch aktiv werden. In den Werkräumen des Museums wurden Filmstreifen verteilt, bemalt und zusammengeklebt, sodass ein kleiner Film entstand. Im plüschrot bestuhlten Kinosaal setzten sich die Hortkinder zusammen, um verschiedene Kurzfilme zu analysieren. Die ausgesuchte fünfköpfige Kinder-Filmcrew filmte mit viel Freude und Konzentration ihre Freunde aus dem Hort, die sich als Akteure für eine Pixilation zur Verfügung gestellt hatten. Für die bewegten Bilder nutzten die jungen Schauspieler den Kinosaal als Kulisse. Die Ergebnisse aus dem Laterna Magica- Workshop des Kindergartens und des Pixilationsfilms der Hortkinder waren dann als ein elfminütiger Vorfilm zu dem Film Max Minsky und ich zu sehen. Ein interessanter Ausflug in die Filmwelt, bei dem die Kinder einen Blick hinter die Kulissen dieses beleibten Mediums werfen konnten. Elvira Güver Leitung KiTa-Bereich im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum Foto: Claudia Sebestyen Renata Goldberg Felicidades! Liebe Renata, ganz herzliche Glückwünsche zu Deinem 25-jährigen Dienstjubiläum im Kindergarten. Der Name ist Tradition wer kennt sie nicht, die Teddybärengruppe und ihre Renata und das seit 25 Jahren. Mit großem Herz, viel Humor, Inspiration und Hilfsbereitschaft für Klein und Groß. Eine, die gerne und viel lacht. So kennen und lieben wir Dich. Wir wünschen Dir weiterhin viel Energie und ganz viel Freude mit uns und den Kindern. Elvira Güver und Deine Kolleginnen aus dem Kindergarten Neue Angebote für Familien Babytreff und Elterncafé Wir freuen uns, dass wir bereits im November mit einem Babytreff und einem Elterncafé in der Jüdischen Gemeinde starten konnten. Der offene Babytreff jeden Dienstag, 9.00 bis Uhr Eingeladen sind alle Eltern mit Babys bis 18 Monate. In gemütlicher, kindgerechter Atmosphäre gibt es Gelegenheit zum Kennenlernen, zum Austausch und zu Gesprächen über unterschiedliche Themen und Fragen. Sinneslandschaften mit altersgerechten Anregungen und Lieder werden angeboten. Das Elterncafé jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat, 8.30 bis Uhr Eingeladen sind alle Eltern, deren Kinder Einrichtungen der Jüdischen Gemeinde besuchen (Krippe, Kindergarten und Eingangsstufe). Das Café bietet den Eltern eine Gelegenheit, sich kennenzulernen und auszutauschen. Themen und Vorträge, die Sie interessieren und beschäftigen, werden als Angebote folgen. Beides findet im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum statt und wird von Daphna Baum, die seit vielen Jahren in der Familienbildung tätig ist, geleitet. Weitere Kursangebote rund um das erste Jahr sind in Planung. Weitere Informationen: Daphna Baum Tel.: Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 22

23 Aus der Gemeinde Kindergarten Röderbergweg Kindergarten Bereschit Upscheren im Kindergarten Bereschit Joel besucht den Kindergarten Bereschit seit er eineinhalb Jahre alt ist. Traditionell werden im Judentum die Haare bis zum dritten Geburtstag bei Jungs nicht geschnitten. Fotos: Kindergarten Röderbergweg Das erste Übergangsritual: Upscheren im Kindergarten Röderbergweg Am 9. Oktober war es dann aber so weit. Im Rahmen einer traditionellen Zeremonie fand das Upscheren im Kindergarten Röderbergweg statt. Die Kinder und die Mitarbeiterinnen aller Gruppen versammelten sich im feierlich geschmückten Turnraum. Joels Eltern, Großeltern, Tante, Onkel und Cousine waren ebenfalls gekommen, um dabei zu sein, wenn Joel die ersten Locken abgeschnitten werden. In der Mitte des Raumes saß Joel auf einem Stuhl und war schon ganz aufgeregt. Rabbiner Julian-Chaim Soussan begrüßte die Anwesenden, erläuterte in einer kurzen liebevollen Ansprache die Bedeutung des Upscherens und schnitt Joel die erste Haarsträhne ab. Alle Erwachsenen, die Joel nahestehen, folgten ihm und markierten damit einen neuen Lebensabschnitt des kleinen Joel, denn von nun an wird das Thoralernen zu einer seiner Pflichten dazugehören. Anschließend feierten alle gemeinsam Joels großen Tag, aßen Kuchen und leckere Muffins und freuten sich, dass sie diesen besonderen Tag mit Joel miterleben durften, denn nur selten findet ein solches Fest in unserem Kindergarten statt. Jelena Mitsch Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 23

24 Aus der Gemeinde I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Eine engagierte Diskussion. V.l.n.r. Dr. Noga Hartmann, Prof. Doron Kiesel, Rabbiner Julian-Chaim Soussan, Esther Schapira, Harry Schnabel, Dr. Georg Hafner. Foto: Rafael Herlich Lichtigfeld-Schule im Dialog Unter diesem Motto luden am 12. Oktober die Leitung und der Schul - elternbeirat der Lichtigfeld-Schule zu einer Podiumsdiskussion ein. Wer sind wir und auf welche Werte beziehen wir uns? Mit diesen Fragen begann Esther Schapira vom Hessischen Rundfunk ihre Moderation. Keine einfachen Fragen, wie sich schon bald auf dem Podium herausstellen sollte. Für Rabbiner Julian-Chaim Soussan ist nicht die Frage Wie jüdisch bist Du?, sondern, Wie bist Du jüdisch? die wichtigere. Das Herzstück dabei sei das je individuelle Selbstverständnis, wie jüdisch man sich im Leben bewege. Nächstenliebe stehe für ihn dabei im Mittelpunkt. Vorstandsmitglied Harry Schnabel sieht die jüdischen Werte viel konkreter: Für ihn sind es das Einhalten von Schabbat und der Kaschrut im Sinne einer bewussten Nahrungsaufnahme und Achtung und Schutz der Familie. Die Lichtigfeld-Schule sei für ihn dafür die zentrale identitätsstiftende Institution der Jüdischen Gemeinde. Auch für Doron Kiesel ist die Lichtigfeld-Schule wichtig, weil sie einen Ort darstelle, an dem zugleich Gemeinsames und Trennendes sichtbar wird. Für den HR-Journalisten Georg Hafner hingegen ist das Thema Judentum und Israel erst Mitte der 90er Jahre überhaupt in den Blick gekommen. Es ist also zum einen die je eigene Erfahrung, aus der sich das jüdische Selbstverständnis speist. Zum anderen beginnen aber zwei grundlegende Säulen jüdischen Selbstverständnisses zu bröckeln, denn die Zahl der Überlebenden wird immer kleiner, womit die unmittelbare Beziehung zur Geschichte der Shoah allmählich verloren geht. Gleichzeitig fällt es zunehmend schwerer, Religiosität als Lebensprinzip in einer weitgehend säkularisierten Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Moralisches Dilemma Dass die aktuelle Flüchtlingskrise die Juden in Deutschland erneut auf die Frage der eigenen Identität zurückwerfen werde, darauf wies eine Zuhörerin hin. Dieses moralische Dilemma sprach Esther Schapira direkt an: Das Gebot der Nächstenliebe verpflichte zur Hilfe, gleichzeitig könne man nicht die Augen davor verschließen, dass die Flüchtlinge aus einer von Antisemitismus geprägten Umwelt hierher kämen. Ihre Frage, ob die Lichtigfeld-Schule syrische Flüchtlinge aufnehmen würde, führte zu einer lebhaften Diskussion. Dass in der Lichtigfeld-Schule die Kinder jüdisch erzogen werden, egal, welchem Glauben sie angehörten, wandte Rabbiner Soussan ein. Wollen wir damit Kinder, die von zu Hause aus muslimisch geprägt sind, in Konflikte bringen, fragte er. Auf Fragen der Sicherheit wies Harry Schnabel hin. Doron Kiesel wiederum gab zu bedenken, dass bei der Integration der Flüchtlinge eine Nachsozialisation erforderlich sein wird. Er warnte davor, hier Zeit zu verlieren, denn erst, wenn die Flüchtlinge durch ihre niederdrückenden Lebensverhältnisse frustriert werden, drohe die Gefahr, dass wir wieder, wie so oft in der Geschichte, als Sündenböcke missbraucht werden. Er schlug vor, die herausragende interkulturelle Kompetenz der Pädagogen der Lichtigfeld-Schule den Kollegen an den staatlichen Schulen zu vermitteln. SK Schulnews Ein neues Balanciergerät für die Eingangsstufe Bereits am 11. September wurden zwei neue Spielgeräte auf dem Schulhof der Eingangsstufe eingeweiht. Die Balanciergeräte, vom Team der Eingangsstufe ausgesucht, sollen die sportliche Bewegung der Schülerinnen und Schüler fördern. Die Hannelore Krempa-Stiftung, die uns bereits in der Vergangenheit in anderen Projekten unterstützte, hat die Anschaffung der Geräte mit einer großzügigen Spende ermöglicht. Seitens des Vorstands der Jüdischen Gemeinde bedankten sich Benjamin Bloch und Harry Schnabel. Marc Grünbaum, der auch Mitglied des Vorstands der Krempa-Stiftung ist und die Vorsitzende, Hannelore Krempa, freuten sich, etwas Gutes für die Eingangsstufenkinder getan zu haben. Nach einer kleinen Aufführung wurden die Balanciergeräte enthüllt und die E1-Kinder durften sie als Erste gleich ausprobieren. Herzlichen Dank an die Krempa-Stiftung und an den Vorstand der Jüdischen Gemeinde! Es war ein schöner Tag! Diana Anshell und das gesamte Team der Eingangsstufe Bewegung ist alles. Das neue Balanciergerät auf dem Schulhof der Eingangsstufe. Foto: Rafael Herlich Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 24

25 Aus der Gemeinde I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Eine Spende für die Schule Mit großer Freude nahm Schulleiterin Dr. Noga Hartmann am 18. November eine Spende entgegen, für die sie bereits eine ganz klare Bestimmung hatte. Die Thorarolle, die die Lichtigfeld-Schule 2009 ebenfalls als eine Spende erhalten hatte und die seitdem nur in einen Thoramantel gekleidet im Thoraschrank des Fachraums für Religion untergebracht ist, soll durch diese Spende endlich den entsprechenden Schmuck bekommen: Rimonim, die Thorakronen, ein Thoraschild und einen Jad, den Zeiger, der für die Thoralesung benötigt wird, um das kostbare Pergament und Schriftbild mit den Händen nicht zu verunreinigen. Dann endlich werden die Kinder die Thorarolle nutzen können, um noch vor ihrer Bar Mizwa zu lernen, wie man damit in einem Gottesdienst umgeht. Die Idee zu dieser Spende hatte Guido Kutz vom Bankhaus Sal. Oppenheim, das in Köln seinen Sitz und seit einigen Jahren auch in Frankfurt eine Dependance unterhält. Nicolas von Loeper vom Vorstand des Bankhauses übergab die Spende von 2.000, Euro und war beeindruckt vom Konzept und der Ausstattung der Schule, insbesondere aber von den ethischen Werten, die durch den Religionsunterricht den Kindern vermittelt werden. Gerade heute sei dies ganz besonders wichtig. Harry Schnabel vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde schilderte den Gästen die traditionsreiche Geschichte der Lichtigfeld- Schule und betonte die Gemeinsamkeit der Bankiers Meyer Amschel Rothschild und Salomon Oppenheim. Als Zeitgenossen verfolgten sie die gleichen Ziele, indem sie sich beide für das Wohl der Gesellschaft und für die Bildung von Kindern einsetzten. Diese Verpflichtung zu gesellschaftlichem Engagement hat sich im Kölner Bankhaus bis heute gehalten. Es gehöre zur DNA des Hauses, wie von Loeper betonte, die man spüre, sobald man das Stammhaus in Köln betritt. Mayer Amschel Rothschild legte vor über 200 Jahren den Grundstein für das heutige Philanthropin. Freuen sich über die Spende. V.l.n.r.: Jennifer Marställer, Guido Kutz, Dr. Noga Hartmann, Nicolas von Loeper und Harry Schnabel Aber nicht nur über diese Gemeinsamkeit freuten sich die Spender. Durch die Freude, die sich in den Augen der Schuldirektorin während der Führung durch die Schulräume zeigte, fühlten sie sich darin bestätigt, mit dieser Spende genau die richtige Entscheidung getroffen zu haben. SK Foto: Rafael Herlich Schulnews Einschulung 1. Klassen Die Einschulung der ersten Klassen ist jedes Jahr ein Highlight in der Lichtigfeld-Schule so auch dieses Jahr am 8. September. Nach einer kleinen Feier im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums wurden die Kin- der von ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern aufgerufen und nach einem Segensspruch von Rabbiner Soussan ging es mit der Schultüte zum ersten Mal in den Klassenraum. Ein besonderer Tag für die Kinder, ihre Eltern und Familienangehörigen, und natürlich auch für die Lehrerinnen und Lehrer. Diana Anshell L leiterin der Eingangsstufe Infoabend Eingangsstufe Haben Sie ein Kind, das bis zum fünf Jahre alt wird? Dann freuen wir uns darauf, es in der Eingangsstufe der I. E. Lichtigfeld-Schule zu begrüßen, und laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend am 27. Januar 2016 im Festsaal der Jüdischen Gemeinde ein. Bei dieser Gelegenheit können Sie die Schulräume besichtigen und unser Konzept näher kennenlernen. Aufregend: Der erste Schultag im eigenen Klassenraum. Foto: Rafael Herlich Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Diana Anshell und das Eingangsstufenteam Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 25

26 Aus der Gemeinde Schüler machen Zeitung Fast tausend Tage Philanthropin Tausend Tage im Philanthropin, das sind genau drei Schuljahre. Ich kann mich noch genau an unseren ersten Schultag erinnern, als wir mit der Schultüte durch die Gänge stolzierten und alle aufgeregt und neugierig waren. Nach zwei Jahren in der Eingangsstufe kamen wir dann in das Gebäude des Philantropin. Wir waren überwältigt von der Größe des Gebäudes, den vielen Schülern und Lehrern und es gab viel zu entdecken. In diesen drei Jahren haben wir viel unternommen: Eine Klassenfahrt nach Bad Sobernheim und eine Lesenacht, wir waren im Verkehrsgarten und besuchten Konzerte. Für mich persönlich war der erste Mitzvah-Day ein besonderer Tag. Wir haben die Stolpersteine in unserer Straße geputzt und damit der Opfer der Shoah gedacht. An diesem Tag habe ich viel gelernt und noch lange darüber nachgedacht. Schwer für uns war der Verlust unserer guten Freundin Lena, die wir bis heute sehr vermissen. In den drei Jahren ist uns das Philanthropin ans Herz gewachsen, so wie auch wir zusammengewachsen sind. Deshalb ist es sehr traurig, dass einige von uns die Schule verlassen und wir uns von unseren Lehrern verabschieden müssen. Deshalb wollen wir uns auch an dieser Stelle noch einmal bei unseren Lehrerinnen für alles, was sie für uns getan haben, bedanken. Ganz besonders Frau Dittrich- Weber, Frau Hey und Frau Klein. Ich bin mir sicher, dass wir uns in einer fernen Zukunft gern und mit einem Grinsen an diese Jahre erinnern werden. Alles Gute für die Zukunft wünscht euch Héctor Pío-Rendón Gutmann F ür unsere Philan-News haben wir neulich die Oper Frankfurt besucht und uns die Aufführung Die Königskinder angesehen. Eine Oper, die 1907 von Engelbert Humperdinck neu überarbeitet wurde. Die Handlung in drei Akten ähnelt zunächst ganz und gar einem Märchen: Eine Gänsemagd wird von einer bösen Hexe gefangen gehalten und als dann der Prinz zur Rettung eilt, scheint die Ähnlichkeit komplett. Der Prinz verliebt sich in die Gänsemagd. Doch schon bald unterscheidet sich die Geschichte immer weiter von einem Märchen, in dem am Ende alle glücklich sind: Der Prinz verlässt die Magd, weil er denkt, dass sie zu feige sei, um mit ihm fortzulaufen. Der wahre Grund aber ist, dass sie den Bann der Hexe, die zugleich ihre Ziehmutter ist, nicht brechen kann. Auch ist die weibliche Hauptfigur nicht, wie im Märchen sozial und hilfsbereit, sondern eingebildet und egoistisch. Nach vielen Verwicklungen, in denen es darum geht, in Hellastadt einen neuen König zu inthronisieren, finden die Königskinder zwar zusammen, müssen aber erkennen, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben und bringen sich gegenseitig in Liebe um. Leahs Fazit: es hat sich gelohnt, das Stück zu sehen. Ich musste mich daran gewöhnen, dass alles gesungen wurde, Leah Luwisch und Jona Sievers vor der Oper Frankfurt doch dank der Übertitel konnte ich alles gut verstehen. Für Zuschauer meines Alters war interessant, dass die Oper beides, Action und Liebe, beinhaltete. Allein das tragische Ende machte mich traurig. Besonders gut gefallen hat mir die moderne und kreative Bühnendekoration. Wer sind Die Königskinder? Jonas Fazit: Meine Lieblingsfigur in der Oper war der Spielmann. Er tat mir so leid, weil ihm im Kerker ein Bein gebrochen wurde. Die Gänsemagd dagegen fand ich nicht so gut, weil sie eingebildet war und in einem Akt sogar sang: Oh, wie bin ich schön! Toll fand ich die Kostüme. Man konnte sich richtig vorstellen, wie es damals gewesen sein muss. Die Musik war manchmal sehr aufregend mit lauten Pauken. Leah Luwisch 9. Klasse & Jona Siever 4. Klasse Schulnews 2. Platz beim Wettbewerb der Körberstiftung Individuell, wirksam, erfolgreich TÜV geprüfte Nachhilfe Frankfurt-West Alexanderstr. 29, 0 69 / Frankfurt-Mitte Eschersheimer Landstr. 94, 0 69 / Frankfurt-Ost Saalburgstr. 20, 0 69 / Zum wiederholten Mal war die Lichtigfeld-Schule beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten erfolgreich. Mit dem Buch 1. Weltkrieg gewannen wir den 2. Platz. Im Schuljahr 2014/2015 beteiligten sich die 9. Klassen an dem Geschichtswettbewerb, der jährlich von der Körberstiftung ausgerichtet wird. Sie setzten sich intensiv mit dem Thema Anders sein. Außenseiter in der Geschichte auseinander, u.a. in dem Film Drei Frauen drei Generationen. Anders sein jüdisch sein über die Lebensgeschichte von Eva Szepesi, dann in einer wissenschaftlichen Arbeit über Jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg und mit einer App über jüdische Orte in Frankfurt. Der Film und das Buch wurden im September 2015 jeweils mit einem Preis des Landes Hessen ausgezeichnet. Ihrem Film haben Noah Aron und Leroy Schwarz bereits an mehreren Schulen Frankfurts vorgestellt. Nun errangen Yael Hillebrecht, Cori Lott und Max Novikov mit ihrer Arbeit über den 1. Weltkrieg zusätzlich einen Zweiten Bundespreis. Wir gratulieren herzlich zu diesem Erfolg. Dr. Elke Maiwald Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 26

27 Aus der Gemeinde Schüler machen Zeitung Sein oder nicht sein das ist hier die Frage Das neue Schuljahr hat begonnen. Da unsere bisherigen Schulsprecher im Sommer 2015 in die Oberstufe gewechselt sind, stellten sich sieben neue Kandidatinnen für dieses Amt auf. Schulsprecher sind die Interessenvertreter der Schüler. Es ist wichtig, dass Schüler Ansprechpartner aus der Schülerschaft haben, die in Verbindung zur Schulleitung stehen. Sie leiten die SV-Sitzungen, treffen sich regelmäßig mit den Vertrauenslehrern und der Schulleitung und sind für die Aktionen und Projekte der Schülervertretung verantwortlich. Sie sind Ansprechpartner, sowohl für Schüler als auch für Lehrer, wenn es Fragen oder Probleme gibt. Bevor die Kandidatinnen den Wahlkampf starteten, mussten sie eine schriftliche Bewerbung bei den betreuenden Lehrern, Frau Brandes und Herr Kessler, abgeben. Es haben sich sieben Mädchen beworben, drei davon aus der neunten und vier aus der achten Klasse. Es ist natürlich sehr schade, dass sich in diesem Jahr kein Junge für dieses Amt beworben hat. Am Montag, dem 12. Oktober, hängten die Kandidatinnen ihre Werbeplakate in der gesamten Schule auf, einen Tag später hielten sie ihre Wahlkampfreden in der Sporthalle. In den Reden stellten sie ihre Ziele dar. Am 15. Oktober war es dann so weit: Die Wahlen fanden in der ersten großen Pause im dritten Obergeschoss statt. Vorher waren Wahlhelfer ausgesucht worden, die die Wahlzettel verteilten und die Wahl beaufsichtigten. Wählen durften alle Kinder ab der 3. Klasse. Nach der Auszählung der Wahlzettel war klar, wer im nächsten Jahr das Amt als Schulsprecher ausüben darf: Bella Endzweig (8a), Stella Taskar (9a) und Eliana Korn (9a). Ihre Ziele sind u.a.: die Erweiterung der Auswahl im Schulkiosk, die Einführung einer Schulkleidung und die Erarbeitung eines Jahrbuchs der Schule. Wir freuen uns sehr auf die neue Aufgabe! Foto: Lichtigfeld-Schule Eliana Korn und Stella Taskar (9a) Wie im richtigen Leben. Die Schul sprecherwahlen in der Lichtigfeld-Schule Schulnews Buchmesse goes Lichtigfeld Direkt von der gerade stattfindenden Buchmesse kam am 15. Oktober die Autorin Rosa Hipp in die Lichtigfeld-Schule, um ihren Erstlingsroman Die Gondel mit dem magischen Schwert vorzustellen: eine spannende Zeitreise in die Renaissance und das Ghetto von Venedig, eingebunden in eine Abenteuergeschichte für Jährige. Es war eine Premiere für beide Seiten. Die 4. bis 6. Klassen hatten ein erstes Buchmessenerlebnis und die Autorin eine erste öffentliche Vorstellung. Über 100 Kinder lauschten gespannt der sanften Stimme von Rosa Hipp. In dem anschließenden Gespräch zeigte sich, dass auch die Schülerinnen und Schüler ein großes Interesse am Selberschreiben haben. Wie findet Rosa Hipp: Die Gondel mit dem magischen Schwert. Ariella Verlag, 228 Seiten, gebunden, ab 10 Jahren 14,99 man die Themen, über die man schreibt? Wie lange dauert es, bis man ein Buch geschrieben hat, fragten sie. Nach der Diskussion war der Andrang groß; viele Kinder wollten ein für sie persönlich signiertes Buch von Rosa Hipp kaufen. Die freute sich sehr über die konzentrierte Aufmerksamkeit während der Lesung und die überaus zustimmenden Reaktionen auf ihren Roman. Verlegerin Myriam Halberstam, die der Autorin unterstützend zur Seite stand, freute sich über das positive Echo. Auch Lehrerin Mascha Vömel, die die Lesung organisierte, war begeistert und hätte gerne noch mehr Zeit nach der Lesung gehabt, um sich mit der Autorin auszutauschen. Red. Foto: Ariella Verlag Buchmesse in der Lichtigfeld-Schule: Die Verlegerin Myriam Halberstam (links) und die Autorin Rosa Hipp stellen das Buch Die Gondel mit dem magischen Schwert vor. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 27

28 Aus der Gemeinde Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Die Baumweg-Synagoge zum Strahlen bringen, die Gräber auf dem Jüdischen Friedhof säubern, Reparieren der Siddurim das waren nur drei der vielen Aktionen am diesjährigen Mitzvah-Day. Mitzvah-Day 2015 Am 15. November 2015 fand wieder der Mitzvah-Day statt, ein globaler jüdischer Aktionstag, an dem Menschen versuchen, so viele gute Taten wie möglich zu vollbringen. An der I.E. Lichtigfeld-Schule haben wir unsere Aktionen schon am 13. November 2015 begonnen. Seit 2013 ist nämlich auch Deutschland an diesem Projekt beteiligt. Und natürlich vergessen auch wir Schüler diesen wichtigen Tag nicht: Jede Klasse hatte sich eine Mitzvah ausgesucht und sie verwirklicht. Die Eingangsstufe bastelte zu dem Thema Schutz im Straßenverkehr Schulranzenanhänger, die sie verschenkte, und baute für den Tierschutz in der Stadt Futterkugeln für Vögel; außerdem backten die Kinder Kuchen, um der Polizei, den Sicherheitskräften und vielen anderen in unserer Gemeinde Danke zu sagen. Im Philanthropin bemalten Kinder der 2. Klassen Jutebeutel, um dafür zu werben, Jute statt Plastik(tüten) zu verwenden. Die 3. Klasse bastelte Geschenke für die Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte und brachte die Baumweg-Synagoge zum Strahlen. Die 4. Klassen besuchten die Jüngeren im jüdischen Kindergarten, lernten etwas über Janusz Korczak und überraschten die Senioren im Altenheim. Die Sekundarstufe fertigte Papiermülleimer für die Schule an, unterstützte einen Weihnachtskonvoi nach Rumänien, Moldawien und in die Ukraine, packte Chanukkapäckchen für israelische Kinder, schrieb Weihnachts- und Chanukkakarten an Nachbarn und Eltern, sammelte Winterkleidung für Flüchtlinge und verteilte Brötchen und Kaffee an Obdachlose. Aber auch nach dem Mitzvah-Day werden wir Gutes vollbringen: die Schule sauber halten, in einer Behinderteneinrichtung helfen, Patenschaften für Gräber ohne Angehörige auf dem jüdischen Friedhof übernehmen, Kuchen backen für Israel und vieles mehr Den Mitzvah-Day beschlossen alle Kinder der Klassen 2 bis 9 schwungvoll mit einem Lied in der Aula. Es hat Spaß gemacht, Gutes zu tun. Lisa Sara Zverinskaja und Cedric Borgers, Klasse 7a Alle Fotos: Rafael Herlich Gemeinsam Gutes tun das ist das Ziel des globalen Mitzvah-Days, an dem sich seit drei Jahren auch die Jüdischen Gemeinden in Deutschland beteiligen. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 28

29 Aus der Gemeinde I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin EmunaScheli s im Tatenrausch... Noch sind keine drei Monate vergangen und wir blicken bereits jetzt auf eine Vielzahl an Aktivitäten zurück. Bewegung in der Natur. Das ist ein Teil des Konzepts von EmunaScheli. Fotos: EmunaScheli Insgesamt sechs Wochen Ferienspiele liegen seit August hinter uns und das Highlight war zweifelsohne unsere Fahrt nach Bad Sobernheim. EmunaScheli-Insider haben in unserer Facebook Gruppe: InSight Emuna- Scheli alles mitverfolgen können und wahrscheinlich genauso viel Spaß dabei gehabt, wie wir vor Ort. Du bist noch nicht bei InSight Emuna- Scheli bei facebook? Dann aber schnell... dort kannst Du nämlich alles Wissenswerte über unsere täglichen Aktivitäten erfahren und Anteil nehmen an den Workshopaktivitäten unserer Kinder. Mitzvah-Day 2015 Dieser Tag stand bei EmunaScheli unter einem guten Stern, denn wir hatten die wunderbare Möglichkeit, dem Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt Theaterkarten zu schenken, damit Kinder in Begleitung ihrer Eltern einen Abend im Papageno-Theater verbringen konnten. Das alles unter dem Motto: Theater.Tut.Gut. Unsere EmunaScheli-Sachensammler wiederum haben unter dem Motto: Zusammen. Füreinander. einen enormen Spendenfundus eingenommen und einer Einrichtung für Flüchtlinge in Bad Homburg zukommen lassen. Vielen Dank für Euer Engagement. Weiterbildung Kurz vor Chanukka haben wir uns intensiv mit der Pädagogik von Janusz Korczak, auf dessen Theorie sich unser Konzept gründet, auseinandergesetzt und bei einem Lehrerseminar in München viele interessante Kontakte geknüpft. Mit vielen neuen Impulsen für unsere Arbeit sind wir nach Frankfurt zurückgekommen und haben uns gleich auf die Chanukkazeit eingestimmt. Chanukka Rund um Chanukka herum ist das Kulturangebot besonders ansprechend. Wir haben eine Sonderinszenierung von Cinderella in der Alten Oper besucht und dabei viele wunderbare Eindrücke gewonnen. Unsere tägliche Chanukka-Tea-Time bei Kerzenschein und Knabbereien haben wir für Euch in Momentaufnahmen bei facebook festgehalten, ebenso wie unseren monatlichen Austausch im Eltern-Café : Der nächste Termin ist übrigens am 4. Februar 2016! Elternabend Unseren großen EmunaScheli-Elternabend haben wir in diesem Jahr gemütlich bei Fingerfood und Saftbar in der Mensa im Philanthropin verbracht. Alle EmunaScheli- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren zugegen und allerlei Altes & noch mehr Neues wurde in angenehmer Atmosphäre ausgetauscht. Ein Thema war unter anderem unsere Purim-Talent-Show 2016 am 24. März in der Aula des Philanthropin. Die Plakate und Flyer sind schon im Umlauf: Wir sind schon gespannt, wer im nächsten Jahr unseren Plakattitel küren wird. Wetten werden bereits abgeschlossen, die Castings sind vorüber, die Proben laufen an und das berühmte Lampenfieber zieht bereits jetzt erste Kreise... Wir wünschen allen Freunden, Eltern und vor allem unseren kleinen und großen EmunaSchelis schöne Winterferien und Chag Chanukka Sameach! Rachel Jovic Leitung EmunaScheli Diagnosetage Wir helfen bei oo. Rechenschwäche Monat oo. Monat 20oo Lese-Rechtschreib-Schwäche Englisch-Schwäche Saalburgstraße Frankfurt-Bornheim Telefon: Was gibt es denn da Interessantes zu sehen? Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 29

30 Aus der Gemeinde Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Ein vollständiger Bildungsweg bis zum Abitur ist unser Ziel Foto: Rafael Herlich In diesem September hat Dr. Noga Hartmann als Schuldirektorin ihr zweites Schuljahr an der I. E. Lichtigfeld-Schule begonnen. Die JGZ fragte sie nach einer Zwischenbilanz.?Wie geht es Ihnen nach einem Jahr an der Lichtigfeld-Schule? Wir haben eine leistungsstarke Schule, die auf die Wünsche und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler so weit wie möglich eingeht. Der Gemeinderat, der Vorstand, die Eltern alle unterstützen die Schule, so gut sie können. Das Kollegium ist engagiert und entwickelt Eigeninitiativen, wo es nur geht. Von allen Seiten bekomme ich sehr viel Zuspruch und Unterstützung. Das ganze Paket, wie man so schön sagt, stimmt. Insofern fällt meine Bilanz mehr als positiv aus. Ich bin wegen der Schule nach Frankfurt gekommen und habe es noch keinen Tag bereut.? Was ist in Frankfurt anders als in Berlin? Die Stadt und die jüdische Gemeinde sind kleiner und übersichtlicher. Überall herrscht eine sehr positive und konstruktive Stimmung. Letztes Schuljahr habe ich den Schwerpunkt darauf gelegt, die Schule zunächst von innen kennenzulernen. Dieses Schuljahr möchte ich verstärkt die Schulleiter der anderen weiterführenden Schulen in Frankfurt kennenlernen. Das habe ich zwar in den Schulleiterkonferenzen bereits getan, will dieses Engagement aber weiter verstärken, zumal ich im letzten Schuljahr die Erfahrung gemacht habe, dass aufgrund des Platzmangels in den Gymnasien die Lichtigfeld-Schule eine wichtige Rolle in der städtischen Schullandschaft gespielt hat. Einige Schülerinnen und Schüler haben auf diese Weise den Weg in unsere Schule gefunden. Als Nächstes wollen wir die anderen Schulleiter einladen, denn sie hören viel über uns, ohne uns wirklich zu kennen.?sie sind mit dem Ziel eingestellt worden, eine gymnasiale Oberstufe in Frankfurt einzurichten. Wie weit sind die Pläne? Die Vorbereitungen mit dem Planungskomitee, den Eltern, den Vertretern der Schule und einem externen Berater, der uns vom Staatlichen Schulamt empfohlen wurde, sind abgeschlossen. Wir haben einen groben zeitlichen und finanziellen Plan. Da es sich aber um eine weitreichende finanzielle und strukturelle Entscheidung handelt, möchte der Vorstand, dass die Gemeindemitglieder hinter diesem Projekt stehen. Deshalb wurde noch eine Umfrage begonnen, auf deren Auswertung wir noch warten. Auch auf der Gemeindeversammlung im Juni hat der Vorstand bekräftigt, dass die Gemeinde die gymnasiale Oberstufe will, denn keine Oberstufe zu haben würde bedeuten, dass auch die Mittelstufe gefährdet ist. Ein vollständiger Bildungsweg bis zum Abitur ist unser Ziel. Immerhin sind wir die einzige jüdische Schule in Hessen. Wir warten also auf die positive Entscheidung und hoffen, dass sie bis zum Ende dieses Kalenderjahres fällt. Die Eltern wollen das Gymnasium und wollen so bald wie möglich die Einzelheiten dazu erfahren.?wie soll die gymnasiale Oberstufe konkret aussehen? Wir planen entsprechende geistesbzw. naturwissenschaftliche Orientierungen, damit jedes Kind auf sein späteres Studienfach gut vorbereitet ist. Dadurch, dass wir eine relativ kleine, aber sehr gut ausgestattete Schule sind, haben wir viele Vorteile gegenüber staatlichen Schulen mit oft vielen Schülern, aber wesentlich geringeren Angeboten. Jede jüdische Schule, vor allem im Deutschland der Nachkriegszeit, musste klein angefangen. In vielen Gemeinden bleiben die Schulen, auch wenn sie bereits länger etabliert sind, klein. Bei den Schulleiterkonferenzen der jüdischen Schulen im deutschsprachigen Raum erfahre ich aber immer wieder, dass es kein Nachteil sein muss, eine kleine Schule zu sein. Dabei Dr. Noga Hartmann stellt sich natürlich die Frage, inwieweit wir uns auch nichtjüdischen Schülern öffnen wollen. Bei allen Bedenken, wie auch immer berechtigt, bin ich dafür, das Projekt jetzt zu starten, denn einen idealen Zeitpunkt wird es nie geben.? Nächstes Jahr begeht die Lichtigfeld-Schule ihr 50-jähriges Bestehen. Was planen Sie? Wir sind dabei, erste Ideen zusammenzutragen. Natürlich planen wir etwas zum Thema: Fünfzig Jahre jüdische Erziehung in Frankfurt, das wir dann im Jahr 2016 dem Jubiläumsjahr, vorstellen werden.?haben Sie außer der Einführung der gymnasialen Oberstufe einen weiteren Wunsch für die Lichtigfeld-Schule? Ideen und Wünsche gibt es viele. Was ich aber an dieser Stelle zum Ausdruck bringen möchte, ist etwas anderes. Die Wärme und Unterstützung, mit der ich und meine Familie hier in Frankfurt aufgenommen wurden, war außerordentlich. Als Schuldirektorin kann ich nicht immer die gute Fee sein, die alle Wünsche erfüllen kann. Aber die Hingabe, die Kawana, der gute Wille, die ich bei meiner Arbeit tagtäglich erfahre, beeindrucken mich immer wieder. Alle ziehen hier an einem Strang und arbeiten gemeinsam an der bestmöglichen jüdischen Sache. Es ist für mich ein Privileg, daran mitwirken zu können. Das Gespräch führte Dr. Susanna Keval Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 30

31 TRANSPORTE und UMZÜGE nach ISRAEL Wir haben seit mehr als 20 Jahren Erfahrung mit der Abwicklung von TRANSPORTEN sowie speziell mit der Organisation von UMZÜGEN von Haus zu Haus von Deutschland nach Israel. Wir fahren für die Sochnut jna vfubj Sprechen Sie unverbindlich mit uns: IQ Transport GmbH Möbellogistik Einlagerungen Überseetransporte Telefon Mobil: Aufzugsservice GmbH Service/Reparatur Modernisierung Neuanlagen/Komponenten Ludwig-Erhard-Str Oberursel Telefon / Telefax / Die Geschäftsleitung der KS Aufzugsservice GmbH und ihre Mitarbeiter wünschen den Mitgliedern des Vorstands und Gemeinderates sowie allen Mitgliedern und Freunden ein fröhliches und friedliches Chanukka-Fest. Chanukka Sameach Eine sichere Geldanlage, mit hoher Rendite und voller Flexibilität? Gibt's nicht? Doch! Als Ihr Allianzfachmann berate ich Sie auch in 2016 zu diesem und vielen weiteren Themen. Eventorganisation von Bar- Bat Mitzwah, Hochzeiten, Geburtstagen sowie Firmenfeiern Künstlervermittlung Internationale Bands, Moderatoren, prominente Redner, uvm. Kontakt: Leonie Spiegel L.Spiegel@leoniespiegel.de Mobile Phone Jacob Donath Hauptvertretung der Allianz Höhestraße 13a Bad Homburg jacob.donath@allianz.de Tel Fax Besuchen Sie mich auf Facebook! Allen Patienten und Freunden wünscht ein friedliches und fröhliches Chanukka-Fest jna vfubj Ihre AP Ambulante Krankenpflege Frankfurt GmbH Sonnemannstr. 3, Frankfurt/M., oder Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 31

32 Aus der Gemeinde Jugendzentrum Amichai Die jungen Filmemacher nach getaner Arbeit im Foyer des Deutschen Filmmuseums. V.l.n.r.: Marc Grünbaum, Cornelia Maimon-Levi, Trude Simonsohn, Claudia Dillmann Jugendzentrum Amichai Das Prinzip Film Auf Initiative unseres Dezernenten Marc Grünbaum hatten wir in diesem Herbst die Möglichkeit, an den ersten Jüdischen Kinder- und Jugendfilmtagen teilzunehmen. Die Kwutza mit den älteren Jugendlichen des Jugendzentrums hat in Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut innerhalb von vier Wochen drei selbst erarbeitete vierminütige Kurzfilme gedreht. Präsentiert wurden die Ergebnisse am 4. November im Deutschen Filmmuseum. Beim ersten Treffen setzten wir uns zunächst mit dem Prinzip Film auseinander, tauschten Ideen aus und erarbeiteten drei Konzepte. Der erste Film handelt von Michael Mitsel, dem Tischentennislehrer, der seit über zwanzig Jahren unzähligen Kindern das Tischtennisspielen beigebracht hat und in unserer Jugendarbeit einen festenplatz einnimmt. Den jungen Filmemachern ist es gelungen, durch persönliche Gespräche mit Herrn Mitsel eine emotionale und interessante Lebensgeschichte filmisch umzusetzen. Beim zweiten Film lag der Schwerpunkt auf der Jüdischen Gemeinde als einer Einrichtung, die für viele Menschen eine Art zweites Zuhause darstellt. Den Jugendlichen war es wichtig, zu zeigen, welche Rolle die Jüdische Gemeinde für ihre Mitglieder spielt und wie stark sich sowohl die jungen als auch die älteren Mitglieder mit der Jüdischen Gemeinde identifizieren. Das Jugendzentrum Amichai, zu dem die Jugendlichen eine besondere persönliche Bindung haben, war das Thema des dritten Films. Hier konnte jeder seinen individuellen, emotionalen Bezug einbringen, sodass der Kurzfilm ein besonderes Maß an Authentizität ausstrahlt. Bei der Vorbereitung und bei den Dreharbeiten haben die Jugendlichen auch mitbekommen, wie es hinter die Fimkulissen zugeht, denn sie standen nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera und lernten unter professioneller Anleitung die einzelnen Schritte eines Filmdrehs. Der Schnitt durfte am Ende natürlich nicht fehlen und auch dabei erwies sich die Kwutza als besonders talentiert. Bei der Präsentation im Deutschen Filmmuseum ernteten die Filmproduktionen nicht nur viel Applaus. Marc Grünbaum bekräftigte in seinem Grußwort seine Intention, dass die jüdischen Jugendlichen stärker in die Frankfurter Stadtgesellschaft hineinwirken mögen, und die Leiterin des Filmmuseums, Claudia Dillmann, erhofft sich von dem Projekt weiterhin einen kreativen Austausch und baut auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr. Die Filmdokumentation Auf Wiedersehen mit Brundibar bildete im Rahmen des Gedenkens an die Reichspogromnacht vom 1938 den Abschluss der Kinder- und Jugendfilmtage. Im Anschluss an den Film berichtete Trude Simonsohn im Gespräch mit Cornelia Maimon-Levi über die Aufführungen der Kinderoper Brundibár im KZ Theresienstadt, wie sie sie als bereits Erwachsene erlebte und beantwortete die Fragen der Jugendlichen. Zvi Bebera Leiter des Jugendzentrums Amichai Das Jugendzentrum Amichai als zweite Heimat. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 32

33 Aus der Gemeinde Jugendzentrum Amichai Katja K. (25), Studentin Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter. Gilad Y. (18), Schüler Dream as if you ll live forever. Nick M. (18), Schüler Der Weg ist das Ziel. Ilja C. (17), Schüler Wenn du Hunger hast, iss n Snickers. Liyel B. (19), Studentin Do more of what makes you happy. Gabriel A. (16), Schüler Follow your dreams and don t let anyone stop you. Masal A. (20), Studentin Nothing is impossible. Devaney B. (17), Schülerin Be the best you can possibly be. Jacob H. (17), Schüler Wenn du deine Träume sehen willst, darfst du nicht schlafen. Alex K. (20), Student You only live once. Koren P. (17), Schüler Wenn du willst, kannst du alles schaffen. Hannah M. (17), Schülerin Lerne von gestern, lebe heute, plane für morgen. Celina S. (18), Schülerin Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu sein. Die neuen Madrichim des Jugendzentrums Amichai Jewish Experience Studenten & Junge Erwachsene Vom 18. bis zum 20. Dezember lädt Jewish Experience zum Schabbat Weekend Innovate Your Life mit dem immer wieder beeindruckenden Gastreferenten Yaakov Lehman ein. Yaakov Lehmann ist Geschäftsführer von Wisdom Tribe dem Thora- Media Unternehmen der kommenden Generation, das jüdisches Wissen für das digitale Zeitalter optimiert und vermittelt. Yaakov reist um die Welt und sammelt Weisheiten von führenden Persönlichkeiten aus der Welt der Technologie, Erziehung und Gestaltung, die er dann auf eine unterhaltsame Art an seine Zuhörer weiterträgt. Yaakov hat Weltgeschichte und Globalwissenschaften in USA und England studiert, ist Tai-Chi-Lehrer, Begründer des populären digitalen Reiseführers The Israel App und auch ein erfolgreicher Filmemacher. Seine Filmserie Cruisin With DaJus hat 2011 den Preis des Jewlicious Filmfestivals gewonnen. Junge Familien mit Kindern von 3 bis 10 Jahren Mishpacha lädt junge Familien zu einem Lernprogramm zur frühkindlichen Erziehung ein. Als eine Plattform zum Austausch über jüdische Erziehung ist Mishpacha ein Ort für die ganze Familie. Während die Eltern etwas über Erziehung aus jüdischer Sicht erfahren, entdecken die Kinder die Welt des Judentums und lernen Hebräisch auf eine vergnügliche Weise. Das Konzept basiert auf dem Einsatz aller Sinne und auf der Arbeit mit verschiedenen Materialien. Wann? jeden Sonntag, bis Uhr zwei Erlebnisstunden. Morasha Jeden Sonntag um Uhr laden wir Schüler und Studenten zu einem Programm ein, das mittlerweile in 14 deutschen Städten angeboten wird. Bei Morasha lernen junge Leute ihre jüdische Identität nah und lebendig kennen. Sie erleben, wie sie mit jüdischen Werten die sich ständig wandelnde Welt für sich selbst bereichern können. Sie können ungezwungen alle Fragen stellen und mitdiskutieren. Bei ergänzenden Freizeitveranstaltungen entstehen Freundschaften, Netzwerke und es gibt eine Menge Spaß! Infos und Anmeldung unter: www-j-exp.de und info@j-exp.de Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 33

34 Zauberhafte Sonderpreise zu Chanukka! Kostenlos anmelden im MATMID Vielfliegerclub unter Frankfurt Tel Aviv ab 199 Ihre EL AL wünscht Happy Chanukka! Gesamtpreis fu r Hin- und Ru ckflug, vorbehaltlich Verfu gbarkeit; Stand Tarif buchbar , gu ltig fu r Abflu ge , letzter Ru ckflug Weitere Informationen und Angebote auch ab Mu nchen und Berlin unter oder im Reisebu ro. Chanukka-Special Tel Aviv Winter City Break Vom 7. bis 14. Dezember 2015 buchen und zusätzlichen Chanukka-Rabatt von 70 sichern! 4 Nächte DZ/ÜF in der gewählten Hotelkategorie, inkl. Linienflug mit EL AL Israel Airlines ab/bis Frankfurt, Bonus-Couponheft mit attraktiven Ermäßigungen uvm. 2**-Hotel ab 499 p.p. 3***-Hotel ab 509 p.p. 4****-Hotel ab 519 p.p. 5*****-Hotel ab 699 p.p. Israelisches Tourismusministerium Informationen zu den Hotels auf oder Reservierung bei Superstar Holidays unter oder info@superstar.de Fröhliche Chanukka-Feiertage wünscht Superstar Holidays! JGFRA1215 Frankfurt: Tel. 069 / info@superstar.de München: Tel. 089 / superstar-muc@t-online.de Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 34

35 Aus der Gemeinde Altenzentrum Ein neuer Wohnbereich im Altenzentrum Die Jüdische Gemeinde plant im Altenzentrum in einem in sich abgeschlossenen Wohnbereich die Einrichtung eines Wohnhauses für jüngere pflegebedürftige Menschen mit Behinderung. Dieses Angebot schließt eine Lücke in der Versorgungsstruktur für hilfsbedürftige Gemeindemitglieder. Eine selbständige Einrichtung Das Wohnhaus wird innerhalb des bestehenden Wohnbereichs Tiberias geschaffen. Inzwischen leben dort sechs Bewohner, die zu der zukünftigen Zielgruppe gehören. Das Wohnhaus wird eine selbständige Einrichtung mit eigener Konzeption und eigenständiger Betriebsführung. Bis der Wohnkomplex jedoch in seinem endgültigen Zustand betriebsbereit sein wird, müssen noch einige Hürden genommen werden. Gemeinschaftsräume Für jüngere Behinderte muss es geeignete Gemeinschaftsräume geben, die ihnen die Möglichkeit zur kreativen und schöpferischen Tätigkeit bieten. Mehrere Varianten werden dafür zurzeit geprüft. Baulich ist der bestehende Wohnbereich Tiberias für diese Umnutzung sehr gut aufgestellt. Es gibt dort, wie überall im Altenzentrum nur Einzelzimmer mit eigenem Bad. Das gesamte Haus ist behindertengerecht und damit barrierefrei. Für jüngere Menschen mit Behinderung ist ein eigener Zugang Bedingung, der ebenfalls geschaffen werden kann. Aufgenommen werden können jüngere Menschen mit einer seelischen und/oder geistigen Behinderung, die eine Pflegestufe haben. Die jüngeren Bewohner, die bereits hier leben, teilen sich diesen Wohnbereich zurzeit noch mit den bisherigen älteren Heimbewohnern. Der Übergang Der Übergang ist so geplant, dass alle bisherigen Bewohner möglichst erst einmal dort bleiben können. Bis zur Inbetriebnahme muss auch sichergestellt werden, dass das geeignete Fachpersonal gefunden wird. Als Leitung muss eine Pflegefachkraft mit einer Zusatzausbildung in der psychiatrischen Krankenpflege gefunden werden. Zudem wird ein Sozialarbeiter eingestellt, der dafür Sorge trägt, dass die Bewohner am Gemeinschafts- und kulturellen Leben teilhaben können, und der Erfahrung und eine Ausbildung mitbringt, individuelle Betreuungspläne nach fachlichen Kriterien zu entwickeln. Pilotprojekt Die bisher aufgenommenen jüngeren Menschen mit einer Behinderung sind Teil eines Pilotprojektes. Die Mitarbeiter lernen in der täglichen Praxis mit ihnen, sich auf die künftigen Anforderungen einzustellen. Für das Jahr 2016 werden alle Mitarbeiter, die in diesem Projekt arbeiten, an einer speziellen Weiterbildung teilnehmen. Die jüngeren Behinderten erfordern Aufmerksamkeit und ein hohes Maß an professioneller Qualifikation, was für die gesamte Einrichtung eine positive Herausforderung und ein sehr fruchtbares Lernfeld sein wird. Zunächst wird die Herrichtung des notwendigen Gemeinschaftsraumes verwirklicht, danach kann die Betriebserlaubnis beantragt und die Einrichtung ihrer Bestimmung übergeben werden. Das Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde wünscht allen Bewohnerinnen und Bewohnern, den Familienangehörigen und allen Unterstützern des Hauses ein fröhliches Chanukkafest. Prof. Dr. Esther Weitzel-Polzer Spiel und Freude der Mitzvah-Day im Altenzentrum Es ist inzwischen eine beliebte Tradition, dass die Schulkinder am Freitag vor Schabbat die Seniorinnen und Senioren im Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde besuchen. Was liegt da näher, als am Mitzvah-Day diesen Besuch noch ein wenig zu erweitern? Das nahm sich die Klasse 4c vor und brachte den Bewohnern allerlei Spiele und Überraschungen mit, die sie ihnen in den Gemeinschaftsräumen der Wohnbereiche überreichte. Ein schöner Freitagvormittag für alle: für die Senioren eine willkommene Abwechslung, für die Kinder die Erkenntnis, wie schön es sein kann, etwas Gutes zu tun und Freude zu schenken. Red. Freude schenken und etwas Gutes tun das ist das Ziel des weltweiten Mitzvah-Day. Fotos: Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 35

36 Aus der Gemeinde Sozialabteilung Auf jüdischen Spuren in Bad Homburg Am 4. November ging es mit über hundert Seniorinnen und Senioren zu unserem traditionellen Ausflug. Fotos: Sozialabteilung Oben: Bei Kerzenlicht und Musik haben es sich die Senioren in Bad Homburg gut gehen lassen. Mitte: Ein herrlicher Ausblick von der Terasse des Bad Homburger Schlosses Unten: Ein Spaziergang durch die Bad Homburger Innenstadt Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 36 Die erste Station galt dem Bad Homburger Schloss, das uns ein Gesamtpaket mit Schlossführung am Morgen und Kaffee und Kuchen bei Kerzenschein am Nachmittag anbot. Doch bis zum Kaffee hatten wir noch einiges vor. Schlossführung Nach der Schlossführung unternahmen wir einen Spaziergang zu Spuren der jüdischen Geschichte Bad Homburgs. Wir besichtigten das Mahnmal für die Opfer der Shoah. Weiter ging es zu der Erlöserkirche, die ganz im Stil der 1907 erbauten und im Novemberpogrom von 1938 zerstörten Frankfurter Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft, an der Friedberger Anlage, gestaltet ist. Die Erlöserkirche wurde ein Jahr nach der Frankfurter Synagoge, ebenfalls im byzantinischen Stil erbaut. Gabriela Schlick-Bamberger, Kunsthistorikerin und Leiterin der Religionsschule Jeschurun, hat uns auf die wichtigsten Details aufmerksam gemacht. Im Kirchengestühl sitzend, konnten wir uns das Innere der zerstörten Frankfurter Synagoge vorstellen. Ein rührender und erhebender Moment. Samuel Josef Agnon Wir waren spät in der Zeit, deshalb konnten wir den Spuren des Schriftstellers Samuel J. Agnon nicht weiter nachgehen. Doch erklärte sich die langjährige Leiterin des jüdischen Kindergartens, Esther Ellrodt-Freiman bereit, später über Agnon und seine Zeit in Bad Homburg zu berichten. Nach einem Spaziergang in der Innenstadt kamen wir zurück zum Schloss, wo in einem herrlichen, mit Kerzen beleuchteten Festsaal bereits Roman Kuperschmidt mit seiner Band auf uns wartete, um uns mit seiner schönen Musik zum Singen und Tanzen zu bringen. Und während die Ausflügler ihren Kaffee und den köstliche Kuchen genossen, lauschten sie interessiert dem Vortrag von Esther Ellrodt-Freiman über Samuel J. Agnon. Musik und Tanz Die herbstlichen Bäume leuchteten in der Abendsonne und wir konnten beobachten, wie die Veranstalterin des Café- und Kuchenevents in der Lobby mit ihrem Personal zu den Klängen von Roman Kuperschmidt und seiner Band zu tanzen begann. So ansteckend war die allgemeine Freude durch die Musik. Das Team im Schloss, bei dem wir uns zum Schluss herzlich bedankten, hat sich viel Mühe für unsere große und sehr lebendige Gruppe gegeben. Die Bewirtung war köstlich, die Dekoration einmalig schön und wir waren ganz beglückt darüber, dass ihnen unsere Musik so gut gefallen hat und wir unseren Spaß mit ihnen teilen konnten. Am späten Nachmittag wanderten dann auch hundert zufriedene und glückliche Ausflugsteilnehmer zurück zu den Bussen, die uns nach Frankfurt brachten. Alle haben immer wieder ihre Zufriedenheit über diese glücklichen Stunden ausgedrückt. Und das ist für uns, die wir diese Ausflüge organisieren, immer der größte Dank: glückliche und zufriedene Menschen um uns zu haben. Dalia Wissgott-Moneta Leiterin der Sozialabteilung Foto: Jüdische Gemeinde Bad Homburg Jüdische Spuren in Bad Homburg

37 Aus der Gemeinde Seniorenclub Fotos: Inna Dvorzhak Vergnügt ins neue Jahr. Alljährlich lädt der Seniorenclub zu Rosch Haschana seine Mitglieder zu einem Grillfest ein. Grillfest zu Rosch Haschana Yoga mit Dina Zuta Jede Woche bieten wir im Seniorenclub einen Yoga-Kurs mit Dina Zuta an. Donnerstag, bis Uhr Zu Beginn des neuen jüdischen Jahres lud der Seniorenclub zum traditionellen Grillfest ein. Die Musikgruppe Beseder aus der Jüdischen Gemeinde Koblenz hatte unter der Leitung von Abram Abayev für uns ein wunderschönes Unterhaltungsprogramm vorbereitet, darunter bekannte Lieder auf Jiddisch, Deutsch und Russisch. Das Publikum war begeistert. Nach dem ersten Teil des Konzerts wurde das Grillbuffet eröffnet. Es gab wie immer lecker gegrillte koschere Cevapcici, Putensteaks, liebevoll angerichtete Salate, frisches Obst und Gemüse und natür- lich auch die eine oder andere Flasche Bier. Nach dem Essen spielte die Musikgruppe wieder auf und ermunterte unsere Senioren und Seniorinnen zum Tanzen. Vergnügt und in guter Stimmung ging der Nachmittag zu Ende. Auf diesem Weg von ganzem Herzen herzlichen Dank an alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Gelingen dieser schönen Feier beigetragen haben. Inna Dvorzhak Seniorenclubleiterin Kosten 5, Euro Zu einer Schnupperstunde sind Sie herzlich eingeladen Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 37

38 aus der Gemeinde Jüdische Volkshochschule Jüdische Volkshochschule Liebe Freundinnen und Freunde der Jüdischen Volkshochschule, V.l.n.r.: Marat Dickermann, Stephan Breith, Prof. Eike Wernhard, Vorsitzender von Musica Judaica und Roberto Fabian Musikalischer Geist aus jüdischem Kosmos Marat Dickermann an der Violine und Stephan Breith am Violoncello gelang es schon mit den ersten Tönen ihres ausgeklügelten Konzerts Musikalischer Geist aus jüdischem Kosmos a due for two à deux ein musikalisch versiertes Publikum in den Bann zu ziehen. Es war eindrucksvoll zu erleben, wie beide Musiker mit ihrer filigranen Technik und Genauigkeit die Werke vergessener jüdischer Künstler vorgetragen haben. Darunter die Kompositionen von Ervin Schulhoff, der wie viele andere jüdische Künstler Opfer des NS-Regimes wurde und dessen Werk nach 1945 lange in Vergessenheit geriet. Marat Dickermann und Stephan Breith setzten sich seit vielen Jahren dafür ein, einst verdrängte und verfemte Musik aufzuführen und dadurch wieder zum Leben zu erwecken. Ihr Konzertprogramm vereinte mehrere musikhistorische Blickwinkel: So verwies ihr Beitrag zu den Brüdern Ganz auf die typische Assimilation jüdischer Musiker des 19. Jahrhunderts und Ervin Schulhoffs Duo aus dem Jahr 1925 auf die multikulturelle Inspirationskraft der musikalischen Moderne. Persönliche künstlerische Bezüge wurden durch Hanns Eislers Kompositionen aufgegriffen, der seinerseits sein Duo für Violine und Violoncello Rudolf Kolisch und Joachim Stutschewsky gewidmet hatte. Möglich wurde das Konzert durch eine erstmalige Kooperation zwischen Jüdischer Volkshochschule und dem Verein Musica Judaica, der sich zum Ziel setzt, verfolgte Musik durch Konzerte, Einspielungen und Vorträge einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dabei ist es sein besonderer Verdienst, selten oder nie gespielte Werke jüdischer Komponisten wiederzuentdecken. Comedian Harmonists An vergessene Musiker erinnerte auch die Veranstaltung Harry Frommermann und die Comedian Harmonists mit unseren Gemeindemitgliedern Esther Ellrodt-Freimann und Sofia Moev. Wer kennt nicht, den Gassenhauer der zwanziger Jahre Veronika der Lenz ist da, Wochenend und Sonnenschein oder Mein kleiner grüner Kaktus? Esther Ellrodt-Freimann erinnerte in ihrem Vortrag an dieses außergewöhnliche Männersextett, das bis November 1933 einen grandiosen Aufstieg als A Capella-Formation in ganz Europa erlebte. Ausgerechnet 1933 hatte die musikalische Karriere der Comedian Harmonists mit 150 Konzerten ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht! Da jedoch drei der sechs Mitglieder der Comedians (Collin, Frommermann und Cycowski) jüdischer Herkunft waren, kam es ab dem 1. Mai 1934 zum Auftrittsverbot. Anders als vielen anderen in Deutschland verbliebenen Juden gelang es Collin, Frommermann und Cycowski, noch rechtzeitig zu emigrieren. Alle sechs Mitglieder der Comedian Harmonists überlebten die NS-Zeit, traten aber nicht mehr gemeinsam auf erhielten sie postum den Musikpreis Echo für ihr Lebenswerk. Die Konzertpianistin Sofia Moev spielte zur großen Freude eines nostalgisch gestimmten Publikums die bekanntesten Melodien, darunter Ein Freund, ein guter Freund und Schöne Isabella aus Kastilien. Vorschau Im Frühjahrssemester 2016 werden die Queen of Klezmer, Irith Gabriely, mit ihrem aktuellen musikalischen Programm Weltreligionen im musikalischen Trialog und ihren musikalischen Mitstreitern Hans-Joachim Dumeier (Orgel) und Abuseyf Kinik (Sass und Percussion) zu uns kommen. Musikalisch und literarisch wird es bei der geplanten Szenischen Lesung Ich war die große jüdische Hoffnung Das Schicksal der Hochspringerin Gretel Bergmann im Jahr der Olympiade 1936 zugehen. Franziska Junge vom Schauspiel Frankfurt wird in Auszügen aus der bedeutungsvollen Autobiografie der jüdischen Sportlerin lesen. Zum Gelingen dieser Szenischen Lesung wird maßgeblich Samuel Weinberger beitragen. Darüber hinaus bieten wir im kommenden Frühjahrssemester Veranstaltungen zu weiteren interessanten literarischen, philosophischen, psychologischen und historisch-aktuellen Themen, um damit einem breiten Publikum die Grundgedanken des Judentums näher zu bringen und so zum interreligiösen und interkulturellen Dialog beizutragen. Nähere Informationen entnehmen Sie dem Plakat auf der nebenliegenden Seite. Roberto Fabian Leiter der Jüdischen Volkshochschule V.l.n.r: Sofia Moev, Esther Ellrodt-Freimann und Roberto Fabian Fotos: Rafael Herlich Die Jüdische Volkshochschule Frankfurt am Main sucht zum nächst möglichen Zeitpunkt eine/n Iwrith-Lehrerin/Iwrith-Lehrer Nähere Informationen bei Frau Sabina Shkolnik. Tel oder jvhs@aol.com Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 38

39 Jüdische Volkshochschule Frankfurt am Main Programm Frühjahr 2016 Konzert WELTRELIGIONEN IM MUSIKALISCHEN TRIALOG Irith Gabriely (Klarinette), Joachim Dumeier (Orgel) und Abuseyf Kinik (Sass und Percussion) Eine Kooperationsveranstaltung mit der Stadt Neu-Isenburg und der Gedenkstätte Bertha Pappenheim Szenische Lesung ICH WAR die GROSSE jüdische HOffNUNG Das Schicksal der Hochspringerin Gretel Bergmann im Jahr der Olympiade 1936 mit Franziska Junge vom Schauspiel Frankfurt Organisation: Samuel Weinberger In Kooperation mit der Jüdischen Volkshochschule Zur Vielfalt jüdischer Kultur in Literatur, Ökonomie und Geschichte Aus Anlass des 100. Todestag von Scholem Alejchem Leben und Werk des großen Humoristen und Satirikers SCHOLEM ALEjCHEM (2. März Mai 1916) Studienabend (Lesung und Gespräch) mit Esther Alexander-Ihme SCHOLEM ALEJCHEMS SCHIR-HA-SCHIRIM Lesung mit Petra Kunik jüdischer HUMOR UNTER der LUpE mit Petra Kunik Eine Kooperationsveranstaltung mit der Stadt Neu-Isenburg und der Gedenkstätte Bertha Pappenheim KRIMINALfäLLE AUS dem jüdischen prag Seminar mit Dr. Thomas Regehly Aus Anlass des 80. Todestag von Bertha Pappenheim STARKE GEfüHLE. BEzIEHUNGEN, BEzIEHUNGSKRISEN. Die psychologischen Komponenten und ihre Verarbeitung im literarischen Werk von Zeruya Shalev Seminar mit Rodika Mandel BERTHA pappenheim Lesung und Vortrag mit Esther Ellrodt-Freiman Eine Kooperationsveranstaltung mit der Stadt Neu-Isenburg und der Gedenkstätte Bertha Pappenheim VORTRAG zur AUSSTELLUNG der DISPLACED PERSONS IN NEU-ISENBURG Vortrag mit Majer Szanckower Eine Kooperationsveranstaltung mit der Stadt Neu-Isenburg und der Gedenkstätte Bertha Pappenheim Religiöses im Judentum aus verschiedenen Perspektiven betrachtet zwischen IdENTITäTSWAHRUNG UNd ASSIMILATION Vortrag Prof. Dr. Hanna Liss GROSSE GESTALTEN der jüdischen BIBEL Elijahu der Prophet Mann von Zorn und Liebe Raschi Der große Erklärer der jüdischen Quellen Hiob Eine andere Liebe Vortragsreihe mit der jüdischen Theologin Prof. h.c. Dr. h.c. Ruth Lapide MIT GOTT REdEN? Eine jüdische und eine christliche Perspektive Studienabend mit Dr. Kornelia Siedlaczek /Roberto Fabian VIEL HABE ICH VON MEINEN LEHRERN GELERNT UNd NOCH MEHR VON MEINEN SCHüLERN Wegweisungen eines Rabbis Vortrag und Gespräch mit Rabbiner Shlomo Raskin Sprachkurse HEBRäISCH Iwrith I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII, Konversation jiddisch eine Einführung in Sprache und Kultur Judentum ganz praktisch erleben KOSCHERE KÜCHE REzEpTE für die feiertage Kochkurs ISRAELISCHE, jiddische UNd CHASSIdISCHE TäNzE Tanzkurs Kontroverses IST ISRAEL WIRKLICH AN ALLEM SCHULd? Über die Ambivalenz der deutsch-israelischen Beziehungen Studienabend mit Roberto Fabian TRäGE deutsche, REGE juden? Götz Alys Überlegungen Über Gleichheit, Neid und Rassenhass Studienabend mit Roberto Fabian Führungen und Exkursionen DIE WESTEND-SYNAGOGE AUf den SpUREN VON STIfTERN UNd MäzENEN Der Jüdische Friedhof an der Rat-Beil-Straße STAdTSpAzIERGANG durch das Ostend mit einem Besuch der Gedenkstätte an der ehemaligen Großmarkthalle jetzt EZB AUf den SpUREN jüdischen LEBENS Exkursion nach Erfurt BEERdIGUNGSBRäUCHE IM judenttum mit einem Rundgang über den Friedhof an der Eckenheimer Landstraße Frühjahrssemester 2016: vom 21. Februar 2016 (Montag) bis 15. Juli 2016 (Freitag) Anmeldung: 25. Januar bis 05. Februar 2016, Mo. und Mi.: Uhr und Uhr, Di., Do. und Fr. : Uhr, die Anmeldung erfolgt in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Sekretariat der JVHS, Verwaltungsgebäude (IV. Stock), Westendstraße. 43, Tel. 069 / oder 069 / ; Fax: 069 / ; und und Bildung Jüdische Volkshochschule FrankFurt am main Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 39

40 jna vfubj wünschen Eva Szepesi Judith Wurman-Szepesi Anita, Ernst, Celina und Leroy Schwarz Meisterbetrieb Inhaberin Anita Schwarz Eschersheimer Landstraße Frankfurt/Main Telefon 0 69 / Neuanfertigung Reparatur Umarbeitung Aufbewahrung Spezialreinigung Die JÜDISCHE GEMEINDE DÜSSELDORF ist eine außerordentlich lebendige, orthodox geführte Einheitsgemeinde und hat zurzeit ca Mitglieder. Wir suchen zum baldmöglichen Eintritt einen deutschsprachigen Rabbiner als Gemeinderabbiner und Leiter des Rabbinats SCHWANEN-APOTHEKE Allen unseren Kunden, Freunden und Bekannten wünschen wir ein frohes Chanukka-Fest jna vfubj Vesna G.-Rönsch Sandweg Frankfurt am Main Telefon 069/ Telefax 069/ roensch@schwanen-apotheke-ffm.de Die JÜDISCHE GEMEINDE DÜSSELDORF bietet ein interessantes Arbeitsfeld in einem professionellen Kollegium. Unsere Institutionen wie z. B. Kindertagesstätte, Yitzhak-Rabin-Schule (Grundschule), demnächst auch ein Jüdisches Gymnasium, Jugendzentrum, Kulturakademie stehen unseren Mitarbeitern sowie deren Angehörigen zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre aussagefähige Bewerbung unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung, die Sie bitte an folgende Adresse senden: Vorstand der JÜDISCHEN GEMEINDE DÜSSELDORF Postfach Düsseldorf Große Bockenheimer Str. 29 (Freßgass ) Frankfurt Tel. 069 / Fax 069 / info@pharmacie-raphael.de Kostenfreie Lieferung im Stadtgebiet Frankfurt Мы рады Вас обслужить на русском языке. jna vfubj wünscht Familie Gabor Perl SPITZWEG Bahnstr. 102 APOTHEKE Langen Röntgenstr Langen Der schnellste Weg zu uns Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 40

41 Aus der Gemeinde Informationsveranstaltung Foto: Rafael Herlich Konzentriert hörte das Publikum den Ausführungen der Fachexperten zu. V.l.n.r.: Abraham de Wolf, Günther Ginzel, Prof. Dr. Doron Kiesel, Manuela Skotnik, Dr. Detlef Michaelis und Aron Schuster Die Jüdische Gemeinde als Seismograf Am 29. Oktober lud die Jüdische Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung ein, bei der die Mitglieder die Möglichkeit hatten, sich ein Bild über die aktuelle Flüchtlingskrise und deren mögliche Auswirkungen auf die Jüdische Gemeinschaft in Deutschland zu machen Schon in seiner Begrüßung im gut besetzten Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums wies der Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. Salomon Korn, auf das Problem hin, das die Jüdische Gemeinschaft vor allem beunruhigt: Wird es möglich sein, die in ihren Heimatländern vielfach antijüdisch und antiisraelisch indoktrinierten Flüchtlinge in unser westliches und demokratisches Wertesystem zu integrieren? Unter der kenntnisreichen Moderation von Prof. Dr. Doron Kiesel wies der Jurist Abraham de Wolf zunächst auf den Satz im 2. Buch Moses hin, Auch ihr wart Fremde in Ägypten und auf das biblische Gebot der Zedaka. Trotzdem sei die Besorgnis in der jüdischen Gemeinschaft verständlich, denn, obwohl die Menschen vor der eigenen Kultur fliehen, bringen sie sie auch gleichzeitig mit. Dass die Flüchtlingskrise die Bundesrepublik nachhaltig verändern werde, davon ist er überzeugt: Die Wirtschafts-, die Bildungs- und die Integrationspolitik stehen vor großen Herausforderungen. Den Flüchtlingen freundlich begegnen Auf die Entsolidarisierung in der arabischen Welt wies der Kölner Publizist Günther Ginzel hin. Kaum eine Moschee öffne ihre Türen, sagte er, auch viele reiche arabische Staaten verweigerten jegliche Hilfe. Der Islam kämpfe gegen sich selber. Auch Ginzel sieht Probleme, die kulturell auf uns zukommen werden, wir dürften uns aber nicht von Ängsten dominieren lassen, sondern sollten das Positive sehen. Diese Meinung vertrat auch Dr. Detlef Michaelis von der Jüdischen Psychotherapeutischen Beratungsstelle. Er sprach von der Ambivalenz zwischen Empathie und Angst als den vorherrschenden Gefühlen, denen er begegne. Vorurteile können aber nur durch persönliche Begegnung abgebaut werden. Als eine türkische Klientin erfuhr, dass sie in einer jüdischen Beratungsstelle behandelt werde, berichtete er, wollte sie zunächst gehen. Er aber habe sich ihren Problemen zugewandt, anstatt mit ihr politisch zu argumentieren. Inzwischen sei die ehemalige Klientin Mitarbeiterin der Beratungsstelle geworden. Auch Aron Schuster, stellvertretender Leiter der ZWST, berichtete von persönlichen Begegnungen zwischen russischsprachigen Beratern der ZWST und syrischen Flüchtlingen, die ebenfalls Russisch sprachen. Hauptsache, man konnte sich verständigen, so Schuster. Religion spielte dabei keine Rolle. Politische Bildung fördern Die Zentralwohlfahrtsstelle habe umfassende Erfahrungen mit der russischen Zuwanderung gesammelt, sagte er. Die Frage, die sich ihm angesichts Angela Merkels Wir schaffen das, aktuell stellt, sei, Was wollen wir schaffen? Für Schuster ist die Stärkung der politischen Bildung wichtig, für die sich die ZWST aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen maßgeblich engagieren will. Manuela Skotnik vom Sozialdezernat der Stadt Frankfurt schließlich berichtete über die ganz konkrete Situation bei uns. Etwa Flüchtlinge habe Frankfurt bisher aufgenommen, die dezentral in Hotels, Wohnungen oder Wohnheimen untergebracht seien. Die Regeln des Katastrophenschutzes erlaubten hier ein situationsgerechtes und unbürokratisches Handeln, wenn es zum Beispiel darum gehe, an einem Sonntagnachmittag für 120 Neuankömmlinge Unterkunft und Verpflegung direkt zu besorgen. Es geht um Menschlichkeit Die Reaktionen aus dem Publikum umfassten das ganze Spektrum, in dem sich die Sorgen und die Empathie der Gemeindemitglieder bewegten. Dem Statement, Wir wollen keine französischen Verhältnisse, folgte die Schilderung von antisemitischen Vorfällen. Dass nicht alle Muslime an die Scharia glaubten, es in dieser Zeit um Menschlichkeit gehe, die alle Religionen übergreife, und wie die Jüdische Gemeinde konkret helfen könne, das waren Beiträge von der anderen Seite des Meinungsspektrums. Mit der Erkenntnis, dass die Jüdische Gemeinschaft aufgrund ihrer historischen Erfahrungen der Verfolgung und Flucht eine besondere Sensibilität dafür habe, ihre Stimme dann zu erheben, wenn sie die Freiheit und die Demokratie gefährdet sieht, fand die Veranstaltung ein vorläufiges Ende. Dass die Diskussion aber gerade erst begonnen hat, das war an diesem Abend unter den Gemeindemitgliedern spürbar. SK Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 41

42 Interview Foto: Stadt Frankfurt am Main Prof. Dr. Daniela Birkenfeld Die Werte dieses Landes respektieren Die Sozialdezernentin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld ist zuständig für das Flüchtlingsmanagement der Stadt Frankfurt. Die JGZ fragte die Juristin nach dem Stand der Dinge in unserer Stadt.? In Bayern, wo die Flüchtlinge in der Bundesrepublik ankommen, war in den letzten Wochen die Lage sehr angespannt. Wie sieht die Situation in Frankfurt aus? Im Vergleich zu dem, was sich zurzeit in Bayern ereignet, geht es uns in Frankfurt gut. Aber auch bei uns ist die Lage ernst. Als die hessische Landesregierung im September keine ausreichenden Kapazitäten mehr in den Erstaufnahmeeinrichtungen hatte, musste die Stadt binnen Wir wollen weniger Stunden Plätze in von Anfang Notunterkünften zur Verfügung an die Integration der Zahl der unbegleiteten minder- stellen. Gleichzeitig stieg die Flüchtlinge jährigen Flüchtlinge rasant. Allein im September und Oktober fördern. musste das Jugend- und Sozialamt jeweils 800 junge Menschen in Obhut nehmen und unterbringen. Und dann gibt es noch die regulären Zuweisungen aus den hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen. Darüber kommen im Moment pro Woche 170 Asylbewerber und Kontingentflüchtlinge nach Frankfurt, für die wir Übergangsunterkünfte brauchen.? Die Flüchtlinge sind an etwa 130 dezentralen Orten im Stadtgebiet untergebracht. Welche Überlegungen stehen dahinter? Wir wollen von Anfang an die Integration der Flüchtlinge fördern. Dezentrale Strukturen unterstützen das, weil die Menschen dann in der Regel in einem sozialen Umfeld mit Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern leben. Überall in den Stadtteilen entstehen zurzeit Initiativen, die den Flüchtlingen bei der Eingewöhnung helfen wollen. Hätten wir nur wenige zentrale Unterkünfte für die Menschen, wäre eine individuelle Unterstützung in dieser Form nicht möglich. Wir werden jedoch zunehmend auch größere Einrichtungen schaffen müssen, weil die Zahl der Flüchtlinge weiter steigt und wir uns bei der Planung nicht verzetteln dürfen.? Was machen die Flüchtlinge, wenn sie eine Bleibe in Frankfurt gefunden haben? Wenn Asylbewerber und Kontingentflüchtlinge Frankfurt zugewiesen werden, haben sie zunächst einiges zu regeln. Ob es um Unterlagen für den Asylantrag, um die Anmeldung der Kinder in der Schule oder die Ausstattung mit jahreszeitgemäßer Kleidung geht das alles muss erledigt werden und benötigt Zeit. Hinzu kommt in der Regel Alltägliches wie Kochen, Wäschewaschen und Putzen. Viele pflegen Kontakte zu Verwandten und Freunden, die bereits hier leben. Die Stadt Frankfurt bietet Asylbewerbern zwei Sprachkurse an der VHS an. Außerdem gibt es viele ehrenamtlich organisierte Angebote vom Sprachtraining über die Stadterkundung bis hin zu Ausflügen.? Beim Willkommensfest in der Paulskirche am 1. November war zu erkennen, dass von den unbegleiteten Jugendlichen, die dort waren, viele bereits recht gut Deutsch sprechen, obwohl sie erst eine kurze Zeit hier sind. Ist das Angebot an Deutsch-Kursen so gut organisiert? Das Angebot für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ist insgesamt sehr gut, weil wir hier den Jugendhilfestandard zugrunde legen können. Wir haben in den Einrichtungen, die im Auftrag der Stadt das Clearingverfahren durchführen, Deutschkurse. Die Jugendlichen sind in der Mehrzahl sehr motiviert bei der Sache. So gut sieht es in den anderen Bereichen leider noch nicht aus. Zum einen sind die gesetzlichen Bestimmungen so, dass die Kurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in der Regel erst nach Bescheidung des Asylantrags besucht werden können. Da sind die Menschen teilweise schon seit Monaten im Land. Zum anderen kommen die VHS und die übrigen Bildungsträger dem ständig wachsenden Bedarf an Sprachkursen kaum hinterher. Unter anderem fehlt es an Räumen und an Lehrkräften. Ich werde da nicht locker lassen die Sprachförderung ist absolut maßgeblich für die Integration.? Worin liegen derzeit die größten Schwierigkeiten vor Ort? Die größte Schwierigkeit besteht im Moment darin, dass sich die Ereignisse überstürzen. Wir bauen die Strukturen nun schon seit zwei Jahren intensiv aus und hinken doch den neuesten Entwicklungen hinterher. Vor einem Jahr haben wir zum Beispiel noch darüber diskutiert, ob es vertretbar ist, 40 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an einem Standort zu betreuen, oder ob sich dadurch Probleme potenzieren. Jetzt haben wir in einem Hostel 180 Jugendliche zu versorgen. Die Macht des Faktischen verlangt das.? Vor kurzem wurde in Frankfurt eine Stabsstelle für Transparenz ist das beste Flüchtlinge eingerichtet. Was passiert dort konkret? Mittel, um Die städtischen Ämter leisten Ängsten vorzubeugen. seit Monaten Außerordentliches zur Versorgung der Flüchtlinge und werden auch weiter gemeinsam dafür zuständig sein. Die Stabsstelle Flüchtlingsmanagement unterstützt sie dabei, indem sie das Know-how bündelt, bestehende Strukturen und Prozesse bestmöglich vernetzt und Projekte koordiniert, die der Integration der Flüchtlinge dienen. Weitere Schwerpunkte liegen auf der Akquise von Übergangsunterkünften und der Organisation von Notquartieren sowie der Öffentlichkeitsarbeit. Die Bürgerinnen und Bürger Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 42

43 Interview haben viele Fragen zum Thema Flüchtlinge, die wir ihnen auch beantworten sollten. Transparenz ist das beste Mittel, um Ängsten vorzubeugen, Befürchtungen abzubauen und Engagement in sinnvolle Bahnen zu lenken.? Worin liegt der Unterschied zu der bereits im Juni gegründeten Initiative Frankfurt hilft? Frankfurt hilft ist eine Die jüngsten Anlaufstelle ausschließlich für Bürgerinnen und Bürger, die sich für Flüchtlinge Terroranschläge engagieren wollen. Frankfurt hilft sammelt die Be- werden die europäischen dürfnisse der Flüchtlinge, Demokraten bietet einen Überblick über zusammenrücken unterstützt beim Aufbau ehrenamtliche Projekte, lassen. von Initiativen und bereitet Bürger auf ihren Einsatz vor. Nach meinem Verständnis kommt die ehrenamtliche Hilfe immer on top. Für die existenzielle Sicherung müssen die hauptamtlichen Strukturen sorgen, die die Stabsstelle in Kooperation mit allen Partnern weiterentwickelt.? Wie schätzen Sie langfristig die Situation in Frankfurt in Bezug auf den Wohnungsund Arbeitsmarkt und in Bezug auf die Bildung und Integration der Flüchtlinge ein? Wir werden uns sehr anstrengen müssen, was Bildung, Arbeitsmarkt und Integration anbelangt. Wir haben dafür in der international geprägten Stadt Frankfurt jedoch das erforderliche Know-how. Es gibt bereits eine Fülle an Projekten und Ideen, um die Prozesse voranzutreiben. Mehr Sorgen macht es mir, dass der Bau neuer Wohnungen mit dem ohnehin steigenden Bedarf einer wachsenden Stadt kaum Schritt halten kann. Die große Nachfrage am Wohnungsmarkt kann auch zu Konkurrenz zwischen den verschiedenen Zielgruppen führen. Das wäre der Integration nicht dienlich.? Die Anschläge in Paris, zu denen sich die Terrororganisation Islamischer Staat bekannt hat, haben die Welt erneut erschüttert. Wird sich das auf die Flüchtlingspolitik auswirken? Ich gehe davon aus, dass diese brutalen Terroranschläge die europäischen Demokraten zusammenrücken lassen. Es wird zu einer schnellen Einigung in der Flüchtlingskrise führen. Liberté, Égalité, Fraternité das sind die Werte, die uns in Europa einen und auf die wir uns immer besinnen sollten.? Sie, und auch Ihr Parteikollege Uwe Becker fordern einen Integrationstest bzw. Vertrag, in dem sich die Neueinwanderer zu dem hier geltenden Wertesystem bekennen. Was versprechen Sie sich davon? Ein Integrationsvertrag wäre für mich ein Bekenntnis, die Werte dieses Landes zu respektieren, das den Flüchtlingen im Gegenzug Schutz gewährt. Es ist zunächst einmal ein symbolischer Akt, der allein noch keine erfolgreiche Integration garantiert. Dazu müssen wir Brücken schlagen und die Menschen dabei unterstützen, Perspektiven zu entwickeln und sich hier ein neues Leben aufzubauen. Das Achten der Werte in unserer Gesellschaft ist aber eine wesentliche Grundlage dafür. Das sollten sich alle Beteiligten bewusst machen dazu kann ein Integrationsvertrag beitragen.? Die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Frankfurt brachten in einer Informationsveranstaltung Ende Oktober ihre Sorgen über einen möglicherweise wachsenden Antisemitismus zum Ausdruck, fragten aber auch, was sie helfend beitragen können. Wir haben gerade schon über Werte in unserem Land gesprochen. Dazu gehört für mich eine klare Haltung zu Antisemitismus: Den dulden wir hier nicht. Das müssen wir allen Bürgern vermitteln, egal, ob sie einen deutschen Pass haben oder als Flüchtlinge in unsere Gesellschaft aufgenommen werden. Das bedeutet für mich, bereits auf eine abfällige Bemerkung zu reagieren und nicht erst abzuwarten, bis etwas Schlimmeres passiert. Ich bitte umgekehrt aber auch darum, nicht pauschal über Flüchtlinge bzw. bestimmte Flüchtlingsgruppen zu urteilen, sondern genau hinzusehen. Die Empathie dazu haben die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde das hat sich in der Veranstaltung auch gezeigt. Flucht und Vertreibung gehören zu den historischen Erfahrungen der Jüdischen Gemeinde. Wer selbst nicht betroffen war, kennt die Berichte der Eltern und Großeltern oder weiß ihr Schweigen zu deuten. Ich begrüße es deshalb, wenn Mitglieder der Jüdischen Gemeinde sich für Flüchtlinge engagieren wollen. das Achten der Werte unserer Gesellschaft ist eine wesentliche Grundlage.? Wohin bzw. an wen kann man sich wenden, wenn man helfen will? Da ist Frankfurt hilft die richtige Adresse. Auf der Homepage gibt es viele Informationen zur Situation von Flüchtlingen in Frankfurt und zu bereits bestehenden Projekten, in denen man mitwirken kann. Das Team berät aber auch gerne bei der Realisierung eigener Ideen. Telefonisch ist Frankfurt hilft unter der Nummer 069/ zu erreichen. Die Fragen stellte Dr. Susanna Keval Foto: ullstein bild - JOKER / Morozovas Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 43

44 Interview Hilfe Akzeptanz Sozial Interview Tarek Al-Wazir Die Antwort ist Integration Der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir hat in der Landesmitgliederversammlung der GRÜNEN Ende September in Limburg die Grundzüge der Flüchtlingspolitik der GRÜNEN erläutert. Die JGZ fragte ihn nach den Herausforderungen der Flüchtlingskrise in der Gegenwart und in der Zukunft. Der Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, ist seit 2014 im Amt. Foto: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Die Einführung der Gesundheitskarte, die Änderung der Arbeitsmarktpolitik für Asylsuchende und ein zusätzlicher Einwanderungskorridor für Flüchtlinge aus den Balkanstaaten als Forderungen der GRÜNEN zur Flüchtlingspolitik standen im Zentrum Ihrer Limburger Rede. Was ist davon inzwischen umgesetzt worden? Zunächst einmal: Die Bund-Länder-Einigung vom September hat, aus grünem Blickwinkel betrachtet, ihre Licht- und ihre Schattenseiten. Sie ist eben ein Kompromiss. Für uns war er vor allem aus drei Gründen zustimmungsfähig: Wir haben das Ziel einer dauerhaften und strukturellen Hilfe des Bundes für Länder und Kommunen bei der Flüchtlingspolitik erreicht, wir haben eine Einwanderungsperspektive für den Westbalkan eröffnet, und Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive haben nun von Anfang an Anspruch auf aktive Arbeitsmarktförderung, auf Integrations- und Sprachkurse. Wir erwarten, dass der Bund dies zügig umsetzt, ebenso wie wir unsere Aufgaben erfüllen. Sozialminister Stefan Grüttner hat bereits die Krankenkassen angeschrieben, um zu klären, welche Fragen bei der Gesundheitskarte noch offen sind. Ebenso hat er die Kommunen angeschrieben, um ein Meinungsbild zu gewinnen. Denn das Land Hessen kann Kommunen nicht anweisen, die Karte einzuführen. Aber wir sind sicher, dass es schon jetzt interessierte Kommunen gibt. Die Regierungskoalition in Berlin hat sich über die Transitzonen für Flüchtlinge nach langem Streit geeinigt. Ihre Partei verurteilt die neuen Regelungen. Wie ist Ihre Position als Koalitionspartner der CDU in Hessen? Ich wage keine Vorhersage, wie lange angebliche Einigungen in Berlin halten gerade bei diesem Thema. Transitzonen an der Grenze sind faktisch ein Ding der Unmög- lichkeit. Jenseits jeder politischen Bewertung warne ich auch vor Machbarkeitsillusionen. Wer die Bürger beruhigen will und dann etwas verspricht, was er nicht halten kann, der macht es noch schlimmer. Das Grundproblem ist ein anderes: Es gibt weiterhin viel zu wenig Personal beim Bundesamt für die Bearbeitung der Anträge. Deshalb ärgert es mich, wenn mit sinnlosen Debatten Zeit und Energie vergeudet wird, statt sich um die wichtigen Fragen zu kümmern: Verfahren beschleunigen auf rechtsstaatliche Weise und Unterkünfte bereitstellen. Ich weiß, dass unser Koalitionspartner in Hessen in dieser Debatte eine etwas andere Position vertritt. Aber in einer Koalition muss man nicht in allem einer Meinung sein. Es kommt vielmehr darauf an, dass man bei den Aufgaben, vor denen man steht, zu gemeinsamen Lösungen findet. Täglich werden etwa tausend Flüchtlinge in Hessen aufgenommen. Wie funktionieren die Verteilung, die Unterbringung und die Versorgung? Es ist jeden Tag ein kleines Wunder, aber es funktioniert den Umständen entsprechend nicht zuletzt wegen der vielen ehrenamtlichen Helfer, denen man gar nicht genug danken kann. Die Struktur ist klar geregelt: Gelangen Schutzsuchende in die Bundesrepublik, so werden diese zunächst von der Aufnahmeeinrichtung erstversorgt, die räumlich in der Nähe gelegen ist. Die Einrichtung sowie der Betrieb der Erstaufnahmeeinrichtungen ist Sache der Länder. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verteilt die Neuankömmlinge dann unverzüglich unter den Ländern. Die Aufnahmequoten orientieren sich am sogenannten Königsteiner Schlüssel, der für Hessen etwa 7,4 Prozent vorsieht. Die Hessische Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen hat jetzt nicht nur zusätzlich Rotenburg, Neustadt und ab Spätherbst auch Büdingen an der Seite, sondern auch Dutzende Außenstellen. Anfang August hatten wir in der Erstaufnahme des Landes Plätze, jetzt haben wir bald die erreicht. Das ist ein beispielloser Kraftakt. Für die Weiterverteilung auf die Landkreise und kreisfreien Städte ist das Regierungspräsidium Darmstadt zuständig. Aufnahme, Unterbringung und Betreuung vor Ort regeln die Gebietskörperschaften dann jeweils selbst. Wie wird diese Zuwanderung mittel- bis langfristig die Bundesrepublik verändern? Das kann niemand so genau sagen, weil es für solche Situationen wenig Erfahrungswerte gibt. Wir wissen ja nicht einmal, wie viele der Menschen überhaupt dauerhaft bleiben wollen. Was wir wissen, ist: Deutschland hat immer wieder Menschen aus anderen Ländern aufgenommen und am Ende unter dem Strich immer davon profitiert: Im Zeitalter der europäischen Religionskriege waren es die Hugenotten, später halfen polnische Bergleute mit, das Ruhrgebiet zur Industrieregion zu machen, und für das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg können wir uns nicht zuletzt bei den Gastarbeitern aus Italien, Griechenland, der Türkei und anderen Ländern bedanken. Ihre Kinder und Enkel sind heute teilweise Anwältinnen, Ingenieure, Ärztinnen, Geschäftsleute, sie spielen in der Fußballnationalmannschaft oder tragen auf sonstige Weise dazu bei, dass es uns gutgeht. Daraus sollten wir Zuversicht schöpfen, die wir brauchen, um diese riesige Aufgabe zu bewältigen. Dann werden wir in ein paar Jahren hoffentlich sagen können: Die Zuwanderer haben unser Land am Ende reicher gemacht. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 44

45 Toleranz Interkulturell Flüchtlinge Migration Zuwanderung Welche Auswirkungen erwarten Sie als Wirtschaftsminister für den Arbeitsmarkt? Unsere Wirtschaftsentwicklung ist gut, der Arbeitsmarkt ist robust und aufnahmefähig, in vielen Bereichen können offene Stellen nicht besetzt werden. Es gibt schlechtere Situationen, um mit hohen Zuwanderungszahlen fertig zu werden. Aber es geht nicht von selbst. Kurzfristig werden wir Flüchtlinge nicht in größerem Maßstab vermitteln können. Entscheidend ist, dass wir die, die Arbeit suchen, möglichst rasch auf das Qualifikationsniveau bringen, das in unseren Unternehmen vorausgesetzt wird. Die Berliner Beschlüsse vom September werden uns dabei helfen, aber dennoch wird es Zeit kosten. Daher sollte sich niemand wundern, wenn die Arbeitslosenquote im kommenden Jahr steigt. Ob sich das dann verfestigt, hängt zu einem erheblichen Teil von uns selbst ab. Da sind auch die Unternehmen gefordert, die ja selbst ein hohes Interesse haben, offene Stellen zu besetzen. Schon jetzt kostet uns der Fachkräftemangel Wachstum. Es gibt keine Toleranz für Intoleranz. Welche Auswirkungen erwarten Sie für den Wohnungsmarkt? Von den nach Hessen kommenden Flüchtlingen werden viele ein Bleiberecht erhalten. Diesen Menschen angemessen Wohnraum zu verschaffen, ist der Landesregierung ein großes Anliegen. Dies wird zum Teil sicherlich über die Unterbringung in derzeit leerstehenden Wohnungen außerhalb der Ballungs- und Verdichtungsräume gelingen. Trotzdem hat das Land seine Mittel zur Unterstützung des sozialen Wohnungsbaus beträchtlich aufgestockt, um den gestiegenen Bedarf an sozialem Wohnraum auch für Flüchtlinge mit abzudecken. Wie sehen Sie die Gefahr, dass die antijüdische und antiisraelische Indoktrinierung, die die Flüchtlinge aus ihren Heimatländern mitbringen, hierzulande Auswirkungen zeigen wird? Wir sollten hier niemanden unter Generalverdacht stellen. Viele von denen, die aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan kommen, fliehen ja gerade vor dem islamischen Fundamentalismus, sei es der Islamische Staat, seien es die Taliban. Das gilt für Moslems ebenso wie für Christen oder Jesiden. Umgekehrt gilt: Religiös grundierter Antisemitismus kann auch ohne Zuwanderungswellen wachsen, wie wir zum Beispiel in Frankreich sehen. Das hat eher etwas mit Parallelgesellschaften und Perspektivlosigkeit zu tun. Aber es muss immer klar sein: Die Grundwerte des Grundgesetzes sind nicht verhandelbar. Wie soll gegebenenfalls dagegen vorgegangen werden? Die Antwort ist natürlich Integration. Die besteht nicht nur in Sprachkursen, sondern auch in der Vermittlung unserer Werte wie Akzeptanz, Gewaltverzicht, Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit. Diese Werte müssen wir offensiv einfordern. Es gibt keine Toleranz für Intoleranz. Im Maßnahmenpaket der Landesregierung zum Flüchtlingsthema sind Rechtsstaatskurse ein Bestandteil. Ich weise aber immer wieder darauf hin, dass unsere Grundwerte für alle gelten. Beim Blick auf manche Pegida-Demonstration scheint mir Werbung für die Grundwerte dieses Landes auch bei manchen Einheimischen dringend nötig. Kommunalpolitiker in Frankfurt fordern einen Integrationstest- bzw. Vertrag, mit dem sich die Flüchtlinge zu dem hiesigen Wertesystem bekennen. Wird über so etwas auch auf der hessischen oder auf der Bundesebene nachgedacht? Entscheidend ist doch, dass Menschen, die zu uns kommen, unsere Sprache, unsere Gesetze, unsere gesellschaftlichen Regeln und unsere politische Ordnung kennen. All das muss man ihnen vermitteln, und dafür gibt es Deutsch- und Integrationskurse. Ich bezweifle aber, ob man ein Bekenntnis zu so etwas so abfragen kann wie Grammatik und Vokabeln. Ein Test verrät Ihnen, ob jemand das Wort Menschenwürde korrekt buchstabiert, aber nicht, ob er sich damit identifiziert. Deshalb: Unsere bewährten Integrationsmaßnahmen sind erfolgreich und zielführender. Die Bundesrepublik hat aus humanitären Gründen ihre Tore weit geöffnet, steht aber im europäischen Kontext eher allein da. Wie müsste Ihrer Meinung nach eine europäische Lösung aussehen? Die EU hat die Wahl: entweder ein Kontinent der Grenzzäune, wo jeder seine Probleme auf den Nachbarn abwälzt oder die rasche Rückkehr zum bewährten Prinzip, Wir müssen zu einem europäischen Verteilsystem kommen. Herausforderungen gemeinsam und solidarisch zu tragen. Was die erste Alternative für die langfristige Entwicklung der EU bedeuten würde, will ich mir lieber nicht ausmalen. Deshalb müssen wir zu einem europäischen Verteilsystem kommen, das sich an Größe und Wirtschaftskraft der Länder als wesentlichen Kriterien orientiert. Was tut die deutsche Regierung, um eine europäische Lösung voranzutreiben? Ich sehe die Probleme, die einer solchen Lösung im Wege stehen. Ich kann die Bundesregierung nur ermutigen, hier ihren Schwerpunkt zu setzen. Das erscheint mir besser als eine EU, die die Entwicklungszusammenarbeit mit afrikanischen Staaten an deren Bereitschaft zur Rücknahme von Flüchtlingen koppelt. Das ist kein Weg, wie man Fluchtursachen bekämpft. Die Anschläge von Paris und der mehrtägige Ausnahmezustand in Brüssel haben uns tief erschüttert. Wie werden sich diese Ereignisse auf die Flüchtlingspolitik auswirken? Wir müssen sehr klar machen, dass viele der Flüchtlinge, die zu uns kommen, vor genau dem Terror des sogenannten IS geflohen sind, der jetzt auch in Paris sein schreckliches Gesicht gezeigt hat. Leider beeinflussen die Anschläge die Debatte trotzdem ganz erheblich, das haben ja schon die ersten Reaktionen gezeigt. Eine vernünftige Flüchtlingspolitik durchzuhalten oder durchzusetzen, wird damit nicht einfacher. Aber wir dürfen hier keinen gedanklichen Kurzschlüssen erliegen. Willkommens- und Integrationskultur sind übrigens die beste Strategie gegen die Rekrutierung neuer Terroristen. Wir dürfen dem IS nicht in die Falle gehen. Der Kampf der Kulturen ist das größte Ziel der Terroristen. Die Fragen stellte Dr. Susanna Keval Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 45

46 Gebetsordnung Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main vom 06. Dezember 2015 bis 16. April Kislew 5776 bis 8. Nissan 5776 Wochentag Datum Wochenabschnitt Lichtzünden Schabbat- Festeingang Schabbat- Festausgang Sonntag 06. Dezember 24. Kislew EREW CHANUKKA abends 1 Licht entzünden Ab Uhr Montag 07. Dezember 25. Kislew Chanukka, 1. Tag 2 Lichter entzünden Dienstag 08. Dezember 26. Kislew Chanukka, 2. Tag 3 Lichter entzünden Mittwoch 09. Dezember 27. Kislew Chanukka, 3. Tag 4 Lichter entzünden Donnerstag 10. Dezember 28. Kislew Chanukka, 4. Tag 5 Lichter entzünden Freitag 11. Dezember 29. Kislew Chanukka 5. Tag abends (vor den Schabbatkerzen): 6 Lichter entzünden Uhr Schabbat 12. Dezember 30. Kislew Schabbat Parschat MIKEZ Schabbat Chanukka Uhr Rosch Chodesch Tewet, 1. Tag Chanukka, 6. Tag abends (nach Schabbatausgang): 7 Lichter entzünden Sonntag 13. Dezember 01. Tewet Chanukka, 7. Tag abends: 8 Lichter entzünden Rosch Chodesch Tewet, 2. Tag Montag 14. Dezember 02. Tewet 8. Tag SOT CHANUKKA Freitag 18. Dezember 06. Tewet Uhr Schabbat 19. Dezember 07. Tewet Schabbat Parschat WAJIGASCH Uhr Dienstag 22. Dezember 10. Tewet Fasten 10. Tewet Morgensternaufgang: 6.35 Uhr Fastenende: Uhr Freitag 25. Dezember 13. Tewet Uhr Schabbat 26. Dezember 14. Tewet Schabbat Parschat WAJECHI Uhr Freitag 01. Januar Tewet Uhr Schabbat 02. Januar 21. Tewet Schabbat Parschat SCHMOT Uhr Freitag 08. Januar 27. Tewet Uhr Schabbat 09. Januar 28. Tewet Schabbat Parschat WAERA Uhr Neumondverkündung Montag 11. Januar 01. Schwat Rosch Chodesch Schwat Freitag 15. Januar 05. Schwat Uhr Schabbat 16. Januar 06. Schwat Schabbat Parschat BO Uhr Freitag 22. Januar 12. Schwat Uhr Schabbat 23. Januar 13. Schwat Schabbat Parschat BESCHALACH Schabbat Schira Uhr Montag 25. Januar 15. Schwat TU BI SCHWAT Freitag 29. Januar 19. Schwat Uhr Schabbat 30. Januar 20. Schwat Schabbat Parschat JITRO Uhr Freitag 05. Februar 26. Schwat Uhr Schabbat 06. Februar 27. Schwat Schabbat Parschat MISCHPATIM Uhr Neumondverkündung Dienstag 09. Februar 30. Schwat Rosch Chodesch Adar I, 1. Tag Mittwoch 10. Februar 01. Adar I Rosch Chodesch Adar I, 2. Tag Freitag 12. Februar 03. Adar I Uhr Schabbat 13. Februar 04. Adar I Schabbat Parschat TERUMA Uhr Freitag 19. Februar 10. Adar I Uhr Schabbat 20. Februar 11. Adar I Schabbat Parschat TEZAWE Uhr Freitag 26. Februar 17. Adar I Uhr Schabbat 27. Februar 18. Adar I Schabbat Parschat KI TISSA Uhr Freitag 04. März 24. Adar I Uhr Schabbat 05. März 25. Adar I Schabbat Parschat WAJAKHEL Schabbat Schekalim Uhr Neumondverkündung Donnerstag 10. März 30. Adar I Rosch Chodesch Adar II, 1. Tag Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 46

47 ihhns yrupebrp,khves,ubcrv,ukhp,v juk Wochentag Datum Wochenabschnitt Lichtzünden Schabbat- Festeingang Schabbat- Festausgang Freitag 11. März 01. Adar II Rosch Chodesch Adar II, 2. Tag Uhr Schabbat 12. März 02. Adar II Schabbat Parschat PEKUDEJ Uhr Freitag 18. März 08. Adar II Uhr Schabbat 19. März 09. Adar II Schabbat Parschat WAJIKRA Schabbat Sachor Uhr Mittwoch 23.März 13. Adar II Ta anit Esther Fasten Esther Morgensternaufgang: 4.43 Uhr - Fastenende: Uhr Donnerstag 24. März 14. Adar II PURIM Freitag 25. März 15. Adar II Schuschan Purim Uhr Schabbat 26. März 16. Adar II Schabbat Parschat ZAW Uhr Freitag 01. April 22. Adar II Uhr Schabbat 02. April 23. Adar II Schabbat Parschat SCHEMINI Schabbat Para Neumondverkündung Uhr Freitag 08. April 29. Adar II Uhr Schabbat 09. April 01. Nissan Schabbat Parschat TASRIA Schabbat Hachodesch Rosch Chodesch Nissan Uhr Freitag 15. April 07. Nissan Uhr Schabbat 16. April 08. Nissan Schabbat Parschat MEZORA Schabbat Hagadol Uhr Schiurim des Egalitären Minjan vom 5. Dezember 2015 bis 16. April 2016 Dezember / Kislew Samstag, Uhr Anton Weinberger, Vorsitzender der Max Dienemann / Salomon Formstecher- Gesellschaft Offenbach e.v., über Rabbiner Max Dienemanns prägende Rolle für das liberale Judentum Freitag, Uhr Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck zu Chanukka Freitag, Uhr Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck: Die Bedeutung des Schabbat im Talmud Januar / Tewet / Schwat Samstag, Uhr Prof. Rabbiner David Teutsch: Praktische jüdische Ethik Montag, Uhr Tu Bi Schwat: Empfang des Egalitären Minjan Freitag, Uhr Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck: Die Bedeutung des Schabbat im Talmud Februar / Schwat / Adar I Samstag, Uhr Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck: Die Bedeutung des Schabbat im Talmud Freitag, Samstag, Uhr Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck: Die Bedeutung des Schabbat im Talmud Uhr Bruno Landthaler: Die Thora-Vorschriften für das Heiligtum kindgerecht erzählt März / Adar I / Adar II Samstag, Uhr Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck: Die Bedeutung des Schabbat im Talmud Samstag, Uhr Rinatya Nachman: Musar seine Bedeutung für uns heute Donnerstag, Uhr Purim April / Adar II Samstag, Uhr Dr. Susanna Keval: Sigmund Freuds Mann Moses Freitag, Samstag, Uhr Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck: Die Bedeutung des Schabbat im Talmud Uhr Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck: Die Bedeutung des Schabbat im Talmud Die G ttesdienstzeiten des Egalitären Minjan finden Sie bei den G ttesdienstzeiten des Rabbinats. Der Egalitäre Minjan ist die liberale Synagoge der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Die G ttesdienste finden in der ehemaligen Tagessynagoge (linker Flügel der Westend-Synagoge) statt. Sie werden geleitet von Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck und Chasan Daniel Kempin. Zum weit gefächerten Programm des Egalitären Minjan gehören auch Lernveranstaltungen von moderner Thora-Auslegung bis zu Gegenwartsfragen aus jüdischer Sicht. Parallel zum Morgeng ttesdienst gibt es nach Möglichkeit Kinderbetreuung. Außerdem bietet der Egalitäre Minjan Bar- und Bat Mizwa-Unterricht an. Die G ttesdienste finden im Wechsel Freitagabend und Samstagmorgen statt. Detaillierte Informationen unter Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 47

48 ihhns yrupebrp,khves,ubcrv Gebetszeiten der Synagogen,ukhp,v juk Westend-Synagoge Freiherr-vom-Stein- Straße 30 Beth-Hamidrasch Westend Altkönigstraße 26 Baumweg-Synagoge Baumweg 5 7 Atereth-Zwi- Synagoge Bornheimer Landwehr 79b Egalitärer Minjan in der ehemaligen Tages synagoge im linken Flügel der Westend-Synagoge G ttesdienste im Jüdischen Zentrum Bad Homburg, Höhestraße 28, Bad Homburg Freitagabend Mincha Kabbalat-Schabbat Festtag Um Uhr während der gesamten Winterzeit 30 Minuten nach Lichtzünden Aktuelle Zeiten entnehmen Sie bitte der Website der Baumweg-Synagoge: Um Uhr während der gesamten Winterzeit Uhr Schiur Uhr G ttesdienst im 14-tägigen Wechsel (ab Januar) Uhr Kabbalat Schabbat Schabbat/Festtag Schacharit Schabbat/Festtag Mincha/Ma ariv Wochentags (Montag-Freitag) Schacharit Wochentags Mincha/Ma ariv Sonntag und gesetzl. Feiertage Schacharit 9.30 Uhr Uhr 9.15 Uhr 9.30 Uhr Uhr G ttesdienst Uhr Schiur im 14-tägigen Wechsel Minuten vor Schabbat-Ausgang Uhr 2. Minjan der Jeschiwa um 9.30 Uhr Bitte erkundigen Sie sich 60 Minuten vor Schabbat-Ausgang Uhr 9.00 Uhr Samstag Uhr Morgeng ttesdienst und Kiddusch Gebetszeiten der Synagoge in der Budge-Stiftung Chanukka Sonntag, ab Uhr Weihnukka-Basar. Feierliches Zünden der ersten Chanukka-Kerze um Uhr Samstag, , Uhr Hawdala, anschließend Chanukka-Programm in Zusammenarbeit mit der B nai-b rith Frankurt Schönstädt Loge. Feierliches Zünden der siebten Chanukka-Kerze. Purim Dienstag, 22.3., Uhr Purim-Feier Donnerstag, 24.3., Uhr Lesung der Megillah-Esther Gebetszeiten am Freitagabend Dezember 2015 bis Februar 2016: Uhr März 2016: Uhr April 2016: Uhr Aktivitäten im Jüdischen Zentrum Bad Homburg Montag Uhr Religionsunterricht für Kinder von 3 bis 9 Jahren Uhr Jüdische Volkstanzgruppe für Kinder von 3 bis 9 Jahren Mittwoch Uhr Hebräisch-Unterricht für Kinder von 5 bis 12 Jahren Uhr Erwachsenenchor Jüdische Stimme Donnerstag Uhr Thoraunterricht Wochenabschnitt Für weitere Fragen steht Ihnen Rabbiner Rabinovitz gern zur Verfügung. Tel Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 48

49 Mitteilungen des Rabbinats Aus unseren Synagogen vghsun,ubcrv Liebe Gemeindemitglieder, Schiurim und Aktivitäten Talmud Thora Keneged Kulam das Studium der Thora entspricht allen Geboten (TB Schabbat 127 A): Unter der Leitung von Rabbiner Julian-Chaim Soussan finden regelmäßig Schiurim in kleinen Lerngruppen zu diesem Thema statt. Wenn Sie beispielweise an einer Einführung in die Entwicklung der Halacha, in den Talmud oder über die jüdische Geschichte interessiert sind, erhalten Sie nähere Informationen zu den Schiurim im Rabbinat. Einen Schiur für alle Gemeindemitglieder über aktuelle Themen hält monatlich Rabbiner Soussan. Ein reger Austausch im Anschluss ist erwünscht, für Erfrischungen wird gesorgt. Die kommenden Termine finden statt am Donnerstag, 14. Jan. 2016, Montag, 15. Feb., Dienstag, 15. März, Donnerstag, 14. April jeweils von Uhr bis Uhr im Gemeinderatssaal, Westendstr. 43, 5. Stock. Zu Themen der Parascha lernt Rabbiner Soussan an jedem Schabbat nach dem gemeinsamen Kiddusch mit interessierten Betern in der Westend-Synagoge. Ein Schiur über die Grundlagen des Judentums findet jeden ersten Montag im Monat um Uhr im Seniorenclub, Savignystr. 66, Uhr für alle Gemeindemitglieder statt. Ein Frauen-Schiur wird jeden letzten Donnerstag im Monat um Uhr im Kaffeehaus des Jüdischen Altenzentrums, Bornheimer Landwehr 79b, angeboten. Einen Schiur in russischer Sprache erteilt Frau Yermolynska für Frauen an jedem Donnerstag von bis Uhr. Bei Interesse melden Sie sich bitte im Rabbinat. An Dienstagen ist die Bibliothek für Bücher in russischer Sprache von bis Uhr geöffnet. Schiurim mit Rabbiner Shlomo Raskin finden jeden Montag um Uhr im Kaffeehaus des Jüdischen Altenzentrums, Bornheimer Landwehr 79b, zu dem Thema Brachot statt sowie mittwochs um Uhr, Friedrichstr. 10, über unterschiedliche aktuelle Themen für alle Gemeindemitglieder. Über Chumasch mit Raschi-Kommentaren lernt Rabbiner Shlomo Raskin an jedem Schabbat nach dem Morgengebet mit interessierten Mitpallelim der Atereth-Zwi-Synagoge, Bornheimer Landwehr 79b. Einen Schiur über Kindererziehung hält Rabbiner Shlomo Raskin für alle interessierten Eltern sonntags um Uhr im Rahmen des Mischpacha-Programms in den Räumen des Jugendzentrums, Savignystr. 66. Mit unseren Jeschiwa Bachurim können Männer und männliche Jugendliche täglich lernen. Dabei haben sie die Möglichkeit, je nach Wunsch, Schiurim mit ihnen zu vereinbaren und Information über andere Schiurim, die angeboten werden, zu erhalten. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene finden in unserer Gemeinde zahlreiche Aktivitäten, Schiurim und Schabbatonim statt, an denen u. a. gemeinsam gebetet wird und Schabbat- Mahlzeiten eingenommen werden. Näheres erfahren Sie im Rabbinat oder bei folgenden Organisationen, die in Zusammenarbeit mit dem Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, diese Aktivitäten anbieten: n Chabad, Website: n Jewish Experience, Website: und telefonisch bei Herrn Meir Lisserman: n Achim bringt neuen frischen Wind nach Frankfurt. Es sind junge religiöse Studentinnen und Studenten aus Israel, die unterstützt von Rabbiner Soussan wöchentlich für Jugendliche und junge Erwachsene vor allem Schabbat und viele jüdische Feiertage vorbereiten. Auch bieten sie Hebräisch-Kurse und viele andere spannende Aktivitäten während der Woche an! Das Achim Torah Zentrum kann über Facebook oder telefonisch unter und erreicht werden. n Seit einigen Monaten gibt es nun auch in Frankfurt Hillel unter der Leitung von Aaron Serota. Religiöse und kulturelle Veranstaltungen für Studenten und junge Erwachsene erwarten Sie hier. Kontakt unter: Serota@hillel-deutschland.de oder in der Facebookgruppe: Hillel Hub Frankfurt. Lew Ischa für interessierte Frauen: Sara Soussan lädt alle Damen unserer Gemeinde zu monatlichen Treffen ein! An folgenden Daten finden die nächsten treffen statt: 12. Januar 2016, 22. Februar und 21. März. Ort: Gemeinderatssaal, Westendstraße 43, Uhrzeit: Uhr. Bejachad ist eine dynamische Initiative von ehrenamtlichen Gemeindemitgliedern unter der Leitung von Herrn Rabbiner Soussan, die ständig wächst und sich größter Beliebtheit erfreut. Zielgruppe sind Familien. Zu jedem jüdischen Feiertag bereitet Bejachad inhaltlich religiöse wundervolle Events und Ausflüge vor. Beachten Sie auch die Ankündigungen über Events in dieser Ausgabe! Sollten Sie Interesse haben, schreiben Sie uns bitte unter bejachad@jg-ffm.de oder rufen Sie uns im Rabbinat an. Viele außergewöhnliche und anregende Projekte bzw. Aktivitäten für junge Erwachsene zwischen 25 und 35 Jahren finden in Zusammenarbeit mit dem Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und Frau und Herrn Mendelson statt. Sollten wir Ihre Neugierde geweckt haben, dann wenden Sie sich bitte entweder an das Rabbinat oder an folgende Kontaktadressen: Moishi Mendelson, chevrefrankfurt@gmail.com; mobil: Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 49

50 noch nicht korrigieren Mitteilungen des Rabbinats Aus unseren Synagogen vghsun,ubcrv Wenn Sie eine Simche planen... Für das koschere Feiern von Ereignissen und Simches im Jüdischen Gemeindezentrum steht Ihnen unser Restaurant Sohar`s zur Verfügung. Darüber hinaus können Sie sich an folgende große und exklusive Hotels in Frankfurt wenden, die unseren Bedingungen für das koschere Feiern entsprochen haben: Marriott Hotel, Hotel Intercontinental und das Gesellschaftshaus Palmengarten. Das Hotel Fleming`s in Frankfurt steht Ihnen auch für verschiedene koschere Veranstaltungen zur Verfügung. Das Restaurant Sohar`s bietet für das Hotel Frankfurter Hof und für das Hilton Frankfurt ein koscheres Catering an, wobei Ihnen vom Essen bis zum Geschirr alles komplett ins Hotel geliefert werden kann. Hier die Kontaktadressen unseres Restaurants Sohar`s : Tel.-Nr.: , Catering (Büro): , catering@sohars-catering.com. Wenn Sie dem Begriff Unter Aufsicht des Rabbinats begegnen, so ist dies nur mit gültigem Datum und Unterschrift des Gemeinderabbiners rechtmäßig. Lassen Sie sich im Zweifelsfall das Kaschrut-Zertifikat zeigen. Alle religiösen Ereignisse und/oder Simches, die in unserer Gemeinde stattfinden sollen, müssen im Rabbinat angemeldet werden. Bar Mizwa-Club: An den Vorbereitungen, die unter der Leitung von Rabbiner Julian-Chaim Soussan und Kantor Yoni Rose stattfinden, können alle Jungen ab 11 Jahren teilnehmen. Als Grundlagen dienen folgende Aspekte: n Vorbereitungen und Weitergabe des benötigten Wissens in Judentum und Halacha. n Verstärkung der Zugehörigkeit und Identifizierung mit dem Judentum. Die Vorbereitungen umfassen alle Bereiche, wie zum Beispiel das Lesen der hebräischen Sprache (je nach Bedarf), den jüdischen Kalender, Feiertage, Fasttage, Sitten und Bräuche, jüdische Folklore und mehr. Zusätzlich wird das konkrete Wissen für die Bar Mizwa vermittelt, wie Tefilin -Anlegen, Thora-Lesen und Haftara u.s.w. Der Unterricht findet jeden Mittwoch, nach Absprache, von Uhr bis Uhr in den Räumen der Religionsschule statt. Bat Mizwa-Club: An den Vorbereitungen können alle Mädchen ab 11 Jahren teilnehmen. Der unterricht findet unter der leitung von Frau Gabriela schlick-bamberger in den Räumen der Religionsschule statt. Anmeldung und nähere Information erhalten Sie über das Sekretariat der Religionsschule: oder im Rabbinat. Bikur-Cholim Wenn Sie einen persönlichen Besuch des Rabbiners wünschen, melden Sie sich bitte im Rabbinat. Wenn Sie koscheres Essen im Krankenhaus wünschen, teilen Sie es bitte unserem Büro mit. Synagogen-Chor Der Schlomo Reiss-Synagogen-Chor sucht engagierte Sänger, die ein musikalisches Grundverständnis haben und bereit sind, in der Westend- Synagoge den Gottesdienst zu begleiten. Sie können Ihr Talent weiterentwickeln und erhalten die Chance, mit den besten Kantoren der Welt im Konzert aufzutreten. Die Proben finden mittwochs von bis Uhr im Jugendzentrum, Savignystr. 66, statt. Interessierte Sänger von 17 Jahren bis Jahren sollten sich beim Chorleiter, Herrn Benjamin Brainman, unter oder per benjaminbrainman@hotmail.com melden. Vorbeten An folgenden Schabbatot in /2016 wird Oberkantor Tsudik Greenwald in der Westend-Synagoge vorbeten: 4./ , 8./ , 5./ , 4./ , 1./ , 6./ Sollten Sie den Wunsch haben, Kantor Greenwald eigens zu Ihrer Simche einzuladen, dann bitten wir Sie, mit dem Rabbinat in Kontakt zu treten, um über die Bedingungen zu sprechen. An allen anderen Schabbatot wird Kantor Yoni Rose vorbeten. Alijot, Schiwa, Jahrzeit und Kiddusch/Tikun Herr Fiszel Ajnwojner hat als Aufseher der Westend-Synagoge die Aufgaben von Herrn Benek Rosenthal s. A. übernommen: Alijot, Schiwa, Jahrzeit und Kiddusch/Tikun. Herr Ajnwojner ist unter folgenden Rufnummern zu erreichen: oder Bürostunden des Rabbinats: Montag bis Donnerstag von 8.00 Uhr bis Uhr, Freitag von 8.00 Uhr bis Uhr. Tel.: , Fax: ; Rabbinat@jg-ffm.de Vorzimmer Rabbiner J.-C. Soussan: ; judith.friedmann@jg-ffm.de ihhn\yrupebrp e es t ajd tahse vrcj Chewra Kadischa e.v. Heilige Beerdigungsbruderschaft und Verein für jegliche Wohltätigkeit Frankfurt am Main sowie unsere Jüdische Krankenbetreuung wünschen allen Gemeindemitgliedern ein fröhliches Chanukka-Fest. jna vfubj Der Vorstand: Kurt de Jong, Majer Szanckower, Simon Lisker, Gabor Perl, Simon Ajnwojner Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 50

51 Die Verstorbenen ohhjv rurmc Wir gedenken unserer Verstorbenen NAME GEBOREN VERStorBEN BEERDIGT ALEXANDER, Hans ZOLDHELY, Eva geb. Herwarth LIEBERFREUND, Henryk SKEBELSKA, Matilda überführt nach Wiesbaden STRYMLINA, Olha geb. Golubzova überführt nach Hanau LIBERMAN, Yuhym BROWN, Hella geb. Wichler ELGHANIAN, Puran geb. Torkian WEIZMANN, Jakob MATLIS, Sarra geb. Bisina BUBIS, Leonidas CZODIK, Margarete geb. Kish OStroVSKY, Sima VAKSMAN, Raisa geb. Marder überführt nach Darmstadt ALBRECHT, Ingrid NAME GEBOREN VERStorBEN BEERDIGT SKoroGORODSKAIA, Elena, geb. Salkind CESZKOWSKI, Margit geb. Pinkert KROTOSCHINER, Meta geb. Radzewski KVETNAYA, Liya SaloMONSKI, Eva geb. Bledau GROSSMANN, Klara geb. Moskal überführt nach Israel MANOLIU, Dr. Nicolae VOLKOV, Sergei BAR-OR, Aviva geb. Leimzieder JACOBY, Sara geb. Taubenblatt POKRYVailo, Dora SANDLER, Revmir NADEL, Theo MERENFELD, Kimil LEWIT, Icek überführt nach Israel Den Angehörigen der dahingeschiedenen Gemeindemit glieder sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus. VORStanD DER JÜDISCHEN GEMEINDE FRANKFURT AM MAIN Ein erfülltes Leben ging zu Ende. Am 31. Oktober verstarb unsere geliebte Urgroßmutter, Großmutter und Mutter Sara Jacoby * in Tschenstochau ä"ò Die Beisetzung fand am 2. November 2015 auf dem Jüdischen Friedhof in Frankfurt statt. Kondolenzadresse: Falkensteiner Straße 77, Frankfurt am Main Alfred Jacoby Eva Süssholz im Namen aller Angehörigen Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 51

52 Aus unseren Synagogen Neue Stühle im Kidduschraum der Westend-Synagoge Foto: Rafael Herlich Der Etrog darf keine Mängel haben. Rabbiner Julian-Chaim Soussan begutachtet die Qualität. Schon lange wurde darüber geklagt: Die Stühle im Kidduschraum der Westend-Synagoge waren rissig, unbequem und uneinheitlich. Jetzt ist dieser Mangel behoben, denn Anfang November wurden zur Freude der Mitpallelim die neuen Stühle und Tische sowie neue farblich auf die Wandfarbe abgestimmte Vorhänge angeliefert. Arba Minim-Markt im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum Zu den vielen Symbolen des Sukkotfestes gehört der Lulav, der Feststrauß, gebunden aus den Arba Minim, den vier Pflanzenarten: dem Etrog, einer Zitrusfrucht, einem Dattelpalmenzweig, dem Lulav, der dem Feststrauß den Namen gibt, einem Myrtenzweig und Bachweidenzweigen. Dieses Jahr gab es erstmals die Möglichkeit, einen Lulav auch in Frankfurt zu erwerben. Gemeinderabbiner Julian-Chaim Soussan hat in Zusammenarbeit mit Shlomo Grünwald aus der Schweiz im Foyer des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums einen Arba Minim-Markt organisiert. In der Schweiz und in vielen anderen Gemeinden selbstverständlich in Frankfurt seit diesem Jahr eine neue Tradition. Gerade angekommen und schon ausgepackt: die neuen Stühle für den Kidduschraum der Westend-Synagoge. Foto: Rafael Herlich Allen Freunden unseres Hauses im In- und Ausland wünschen wir ein fröhliches und friedvolles Chanukka-Fest. Save The Date! Sonntag, 17. Januar 2016 um Uhr Reservierung und Info: jna vfubj 78 Jahre Blumen Ursprung Rabbiner Soussan und Bejachad laden alle Familien zu einem gemeinsamen Tu BiSchwat Seder ein. Am 26. Januar 2016 von bis Uhr im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums Frankfurt am Main, Savignystr. 66 Anmeldung: Christoph Ursprung und Familie Oeder Weg Frankfurt Telefon 069 / blumen-ursprung@t-online.de Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 52

53 Wir wünschen den Bewohnern und Freunden des Hauses ein frohes Chanukka-Fest. Senioren-Wohnanlage und Pflegeheim Wilhelmshöher Straße Frankfurt/Main Telefon Fax info@budge-stiftung.de jna vfubj Wir wünschen allen Schwestern und Brüdern und allen Freunden ein friedvolles und fröhliches Chanukka, und Frieden für Israel. Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck Der Egalitäre Minjan in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt wünscht allen Gemeindemitgliedern, Freunden und Unter stützern ein frohes, gesundes und friedliches Chanukka-Fest jna vfubj Chasan Daniel Kempin Für die Leitung des Egalitären Minjan Tania Klaczko Unsere Gottesdienste finden in der früheren Tagessynagoge im linken Flügel des Gebäudes der Westend-Synagoge statt. Kiddusch und Schiurim finden nebenan, im Schiur-Raum des Egalitären Minjan, statt. Das Präsidium und die Mitarbeiter des Jüdischen Nationalfonds e.v. wünschen allen Freunden und Spendern ein gesundes und frohes Chanukka-Fest Wilmersdorfer Straße Berlin Tel. (030) Jüdischer Nationalfonds e.v. Keren Kayemeth LeIsrael Kaiserstraße Düsseldorf Tel. (02 11) Niedenau Frankfurt/M. Tel. (069) Luisenstraße München Tel. (089) Jüdisches Psychotherapeutisches Beratungszentrum Frankfurt am Main für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Wir wünschen allen Gemeindemitgliedern, Freunden und Unterstützern ein schönes Chanukka-Fest jna vfubj Myliusstraße 20, Frankfurt am Main Telefonische Anmeldung unter Tel.: Montag bis Freitag 9.00 Uhr Uhr Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 53

54 Die kulturseiten Wir sind da Der Gemeindechor unter der Leitung von Benjamin Brainman. Im Vordergrund rechts der Wiener Oberkantor Shmuel Barzilai, im Hintergrund Roman Kuperschmidt und sein Streichquartett Unter diesem Motto fanden vom 11. bis 25. Oktober die diesjährigen Jüdischen Kulturwochen statt, deren Auftakt das inzwischen traditionelle Konzert in der Westend-Synagoge bildete. Lobet den Höchsten mit Fanfaren Traditionell, ernsthaft, jazzig, betend, gänsehautfördernd, herzerwärmend: Nur ein bunter Strauß von Adjektiven kann die diesjährige Eröffnungsveranstaltung der Jüdischen Kulturwochen in Frankfurt beschreiben. Das Synagogenkonzert, mit dem der Veranstaltungsreigen alljährlich beginnt, war in diesem Jahr ein ganz besonderes. Neben dem Kulturtage erprobten Oberkantor der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Shmuel Barzilai, trat erstmalig auch der neue Kantor der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Jonathan Rose, auf. Und die beiden ließen die Funken nicht nur aufs Publikum überspringen, sondern auch auf den Chor der Westend-Synagoge sowie die Musiker, die sie begleiteten. Barzilai swingte als Jazz-Kantor, Rose rockte beim sonst eher getragenen Kol ha olam kulo und gemeinsam machten die beiden Stimmgewaltigen aus dem Schehechejanu einen Pop-Song mit Tanzeinlage, so dass die Westend-Synagoge samt Zuschauern bebte. Auch Menschen, die bisher weder mit einer Synagoge von innen noch mit jüdischer Musik in Berührung gekommen waren, klatschten frenetisch Beifall. Insofern konnte man den Worten von Rabbiner Julian-Chaim Soussan nur zustimmen, wenn er in seiner Ansprache sagte, Musik sei wie der warme Harry Schnabel Prof. Dr. Felix Semmelroth Kantor Jonathan Rose Aufwind, der uns empor gleiten lässt. Soussan machte die Zuhörer nachdenklich, brachte sie mit jüdischem Witz aber auch ebenso herzlich zum Lachen wie zuvor Oberkantor Barzilai. Auch die Ansprache von Harry Schnabel, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde, war unterhaltsam und gleichzeitig ernst: Es sei wichtig, die Kultur des Anderen zu achten oder wenigstens zu tolerieren. Jeder Kulturkreis und jede Ethnie brauche Raum, um die eigene Kultur und die eigenen Riten leben zu können, betonte er. Gleichzeitig hätten Juden und Christen in ihren Wurzeln aber mehr Gemeinsames als Trennendes. Und allein schon die Koexistenz zwischen orthodoxem und liberalem Judentum in Frankfurt erweise, dass eine Weitergabe von Traditionen auf unterschiedliche Art möglich sei. Vor allem aber zeigte sich Schnabel stolz, dass das Judentum in Deutschland 70 Jahre nach Kriegsende wieder eine bereichernde und durchaus auch kritische Größe im Land geworden sei. Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth schloss sich diesen Worten an. Beide dankten Doris Adler für die hervorragende Konzeption und Organisation der Kulturwochen, die seit 1982 zum festen Bestandteil des kulturellen Lebens in Frankfurt gehören. Rivka Kibel Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 54

55 Alle Fotos: Rafael Herlich Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck (links) sprach über das Werk Margarete Susmans. Die Schauspielerin Esther Zimmering las aus Susmans Briefen und Texten. Die Organisatorin der Jüdischen Kulturwochen, Doris Adler Margarete Susman und ihr jüdischer Beitrag zur politischen Philosophie Sie habe viele Leben gelebt, hat Margarete Susman einmal bekannt. Rabbinerin Elisa Klapheck ist es gelungen, in ihrer Dissertation nicht nur die interessante und vielschichtige Biographie der jüdischen Philosophin nachzuzeichnen, sondern auch deren spezifischen jüdischen Beitrag zur politischen Philosophie genauer zu ermitteln. Mit ihrer tiefschürfenden Studie habe sie das facettenreiche Leben Margarete Susmans in ein helles Licht gerückt, war in der Jüdischen Allgemeinen Wochenzeitung in einer Rezension von Klaphecks Doktorarbeit, die bei Hentrich und Hentrich als Buch erschienen ist, zu lesen. Von diesem hellen Licht konnten die Zuhörer ein mehrmaliges Aufleuchten erleben, denn Elisa Klapheck hatte für ihren Vortrag im Gemeindezentrum die Zitate und Passagen aus dem umfangreichen Werk Susmans klug ausgewählt, um die bedeutendsten Stationen in deren Leben und Denken vorzustellen. Susman, so wurde deutlich, war eine Denkerin der Differenz, weil sie glaubte, dass gerade das jeweils Andere oder Besondere einen wesentlichen Beitrag für die Allgemeinheit leisten kann. So war sie davon überzeugt, dass jeder Mensch im Grunde im Exil lebe, weil es keine Gemeinschaft gebe, in der der Einzelne voll und ganz aufgehen könne. Und da das Exil die existentielle Urerfahrung im Judentum sei, hielt sie es für die Aufgabe der Juden, anderen Völkern diese Einsicht zu vermitteln. Genauso war sie der Meinung, dass es einen spezifisch weiblichen Weg zur Emanzipation gebe, der weder mit dem Emanzipationsbestreben anderer partikularer Gruppen noch mit der universalistischen Vorstellung einer Befreiung aller Menschen aus Abhängigkeit und Versklavung gleichzusetzen sei. Bedauerlich nur, dass diese Dichterin, Denkerin und Deuterin, so das Epitaph auf Susmans Grabstein, die zeitlebens mit Ernst Bloch, Franz Rosenzweig, Georg Simmel, Martin Buber und Gustav Landauer in engem intellektuellem Austausch stand, heute nahezu vergessen ist. Barbara Goldberg Krimi: Alfred Bodenheimer Das Ende vom Lied Ich wollte mal etwas schreiben, was auch gelesen wird. Charmant offen und zugänglich präsentierte sich der Schweizer Krimi-Autor Alfred Bodenheimer im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen. Für gewöhnlich verfasst der promovierte Germanist und Historiker wissenschaftliche Werke: Bodenheimer ist seit zwölf Jahren Professor für Jüdische Literatur- und Religionsgeschichte an der Universität Basel. Zuvor war er unter anderem Rektor der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Dort hatte er auch seinen Gesprächspartner der Frankfurter Veranstaltung kennengelernt: den Gemeinde- Rabbiner Julian-Chaim Soussan. Die Ursprungsidee für seine mittlerweile zwei Krimis Kains Opfer und Das Ende vom Lied kam Bodenheimer während eines Freisemesters in Jerusalem. An einem Freitagabend, so erzählt der 1965 in Basel geborene Judaist, sei Prof. Dr. Alfred Bodenheimer im Gespräch mit Rabbiner Julian-Chaim Soussan ihm plötzlich der Gedanke gekommen, einen Rabbiner namens Klein zum Leben zu erwecken und detektivisch ermitteln zu lassen. Wegen des Schabbats habe er aber seine Idee nicht sofort aufschreiben dürfen. Deshalb habe die Geschichte 24 Stunden in ihm gearbeitet um dann binnen einer Woche niedergeschrieben zu werden. Oder, wie es Bodenheimers Protagonist, Rabbi Klein, in breitem Schwyzerdütsch ausdrücken würde: innert sechs Tagen. Tiefschürfende Vor-Ort-Recherchen habe er nicht betreiben müssen, sagte Bodenheimer. Schließlich habe er 15 Jahre in Zürich wo beide Krimis spielen gelebt. Und in der jüdischen Kultur, Tradition und Religion kenne er sich auch ziemlich gut aus. Dass er die jüdische Community der Stadt zum Schauplatz von Verbrechen gemacht hat, hat ihm in Zürich niemand übel genommen: Das Echo war durchgehend positiv, auch aus orthodoxen Kreisen. Die Zürcher, so berichtet Bodenheimer, machten sich einen Spaß daraus, herauszufinden, wer in den Krimis wer sei obwohl seine Bücher keineswegs als Schlüsselromane angelegt seien. Manche Leute glauben, in meinem Buch Leute identifiziert zu haben, die ich überhaupt nicht kenne, lacht Bodenheimer über den Entdeckungseifer seiner Leser. Rivka Kibel Die Fotoausstellung Jüdisches Leben im Dialog von Rafael Herlich gehörte zum Rahmenprogramm der Jüdischen Kulturwochen und fand immer wieder interessierte Betrachter. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 55

56 Die kulturseiten Großes Interesse: Die Führung durch das Frankfurter Westend Efrat Alony und Oliver Leicht im Foyer der Westend-Synagoge Konzert: Home away from home Die israelische Jazz-Sängerin Efrat Alony, die seit 1997 in Berlin lebt, ist eine der wichtigsten Stimmen des deutschen Jazz. Auch in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt ist sie keine Unbekannte. Mit ihrem Gesang und den Effektgeräten, begleitet von Oliver Leicht an der Klarinette, ist sie unter dem Titel Home away from home den speziellen Klangfarben und der besonderen Ästhetik der israelischen Musik nachgegangen. Mit eigenen Kompositionen und neuen Interpretationen israelischer Volkslieder unternahm sie im Foyer der Westend-Synagoge eine spannende musikalische Reise. Red. Führungen das jüdische Westend Die Leiterin der Religionsschule Jeschurun, die Historikerin Gabriela Schlick-Bamberger, ist inzwischen auch eine bewährte Führerin durch das jüdische Frankfurt. Dieses Jahr nahm sie sich neben der Westend-Synagoge auch das jüdische Westend vor und führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu dortigen Spuren jüdischen Lebens. An der Westend-Synagoge startete die Gruppe ihre Tour, die sie unter anderem zu den Stolpersteinen am Erich Fromm-Platz und in den Rothschildpark führte. Über das große Interesse vor allem der vielen KInder freute sich die Stadtführerin ganz besonders. Red. Die offene Westend-Synagoge Der imposante Bau der Westend-Synagoge ist seit jeher ein Kleinod der Frankfurter Stadtarchitektur und macht viele Frankfurter neugierig. Aus diesem Grund fand ein Teil der diesjährigen Jüdischen Kulturwochen in den dortigen Räumlichkeiten statt. Kinder erklären Kindern das Judentum Seminaratmosphäre: Prof. Anat Feinberg spricht über Deutschland in der israelischen Literatur Deutschland in der israelischen Literatur In deutscher Sprache gibt es mehr Übersetzungen aus der hebräischen Literatur als in jeder anderen Sprache. Mit dieser Feststellung begann Prof. Anat Feinberg ihren Workshop. Den Anfang machte Efraim Kischon, der mit seinem Humor schon in den sechziger Jahren die Herzen der deutschen Leser erreichte. Es folgten Amos Oz, David Grossmann, Zeruya Shalev und auch zahlreiche israelische Kinder- und Jugendbücher sind erschienen. In der israelischen Literatur hingegen wird Deutschland eher ambivalent dargestellt. Um das zu illustrieren, brachte die Literaturwissenschaftlerin drei Textproben mit. Im Gedicht An den Ufern des Rheins fügt Aryeh Sivan, ein hebräischer Dichter der 70er Jahre, deutsche Symbole der Romantik aneinander, um sie am Ende mit einem Bild, das an die NS-Zeit erinnert, zu brechen. Ben Amotz, das Enfant terrible der israelischen Literatur der 60er Jahre, hat in seinem 1968 erschienenen Roman Masken in Frankfurt das Nachkriegsdeutschland mit all den damaligen Widersprüchen beschrieben, und Etgar Keret legt in einer seiner typischen Kurzgeschichten die Ambivalenz offen, die das Thema Deutschland bei israelischen Jugendlichen bis heute auslöst. Ein lehrreicher Vormittag in Zusammenarbeit mit der der Jüdischen Volkshochschule. Red. Was ist eine Thorarolle? Warum darf man am Schabbat nicht arbeiten? Warum zündet man am Freitagabend Kerzen an? Diese und viele andere Fragen konnten interessierte Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren stellen. Beantwortet wurden sie von Kindern und Jugendlichen des Jugendzentrums AMICHAI, der Lichtigfeld- Schule und der Religionsschule Jeschurun. An einem festlich gedeckten Tisch im Kidduschraum konnten die jungen Gäste dann auch einen Hauch der Schabbatstimmung erhaschen und erleben, wie lebendig es auch an einem Werktag im Inneren der Westend- Synagoge zugehen kann, wenn dort jüdische Gäste aus aller Welt auf Durchreise in Frankfurt einfach vorbeischauen. Red. Treffpunkt Westend-Synagoge. Kinder erklären Kindern das Judentum. Alle Fotos: Rafael Herlich Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 56

57 Showkochen Olivenöl und Zitronensaft, Salz und Pfeffer, dazu Knoblauch, geröstete Pinienkerne oder Pistazien, das sind die Zutaten einer typisch mediterranen Küche, die auch in Israel zuhause ist, die aber zusammen mit den Essenstraditionen der Einwanderer aus über 100 Ländern eine jeweils ganz spezifische Note erhält. Etwas von dieser spezifischen Note brachte der Starkoch Avi Steinitz auch ins Ignatz Bubis-Gemeindezentrum mit. Nach Art der Fernsehkochsendungen konnten ihm etwa sechzig Zuschauer beim Zubereiten über die Schulter schauen und anschließend die Köstlichkeiten auch probieren. Ob das typische Tabulah, hier aus geriebenem Kohlrabi, ob Thina-Sauce, ob marinierte oder mit Kruste gebratene Dorade oder der gefrorene Pistazienkuchen die überwiegend passionierten Köchinnen und Köche im Publikum waren von den neuen Kombinationen begeistert. Wie im Fernsehen: Showkochen ein ganz neues Format bei den Jüdischen Kulturwochen Die neue israelische Küche sei noch relativ jung gegenüber der traditionellen mediterranen und orientalischen Küche, die ja mit zu den ältesten Esskulturen zählen, aber ebenso vielversprechend, erläuterte Steinitz. Rabbiner Folger, der für die Einhaltung der Kaschrut an diesem Abend sorgte, erklärte, wie ein Kopfsalat gekaschert wird: Wasser, 70-prozentiger Essig und ein weißes Tuch sind dafür notwendig. Eine inspirierende Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Restaurant Sohar s. Red. Lesung und Gespräch Israel ist an allem schuld Dr. Georg M. Hafner, Prof. Dr. Doron Kiesel und Esther Schapira Die HR-Redakteurin Esther Schapira hat zusammen mit dem HR-Journalisten Georg M. Hafner ein neuen Buch über die Frage vorgelegt, warum der Judenstaat so gehasst wird.auf der Basis von Analysen über die jüngsten politischen Entwicklungen im Nahen Osten und die Berichterstattung in den Medien kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass es der alte Hass auf Juden, die Abwehr der eigenen Schuldgefühle und unbewusst übernommene antisemitische Stereotype sind, die in der heutigen Israelkritik in einem neuen Gewand daherkommen. Im Gespräch mit Doron Kiesel erläuterten die Autoren ihre Thesen und diskutierten sie lebhaft mit dem Publikum. Red. Jewish Monkeys Klezmer Rock aus Israel Wild, frech und überraschend so wurde die von den Frankfurtern Jossi Reich und Ronni Boiko in Israel gegründete Band angekündigt und sie ist dieser Ankündigung voll und ganz gerecht geworden. Sonntag Spätnachmittag, der Festsaal im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum ist in bunte Licht- und Wandornamente getaucht und voll besetzt und schon das erste Lied Caravan Petrol bringt den Saal zum Kochen und es fällt schwer, auf dem Stuhl sitzen zu bleiben. Das Rumenja hat man schon lange nicht in diesem Tempo gehört und auch die Balladen, gedichtet und komponiert von Ronni Boiko, von Beruf Tierarzt, gingen zu Herzen. Die Zugaben nahmen kein Ende und hätte sich die Band nicht nach bereits mehreren Konzerten in Flüchtlingsunterkünften in Süddeutschland erschöpft von der Bühne verabschiedet, hätte es noch ein langer Abend werden können. Red. In Concert: Die Jewish Monkeys in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 57

58 Lesung Kenneth Bonert: Der Löwensucher Foto: Gemeindezeitung Die kulturseiten V.l.n.r.: Alf Mentzer, Kenneth Bonert und Doris Adler Der Löwe hat im Südafrikanischen eine zweifache Bedeutung: Einerseits steht er für die Unterdrückung der Schwachen, andererseits für den Idealismus, sich nicht unterkriegen zu lassen. Von den zwei Gesichtern erzählte der kanadische Autor Kenneth Bonert im Gespräch mit Alf Mentzer vom Hessischen Rundfunk, als er am 24. November im Gemeinderatssaal seinen Erstlingsroman Der Löwensucher vorstellte. Von seiner eigenen Familiengeschichte geprägt, erzählt der 1972 in Johannesburg geborene Bonert darin das Leben der jungen mutigen Gitelle, die 1924 aus Litauen mit ihrem Mann Abel nach Johannesburg flieht. Dort zieht ihr kleiner rothaariger Sohn Isaac im jüdischen Ghetto mit den schwarzen Jungs umher, während sein Vater in seiner Uhrmacherwerkstatt mit seinen Freunden der verlorenen Heimat nachtrauert. Gitelle dagegen arbeitet rigoros an einem Neuanfang und träumt von einem Haus, in dem auch ihre fünf armen, in der alten Welt verbliebenen Schwestern Platz hätten und so später der Ermordung in den Lagern entkommen wären. Als Isaac von der Schule fliegt, sieht sie für ihn eine Chance, erfolgreich zu werden alles für ihren Traum. Doch die allgemeine Weltlage verdüstert sich, und Isaac muss sich entscheiden: Will er wie sein Vater in alten Erinnerungen schwelgen oder furchtlos und stark sein wie seine Mutter, die wie eine Löwin für ihre Ziele kämpft. Wie es dazu kommt, dass sich die jüdische Gemeinschaft in Südafrika vorwiegend aus litauischen Juden zusammensetzt, wollte Alf Mentzer von dem bislang vor allem journalistisch tätigen Autor wissen. Mitte der zwanziger Jahre waren die Grenzen zu den USA, dem eigentlichen Ziel jüdischer Auswanderer aus Osteuropa, geschlossen. So suchten die Auswanderer aus Litauen ihr Glück im fernen Südafrika. Verwandte und Freunde folgten ihnen wanderte die Familie von Kenneth Bonert wiederum nach Canada aus, denn es sah nicht danach aus, dass die Rassenunruhen in einem Verständigungsprozess enden würden. Überhaupt sympathisierten die Juden in Südafrika größtenteils mit dem Apartheid regime, wähnten sie sich doch endlich auf der Seite des herrschenden Teils der Gesellschaft. Ein Roman also, der nicht nur literarisch besticht, sondern den Leser auch in eine Welt entführt, von der man bislang nur wenig wusste. Den deutschen Text las Doris Adler gewann Der Löwensucher den National Jewish Book Award und den Edward Lewis Wallant Award. Die gelungene Lesung fand statt Red. in Zusammenarbeit mit dem Canada Council for the Arts. Liebe Gemeindemitglieder, Leitung: Benjamin Brainman Unsere Jugend musiziert ich freue mich, ab Februar 2016 für Sie neben der Presse- auch die Kultur arbeit der Jüdischen Gemeinde gestalten zu dürfen. Foto: Rafael Herlich Kinder und Jugendliche der Jüdischen Gemeinde Frankfurt musizieren Bereits heute will ich Sie auf folgende Veranstaltungen hinweisen: Dr. Susanna Keval 11. April 2016 Prof. Michael Brenner im Gespräch mit Daniel Botmann, Ge schäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, und mit Maram Stern, Vizegeneralsekretär des World Jewish Congress, über die Auswirkung der Flüchtlingsbewegung und des Terrors auf die jüdischen Gemeinschaften in Deutschland und in Europa. Weitere Teilnehmer: Schulchor der I.E. Lichtigfeldschule Leitung: Martina Georgi, am Klavier: Manfred Hoffmann Begleitend findet eine Ausstellung statt Kinder und Jugendliche aus dem Jugendzentrum stellen ihre Bilder aus. Sonntag, 28. Februar 2016, Uhr Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66, Frankfurt am Main Veranstalter: Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R., Westendstr. 43, Frankfurt/Main, Tel.: 069/ , Eintritt frei Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite April 2016 Frankfurt liest ein Buch Gemeindemitglieder lesen aus: David Seuthe: Frankfurt verboten 9. Mai 2016 Prof. Alfred Bodenheimer spricht über die religiösen Denkrichtungen im heutigen Judentum. Weitere Lesungen, Diskussionen und Konzerte sind in Planung.

59 Die kulturseiten Kulturnews Foto: Rafael Herlich Gila Lustiger Robert Gernhardt-Preis 2015 an Gila Lustiger Am 16. September erhielt die Frankfurterin, die heute in Paris lebt, für ihr neues Romanprojekt Die Entronnenen den Robert Gernhardt-Preis. Darin baut sie dem DP-Lager Zeilsheim, in dem ihr Vater, Arno Lustiger, nach seiner Befreiung gestrandet war, ein Denkmal. Aus der Work in progress las sie am 9. November im Mousonturm. Red. Mirjam Wenzel: Neue Direktorin des Jüdischen Museums Am 1. Januar wird Dr. Mirjam Wenzel die Leitung des Jüdischen Museums übernehmen. Die promovierte Historikerin leitete bisher die Medienabteilung des Jüdischen Museums Berlin. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen der Umbau des Hauses und die Neugestaltung der Dauerausstellung. Dabei will sie, wie bereits in Berlin, einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die mediale Vermittlung der jüdischen Geschichte legen. Der bisherige Leiter, Prof. Raphael Gross, wechselte an das Simon-Dubnow-Institut in Leipzig, wo er die Nachfolge von Prof. Dan Diner übernahm. Red. Neue Einzelausstellung von Mirela Schip Aquarelle und Zeichnungen Vernissage am 2. Februar 2016, Uhr im Paulinum an der Friedberger Warte Valentin-Senger-Str. 136a Frankfurt am Main Tel.: Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9.00 Uhr bis Uhr Die Ausstellung dauert bis Mitte Mai Jüdische Frankfurtensien Über Hugo Sinzheimer, den Mitbegründer der Frankfurter Akademie der Arbeit und von Professor für Arbeitsrecht an der Frankfurter Universität, veröffentlichte der Frankfurter Rechtsanwalt Abraham de Wolf eine Monografie. Hugo Sinzheimer gilt als Vater des deutschen Arbeitsrechts. Seine juristischen Begründungen für den Tarifvertrag, den Betriebsrat und das Arbeitsrecht als Schutz für Arbeitnehmer gelten bis heute, ebenso wie der von ihm geprägte Satz Eigentum verpflichtet. Über Georg Swarzenski, den Städeldirektor, der von 1906 bis 1937 dem Frankfurter Kunstinstitut vorstand, schrieb die Kunsthistorikerin und FAZ-Redakteurin Konstanze Crüwell eine Monografie, in der sie seinen Beitrag für das Städel, die Städtische Galerie und das Liebighaus, dessen Gründungsdirektor er war, würdigt hat Swarzenski das Amt verloren, 1937 musste er 77 Gemälde, die von den Nazis als entartet verfemt wurden, weggeben und er wurde als Leiter des Städels entlassen emigrierte er in die USA. Über Bruno Asch, den herausragenden Kommunalpolitiker der Weimarer Zeit, der im damals noch selbständigen Höchst, in Frankfurt und Berlin wirkte, schrieb die ehemalige Kustodin des Jüdischen Museums, Dr. Helga Krohn, eine Monografie, in der sie sein Leben und Werk anhand von Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Aufsätzen nachzeichnet. Der Sozialist, der sich für die Grundbedürfnisse aller Menschen eingesetzt hatte, floh 1933 nach Amsterdam, wo er sich nach dem Einmarsch der Deutschen das Leben nahm. Abraham de Wolf: Hugo Sinzheimer und das jüdische Gesetzesdenken im deutschen Arbeitsrecht. Hentrich & Hentrich, 76 Seiten, Broschur, 7 Abbildungen, 8,90 Konstanze Crüwell: Worte sind im Museum genauso überflüssig wie im Konzertsaal. Eine Hommage an Georg Swarzenski. Walter König, 156 Seiten, 24,80 Helga Krohn: Bruno Asch. Sozialist. Kommunalpolitiker. Deutscher Jude Brandes & Apsel, 279 Seiten, 29,90 Gemeindemitglieder schreiben Dr. Lorry Schirer ist eigentlich ein Mann der Wirtschaft und des Geldes. Mit seinen Smart Jokes for the Weekend erfreut er jedoch seit gut zehn Jahren viele Gemeindemitglieder, indem er ihnen am Freitagmorgen per ein Schmunzeln schenkt. Nun hat er seine Sammlung aus Witzen, Lebensweisheiten und Aphorismen in einem Buch zusammengetragen. Der grüne Hardcover-Band ist eine Fundgrube für jeden, der zu einer passenden Gelegenheit einen Witz oder einen flotten Spruch braucht oder wagen will. Lorry Schirer (Hg.): A Smart Joke for the Weekend. tredition, 372 Seiten, 49,95 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 59

60 Die Kulturseiten Foto: Rafael Herlich Die Protagonisten von damals. V.l.n.r. Hermann Alter und Petra Kunik von der Jüdischen Gemeinde, die Moderatorin Ulrike Holler, der damalige Theaterintendant Dr. Günther Rühle und der Bühnenbildner Peter Menne 30 Jahre Fassbinderkontroverse Am 31. Oktober jährte isch zum 30. Mal die Besetzung der Frankfurter Kammerspiele durch die Jüdische Gemeinde, die die Uraufführung des Theaterstücks von Rainer Werner Fassbinder Der Müll, die Stadt und der Tod verhinderte. Dass dieser Protest das künftige Bild der Jüdischen Gemeinde nachhaltig geprägt habe, war eine der Erkenntnisse des Symposiums, das anlässlich dieses Jahrestags im Gallus-Theater stattfand. Neben einer szenischen Lesung fanden auch zwei Podiumsdiskussionen statt. Es war das Klischee des reichen Juden, einer zentralen Figur in dem Stück, das die Jüdische Gemeinde als Beispiel für subventionierten Antisemitismus dem damaligen Intendanten Günther Rühle vorwarf. Rühle wehrt sich mit dem Gegenargument der Freiheit der Kunst bis heute gegen diesen Vorwurf. Die Auseinandersetzung um die Aufführung des Stücks setzte indes bereits einige Jahre vorher ein, als der Generalmanager der Alten Oper, Ulrich Schwab, das Stück ebenfalls auf dem Plan hatte. Red. Bücherempfehlung Von Dr. Rachel Heuberger, Leiterin der Hebraica- und Judaica-Sammlung der Frankfurter Universitätsbibliothek Mit dieser Rubrik informieren wir Sie über neue interessante Bücher in deutscher, hebräischer und russischer Sprache, die Sie in der Frankfurter Universitätsbibliothek kostenlos ausleihen können. Folgende neue Titel wollen wir Ihnen heute empfehlen: Deutsch: Avi Primor Nichts ist jemals vollendet Köln 2015 Lesenswerte Autobiografie des ehemaligen israelischen Botschafters in Deutschland, der stets für Aussöhnung, mit den Deutschen wie auch mit den Palästinensern, eintrat. Signatur Hebräisch: Lilakh Netan el Ha-Moledet ha-yeshanah Jerusalem 2014 Einfühlsam schildert der Roman das Leben von Nissan, einem israelischen Auswanderer, der in Paris seine neue Heimat sucht und sich zu einem rastlosen Diaspora-Juden entwickelt Signatur Russisch: Sholem Aleykhem Zakoldovannyi portnoj Moskau 2013 Die lustige Geschichte erzählt, was passiert, wenn Schimon der Schneider eine Ziege kaufen will. Mit schönen Lithographien von Anatol Kaplan. Signatur Q Georg M. Hafner, Esther Schapira Israel ist an allem schuld Köln 2015 Ein Jahr nach dem Gaza-Krieg analysiert das Buch die Ursachen der Dämonisierung Israels in der deutschen Öffentlichkeit sowie den Bezug zum latenten Antisemitismus. Signatur Yonatan Berg Od hamesh dakot Tel Aviv 2015 Vielbeachteter Debütroman über die gegensätzlichen Welten eines jungen Rabbiners in einer Siedlung im Westjordanland und eines Filmstudenten im säkularen Tel Aviv. Signatur Petr Ljukimson Car Irod Moskau 2015 Historische Darstellung des legendären und grausamen Königs Herodes, der von Roms Gnaden regierte und den Zweiten Tempel zum prächtigsten Bauwerk seiner Zeit erweiterte. Signatur: Bei Fragen wenden Sie sich an die Auskunft unter der Telefon-Nummer: oder informieren Sie sich auf der Homepage: Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 60

61 Im Jüdischen Gemeindezentrum Savignystraße Frankfurt am Main Telefon 0 69 / Telefax 0 69 / catering@sohars-catering.com KOSHER RESTAURANT GMBH KOSHER RESTAURANT HOTELANLIEFERUNG VERANSTALTUNGSRÄUME PARTYSERVICE / CATERING CAFE GLATT KOSHER / AIRLINE BELIEFERUNG Jeden Sonntag zwischen bis Uhr Brunch. 20, Allen unseren Gästen, Freunden und Bekannten wünschen wir ein fröhliches Chanukka-Fest jna vfubj FAMILIE BEN DAVID FAMILIE GUR HAPPY CHANUKKAA חג אורים שמח SÜSSE REISEPREISE 1 WOCHE TEL AVIV BOUTIQUE HOTEL ARTPLUS *** Sehr beliebt, zentral gelegen Inkl. Flug ab/bis Frankfurt 7 ÜF im Doppelzimmer ab 695 p.p. 7 TAGE FLUG & MIETWAGEN ISRAEL Inkl. Flug ab/bis Frankfurt, bei 2 Personen ab 395 p.p. Weltweit reisen mit Diesenhaus Ram: günstige Flüge, Hotels, Mietwagen Rundreisen, Kreuzfahrten, Gruppenreisen Diesenhaus Ram WELTWEIT REISEN 069 / Terminverfügbarkeit Dezember 2015, Januar und Februar 2016 auf Anfrage. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 61

62 Aus Den Institutionen Wizo Wie immer bieten die WIZO-Damen ihren Gästen ein stimmungsvolles Ambiente. Wizo-Gala Unter dem Motto One Night for Children, veranstaltete die WIZO ihre traditionelle Fundraising-Gala zugunsten bedürftiger Kinder in Israel. Im Hilton Hotel Frankfurt begrüßte Simone Graumann, Präsidentin der WIZO Deutschland die Gala-Gäste. In ihrer persönlichen und informativen Rede machte sie den Zweck des Abends deutlich. Es handle sich vor allem um Kinder aus kinderreichen Familien, von alleinerziehenden Müttern und Vätern und um Kinder, die bereits in jungen Jahren mit Gewalt konfrontiert wurden. Durch die Betreuung erhielten sie ein zweites Zuhause. Die WIZO garantiere jedem Kind unter anderem drei feste Mahlzeiten am Tag 180 Kindertagesstätten unterhalte die WIZO in Israel, betreut werden dort mehr als Kinder, unabhängig von ihrem religiösen oder ethnischen Hintergrund. Nach dieser Einleitung begannen die Moderatoren Andrea Kiewel und Cherno Jobatey durch das Programm zu führen und unermüdlich um Spenden zu werben. Ehrengast, Volker Beck, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages, sprach klare Worte, als er an das Luxemburger Abkommen erinnerte, in dem sich Deutschland verpflichtete Israels Existenzrecht zu sichern. Marc Snijders, General Manager Hilton Frankfurt, freute sich, die WIZO im Haus zu begrüßem. Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, war voller Anerkennung über das Engagement, mit der die WIZO-Frauen Israel unterstützen. Prof. Salomon Korn wies darauf hin, dass sich weltweit allein an die Frauen ehrenamtlich für die WIZO engagieren. Für die kulinarischen Highlights sorgte Karl Ederer, Chefkoch aus der Witzigmann-Schule und Simon Pierro, ipad Magier, ließ auf wundersame Weise Tennisbälle in seinem ipad verschwinden. Als die israelische Chansonsängerin Shirel ihre selbstgeschriebenen Songs präsentierte, kam das Kontinente übergreifende gemeinsame Moment der jüdischen Identität vollends zum Tragen. Johnny Klinke, seit Jahren Stammgast bei der WIZO-Gala brachte zwei Artisten aus dem Tigerpalast mit. Damit die unterhaltsame Show die Zuschauer nicht allzu sehr vom eigentlichen Zweck des Abends ablenke, sorgten die emsigen Moderatoren dafür, dass die Patenschaften nicht vergessen wurden, Ihr Einsatz wurde belohnt, denn am Ende des Abends konnten 575 Patenschaften verbucht werden. Ein toller Erfolg! Channah Trzebiner Fotos: Rafael Herlich Bild Oben: v.l.n.r.: Diana Schnabel, Andrea Kiewel, Simone Graumann Bild Unten: Stadtkämmerer Uwe Becher mit Frau und der Leo-Baeck-Preisträger 2015, Volker Beck Bild Rechts: Die Ehrentafel des Abends Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 62

63 Aus Den Institutionen Wizo Seit mehreren Jahren inzwischen dabei: die Cocktailbar der Young-WIZO. Die Damen von der Kuchentheke da geht es immer besonders lebhaft zu. WIZO Basar 2015 Mitte/Ende November in Frankfurt: das bedeutet WIZO Basar fester Termin für viele! Auch dieses Jahr konnten wir uns wieder über ein volles Gemeindezentrum freuen. Samstagabend wurde der Basar feierlich eröffnet, dieses Mal durch Mirjam Kon für den Vorstand der WIZO. Harry Schnabel, der im Namen der Jüdischen Gemeinde die traditionelle Spende übergab, sowie WIZO Schirmfrau Jutta Ebeling, Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt a.d., begrüßten herzlich alle Gäste. Gleich danach hieß es auch schon: KAUFEN! KAUFEN! KAUFEN! Dieser Aufforderung für den guten Zweck, bei dem jeder eingenommene Euro an das Theodor Heuss-Familientherapiezentrum geht, folgten die Besucher wie immer gerne. Es gab alles, was das Herz begehrt: trendige Mode am Secondhand-Stand dazu die neuesten Kreationen am Schmuck- und Accessoires- Stand. Weiter ging es u.a. mit den Beauty- Produkten vom Toten Meer am Israel-Stand Am Bücherstand waren viele aktuelle Titel aus der jüdischen Welt und Israel zu entdecken. Hier signierten am Samstag Rabbiner Shlomo Raskin seine Wegweisungen : Viel habe ich von meinen Lehrern gelernt, noch mehr von meinen Schülern und am Sonntag Esther Schapira und Georg Hafner ihr Buch: Israel ist an allem schuld. Seine Kids einkleiden konnte man am Kinder-Secondhand-Stand, alles, was ihnen Spaß macht, gab es am Secondhand Spielzeug-Stand. Wer das Außergewöhnliche und Seltene sucht, war am Flohmarktstand richtig. Die Tombola, bei der es Reisen, exklusive Koffer, Lederwaren und vieles mehr zu gewinnen gab, zauberte ein Strahlen in viele Gesichter. Natürlich kam man auch auf seine kulinarischen Kosten. Beim schön dekorierten Lebensmittel-Stand des Scheck-In- Center Frankfurt konnte man sich mit einer großen Vielfalt an koscheren Delikatessen und Lebensmitteln eindecken und auch gleich vor Ort nach Lust und Laune schlemmen. Ob am Foodcourt mit leckeren Köstlichkeiten und den beliebten Falafeln, beim russischen Spezialitäten-Stand oder am Kuchenbuffet, überall fiel es schwer, sich zu entscheiden. Auf einen Drink traf man sich an der Young WIZO Cocktailbar. Hier legte DJ Ilya auf und sorgte für Partystimmung. Am Sonntag besuchte der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Peter Feldmann, den Basar und machte nach ermunternden Grußworten an die Gäste einen Rundgang mit Diana Schnabel vom WIZO Vorstand. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, wirklich jeden einzelnen Stand zu besuchen und sich dort auszutauschen. Wir blicken auf einen erfolgreichen Basar zurück und sagen an dieser Stelle VIELEN DANK! an alle Gäste, Helfer, Unterstützer und Sponsoren. Wie immer ist nach dem Basar vor dem Basar in diesem Sinne: bis bald Linda Martin V.l.n.r. Diana Schnabel, Oberbürgermeister Peter Feldmann und Rachel Singer Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 63

64 Aus Den Institutionen Makkabi Foto: Rafael Herlich V.l.n.r.: Alon Meyer, Peter Feldmann, Dr. Dieter Graumann und Dr. Dan Shaham Ben Hayum Der Festakt zu 50 Jahre Makkabi-Frankfurt im Kaisersaal des Römers 50 Jahre Makkabi Frankfurt und vieles mehr Akademische Feier im Kaisersaal des Römers Oberbürgermeister Peter Feldmann lud am 8. Oktober gemeinsam mit Makkabi Frankfurt zu einer Feierstunde aufgrund des 50-jährigen Jubiläums in den Kaisersaal des Frankfurter Römers ein. Nach dem Sektempfang folgten bewegende Reden von Peter Feldmann, Dr. Dieter Graumann, Wolfgang Roth und Alon Meyer. Eingerahmt wurden die Reden von klassischer Musik, gespielt von Roman Kuperschmidt und seinem Ensemble, und von Videovorführungen über Makkabi-Frankfurt und die European Makkabi Games 2015 in Berlin. In entspannter Atmosphäre konnten die Gäste anschließend in der Schwanen- und Römerhalle sowie dem Römerhöfchen bei Livemusik ein israelisches Buffet genießen und Erfahrungen und Erlebnisse der letzten Jahrzehnte austauschen. Neben vielen Politikern aus der Region, zählte auch der Generalkonsul des Staates Israel, Dr. Dan Shaham, zu den Ehrengästen. Golf Turnier Unter dem Motto Let s Play Together, fand am 30. Oktober ein Makkabi-Golfturnier mit Rahmenprogramm im Golfclub Hof Hausen vor der Sonne statt. Willkommen waren nicht nur Golfer aus den eigenen Reihen, sondern auch Sportler aus anderen Vereinen. Trotz des späten Termins konnte das Turnier bei besten Wetterbedingungen gespielt werden, und alle Sportler sowie der Golfclub waren von diesem hochkarätigen Event begeistert. Die Begeisterung war jedoch nicht nur dem phantastischen Turnier geschuldet, sondern auch dem Rahmenprogramm, das bis zum 1. November andauerte. Der Turniertag selbst wurde am Abend mit einem Kabbalat Schabbat im Golfclub abgeschlossen und am Samstag früh standen morgens ein gemeinsamer Synagogenbesuch sowie mittags ein Kiddusch auf dem Programm. Wer mochte, konnte am Abend noch an unserer 6. Makkabi-Frankfurt Poker-Night im Zenzakan teilnehmen. Poker Turnier Mit der 6. Makkabi-Frankfurt Poker Night am 31. Oktober konnten die Erwartungen aus dem Vorjahr noch übertroffen werden. Der Pan Asian Supperclub Zenzakan hat sich mit seinem stilvollen Ambiente und dem erstklassigen Service wieder als beste Wahl erwiesen, und die Croupiers überzeugten durch ihre hohe Professionalität. 100 Pokerspielerinnen und -spieler kämpften für einen guten Zweck um den Sieg. Der Erstplatzierte konnte sich über eine Reise nach Monte Carlo sowie 3 Übernachtungen im Eden Roc freuen (gesponsert von Select Reisen) und der Zweitplatzierte über eine hochwertige Armbanduhr von Times Value. Den dritten Platz gewann eine Spielerin, die den deutlich in der Überzahl teilnehmenden Männern den Schneid abkaufte und mit einem Gutschein für maßgefertigte Kleidung aus dem Hause Stephan Görner nach Hause ging. Chanukka-Gala Die große Chanukka-Gala, die sich in den letzten Jahren zu einem Highlight entwickelt hat, findet dieses Jahr am 12. Dezember im Ballsaal des Marriott Hotels statt. Um 19:30 Uhr startet die Veranstaltung mit einem Sektempfang. Dieses Jahr wieder dabei ist die Showband Festival aus Paris, die mit ihrer atemberaubenden Liveperformance für Stimmung sorgen wird. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Aufgrund der hohen Nachfrage und des begrenzten Kartenkontingents empfiehlt es sich, möglichst früh Karten zu kaufen. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 64

65 Fotos: Makkabi Frankfurt Ob Golf, Feriencamps für Kinder, Fußball, Tennis oder First-Steps für Babys das Makkabi-Angebot wächst und wächst... First-Step Makkabi-Frankfurt wird zusammen mit einer ausgebildeten First-Step-Pädagogin Kurse anbieten, die die Bewegungslust von Babys im Alter von 0-12 Monaten anspornen. First-Step ist eine einzigartige Methode aus Israel, um die Entwicklung der sensomotorischen und koordinativen Fähigkeiten unserer Kleinsten optimal zu fördern. Feriencamps In den Sommerferien wurden wieder zahlreiche Feriencamps in verschiedenen Sportarten veranstaltet. In der ersten und letzten Woche fand jeweils ein VGF-Fussballcamp statt. Bei optimalen äußeren Bedingungen nahmen jeweils mehr als 50 bzw. 70 Teilnehmer teil. Neben der Trainingsarbeit stand auch Spaß im Vordergrund, weshalb Ausflüge in den Spielpark unternommen wurden, die für große Begeisterung bei den Kindern sorgten. Bereits eine Tradition, gab es in der ersten Woche der Herbstferien ein weiteres VGF-Feriencamp. An einem der Nachmittage besuchte das Camp das Eintracht Frankfurt Museum. Dort bastelten sie Fußballfahnen, die sie anschließend mit nach Hause nehmen durften. Allen unseren Mitgliedern, Freunden und Unterstützern wünschen wir ein fröhliches Chanukka-Fest. Channuka Sameach und Makkabi Chai Alon Meyer, Präsident Deutsche Makkabiade 2016 Gut vier Monate ist das Sommermärchen, European Maccabi Games 2015, her. Nicht zuletzt wegen seiner historischen Bedeutung, handelte es sich bei den EMG um die größte Veranstaltung, die Makkabi Deutschland in seiner 50-jährigen Geschichte je organisiert hat. Über 2300 Sportler und tausende Besucher sind nach Berlin gekommen, um die größte jüdische Veranstaltung Europas mitzuerleben. Die Spiele wurden nicht nur zu einem gesellschaftlichen sondern, auch zu Zocken will gekonnt sein. Das Poker-Turnier von Makkabi-Frankfurt einem sportlichen Erfolg. Makkabi Deutschland führte den Medaillenspiegel mit 54 Goldmedaillen souverän an. Den größten Anteil hatten die Frankfurter Teilnehmer. 103 der 365 deutschen Teilnehmer kamen aus unserer Gemeinde und trugen maßgeblich zum Gesamterfolg bei. Doch nach den Spielen ist vor den Spielen, denn bereits im Mai wartet mit der Deutschen Makkabiade ein außerordentliches Highlight auf Euch. In Duisburg werden sich alle Ortsvereine sportlich miteinander messen. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 65

66 Aus Den Institutionen ZWST ZWST und Aktion Mensch Empowerment und Kreativität Der Bereich der Arbeit mit geistig behinderten jüdischen Erwachsenen erhält zunehmend einen Raum innerhalb der jüdischen Sozialarbeit. Allein im November fanden zwei Veranstaltungen statt, die auf große Resonanz bei den Betroffenen und den Betreuern stießen. Fotos: ZWST Die Tagung Empowerment für Menschen mit einer psychischen Erkrankung im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum. Ein ganz neues Projekt: Ein Musik- und Theaterstück mit jungen Erwachsenen mit Behinderung. Tagung Empowerment für Menschen mit einer psychischen Erkrankung lautete der Titel einer Tagung, die von etwa 70 Betroffenen mit ihren Angehörigen sowie von Multiplikatoren aus verschiedenen Städten Deutschlands besucht wurde. Der Begriff Empowerment bedeutet, Menschen zu befähigen, dass sie selbständiger werden. Insofern thematisierten die Referenten Angebote der Gemeindepsychiatrie und zeigten Unterstützungswege auf. Herr Schrank von der Initiative Hoffmannshöfe in Frankfurt berichtete über Möglichkeiten, sich beim Aufbau von Selbsthilfegruppen und Vereinen zu engagieren, und betonte, dass im Rückblick alle Initiativen in der Psychiatriebewegung durch das Engagement Betroffener und Freiwilliger entstanden sind. Besonders bewegte die Teilnehmer eine Gruppenpräsentation, bei der sowohl Professionelle wie Betroffene gemeinsam über eine bundesweite Ausbildungsmöglichkeit berichteten, bei der Klienten der Psychiatrie lernen, wie sie andere Betroffene unterstützen können. Ein Ansprechpartner hierfür ist die Frankfurter Werkgemeinschaft e.v. Dieses noch ganz junge Projekt wird von Dr. Bader und Dr. Kohan geleitet und ist nur der Anfang für weitere Initiativen. Theater Auf den Straßen unserer Stadt, da ist immer etwas los. Das wissen auch die Schauspieler, die am 15. November im gut besuchten Festsaal der Henry und Emma Budge-Stiftung den Song-Klassiker Streets of London als ein Impovisationstheaterstück mit diversen künstlerischen Höhepunkten darboten. So mischten sich in die bunten Straßenszenen die Sängerin Rosanna, die das Publikum mit ihrem Gitarrenspiel, mit selbstgeschriebenen Liedern und vor allem ihrer beeindruckenden Stimme bezauberte, der Magier Boris, der das Publikum mit seinen Zaubertricks verblüffte, und die Tanzgruppe Schalom, die mit ihren Tänzen für gute Stimmung sorgte. Eingerahmt wurde all dies von einer Szenerie, die sich an der deutschen Version des Lieds Streets of London, Straßen unserer Stadt, orientierte. Das liebevoll gestaltete Bühnenbild, bestehend aus Marktstand und Kneipe, erfreute die Zuschauer, die am Ende mit Keramikblümchen beschenkt wurden. Gefördert von der Aktion Mensch, in Kooperation mit der Henry und Emma Budge-Stiftung und der ZWST, hatten die Teilnehmer verschiedener Behinderten- Selbsthilfegruppen seit Anfang Sommer geprobt. Erdacht und inszeniert hat das Ganze der Heilerziehungspfleger und Theaterpädagoge Pinchas Kranitz mit Unterstützung von Judith Tarazi von der ZWST Berlin. Das Wichtigste sei die Spielfreude, sagt Regisseur Kranitz. Dem folgen Wertschätzung und Aufmerksamkeit, die der gemischten Gruppe aus behinderten und nicht behinderten Menschen entgegengebracht wird. Theaterspielen stärkt das Selbstvertrauen, Ängste werden abgebaut und die Arbeit in der Gruppe holt die Menschen aus der Isolation heraus.das Publikum war begeistert. So schön kann man das Thema Einsamkeit und Gemeinsamkeit darstellen, sagte eine Zuschauerin. Benjamin Bloch, Direktor der ZWST, Thorsten Krick, Geschäftsführer der Budge- Stiftung und Dr. Dinah Kohan, Leiterin des ZWST-Behindertenprojekts fanden in den anschließenden Ansprachen lobende Worte für das Projekt und alle Teilnehmenden. Die Schauspieler verabschiedeten sich mit dem Hochhalten großer Porträtfotos, die ein schönes Andenken an eine wunderbare zusammen verbrachte Zeit sind. Keren Kotlyarevskaya, Dr. Dinah Kohan und Judith Tarazi Tut gut, etwas für sich zu tun. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 66

67 Aus Den Institutionen ZWST Idealismus und Menschlichkeit Ende August wurde Paulette Weber, langjährige Leiterin des Sozialreferats der ZWST, in den Ruhestand verabschiedet. Die JGZ fragte die engagierte Sozialarbeiterin, die inzwischen in Israel lebt, nach den Früchten Ihrer Arbeit. Fotos: Judith Tarazi Sie haben aufgehört zu arbeiten, wie Sie bei Ihrem Abschied sagten: Wenn s am schönsten ist, und haben sich Ihren Lebenstraum, Aliyah zu machen, erfüllt. Wie geht es Ihnen? Vielen Dank für die Nachfrage. Mir geht es Gott sei Dank sehr gut. Ich bin noch mit alltäglichen Erledigungen beschäftigt und denke, dass ich, selbst zwei Monate nach Beginn meiner Aliyah, mein neues Leben weder richtig realisiert noch das alte verarbeitet habe. Mit welcher Vision haben Sie 2001 die Leitung des Sozialreferats der ZWST übernommen? Ich fühlte und fühle mich jüdischen Menschen sehr verbunden. Meine Arbeit konnte mir dazu dienen, der jüdischen Gemeinschaft bei der Bewältigung ihrer, teilweise schwierigen, Lebenssituation behilflich zu sein. Dies und das Weitergeben von jüdischen Traditionen wollte ich, und ich denke, konnte ich, durch meine Tätigkeit bewirken. Es ist für mich ein bewegender Moment zu fühlen, ein Volk zu sein, und ich freue mich immer wieder, wenn es mir gelingt, dies an Andere weitergeben zu können. Zahlreiche Projekte, die Sie ins Leben gerufen haben, sind heute ein selbstverständlicher Bestandteil des Angebots der Sozialarbeit der ZWST. Welches dieser Projekte lag Ihnen besonders am Herzen? Neben vielen Aufgaben, die die ZWST zu leisten hat, gibt es zwei Personengruppen, die mir besonders am Herzen liegen: die Überlebenden und ihre Nachkommen und jüdische Menschen mit geistiger und psychischer Behinderung. Die erste Gruppe, weil ich selbst Betroffene bin, da meine Eltern s.a. selbst Überlebende waren. Die zweite Gruppe, weil sie zu unserer Gemeinschaft gehört und bis vor einigen Jahren m. E. zu wenig beachtet wurde. Nicht, weil die jüdische Gemeinschaft und ihre Organisationen kein Interesse hatten, sondern weil alle in der damaligen Situation überfordert waren. Zedaka als Hilfe zur Selbsthilfe und dezentrale Angebote bundesweit zeichnen Ihre Arbeit aus. Hat sich das Konzept bewährt? Das Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe hat sich absolut bewährt. Unsere Arbeit dient dazu, Multiplikatoren zu schaffen, damit die vielfältigen Aufgaben in der jüdischen Gemeinschaft bewältigt werden können. Dies kann nur erfolgen, wenn wir die Wege zur Selbständigkeit aufzeigen und uns, im besten Fall, überflüssig machen. So, wie Eltern einem Kind das Laufen beibringen, damit es im späteren Leben selbständig und unabhängig gehen kann. Wie schön ist es, Bedürftigen unter die Arme zu greifen, aber um wie viel schöner ist es, ihnen dabei behilflich zu sein, nicht mehr von Almosen abhängig zu sein, sondern sich selbst versorgen zu können. Wie blicken Sie aus der israelischen Entfernung auf Ihre Arbeit in Frankfurt zurück? Ich bin selbstverständlich subjektiv, denn für mich war und ist die ZWST eine Organisation, mit welcher ich mich sehr verbunden fühle und identifiziere. Natürlich hängt das auch sehr mit den beiden Geschäftsführern zusammen, die mich in meinem Leben geprägt und begleitet haben mein Vater s.a. und mein Freund Benjamin Bloch. Ich empfinde die Arbeit der ZWST als idealistisch und menschlich. Dies sind zwei Begriffe, die mir auch in meinem persönlichen Leben sehr wichtig sind. Sie sind für mich ein Merkmal von Judentum, von Empathie und Neschume. Was wünschen Sie der Jüdischen Gemeinde Frankfurt für die Zukunft? Ich wünsche der jüdischen Gemeinschaft und auch der Jüdischen Gemeinde Frankfurt ein Stück Normalität. Dies empfinde ich hier in Israel mit Genugtuung. Ich bin kein exotisches Wesen mehr, nur weil ich Jüdin bin. Ich muss mich nicht rechtfertigen und überlegen, ob mein Mann an Feiertagen mit Paulette Weber bei ihrem Abschied Ende August in der Aula des Philanthropins. einer Kippa auf die Straße gehen kann oder nicht. Ich muss nicht besser oder klüger sein, um zu beweisen, dass Juden besser sind als Andere. Dieses Gefühl wünsche ich allen Juden auf der ganzen Welt. Die Fragen stellte Dr. Susanna Keval 1999 begann die gelernte Sozialarbeiterin Paulette Weber ihre Arbeit bei der ZWST. Als Leiterin des Sozialreferats hat sie zahlreiche innovative Projekte realisiert. Dazu gehören unter anderem die Seminarreihen für Führungskräfte, die Gründung der Treffpunkte sowie die hochqualitativen Fortbildungen für die Betreuer von Shoah-Überlebenden, die Initiativen für jüdische Behinderte und zuletzt Fortbildungen für Betreuer von Demenzkranken. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 67

68 Aus Den Institutionen B nai B rith Schönstädt-Loge Freunde der Universität Tel Aviv B nai B rith Schönstädt-Loge Ehrung für Stadtkämmerer Uwe Becker Ob in Frankfurt eine Demonstration pro Israel stattfindet, eine große Veranstaltung in der Jüdischen Gemeinde auf dem Kalender steht oder die Städtepartnerschaft mit Tel Aviv gepflegt wird Uwe Becker, Kämmerer der Stadt Frankfurt, ist selbstverständlich mit von der Partie. Und das auch, wenn er nicht in öffentlicher Funktion eine Ansprache hält. Da ist es mehr als konsequent, dass der 47-jährige Kommunalpolitiker am 25. Oktober für sein unerschütterliches Eintreten für das Wohl des Staates Israel und für das jüdische Volk mit der Ehrenmedaille der B nai B rith Frankfurt Schönstädt Loge ausgezeichnet wurde. Sogar Israels Premierminister Benjamin Netanjahu schickte Glückwünsche. In der Urkunde, die ihm Logen-Präsident Ralph Hofmann überreichte, wird Becker als verlässlicher Freund Israels, auf den das jüdische Volk auch in Zukunft zählt, bezeichnet. Wie sehr man auf Uwe Becker bauen könne, betonte Dieter Graumann, Ehrenvizepräsident der Loge, in seiner Rede. Er hat eine Sensibilität für jüdische Belange, die man nicht lernen kann, sagte er und führte als Beispiel den Treffpunkt für Holocaust-Überlebende an, dessen Finanzierung auf der Kippe stand: Ohne dass man etwas erklären musste, hat Uwe Becker dafür gesorgt, dass der Treffpunkt weiter bestehen kann. Zudem lobte der ehemalige Gemeindevorstand Beckers Entscheidung, im Sommer 2014, als der Antisemitismus wieder aufblühte, einen Tag lang mit Kippa durch Frankfurt zu laufen. Ich war damals sehr bewegt und bin es noch heute. Das werden wir Ihnen nie vergessen, sagte Dr. Dieter Graumann, zumal er wisse, dass man, wenn man sich so für Israel einsetzt, keinen Popularitäts-Push, sondern böse s bekomme. Und Becker sprach in seiner Dankesrede gleich wieder Klartext: Angesichts der Messer-Attacken in Israel müsste die Menschheit aufschreien. Er sehe Europa ebenso wie die gesamte Weltgemeinschaft in der Pflicht, Israel als einzige Demokratie im Nahen Osten zu stärken und zu unterstützen. Rivka Kibel Foto: Rafael Herlich Auszeichnung für einen Freund. V.l.n.r.: Logenpräsident Ralph Hofmann, Stadtkämmerer Uwe Becker und der Laudator Dr. Dieter Graumann Freunde der Universität Tel Aviv Staffelübergabe Bereits am 9. September übergab Stadtkämmerer a.d., Ernst Gerhardt, den Vorsitz im Verein der Freunde und Förderer der Universität Tel Aviv an seinen Parteifreund und Nachfolger im Amt, den heutigen Stadtkämmerer Uwe Becker, der sich seit vielen Jahren für die Frankfurter Partnerstadt Tel Aviv engagiert. Bei einem festlichen Abendessen im Casino der Frankfurter Stadtwerke dankte Joseph Klafter, Präsident der Universität Tel Aviv, dem Jubilar Gerhardt, der einen Tag später seinen 94. Geburtstag feierte, für den jahrelangen Einsatz für die Tel Aviver Universität. Solisten des Buchmann-Mehta School of Music untermalten den Abend mit musikalischen Intermezzi. Red. Foto: Rafael Herlich Der alte und der neue Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Universität Tel Aviv Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 68

69 Aus Den Institutionen Kinder- und Jugendaliyah Kinder- und Jugendaliyah Bleibende Freundschaften Zum dritten Mal kamen im November zwölf Jugendliche aus dem Kinderdorf Ayanot nach Frankfurt, um mit Altersgenossen aus der Max-Beckmann-Schule gemeinsam Kurzfilme zu produzieren. Diese Trilogie fand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum statt und stand dieses Jahr unter dem Motto Deutschland/Israel Gestern-Heute-Morgen. Die vier Beiträge, die in dieser Woche entstanden sind, wurzelten allesamt in der Vergangenheit will sagen, die NS-Zeit bildete den Ausgangspunkt der Erzählung. Über diese deutliche Verankerung der Jugendlichen in ihrer kollektiven Geschichte war auch die Organisatorin des Projekts, Pava Raibstein, überrascht. Dennoch sind die Geschichten nicht in der Vergangenheit stecken geblieben. Sie mündeten allesamt nach einem Konflikt um die Annäherung zwischen gestern und heute, Israel und Deutschland in einer positiven Perspektive der Freundschaft und Versöhnung, was auch darin zum Ausdruck kommt, dass durch das Projekt bleibende Freundschaften und Beziehungen entstanden sind. Dass damit das Ziel dieses binationalen Projekts mehr als erfüllt sei, darüber freute sich auch Stadtkämmerer Uwe Becker, der mit einer städtischen Spende zu dessen Realisierung beitrug. Red. Deutsches Filminstitut / Foto: Urs Daun Filmisch gemeinsam unterwegs. Die Judendlichen aus dem Kinderdorf Ayanot in Israel und Schülerinnen und Schüler der Max-Beckmann-Schule aus Frankfurt. Vermögens - verwaltung Portfoliomanagement Corporate Finance Family Office Projektentwicklung Buchhaltung & Reporting HGB / IAS VERANTWORTUNG Sie arbeiten hart, um Ihr Unternehmen erfolgreich zu machen. Sie schätzen professionelles Management und kontinuierliches Controlling, die zum Ergebnis beitragen. Das leisten wir für das Vermögen unserer Mandanten. Durch ein lösungsorientiertes Finanzmanagement sichern und vermehren wir Ihr Vermögen. Versicherung Customised Services Übernahme von Aufsichtsratsmandaten Assetmanagement Schilo Trust Westendstr. 21, Frankfurt a. M., Tel.: (069) , Fax: (069) , Schilo Trust GmbH ist von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) lizenziert und wird von der Deutschen Bundesbank überwacht. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 69

70 Simches Foto: Christoph Gahmann Hochzeit Jahlilowa Dadashov Am 30. August 2015, 15. Elul 5775, wurde im Hotel Marriott die Hochzeit unserer Gemeindemitglieder Mina Jahlilowa und Javier Uri Dadashov gefeiert. Die festliche Trauungszeremonie unter der Chuppa wurde von Rabbiner Julian-Chaim Soussan und Raw Shlomo Raskin in traditioneller Weise ausgeführt, auch die Schewa Brachoth wurden von ihnen gesungen. Im Festsaal des Hotels fand anschließend die große Hochzeitsfeier statt. Baruch Chauskin mit Gesang und Livemusik und DJ Siwan Neuman begeisterten die Gäste, die auch aus Baku und Israel angereist waren, und die Stimmung war großartig. Es wurde viel getanzt, unterbrochen nur von verschiedenen Darbietungen der Gäste als Überraschung für das Brautpaar, so von einem Lied, das die Tante Irina Fischer selbst getextet und komponiert hatte, von einem zauberhaften Gedicht und einem Lied, die der Großvater der Braut, Arnold Schlimak, geschrieben hatte und vortrug. Ein Video der Cousins und Cousinen und eine Diashow vom Brautpaar, von dessen Müttern zusammengestellt, berührten die Herzen ebenso wie der tolle Hochzeitstanz. Mit viel Tanz, Gesang und Gelächter wurde ausdauernd gefeiert. Am Schabbat, dem 5. September 2015, 21. Elul 5775, Parschat Ki Tawo, wurde der Bräutigam in der Atereth-Zwi-Synagoge des Jüdischen Altenzentrums zur Thora aufgerufen, Raw Shlomo Raskin leitete den G ttesdienst. Herzliche Glückwünsche dem Brautpaar Mina und Javier Uri Dadashov, dem wir alles Gute für die gemeinsame Zukunft wünschen. Glückwünsche den Eltern der Braut, Marina und Rafik Jahlilow, den Eltern des Bräutigams, Elina und Fuad Mammadi, dem Großvater der Braut, Arnold Schlimak und der ganzen Familie. Mazal Tow! Hochzeit Feldman Borik In einer feierlichen Zeremonie wurden am 1. September 2015, 17. Elul 5775, Lena Feldman und Michael Borik aus Frankfurt getraut. Die Chuppa war in der Westend-Synagoge aufgestellt, wo die traditionelle Trauung von Rabbiner Julian-Chaim Soussan ausgeführt wurde. Unterstützt wurde er beim Singen der Schewa Brachoth von Rabbiner Nachum Kabalkin aus Manchester. Abends wurde in der Alten Bergmühle in Dreieich das Hochzeitsfest gefeiert. Die Band Acoustic Champagne aus Eltville und Köln begeisterte mit ihrem tollen Sound. Bei der Supermusik wurde viel getanzt. Die Freunde hatten lustige Spiele für das Brautpaar vorbereitet, zum großen Vergnügen aller Gäste; an einem Losspiel werden die Beiden noch ein ganzes Jahr ihre Freude haben. Der Bräutigam sang als Überraschung für seine Braut das Lied: The Fotograf von Ed Sheeran, sie revanchierte sich mit Stand by me, das dann mit allen Gästen gesungen wurde, als es draußen schon dämmerte. Der Aufruf des Bräutigams zur Thora hatte am Schabbat, dem 29. August 2015, 14. Elul 5775, Parschat Ekew, in der Westend-Synagoge stattgefunden. Wir gratulieren dem Brautpaar Lena Feldman-Borik und Michael Feldman und wünschen ihnen alles Gute für den gemeinsamen Lebensweg. Glückwünsche der Mutter der Braut, Marina Feldman, den Eltern des Bräutigams, Katharina und Valeri Borik, und der ganzen Familie. Mazal Tow! BAT Mizwa Kroppenstedt Am 5. September 2015, 21. Elul 5775, feierte Rebecca, Tochter unseres Gemeindemitgliedes Alexandra Kroppenstedt und Christian Kroppenstedt ihre Bat Mizwa im Restaurant Emma Metzler. Die einschmeichelnden Melodien der Klarinette von Roman Kuperschmidt bezauberten alle. Rebecca begrüßte die Gäste mit einer sehr klugen Rede über Rechte und Pflichten der jüdischen Frau, und was für eine Bedeutung das für sie als Bat Mizwa in der Zukunft haben wird. Gabriela Schlick-Bamberger, Leiterin der Religionsschule Jeschurun, hatte sie sehr gut vorbereitet. Rebecca zeigte den Gästen sogar ihre erste selbstgebackene Chala. Sehr bewegend war das traditionelle Kerzenanzünden. Die elfte Kerze widmete Rebecca den Kindern der Shoah, die nicht das Glück hatten, so wie sie, eine Bar oder Bat Mizwa zu erleben. Ihre Schwester Léa hatte mit Rebeccas Freunden aus der Lichtigfeld-Schule und aus der Europäischen Schule eine Fotopräsentation und verschiedene Tänze vorbereitet, unter anderem Balbeli oto in orientalischen Kostümen, und das Lied Happy hatten sie originell umgedichtet. DJ Siwan Neuman legte Supermusik auf. Ein besonderer Höhepunkt war jedoch das gemeinsam von Rebecca und Léa gesungene und getanzte Lied: Alexandrie, Alexandra von Claude François. Wir gratulieren Rebecca sehr herzlich zu ihrer Bat Mizwa, auch ihrer Schwester Léa Anne Baertz und ihren Eltern. Gratulation den Großeltern Mirjam und Guy Reckel-Bitton aus Luxemburg, Irmi und Franz Kroppenstedt aus Mainz und der ganzen Familie. Mazal Tow! Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 70

71 Simches Bar Mizwa Goldstein Am 10. September 2015, 26. Elul 5775, Parschat Nizzawim, wurde Lion, Sohn unserer Gemeindemitglieder Shirley und Eli Goldstein, in der Westend-Synagoge zum ersten Mal zur Thora aufgerufen. Assaf Grünwald hatte ihn wunderbar vorbereitet, und er erfreute nicht nur seine zahlreich anwesenden Familienmitglieder und Freunde, sondern auch Gemeinderabbiner Julian-Chaim Soussan. Am Schabbat, dem 12. September 2015, 28. Elul 5775, begeisterte Lion die Beter in der Synagoge Baumweg mit seinem schönen Vortrag der Parascha. Am selben Abend wurde im Restaurant Blau-Gelb die Bar Mizwa gefeiert. Mit einer lockeren Rede begrüßte Lion die Gäste. Seine Mutter, seine Schwester, und deren Freundinnen legten anschließend eine super Showeinlage mit dem Golden Boy hin und dann rockten sie den Saal mit Upton Funk von Bruno Mars. Lion und alle Gäste waren begeistert. Roman Kuperschmidt konnte alle mit seiner Musik begeistern und zum Tanzen verführen, ebenso DJ Ilya, der supercoole Musik auflegte. Der Spaß für die ganze Bar Mizwa-Gesellschaft war riesengroß. Herzliche Glückwünsche an Lion zur Bar Mizwa, auch seinen Geschwistern Liam, Ilay und Abi und seinen Eltern, langjährigen Mitgliedern unserer Gemeinde. Gratulation den Großeltern Claris und Mischu Carmi aus Israel, der Großmutter Marta Goldstein aus Frankfurt und der ganzen Familie. Wir gratulieren Mia sehr herzlich zur Bat Mizwa, auch ihrem Bruder Benji und ihren Eltern. Glückwünsche den Großeltern Eli Zakay und Hanna Zakay aus Berlin, Annette und Michael Ackerman und dem Urgroßvater Leo Gatterer, alle langjährige Mitglieder unserer Gemeinde. Der ganzen Familie Mazal Tow! NAMENSGEBUNG Lisserman Am Tage ihrer Geburt, am 26. September 2015, 13. Tischri 5776, Parschat Ha asinu, erhielt die Tochter unserer Gemeindemitglieder Polina und Meir Lisserman den Namen Rachel. Die Namensgebung erfolgte in der Adath Israel Synagoge in Straßburg. Herzliche Glückwünsche an die kleine Rachel, ihre Geschwister Yoel- Chaim und Naomi, und ihre Eltern. Wir beglückwünschen die Großeltern, Elisaveta Reznikova und Lev Isyanov, und Tatjana und Nahum Lisserman, unseren langjährigen Mitarbeiter in der Westend-Synagoge. Der ganzen Familie Mazal Tow! BAT Mizwa Ackermann In der Synagoge Joachimsthalerstraße in Berlin begannen am Freitagabend, 12. September 2015, 27. Elul 5775, die Feierlichkeiten zur Bat Mizwa für Mia, Tochter von Mirit Ackerman und Abe Ackerman aus Berlin. Während des G ttesdienstes Freitag Abend erläuterte sie in ihrer Bat Mizwa-Rede den Wochenabschnitt Nizzawim, und hob besonders den Aspekt der Möglichkeit der Wahl des guten Weges hervor. Mitbeter und Gäste hörten gebannt zu. Am Samstagabend wurde im Hotel Amano Grand Central die Bat Mizwa gefeiert. Der Weg zum Festsaal war mit Riesen-Fotos von Mia dekoriert, auch die Saaldekoration war wunderschön. Die vielen Gäste aus dem In- und Ausland wurden von Mia selbst begrüßt, sie gestaltete die Begrüßung mit einem Song von Bruno Mars, der zum Bat Mizwa Funk wurde. Die Eltern fungierten als Backgroundtänzer, der Applaus und der Jubel der Gäste waren unbeschreiblich. DJ Siwan Neuman mit seinem super Sound sorgte für ausgelassene Stimmung bis in die frühen Morgenstunden. Bar Mizwa Naftaliev Am Schabbat, dem 10. Oktober 2015, 27. Tischri 5776, Parschat Bereschit wurde in der Westend-Synagoge die Bar Mizwa von Marc Gabriel, Sohn unserer Gemeindemitglieder Shirly und Zory Naftaliev, gefeiert. Der Bar Mizwa erfreute alle Anwesenden mit seinem gefühlvollen, laut und klar gesungenen Vortrag der Parascha, Assaf Grünwald, der ihn vorbereitet hatte, und dafür eigens aus Israel angereist war, konnte sehr stolz sein. Gemeinderabbiner Julian-Chaim Soussan würdigte Marc in einer schönen Rede und segnete ihn. Im Anschluss lud die Familie zu einem festlichen Kiddusch ein, der mit dem fröhlichen Singen von Schabbatliedern ausklang. Am Abend wurde die Bar Mizwa im Steigenberger Airport Hotel gefeiert. Die Gäste fühlten sich durch die Dekoration im Saal und im Foyer in das alte Ägypten zurückversetzt, zumal auch das Personal ägyptische Kostüme trug. Marc wurde von vier ägyptischen Wächtern in den mit tausenden weißen und roten Rosen dekorierten Saal geführt. In der Begrüßungsrede der Eltern wurde klar, warum sie dieses Motto gewählt hatten: Die Ägypter beteten die Sonne an und Marc ist der Sonnenschein unserer Familie! Marcs Brüder Robert und Henry hatten mit ihren Freunden Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 71

72 Simches eine MTV-Show einstudiert, die Freunde von Marc hatten eine Kindershow einstudiert, in der sie das Leben von Marc in kurzen Episoden darstellten, unterlegt mit seiner Lieblingsmusik, und ein Cousin erfreute Marc und alle Gäste mit einer tollen Gesangseinlage. Die israelische Band Angels, die mit fünfzehn Tänzern und Sängern auftrat, sorgte für eine bombastische Stimmung bis 3 Uhr morgens. Wir gratulieren Marc sehr herzlich zur Bar Mizwa, auch seinen Brüdern Robert und Henry und seinen Eltern. Glückwünsche der Großmutter Zoja aus Israel, den Großeltern Abraham und Shoshana Rosen, langjährigen Mitgliedern unserer Gemeinde, und der ganzen Familie. Mazal Tow! Im Palais Frankfurt wurde am Abend das Bar Mizwa Fest gefeiert. Die Band Festival aus Paris brachte mit ihrer fetzigen Musik von Anfang an den Saal zum Toben. Seans tolle Rede bekam sehr viel Applaus, wie auch die zwei Filme über Sean, einmal von der Familie und einmal von den Freunden produziert, mit Gesangseinlagen, live vor den Gästen gesungen. Der Jubel der Zuschauer war grenzenlos. Sehr viele Kinder und Jugendliche waren unter den Gästen, für sie gab es einen tollen Bereich mit Spielen und den Graffitikünstler Helge Bomber Steinmann, bei dem sie bis in die Nacht anstanden, um mit ihm T-Shirts zu stylen. Später legte ein DJ auf, und das familiäre, fröhliche Fest, bei dem sich alle wohl fühlten, dauerte noch bis in den frühen Morgen. Herzliche Glückwünsche an Sean, seine Geschwister Faye und Noah und an seine Eltern. Gratulation den Großeltern Jutta und Manfred Jakubowicz, der Großmutter Dana Urseanu und der ganzen Familie. Mazal Tow! Bar Mizwa Urseanu Am Schabbat, dem 7. November 2015, 26. Cheschwan 5776, Parschat Chaje Sara, wurde Sean David, Sohn unserer Gemeindemitglieder Mirjam und Alex Urseanu, anlässlich seiner Bar Mizwa in der Westend-Synagoge zum ersten Mal zur Thora aufgerufen. Er meisterte die lange Parascha mit schöner, klarer Stimme und begeisterte seine Familie und alle Anwesenden, auch Assaf Grünwald, der ihn phantastisch vorbereitet hatte. Nach dem Schabbatg ttesdienst hatte die Familie alle Gäste und Mitpallelim zu einem festlichen Kiddusch geladen. Bitte melden Sie Ihre Simches recht zeitig bei Esther Ellrodt-Freiman Tel.: 069 / Fax: 069 / shlomesther@t-online.de Ihre Fotos senden Sie bitte an: gemeindezeitung@jg-ffm.de Ihre Füße fordern Sie zum Tanzen auf! Alexander Rodin & Wolga-Klezmer-Band Klezmer, Jazz, Klassik Tel / Mob / rodin@wolga-klezmer.de Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 72

73 Arranger Sole Lender Kronan Malmö Galeria Słoneczna Radom Typ: Bürogebäude Größe: m² Arranger Lender Agent Typ: Einkaufszentrum Größe: m² Arranger Sole Lender Cristalia Paris Typ: Bürogebäude Größe: m² Gothaer Zentrale Köln Odin Portfolio Deutschland Typ: Bürogebäude Größe: m² Arranger Sole Lender Typ: gemischt genutzte Immobilien Größe: m² Arranger Sole Lender Hedging Provider Europa wächst. Mit unseren Finanzierungskonzepten. Immobiliengeschäft. Wir sind Ihre Experten für optimale und maßgeschneiderte Finanzierungen auf nationalen und internationalen Märkten. Durch individuell auf Sie abgestimmte Lösungen, eine schlanke Unternehmensorganisation und kurze Entscheidungswege sind wir auch langfristig der zuverlässige Partner für Ihre Projekte. Banking auf dem Boden der Tatsachen.

74 Nachrichten Interreligiöser Chor Frankfurt Foto: Rafael Herlich Zum sechsten Mal fand am 16. November das Projekt Tehillim-Psalmen des Interreligiösen Chors Frankfurt statt. Unter der Leitung der Kantorin Bettina Strübel und des Chasan Daniel Kempin wurden die Vertonungen von Psalm 121 Ich erhebe meine Augen zu den Bergen aufgeführt, darunter Vertonungen von Salamone Rossi, von Louis Lewandowski und Felix Mendelssohn Bartholdy. Dieses Jahr mit dabei: der Chor der Jüdischen Gemeinde, die Schalom Singers. Ein beeindruckender Abend im großen Saal des Dominikanerklosters. Stoffbinden an Bäumen als Erinnerung an das KZ-Außenlager Katzbach das Kunstprojekt von Stefanie Grohs. Mitten unter uns Am 21. November fand im Historischen Museum die Abschlussveranstaltung des Kunstprojekts zum Gedenken an die Opfer des KZ-Außenlagers Katzbach statt. Das über mehrere Jahre angelegte Kunstprojekt begann im März 2014 mit Störungen und Irritationen im öffentlichen Raum der Künstlerin Margarete Rabow. Ihr folgte im März 2015 Stefanie Grohs mit dem Projekt Mitten unter uns. Dabei hatte die Künstlerin an zentralen Stellen in Frankfurt mit Unterstützung von rund 350 freiwilligen Helfern Stoffbinden an Bäumen angebracht, die im Erscheinungsbild an Häftlingskleidung erinnerten. An dieser Aktion beteiligten sich auch die Frankfurter Stipendiaten des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks. Im nächsten Jahr werden Aktionen des Künstlers Naneci Yurdagül folgen. Ein Fest der liturgischen Musik. Das Konzert des Tehillim-Psalmen-Projekts des interreligiösen Chors Frankfurt im Dominikanerkloster Adorno-Preis an Georges Didi-Huberman Am 11. September, dem Geburtstag Theodor W. Adornos, wurde der Philosoph und Kunsthistoriker Georges Didi-Huberman mit dem Adorno- Preis ausgezeichnet. Oberbürgermeister Peter Feldmann begrüßte ihn und rund 500 weitere Gäste in der Paulskirche. Der Adorno Preis wird alle drei Jahre vergeben und ist mit Euro dotiert. Er dient der Förderung und Anerkennung hervorragender Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film. Foto: Rafael Herlich Gedenken im 21. Jh. Kultur - dezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth stellt die Frankfurter QR-Codes- Route vor. Neue Zugänge zur Zeit des Nationalsozialismus Am 5. November stellte Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth die QR-Codes-Route entlang der Frankfurter Gedenkorte vor, die an die Zeit des Nationalsozialismus erinnern. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, bei dem 19 verschiedene Orte, darunter die Gedenkstätte Neuer Börneplatz und der Neue Jüdische Friedhof, mit den sogenannten Quick Response- Codes ausgestattet wurden. Sie ermöglichen dem Besucher, mittels eines Smartphones jeweils an Ort und Stelle Hintergrundinformationen zu den historischen Abläufen in der NS-Zeit in Frankfurt zu erhalten. Die Codes sind an dem jeweiligen Gedenkort auf Metalltäfelchen oder Pflastersteinen angebracht und stellen eine Verbindung zu der Website www. Gedenkorte-Frankfurt-Main.de her. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Institut für Stadtgeschichte. Foto: Rafael Herlich KZ-Außenstelle Walldorf wird zum historischen Lernort Im Frankfurter Stadtwald an der Stadtgrenze zu Mörfelden-Walldorf befand sich im Jahr 1944 ein Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Elsass ungarische Jüdinnen aus dem KZ Auschwitz-Birkenau wurden dort hingebracht, um als Zwangsarbeiterinnen Rollbahnen für den Frankfurter Flughafen zu bauen. Nun ist vorgesehen, die Funde im originalen Zustand zu erhalten und das Bodendenkmal einzuhausen. Die Pläne dazu wurden am 29. September von Frankfurts Bürgermeister Olaf Cunitz und dem stellvertretenden Landesarchäologen Udo Recker vorgestellt. Ein Bodendenkmal als Erinnerung an das Arbeitslager in Mörfelden-Walldorf Foto: Norbert Nagel / Wikimedia Commons Lizenz: CC BY-SA 3.0 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 74

75 Die Rödelheimer Synagoge sichtbar machen Das war das Vorhaben mehrerer Rödelheimer Vereine, die sich unter der Leitung von Dr. Armin Kroneisen zum Ziel gesetzt hatten, die 1938 zerstörte Rödelheimer Synagoge wieder sichtbar zu machen. Dem ersten Spatenstich am 12. Juli folgten am 6. November die Einweihung der Gedenkstätte und deren Übergabe an die Stadt Frankfurt. Das Mahnmal befindet sich im Brentanopark, an der Mauerlinie der ehemaligen Synagoge, und besteht aus Sitzbänken, einem angedeuteten Thoraschrein und der Gedenkstele, die bereits vorher an die ermordeten Rödelheimer Juden erinnerte. Gemeinderabbiner Julian-Chaim Soussan sang bei der Einweihung das El Mole Rachamim. Frankfurt hilft. Herzlich willkommen V.l.n.r.: Claudia Roth, Dr. Michel Friedman, Peter Feldmann und Johnny Klinke Foto: Rafael Herlich Nachrichten Ein neuer Gedenkort in Frankfurt: die wieder sichtbar gemachte Rödelheimer Synagoge. Am 1. November fand unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Peter Feldmann eine große Veranstaltung für die Flüchtlinge und deren Helfer in der Paulskirche statt. Die Initiative dazu kam von unserem Gemeindemitglied, dem Juristen und Publizisten Dr. Michel Friedman, und dem Tigerpalastdirektor Johnny Klinke. Eingeladen waren vor allem jugendliche Flüchtlinge und Flüchtlinge mit Kindern sowie ehrenamtlich Aktive, die sich um Flüchtlinge in Frankfurt kümmern. Die Initiatoren wollten damit ein weit über Frankfurt hinaus sichtbares Zeichen des Willkommens setzen. Im Zentrum stand ein Programm mit Artisten und Musik aus den Ländern der Migranten. Neben den Veranstaltern sprach Claudia Roth (Die GRÜNEN) ein Grußwort. Kanzleramtschef Peter Altmaier richtete seinen Gruß per Videobotschaft an die Gäste. Anschließend konnte man bei einem Imbiss im Wandelgang der Paulskirche mit den Flüchtlingen ins Gespräch kommen. Foto: Rafael Herlich Institutionen & Adressen Jüdische Gemeinde Verwaltung Direktion: Frau RAin Jennifer Marställer Westendstr Frankfurt am Main Tel / Buchhaltung Leiter: Herr Heinz Dorn Tel / Sozialabteilung Leiterin: Frau Dalia Wissgott-Moneta Tel / Fax 0 69 / Steuerabteilung Leiter: Herr Dr. Tobias Müller Tel / Rabbinat Herr Rabbiner Julian-Chaim Soussan Tel.: 069 / Tel.: 069 / Mikwebenutzung: 0151 / Kita Bereich Westend Leiterin: Frau Elvira Güver Tel / Kindergarten Röderbergweg Leiterin: Frau Shira Malloy Röderbergweg Frankfurt Tel / I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Leitung: Frau Dr. Noga Hartmann Herr Rafael Luwisch Hebelstraße 15-19, Frankfurt Tel / EmunaScheli e.v. im Philanthropin Nachmittagsbetreuung Leiterin: Raquel M. Jovic 0172 / Hort Leiterin: Frau Elvira Güver Savignystr. 66, Frankfurt Tel / Jugendzentrum Leiter: Zvi Bebera Savignystr. 66, Frankfurt Tel / Religionsschule Jeschurun Leiterin: Gabriela Schlick-Bamberger Friedrichstraße 27, Frankfurt Tel. 069 / Seniorenclub Leiterin: Frau Inna Dvorzhak Savignystr. 66, Frankfurt Tel / Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde Bornheimer Landwehr 79 B Frankfurt Tel / Restaurant Sohar s Herr Sohar Gur Savignystr. 66, Frankfurt Tel / Impressum Herausgeber: Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R., Westendstraße 43, D Frankfurt am Main, Tel.: 0 69 / , Fax: 0 69 / , Redaktionsleitung: Dr. Susanna Keval, Gestaltung/Produktion: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Autoren dieser Ausgabe: Zvi Bebera, Cedric Borgers, Inna Dvorzhak, Esther Ellrodt-Freiman, Barbara Goldberg, Hector Pió-Rendón Gutmann, Elvira Güver, Raquel Jovic, Dr. Susanna Keval, Rivka Kibel, Dr. Dinah Kohan, Eliana Korn, Prof. Dr. Salomon Korn, Keren Kotlyarevskaya, Lea Luwisch, Shira Malloy, Linda Martin, Alon Meyer, Jelena Mitsch, Jona Sievers, Rabbiner Julian-Chaim Soussan, Judith Tarazi, Stella Taskar, Channa Trzebiner, Prof. Dr. Esther Weitzel-Polzer, Lisa Sara Zverinskaja, Fotos: Deutsches Filmmuseum, Rafael Herlich, Raquel Jovic, Jugendzentrum Amichai, Kindergarten Röderbergweg, Sofie Lewinson, Rafael Luwisch, Shira Malloy, Gewerbliche Anzeigenannahme: Tel.: 0 69/ ; Feiertags-Grußanzeigen: Tel.: 0 69 / ; Druck: Adelmann GmbH, Frankfurt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Abdruck, auch auszugsweise, nur mit Erlaubnis der Redaktion und des Herausgebers. Alle Rechte vorbehalten. Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 04/15 Seite 75 Friedhof Verwalter: Herr Majer Szanckower Eckenheimer Landstr Frankfurt Tel / Jüdische Volkshochschule Leiter: Herr Roberto Fabian Westendstraße Frankfurt Tel / Frau Shkolnik

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