DEPARTMENT FüR PATHOBIOLOGIE. VETERINäRMEDIZINISCHEN UNIVERSITäT WIEN

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1 Aus DEM DEPARTMENT FüR PATHOBIOLOGIE DER VETERINäRMEDIZINISCHEN UNIVERSITäT WIEN DEPARTMENTSPRECHERIN: UNIV.PROF. DR.MED.VET. TZT. ANJA JOACHIM FACH: PARASITOLOGIE ENDOPARASITENBELASTUNG UND -MANAGEMENT BEI MILCHZIEGEN IN DER BIOLOGISCHEN LANDWIRTSCHAFT UNTER BERüCKSICHTIGUNG VON HALTUNG UND FüTTERUNG DIPLOMARBEIT DER VETERINäRMEDIZINISCHEN UNIVERSITäT WIEN VORGELEGT VON BARBARA PATTISS-KLINGEN WffiN, SEPTEMBER 2008

2 BETREUER UND ERSTBEGUTACHTER: UNIV.PROF. DR.MED.VET. HEINRICH PROSL ZWEITBEGUTACHTERIN: UNIV.PROF. DR.MED.VET. TZT. ANJA JOACHIM

3 INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG 1 2. LITERATüRüBERSICHT Biologische Landwirtschaft und Ziegenhaltung als Wirtschaftsfaktor Häufige Parasitosen bei Ziegen Helminthosen, Protozoonosen Mögliche Folgen einer Endoparasitose Gesetzliche Richtlinien der biologischen Viehwirtschaft bzgl. Haltung und Medikamenteneinsatz Ausläufe und Haltungsgebäude Krankheitsvorsorge und tierärztliche Behandlung Erlaubter Einsatz synthetischer Anthelminthika in der biologischen Landwirtschaft Anthelminthika-Einsatz und mögliche Komplikationen Anthelminthika-Resistenzen Selektiver Anthelminthika-Einsatz als möglicher Lösungsansatz Alternative Behandlungsmethoden Homöopathie und Phytotherapie Phytotherapie Homöopathische Therapieformen Kupfer Biologische Kontrollverfahren Optimierung von Managementfaktoren und präventive Maßnahmen Weidemanagement Fütterung Proteine Energie Kondensierte Tannine Weitere Sekundärstoffe Prävention durch Vakzinierung Prävention durch Zucht und Rasseauswahl Rasse Zucht 46

4 3. MATERIAL UND METHODE Klimadaten der untersuchten Region Niederschlagsmenge Temperatur Betriebe Befragung der Landwirte zu den Betriebsabläufen Tierauswahl Klinische Untersuchung Erhebung des Body Condition Score (BCS) Probenentnahme Probenaufarbeitung Kombiniertes Sedimentations-Flotations-Verfahren Modifiziertes McMaster-Verfahren Kotkultur (nach Roberts und O'Sullivan) und Auswanderverfahren (nach Baermann-Wetzel) Statistische Auswertung ERGEBNISSE Betriebscharakteristik und Befragungsergebnisse Betrieb 1 mit Auslauf und Heufütterung Betrieb 2 mit Auslauf und Grünfütterung Betrieb 3 mit ganzjähriger Weidehaltung Ergebnisse der klinischen Untersuchung Ergebnisse des Body Condition Scorings Ergebnisse der parasitologischen Untersuchungen Kombiniertes Sedimentations-Flotations-Verfahren Betriebliche Unterschiede Einfluss des Alters auf die Ausscheidungsraten Saisonale Variation der Eiausscheidung Modifiziertes McMaster-Verfahren Betriebsabhängige Unterschiede von epg bzw. opg Einfluss des Alters auf die Ei- bzw. Oozystenausscheidung Saisonale Variation des epg bzw. opg Kotkultur (nach Roberts und O'Sullivan) und Auswanderverfahren (nach Baermann-Wetzel) Betriebsabhängige Unterschiede der Larvenprävalenz Einfluss des Alters auf die Larvenprävalenz Saisonale Variation der Larvenprävalenz 79

5 5. DISKUSSION Methodenkritik Haltungs- und Fütterungspraxis der Betriebe Betriebliche EndoparasitenkontroUe und mögliche Optimierung BCS und dessen Korrelation mit der Endoparasitenbelastung Einfluss des Haltungssystems Endoparasitenspektrum Befallsintensität Einfluss des Alters Einfluss von Jahreszeit und Klima Allgemeine klimatische Faktoren Niederschlagsmenge Temperatur Die Bedeutung immunologischer Faktoren Aggregierte Parasitenverteilung Resilience" oder die immunologische Belastbarkeit Immunität in Laktation und Trächtigkeit Strategien der Ziege zum Schutz vor Endoparasiten Frühdiagnostik SCHLUSSFOLGERUNG = ZUSAMMENFASSUNG SUMMARY LITERATURVERZEICHNIS ANHANG 123

6 1. EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG Der Sektor der biologischen Landwirtschaft und der damit verbundene Wirtschaftszweig konnten in den letzten Jahren starken Zuwachs verzeichnen. Der Begriff der biologischen Landwirtschaft steht dabei für Bestrebungen nach dem Erhalt fruchtbarer Böden, Umweltschutz, Tiergesundheit sowie der Produktion qualitativ hochwertiger (Tier-)Produkte ohne den prophylaktischen Einsatz von Chemotherapeutika zur Krankheitsprävention. Unabhängig von den Zuwächsen innerhalb des biologischen Produktionssektors verdoppelte sich in den letzten 30 Jahren auch der weltweite Ziegenbestand (RINALDI et al., 2007) und damit die wirtschaftliche Bedeutung der Ziege. Infolgedessen gewinnen Faktoren, die die Gesundheit und Produktivität der Ziegen negativ beeinflussen können, immer mehr an Bedeutung. Endoparasiten spielen dabei als schwerwiegendes Gesundheitsrisiko insbesondere beim kleinen Wiederkäuer eine bedeutende Rolle (PAPADOPOULOS et al., 2003; KNOX et al., 2006), können sie doch massive ökonomische (Produktions-)Verluste bis hin zu Todesfällen verursachen (WALLER, 1999; KooPMANN, 2005; PAPADOPOULOS et al., 2003; HOSTE et al., 2008). Allerdings unterliegt die biologische Viehwirtschaft restriktiven Beschränkungen hinsichtlich eines prophylaktischen Medikamenteneinsatzes, so dass medikamenteile Behandlungen ausschließlich auf kurativer Ebene gestattet sind. Darin inkludiert ist auch der Einsatz jeglicher Antiparasitika. Nicht zuletzt darauf sind höhere Parasitenprävalenzen in biologisch wirtschaftenden Betrieben im Vergleich zu konventioneller Viehwirtschaft zurückzuführen, während sonstige Aspekte von Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere als gleichwertig oder sogar besser eingestuft werden können (LuND u. ALGERS, 2003). Dementsprechend gewinnt ein nachhaltiges Endoparasitenmanagement, das nicht nur auf der Verabreichung chemisch-synthetischer Anthelminthika basiert, in biologischen - aufgrund der eskalierenden Anthelminthika-Resistenzen jedoch auch in konventionellen - Tierhaltungssystemen immer mehr an Bedeutung, um die Verluste weiterhin so gering wie möglich zu halten (WALLER, 1999). Der Begriff der Nachhaltigkeit umfasst in diesem Zusammenhang eine Kombination aus biologischen, biotechnologischen und chemischen Kontrollmechanismen in der Tierhaltung sowie auch in der Tierzucht mit dem Ziel, die Verwendung chemischer Substanzen zur Parasitenkontrolle auf ein Minimum reduzieren zu können (THAMSBORG et al., 1999),

7 und impliziert zusätzlich die immense Bedeutung der Prophylaxe durch Optimierung der Rahmenbedingungen (HOSTE et al., 2005). Zahlreiche Forschungsprojekte der vergangenen Jahre widmeten sich bereits der Untersuchung des Einflusses von Managementfaktoren wie Haltung und Fütterung der Tiere auf die Endoparasitenbelastung, um daraus Methoden zur Prophylaxe ableiten zu können, und beschäftigten sich mit der Suche nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten klinisch manifester Parasitosen. Themen wie Herden- und Gesundheitsmanagement rücken im Zuge dessen immer mehr in den Mittelpunkt (KOOPMANN, 2005), wobei das Wissen um das bei Ziegen qualitativ und quantitativ vorkommende Endoparasitenspektrum die Grundlage zur wirksamen Vorbeugung bzw. erfolgreichen Therapie darstellen muss (REHBEIN et al., 1998). Vor diesem Hintergrund war es das primäre Anliegen dieser Arbeit, das Ausmaß einer Endoparasitosenproblematik anhand der Eiausscheidungsrate in drei biologisch wirtschaftenden Milchziegenbetrieben mit unterschiedlichen Haltungsformen im Sommer und Spätherbst zu ermitteln. Des Weiteren sollte das Parasitenausmaß zu Body Condition Score (BCS), Haltungsform, Alter der Tiere und Jahreszeit in Beziehung gesetzt werden, um etwaige vorhandene Korrelationen aufzuzeigen und aus diesen Vorschläge zur Optimierung des Endoparasitenmanagements zu entwickeln. Insbesondere wurde die Validität des BCS als Indikator für das Ausmaß vorliegender Parasiteninfektionen geprüft, um daraus eine mögliche Hilfestellung für den Landwirt zur Erkennung erkrankter und behandlungswürdiger Tiere ableiten zu können. 2. LITERATURüBERSICHT 2.1 Biologische Landwirtschaft und Ziegenhaltung als Wirtschaftsfaktor Der prozentuale Anteil der biologisch bewirtschafteten Flächen innerhalb der EU wuchs im Zeitraum von 1985 bis 1998 um mehr als das Doppelte an (von 1 % auf 2,1 %; LAMPKIN, 2000, zitiert in CABARET et al., 2002). Als Gründe für diesen An- stieg können ein gesteigertes Emährungsbewusstsein (weniger Medikamenten- und Pestizidrückstände in tierischen und pflanzlichen Produkten) und die damit einherge- hende erhöhte Nachfrage nach sauberen", ökologisch produzierten Lebensmitteln vermutet werden (THAMSBORG et al., 1999; CABARET et al.; 2002; WALLER, 2006a).

8 Der Verdopplung des Ziegenbestandes liegt nicht zuletzt die Überlegenheit der Ziegen gegenüber anderen Nutztieren zu Grunde, die auf anspruchslosen Futterbedürfnisse und der Widerstandsfähigkeit gegenüber unwirtlichen Umweltbedingungen bei einer gleichzeitig breit gefächerten Produktpalette von Milch über Fleisch, Leder und, je nach Rasse, auch Wolle beruht (BALICKA-RAMISZ, 1999). In Industrieländern steht vor allem die Milchproduktion im Vordergrund, die Fleischgewinnung stellt einen Nebenzweig dar (REHBEIN et al., 1998; RINALDI et al., 2007). Allein Europa produziert mit seiner nur 2,5 % des Weltziegenbestandes umfassenden Ziegenpopulation 18 % der weltweit erwirtschafteten Ziegenmilch (BOYAZOGLU et al., 2005). Die im Rahmen der biologischen Bewirtschaftung vollzogene extensive Viehwirtschaft mit Freiland- und Weidehaltung stellt einen der Hauptunterschiede zu intensiven Haltungssystemen dar. Im Zuge dessen steigt mit längeren Weideperioden jedoch gleichzeitig die Exposition gegenüber parasitären Weideinfektionen (WALLER, 2006a), und häufig können eine hohe Befallsintensität, ein starker Infektionsdruck und ein breiteres Parasitenspektrum als in konventionellen Betrieben beobachtet werden (CABARET et al., 2002). Gastrointestinale Nematoden, Leberegel und Bandwürmer (Moniezia) sind die von biologisch arbeitenden Landwirten am häufigsten genannten parasitär-bedingten Probleme in der biologischen Wiederkäuerhaltung in Großbritannien (RODERICK et al., 1999, zitiert in CABARET et al., 2002). Die größten wirtschaftlichen Einbußen durch Parasiten stellen subklinische Produktionsverluste dar (PERRY U. RANDOLPH, 1999, zitiert in WALLER, 2006a). Daraus ergeben sich neben dem ökonomischen auch neue bedeutsame Aspekte des Tierschutzes, wonach unkontrollierte Parasiteninfektionen die Tiere massiv belasten können (WALLER, 2006a). Die in biologischer Viehwirtschaft besondere Relevanz von Parasitosen ist nicht zuletzt Folge des bereits erwähnten, ausschließlich restriktiv und kurativ erlaubten Medikamenteneinsatzes, dem prophylaktische Maßnahmen, geeignete und Erfolg versprechende homöopathische und/oder phytotherapeutische Behandlungsformen in jedem Fall vorzuziehen sind, so dass auf chemisch-synthetische Allopathika erst in zweiter Instanz oder bei ausbleibendem Behandlungserfolg und generell so selten wie möglich zurückgegriffen werden soll (EU-Verordnung 2092/91,2007). Im Folgenden soll nun auf bedeutsame Aspekte, Zusammenhänge, Probleme und Möglichkeiten hinsichtlich der Endoparasitosenkontrolle bei Ziegen im Einzelnen eingegangen werden.

9 2.2 Häufige Parasitosen bei Ziegen Im Folgenden werden zunächst in Form eines kurzen Überblicks jene Endoparasiten vorgestellt, die aufgrund ihres gehäuften Auftretens - allgemein und insbesondere in den hier untersuchten Betrieben - von besonderer Relevanz sind (nach SMITH U. SHERMAN, 1994; ECKERT et al., 2005a; SCHNIEDER, 2006) Helminthosen (nach SCHNffiDER, 2006) Familie der Tnchostrongylidae und ihre Verwandten Zu dieser weltweit verbreiteten Familie zählen Haemonchus, Teladorsagia fsyn. Ostertagia; SCHNIEDER, 2006J, Trichostrongylus, Cooperia und - inzwischen der eng verwandten Familie der Molineidae zugehörig - Nematodirus. Geringe Wurmbürden beeinträchtigen das Wirtstier für gewöhnlich kaum. Mit steigender Belastung können subklinische Symptome wie reduzierte Gewichtszunahme und Appetitlosigkeit auftreten. Klinische Symptome treten erst im Falle eines massiveren Befalls mit Trichostrongylidae auf und äußern sich in Gewichtsabnahme, Diarrhö, Anämie und Kehlgangsödemen. Alle genannten Arten zeigen einen direkten Entwicklungszyklus, d.h. sie brauchen keinen Zwischenwirt. Adulte, im Gastro-Intestinaltrakt (GI) des Wirtes lebende Würmer legen Eier, die vom Wirt mit dem Kot ausgeschieden werden. Außerhalb des Tieres erfolgt die Embryonalentwicklung zu den ersten Larven in den Eiern (L I), die sodann aus der Eihülle schlüpfen, sich häuten und so zu Zweitlarven (L II) werden. Die L II leben weiterhin im Kot, nehmen bedeutend an Größe zu und durchleben die Weiterentwicklung zur infektiösen Drittlarve (L III), wobei jedoch die vollständige Häutung zur L III erst nach erfolgter Ingestion durch den neuen Wirt erfolgt. Die Entwicklung zur infektiösen Drittlarve umfasst bei idealen Umweltbedingungen (Temperatur um C und ausreichend Feuchtigkeit) eine Zeitspanne von sieben bis zehn Tagen. Nachdem diese optimalen Bedingungen jedoch in Mitteleuropa nur für kurze Zeit und nur während des Hochsommers vorliegen, kann die Entwicklung unter weniger günstigen Umständen bis zu Monate dauern. Eine Ausnahme stellt hier Nematodirus spp. dar, dessen Entwicklung zur infektiösen Drittlarve noch im Ei stattfindet. Bei Nematodirus battus erfolgt das Schlüpfen der Larve erst nach längerer Kälteeinwirkung. Das Risiko der Infektion mit den bereits während der Weideperiode des Vorjahres ausgeschiedenen Eiern entsteht somit verzögert in der Weidesaison des Folgejahres.

10 Eine Besonderheit der Trichostrongylidae ist die Fähigkeit, ihren Entwicklungszyklus innerhalb des Wirtstieres unterbrechen zu können. Diese Phase der metabolischen Inaktivität wird Hypobiose genannt und kann vom Immunstatus des Wirtes, jedoch primär von Klima- und jahreszeitlichen Faktoren nachhaltig beeinflusst werden, so dass die Einwirkung tiefer Temperaturen im Herbst vor der Ingestion der Parasitenstadien die Wahrscheinlichkeit der Hypobiose wesentlich erhöhen (EYSKER, 1997, zitiert in ZAJAC, 2006). In Regionen, wo hypobiotische Larvenstadien auftreten, sind in Spätwinter und Frühjahr erhöhte Eiausscheidungsraten durch die plötzliche Wiederaufnahme der Larvenentwicklung zu beobachten, wovon in erster Linie Tiere mit vorübergehend herabgesetzter Immunreaktion, insbesondere Tiere vor und nach der Geburt, betroffen sind (GroBS, 1986, zitiert in ZAJAC, 2006). Bei Trichostrongylidosen handelt es sich primär um Weideinfektionen. Infektiöse Stadien aller Spezies können auf der Weide überwintern und sterben erst mit zunehmenden Temperaturen und geringerer Feuchtigkeit im Lauf des Sommers ab. Die Infektion erfolgt meist unmittelbar nach dem Austrieb durch Aufnahme kontaminierten Futters oder Wassers durch den Wirt, was durch die Wanderung der aktiv beweglichen Larven vor allem in den Morgen- und Abendstunden erleichtert wird. Die Larven gelangen nach erfolgter Ingestion an den je nach Art unterschiedlichen Zielort des GI-Trakts des Wirtes, vollenden dort die Häutung zur parasitischen L III und dringen sodann in die Krypten und Drüsen der Mucosa ein, wo sie sich innerhalb von ein bis zwei Tagen zu L FV häuten. Die vierten Larven erlangen nun, nach erneuter Häutung, auf der Mucosaoberfläche das Stadium des adulten, fortpflanzungsfähigen Nematoden. Nach drei Wochen scheidet der neu infizierte Wirt bereits Eier aus, aus denen wiederum - je nach Witterung - ab Mitte Juli bzw. August/September eine erheblich Anzahl von infektiösen L III hervorgeht, die bei nicht immunogenen Tieren zu klinischen Erscheinungen (Sommerteladorsagiose) führen können. Die durchschnittliche Präpatenzzeit beträgt je nach Spezies zwischen zwei und vier Wochen. Viele der noch im Herbst aufgenommenen L III überwintern im Wirtstier, d.h. sie verfallen vorübergehend bis Ende des Winters in ein Ruhestadium (Hypobiose) und vollenden ihre Entwicklung erst vier bis sechs Monate nach der Aufnahme. Haemonchus contortus, Teladorsagia circumcinta, Teladorsagia daytiani sowie Trichostrongylus axei leben im Abomasum, wovon der blutsaugende H. contortus infolge des entstehenden, mitunter massiven Blutverlustes als pathogenster Nematode der kleinen Wiederkäuer angesehen werden kann (K00PMA^fN et al., 2006). Übrige

11 Trichostrongylus spp. sind ebenso wie Cooperia curticei und Nematodirus spp. im Dünndarm anzutreffen. Haemonchose Während der histotropen Phase der Entwicklung von H. contortus, dem gedrehten Magenwurm, sind meist nur unspezifische Verdauungsstörungen zu verzeichnen. Zehn Tage post infectionem, nach Abschluss der histotropen Phase, ist eine normozytäre, hypochrome Anämie mit gesteigerter Erythropoese zu beobachten. Der durch das Saugen der Würmer verursachte Blutverlust und die dadurch entstehenden Läsionen an der Labmagenmucosa begründen die auftretende Leukopenie, wobei es sich vorrangig um eine Lymphopenie handelt. Gleichzeitig tritt infolge des Blutverlustes eine Hypoproteinämie, vor allem eine Hypalbuminämie, auf. Klinisch präsentiert sich die Haemonchose vorrangig bei Kitzen bis zum 6. Lebensmonat. Mit fortschreitendem Alter ist zwar eine rasseabhängige Immunitätsbildung zu beobachten, jedoch kann es auch bei laktierenden Muttertieren zu chronischer Anämie, Inappetenz, Kümmern und einer durch die Hypalbuminämie bedingte Ödembildung an Triel und Unterbrust kommen. Durchfall tritt hingegen nur sehr selten auf. Bei ausbleibender Behandlung endet der Krankheitsverlauf, der sich mitunter über Monate hinziehen kann, tödlich. Teladorsagiose Bei Schaf und Ziege ist vor allem die Sommerteladorsagiose, hervorgerufen durch die Infektion mit T. circumcinta, von Bedeutung. Die Parasitose tritt witterungsabhängig ab Mitte Juli, nach Aufnahme vieler Larven und sich daraus zur gleichen Zeit und in großer Anzahl entwickelnden Würmem, auf. Auch hier können sich noch im Spätherbst aufgenommene Larven in eine Hypobiose begeben, woraufhin diese ihre Entwicklung erst im späten Winter oder Frühling vollziehen, was als Winterteladorsagiose in Erscheinung tritt. Diese Form der Teladorsagiose wird jedoch bei den kleinen Wiederkäuern seltener beobachtet. Die Pathogenese der Teladorsagiose kann in drei Phasen unterteilt werden: die histotrope, die Luminal- und die Reparationsphase. In der histotropen Phase nisten sich die parasitären L III im Lumen der Labmagendrüsen ein, was zur Abnahme der Belegzellen führt, die für die HCl-Produktion zuständig sind. Stattdessen werden die Belegzellen durch undifferenzierte, nicht funktionstüchtige Zellen ersetzt. Dies be-

12 dingt sowohl eine Aufweichung der Zellverbände und damit eine Vergrößerung des Interzellularspalts als auch einen Anstieg des ph-wertes auf bis zu 7 (physiologisch ist ein ph-wert von zwei). Das dadurch entstandene neutrale Milieu ist für das Überleben der Parasiten essentiell, fördert jedoch gleichzeitig die bakterielle Vermehrung und beeinträchtigt infolge verringerter Umwandlung von Pepsinogen in Pepsin die Proteinverdauung, wodurch es zu einer Hypalbuminämie kommt. Außerdem resultiert die durchlässig gewordene Schleimhautbarriere in zusätzlichem Plasmaproteinverlust ins Darmlumen. Im Blut ist - aufgrund der bereits erwähnten verringerten Umwandlung des Pepsinogens in Pepsin - ein erhöhter Pepsinogengehalt nachweisbar. Das zunehmende Larvenwachstum beeinträchtigt in der Folge auch benachbarte Drüsen und resultiert dort ebenfalls in einer Reduktion der Belegzellen, wodurch es zu einer Ausbreitung der Schädigung kommt. Bei der Sommerteladorsagiose, die bei kleinen Wiederkäuern bevorzugt auftritt, beginnt die Luminalphase ca. zehn Tage post infectionem infolge der Auswanderung der Würmer aus den Drüsen in das Labmagenlumen (bei den überwinternden Stadien erfolgt dies erst nach Ende der Hypobiose vier bis sechs Monate nach der Infektion). Die Luminalphase wird von einer hyperplastischen Gastritis und pathologischen Labmagenveränderungen (Epithelverlusten) begleitet, was sich klinisch in Durchfall äußern kann. Die Phase der Reparation, die von der Rückbildung der pathologischen Veränderung an der Labmagenschleimhaut gekennzeichnet ist, beginnt nach der spontanen Beseitigung der adulten Nematoden. Die Sommerteladorsagiose ist vor allem bei Jungtieren zwischen Juli und September zu beobachten und kann sich klinisch in intermittierender, wässriger Diarrhöe (kotverschmutzte Tiere), Mattigkeit, Inappetenz und Abmagerung zeigen. Häufig tritt jedoch der subklinische Verlauf auf, der sich in verringerter Körperkondition zeigt. Ebenso kann reduziertes Knochenwachstum und verminderte Mineralisierung der Knochen beobachtet werden. Es erfolgt eine Immunitätsbildung, die jedoch erst mit der zweiten Weidesaison voll ausgeprägt ist, so dass adulte Tiere selten erkranken. Trichostrongylose Bei der Ziege kommen vor allem T. colubriformis, T. capricola und T. vitrinus, die den oralen Anteil des Dünndarms besiedeln, wie auch T. axei, der sowohl im Dünndarm wie auch im Labmagen gefunden werden kann, vor. Die Entwicklung der Lar-

13 8 ven erfolgt in der Magenschleimhaut, womit nur geringe Schäden der Mucosa einhergehen. Im Verlauf bilden sich daraus flache Ulzera. Die adulten Nematoden leben mit ihrem vorderen Anteil intraepithelial, während sich deren Hinterteil frei im Krypten- oder Drüsenlumen befindet. Dies verursacht weit reichende Zellnekrosen und führt damit zum Untergang von Haupt- und Belegzellen, die durch undifferenzierte Vorläuferzellen ersetzt werden, was wiederum einen Anstieg des ph-wertes im Labmagen bewirkt. Infolge der Besiedelung ist die Mucosa verdickt, wobei jedoch die Dünndarmzotten verkürzt bzw. atrophiert vorliegen. Die vermehrte Zellabschilferung an Zottenspitze bzw. an der Mucosaoberfläche begünstigt die Entstehung von kleinen Erosionen. Bereits bei subklinischem Befall ist die Darmmotilität verringert, die Passage somit verlangsamt. Im Blut ist neben einer Hypalbuminämie auch ein steigender Pepsinogengehalt nachweisbar, bei durchfallbedingten Flüssigkeitsverlusten kann es zum Anstieg des Hämatokrit kommen. Besonders der Stickstoffverlust in das Darmlumen in Form von austretenden Plasmaproteinen, verstärkter Schleimbildung und vermehrter Abschilferung ist Ursache für die pathophysiologischen Veränderungen, die sich an verminderter Gewichtszunahme und schlechterem Fleischansatz zeigen. Das Vorliegen einer Hypophosphorämie kann auch ein verringertes Knochenwachstum bzw. eine verminderte Mineralisation verursachen. Klinisch kann sich eine Infektion in Inappetenz, Kümmern, starkem Durchfall zeigen und auch zum Tod führen (ZAJAC, 2006). Sehr häufig bleibt der Verlauf jedoch subklinisch. Eine Immunitätsbildung erfolgt innerhalb der ersten sechs bis neun Monate, bei Frühjahrskitzen demnach im Herbst. Da ist jedoch von vielen Faktoren abhängig ist, variiert sie von Tier zu Tier. Cooperiose Die Cooperiose ist meist mit einer Teladorsagiose assoziiert, was die Pathogenität der jeweiligen Parasitose verstärkt. Vor allem C. curticei ist hier zu nennen, die v.a. den oralen Dünndarm, insbesondere die Schleimhautkrypten besiedeln. Die Dünndarmzotten sind auch hier verkürzt und die Schleimbildung durch vermehrt vorliegende Becherzellen erhöht. Durch Invasion von Leukozyten und Bildung von Ödemen ist die Dünndarmmucosa verdickt und es kommt zur protein loosing enteropathy, d.h. einem Proteinverlust durch reduzierte Resorptionsfähigkeit, was wiederum zu verminderter Gewichtszunahme führt.

14 Klinisch kann außerdem weicherer Kot bis zu wässrigem Durchfall, begleitet von Inappetenz, beobachtet werden. Eine außergewöhnlich massive Primärinfektion as- soziiert mit hochgradigen Durchfällen kann schwerwiegende bis letale Folgen haben. Familie der Strongyloididae Der Zwergfadenwurm Strongyloides papillosus ist der einzig bedeutsame Vertreter dieser Familie und kommt weltweit vor. Sein Entwicklungszyklus zeichnet sich durch einen Generationswechsel (Heterogonie) aus, wobei ausschließlich die Weibchen parasitieren. Sie leben in der Dünndarmmucosa, wo sie ihre Eier ablegen, die bereits fortgeschritten embryoniert durch den Wirt ausgeschieden werden. Der Großteil davon entwickelt sich bei > 10 C und genügend Feuchtigkeit innerhalb weniger Tage zur L II, aus denen sich dann die infektiösen L III differenzieren. Aus dem Rest der Eier entsteht bereits nach fünf Tagen eine frei lebende Population von Weibchen und Männchen. Aus den von dieser Population produzierten Eiern schlüpfen wiederum L I, die sich zweimal häuten und sich so zu infektiösen L III weiterentwickeln, die in feuchter Umgebung bis zu vier Monate lebensfähig sind. Die Infektion kann perkutan oder galaktogen erfolgen und ist somit als eine Erkrankung der Neugeborenen und Jungtiere zu betrachten. Bei der perkutanen Infektion dringen die infektiösen Larven an Stellen dünner Haut (Klauensaum, Bauch, Inguinalgegend) ein und vollziehen eine Körperwanderung über Lymphe und Blut zu Herz, Lunge, Trachea, Larynx und darüber in den Darm. Die Larven erreichen auf diesem Weg bereits nach drei Tagen Duodenum und Jejunum und damit ihre Zielorte, in deren Schleimhaut sie sich bis zum fünften Stadium weiter differenzieren. Die Präpatenz umfasst 9-14 Tage. Bei bereits immunen Tieren gelangen die Larven direkt über den großen Körperkreislauf in verschiedene Organe, ohne sich in die Lunge auszubohren, und besiedeln bevorzugt Muskulatur. Durch vor der Geburt ins Euter gewanderte L III kann die Infektion somit auch galaktogen über Kolostrum bzw. Milch erfolgen. Bei optimalen Umweltbedingungen können auf perkutanem Infektionsweg schnell Superinfektionen entstehen, die einen dramatischen Verlauf nehmen können. Pathologische Veränderungen finden sich der Entwicklung des Parasiten entsprechend an Haut, Lunge und Dünndarm. An der Haut handelt es sich dabei um bei der Invasion der Larven entstehende Erytheme. In der Lunge kommt es drei Tage post infectionem durch Auswanderung der Larven aus dem Blut in die Lungenalveolen zu

15 10 Blutungen, woraus eine interstitielle Pneumonic entstehen kann. Pathologische Veränderungen am Dünndarm finden ihre Ursache in den im Epithel wandernden und Eier ablegenden Weibchen und können sich als Epithelverluste, Petechien und Ekchymosen, ödemisierter Mucosa oder auch als katarrhalische Duodenitis und Jejunitis 9-14 Tage post infectionem manifestieren, woraus Malabsorption resultiert. Entsprechend der Pathogenese finden sich Symptome an der Haut in Form von Dermatitiden, Quaddeln oder Erythemen an dünnhäutigen Stellen wie Bauch, Schenkelinnenflächen oder am Klauensaum. Symptome der Atemwege sind trockener Husten und/oder beschleunigte Atem- und Herzfrequenz. Intermittierende, wässrige Diarrhöe und damit assoziierte Hypalbuminämie, Inappetenz, rascher Gewichtsverlust und Anämie gehen mit der Darmbesiedelung durch die adulten Weibchen einher. Selten kann die Infektion auch letal enden. Jungtiere etablieren rasch eine Immunität, sofern die Infektion nicht zu massiv ist und zum frühzeitigen Zusammenbruch der Körperabwehr führt. Familie der Chabertiidae Innerhalb dieser Familie ist bei der Ziege vor allem die Art Chabertia ovina von Bedeutung, die weltweit verbreitet ist. In den meisten Fällen liegt eine Weideinfektion vor, eine Infektion im Stall ist jedoch gelegentlich zu beobachten. Die Entwicklung der L III umfasst im Freien bei 25 C eine Zeitspanne von 5-7 Tagen. Die Drittlarven können im Sommer nur 6-8 Wochen überleben und nur in Einzelfällen überwintern, weshalb für die Kontamination der Weiden im Frühjahr ältere Ausscheider von besonderer Bedeutung sind, bei denen es zu peripartaler erhöhter Eiausscheidung kommt. In ihrem Entwicklungszyklus durchlaufen die L III eine einwöchige histotrope Phase in der Mucosa bzw. Submucosa des Dünndarms, wo sie sich zur L IV häuten. Nur bei starkem Befall kommt es während dieser Phase zu Epithelschäden der Dünndarmmucosa. Nach dieser dritten Häutung breiten sich die L IV nun auch auf den caudalen Dünndarm und bevorzugt auf das Caecum aus. Ab dem 24. Tag post infectionem erfolgt die Häutung zum fünften Stadium, das daraufhin die Schleimhaut des proximalen, bei starkem Befall aber auch des distalen Colon bis zum Rektum besiedelt. Die Präpatenz beträgt sechs bis sieben Wochen. Schäden entstehen vor allem durch L V und Adulte im aufgerollten Teil des Colons, wo die L V große Mucosapfröpfe einsaugen und enzymatisch verdauen, wodurch je

16 11 nach Ausmaß lokale Läsionen bis zu großflächige Erosionen entstehen. Die Mucosa ödemisiert, wird von Entzündungszellen infiltriert und produziert vermehrt Schleim. Gleichzeitig bringt diese Phase massive Proteinverluste ins Darmlumen, insbesondere von Albumin, mit sich. Mit dem Ortswechsel der fünften Stadien entstehen lokale Blutungen. Zur Entwicklung Eier legender adulter Nematoden kommt es nur bei Vorliegen einer schwacher Infektion (wenige hundert Larven), bei starken Infektionen (mehrere tausend Larven) unterbleibt eine Eiausscheidung, nachdem die (Prä)- Adulten im zweiten Monat nach erfolgter Infektion abgehen. Sehr häufig liegen Mischinfektionen mit Trichostrongyliden vor. Reine Infektionen mit Knötchenwürmem führen nur selten zur Erkrankung infizierter Tiere. Wenn es jedoch zur Erkrankung kommt, so kann eine akute, durch histotrope Larven hervorgerufene, und eine chronische, durch lumenbewohnende Stadien verursachte Phase unterschieden werden. Die akute Phase tritt im Herbst nach erfolgter Primärinfektion auf und kann mit Fieber, Inappetenz und profusen, schleimigen bis wässrigen, später blutigen Durchfällen vergesellschaftet sein. In der chronischen Phase kommt es zum Absetzen schwarzen oder roten Kots und verminderte Darmperistaltik, Anämie, Hypalbuminämie, Hypoglucosämie, Hypocalc- und Hypophosphorämie sowie Leistungseinbußen können beobachtet werden. Ebenso können auch in Hypobiose eingetretene, inhibierte L FV, die sich bereits ab Winter weiterentwickeln, zu profusen Durchfällen führen, in denen nicht selten Würmer gefunden werden. Die Folgen sind Hypalbuminämie, Anämie, Inappetenz und Gewichtsabnahme. Mit wiederholten, leichten Chabertia-Infekiionen nimmt die Adultenbürde deutlich ab, was auf immunologische Auseinandersetzung des Wirtes mit der Infektion schließen lässt. Familie der Trichuridae Bei kleinen Wiederkäuern kommen vor allem die Peitschenwürmer Trichuris ovis, T. capreoli und T. skrjabini vor, die alle einen direkten Entwicklungszyklus durchlaufen. Die Drittlarven von Trichuris spp. entwickeln sich im Ei und schlüpfen erst nach erfolgter Ingestion des Eis durch den Wirt, wobei die Weiterentwicklung Temperaturen > 14 C und genügend Feuchtigkeit voraussetzt. Das infektiöse Stadium auf der Weide wird erst nach drei bis vier Monaten erreicht. Eine Überwinterung und sogar jahrelanges Überleben sind bei guten Bedingungen möglich. Nach Ingestion infektiöser Eier schlüpfen die Larven im aboralen Teil des Dünndarms und penetrieren die

17 12 Schleimhaut des Caecums und proximalen Colons, wo sich nach zwei Wochen zur L in, nach einem Monat zu L IV und nach sieben Wochen zu Präadulten häuten. Die Präpatenz umfasst sechs bis acht Wochen. Infolge eines Befalls kann es zu entzündlichen Erscheinungen in Caecum und Colon und damit verbunden zu Störungen des Flüssigkeitshaushaltes kommen, wobei jedoch die meisten Infektionen subklinisch und harmlos verlaufen oder nur von unspezifischen Symptomen wie Inappetenz, verminderte Darmmotorik, struppiges Haarkleid und Minderzunahme begleitet werden. Spezifischere Symptome können wässrige bis zu blutige Durchfälle mit Hypoproteinämie, Anämie infolge des Blutsaugens des Parasiten und Ödeme am Hals sein. Der Verlauf kann v.a. bei Jungtieren aber auch schwerwiegend vorliegen und von Festliegen bis zu letalem Ausgang führen. Familie der Oxyuridae Aus der Familie der Pfriemenschwänze kommt bei Ziegen die Art Skrjabinema ovis vor, die im Dickdarm leben. Die Eiablage erfolgt im Bereich des Perineums. Dort können die eine Larve enthaltenden Eier mit einem Klebestreifen nachgewiesen werden. Nach der oralen Aufnahme der Eier schlüpfen die Larven bereits im Dünndarm, die zwei Häutungen erfolgen jedoch im Dickdarm. Die Präpatenz beträgt Tage. Eine Infektion bleibt normalerweise symptomlos und ist in den meisten Fällen ein Zufallsbefund. Familie der Protostrongylidae Protostrongyliden sind unter den kleinen Wiederkäuern zwar weltweit verbreitet, jedoch nur begrenzt pathogen und deshalb von geringerer wirtschaftlicher Relevanz. In Mitteleuropa sind fünf Arten der kleinen Lungenwürmer bei Schaf und Ziege anzutreffen, die häufig als Mischinfektionen vorliegen. Dazu gehören Protostrongylus rufescens, P. brevispiculum (nur beim Schaf), Muellerius capillaris, Cystocaulus ocreatus und Neostrongylus linearis. Die Entwicklung erfolgt über Zwischenwirte (heteroxen). Als solche fungieren am Land lebende Nackt- oder Gehäuseschnecken. Die Weibchen leben in Brutknoten in der Lunge und legen hier ihre Eier ab, in denen die Erstlarven heranwachsen. Diese bohren sich in die Alveolen aus und erreichen über das Flimmerepithel die Trachea und den Pharynx, wo sie abgeschluckt und via naturalis mit dem Kot ausgeschieden werden. Die Erstlarven der Kleinen Lungenwürmer sind allgemein außerordentlich

18 13 widerstandsfähig und überleben daher bei feuchten Bedingungen monatelang. Auch Kälte und Frost überstehen sie unbeschadet. Längere Trockenheit, wechselnde Witterungsverhältnisse sowie lange, trockene Kälteperioden reduzieren jedoch Lebensdauer und Anzahl der Larven. Sobald Erstlarven mit geeigneten Zwischenwirten konfrontiert sind, dringen sie innerhalb weniger Minuten in den Schneckenfuß ein, wo sie sich zweimal häuten und zu bescheideten Drittlarven heranwachsen. Die Entwicklung zur L III dauert im Hochsommer zwei Wochen, kann bei ungünstigen Bedingungen jedoch einige Monate betragen. Im Schneckenfuß können die Larven jedoch auch wochenlangen Frost unbeschadet überstehen und lange überleben. Das Risiko der Infektion ist im Frühjahr und Herbst besonders groß, wobei je nach Jahreszeit unterschiedliche Schneckenarten als Zwischenwirte fungieren. Der Endwirt infiziert sich über die orale Aufnahme von Drittlarven entweder samt Schnecke oder durch das Freiwerden der Larven nach dem Tod des Zwischenwirtes. Die aufgenommenen L III invadieren im Bereich des Dickdarms die Darmwand und wandern zu den Mesenteriallymphknoten, in denen sie sich zur L IV häuten. Über Ductus thoracicus, Herz und Pulmonalarterie erreichen sie sodann die Lunge. Dort angekommen, bohren sie sich in ventilierte Anteile der Lunge aus und erreichen nach der letzten Häutung in Brutknoten lebend, je nach Art innerhalb vier bis neun Wochen, das Stadium der Geschlechtsreife. Die Patenz kann mehrere Jahre umfassen, wobei Unterbrechungen in der Larvenausscheidung zu beobachten sind. Die Exkretion der Larven scheint peripartal und in jedem Fall mit Verlauf der Weidesaison anzusteigen, wobei Jährlinge und Muttertiere bzw. alte Ziegen häufig stärker befallen sind als Jungtiere. Das Ausmaß der Infektion ist jedoch nicht nur alters- sondern auch witterungsabhängig und sinkt mit steigenden Temperaturen. Schäden verursachen die Brutherde und Wurmknoten in der Lunge. Brutherde sind entweder lobulär-emphysematöse (Protostrongylus-Arten) oder inflammatorische und zum Teil auch atelektatische Bereiche, die - je nach Lungenwurmspezies - ein beträchtliches Ausmaß annehmen können. In den Brutknoten sind zumeist mehrere fortpflanzungsfähige Weibchen, vereinzelte Männchen, jedoch unzählige Eier und Erstlarven anzutreffen. Wurmknoten hingegen stellen sich als kleine, kugelförmige, infertile Protostrongyliden enthaltende Veränderungen dar und sind je nach Art unterschiedlich lokalisiert. Erst nach der Begattung beginnt die Eiausscheidung und es entstehen aus Wurmknoten Brutknoten.

19 14 M. capillaris ruft mit seinen wandernden L III punktförmige, hämorrhagische Veränderungen in der Lunge hervor. Seine Brutknoten sind klein, rundlich, liegen an oder zumindest dicht unter der Oberfläche und erscheinen bei Palpation schrotkugelähnlich. In ihnen sind die Larven und Adulten enthalten. Der klinische Verlauf einer Infektion verläuft zumeist symptomlos, es kann jedoch zu vereinzeltem trockenem Husten kommen, der Anzeichen für eine chronisch vorliegende Bronchopneumonie ist. Bei starkem Befall wird der Sauerstoffaustausch behindert, was sich klinisch in reduziertem Sauers toffpartialdruck (poa) äußert, sich aber nach erfolgter Behandlung rasch wieder auf Normalwerte regeneriert. Ziegen scheinen im Allgemeinen empfänglicher für die Pathogenität von Protostrongyliden zu sein als Schafe, wobei die Befallsraten bei Ziegen jedoch rasseabhängig variieren können (SCHNIEDER, 2006). Die Tatsache, dass infizierte Tiere jahrelang Ausscheider von Erstlarven sein können, deutet darauf hin, dass die Immunitätsbildung gegen adulte Würmer nicht ausreichend ausgeprägt zu sein scheint. Familie der Anoplocephalidae Monieziose Bei kleinen Wiederkäuern wird häufiger die weltweit verbreitete, im Dünndarm lebende Art Moniezia expansa, seltener M. benedeni nachgewiesen. Die Artenbestimmung erfolgt anhand der adulten Würmer und deren Bandwurmglieder (Proglottiden). Als Zwischenwirte fungieren Moosmilben, die in humusreichen Böden leben und dort über die Ingestion der vom Wirtstier mit dem Kot ausgeschiedenen Proglottiden die darin enthaltenen Bandwurmeier aufnehmen. Bei optimalen Temperaturen (28 C) bilden sich im Zwischenwirt nach ca. vier Wochen infektiöse Cysticercoide (Finnen). Nimmt der Endwirt - bevorzugt Jungtiere - nun über die Nahrung (vor allem während des Weidegangs) die mit Bandwurmfinnen infizierten Moosmilben auf, werden die Finnen im Duodenum des Wirtstieres freigesetzt und entwickeln sich dort im Zeitraum von Tagen zu geschlechtsreifen Adulten. Die Patenz beträgt bei Schafen häufig nur drei Monate, kann jedoch bis zu acht Monate umfassen. Die Bandwurmeier können selbst tiefe Temperaturen unbeschadet überstehen und somit monatelang überleben. Die Monieziose verläuft häufig subklinisch. Bei der chronischen Form können als Folge einer Dysbakterie abwechselnd Durchfall und Verstopfung beobachtet werden, die zu verminderter Gewichtszunahme führen können. Pathologisch kann infolge

20 15 einer Infektion eine exsudative, selten hämorrhagische Enteritis beobachtet werden. Die Diagnose erfolgt über im Kot makroskopisch nachweisbare Proglottiden bzw. mikroskopisch identifizierbare Eier. Familie der Fasciolidae Fasciolose Die Fasciolose ist eine weltweit verbreitete Erkrankung der Wiederkäuer mit meist chronischem Verlauf. In gemäßigtem Klima ist vor allem der Große Leberegel, Fasciola hepatica, weit verbreitet, während Fasciola gigantica hauptsächlich in subtropischen und tropischen Klimazonen beheimatet ist. Der Große Leberegel durchläuft eine heteroxene Entwicklung, wobei die Zwergschlammschnecke, Lymnaea truncatula, in Mitteleuropa als Zwischenwirt fungiert. Die Infektion des Endwirts erfolgt oral mit der Nahrung, woraufhin die jungen Egel innerhalb weniger Tage die Dünndarmwand des Wirtstieres penetrieren und somit in die Bauchhöhle gelangen. Im Zeitraum von ca. 90 Stunden invadieren sie die Leber, wo sie für einige Wochen das Leberparenchym durchwandern, um schlussendlich als fortpflanzungsfähige Egel die Gallengänge zu erreichen. Dort legen sie Eier, die mit der Gallenflüssigkeit in den Darm abgegeben und innerhalb weniger Tage ausgeschieden werden. Die Eier können im feuchten Kot einige Monate überleben, sind jedoch gegenüber Austrocknung empfindlich. In den Eiern entwickeln sich bei optimalen Temperaturen (16-20 C) innerhalb von Tagen Miracidien, die nur unter idealen Bedingungen schlüpfen und innerhalb eines Tages einen Zwischenwirt erreichen müssen, da sie andernfalls absterben. In den Schnecken vollzieht sich sodann die weitere Entwicklung zur Sporocyste, weiters zur Redie, Tochterredie bis zur Cercarie, die letztlich die Zwischenwirte aktiv verlassen, zu Metacercarien werden und als solche die infektiösen Stadien in der Umwelt darstellen, die vom Wirt mit dem Futter aufgenommen werden. Demzufolge ist die Fasciolose als typische Weideinfektion anzusehen. Pathologische Veränderungen variieren einhergehend mit den Entwicklungsstadien des Leberegels und reichen von meist kleinen Läsionen der Dünndarmwände durch die penetrierenden Jungegel, Verletzungen der Leber beim Eindringen in das Leberparenchym, erheblichen Schäden des Leberparenchyms in Form von Bohrgängen, die vernarben und so zu einer fortschreitenden Fibrosierung des Lebergewebes füh-

21 16 ren bis zu erheblichen Schleimhautverdickungen in den Gallengängen durch die a- dulten Stadien. Klinisch kann entweder die akute, die subakute oder auch die chronische Verlaufsform beobachtet werden. Die akute Erkrankung wird dabei von einer großen Anzahl von durch das Leberparenchym wandernden Jungegeln ausgelöst, ist aber eher seltener anzutreffen. Eier sind in diesem Stadium nicht im Kot nachweisbar. An der wesentlich häufiger auftretenden subakut verlaufenden Fasciolose sind sowohl Wanderstadien als auch bereits adulte Egel beteiligt, weswegen auch Eier im Kot gefunden werden können. Die ebenso häufige chronische Form wird fast ausschließlich durch die in den Gallengängen lebenden adulten Egel verursacht, deren Eier im Kot nachgewiesen werden können. Die akute bzw. die häufiger auftretende subakute Fasciolose äußert sich in Symptomen wie raschem Verfall der Tiere, Inappetenz, Apathie, Anämie und Ödembildung - mitunter auch Ikterus, Aszites und fibrinöser Peritonitis - und führen zum Tod der Tiere. Beim chronischen Verlauf stehen Leistungsminderungen aller Art im Vordergrund und werden häufig von Anämie und Hypalbuminämie begleitet. Die Anamnese und die im Herbst bzw. Winter auftretende Erkrankung geben Hinweis auf eine eventuell vorliegende Fasciolose. Die Verifizierung der Verdachtsdiagnose erfolgt über den Einachweis im Kot, welcher jedoch bei der akuten Form negative Ergebnisse liefert. Zur Absicherung der Diagnose können deshalb zusätzlich labordiagnostische Verfahren zum Nachweis einer Anämie, einer Hypalbuminämie und dem Vorliegen von erhöhten Leberenzymwerten hinzugezogen werden. Immunologische Nachweisverfahren wie z.b. der ELISA gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die im Zuge der Infektion ablaufenden und mittels ELISA nachweisbaren Immunreaktionen führen jedoch nicht zum Aufbau einer ausreichend protektiven Immunität, weswegen befallene Tiere ohne Behandlung bis zum natürlichen Absterben der Egel infiziert bleiben Protozoonosen (nach TENTER, 2006) Eimeriose (Kokzidiose) Eimerien sind weltweit verbreitet. Jungtiere im Alter von vier bis zehn Wochen durchleben unabhängig von ihrer Haltung eine Infektion. Ab dem sechsten Lebensmonat nimmt die Befallsstärke jedoch stark ab. In Mitteleuropa kommen bei der Ziege am häufigsten die Arten Eimeria arloingi, E. hirci, E. ninakohlyakimovae, E.

22 17 christenseni, E. caprina und E. alijevi vor. Bei Untersuchungen in Polen wurden am häufigsten E. jolchijevi, E. ninakohlyakimovae und E. arloingi (BALICKA-RAMISZ, 1999) gefunden, während bei einer Studie in Dänemark E. ninakohlyakimovae, E. arloingi und E. aspheronica am häufigsten vorzufinden war (BORGSTEEDE U. DERCKSEN, 1996). In Tschechien konnte wiederum vor allem E. arloingi, gefolgt von E. hirci und E. ninakohlyakimovae nachgewiesen werden (KOUDELA U. BOKOVä, 1998). Haltungsunabhängig scheiden Jungtiere bedeutend höhere Mengen an Oozysten aus als Jährlinge oder Muttertiere (siehe auch BoRGSTEEDE u. DERCKSEN, 1996; KOUDE- LA u. BOKOVä, 1998), Neugeborene und sehr junge Kitze sind hingegen zumeist als resistent zu betrachten. Klinisch äußert sich die Eimeriose im Alter von vier bis sieben Wochen bzw. zwei bis vier Wochen nach Trennung von den Muttertieren (Kou- DELA u. BOKOVä, 1998) wobei bei Weidetieren vor allem die Monate Mai und Juni ein erhöhtes Risiko an Jungtierverlusten mit vermehrter Oozystenausscheidung mit sich bringen. Bei Masttieren ist in den ersten sechs Wochen nach Aufstauung zur Mast mit gefährlichen Coccidien-Infektionen zu rechnen, wohingegen bei der mutterlosen Aufzucht bereits am 13. Lebenstag bei Warm tränke- und am 20. Tag bei Kalttränkeverfahren Eimerien-Oozysten im Kot nachgewiesen werden können. Die Oozysten sind sehr unempfindlich gegenüber Umwelteinflüssen und können im sporulierten Stadium - vermutlich auch im Freien - überwintern. Die Arten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Pathogenität, wobei bei der Ziege E. ninakohlyakimovae, E. arloingi, E. caprina (KoUDELA u. BOKOVÄ, 1998) aber auch E. alijevi und E. christenseni als die pathogensten einzustufen sind. Das Ausmaß der Symptomatik steht in direktem Zusammenhang mit der Anzahl der aufgenommenen Oozysten. Faktoren wie Futterumstellung und Mangelernährung können prädisponierend für klinisch apparente Eimeriosen sein. Etwa zehn Tage nach oraler Infektion mit Eimerien-Oozysten bilden sich im Dünndarm Makromeronten, die die Infiltration des Darmabschnitts mit Leukozyten und Makrophagen, eine Hyperplasie der Krypten und Epithelverlust verursachen. Klinische Symptome sind in diesem Stadium jedoch noch nicht auffällig. Zu klinischen Auffälligkeiten kommt es vor allem erst durch die Progamonten und Gamonten insbesondere im Caecum, seltener aber auch in Deum und Colon. Die Wand des Caecums präsentiert sich entzündet, hyperämisch, ödemisiert und verdickt, während die Mucosa hämorrhagisch sein und Epithelverlust auftreten kann. Bei der Infektion mit

23 18 weniger pathogenen Arten können katarrhalische Entzündungen des Dünn- und Dickdarms beobachtet werden. Die sich entwickelnden Meronten zeigen sich als über die Dünndarmmucosa verstreute, punktförmige Blutungen. Klinisch zeigt sich ab dem Tag post infectionem für sieben bis zehn Tage grünlicher bis dunkelbrauner, übelriechender, blutiger, auch schleimiger Durchfall, Inappetenz bzw. Anorexic, Abmagerung und Exsikkose. Bei der Eimeriose mit weniger virulenten Arten wird zumindest eine reduzierte Gewichtszunahme verzeichnet. Beim Auftreten klinisch apparenter Tiere muss sofort die gesamte Gruppe in die Behandlung miteinbezogen werden. Nachdem eine natürliche Infektion jedoch mit einer guten Immunitätsbildung und damit dauerhaftem Schutz einhergeht, sollte der Einsatz von Antiparasitika überdacht werden und ist nur im dem Falle angebracht, sobald eine Infektion klinisch apparent verläuft und zu Produktionsverlusten führt (BORGSTEEDE U. DERCKSEN, 1996). 2.3 Mögliche Folgen einer Endoparasitose (nach KNOX et al., 2006) Endoparasitosen gehen sehr oft mit Produktionsverlusten einher und sind aus diesem Grund von größter wirtschaftlicher Bedeutung. Diese Verluste resultieren zum einen aus bis zu 50 % verringerter Futteraufnahme, die insbesondere den Proteinhaushalt negativ beeinflusst, womit anabole Prozesse nur reduziert ablaufen können (SYKES U. GREER, 2003). Das Ausmaß der Anorexic ist von Faktoren wie der Parasitenspezics, Ort der Besiedelung und von Rasse, Alter und Immunstatus des Wirtstieres abhängig (SYKES U. GREER, 2003). Zum anderen können endogene Proteinverluste in Form von Blut, Plasma, geschädigten Epithelzellen und vermehrter Schleimbildung durch deren ausbleibende Resorption und Ausscheidung über Faeces die Folge einer Infektion sein. Des Weiteren kommt es zur verminderten Retention und Resorption essentieller Mineralstoffe für Wachstum und Entwicklung und somit zur Beeinträchtigung des Phosphor-, Calcium-, Magnesium- und Kupferhaushalts, was besonders bei Jungtieren von großer Bedeutung sein kann (SvKES u. GREER, 2003). Lokale Gewebeschäden und Entzündungen können zwar die Resorption von Nährstoffen allgemein reduzieren, diese Verluste können jedoch im Allgemeinen durch vermehrte Resorption distal der geschädigten Region kompensiert werden und sind demnach zu vernachlässigen (HOSTE, 2001b). Des Weiteren können sich Nematoden des Atmungs- oder Verdauungstraktes durch Umverteilung der Nährstoffe von Produktion auf Reparation der durch Parasiten ent-

24 19 standenen Schäden negativ auf die Milchproduktion und Fruchtbarkeit auswirken, was in der Milchproduktion verheerende Folgen haben kann (HOSTE et al. 2005). 2.4 Gesetzliche Richtlinien der biologischen Viehwirtschaft bzgl. Haltung und Medikamenteneinsatz Die EU-Verordnung 2092/91 in der 61. ergänzten Auflage vom 15. Januar 2007 bil- det die folgenden gesetzlichen Grundlagen Ausläufe und Haltungsgebäude Die (...) biologischen und ethologischen Bedürfnisse (...)" müssen in der Haltung berücksichtigt werden, so dass eine (...) artgerechte Unterbringung der Tiere gewährleistet ist (...)". Alle Säugetiere müssen Weide- oder Freigeländezugang oder Auslauf' zur Verfügung haben. Eine teilweise Überdachung der betreffenden Bereiche ist erlaubt. Bei Pflanzenfressern soll die Nutzung der Weideflächen erfolgen, sobald die Umstände dies zulassen. Im Winter kann von der Verpflichtung, Weidegang oder Auslauf zu gewähren, abgesehen werden, sofern den Tieren während der Weidezeit Weidegang geboten wird und die Aufstauung während der Wintermonate Bewegungsfreiheit gewährleistet. An Fläche müssen der adulten Ziege bis zum Jahr 2010 mindestens 1,5 m^/tier Stall- und 2,5 m^/tier Außenfläche zur Verfügung stehen. Für Kitze sieht die Verordnung 0,35 m^/tier Stall- und 0,5 m^/tier Außenfläche vor. Die Reinigung, Desinfektion und Schädlingsbekämpfung (Insekten und andere Parasiten) in den Stallungen darf nur mit den in Anhang II der Verordnung genannten Mitteln erfolgen Krankheitsvorsorge und tierärztliche Behandlung Der Krankheitsvorsorge kommt innerhalb der biologischen Landwirtschaft eine vorrangige Bedeutung zu. Durch die Wahl geeigneter Rassen soll das Erkrankungsrisiko so gering wie möglich gehalten werden. Die Haltung der Tiere muss tiergerecht und an die Tierart angepasst erfolgen. Durch Förderung einer hohen Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten soll Infektionen vorgebeugt werden. Eine hochwertige Fütterung, regelmäßiger Auslauf und Weidezugang unterstützen die natürliche Immunität der Tiere. Des Weiteren ist auf eine angemessene Besatzdichte zu achten, um so etwaigen, mit Überbelegung assoziierten Gesundheitsrisiken entgegenzuwirken.

25 20 Im Krankheitsfall müssen erkrankte oder verletzte Tiere sofort und nach folgenden Grundsätzen, wenn nötig in separaten, zweckdienlichen Räumlichkeiten, behandelt werden. Die Behandlung sollte primär mittels Phythotherapeutika, Homöopathika oder in Anhang II genau definierten Spurenelementen erfolgen. Diese Behandlungsformen sind chemisch-synthetischen allopathischen Tierarzneimitteln generell vorzuziehen, sofern ein Behandlungserfolg zu erwarten ist. Falls eine derartige Therapie jedoch als nicht zielführend erscheint bzw. tatsächlich nicht zu gewünschtem Therapieerfolg führt, so darf auf chemisch-synthetische allopathische Tierarzneimittel oder Antibiotika zurückgegriffen werden. Eine prophylaktische Gabe von chemischsynthetischen allopathischen Tierarzneimitteln oder Antibiotika ist jedoch untersagt. Des Weiteren muss über Art des Präparats, exakte Diagnose, Dosierung, Art der Verabreichung, Behandlungsdauer und gesetzliche Wartezeit Auskunft erteilt und die Daten der zuständigen Kontrollbehörde oder -stelle mitgeteilt werden, bevor das Tier oder dessen Erzeugnisse verwertet werden dürfen. Behandelte Tiere müssen außerdem eindeutig gekennzeichnet werden. Die Wartezeit nach dem Einsatz allopathischer Tierarzneimittel muss bei Tieren biologischer Produktionsform die doppelte der gesetzlich vorgeschriebenen Dauer betragen und in jedem Fall 48 Stunden umfassen, sofern keine Wartezeit angegeben ist. Ist innerhalb eines Jahres eine mehrmalige, höchstens dreimalige Therapie mit chemisch-synthetischen allopathischen Tierarzneimitteln oder Antibiotika erforderlich, so dürfen betroffene Tiere oder Tiergruppen bzw. daraus hervorgehende Produkte nicht mehr als aus biologischer Landwirtschaft stammend" vermarktet werden bzw. müssen die dafür vorgesehenen Umstellungszeiträume unter Zustimmung der Kontrollbehörde oder -stelle berücksichtigt werden. Dies gilt jedoch nicht für Impfungen und Parasiten-Behandlungen Erlaubter Einsatz synthetischer Anthelminthika in der biologischen Landwirtschaft (nach CABARET et al., 2002) Der Einsatz synthetischer Anthelminthika wird für EU-Staaten übergeordnet durch die EU-VERORDNUNG 2092/91 und zusätzlich auf nationaler Ebene geregelt. Sehr häufig geben die nationalen Richtlinien einen rigideren Rahmen vor, als es die Ver- ordnung der EU verlangt. Derzeit dürfen laut EU-VO adulte Ziegen zweimal pro Jahr antiparasitär behandelt werden. Im Falle von Ektoparasitosen darf eine zusätzliche Ektoparasitenbehandlung

26 21 erfolgen. Bei Kitzen ist eine dreimalige Behandlung erlaubt. Diese Reglementierung erschwert das auf den Einsatz synthetischer Antiparasitika basierende Management im Falle einer gleichzeitig vorliegenden Helminthose und Kokzidiose, da diese mit jeweils unterschiedlichen Wirkstoffen therapiert werden müssen. Zur Zeit sind drei Wirkstoffgruppen von Anthelminthika zugelassen: 1. die Gruppe der Benzimidazole (Albendazol, Fenbendazol und Flubendazol) und Probenzimidazole (Febantel und Netobimin), deren Wirkprinzip in der verhinderten Ausbildung des Zytoskeletts der Parasiten liegt; 2. die Imidazothiazole mit dem Vertreter Levamisol, die eine Lähmung der Nematoden verursachen; und 3. die makrozyklischen Laktone mit ihrem Hauptvertreter Ivemnectin, die auf die durch Chlorid-Kanäle vermittelte Neurotransmission der Parasiten wirken (BOWMAN, 1999, zitiert in ZAJAC, 2006). Die Auswahl des geeigneten Anthelminthikums muss individuell an Art und Ausmaß der Endoparasitose angepasst werden, nachdem jeder Wirkstoff sein spezifisches Wirkspektrum aufweist und nicht für jede Helminthose gleich gut geeignet ist. Richtiger Behandlungszeitpunkt und Auswahl des passenden Anthelminthikums sind einerseits für die Effizienz der Parasitenbekämpfung ausschlaggebend, andererseits bringt der Einsatz ungeeigneter Anthelminthika zum falschen Zeitpunkt aufgrund der Ineffizienz erheblich höhere Behandlungskosten und auch die Gefahr der Selektion resistenter Parasiten mit sich (MICHEL et al., 1981, zitiert in MAINGI et al., 1996a). Erschwert wird die Wahl des passenden Mittels dann, wenn bereits Resistenzen gegen die Gruppe der Benzimidazole vorliegen, was gerade bei kleinen Wiederkäuern zunehmend auftritt, nachdem dies die einzig gleichzeitig wirksame Stoffgruppe gegen Nematoden, Moniezia und Leberegel ist. Im Falle vorliegender Benzimidazol- Resistenz muss demnach auf eine Kombination mehrerer Präparate zurückgegriffen werden, d.h. im Falle einer Infektion mit Nematoden, Moniezia und Leberegeln wären drei verschiedene Behandlungen nötig. Das bedeutet, dass ein ausschließlich auf synthetischen Antiparasitika basierendes Endoparasitenmanagement in der biologischen Viehwirtschaft nicht möglich ist, weshalb alternative Kontrollmechanismen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Anthelminthisches Potential wurde außerdem den Zystein-Proteinasen zugesprochen, die in Pflanzen wie Papaya, Ananas und Feige enthalten sind. Angriffsort scheint die Cuticula (= Schutzhülle) der Nematoden zu sein, die durch diese Enzyme geschädigt wird (STEPEK et al., 2004, zitiert in WALLER U. THAMSBORG, 2004). Nachdem der

27 22 Wirkmechanismus jedoch eher unspezifisch und das therapeutische Fenster (maximal tolerierbare Dosis/empfohlene therapeutische Dosis) sehr eng zu sein scheint, bleibt noch offen, ob diese Enzyme in Zukunft tatsächlich als eine weitere Anthelminthika-Klasse zum Einsatz kommen können (WALLER U. THAMSBORG, 2004). Hier bedarf es noch etlicher Forschungsarbeit. In jüngsten Studien von KAMINSKY et al. (2008) konnte die Wirksamkeit von amino-acetonitrile derivatives (AADs)" an Acetylcholin-Rezeptor-Untereinheiten von verschiedensten - bereits gegen andere Wirkstoffe resistenten - Nematoden nachgewiesen werden. Neben der Auswahl des geeigneten Anthelminthikums ist vor allem der Zeitpunkt der Durchführung für den Erfolg von Anthelminthika-Behandlungen ausschlaggebend (MAINGI et al., 1996a; PAPADOPOULOS et al., 2006). PAPADOPOULOS et al. (2006) empfehlen hierfür z.b. die prophylaktische Behandlung gegen Ende der Winterperiode bzw. zu Frühlingsbeginn, d.h. vor dem ersten Höhepunkt der Eiausscheidung. Nachdem jedoch in der biologischen Landwirtschaft präventive Therapien mit chemisch-synthetischen Allopathika nicht zulässig sind, ist jegliche systematisch-prophylaktische Vorgangsweise nicht umsetzbar, weshalb Methoden der selektiven Behandlung bzw. Managementverbesserung (siehe Kapitel sowie 2.7) zur Infektionsprävention größere Bedeutung zukommt. 2.5 Anthelminthika-Einsatz und mögliche Komplikationen Anthelminthika-Resistenzen Das seit rund fünf Jahrzehnten (HERTZBERG U. BAUER, 2000) auf den Einsatz synthetischer Antiparasitika basierende Parasitenmanagement und deren großzügiger - zum Teil auch unsachgemäßer - Einsatz führte in den vergangenen Jahren zu eskalierendem Anstieg und schneller Verbreitung von Anthelminthika-Resistenzen gegen einzelne oder auch mehrere Wirkstoffgruppen und stellt eine wachsende Bedrohung für die Viehwirtschaft, insbesondere bei kleinen Wiederkäuern, dar (HERTZBERG u. BAUER, 2000; SILVESTRE et al., 2000; KAPLAN, 2004). Die ausschließlich auf medikamenteller Ebene vollzogene EndoparasitenkontroUe verliert infolgedessen an Wirksamkeit, so dass es trotz des Anthelminthika-Einsatzes immer häufiger zu Leistungseinbußen und/oder klinischen Endoparasitosen kommt. Alle Regionen der Welt, in denen kleine Wiederkäuer gehalten werden, sind inzwischen von Anthelminthika- Resistenzen betroffen, die eines der größten Probleme für die Betriebe darstellen

28 23 (KAPLAN, 2004). In Gebieten wie Australien und Südafrika ist die Situation dermaßen dramatisch, dass dazu übergegangen werden muss, mit hohen Wurmbürden zu leben, um die Situation nicht noch mehr zu verschlechtem (WALLER, 2006). Die Prävalenz von Anthelminthika-Resistenzen ist bei Ziegen, insbesondere bei Milchziegen, im Vergleich zu Schafen deutlich höher (CABARET, 2000, zitiert in HOSTE et al., 2002a, 2002c). Dies ist auf die bei Milchziegen aufgrund ihrer unzureichenden Immunantwort deutlich häufiger nötigen Anthelminthika-Behandlungen (HOSTE U. CHARTIER, 1998a) sowie auf die begrenzte Wirkstoffauswahl während der Laktation angesichts der Gefahr von Lebensmittelrückständen und zusätzlich auf die häufige Unterdosierung bei Ziegen aufgrund ihrer metabolischen Eigenheiten zurückzuführen (CHARTffiR u. HOSTE, 1997, zitiert in HOSTE et al., 2002a). Diese Tatsache macht die Suche nach alternativen bzw. komplementären Lösungen bei Ziegen umso dringender und mündet in verschieden gearteten Versuchen, die Immunantwort des Wirtstieres zu verbessern bzw. eine Kontamination der Umgebung zu vermeiden. Die Basis für die Immunmodulation bilden züchterische Bemühungen hinsichtlich der Selektion resistenter Tiere sowie die Optimierung der Proteinzufuhr wie auch die Entwicklung von Vakzinen, während das Weidemanagement und der Einsatz von nematophagen Pilzen Aspekte der Kontaminationsvermeidung darstellen (WALLER, 1999, zitiert in HOSTE et al., 2002a). In den untersuchten Betrieben ist derzeit zwar keine Resistenz-Problematik bekannt, sie kann jedoch langfristig auch hier trotz des seltenen Einsatzes nicht ausgeschlossen werden. Betroffene Wirkstoffgruppen In Europa überwiegen zum jetzigen Zeitpunkt Resistenzen gegen Benzimidazole, wobei diese vor allem innerhalb der letzten zehn Jahre deutlich gestiegen sind. Dies ergibt sich aus dem weit verbreiteten Einsatz dieser Wirkstoffgruppe. Umfragen in französischen Milchziegenbetrieben zufolge setzen 97 % der Betriebe, die synthetische Anthelminthika anwenden, Benzimidazole und Probenzimidazole ein (HOSTE et al., 2000). Dem zufolge wurde in Frankreich von Resistenzprävalenzen gegen Benzimidazole von nahezu 80 % berichtet (CHARTIER et al. 2001, zitiert in HOSTE et al., 2002c), Resistenzen gegen eine oder mehrere Anthelminthika-Klassen von ebenfalls 80 % bei dänischen Ziegenbetrieben nachgewiesen werden konnte (MAINGI et al., 1996). Vereinzelt können jedoch auch bereits levamisol-, und ivermectinresistente

29 24 Stämme nachgewiesen werden und auch hier ist in Folge des gehäuften Einsatzes dieser Wirkstoffgruppen eine weitere Zunahme zu erwarten (HERTZBERG u. BAUER, 2000). Gehäuft können resistente Stämme bei H. contortus, T. circumcinta und T. colubriformis gefunden werden (HERTZBERG U. BAUER, 2000). Resistenzmanifestation Die Manifestation von Resistenzen bleibt oft lange unbemerkt und wird oft erst im Zusammenhang mit erheblichen wirtschaftlichen Verlusten und/oder klinischer Erkrankung evident, also zu einem Zeitpunkt, zu dem sie bereits ein erhebliches Ausmaß erreicht haben (VAN WYK, 2001, zitiert in VAN WYK et al., 2006). Zusätzlich kann ein Wirkstoffwechsel bzw. die Kombination mehrerer Anthelminthika-Familien das Vorhandensein von Resistenzen maskieren, so dass sie lange unerkannt bleiben (VAN WYK, 2001, zitiert in VAN WYK et al., 2006). Sind Resistenzen jedoch in einer Wurmpopulation vertreten, so sind diese irreversibel und fortwährend verankert, so dass die resistenten Würmer einen starken selektiven Vorteil gegenüber empfänglichen Parasiten haben, sobald es zu einer weiteren Konfrontation mit der entsprechenden Wirkstoffgruppe kommt (KAPLAN, 2004). Detektion von Anthelminthika-Resistenzen Gemessen werden können Resistenzen anhand des Faecal egg count reduction test (FECRT), bei dem zuerst die ursprüngliche Eiausscheidungsrate vor einer Anthelminthika-Behandlung ermittelt, daraufhin mit einer Anthelminthika-Klasse entwurmt und letztendlich die Eiausscheidungsrate nach erfolgter Behandlung bestimmt wird. Die Reduktion der Eiausscheidung sollte dabei zwischen % liegen, bei einer Reduktion von nur 90-95% kann eine Resistenz vermutet werden. Liegt der Wert jedoch unter 90%, so muss von vorhandenen Resistenzen gegen die jeweilig verwendete Wirkstoff gruppe ausgegangen werden (MCKENNA, 1990, zitiert in MAINGI et al., 1996; REQUEJO-FERNANDEZ et al., 1997). Die Resistenzentwicklung begünstigende Faktoren Viele Faktoren begünstigen die Ausbreitung von Resistenzen. Die Grundlage dafür stellt die Biologie und Epidemiologie des jeweiligen Parasiten und die Wirt- Parasiten-Beziehung dar (KAPLAN, 2004).

30 25 Entwurmungspraxis Die Entwurmungspraxis hat einen äußerst maßgeblichen Einfluss auf das Ausmaß und das Fortschreiten der Resistenzbildung. Einerseits besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Anzahl durchgeführter Anthelminthika-Behandlungen und auftretenden Resistenzen, d.h. je häufiger Tiere bereits anthelminthisch behandelt wurden, desto häufiger kann das Auftreten resistenter Strongyliden-Stämme beobachtet werden (PRICHARD et al., 1980, zitiert in MAINGI et al.; 1996; BARGER, 1999). Um die Anzahl der nötigen Behandlungen reduzieren zu können, ist es unter anderem nötig, die maximale Wirksamkeit der Anthelminthika zu erzielen. Dafür ist der Futterentzug vor und nach der geplanten Behandlung (zwölf Stunden vor bis einige Stunden danach) ratsam, der eine verlangsamte Passage der oral verabreichten Anthelminthika und damit eine Effizienzsteigerung mit sich bringen soll (HERTZ- BERG u. BAUER, 2000). Der Umkehrschluss, wonach selten behandelte Tiere auch geringere Resistenzbildung aufweisen, ist hingegen nicht zulässig - entscheidend ist hier die Art der Anwendung (Dosis, Zeitpunkt der Applikation etc.). Wie bereits erwähnt, ist der Entwurmungszeitpunkt entscheidend. So wären Entwurmungen zum Zeitpunkt eines geringen Ausmaßes an auf der Weide frei lebenden Parasitenstadien (z.b.: im Spätwinter vor dem Austrieb auf saubere" Weiden) im Hinblick auf eine erfolgreiche Parasitenbekämpfung zwar sehr effizient, seitens der Resistenzentwicklung jedoch unterliegen die Parasiten hierbei einem starken Selektionsdruck hinsichtlich ihrer Anthelminthika-Unempfindlichkeit. Es überleben nur resistente Parasiten, die sich nun fortpflanzen und ihr genetisches Material an ihre Nachkommen weitergeben, so dass diese Maßnahme stark zur Beschleunigung einer Resistenzausbreitung beiträgt (BARGER, 1999). JACKSON u. COOP (2000) raten dazu, Behandlungen im gleichen Intervall wie die Präpatenzzeiten der Parasiten zu vermeiden, um die Verstreuung anthelminthika-sensibler Wurmeier zu gewährleisten und empfehlen außerdem die Behandlungen dann durchzuführen, wenn die Parasitenbelastung der Weide höher ist, als die der Wirtstiere (HOSTE et al., 2002a). Je kleiner das Refugium an unbehandelten Tieren bzw. an unselektierten freilebenden Parasitenstadien, desto wahrscheinlicher ist eine Resistenzentwicklung. Sehr klein ist das Refugium beim dose and move"-system, bei dem alle Tiere anthelminthisch behandelt und erst nach erfolgter Therapie auf saubere Weiden ausgetrieben werden. Somit wird das neue Weideland ausschließlich mit Parasiten und deren Entwicklungsstadien besiedelt, die dem Anthelminthika-Selektionsdruck bereits ausgesetzt

31 26 waren, was die Resistenzentwicklung äußerst begünstigt (PRICHARD et al., 1980, zitiert in MAINGI et al. 1996; HERTZBERG U. BAUER, 2000). Nachdem also, wie bereits erwähnt, die Resistenzentwicklung nachweislich um so schneller und massiver erfolgt, je mehr Tiere innerhalb einer Population anthelminthisch behandelt werden, d.h. je kleiner die Nischen (Refugien) sind, in denen Nematoden keiner Anthelminthika-Selektion ausgesetzt sind (HERTZBERG U. BAUER, 2000), empfiehlt es sich, einen Teil der Herde unbehandelt zu lassen und nur besonders empfängliche oder bereits erkrankte Tiere zu behandeln. Dieses Vorgehen fordert zwar eine besonders intensive Überwachung der Herdengesundheit, kann aber die Resistenzentwicklung nachhaltig verzögern (HERTZBERG U. BAUER, 2000). Weidemanagement Die bereits erwähnten Refugien werden jedoch nicht nur durch das Behandlungsregime sondern auch durch das Weidemanagement maßgeblich beeinflusst (HERTZ- BERG u. BAUER, 2002). Neuere Studien zeigen, dass die bisher empfohlene Strategie des dose-and-move"-systems (z.b.: die penpartale Anthelminthika-Behandlung der Muttertiere während des Winters mit anschließendem Austrieb auf saubere" Weiden) mit der bereits erwähnten resultierenden Verkleinerung der verbleibenden Refugien für Anthelminthika-sensible Nematoden erheblich zur Resistenzentwicklung beiträgt. Ursache dafür ist, dass die sauberen" Weiden ausschließlich mit Strongyliden besiedelt werden, die bereits eine Anthelminthika-Behandlung überlebt haben. Wirkstoffwechsel Des Weiteren tragen Faktoren wie der nicht vollzogene jährliche bzw. mehrmals jährliche Wirkstoffwechsel der eingesetzten Antiparasitika bedeutsam zur Resistenzausbreitung bei. Bei einer Umfrage in Milchziegenbetrieben in Frankreich wechselte keiner der befragten Landwirte den eingesetzten Wirkstoff innerhalb oder zumindest zwischen den Behandlungsjahren (HOSTE et al., 2000). Abgesehen vom jährlichen Wechsel der Anthelminthika-Gruppe wird auch die Kombination von Anthelminthika-Wirkstoffgruppen empfohlen (MCKENNA et al., 1996, zitiert in HERTZBERG u. BAUER, 2000).

32 27 Unterdosierung Unterdosierung stellt einen weiteren Risikofaktor in der Anthelminthika-Behandlung dar. Dieser Gefahr liegt die im Vergleich zu Schafen bei Ziegen deutlich schneller ablaufende Anthelminthika-Clearance zugrunde, weshalb unbedingt die doppelte für Schafe empfohlene Dosis verabreicht werden muss (GILLHAM U. OBENDORF, 1985, zitiert in MAINGI et al., 1996). Dies ist unter den Landwirten jedoch häufig nicht bekannt, so dass z.b. nur 55 % der Landwirte in Frankreich die empfohlene doppelte Schafdosis von Benzimidazolen und Probenzimidazolen verabreichen und bei Levamisol, Pyrantel und Avermectin sogar generell nur die einfache Schafdosierung angewandt wird (HOSTE et al., 2000). Unterdosierungen entstehen zusätzlich durch häufig zu gering geschätzte Körpermasse der Tiere. Ratsam ist daher, nach dem schwersten Tier in der Herde zu dosieren (WALLER et al., 1995, zitiert in HOSTE et al., 2002). Einsatz von Breitbandanthelminthika Der vermehrte Einsatz von Breitbandantiparasitika beschleunigt nachhaltig die Resistenzentwicklung, so dass dem Einsatz von Präparaten mit engem Wirkspektrum in jedem Fall der Vorzug gegeben werden sollte (WALLER et al., 1995, zitiert in HOSTE et al., 2002a). Tierverkehr Nicht vergessen werden darf der Faktor Tierverkehr, der gleichermaßen zur Ausbreitung von Resistenzen beitragen kann (HERTZBERG U. BAUER, 2000), indem die neu in den Betrieb eingebrachten Tiere resistente Wurmpopulationen aus dem Herkunftsbetrieb in der neuen Herde verbreiten können. Nach der Studie von CABARET U. GAS- NIER (1994) könnte die Herdenbildung mit Tieren vieler verschiedener Herkunftsbetrieben die Wahrscheinlichkeit auftretender Resistenzen erhöhen, ein negativer Zusammenhang konnte hingegen bezüglich des Herdenalters nachgewiesen werden (SiLVESTRE et al., 2000). Insbesondere der Zukauf von Zuchtböcken, wie er auch in den im Rahmen dieser Arbeit untersuchten Betrieben praktiziert wird, muss berücksichtigt werden. Vor der Integration eines zugekauften Tieres in die bestehende Herde wird deshalb die Quarantäne unter begleitender Durchführung von Kotuntersuchungen empfohlen. Wenn nötig, sollen Avermectin-Behandlungen vorgenommen werden, bis negative Kotbefunde erreicht sind (HERTZBERG U. BAUER, 2000).

33 28 Intensive Haltungssysteme Wie bereits erwähnt, ist ein gehäuftes Resistenzaufkommen in intensiveren Haltungsformen zu beobachten (HERTZBERG U. BAUER, 2000). Ursache dafür könnte die in intensiven Haltungsformen durch höhere Besatzdichte entstandene, höhere Parasitenprävalenz (WALLER, 2006a) und daraus resultierende häufigere Anthelminthika- Behandlungen sein (siehe auch im Kapitel 2.5.1). In Anbetracht der in manchen Regionen bereits zum jetzigen Zeitpunkt prekären Resistenzsituation muss es oberstes Ziel sein, die derzeitige Anthelminthika- Abhängigkeit durch ein nachhaltigeres und umfassenderes Parasitenmanagement zu ersetzen, d.h. unter Berücksichtigung der Parasitenepidemiologie durch biologische Kontrollmechanismen, Entwicklung von Vakzinen und züchterische Maßnahmen hinsichtlich resistenter Wirtstiere zu ergänzen (BARGER, 1999), um die Anzahl an nötigen Behandlungen mit synthetischen Antiparasitika auf ein Minimum reduzieren und die Resistenzentwicklung so verzögern zu können Selektiver Anthelminthika-Einsatz als möglicher Lösungsansatz Dieses selektive Behandlungsmodell könnte vor allem in Zukunft eine viel versprechende, kurzfristige Lösung des Endoparasitenproblems bei kleinen Wiederkäuern durch die Kombination von Nematodenkontrolle mit Managementstrategien bzgl. Anthelminthika-Resistenzen unter Aufrechterhaltung der Milchproduktion darstellen (HOSTE et al., 2002c). Die Basis für die Entwicklung der selektiven Anthelmintika-Behandlung, d.h. der Behandlung ausschließlich besonders gefährdeter, stark verwurmter und/oder klinisch durch schlechtere Körperkondition auffälliger Tiere, also den primären Risikogruppen, bilden die bereits im Zusammenhang mit der Bedeutung des Alters und der Milchleistung erwähnten Erkenntnisse, wonach die Empfänglichkeit gegenüber Nematodeninfektionen bei Jungtieren, Erstlaktierenden und Hochleistungstieren als besonders hoch einzuschätzen ist (HOSTE U. CHARTER, 1993, zitiert in HOSTE et al., 2002a, 2002d). Ein Teil der Herde (ein Drittel bis die Hälfte) bleibt im Zuge dieses gezielten Behandlungsregimes unbehandelt mit der Intention, die Sensibilität der Endoparasiten auf genetischer Ebene zu erhalten und eventuell bereits vorhandene Resistenzgene zu verdünnen" (LEATHWICK et al., 1995, zitiert in HOSTE et al., 2002a) bzw. deren Ausbreitung zu verzögern (VAN WYK et al., 2006). Wie groß der Anteil unbehandelter Tiere sein muss, um das angestrebte Ziel des Gleichgewichts

34 29 aus wirksamer Parasitenkontrolle und gleichzeitiger Verzögerung der Resistenzentwicklung zu erhalten, kann nach derzeitigem Wissensstand noch nicht exakt angegeben werden, so dass es zusätzlicher Studien bezüglich idealer Proportionen innerhalb einer Herde bedarf (HOSTE et al., 2002c). Die unbehandelten Tiere stellen ein Refugium für anthelminthika-sensible Nematodenstämme" (LEATHWICK et al., 1995; VAN WYK, 2001, zitiert in KOOPMANN et al., 2006) dar, nachdem ein Teil der Endoparasiten nicht dem Selektionsdruck einer Antiparasitika-Behandlung unterliegt. Diese Maßnahme ist hinsichtlich einer angestrebten Verzögerung bzw. Vermeidung der Weiterentwicklung von Anthelminthika-Resistenzen von größter Bedeutung, die besonders bei kleinen Wiederkäuern in den letzten Jahren bereits bedrohliche Ausmaße angenommen haben. Oberstes Ziel sollte deshalb sein, möglichst wenige Tiere möglichst selten und mit maximaler Effizienz zu behandeln (HOSTE et al., 2002a). Wie bereits im Punkt Befallsintensität erörtert, kann davon ausgegangen werden, dass die Verteilung der Wurmbürden innerhalb eines Bestandes ungleich ist und es einige Tiere gibt, die höhere Eiausscheidungsraten aufweisen als andere (HOSTE et al., 2001a, 2002d). HOSTE et al. (2001a) wiesen nach, dass hier eine starke Wiederholbarkeit vorliegt bzw. innerhalb einer Herde immer dieselben Tiere sehr hohe Wurmbürden tragen. So sind 10 % der Ziegen für 25 % der ausgeschiedenen Eier verantwortlich (HOSTE et al., 2002a). Diese Erkenntnis ist sowohl aus genetischer Sicht im Sinne der züchterischen Selektion resistenter Tiere als auch im Hinblick auf die Auswahl der Tiere für selektive Anthelminthika-Behandlungen bedeutsam (BAR- GER u. DASH, 1987, zitiert in HOSTE et al., 2001a). Als ökonomischer Nebeneffekt kann die dadurch erzielte Reduktion der eingesetzten Medikamente zu nicht unerheblichen Einsparungen beitragen und entspricht noch dazu den Grundsätzen des Ökolandbaus, wonach Medikamente generell nur restriktiv einzusetzen sind. Die Methodik der selektiven Behandlung wirkt sich laut HOSTE et al. (2002, 2002c, 2002d) in keiner Weise nachteilig auf die Milchleistung oder auf die Eiausscheidungsrate aus. In vorangegangenen Studien lieferte das selektive Behandlungsregime sogar gleich effiziente Ergebnisse wie das systematische (HOSTE et al., 2002, 2002c) und resultierte in deutlich reduziertem Selektionsdruck hinsichtlich der Entwicklung von Anthelminthika-Resistenzen (HOSTE et al., 2002d). Allerdings muss es umso intensiver von gutem Management und sorgfältiger Herdengesundheitsüberwachung begleitet werden, um krankheitsbedingten Verlusten vorzubeugen (KAHN U. WAT- SON, 2003).

35 30 Identifikation der behandlungswürdigen Tiere Voraussetzung für die selektive Behandlung ist die Identifikation behandlungswürdiger Einzeltiere oder auch Tiergruppen - ein Voraussetzung, die zugleich ein Problem darstellt, gibt es doch bis zum heutigen Zeitpunkt noch keine praxisrelevante Möglichkeit zur verlässlichen Detektion besonders infektionsgefährdeter bzw. erkrankter Tiere, die gleichzeitig effizient, ohne größeren Zeitaufwand und vor allem kostengünstig durchführbar ist. Die Koproskopie (= Kotuntersuchung) ist bei kleinen Wiederkäuern aufgrund der großen Anzahl an zu untersuchenden Proben und damit verbundenen Kosten nicht praxistauglich. Die FAMACHA -Methode (d.h. die Detektion behandlungswürdiger Tiere durch Beurteilung der Schleimhautfarbe bezüglich einer klinisch apparenten Anämie; siehe Kapitel 5.9) ist zwar kostengünstig und deshalb auch in größeren Herden durchführbar, jedoch nur zur Detektion blutsaugender und in der Folge Anämie verursachender Parasiten wie H. contortus, weniger jedoch zur Identifikation von Infektionen mit T. circumcinta und T. colubriformis geeignet, die ihrerseits in Studien die am häufigsten gefundenen Parasiten in französischen Milchziegenbetrieben darstellen (CABARET U. GASNffiR, 1994, zitiert in HOSTE et al., 2002a). Die Faktoren Alter und Laktationsstadium sind jedoch mögliche Parameter zur Eingrenzung von Risikogruppen, da - wie bereits erwähnt - vor allem Jungtiere, Erstlaktierende und Hochleistungstiere als besonders empfänglich und gefährdet eingestuft werden müssen. Eine gezielte Behandlung dieser Tiergruppen könnte die Effizienz eines Parasitenmanagements demnach deutlich erhöhen und ist hinsichtlich ökonomischer Aspekte (geringere Einbußen in der Milchleistung) ebenso empfehlenswert (HOSTE et al., 2002a, 2002b). Besonders zu beachten ist hierbei allerdings, dass die Klassifizierung der Tiere nach ihrer Laktationsleistung zu einem Zeitpunkt erfolgen muss, in dem die Befallsintensität möglichst niedrig ist, nachdem die Milchleistung der Hochleistungstiere besonders stark von Endoparasitosen beeinträchtigt und reduziert wird und die Milchmenge somit leicht falsch interpretiert werden könnte (HOSTE et al., 2002a). Wie im Kapitel 5.4 eingehend erörtert, können plötzlicher Gewichtsverluste und Variationen bezüglich des BCS zusätzlich hilfreiche Indizien für einen vorliegenden Parasitenbefall sein (VAN WYK et al., 2006), es muss jedoch berücksichtigt werden, dass diese Parameter durch viele Faktoren beeinflusst werden können und deshalb im Gesamtzusammenhang gesehen werden müssen bzw. isoliert betrachtet, wie auch in

36 31 den hier untersuchten Betrieben, keine verlässliche Aussage hinsichtlich eines Parasitenbefalls erlauben. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das selektive Behandlungsmanagement eine viel versprechende Option zur Parasitenkontrolle unter gleichzeitigem Resistenzmanagement darstellt. Es muss allerdings mit anderen alternativen oder komplementären Methoden wie Futterergänzung und Weidemanagement oder auch systematischer Parasitenbehandlung im Winter zum Zeitpunkt der Aufstauung kombiniert werden, um optimale Resultate zu erreichen (BARGER, 1999; HOSTE et al., 2002c). Weitere diesbezügliche Forschungen sind in Anbetracht der bedrohlichen Resistenzentwicklung, speziell bei den kleinen Wiederkäuern, dringend nötig. 2.6 Alternative Behandlungsmethoden Der ökologisch sensibilisierte Konsument, Tierschutzaspekte, die Angst vor Medikamentenrückständen in Lebensmitteln, die aus intensiven Haltungsformen resultierende Mistentsorgungsproblematik, Treibhausgas-Emissionen, durch Bevölkerungszunahme bedingter Platzmangel und die Bestrebungen zur Renaturierung ehemaliger Weideflächen - all diese Aspekte bedingen ein - zum Teil bereits erfolgtes oder zumindest in nächster Zukunft unumgängliches - Umdenken in der Tierproduktion. Dieser Prozess beeinflusst nicht zuletzt auch die Vorgehensweise in Bezug auf die Endoparasitenkontrolle, die in der Vergangenheit stark vom Einsatz chemischer Antiparasitika geprägt war (WALLER, 1999). Die bereits im Kapitel erörterte, weltweit zunehmende Bedrohung der Tierproduktion, insbesondere der kleinen Wiederkäuer, durch Zunahme an Resistenzen gegen die handelsüblichen Anthelminthika-Wirkstoffgruppen unterstreicht zusätzlich die Notwendigkeit, alternative Methoden zur Endoparasitenkontrolle bzw. ein integriertes Parasitenmanagement zu entwickeln (WALLER, 1999) Homöopathie und Phytotherapie (nach CABARET et al., 2002) Die Effizienz homöopathischer bzw. phytotherapeutischer Behandlungsansätze bei Endoparasitosen konnte bisher noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt werden. Nichtsdestotrotz wird vielen natürlichen Substanzen eine entweder direkte oder - im Fall der später eingehender behandelten Homöopathika - indirekte anthelminthische Wirkung zugesprochen. ^

37 32 Nach heutigem Wissensstand können jedoch weder Phytotherapeutika noch Homöopathika den Einsatz anderer Kontrollmechanismen ersetzen und sollten deshalb vor allem unterstützend bzw. ergänzend eingesetzt werden. Erstaunlich ist, dass der Einsatz von Pflanzenextrakten bisher nicht den Regelungen bezüglich Medikamentenrückstände unterworfen ist, obwohl weithin bekannt ist, dass der Anteil des Wirkstoffes von Pflanze zu Pflanze variieren kann. So könnten etwa manche Wirkstoffe sowohl für das Tier als auch für den Menschen in Form von Lebensmittelrückständen toxisch sein und die Qualität tierischer Produkte sogar verändern (z.b.: Trigonella foenum-graecum in Milch und Fleisch) (CABARET, 1986). Weitere dahingehende Untersuchungen sind auch hier geboten Phytotherapie Phytotherapeutische Ansätze in Mexiko mit monatlicher Verabreichung von Chenopodium ambrosoides gegen Endoparasiten in Kombination mit einer Optimierung des allgemeinen Managements bei Schafen (weniger Tiere nach Selektion der produktionsstärksten Tiere, verbesserte Fütterung mit lokal verfügbaren Futtermitteln, bessere Überwachung zum Zeitpunkt des Ablammens) reduzierten die Sterblichkeit insgesamt von 15 % auf 2 %, innerhalb der Muttertiere, von 18 % auf 8 % innerhalb der Lämmer. Allerdings können die verbesserten Resultate durch die Kombination verschiedener Maßnahmen nicht eindeutig auf den Einsatz eines Phytotherapeutikums zurückgeführt werden. Nach CABARET (1986) wird ebenso Nicotiana tabacum bei Schafen sowie Allium sativum, dies jedoch nur eingeschränkt, eine anthelminthische Wirkung zugesprochen. In Wales und Irland wurde Dryopteris filix-mas gegen F. hepatica bei Wiederkäuern eingesetzt. Bei Rindern wird des Weiteren noch Asarum europaeum gegen Würmer allgemein und Pinus maritima gegen F. hepatica und Rundwürmer als wirksam angegeben. Ein breit gefächertes antiparasitäres Wirkspektrum (gegen Ektoparasiten, Coccidien und gastrointestinale Strongyliden) zeigt auch Azadirachta indica, der Neem-Baum (PIETROSEMOLI et al., 1999, zitiert in CABARET et al., 2002). Problematisch ist häufig jedoch die potentielle Toxizität der erwähnten Pflanzen, so dass weitere Untersuchungen bezüglich Wirksamkeit, Toxizität und Umweltverträglichkeit unumgänglich sind (CABARET, 1986).

38 Homöopathische Therapieformen Verschiedenste Homöopathika wurden bereits auf ihre direkte anthelminthische Wirksamkeit untersucht, darunter Arremw/a cina, Filix mas, Allium sativum, Kamala, Areca catechu und Solidago, eine nachweisliche Reduktion der Eiausscheidungsrate konnte jedoch bei keiner der Substanzen verzeichnet werden (SCHüTTE, 1994). Vielmehr scheint sich deren Wirksamkeit auf eine indirekte Komponente zu beschränken, wonach sie die Resilience" des Wirtstieres, d.h. die Fähigkeit, die Infektion zu kontrollieren, negative Auswirkungen zu minimieren bzw. die Produktionsleistung aufrecht zu erhalten, steigern Kupfer Die anthelminthischen Eigenschaften von Kupfer, insbesondere gegen im Abomasum parasitierende Nematoden und hier besonders gegen H. contortus, sind bereits seit der Antike bekannt und wurden bis zur Entwicklung erster modemer Anthelminthika um 1930 genützt (WALLER, 1999). Danach geriet Kupfer in Anbetracht der wachsenden Vielfalt von Anthelminthika in Vergessenheit. Mit zunehmender Resistenzproblematik erlebt der Einsatz von Kupfer in Form von Kupferoxyd-Draht-Partikeln (copper-oxide wire particles) nun eine Renaissance. Nach BANG et al. (1990) erfolgt die Verabreichung in Kapseln, die sich im Pansen auflösen, woraufhin die Kupferpartikel weiter in das Abomasum transportiert werden, sich dort in Schleimhautfalten anlagern und über bis zu drei Monate Kupfer- Ionen freisetzen. Ergebnisse von Studien ergaben eine Reduktion der Infektionsrate von 96 % bei H. contortus und 56 % bei T. circumcinta, zeigte jedoch keinerlei Effekt auf intestinale Parasitenformen. Aufgrund seiner offensichtlichen Effizienz, der langen Wirkdauer, den geringen Kosten und der sicheren Anwendung scheint Kupfer eine viel versprechende Alternative zu synthetischen Anthelminthika zu sein, die jedoch noch weiterer Feldstudien bedarf (aus WALLER, 1999) Biologische Kontrollverfahren Ziel der biologischen Parasitenkontrolle ist es, die Menge frei lebender Parasitenstadien soweit zu reduzieren, dass sie einerseits keine gesundheitliche und/oder ökonomische Gefahr darstellen, andererseits ist es das Ziel, die Etablierung einer adäquaten Immunität zu ermöglichen (THAMSBORG et al., 1999).

39 34 Zur biologischen Bekämpfung der frei lebenden Stadien auf den Weideflächen lieferte der Einsatz nematophager Pilze, besonders von Duddingtonia ßagrans, viel versprechende Ergebnisse. Drei besondere Eigenschaften zeichnen diesen Pilz aus: so übersteht er zum einen die Darmpassage unbeschadet, zum zweiten weist er in frischem Kot ein rasches Wachstum auf zum dritten zeichnet ihn ein breites Wirkspektrum gegen verschiedenste Nematodenlarven aus (LARSEN, 1999, zitiert in WALLER U. THAMSBORG, 2004). Nachteilige Wirkungen auf die Umwelt sind nach Langzeitstudien außerdem keine bekannt (WALLER U. THAMSBORG, 2004). Der Einsatz nematophager Pilze dient primär der Verhinderung von Reinfektionen im Verlauf der Weidesaison, nicht jedoch der Unterbindung von Frühjahrsinfektionen durch überwinterte Larven (HERTZBERG U. BAUER, 2000). Außerdem richtet sich der derzeit untersuchte Einsatz nematophager Pilze ausschließlich gegen Larvenstadien im Kot, hingegen nicht gegen infektiöse Eier (THAMSBORG et al., 1999). Die zwei bis drei Wochen nach dem Weideaustrieb über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten (also über den zu erwartenden Hochsommer-Peak hinaus) mit dem Kraftfutter verfütterten Pilzsporen bilden unmittelbar nach dem Kotabsatz engmaschige Netze im frischen Kot, in denen sich die Larven der Strongyliden und Lungenwürmer verfangen und daraufhin absterben (GR0NVOLD et al., 1993). Dies hat zur Folge, dass die Wahrscheinlichkeit des Netzkontaktes bei mobileren Larven höher ist. Weiters wird auch angenommen, dass die Netzbildung durch den Larvenkontakt stimuliert wird, so dass das Ausmaß der Netzbildung maßgeblich von der Motilität der Larven bestimmt wird und demnach je nach Larvenspezies differieren kann (GR0NVOLD et al., 1996, zitiert in WAGHORN et al., 2003). Bereits 24 Stunden nach Ausbringen der Sporen konnte eine signifikante Reduktion der sich entwickelnden Larven im Kot nachgewiesen werden (WAGHORN et al., 2003). Dosisabhängig zeigte sich dieser Effekt nur bei T. circumcinta, während H. contortus und T. colubriformis nur gering von der Sporenmenge beeinflusst zu werden schienen (WAGHORN et al., 2003). Nematophage Pilze sind für die Zukunft als Breitband-Anthelminthikum" sehr vielversprechend, da sie ubiquitär vorkommen (WALLER, 2003, zitiert in WALLER U. THAMSBORG, 2004), effizient und gegen viele Spezies in gleichem Ausmaß wirksam (WAGHORN et al., 2003) und gleichzeitig einfach kultivierbar und prinzipiell leicht auszubringen sind, wobei die Applikationsart hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit und ökonomischer Belange noch optimiert werden muss (THAMSBORG et al., 1999;

40 35 WAGHORN et al., 2003). Diesbezüglich bietet sich die Verabreichung als Futterergänzung an, wobei diese täglich erfolgen muss, um eine gleichmäßige Versorgung mit Pilzsporen zu gewährleisten. Von praktischer Relevanz wäre deshalb die Entwicklung von effizienten Boluspräparaten, die eine kontinuierliche Sporenfreigabe über mindestens zwei Monate aufrechterhalten (WALLER U. THAMSBORG, 2004). Derzeit stehen jedoch noch keine derartigen Produkte zur Verfügung. Beim Einsatz nematophager Pilze muss unbedingt von einer Kombination mit konventionellen Anthelminthika abgesehen werden, da das Verhältnis der anthelminthika-exponierten Parasitenstadien zu Ungunsten der frei in der Umwelt vorkommenden Stadien erheblich ansteigt und damit auch der Selektionsdruck für resistente Parasiten wächst. Dies könnte entscheidend zu einer beschleunigten Resistenzausbreitung beitragen, weshalb nematophage Pilze anstelle synthetischer Anthelminthika eingesetzt werden sollten (WAGHORN et al., 2003). 2.7 Optimierung von Managementfaktoren und präventive Maßnahmen Weidemanagement Die Umwelt, insbesondere die Weide, bildet das Bindeglied zwischen frei lebenden und parasitierenden Parasitenstadien (WALLER, 2006a). Umso bedeutsamer ist demnach das Weidemanagement, das im Grundgedanken der biologischen Landwirtschaft die Basis für eine nachhaltige Parasitenkontrolle bildet. Es kann in verschiene Systeme eingeteilt werden: 1. Präventivmaßnahmen, bei denen z.b. nur uninfizierte Tiere auf eine saubere" Weide verbracht werden, dazu gehört jedoch auch späterer Weidegang, Weidewechsel zwischen den Jahreszeiten und die Verwendung von mehr Spätheu; 2. evasive", also ausweichende Strategien, die nicht darauf abzielen, die Weidekontamination von vornherein zu unterbinden, sondern die Infektionsgefahr durch einen Weidewechsel (mit oder ohne begleitender Anthelminthika- Behandlung) innerhalb der Weidesaison auf eine saubere" Weide noch vor Schlüpfen einer signifikanten Anzahl von Larven auf der ursprünglichen Weide zu reduzieren versuchen; 3. Verdünnungsstrategien", wobei entweder empfängliche (z.b.: Erstlaktierende) mit resistenten Tieren (z.b. trockenstehende, adulte Tiere) der selben Tierspezies bewusst gemischt werden, die Weide gleichzeitig oder abwechselnd mit anderen Spezies (z.b. Rinder, Pferde) beweidet, die Besatzdichte gesenkt

41 36 und/oder die Weideperiode verkürzt wird; und 4. Supplementierung der Fütterung im Frühjahr (MICHEL, 1985, zitiert in CABARET et al., 2002; BARGER, 1997, zitiert in THAMSBORG et al., 1999; WALLER, 2006a). Damit eine Weide als sauber" bezeichnet werden kann, muss sie eines der folgenden Kriterien erfüllen: sie muss 1. entweder bis dato unbeweidet gewesen sein; 2. im Falle einer Altweide" einer Wechselbeweidung mit anderen Tierspezies, die ein anders Parasitenspektrum aufweisen, unterzogen worden sein; 3. für eine Zeit brach liegen, wobei die dafür nötige Zeitspanne je nach Gegebenheiten variabel ist (THAMSBORG et al., 1999). Populationsdvnamik der Parasiten Die Grundlage guten Weidemanagements bildet das Wissen um die Populationsdynamik frei lebender infektiöser Parasitenstadien, insbesondere die Zeitspanne ab Austrieb, in der mit der Etablierung eines gefährlichen Infektionsdrucks zu rechnen ist bzw. die Zeitspanne nach dem Umtrieb, nach der die Weidefläche wieder als sicher" angesehen werden kann. Dies unterliegt jedoch einer jahreszeitlichen Variation, wonach Weideflächen im Mai und Juni nach drei Wochen Beweidung, von Juli bis September bereits nach zwei Wochen als infiziert betrachtet werden müssen (EYSKER et al., 2005). Besonders bedeutsam ist der massive Anstieg des Infektionsdrucks von Haemonchus, was die Etablierung hoher Wurmbürden innerhalb vier Wochen zur Folge haben kann (EYSKER et al., 2005). Daraus resultiert die zwingende Notwendigkeit, die Tiere zumindest in den Sommermonaten im Intervall von zwei, sonst drei Wochen auf eine saubere Weidefläche umzutreiben, um eine Reinfektion wirksam reduzieren zu können, was in vielen Betrieben jedoch aufgrund fehlender Infrastruktur in dieser Form schwierig ist. Des Weiteren spielt hier die frühzeitige Bekämpfung der im Kapitel behandelten saisonalen Peaks eine große Rolle, aus denen sich die tatsächliche Infektionsrate, d.h. die tägliche Aufnahme infektiöser Parasitenstadien während des Grasens, ergibt. Möglichkeiten der Nutzung der saisonalen Schwankungen in der Anthelminthika- Therapie werden in Kapitel 5.7 behandelt. Umtrieb der Jungtiere auf eigene Weiden Einen weiteren interessanten Aspekt ergaben Untersuchungen in französischen Fleischschafbetrieben, wonach die Aufzuchterfolge bei Lämmern wesentlich damit

42 37 korrelieren, wie lange die Jungtiere zusammen mit den Muttertieren weiden bzw. zu welchem Zeitpunkt sie von den Mutterschafen getrennt und auf saubere Weiden umgetrieben werden. So zeigte das Umtreiben der Lämmer auf saubere Weiden mit Mitte Juni die besten Produktionserfolge, während die Trennung mit Anfang Juli schlechte, mit Ende Juli/ Mitte August sehr schlechte Ergebnisse erbrachte, was nicht zuletzt auf Strongyliden-Infektionen zurückgeführt werden konnte (MAGE et al., 1998, zitiert in CABARET et al., 2002). Auch in dänischen Schafbetrieben konnten mittels Entwöhnen der Lämmer mit Anfang Juli und Umgruppieren der Jungtiere noch vor dem zu erwartenden Infektionsanstieg während des Hochsommers auf saubere Weiden gute Produktionsresultate erzielt werden (GiTHiGiA, 2001, zitiert in CA- BARET et al., 2002). Diese Maßnahme dient der aktiven Prävention parasitärbedingter Gastroenteritis und trägt auf diesem Weg - unabhängig von begleitenden Anthelminthika-Anwendungen - zu verbesserten Produktionsergebnissen bei (CA- BARET et al., 2002). Besatzdichte Gute Ergebnisse können mittels Weidemanagement in kleinen Betrieben mit niedriger Besatzdichte und in Kombination mit anderen Maßnahmen (z.b. selektive Anthelminthika-Behandlung) in Form eines ganzheitlichen Parasitenmanagements erzielt werden (EYSKER et al., 2005). In mehreren Studien konnte eine direkte Beziehung zwischen steigender Besatzdichte und steigendem Parasitismus nachgewiesen werden (WALLER, 2006a). Der positive Effekt einer niedrigen Besatzdichte beruht neben der damit verbundenen niedrigeren Morbidität wohl nicht zuletzt darauf, dass die dem Einzeltier in höherem Maße zur Verfügung stehende Futtermenge eine bessere Nährstoffversorgung gewährleistet und sich so positiv auf die potentielle Wirtsabwehr gegenüber Parasiteninfektionen auswirkt (THAMSBORG et al., 1999). Die exakte Begründung für diesen Zusammenhang konnte jedoch noch nicht gefunden werden. Weidebeschaffenheit und Graseverhalten Weidebedingungen, die das arttypische Knabbern an Büschen und Bäumen erlauben, wirken sich sehr positiv im Sinne einer geringeren Nematodenbelastung aus. Zum einen fördern sie die Aufnahme zum Teil toxischer Sekundärstoffe (anthelminthisch besonders bedeutsam sind kondensierte Tannine, auf die im Kapitel näher

43 38 eingegangen werden soll), zum anderen gehen sie aufgrund der extensiven Haltungs- form üblicherweise mit niedrigerer Besatzdichte und dadurch reduziertem Infektions- risiko einher (HOSTE et al., 2001, 2005). Altemierende Beweidung Eine alternierende Beweidung durch verschiedene Tierspezies, z.b. kleine Wiederkäuer im Wechsel mit Rind oder auch Pferd, reduziert nachhaltig den Infektionsdruck, wobei man sich hierbei die Wirtsspezifität der Endoparasiten zu Nutze machen kann. Auch in neuseeländischen Schafbetrieben führte die alternierende Beweidung mit Rindern zu guten Ergebnissen (NiEZEN et al., 1996). Dabei wurde die zur Verfügung stehende Weidefläche in zwei Teile unterteilt. Die entwöhnten Lämmer wurden gemeinsam mit den Rindern auf eine der beiden Weiden ausgetrieben, während die Muttertiere bis zum nächsten Ablammen die andere Weide beweideten. Der für die Lämmer abgegrenzte Bereich auf der Rinderweide wurde im Abstand von ein bis zwei Wochen gewechselt, so dass die begrasten Paddocks einer Ruhephase von zumindest 60 Tagen unterlagen und in der Zwischenzeit von Rindern beweidet wurden. Zum Zeitpunkt des Ablammens wurden die Tiere auf die jeweils andere Weide und danach monatlich umgetrieben (aus CABARET et al., 2002). Mit dieser Methode konnte der Einsatz von Anthelminthika bei jungen Schafen von 12 bis 24 auf nur einbis zweimalige Behandlungen pro Jahr limitiert werden (BARGER U. SOUTHCOTT, 1978, zitiert in WALLER, 1999). Bezüglich des optimalen Zeitpunktes des Wirtswechsels und der Länge der Beweidungsintervalle können jedoch keine pauschalen Empfehlungen gegeben werden, nachdem die Vorgehensweise an lokale Begebenheiten (Parasitenspektrum und -Intensität, klimatische Bedingungen etc.) angepasst werden muss (BARGER, 1999). BARGER U. SOUTHCOTT (1978) empfehlen jedoch einen Wirtswechsel im Intervall von zwei bis sechs Monaten (zitiert in WALLER, 2006a). Nachteilig konnte beobachtet werden, dass sich manche zuvor wirtsspezifischen Parasiten infolge der Konfrontation mit einer anderen Spezies an diese anpassen und es somit zur Infektion mit speziesunüblichen Parasiten kommen kann (BARGER, 1997, zitiert in WALLER 2006a). Diesbezügliche Studien sind unbedingt nötig, um davon ausgehende Gefahren abschätzen zu können.

44 39 Rotationsbeweidung bzw. System der Wechselweide Sofern die Infrastruktur eines Betriebes dies zulässt, kann auch das Prinzip des Rotational grazing" als ergänzende Maßnahme zur nachhaltigen Parasitenkontrolle eingesetzt werden. Dabei wird die Gesamtweidefläche beispielsweise 15 Paddocks unterteilt, wobei immer ein Paddock für die Zeitspanne von nur einer Woche beweidet wird. Danach werden die Tiere auf den nächsten Paddock umgetrieben, so dass der jeweils beweidete Paddock insgesamt für 14 Wochen ruhen kann. Der Rotationszyklus beträgt demnach 15 Wochen. Allerdings muss bedacht werden, dass eine Weide in gemäßigten Klimazonen oft erst nach drei bis neun Monaten zu einer infektiösen Weide wird und somit ein Intervall von 15 Wochen zu kurz wäre, um das daraus entstehende Infektionsrisiko abzuwenden (BARGER, 1999), weshalb sich diese Methode primär für tropische Klimazonen eignet (THAMSBORG et al., 1999), wo die Intervalle aufgrund der kürzeren Entwicklungszyklen der Parasiten auch verkürzt werden können bzw. sogar müssen (drei bis vier Tage Beweidung mit darauffolgender einmonatiger Ruhephase derselben Weide) (BARGER, 1999; WALLER U. THAMSBORG, 2004) Fütterung Ein wesentlicher Faktor zur Prävention gastrointestinaler Nematodeninfektionen ist die Fütterung. So scheint eine direkte Korrelation zwischen dem Ausmaß der Deckung des Nährstoffbedarfs und der immunologischen Belastbarkeit bzw. Widerstandsfähigkeit (siehe Kapitel 5.8) zu bestehen (HOSTE et al., 2008). Auch das Ausmaß der negativen Auswirkungen einer Parasiteninfektion kann mittels Ernährung moduliert werden, steht aber primär in direkter Relation mit der Anzahl im Wirtstier vorhandener Parasiten (WALLER, 2006a). Die fütterungsassoziierte Endoparasitenkontrolle kann dabei drei mögliche Strategien verfolgen: 1. die Immunantwort des Wirtstieres zu verbessern; 2. bei der Nahrungsaufnahme den Kontakt mit infektiösen Parasitenstadien zu vermeiden; und 3. Pflanzen auszuwählen, die direkte anthelminthische Eigenschaften aufweisen (HOSTE et al., 2008). Die Supplementierung der Nahrung, also die ergänzende Zufütterung gezielter Nährstoffe, stellt einen wesentlichen Aspekt hinsichtlich der Resistenzsteigerung und der Fähigkeit des Wirtstieres dar, eine Infektion abwehren oder zumindest deren nachteiligen Effekt kontrollieren und minimieren zu können (KNOX et al, 2006; HOSTE et al., 2008). Besonders relevant ist dies in Zeiten besonders großen Nährstoffbedarfs

45 40 und/oder Mangels an Proteinen, Energie, Mineralstoffen oder Spurenelementen, wobei der Nährstoffbedarf besonders in den Wachstumsphasen, in der Trächtigkeit - besonders vor und nach der Geburt - und in der Laktation immens erhöht ist. Zusätzlich ist in diesen Zeiten, wie schon im Kapitel 5.8 beschrieben, die Immunantwort des Wirtstieres vorübergehend stark herabgesetzt, was bei Schafen als periparturient relaxation of immunity (PPRI) bezeichnet wird und bereits in der Spätlaktation bzw. auch noch zu Laktationsbeginn beobachtet werden kann (TEMBELY et al. 1998, zitiert in HOSTE et al., 2008). Die Wachstumsphase stellt gleichermaßen hohe Anforderungen an die Ernährung. So konnten bei der Supplementierung von Kitzen messbar höhere Werte an peripheren eosinophilen Granulozyten und eine insgesamt verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen Parasiteninfektionen nachgewiesen werden (TORRES-AcosTA et al., 2004, zitiert in HOSTE et al., 2008). Somit ist die Unterstützung des Immunsystems im Falle nutritiver Engpässe zur Vermeidung eines Peaks der Endoparasitenbelastung und einer damit verbundenen massiven Kontamination der Umwelt bzw. zur Senkung der Eiausscheidungsraten umso bedeutsamer. Diesbezüglich hat sich die Verbesserung der Wirtsemährung als eine gute Option zur Verbesserung der Fähigkeit des Wirtes zur Parasitenkontrolle erwiesen und auch, aber in geringerem Maße, der Resistenz erwiesen (HOSTE et al., 2002a, 2005). Eine ganzjährige Zufütterung erbrachte dabei die besten Produktionsleistungen. Die Menge der Zufütterung muss dabei an den Nährstoffbedarf der Tiere, den Nährstoffgehalt des verfütterten Futters, das Ausmaß und die Art der Parasitenbelastung sowie an Alter und physische Konstitution der Tiere angepasst werden (KNOX et al., 2006) Proteine Der Proteingehalt der Ration spielt dabei eine große Rolle, da dieser in gemäßigten Zonen naturgemäß den limitierenden Faktor der Diät darstellt und der Befall mit gastrointestinalen Nematoden den Protein-Stoffwechsel beeinträchtigt (BOWN et al., 1991, zitiert in HOSTE et al., 2005). So beeinflusste eine ganzjährige Ration, die % des Proteinbedarfs deckt (z.b. durch Supplementierung von Mais oder Soja), sowohl die Resistenz (gemessen am Grad der Eiausscheidung), als auch Widerstandsfähigkeit (geschätzt an Milchmenge und Milchfettgehalt) positiv (CHARTffiR et al, 2000, zitiert in HOSTE et al., 2005). Insbesondere durch die Verbesserung der Proteinversorgung vor und nach der Geburt konnte der in der Folge des PPRI auftreten-

46 41 den periparturient rise", also der vorübergehende Anstieg der Eiausscheidung vor und nach dem Kitzen, abgeschwächt (HOSTE et al., 2005) bzw. sogar unterdrückt werden (ETTER et al., 1999, zitiert in HOSTE et al., 2008). Eine Proteinsubstitution kann demzufolge wesentlich zur EndoparasitenkontroUe und -prävention in Form von reduzierter Eiausscheidung, besonders in Bezug auf die Trichostrongylose, beitragen. Des Weiteren ermöglichte die Supplementierung von qualitativ hochwertigen Proteinen die Aufrechterhaltung der Milchleistung bei Hochleistungstieren (ETTER et al., 2000, zitiert in HOSTE et al., 2002a). Aus ökologischen Gründen und unter dem ökonomischen Aspekt sind als Futterergänzung bevorzugt regional typische, so z.b. bei der Lebensmittelherstellung anfallende Nebenprodukte oder Abfälle etc., von praktischer Relevanz (KNOX et al., 2006). Auch bereits die Supplementierung von Mineralstoffe und Non-Protein- Nitrogen bewirkt bedeutsame Veränderungen der Pansenphysiologie, insofern sie zu vermehrter Futteraufnahme und vermehrter mikrobieller Proteinproduktion führt und somit mehr Proteine zur Digestion und Absorption im Dünndarm zur Verfügung stehen. Dies zeigt sich nicht nur in verbesserter Produktion, sondern befähigt die Tiere zusätzlich, die negativen Auswirkungen der Parasitosen zu relativieren (KNOX, 1996, zitiert in WALLER, 1999). Allerdings unterliegt die Proteinsubstitution Beschränkungen hinsichtlich möglicher gesundheitlicher Gefahren (Stoffwechselkrankheiten) bei Überdosierung, ökonomischen Aspekten und Verfügbarkeit möglicher Proteine Energie Zusätzlich zur Proteinsubstitution muss jedoch auch das Verhältnis Protein/Energiegehalt der Ration ausgewogen sein, da der Energiegehalt der Ration für die Ernährung der Pansenmikroorganismen verantwortlich ist, die für die Proteinsynthese zuständig sind. Durch eine ausreichende Energiezufuhr stehen durch die Aktivität der Mikroorganismen mehr mikrobielle Proteine für die intestinale Verdauung zur Verfügung und die Pansenfunktion wird verbessert (LENG, 1991, zitiert in KNOX et al., 2006). Bei hohem Proteingehalt und im Verhältnis zu niedriger Energiezufuhr. werden die zusätzlichen Proteine nicht verwertet und mit dem Harn ausgeschieden (TORRES-ACOSTA, 1999, zitiert in HOSTE et al., 2008). Eine balancierte Ration aus z.b. 26 % Sojabohnen-Mehl und 74 % Hirse-Mehl konnte in Versuchen sowohl Resistenz als auch Resilience (Widerstandsfähigkeit) gegenüber gastrointestinalen Parasiten stärken (ToRRES-AcoSTA, 2004, zitiert in ICNOX et

47 42 al., 2006). Untersuchungen zeigten ebenfalls, dass die Tiere von der Zufütterung mit im Pansen verdaulicher Energie profitieren, die kostengünstiger als eine Proteinsubstitution ist (KNOX et al., 2006). Nachdem Soja und Mais jedoch zum humanen Lebensmittelspektrum gehört, wäre es aus ökologischer Sicht sinnvoll, Futtermittel zu verwenden, die weniger in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion stehen, wie z.b. Zuckerrüben-Melasse (sugar-cane-molasses), die vergleichbar gute Ergebnisse bzgl. der verbesserten Abwehr gegenüber gastrointestinalen Nematoden zeigte und zusätzlich durch den Gehalt an Makro- und Spurenelementen eine wertvolle Emährungsfunktion erfüllt (LANDA-CASIGNO et al., 2005; LENG, 1991, zitiert in KNOX et al., 2006). Durch Energiesubstitution konnte in Versuchen eine Reduktion der Wurmbürde um 65 % erreicht werden (GöMEZ-RINCÖN et al., 2007, zitiert in HOSTE et al., 2008) Kondensierte Tannine Als dritte bedeutsame Komponente der Rationsgestaltung mit anthelminthischen Qualitäten sind pflanzliche Sekundärstoffe, insbesondere kondensierte Tannine (KT), zu nennen (ATHANASIADOU et al., 2001, zitiert in HOSTE et al., 2005a). Wie bereits erwähnt, nehmen Ziegen diese Sekundärstoffe unter artgerechten Weidebedingungen automatisch durch Knabbern an Büschen, Bäumen etc. zu sich, so dass die Parasitenbelastung in extensiver Haltung häufig geringer ist. In intensiveren Haltungssystemen, in denen Ziegen jedoch zum Grasen gezwungen sind, wirken sich nicht nur das bodennahe Grasen, sondern auch das Fehlen der anthelminthisch wirkenden Sekundärstoffe nicht selten nachteilig im Sinne größerer Wurmbürden aus (HOSTE et al., 2008). Ein KT-Gehalt von 5-6 % (PAOLINI et al., 2003, 2003a) der Trockenmasse (TM) in der Ration bzw g/kg TM (NGUYEN et al., 2005) resultierte in besserer Toleranz des Wirtstieres, reduzierter Fertilität der weiblichen Nematoden, reduziertem Schlupf und schlechterer Entwicklung der Larven (MIN et al., 2004) einer verkleinerten Wurmpopulation, damit verbundener, bis zu 40 % geringerer Eiausscheidung (MIN et al., 2004) und außerdem verbesserter Proteinverdaulichkeit und Milchproduktion. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass ein höherer KT-Gehalt störend auf die Pansenfunktionen und somit negativ auf die Proteinverdaulichkeit und die Milchproduktion auswirken kann (BROOKER, 1999, zitiert in WALLER, 2006). Zu den KT-haltigen Pflanzen zählen unter anderem Leguminosen wie die Ackerbohne (Vicia faba) oder

48 43 auch weißer Klee {Trifolium repens), Sericea lespedeza (Lespedeza cuneata), Heu von Süßklee (Esparsette, Onobrychis viviifolia), Lotus-Arien (comiculatus und pedunculatus), Sulla (Hedysarum coronarium), Akazienspezies und Gehölze (Stieleiche - Quercus robur. Echte Brombeere - Rubus fructicosis. Gemeine Hasel - Corylus avellana), die die Entwicklungsbiologie der Drittlarven wie auch der Adulten negativ beeinflussen können (Übersichten bei HOSTE et al., 2005a, WAGHORN, 2007). Als besonders wirksam gegen T. circumcinta und T. colubriformis haben sich der Hornklee - Lotus major, Sulla und auch Quebracho erwiesen, während Quebracho und Süßklee (sowohl Heu als auch Silage) effektiv zur Reduktion von H. contortus beitragen und auch die Fertilität von C. curticei reduzieren können (Übersichten bei HOSTE et al., 2005a; WAGHORN, 2007). Die exakte anthelminthische Wirkungsweise von KT ist bis dato noch nicht gänzlich geklärt. Es bestehen drei Hypothesen, wonach KT zum einen die mit der Nahrung aufgenommenen Proteine vor ruminalem Abbau schützen, indem sie stabile, unlösliche Proteinkomplexe bilden (BARRY U. MANLEY, 1986). In dieser Form gelangen sie vermehrt über Abomasum in den Dünndarm und erhöhen dadurch die Proteinverfügbarkeit, was sich indirekt in einer verbesserten Emährungssituation und daraus resultierend in einer besseren Resilience bzw. verbesserter Immunantwort des Wirtstieres (BARRY U. MCNABB, 1999, zitiert in MIN et al., 2004) bezüglich negativer Auswirkungen von Endoparasiten auswirkt. Zum zweiten wird eine direkt anthelminthische Wirkung vermutet, wonach sie die Anzahl der gastrointestinal lebenden Parasiten reduzieren (HOSTE et al., 2005; WALLER, 2006a), und zum dritten üben sie eventuell auch direkten Einfluss auf die Lebensfähigkeit der frei lebenden Stadien aus (in Form der Beeinflussung der Entwicklung infektiöser Stadien aus den Eiern) (WAL- LER, 2006a). Im Zusammenhang mit der Fütterung von KT kann eine bereits nach spätestens 15 Tagen (MIN et al., 2004) signifikant reduzierte Ei- und auch Coccidien- Oozystenausscheidung (NGUYEN et al., 2005), eine reduzierte Fertilität der Nematoden sowie eine reduzierte Wurmbürde beobachtet werden bzw. tragen sie zu einer Reduktion der negativen Auswirkungen von Endoparasitosen (WAGHORN, 2007) bei. Gleichzeitig führen sie zu einer deutlich verringerten Weidekontamination und können durch den geringeren Infektionsdruck die Notwendigkeit von Antheminthika- Behandlungen minimieren (KABASA et al., 2000, zitiert in MIN et al., 2004). In jedem Fall könnte ihre Wirkung durch Beweidung entsprechend bewachsener Weiden oder mittels wiederholter Fütterung KT-haltigen Heus genützt werden. Au-

49 44 ßerdem könnte dieses Vorgehen in Kombination mit anderen Strategien zur Parasitenkontrolle im Sinne eines nachhaltigen Parasitenmanagements gute Ergebnisse erzielen und somit das Weidemanagement revolutionieren (WALLER, 1999). Des Weiteren wirkt sich eine KT-Fütterung ökologisch positiv in Form einer geringeren Stickstoffausscheidung und geringerer Methan-Emission aus (WAGHORN U. WOOD- WARD, 2006, zitiert in WAGHORN et al., 2007), was in Zeiten der Diskussionen um Treibhausgase und Klimawandel wohl immer mehr an Bedeutung gewinnen wird Weitere Sekundärstoffe Abgesehen von den kondensierten Tanninen wurde Chicoree, aufgrund seiner Inhaltsstoffe wie z.b. den Sesquiterpen-Laktonen in vitro nachweislich antiparasitische Qualitäten zugesprochen (MOLAN et al., 2000, zitiert in WALLER U. THAMSBORG, 2004). Insgesamt ist unklar, ob die positiven Auswirkungen einer Supplementierung im Sinne einer reduzierten Eiausscheidung auf eine verbesserte Immunabwehr oder eine veränderte Zusammensetzung der Wurmpopulation zurückzuführen ist. Fest steht jedoch, dass in Studien bei substituierter Fütterung ein Anstieg der eosinophilen Granulozyten in Kombination mit verminderter Eiausscheidung zu beobachten war (TORRES-ACOSTA et al., 2004, zitiert in HOSTE et al., 2008) Prävention durch Vakzinierung Trotz jüngster Studien ist in absehbarer Zeit nicht mit einer in der Praxis bereits einsetzbaren neuen anthelminthisch wirksamen Stoffgruppe zu rechnen, deshalb gilt der Suche nach Alternativen zur medikamentellen Parasitenbekämpfung besonderes Augenmerk (HERTZBERG U. BAUER, 2002; WALLER, 2006). Neuere Versuche, Vakzinen auf molekularer Ebene mittels parasitären Antigenmaterials herzustellen, scheiterten nicht zuletzt an der Schwierigkeit, Antigenfraktionen des Parasitenmaterials in kommerziellen Mengen zu produzieren. Zusätzlich verkompliziert die komplexe Immunantwort, bestehend aus einer Kombination von lokaler Hypersensitivität mit zell- und antikörpervermittelter sowie entzündlicher Komponente, die Entwicklung derartiger Vakzinen (SMITH, 1999, zitiert in WALLER U. THAMSBORG, 2004). In Ermangelung neuer Impfstoffe werden nun althergebrachte Methoden in Form von attenuierten, fortpflanzungsunfähigen Larven, die die Immunantwort des Wirtstieres provozieren sollen, tendenziell wieder mehr als Prophylaxe in Betracht gezogen (WALLER, 1999). In diesem Zusammenhang wurden bereits vor Jahren Vakzinen v.a.

50 45 gegen H. contortus entwickelt, die viel versprechende Ergebnisse lieferten, jedoch bis dato aufgrund von Problemen hinsichtlich der Produktion noch nicht kommerziell zum Einsatz gekommen sind (WALLER, 1999). Ein zusätzliches Problem bezüglich der Wirksamkeit der Impfungen stellt zudem die natürliche immunologische Reaktionsschwäche von Jungtieren (< 6-9 Monaten) und trächtigen Ziegen um den Geburtstermin dar (SMITH, 1999, zitiert in WALLER U. THAMSBORG, 2004). Langfristig bieten vor allem züchterische Maßnahmen die Chance auf einen reduzierten Anthelminthika-Einsatz durch Selektion nematodenresistenter Tiere, wobei als Selektionskriterium eine niedrige Eiausscheidungsrate hinzugezogen werden kann, die ein guter Indikator einer geringen Wurmbürde ist Prävention durch Zucht und Rasseauswahl Rasse Eine erfolgreiche Prävention muss bereits bei der Rasseauswahl beginnen. So sind rassebedingte Unterschiede in der Empfänglichkeit gegenüber Endoparasiten bekannt (AGUILAR-CABALLERO, 2003), die besonders in Phasen hoher Beanspruchung und Leistung (Trächtigkeit, Laktation) in Erscheinung treten (HOSTE et al., 2005, 2008). HOSTE et al. (2001) wiesen nach, dass das bereits diskutierte Graseverhalten auch rassetypisch differieren kann. Das ist insofern bedeutsam, als das Fressverhalten - wie im Kapitel 5.8 eingehender behandelt wird - Teil der Strategie der Ziegen zur Parasitenkontrolle ist, indem sie eine Infektion durch ihre selektive Futteraufnahme und eine höhere Widerstandskraft zu vermeiden versuchen, da die Immunantwort bekanntlich bei Ziegen im Vergleich zu Schafen weit weniger ausgeprägt und unzureichend ist (HuNTLEY, 1995, zitiert in HOSTE et al., 2005; HOSTE U. CHARTffiR, 1998a). Grundsätzlich ist die Rasseauswahl an den Standort anzupassen. So waren Versuche, besonders widerstandsfähige Rassen aus tropischen Regionen in gemäßigten Zonen anzusiedeln bzw. einzukreuzen, nicht erfolgreich, da die Tiere große Schwierigkeiten hatten, sich an Klimafaktoren, Fütterung und vor allem an das unbekannte Parasitenspektrum zu adaptieren (WALLER, 1999). Zusätzlich liefern die tropischen Rassen bei weitem nicht jene Produktionsleistungen wie Rassen der gemäßigten Klimazonen. Jüngste Bestrebungen zielen daher auf eine Decodierung der für die Unempfänglichkeit gegenüber Parasiten verantwortlichen Gene aus widerstandsfähigen, tropischen

51 46 Rassen, die Bestimmung ihres Genlocus und deren Integration in das Genom ökonomisch-produktiver Rassen, wodurch transgene Tiere entstehen. Diese Entwicklung vollzieht sich jedoch nur sehr langsam und muss gleichzeitig auch sehr kritisch hinterfragt werden, da Langzeitfolgen nur schwer bzw. nicht absehbar sind (WALLER U. THAMSBORG, 2004) Zucht Eine langfristige Lösung des Parasitenproblems kann besonders auf züchterischer Ebene erfolgen. Endoparasitenprävention bedeutet dabei, jene Tiere für die Zucht zu selektieren, die gegenüber negativen Auswirkungen von Parasitosen unempfindlicher (toleranter) oder sogar im Stande sind, Parasitosen mit Hilfe immunologischer Abwehrmechanismen zu bekämpfen (BARGER U. DASH, 1987, zitiert in KOOPMANN et al., 2006). Die Eiausscheidungsrate im Kot der Tiere kann als verlässlicher Parameter zur Ermittlung angeborener Widerstandsfähigkeit gegen Parasiteninfektionen angesehen werden und ist aufgrund der Heritabilität als Selektionsmerkmal geeignet (EADY et al., 1996, zitiert in WALLER, 1999; HOSTE et al., 2008). Wie im Kapitel eingehender beschrieben, konnten HOSTE et al. (2001a) anhand der Eiausscheidungsrate nachweisen, dass innerhalb einer Herde immer dieselben Tiere besonders hohe Befallsintensitäten zeigen und demnach immer nur ein kleiner Anteil der Tiere für den Großteil der ausgeschiedenen Parasitenstadien verantwortlich ist. Diese Erkenntnis ist für die genetische Selektion parasitenresistenter Tiere im Hinblick auf züchterische Parasitenkontrolle von großer Bedeutung und sollte künftig stärker genutzt werden.

52 47 3. MATERIAL UND METHODE 3.1 Klimadaten der untersuchten Region Die im Folgenden verwendeten Klimadaten sind mit Genehmigung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien der Website entnommen Niederschlagsmenge In der untersuchten Region liegt die Niederschlagsmenge im Durchschnitt (Mittelwert der Jahre ) bei 1333,3 Liter pro m^ pro Jahr, demzufolge im Vergleich zu z.b. Wien mit 547,9 Liter pro m^ pro Jahr mehr als doppelt so hoch. Niederschlagshöhepunkte waren dabei in den Monaten Juni/Juli/August zu verzeichnen Temperatur Die Jahresdurchschnittstemperatur von liegt in der untersuchten Region mit 8,5 C deutlich unter der von Wien mit 11,4 C. Höchsttemperaturen zeigt der Juli mit durchschnittlich 18,1 C gegenüber 21,7 C in Wien. Temperaturtiefpunkte sind im Januar mit durchschnittlich -1,1 C und 23,3 Frosttagen gegenüber Wien mit -f-l,2 C und 17,1 Frosttagen zu beobachten. 3.2 Betriebe Zur Untersuchung wurden drei, im Grenzgebiet Salzburg/Oberösterreich im Umkreis von 21 km und auf durchschnittlich 489 m (+ 23 m) Seehöhe liegende, biologisch wirtschaftende Milchziegenbetriebe ähnlicher Rassenstruktur mit unterschiedlichen Haltungs- bzw. Fütterungsformen ausgesucht und jeweils im Sommer (8./9. August) und Herbst (31. Oktober) 2007 besucht. 3.3 Befragung der Landwirte zu den Betriebsabläufen Beim ersten Betriebsbesuch erfolgte eine Befragung der Landwirte zu allgemeinen betrieblichen Abläufen und bereits bekannter Parasitenproblematik anhand eines Fragebogens (siehe Kapitel 10).

53 Tierauswahl Die Auswahl der Tiere zur rektalen Kotprobenentnahme erfolgte zufällig und umfasste mindestens fünf Tiere pro Haltungsgruppe. Zusätzlich wurden klinisch auffällige Tiere (Husten, Niesen, Veränderungen im Atemmuster, Abmagerung, Kotverschmutzungen bzw. beobachteter Durchfall, vermindertes Allgemeinverhalten, stumpfes, struppiges Haarkleid) in die Untersuchungen mit aufgenommen. 3.5 Klinische Untersuchung Die Tiere wurden klinisch untersucht und Auffälligkeiten wie Zahnprobleme, Nasenausfluss, Husten, stumpfes, struppiges Haarkleid, Durchfall bzw. verschmutzte Analregion vermerkt und der Ernährungszustand anhand allgemeiner Adspektion und zusätzlicher Palpation von Sternum und Lumbaibereich ermittelt und als Body Condition Score angegeben. 3.6 Erhebung des Body Condition Score (BCS) Die Erhebung des BCS dient zur Ermittlung der Körperkondition bzw. der Energiereserven eines Tieres. Diese Technik wurde zuerst für Schafe entwickelt und später zur Anwendung bei Ziegen adaptiert (Lenden- und Brustbeinscore für Milchziegen nach MORAND-FEHR et al., 1989), nachdem die Ziege, im Unterschied zum Schaf, das Körperfett in lokalen Fettdepots - dazu gehören die Brustbein- sowie die Lendenwirbelregion - speichert. Berücksichtigt werden muss außerdem, dass ein Teil des Körperfetts bei der Ziege intraabdominal und somit nicht palpierbar liegt (VATTA et al., 2002), so dass der palpierbare Fettanteil das Tier magerer erscheinen lässt, als es tatsächlich ist. Der allgemeine Ernährungszustand wurde zunächst durch Adspektion des Tieres in Distanzbetrachtung ermittelt und in den Score von 1-5 eingeteilt (1: kachektisch, 1,5: schlecht, 2: mindergut, 2,5-3,5: gut, 4: sehr gut, >4: adipös). Aufgrund der bereits erwähnten lokalen Fett- und auch Proteinspeicherung der Ziegen wurde zusätzlich die Sternal- und Lumbairegion palpiert, um die vorhandenen Fettdepots wiederum nach folgendem Schema (LEEB, 2002; HARWOOD U. MATTHEWS, 2008) zu beurteilen:

54 49 Score 1 Scaxe. Z Ä«t 2 \^'0 S:oie 5 Abb. 1 Sternaler Score 1-5, Brustkorbquerschnitt (l=kachektisch; 1,5=schlecht; 2=tnindergut; 2,5-3,5=gut; 4=sehr gut; >4=adipös) Abb. 2 Lumbaler Score 1-5, Rückenquerschnitt (l=kachektisch; l,5=schlecht; 2=mindergut; 2,5-3,5=gut; 4=sehr gut; >4=adipös) 3.7 Probenentnahme Die Kotproben wurden in der Regel rektal bzw. von während der klinischen Untersuchung frisch abgesetztem und einem Tier eindeutig zuzuordnendem Kot entnommen. Etwaige, von Durchfall herrührende Verschmutzungen der Analregion wurden vermerkt. Der Kot jedes Einzeltieres wurde grobsinnlich nach Farbe, Konsistenz, Beimengungen und Geruch beurteilt und Abweichungen von der Norm vermerkt. Zusätzlich zu den Einzelproben wurden Sammelkotproben der einzelnen Haltungsgruppen aus den Laufboxen von jeweils mindestens vier verschiedenen Stellen entnommen (die jeweils einzeln verpackt wurden), da sich die Gewinnung von genügend Material an den Einzeltieren häufig schwierig darstellte und die gewonnene Kotmenge der Einzelproben größtenteils nicht ausreichte, um zusätzlich zur Anreicherung Eizählungen durchzuführen bzw. Kotkulturen anzusetzen. 3.8 Probenaufarbeitung Jede Kotprobe wurde möglichst luftarm einzeln in Plastiksäckchen verpackt. Lagerung und Transport erfolgten unter ständiger Kühlung in einer transportablen Kühlbox. Die Aufarbeitung und parasitologische Untersuchung der Kotproben erfolgte am Institut für Parasitologie und Zoologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die Einzelproben wurden mittels Sedimentations-Flotations-Verfahren angereichert und einzeln ausgewertet. Anhand der Sammelkotproben wurden Eizählungen durchgeführt und Kotkulturen angesetzt.

55 Kombiniertes Sedimentations-Flotations-Verfahren Um einen Überblick über das vorhandene Parasitenspektrum zu erhalten, wurden von allen Einzeltierkotproben Anreicherungen durchgeführt. Die Anreicherung erfolgte mittels kombiniertem Sedimentations-Flotations-Verfahren mit Sedimentation unter Zugabe von Leitungswasser und darauf folgender Flotation anhand der Durchmischung des Sediments mit gesättigter Zuckerlösung. Von jeder Einzelprobe wurden 3 g Kot entnommen. Sofern weniger Material vorhanden war, wurde dies notiert. Die Proben wurden in Reibschalen mit Leitungswasser versetzt und der Kot zur gleichmäßigen Durchmischung mittels Mörser zerrieben. Der in Wasser gelöste Kot wurde daraufhin durch grobmaschige Metallsiebe in Reagenzgläser abgefüllt. Die Reagenzgläser wurden bei Umdrehungen pro Minute (U/min) 4 Minuten (min) lang zentrifugiert. Mittels einer Wasserstrahlpumpe wurde daraufhin der Überstand abgesaugt und das Sediment mit gesättigter Zuckerlösung gut durchmischt. Darauf folgte ein erneutes Zentrifugieren bei U/min für 4 min. Von der Oberfläche des Überstandes wurden mit davor abgeflammten und gut ausgekühlten Drahtösen mehrere Tropfen entnommen, die sodann auf Objektträger aufgebracht wurden. Die Präparate wurden mit Deckgläsern abgedeckt, im Durchlichtmikroskop bei zuerst schwacher (loox), dann stärkerer Vergrößerung (200 bis 400x) ausgewertet und die differenzierten Eitypen anhand ihrer relativen Häufigkeit (vereinzelt, geringgradig (ggr), mittelgradig (mgr), hochgradig (hgr) und Übergangsformen z.b.: ggr-mgr) für jedes Einzeltier aufgezeichnet Modiflziertes McMaster-Verfahren Dieses quantitative Verfahren dient dazu, anhand der Verwendung definierter Kotmengen und Flotationsflüssigkeit Nematodeneier und Coccidienoozysten in einer Zählkammer ( McMaster-Kammer") durch Flotation anzureichern. Die Parasitenstadien werden ausgezählt und als Ei- bzw. Oozystenanzahl pro Gramm Kot angegeben (Ei/Oozysten pro Gramm, kurz epg/opg). Die Eizählungen wurden an den Sammelkotproben der einzelnen Haltungsgruppen vorgenommen. Von jeder der mindestens vier Proben pro Haltungsgruppe wurde je 1 g Kot entnommen und in ein Plastikschälchen verbracht. Die Proben wurden mit 45 ml Zinksulfat pro 2 g Kot versetzt und gut durchmischt. Mit Einwegpipetten wurden pro Probe alle drei Zählfelder (wovon jedes ein Volumen von 150 il umfasst) einer McMaster-Zählkammer beschickt und bei 100-facher Vergrößerung im Durchlichtmikroskop ausgezählt. Die

56 51 Anzahl der pro Parasitenstadium gefundenen Objekte wurde mit 50 multipliziert und in epg angegeben Kotkultur (nach Roberts und O'Sullivan) und Auswanderverfahren (nach Baermann-Wetzel) Nachdem die Gattungszugehörigkeit von MDS-Eiem mittels der gängigen Verfahren der Koproskopie mit Ausnahme Nematodirus nicht identifiziert werden kann, wur- den Kotkulturen angesetzt, um anhand der sich im Kot entwickelnden Drittlarven eine Gattungszuordnung vornehmen zu können. Zur Identifikation wurden nur ein- deutig differenzierbare Drittlarven hinzugezogen. Für die Kotkultur wurden von den in den Laufboxen der Haltungsgruppen aufgesammelten Sammelkotproben je 10g Kot entnommen, in ein Einmachglas gegeben und mit sterilen Sägespänen und Lei- tungswasser vermengt, so dass die Kultur zwar feucht, jedoch durch die Sägespäne aufgelockert vorlag, um den Zutritt von Sauerstoff zu gewährleisten. Die Einmach- gläser wurden im Wärmeschrank bei 25 C etwa vier Wochen bebrütet. Eine regel- mäßige Belüftung durch Schütteln, Kontrolle der Feuchtigkeit und - falls nötig - erneute Zugabe von Wasser wurde durchgeführt. Eine zur Erhaltung konstanter Luft- feuchtigkeit im Brutschrank positionierte Wasserschale verhinderte zusätzlich die Austrocknung der Kotkulturen. Nach der Bebrütung wurden die in Gaze eingeschlagenen Kotkulturen nach dem Trichterauswanderverfahren nach Baermann-Wetzel in einen Trichter verbracht, mit Wasser versetzt und über Nacht ruhen gelassen, um das Auswandern der hydrophilen Larven aus den Kotkulturen zu bewirken. Der Abfluss des sich sammelnden Wassers wird hierbei durch eine Klemme unterbunden. Am Folgetag wurden die Klemmen gelöst und der flüssige Anteil in Reagenzgläser abgelassen. Die Probenröhrchen wurden bis zur Auswertung im Kühlschrank gelagert. Zur Auswertung wurden mit Einwegpipetten einige Tropfen vom Sediment jeden Probenröhrchens entnommen, auf einen Objektträger aufgebracht und die noch lebenden und sich bewegenden Lar- ven mit einem Tropfen Lugol'scher Lösung abgetötet. Zur Auswertung im Durch- lichtmikroskop bei 40-facher Vergrößerung wurden alle bzw. höchstens 100 Larven nach dem Schema von ECKERT et al. (2005b) differenziert und ausgezählt, um daraus den prozentuellen Anteil der jeweiligen Gattung zu errechnen.

57 Statistische Auswertung Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS Version 14.0 für Windows. Nachdem die ermittelten Daten nicht normalverteilt waren, wurden Korrelationen mit dem Korrelationskoeffizienten nach Spearman, Vergleiche zwischen mehreren Gruppen mittels Kruskal-Wallis-Test und Vergleiche zwischen zwei Gruppen anhand des Mann-Whitney-U-Tests berechnet und auf ihre Signifikanz geprüft. 4. ERGEBNISSE 4.1 Betriebscharakteristik und Befragungsergebnisse Exakte Daten zur Fütterung und Rationsgestaltung sowie zur Futtermittelanalyse sind der Diplomarbeit von Robert Wolf (in Veröffentlichung) zu entnehmen Betrieb 1 mit Auslauf und Heufütterung Der Betrieb arbeitet seit 30 Jahren biologisch und seit 20 Jahren mit Milchziegen. Zum Zeitpunkt der Befragung am 08. August 2007 umfasste der Betrieb 160 adulte Milchziegen (v.a. Deutsche weiße Edelziege, teilweise Saanenziege bzw. Anglo- Nubier eingekreuzt), 100 Jungtiere und 14 Mastböcke. Aufstauung Die adulten Tiere werden entsprechend ihres Laktationsstadiums gruppiert (Hoch-, Mittel-, Niedriglaktation, Trockenstehende) und sind in einem Offenfrontstall mit Tiefstroh-Laufboxen und jeweils angeschlossenem und jederzeit von den Tieren nutzbarem befestigtem Auslauf aufgestallt. Die Einstreu bleibt in den Boxen, bis sie ca. 40 cm hoch ist. Dreimal jährlich wird gesamt entmistet und neu eingestreut, eine Desinfektion erfolgt nicht. Der Mist wird zur Düngung der eigenen Futterwiesen verwendet. Bis vor zwei Jahren wurde noch mit Weidegang gearbeitet, dann wurde jedoch aufgrund wiederholter Durchfallproblematik auf befestigte Ausläufe umgestellt. Nach Angaben des Betriebsleiters ist das Auftreten von Durchfällen erheblich gesunken, seitdem die Tiere keinen Zugang mehr zu Weide und zu Grünfutter haben.

58 53 Kitzaufzucht Die Kitze werden nach 3-5 Tagen von den Muttertieren getrennt und danach mit Bio- Kuhmilch-Pulver im Tränkautomat aufgezogen. Fütterung Es erfolgt eine ganzjährige Heufütterung mit an die Milchleistung angepasster Zufütterung von Kraftfutter. Die Hochlaktierenden (Gruppe 2) werden mit 30% Erstschnitt-Heu und 70% Drittschnitt-Heu ad libitum mit einer Zufütterung von 1 kg Fertigkraftfutter und 0,25 kg Körnermais pro Tier und Tag gefüttert. Die Mittellaktierenden (Gruppe 3 und 4) erhalten gleiche Menge und Zusammensetzung an Heu unter Zugabe von 0,8 kg Fertigkraftfutter und 0,15 kg Körnermais pro Tier und Tag. An die Niedriglaktierenden werden Grundfutterreste der Gruppen 2-4 ad libitum und jeweils 0,4 kg Fertigkraftfutter pro Tier und Tag verfüttert. Die Trockenstehenden werden mit Heu ad libitum wie bereits oben erwähnt und einer Beifütterung von 0,5 kg Fertigkraftfutter pro Tier und Tag gefüttert. Der Ernährungszustand wird vom Besitzer regelmäßig anhand Palpation des Brustbeins überprüft. Tiere, die einen sehr guten Ernährungszustand aufweisen, werden in eine Haltungsgruppe mit niedrigenergetischer Fütterung umgruppiert. Dementsprechend werden Tiere minderguten Ernährungszustandes in eine Haltungsgruppe mit höherem Kraftfutteranteil umgestallt. Das unter Belüftung getrocknete Heu stammt ausschließlich von betriebseigenen, mit eigenem Stallmist gedüngten Futterwiesen. Der Mist wird 2-3x umgesetzt und unter Luftzufuhr verrottet. Sobald er verrottet ist, wird er im Herbst und Frühling auf die Wiesen ausgebracht. Die Wasserversorgung wird mittels Frischwassertränken gewährleistet. Zukaufe Es werden ausschließlich Böcke zugekauft. Neu in den Bestand einzubringende Tiere werden tierärztlich untersucht (auf Brucellose und Pseudotuberkulose getestet) und bei Gesundheitsbestätigung durch den Grenz- oder Amtstierarzt ohne Quarantäne in die Herde integriert. Es werden keine Ausstellungen besucht und auch sonst besteht keine Kontaktmöglichkeit mit Tieren anderer Bestände. Kitze werden zum Teil lebend verkauft, zum Teil am Hof geschlachtet.

59 54 Anamnese betriebsbekannter Parasitosen bzw. klinischer Auffälligkeiten Solange die Tiere noch Weidegang hatten, bestand laut Besitzer eine regelmäßige Durchfalls- und Verwurmungsproblematik. Seitdem die Tiere jedoch ausschließlich in befestigten Ausläufen gehalten werden und kein Grünfutter mehr verfüttert wird - also seit zwei Jahren - ist für den Besitzer keine generelle Endoparasitenproblematik augenscheinlich. Im Allgemeinen werden keine Entwurmungen durchgeführt, einzig bei Auftreten von vermindertem Allgemeinbefinden, Atemwegsproblemen, Husten oder Durchfall und bei zugekauften Zuchtböcken aus Weidehaltung werden die betroffenen Tiere entwurmt. Vor allem im Sommer treten Atemwegsprobleme (Husten) regelmäßig und gehäuft bei allen Altersgruppen auf wurden Coccidien und ein Befall mit kleinen Lungenwürmem unterschiedlicher Befallsintensität diagnostiziert. Unter den Kitzen und Jungziegen treten zeitweise Probleme mit Coccidien auf, die sich nach Angaben des Landwirtes in wechselhafter Kotkonsistenz äußern. Ein Ektoparasitenbefall ist nicht bekannt. Bei einmalig auftretendem vermehrtem Juckreiz mehrerer Tiere fiel eine parasitologische Untersuchung durch den Tierarzt negativ aus. Die Sterberate bei der Kitzaufzucht schätzt der Besitzer auf 4-5 %. Parasitenmanagement Im Betrieb werden keine prophylaktischen Maßnahmen zur Parasitenbekämpfung durchgeführt. Eine Behandlung erfolgt nur bei zugekauften Zuchtböcken aus Weidehaltung und eventuell auffälligen Einzeltieren mit Cydectin oral 0,1 % (Wirkstoff Moxidectin, Fort Dodge Veterinär GmbH Deutschland, Würselen). Dabei wird die 1,5-fache für Schafe empfohlene Dosis verwendet (0,3 mg Moxidectin pro kg Körpergewicht (KGW) = 1,5 ml Cydectin 0,1 % oral/pro 5 kg KGW oral). Regelmäßige Bestandsbehandlungen werden nicht durchgeführt. Zeitweises Auftreten von wechselhafter Kotkonsistenz bei Kitzen und Jungziegen führt der Landwirt auf Coccidien zurück, die er mit homöopathischen Tropfen {Abrotanum D6, 20 Tropfen in 10 L Trinkwasser) behandelt Betrieb 2 mit Auslauf und Grünfütterung 1998/1999 wurde der Betrieb auf biologische Bewirtschaftung umgestellt. Zum Zeitpunkt des Betriebsbesuchs umfasste der Betrieb 180 laktierende Adulte und Jungziegen der Rassen bunte und weiße deutsche Edelziege und braune Gebirgsziege.

60 55 Aufstauung Die Ziegen sind zum Zeitpunkt des ersten Betriebsbesuchs nach Alter der Tiere in drei adulte Gruppen (jung, mittleres Alter, alt) und eine Gruppe Jungtiere gruppiert. Beim Herbstbesuch war jedoch eine Umgruppierung nach Laktationsstadium, vergleichbar mit Betrieb 1, erfolgt. Die Tiere sind in einem umgebauten Kuhstall mit Tiefstrohlaufboxen und nur zum Teil jederzeit nutzbaren Ausläufen aufgestallt. Im Sommer wird die Einstreu monatlich zur Gänze gewechselt. Im Jahr 2007 wurde erstmals auch desinfiziert (Desinfektionsmittel ist jedoch unbekannt), da bei den Jungtieren wiederholt Probleme mit Eimerien auftraten. Entmistet und nachgestreut wird im Sommer mindestens jeden zweiten Tag, im Winter etwas seltener, da die Tiere das gefütterte Heu in die Boxen einbringen. Kitzaufzucht Nach aktuellsten telefonischen Informationen vom Juni 2008 werden die Kitze neuerdings ab dem zweiten oder dritten Lebenstag in eine neu errichtete Halle umgestallt und dort gesondert mittels Tränkautomat aufgezogen. Die Halle konnte vor Abgabe dieser Arbeit leider nicht mehr besichtigt werden. Fütterung Solange die Gruppen noch nach Alter gruppiert waren, wurde an alle Haltungsgruppen dieselbe Ration aus Erstschnitt-Heu und Viertschnitt-Grünfutter und 0,5 kg Fertigkraftfutter verfüttert. Mit Umgruppierung der Ziegen erfolgt die Rationsgestaltung auch hier produktionsorientiert, so dass Tiere in Hochlaktation besseres Heu und mehr Kraftfutter (0,6 kg/tier) bekommen als die Niederiglaktierenden, die weniger als 0,5 kg Kraftfutter erhalten. Das Grünfutter stammt ausschließlich von betriebseigenen Futterwiesen, die mit eigenem Stallmist und Gülle gedüngt werden. Der Stallmist wird für mindestens drei Monate im Freien gelagert und wird nach erfolgter Verrottung auf die betriebseigenen Wiesen ausgebracht. Die Wasserversorgung erfolgt mittels Frischwassertränken im Stallbereich. Zukaufe Es werden ausschließlich Zuchtböcke zugekauft und keinerlei Ausstellungen besucht, so dass keine Kontaktmöglichkeiten zu Tieren aus anderen Beständen bestehen. Die neu zugekauften Böcke stammen aus der Schweiz und werden bereits im

61 56 Zuge des Imports einer Quarantäne unterzogen. Im Betrieb werden die Tiere deshalb nicht in Quarantäne gehalten. Anamnese betriebsbekannter Parasitosen bzw. klinischer Auffälligkeiten Bekannt ist die bei Jungtieren regelmäßig auftretende Kokzidiose. Der Besitzer hat den Eindruck, dass das Auftreten der Kokzidiose fütterungsabhängig ist und gehäuft bei Grünfutterfütterung auftritt. Im Winter bei Heufütterung ist die Problematik weniger ausgeprägt. Bei den Adulten konnten bereits des Öfteren Würmer beim Melken gefunden werden, die jedoch trotz Einsenden an eine Untersuchungsanstalt nicht näher bestimmt werden konnten. Ansonsten sind dem Besitzer bei den adulten Tieren keine parasitär-bedingten Probleme bekannt. Die Sterberate der Kitze gibt der Besitzer mit 0 % an, solange die Kitze noch bei den Muttertieren sind. Nach dem Absetzen wird die Sterblichkeit auf 1-2 % geschätzt. Parasitenmanagement Die Jungtiere werden aufgrund der regelmäßig auftretenden Kokzidiose systematisch im Alter von 4-5 Wochen mit Baycox 2,5 % orale Lösung für Hühner (Wirkstoff Toltrazuril, Bayer, Leverkusen) oral behandelt (über die genaue Dosierung konnte der Landwirt jedoch keine Auskunft geben). Der Besitzer ist 2007 erstmalig dazu übergegangen, nach Entmistung zu desinfizieren. Etwaige Verbesserung der Situation konnte zum Zeitpunkt des Besuches noch nicht bemerkt werden, allerdings wurde erst einmal desinfiziert. In der neuen Halle zur Kitzaufzucht wird derzeit nicht desinfiziert. Entwurmungen werden bei Jungziegen vor der Geburt und bei den Altziegen regelmäßig in der Trockenstehperiode, im Abstand von ca. 1,5-2 Jahren, durchgeführt. Der Besitzer sieht diesbezüglich als Problem, dass die Abkitztermine über ein halbes Jahr streuen und somit immer nur einzelne Tiere, nicht jedoch der gesamte Bestand, entwurmt werden. Zur Entwurmung wird meistens Panacur 2,5 % orale Suspension (Wirkstoff Fenbendazol, Intervet, Wien; 7,5 mg Fenbendazol pro kg KGW = 1,5 ml Panacur 2,5% orale Suspension pro 5 kg KGW oral), kürzlich Cydectin 0,l % oral (Wirkstoff Moxidectin, Fort Dodge Veterinär GmbH Deutschland, Würselen; Dosierung siehe oben) - beides in 1,5-facher Schafdosierung - eingesetzt, wobei nach geschätztem Körpergewicht dosiert wird.

62 Betrieb 3 mit ganzjähriger Weidehaltung Der Betrieb arbeitet seit 1993/1994 biologisch. Zum Zeitpunkt des Betriebsbesuches im August 2007 umfasste der Betrieb adulte Milchziegen, 30 Jungziegen und Kitze der Rassen Deutsche Edelziege (weiß und bunt), Anglo-Nubier, Burenziege, Bündner Strahlenziege bzw. Kreuzungen zwischen den Rassen. Die Kitze werden zum Teil zum Eigenbedarf geschlachtet oder zur Weiterzucht genützt. Aufstauung Alle laktierenden Ziegen werden zusammen in einer Großgruppe gehalten, lediglich die Trockenstehenden werden von der Gruppe separiert und mit den Jährlingen aufgestallt. Jährlinge und Kitze sind in jeweils eigenen Gebäuden untergebracht, die getrennt voneinander begehbar sind. Alle Tiere werden in Tiefstrohsystemen gehalten. Jährlinge und Laktierende haben ganzjährigen Zugang zu Weideflächen, Kitze permanente Nutzungsmöglichkeit von Ausläufen. Dreimal jährlich werden die Stallungen zur Gänze entmistet und mit Urgesteinsmehl zur Desinfektion bestreut. Die Boxen werden nach Bedarf nachgestreut. Der Stallmist wird l-2x pro Jahr umgeschichtet und für gewöhnlich ein Jahr gelagert, bevor er auf die Weiden ausgebracht wird. Die Tiere haben ganzjährigen Weidegang (auch bei Schnee). Auf einer der Weiden befindet sich eine permanent-feuchte Stelle, an der eine besondere Vegetation wächst, die die Tiere sehr gerne fressen. Einmal im Jahr dürfen sie an dieser Stelle grasen. Trotzdem wurden beim Schlachten bisher erst sehr selten und nur sehr vereinzelt Leberegel gefunden. Kitzaufzucht Die Kitze bleiben ca. vier Tage bei der Mutter. Wenn mehrere Ziegen in kurzem Abstand nacheinander gebären, wird mitunter bis zu zehn Tage mit der Trennung gewartet, um für mehrere Kitze gleichzeitig mit der - anfangs gewässerten - Bio- Kuhmilch-Fütterung aus einem am Boden stehenden Becken zu beginnen. Heu und Kraftfutter stehen zur freien Verfügung, weibliche und männliche Jungtiere werden getrennt gehalten. Fütterung Im Sommer bildet die Weide, d.h. dementsprechend Grünfutter zusammen mit 1,1 kg Kraftfutter die tägliche Futterration pro Tier. Im Winter wird statt Grünfutter Heu

63 58 zusammen mit 1,1 kg Kraftfutter verfüttert. Die Frischwasserversorgung wird ganz- jährig über eine über den Melkstand geführte Rundleitung gewährleistet. Zukaufe Es werden ausschließlich Böcke aus kontrollierten Zuchten zugekauft. Die neu zugekauften Böcke werden sofort in die bestehende Herde und das für sie vorgesehene Entwurmungsschema integriert. Anamnese betriebsbekannter Parasitosen bzw. klinischer Auffälligkeiten Bei den Kitzen tritt regelmäßig Durchfall auf, jedoch scheint dieser laut Beobachtungen des Besitzers häufig an zu kalt verfütterte Kuhmilch, die zur Aufzucht verwendet wird, gekoppelt zu sein. Zur Zeit des Besuchs im August befinden sich laut Besitzer zwei innerhalb kurzer Zeit (wenige Tage) hochgradig abgemagerte adulte Tiere im Bestand, die Durchfall zeigen, seit einigen Tagen keine Milch mehr geben und vorrangig in die parasitologischen Untersuchungen inkludiert werden sollen. Bei allen Altersgruppen wird regelmäßig und vermehrt in den Sommermonaten Husten beobachtet. Eine Lungenwurmproblematik ist den Besitzern bekannt. Leberegel konnten bei den Schlachtungen nur vereinzelt nachgewiesen werden. Eine Coccidien- Problematik ist nicht bekannt. Die Sterblichkeit der Kitze wird mit 40 % (60 von 150 Kitzen pro Jahr) angegeben und tritt vornehmlich in den ersten vier Tagen auf Parasitenmanagement Der Weidegang erfolgt nach dem Prinzip des Weidewechsels mit Portionsweide, die nach Abgrasen gewechselt wird. Wenn möglich, sind die Tiere maximal 10 Tage auf demselben Wiesenstück. Der darauf folgende Aufwuchs wird als Heu geemtet und das entsprechende Weidestück erst dann wieder durch Tiere beweidet (genaues Zeitintervall ist nicht bekannt). Weidewechsel ist bei Jährlingen und Kitzen aufgrund der örtlichen Begebenheiten nicht möglich. Entwurmungen werden nicht prophylaktisch und ausschließlich bei klinisch auffälligen Tieren (mit Durchfall, stumpfem Haarkleid...) zu Beginn der Trockenstehperiode durchgeführt und erfolgen mit Panacur 2,5% orale Suspension (Wirkstoff Fenbendazol, Intervet, Wien) in der doppelten Dosierung für Schafe (10 mg Fenbendazol pro kg KGW = 2 ml Panacur 2,5% orale Suspension pro 5 kg KGW oral). Das Gewicht der Tiere wird dabei geschätzt. Jungtiere, die zur Schlachtung bestimmt sind.

64 59 werden nicht entwurmt, die übrigen zweimalig vor dem ersten Weidegang im Alter von drei Monaten. Coccidien-Behandlungen werden nicht durchgeführt. 4.2 Ergebnisse der klinischen Untersuchung Bei der klinischen Untersuchung der Tiere fielen im Betrieb 1 zwei Tiere wegen ihrer kotverschmierten Afterregion, ein Tier mit weicherem Kot und ein Tier mit Durchfall auf. Zwei Tiere zeigten Husten, eines davon auch struppiges Haarkleid, ein Tier Nasenausfluss, ein Tier sowohl Husten als auch Nasenausfluss und ein Tier neben Husten und Nasenausfluss auch erhöhte innere Körpertemperatur. Diese Tiere waren jedoch nicht dieselben wie diejenigen mit auffälligem Kotbefund. In Betrieb 2 wurde ebenfalls bei zwei Tieren eine kotverschmierte Analregion und bei vier Tieren weicherer Kot bemerkt. Eines der beiden Tiere mit kotverschmierter Analregion war außerdem hochgradig abgemagert. Respiratorische Symptome lagen bei keinem der Tiere vor. In Betrieb 3 waren zwei Tiere mit Durchfall, struppigem Haarkleid und hochgradiger Abmagerung zu verzeichnen, die bereits seit einigen Tagen zusätzlich wegen verminderten Allgemeinbefindens, Inappetenz und nahezu ausbleibender Milchleistung aufgefallen waren. Alle anderen untersuchten Tiere in Betrieb 3 zeigten keinerlei klinische Auffälligkeiten. 4.3 Ergebnisse des Body Condition Scorings Die prozentuale Verteilung des BCS zeigte sich für jeden Betrieb unterschiedlich. So lagen - beide Betriebsbesuche zusammengenommen - im Betrieb 3 80 % der Tiere im Idealbereich mit einem BCS von 2,5 bis 3,5, während 18 % der Tiere einen unterdurchschnittlichen und 2 % einen überdurchschnittlichen BCS aufwiesen. Im Vergleich dazu lag die prozentuale Verteilung im Betrieb 1 bei 11,5 % mit unterdurchschnittlichem, bei nur 69,2 % mit idealem und 19,2 % mit überdurchschnittlichem BCS, während der Betrieb 2 den geringsten Anteil an unterdurchschnittlichem BCS mit 7,7 % zeigte, mit 73,1 % mit idealem BCS im Mittelfeld und mit 19,2 % mit ü- berdurchschnittlichem Ernährungszustand gleichauf mit Betrieb 1 lag (siehe Tab. 1).

65 60 Tabelle 1: Prozentuale Verteilung des BCS im betrieblichen Vergleich (Angabe in %; n=anzahl der untersuchten Tiere) Betrieb BCS < 2,5 2,5 < BCS < 3,5 BCS > 3,5 1 (n-78) 11,5 69,2 19,2 2 (n=52) 7,7 73,1 19,2 3(n=50) 18,0 8 2,0 Im Sommer lagen die prozentualen Anteile der Tiere mit BCS < 2,5 für alle Betriebe in einem ähnlichen Bereich. Einen BCS im Bereich von 2,5 bis incl. 3,5 zeigten am häufigsten Tiere in Betrieb 3, während die Anteile in Betrieb 1 und 2 niedriger waren. Tiere mit BCS > 3,5 konnten in Betrieb 3 kaum und in Betrieb 1 und 2 bei ca. einem Fünftel der Tiere beobachtet werden (siehe Tab. 2). Tabelle 2: Prozentuale Verteilung des BCS innerhalb der Betriebe im Sommer (Angabe in %; n=anzahl der untersuchten Tiere) Betrieb BCS < 2,5 2,5 < BCS < 3,5 BCS > 3,5 l(n=43) 16,3 60,5 23,3 2(n=27) 14,8 63,0 22,2 3 (n=24) 16,7 79,2 4,2 Im Herbst zeigten ca. ein Fünftel der Tiere in Betrieb 3 einen BCS < 2,5, während dieser Anteil in Betrieb 1 und 2 sehr gering war bzw. 0% betrug. Einen BCS im Bereich von 2,5 bis incl. 3,5 zeigten alle Betriebe zu annähernd gleichen Anteilen, was bedeutet, dass dieser Anteil in Betrieb 1 und 2 um ca. 20% gestiegen war, während er in Betrieb 3 ungefähr gleich geblieben war. Der Anteil der Tiere mit BCS > 3,5 zeigte in allen Betrieben eine fallende Tendenz im Vergleich zum Sommer und sank in Betrieb 3 auf 0 % ab (siehe Tab. 3). Tabelle 3: prozentuale Verteilung des BCS innerhalb der Betriebe im Herbst (Angabe in %; n^anzahl der untersuchten Tiere) Betrieb BCS < 2,5 2,5 < BCS < 3,5 BCS > 3,5 1(n=35) 5,7 8 14,3 2(n=25) 84,0 16,0 3 (n=26) 19,2 80,8

66 61 Statistische Auswertung Betriebsübergreifend zeigte sich eine schwach signifikante Korrelation bezüglich des Zusammenhangs der Ausscheidungsrate von Trichuris und dem BCS (r=-0,156 mit p<5). Dieser Zusammenhang konnte im jahreszeitlichen Vergleich jedoch ausschließlich im Sommer festgestellt werden (r=-0,229 mit p<5). Im Herbst konnte keine Korrelation zwischen BCS und dem Auftreten vermehrter Ei- bzw. Oozystenausscheidung nachgewiesen werden. Bei der betriebsspezifischen Betrachtung zeigte sich innerhalb Betrieb 1 keine Korrelation zwischen Eiausscheidungsrate und BCS, während in Betrieb 2 eine signifikante Korrelation zwischen BCS und ausgeschiedenen Strongyloides-Eiem (r=0,297 mit p<5) nachweisbar war. Auch in Betrieb 3 konnte keine Korrelation zwischen BCS und dem Ausmaß der Eiausscheidung verzeichnet werden. 4.4 Ergebnisse der parasitologischen Untersuchungen Kombiniertes Sedimentations-Flotations-Verfahren Bei allen Betrieben war ein - jedoch unterschiedlich starker - Befall mit Eimerien, MDS, Strongyhides, Trichuris und Skrjabinema, jedoch mit unterschiedlicher Prävalenz ausscheidender Tiere, nachweisbar (siehe Tab. 4). Eier von Moniezia konnten jeweils, allerdings nur sehr vereinzelt, in Betrieb 1 im Sommer und Herbst, in Betrieb 3 im Herbst gefunden werden. Eier von Nematodirus wurden ausschließlich im Betrieb 3 und auch hier nur im Sommer nachgewiesen Betriebliche Unterschiede Befallsraten im Betriebsvergleich In Betrieb 2 und 3 waren alle untersuchten Tiere Eimerien-positiv, in Betrieb 1 gering weniger. Die Ausscheider-Prävalenz für MDS-Eier hingegen variierte stark im Betriebsvergleich: Betrieb 1 zeigte deutlich weniger positive Proben als Betrieb 2 und 3. Deutliche Unterschiede waren auch für Skrjabinema zu verzeichnen, dessen Eier in Betrieb 3 deutlich seltener zu finden waren bzw. auch für Trichuris, dessen Eier wiederum in Betrieb 3 wesentlich häufiger beobachtet werden konnten. Für die Prävalenz von Strongyloides-^oüiiven Proben lagen in allen Betrieben annähernd ähnliche Ergebnisse vor, wobei in Betrieb 2 am meisten positive Proben und in Be-

67 62 trieb 1 am wenigsten positive Proben nachgewiesen werden konnten. Moniezia konn- te in geringem Maße nur in Betrieb 1 und 3, Nematodirus ausschließlich in Betrieb 3 gefunden werden (siehe Tab. 4). Tabelle 4: Prävalenz ausscheidender Tiere pro Betrieb (Angabe in %; n=anzahl der untersuchten Tiere; E.=Eimerien; St.-Strongyloides; Sk.=Skrjabinema; T.-Trichuris; M.=Moniezia; N.=Nematodints) Betrieb E. MDS St. Sk. T. M. N. 1(n=75) 92,0 64,0 64,0 58,7 9,3 2,7 2(n=51) ,4 60,8 15,7 3(n=48) 10 95,8 75,0 20,8 5 4,2 8,3 Befallsintensitäten im betrieblichen Vergleich Der Median der Ausscheidungsrate für Eimerien-Oozysten war für Betrieb 1 und 2 gleich hoch, für Betrieb 3 deutlich höher. Gleiche Verhältnisse lagen für die Ausscheidung von MDS-Eiem vor, wovon in Betrieb 3 am meisten Eier zu finden waren. Auch bezüglich Trichuris lag Betrieb 3 über Betrieb 1 und 2, allerdings war die durchschnittliche Ausscheidungsrate generell niedrig. Bezüglich der Strongyloides- Eier lieferten Betrieb 2 und 3 ähnliche Werte, während in Betrieb 1 weniger Eier gefunden werden konnten. Skrjabinema-Eier waren hingegen mit einem Median von deutlich weniger in Betrieb 3 zu verzeichnen, während Betrieb 2 den höchsten Median aufwies. Moniezia konnte jeweils nur vereinzelt in Betrieb 1 und 3, Nematodirus nur in Betrieb 3 nachgewiesen werden, weswegen der Median für diese Parasiten in allen Betrieben betrug (siehe Tab. 5). Tabelle 5: Median der Ausscheidungsraten für die Einzelkotproben im Betriebsvergleich (n=anzahl der untersuchten Tiere; 0=negativ, l=vereinzelt, 2=geringgradig, 3=gering- bis mittelgradig, 4=mittelgradig, 5=mittel- bis hochgradig, 6=hochgradig; E.=:Eimerien; St.-Strongyloides; Sk.-Skrjabinema; T.-Trichuris; M.=Moniezia; N.=Nematodirus) Betrieb E. MDS St. Sk. T. M. N. 1(n=75) 2,0 2,0 1,0 1,0 2(n=51) 2,0 2,0 2,0 2,0 3(n=48) 4,0 4,0 2,0 0,5

68 63 Statistische Auswertung Betriebsübergreifend ließ sich für fast alle nachgewiesenen Parasiten, ausgenommen Moniezia, eine signifikante positive Korrelation zwischen der Höhe der Ausscheidungsrate und der Haltungsform nachweisen, wobei die Ausscheidungsraten in Betrieb 1 tendenziell am niedrigsten und in Betrieb 3 am höchsten waren. Eine gegensätzliche Tendenz in Form einer negativen Korrelation konnte einzig für Skrjabinema verzeichnet werden (siehe Tab. 6). Tabelle 6: Korrelation zwischen Ausscheidungsmenge und Haltung (Angabe als Korrelationskoeffizienten r; *=p<5; **=p<1; St.=Strongyloides\ Sk.-Skrjabinema; T.-Trichuris; N. -Nematodirus) Eimerien MDS St. Sk. T. N. Haltung 0,319** 0,585** 0,242** -0,253** 0,394** 0,206** Im Vergleich der durchschnittlichen Ausscheidungsraten unterschieden sich die Betriebe im Kruskal-Wallis-Test bezüglich der nachgewiesenen Eier bzw. Oozysten signifikant in allen differenzierten Parasiten (ausgenommen Moniezia und Nematodirus, durch deren vereinzeltes Auftreten keine repräsentativen statistischen Ergebnisse gewonnen werden konnten und die demnach hier nicht berücksichtigt werden). Bei der durchschnittlichen Häufigkeit des Auftretens von Eimerien-Oozysten lag der Betrieb 3 deutlich über Betrieb 1 und 2 (p=00). Der Unterschied zwischen diesen war jedoch wiederum nicht signifikant. Bezüglich der durchschnittlichen Ausscheidung von MDS-Eiem unterschieden sich die einzelnen Betriebe signifikant (p=00), wobei Betrieb 1 die geringste und Betrieb 3 die höchste Ausscheidungsrate zu verzeichnen hatte. Auch im Hinblick auf Strongyloides zeigte Betrieb 3 die höchsten durchschnittlichen Ausscheidungsmengen, während Betrieb 1 die signifikant geringsten aufwies (p=01). Betrieb 3 lieferte hingegen signifikant geringere Werte bei der Ausscheidung von Skrjabinema-E'iem als Betrieb 1 und 2 (p=00). Die durchschnittliche Ausscheidungsmenge für Trichuris-Eier lag im Betrieb 3 signifikant höher (p=00), während sich Betrieb 1 und 2 nicht signifikant unterschieden. In der Zusammenschau der betrieblichen Untersuchungsergebnisse konnten außerdem Zusammenhänge hinsichtlich des parallelen Auftretens mancher Parasiten-Eier bzw. -oozysten beobachtet werden. So zeigten sich betriebsübergreifend signifikante Korrelationen betreffend des gemeinsamen Auftretens von Magen-Darm- Strongyliden (MDS) mit Eimerien, Strongyloides und Trichuris sowie von Eimerien

69 64 mit Skrjabinema und Trichuris, als auch von Nematodirus mit Trichuris und MDS (siehe Tab. 7). Tabelle 7: Korrelation zwischen der Ei- bzw. Oozystenausscheidung betriebsübergreifend (Angabe als Korrelationskoeffizient r; *=p<5; **=p<1; E.=Eimerien; St.=Strongyloides; Sk.-Skrjabinema; T.=Tricfiuris; N.=Nematodirus) MDS E. St. Sk. T. N. MDS 0,293** 0,347** 0,340** 0,224** E. 0,293** -0,161* 0,231** St. 0,347** Sk. -0,161* T. 0,340** 0,231** 0,237** N. 0,224** 0,237** Einßuss des Alters auf die Ausscheidungsraten Hierfür wurden die Tiere in drei Altersgruppen (Gruppe 1= bis incl. ein Jahr; Gruppe 2= ein bis incl. fünf Jahre; Gruppe 3= älter als fünf Jahre) eingeteilt. Befallsrate in den Altersgruppen In Betrieb 1 nahm die Prävalenz an Eimerien-positiven Proben mit dem Alter ab, bei MDS und Moniezia hingegen mit dem Alter zu. Eier von Strongyloides und Skrjabinema konnten in deutlich weniger Jungtieren gefunden werden. Skrjabinema-Eier wurden dabei am häufigsten von Gruppe 2 ausgeschieden, was ebenso auf die Ausscheider-Prävalenz von Trichuris zutrifft, wovon bei den Alttieren keine Eier mehr gefunden wurden. In Betrieb 2 war die Ausscheider-Prävalenz für Eimerien und MDS für alle Altersgruppen gleich hoch mit jeweils 100 %. Für Strongyloides zeigte sich ein größerer Ausscheider-Anteil in Gruppe 2, während die beiden anderen Gruppen ähnliche Prävalenzen zeigten. Für Skrjabinema war ein ähnliches Prävalenz-Verhältnis wie in Betrieb 1 zu beobachten, während Trichuris Eier vor allem in Jungtier-Proben auffällig waren. In Betrieb 3 waren kaum deutliche altersbedingte Unterschiede zu verzeichnen. Die Prävalenz von Eimerien und MDS war in allen Altersgruppen annähernd gleich hoch, einzig in der Gruppe der Jungtiere betrug der Anteil an MDS-positiven Proben

70 65 lediglich 86,7 %. Die Prävalenz von Skrjabinema war in Gruppe 3 etwas geringer, während Trichuris-Eitx bei Jungtieren gering häufiger zu beobachten waren. Moniezia konnte einzig in Gruppe 3, Nematodirus in jeweils vergleichbaren Anteilen nachgewiesen werden (siehe Tab. 8). Tabelle 8: Prävalenz der Ausscheider in den Altersgruppen (Angabe in %; n=anzahi der untersuchten Tiere; E.=Eimerien; St.=Strongyloides; Sk.=Skrjabinema\ T.=Tnchuris\ M.=Moniezia\ N.-Nematodirus) Betrieb Alter E. MDS St. Sk. T. M. N. 1 (n=16) 10 6,2 18,7 6,2 1 2(n=47) 91,5 78,7 80,9 74,5 12,8 2,1 3(n=I2) 83,3 91,7 75, (n=16) ,7 31,2 43,7 2 2(n-20) ,0 8 5,0 3(n=13) ,2 69,2 1(n-15) 10 86, ,7 3 2(n=17) ,6 29,4 47,1 11,8 3(n=15) ,3 13,3 4 13,3 6,7 Befallsintensität in den Altersgruppen In Betrieb 1 waren vor allem Unterschiede zwischen Jungtieren und Adulten evident. So war die Ausscheidungsrate von Eimerien-Oozysten in der Gruppe der Jungtiere wesentlich höher, während alle anderen Parasiteneier deutlich seltener beobachtet werden konnten (Median ). Der Median für MDS- und Strongyloides-Eier war bei den adulten Tieren demnach deutlich höher. Die Altersgruppen 2 und 3 unterschieden sich hingegen kaum: einzig bezüglich Skrjabinema konnte eine höhere Ausscheidungsrate in Altersgruppe 2 beobachtet werden. Die Ausscheidungsrate für die übrigen Parasiten war in allen Altersgruppen sehr niedrig. In Betrieb 2 zeichnete sich indes der Unterschied zwischen den Altergruppen weniger deutlich ab. Die Ausscheidungsrate für Eimerien, MDS und Strongyloides zeigte demnach ähnliche Werte. Unterschiede konnten bei Skrjabinema beobachtet werden, wo die Ausscheidungsrate in Altersgruppe 2 am höchsten und bei den Jungtieren am niedrigsten lag. Die Ausscheidungsrate für die übrigen Parasiten war generell sehr niedrig.

71 66 In Betrieb 3 war die Ausscheidungsrate für Eimerien in Altersgruppe 2 am niedrigsten. MDS-Eier konnten in hohem Ausmaß in der Gruppe der Alttiere gefunden werden, während der Median in Altersgruppe 1 den kleinsten Wert erreichte. Auch bei Strongyloides zeigten sich starke Unterschiede, wobei hier die Ausscheidungsrate der Jungtiere deutlich vor der der Alttiere lag. Skrjabinema konnte generell nur selten nachgewiesen werden, Trichuris-Eier hingegen in höherer Anzahl bei den Jungtieren. Für die Eiausscheidung von Moniezia und Nematodirus lagen keine altersbedingten Unterschiede vor (Tab. 9). Tabelle 9: Median der Ausscheidungsraten in den Altersgruppen im betrieblichen Vergleich (n=anzahl der untersuchten Tiere; 0=negativ, l=vereinzelt, 2=geringgradig, 3=gering- bis mittelgradig, 4=mittelgradig, 5=mittel- bis hochgradig, 6=hochgradig; E.=Eimerien; St.-Strongyloides; Sk.=Skrjabinema; T=Trichuris; M.=Moniezia; N.=Nematodirus) Betrieb Alter E. MDS St. Sk. T. M. A^. 1 (n=16) 4,0 1 2(n=47) 2,0 2,0 2,0 2,0 3(n=12) 2,0 2,5 2,0 0,5 1 (n=i6) 2,5 2,5 2,0 2 2(n=20) 2,0 2,0 2,0 3,0 3(n=i3) 2,0 2,0 2,0 1,0 1(n=15) 4,0 3,0 4,0 1,0 3 2(n=17) 3,0 4,0 2,0 3(n=15) 4,0 5,0 2,0 Statistische Auswertung Ein signifikanter, betriebsübergreifender Zusammenhang zwischen dem Alter der Tiere und der Eiausscheidungsmenge konnte in Form einer höheren Ausscheidungsrate bei den Jungtieren für Trichuris (r=-0,156 mit p<5), für Moniezia hingegen mit einer höheren Ausscheidungsrate der adulten Ziegen (r=0,179 mit p<5) beobachtet werden. Bei der betriebsspezifischen Betrachtung gab es in Betrieb 1 hinsichtlich der Ausscheidungsintensität, mit Ausnahme von Trichuris, zwischen den Altersgruppen bei allen differenzierten Parasiten signifikante Unterschiede. Bei den Eimerien konnte eine signifikant höhere Oozystenausscheidungsrate (p=00) bei den Jungtieren

72 67 gegenüber den Adulten verzeichnet werden, wobei sich Gruppe 2 und 3 nicht signifikant voneinander unterschieden, jedoch insgesamt ein fallende Tendenz der Befallsintensität auffällig war. Im Gegensatz zu den Eimerien lag die Eiausscheidungsrate der MDS bei den Jungtieren signifikant unter der der adulten Tiere (p=00), die Unterschiede zwischen Gruppe 2 und 3 waren jedoch auch hier nicht signifikant. Ebenso wie bei den MDS war die Ausscheidungsrate von Strongyloides-Eiem in der Gruppe 1 signifikant niedriger (p=00) als bei den adulten Tieren, zwischen denen wiederum keine Unterschiede vorlagen. Bei Skrjabinema ergab sich nur zwischen Gruppe l und Gruppe 2 ein signifikanter Unterschied (p=01), wobei die Ausscheidungsrate der Gruppe 2 deutlich höher war. Hier lag also in Gruppe 2 die höchste Ausscheidungsrate vor, jedoch unterschieden sich Gruppe 1 und 3, aber auch 2 und 3 nicht signifikant voneinander. In Betrieb 2 konnten altersabhängige Unterschiede bei Skrjabinema und Trichuris nachgewiesen werden, wobei die Unterschiede ausschließlich zwischen Jungtieren und Adulten, jedoch nicht innerhalb der Adulten vorlagen. Die Jungtiere wiesen eine signifikant niedrigere Eiausscheidung von Skrjabinema gegenüber der Gruppe 2 (p=01) auf, unterschieden sich hinsichtlich der Gruppe 3 jedoch nicht signifikant. Der Infektionsverlauf ist also vergleichbar mit Betrieb 1. Die Befallsintensität der Jungtiere mit Trichuris lag hier signifikant über der der adulten Tiere (p=01). In Betrieb 3 zeigte sich eine signifikante Altersabhängigkeit in der Befallsintensität bei MDS, wobei sich die Unterschiede wiederum nur auf den Vergleich zwischen Jungtieren und Adulten beschränkten und zwischen den adulten Gruppen keine signifikanten Abweichungen zu verzeichnen waren. Die MDS-Ausscheidungsrate der Jungtiere lag deutlich unter der beider adulter Gruppen (p=05), was sich mit den Beobachtungen in Betrieb 1 deckt. Die Jungtiere schieden außerdem deutlich mehr (p=51) Strongyloides-Eier aus als die Gruppe 2, das Ergebnis war jedoch knapp außerhalb der statistischen Signifikanz. Dies steht in Kontrast zu Beobachtungen im ersten Betrieb, wo die Ausscheidungsrate der Jungtiere signifikant unter der der adulten Tiere lag. Die Unterschiede zu höheren Ausscheidungsraten in Gruppe 3 waren deutlich, jedoch ebenfalls nicht signifikant Saisonale Variation der Eiausscheidung Innerhalb der Betriebe konnten jahreszeitliche Variationen in der Ei- bzw. Oo- zystenausscheidungsrate beobachtet werden.

73 68 Befallsrate im jahreszeitlichen Vergleich Im Herbst war die Prävalenz der Eimerien-Ausscheider für Betrieb 1 niedriger als im Sommer, während in Betrieb 2 und 3 weiterhin alle getesteten Tiere positiv waren. Bezüglich der MDS-Eier zeigte sich in Betrieb 1 ebenfalls ein gegenüber Sommer sinkender Anteil an Ausscheidern, während in Betrieb 2 und 3 annähernd alle Kotproben positiv waren. Das Auftreten von Strongyloides-Exem war in Betrieb 1 und 3 im Herbst seltener als im Sommer, während der Anteil an Ausscheidern in Betrieb 2 auf annähernd 100 % anstieg. Der Anteil an SA:r/a 'mema-ausscheidern in Betrieb 1 und 2 war zwar geringer als im Sommer, jedoch immer noch doppelt so hoch wie in Betrieb 3, wo der Anteil allerdings leicht angestiegen war. Die Prävalenz an Trichum-Eiem erreichte in Betrieb 3 im Sommer wie auch im Herbst ähnliche Werte und lag jeweils um ein Vielfaches höher als in Betrieb 1 und 2. Moniezia-E'ier konnten vereinzelt in Betrieb 1 und 3 nachgewiesen werden, während Nematodir us-eier nur im Sommer in Betrieb 3 beobachtet werden konnten (siehe Tab. 10). Tabelle 10: Prävalenz ausscheidender Tiere im jahreszeitlichen Vergleich (Angabe in %;n=anzahl der untersuchten Tiere; Monat 0=Sommer, Monat l=herbst; E.^Eimerien; St.=Strongyloides\ Sk.=Skrjabinema; T.=Trichuris; M.-Moniezia; N.-Nematodirus) Betrieb Monat E. MDS St. Sk. T. M. N (n=43) 10 79,1 76,7 62,8 7,0 2,3 1(n-32) 81,2 43,7 46,9 53,1 12,5 3,1 0(n=27) ,7 70,4 14,8 1 (n=22) ,5 5 18,2 0(n=24) 10 91,7 79,2 16,7 45,8 16,7 1 (n=24) ,8 25,0 54,2 8,3 Befallsintensität im jahreszeitlichen Vergleich Der Median der Ausscheidungsrate für Eimerien-Oozysten zeigte in Betrieb 1 und 3 im Sommer geringere Werte als im Herbst, während in Betrieb 2 das Gegenteil zu beobachten war. Eine ähnliche Tendenz konnte ebenso bezüglich den MDS-Eier verzeichnet werden. Strongyloides-Eier wurden in Betrieb 1 vermehrt im Sommer ausgeschieden, während der Medianwert in Betrieb 2 und 3 keine jahreszeitlichen Unterschiede zeigte. Hinsichtlich SA:r/a^mema-Ausscheidungsraten zeigten sich wiederum in Betrieb 1 und 3 keine Unterschiede im Medianwert, während in Betrieb 2 die

74 69 Werte im Sommer deutlich höher lagen. Der Median für nachweisbare Trichuris-Eier lag in Betrieb 1 und 2 immer, in Betrieb 3 im Sommer bei und stieg nur im Herbst auf 1,0 an. Für Moniezia- und Nematodirus-E\er lag der Median in allen Be- trieben sowohl im Sommer wie auch im Herbst bei (siehe Tab. 11). Tabelle 11: Median der Ausscheidungsraten im jahreszeitlichen Vergleich (n=anzahl der untersuchten Tiere; Monat O^Sommer, Monat l=herbst; 0=negativ, l=vereinzelt, 2=geringgradig, 3=gering- bis mittelgradig, 4=niittelgradig, 5=mittel- bis hochgradig, 6=hochgradig; E.=Eimerien; St.=Strongyloides; Sk.=Skrjabinema\ T.=Trichuris; M.-Moniezia; N.=Nematodirus) Betrieb Monat E. MDS St. Sk. T. M. N (n=43) 2,0 2,0 2,0 1,0 1 (n=32) 2,5 1,0 0(n=27) 3,0 2,0 2,0 2,0 1 (n=22) 2,0 2,5 2,0 0,5 0(n=24) 3,0 5,0 2,0 1 (n=24) 4,0 4,0 2,0 1,0 Statistische Auswertung Eine betriebsübergreifende Korrelation der Ausscheidungsmenge mit der Jahreszeit konnte nicht festgestellt werden. Bei der betriebsspezifischen Betrachtung konnten jedoch sehr wohl Unterschiede festgestellt werden. Demnach war in Betrieb 1 ein statistisch signifikanter jahreszeitlicher Unterschied in der durchschnittlichen Eiausscheidung von MDS (p=02) und Strongyloides (p=11) zu verzeichnen, wobei diese sich in beiden Fällen im Sommer massiver darstellte als im Herbst. Auch bei den übrigen Parasiten lag die durchschnittliche Ausscheidungsrate im Sommer höher, lieferte jedoch keine signifikant unterschiedlichen Ergebnisse. Als einzige Ausnahme präsentierte sich hier die Eiausscheidung von Trichuris, die im Herbst geringfügig höher lag. In Betrieb 2 zeigte sich ein signifikanter jahreszeitlicher Unterschied bei Eimerien (p=46), Strongyloides (p=17) und Skrjabinema (p=48), wobei die durchschnittliche Ausscheidungsrate von Eimerien und Skrjabinema im Sommer, bei Strongyloides hingegen im Herbst höher war. Dieses Phänomen zeigte sich ebenfalls für die Ausscheidungsrate von MDS, wobei es sich hier um keinen signifikanten Unterschied handelt.

75 70 In Betrieb 3 lag eine im Sommer signifikant höhere Eiausscheidung bei MDS (p=00) vor. Bei allen anderen vorkommenden Parasiten konnte kein signifikanter jahreszeitlich bedingter Unterschied nachgewiesen werden. Auffallend war jedoch eine, statistisch allerdings nicht relevante, jeweils im Herbst höhere Ausscheidungsrate bei Skrjabinema und Trichuris. ixa.l Modiflziertes McMaster-Verfahren In der Eizählung konnten Oozysten von Eimerien und Eier von MDS, Strongyloides und Skrjabinema nachgewiesen werden Betriebsabhängige Unterschiede von epg bzw. opg Befallsrate im betrieblichen Vergleich Alle untersuchten Proben aller Betriebe waren Eimerien-positiv. Der Anteil an MDS- Ausscheidem war in Betrieb 1 mit 60 % am kleinsten und in Betrieb 2 mit 100 % am größten. Strongyloides-Extx konnten am häufigsten in Betrieb 3 gefunden werden, während in Betrieb 2 ein Drittel und in Betrieb 1 ein Fünftel der Tiere Ausscheider waren. Skrjabinema-A.us%ch&\d&v konnten ausschließlich in Betrieb 2 nachgewiesen werden (siehe Tab. 12). Tabelle 12: Prävalenz der Ausscheider insgesamt im betrieblichen Vergleich (Angabe in %; n=anzahl der untersuchten Proben) Betrieb Eimerien MDS Strongyloides Skrjabinema l(n=10) (n=9) ,3 11,1 3 (n=7) 10 85,7 57,1 Beim Vergleich der Parasiten-Prävalenzen der Eizählungen (Tab. 12) mit den Ergebnissen der Flotationsmethode (siehe Tab. 4) können durchaus ähnliche Resultate für Eimerien und MDS gefunden werden. Für Strongyloides hingegen stellt sich die Prävalenz-Verteilung insofern unterschiedlich dar, als dass in der Flotation Betrieb 2 die höchste und Betrieb 1 die niedrigste Prävalenzrate aufwies, während bei der Eizählung in Betrieb 3 am meisten positive Proben nachweisbar waren. Unterschiede sind auch für Skrjabinema zu verzeichnen, die in der Eizählung nur in Betrieb 2 beobach-

76 71 tet werden konnte, während in der Flotation Betrieb 1 und 2 zu annähernd gleichen Teilen positive Proben lieferte und Betrieb 3 deutlich geringere Prävalenzen aufwies. Befallsintensität im betrieblichen Vergleich Eklatante Unterschiede zeigten sich in Bezug auf die Anzahl an MDS-Eiem, aber auch hinsichtlich der Eimerien, bei denen Betrieb 3 deutlich höhere Medianwerte der Oozysten-Anzahl aufwies. Die Resultate für Strongyloides waren für Betrieb 2 und 3 ähnlich, während Betrieb 1 geringere Werte lieferte. Eier von Skrjabinema waren nur in Betrieb 2 nachweisbar (siehe Tab. 13). Tabelle 13: Median der Eizählungsergebnisse im Betriebsvergleich (n=anzahl der untersuchten Proben; Angabe des epg/opg-median mit Minimum- (=Min) und Maximumwert (=Max)) Betrieb Wert Eimerien MDS Strongyloides Skrjabinema l(n=io) Median Min Max (n=9) Median Min Max (n=7) Median Min Max Der Vergleich der Befallsintensitäten der Eizählung (siehe Tab. 13) mit der Flotation (siehe Tab. 5) erbrachte eine tendenziell gute Übereinstimmung der Untersuchungsergebnisse, d.h. Betrieb 3 zeigte sowohl in der Flotation wie auch in der Eizählung deutlich höhere Ergebnisse bei MDS und Eimerien als die diesbezüglich ähnliche Werte liefernden Betriebe 1 und 2. Strongyloides-Eier wurden in beiden Untersuchungsmethoden in Betrieb 1 in geringstem Ausmaß gefunden, während Betrieb 2 und 3 ähnliche Resultate zeigten. Skrjabinema-Eitr konnten in der Eizählung nur in Betrieb 2, in der Flotation in geringerem Maße auch in Betrieb 1 nachgewiesen werden. Statistische Auswertung Eine statistisch signifikante Korrelation zwischen Eiausscheidung und Haltung konnte für die Eier von MDS ermittelt werden (r=0,661 mit p<1). Dieser Unterschied zwischen den Betrieben zeigte sich in signifikant niedrigeren (p=02) epg-werten

77 72 in Betriebt gegenüber Betrieb 2 und 3, während Betrieb 2 im Mittelfeld lag, sich wiederum nicht signifikant von Betrieb 3 unterschied. Des Weiteren konnte ein Zusammenhang bezüglich des korrelierenden Auftretens von Eimerien-Oozysten und MDS-Eiem nachgewiesen werden (r=0,775 bei p<5) Einfluss des Alters auf die Ei- bzw. Oozystenausscheidung Hierfür wurden die Proben in jüngere (bis incl. t Jahr) und ältere Tiere (älter als 1 Jahr) eingeteilt. Befallsrate in den Altersgruppen In allen Altersgruppen aller Betriebe konnten Eimerien-Oozysten nachgewiesen werden. Für MDS-Eier war die Ausscheider-Prävalenz in Betrieb 1 und 3 bei den Jungtieren etwas geringer als bei den Adulten, in Betrieb 2 jedoch gleich hoch. Der Anteil an Ausscheidern von Strongyloides-Eiem war in Betrieb 1 bei den adulten Tieren um 25 % höher gegenüber den Jungtieren mit 0 %, in Betrieb 2 war der Anteil hingegen für beide Gruppen gleich hoch, während in Betrieb 3 die Prävalenz bei den Jungtieren höher war als bei den Adulten. Skrjabinema-Eier konnten nur in Betrieb 2 in Gr. 2 nachgewiesen werden (siehe Tab. 14). Tabelle 14: Prävalenz der Ausscheider innerhalb der Altersgruppen im betrieblichen Vergleich (Angabe in %; n=anzahl der untersuchten Proben; jung: bis zu einem Jahr, adult: älter als ein Jahr) Betrieb Alter Eimerien MDS Strongyloides Skrjabinema jung (n=2) 10 5 adult (n=8) 10 62,5 25,0 jung (n==3) ,3 adult (n=6) ,3 16,7 Jung (n=5) adult (n=2) Befallsintensität in den Altersgruppen Die durchschnittliche Ausscheidungsrate für Eimerien war in allen Betrieben bei den Jungtieren bedeutend höher. Für MDS war in allen Betrieben zu verzeichnen, dass die Ausscheidungsrate mit dem Alter anstieg. Bezüglich der Ei-Anzahl für Strongyloides lag der Median in Betrieb 1 und 2 für beide Altersgruppen bei, in Betrieb 3

78 73 für beide Gruppen bei 5. Skrjabinema konnte nur in Betrieb 2 nachgewiesen wer- den (siehe Tab. 15 auf nächster Seite). Tabelle 15: Median der Ausscheidungsrate pro Altersgruppe im Betriebsvergleich (n=anzahl der untersuchten Proben; Angabe des epg/opg-median mit Minimum- (=Min) und Maximumwert (=Max); jung: bis zu einem Jahr, adult: älter als ein Jahr; E.=Eimerien; St.=Strongyloides; Sk.=Skrjabinemä) Betrieb Alter Wert E, MDS St. Sk. 1 jung (n=2) adult (n=8) Median Min Max Median Min Max , , jung (n=3) Median Min adult (n=6) Max Median Min Max , jung (n=5) adult (n=2) Median Min Max Median Min Max , Statistische Auswertung Betriebsübergreifend konnte eine signifikante Korrelation der Befallsintensität von Eimerien-Oozysten mit dem Alter der Tiere nachgewiesen werden (r=00 mit p<5). Dieser signifikante Altersunterschied in der Ausscheidung von Eimerien- Oozysten (p=00) wirkte sich in deutlich höheren Oozystenausscheidungsraten der Jungtiere aus. In der betriebsspezifischen Betrachtung konnte innerhalb der einzelnen Betriebe nur in Betrieb 2 ein signifikant höheres opg von Eimerien bei den Jungtieren (p=24) nachgewiesen werden.

79 Saisonale Variation der Ausscheidungsraten (epg und opg) Befallsrate im jahreszeitlichen Vergleich In beiden Jahreszeiten konnten in allen Kotproben aller Betriebe Eimerien-Oozysten nachgewiesen werden. Die Prävalenz der MDS-Ausscheider war in Betrieb 1 im Sommer höher, in Betrieb 2 jeweils 100 % und in Betrieb 3 im Herbst höher. Beim Anteil der Strongyloides-Ausschsider war in allen Betrieben eine steigende Tendenz von Sommer auf Herbst zu verzeichnen. Skrjabinema war nur in Betrieb 2 und hier nur im Herbst nachweisbar (siehe Tab. 16). Tabelle 16: Prävalenz der Ausscheider im jahreszeitlichen Vergleich (Angabe in %; n=anzahl der untersuchten Proben) Betrieb Monat Eimerien MDS Strongyloides Skrjabinema Sommer (n=6) 10 83,3 16,7 Herbst (n=4) 10 25,0 25,0 Sommer(n=5) Herbst (n=4) ,0 25,0 Sommer (n=4) 10 75,0 25,0 Herbs t(n=3) Befallsintensität im jahreszeitlichen Vergleich In allen Betrieben konnte eine deutliche Reduktion der Eiausscheidung hinsichtlich MDS mit fortschreitendem Jahresverlauf beobachtet werden. Ebenso verhielt es sich für die Eimerien-Oozystenausscheidung in Betrieb 1 und 2, während in Betrieb 3 im Herbst gering höhere Oozystenausscheidungsraten nachweisbar waren. Bezüglich der S^rongy/o/i/e^-Ausscheidungsrate war in den Betrieben 2 und 3 eine Zunahme im Herbst gegenüber Sommer zu verzeichnen, während der Medianwert in Betrieb 1 für beide Jahreszeiten bei lag. Skrjabinema konnte einzig in Betrieb 2 und auch hier nur im Herbst nachgewiesen werden (siehe Tab. 17).

80 75 Tabelle 17: Median der Eizählungsergebnisse im jahreszeitlichen Vergleich (Angabe des epg/opg-median mit Minimum- (=Min) und Maximumwert (=Max); n=anzahl der untersuchten Proben; Monat 0=Sommer; Monat l=herbst; E.=Eimerien; St.=Strongyloides\ Sk. -Skrjabinemä) Betrieb Monat Wert E. MDS St. Sk. 1 Sommer (n=6) Herbst Median Min Max Median 525, , (n=4) Min Max Sommer (n=5) Herbst (n-4) Median Min Max Median Min Max Sommer (n=4) Herbst (n=3) Median Min Max Median Min Max 925, , Statistische Auswertung Betriebsübergreifend konnte eine signifikante Korrelation zwischen der Anzahl an Strongyloides-Eiem und der Jahreszeit nachgewiesen werden. Dieser statistisch relevante, jahreszeitlich bedingte Unterschied zeigte ein im Sommer signifikant niedrigeres epg von Strongyloides (p=13), wobei das epg insgesamt Werte von 350 in Betrieb 2 nie überstieg Kotkultur (nach Roberts und O'SuIlivan) und Auswanderverfahren (nach Baermann-Wetzel) In den Kotkulturen konnten folgende Larven gefunden werden (in Klammer wird der betriebsübergreifende prozentuale Anteil angeführt): Teladorsagia (11,8 %), Hae- monchus (33,2 %), Cooperia (16,7 %), Chabertia (14,0 %), Trichostrongylus (9,5 %), Strongyloides (3,3 %) und - jedoch ausschließlich in Betrieb 3 bei den Jährlin- gen im Herbst - kleine Lungenwurmlarven, M. capillaris, gefunden werden.

81 Betriebsabhängige Unterschiede der Larvenprävalenz Befallsrate im Betriebsvergleich Der Anteil von Teladorsagia-positiven Kotproben war in Betrieb 1 geringer als in den beiden anderen Betrieben. Haemonchus-Larven konnten hingegen häufiger in Betrieb 2 gefunden werden. Betrieb 3 zeigte im Hinblick auf Larven von Cooperia und Strongyloides eine deutlich geringere Prävalenz als die beiden anderen Betriebe, während Trichostrongylus-Larvcn hier häufiger als in Betrieb 1 und 2 nachgewiesen werden konnten. Chabertia-Larvcn waren mit 100 % an positiven Proben am häufigsten in Betrieb 2, mit 40 % an positiven Proben in Betrieb 1 am seltensten nachweisbar (Tab. 18). Tabelle 18: Anteil positiver Proben im Betriebsvergleich (Angabe in %; n=anzahl der untersuchten Proben; Tela. Teladorsagia; Haemo. Haemonchus; Coop.=Coopena; Chab.-Chabertia; Tricho.=Trichostrongylus; Strongy.-Strongyloides) Betrieb Tela. Haemo. Coop. Chab. Tricho. Strongy. l(n=10) (n=9) 88,9 77,8 44, ,6 55,6 3 (n=7) 85,7 42,9 14,3 85,7 71,4 28,6 Befallsintensität im betrieblichen Vergleich Die prozentuale Häufigkeit der Larven zeigte zum Teil große betriebliche Unterschiede. So erreichte der Anteil an Teladorsagia-Larven in Betrieb 1 einen deutlich geringeren Maximalwert, während der Maximalwert in Betrieb 2 und 3 ähnlich hoch war. Für Haemonchus lagen die Maximalwerte aller Betriebe in einem ähnlich hohen Bereich. Cooperia-Larven erreichten in Betrieb 1 Anteile von bis zu 95 %, während die Maximalwerte in Betrieb 2 und 3 deutlich geringer waren. Chabertia-Larven konnten in besonders hohen Anteilen in Betrieb 2 beobachtet werden, während der Maximalwert in Betrieb 3 im Mittelfeld lag und in Betrieb 1 die geringsten Anteile zu finden waren. Die Larven von Trichostrongylus erreichten die höchsten Anteile in Betrieb 3, die geringsten in Betrieb 1. Die Anteile für Strongyloides verhielten sich für alle Betriebe niedrig. M. capillaris konnten ausschließlich in Betrieb 3 in der Gruppe der Jährlinge im Herbst, hier jedoch in immenser Anzahl, nachgewiesen werden (siehe Tab. 19).

82 77 Tabelle 19: Mittelwert der Larvenanteile mit Minimal- und Maximalwert im Betriebsvergleich (Angabe des Mittelwerts (=Mittel) Minimal- (=Min) und Maximalwerts (=Max) in %; n=anzahl der untersuchten Proben; Tela.=Teladorsagia; Haemo.- Haemonchus; Coop.-Cooperia; Chab.=Chabertia; Tricho.-Trichostrongylus; Strongy. -Strongy-loides) Betrieb Wert Tela. Haemo. Coop. Chat. Tricho. Strongy. l(n=io) Mittel 2,6 32,7 35,5 2,4 2,2 4,7 Min Max 11,0 97,0 95,0 2 8,0 23,0 2 (n-9) Mittel 17,0 46,0 7,1 22,1 4,4 3,3 Min 3,0 Max 5 96,0 27,3 70,5 25,0 24,0 3 (n=7) Mittel 18,3 17,6 2,1 2 26,6 1,1 Min Max 41,0 9 15,0 48,0 74,0 7,0 Statistische Auswertung Eine statistisch signifikante Korrelation zwischen Larvenprävalenz und Haltungsform ergab sich für Teladorsagia (r=0,502 mit p<1) und Chabertia (r=0,530 mit p<1). Diese betriebsabhängigen Unterschiede im prozentuellen Anteil der Larvenprävalenz zeigten sich bei Teladorsagia mit p=33 und Chabertia mit p=04. Der Anteil von Teladorsagia-Larwen war in Betrieb 1 signifikant geringer als in den beiden anderen Betrieben, wobei er in Betrieb 3 am höchsten war. Ähnlich verhielten sich die Chabertia-Larvenanteile, die ebenfalls für Betrieb 1 am geringsten ausfielen, während sie in Betrieb 2 den höchsten Wert erreichten. Es ergaben sich weiters Zusammenhänge hinsichtlich des korrelierenden Auftretens von Parasitenlarven. So korrelierte die Larvenprävalenz von Teladorsagia, Chabertia und Trichostrongylus, außerdem von Haemonchus, Cooperia und Strongyloides (siehe Tab. 20). Tabelle 20: Korrelation der Larvenprävalenz betriebsübergreifend (Angabe als Korrelationskoeffizient r; *=p<5; **=p<1; Tela.=Teladorsagia; Haemo.= Haemonchus; Coop.=Cooperia; Chab.=Chabertia; Tricho.=Trichostrongylus; Strongy.= Strongyloides) Tela. Haemo. Coop. Chab. Tricho. Strongy. Tela. 0,642** 0,461* Haemo. -0,547** 0,637** Coop. -0,547** -0,455* Chat. 0,642** Tricho. 0,461* Strongy. 0,637** -0,455*

83 Einfluss des Alters auf die Larvenprävalenz Hierfür wurden die Tiere pro Betrieb in Jungtiere (bis einschl. 1 Jahr) und Adulte (älter als 1 Jahr) eingeteilt. Befallsrate innerhalb der Altersgruppen Larven von Teladorsagia, Haemonchus und Trichostrongylus waren in allen Betrieben innerhalb der adulten Tiere häufiger anzutreffen als bei den Jungtieren. Ebenso verhielt es sich für Cooperia in Betrieb 1 und 2, während in Betrieb 3 die Prävalenz bei den Jungtieren höher lag. Das Auftreten von Chabertia-har\en war bei den adulten Tieren in Betrieb l und 3 häufiger, in Betrieb 2 gleichermaßen in allen Proben nachweisbar. Strongyloides konnten in Betrieb 1 und 3 bei den adulten Tieren häufiger, in Betrieb 2 geringgradig seltener beobachtet werden (siehe Tab. 21). Tabelle 21: Prävalenz positiver Proben in den Altersgruppen (Angabe in %; n=anzahl der untersuchten Proben; jung: bis zu einem Jahr, adult: älter als ein Jahr; Tela. Teladorsagia; Haemo.= Haemonchus; Coop.=Coopena; Chab.=Chabertia; Tricho.-Trichostrongylus; Strongy. =Strongyloides) Betrieb Alter Tela. Haemo. Coop. Chab. Tricho. Strongy jung (n=2) adult (n=8) 75, ,5 62,5 jung (n=3) 66,7 66,7 33, ,7 adult (n=6) 10 83, ,3 5 jung (n=5) adult (n=2) Befallsintensität innerhalb der Altersgruppen Bei der betriebsspezifischen Betrachtung waren in Betrieb 1 die Kotkulturen der Jungtiere negativ. Der Altersunterschied im Median der Larvenprävalenz war somit bei Haemonchus und Cooperia besonders ausgeprägt, bei denen die Larvenprävalenz der adulten Tieren deutlich höher lag (zu beachten ist hierbei die im Kapitel besprochene saisonale Variation der Larvenprävalenz bei Haemonchus und Cooperia). Bei den übrigen Larven lagen keine großen altersbedingten Unterschiede vor. In Betrieb 2 war der Larven-Anteil der Jungtiere an Haemonchus höher als der der A- dulten. Der Median für Larven von Trichostrongylus, Cooperia, Chabertia und Tela-

84 79 dorsagia erreichte bei den adulten Tieren höhere Werte. Der Anteil an Strongyloides- Larven war für beide Altersgruppen ähnlich gering. In Betrieb 3 lag der Median der Larvenanteile für Teladorsagia, Haemonchus, Chabertia und Trichostrongylus bei den Adulten gegenüber den Jungtieren höher, während der Median für Cooperia- Larven für beide Altersgruppen, bezüglich Strongyloides-LdxwQn bei den Jungtieren und bei den Adulten 0,5 betrug (siehe Tab. 22). Tabelle 22: Median der Larvenanteile in den Altersgruppen im betrieblichen Vergleich (Angabe in %; n=anzahl der untersuchten Proben; jung: bis zu einem Jahr, adult: älter als ein Jahr; Tela.=Teladorsagia; Haemo.=Haemonchus; Coop.=Cooperia; Chab.=Chabertia\ Tricho.=Tricliostrongylus; Strongy. =Strongyloides) Betrieb Alter Tela. Haemo. Coop. Chab. Tricho. Strongy jung(n=2) adult(n=8) 1,0 32,0 4 0,5 2,5 1,8 jung(n=3) 1,0 95,0 3,0 1,0 adult(n=6) 9,4 33,0 4,4 12,2 3,0 0,5 jung(n=5) 1 2,0 11,0 adult(n=2) 21,0 16,0 24,5 38,0 0,5 Statistische Auswertung Allgemeine, betriebsübergreifende Korrelationen zwischen Alter und Larvenprävalenz waren nicht feststellbar. Ausschließlich bei der betriebsspezifischen Betrachtung war ein altersbedingter statistisch signifikanter Unterschied (p=48) innerhalb Betrieb 2 bei der Anzahl von Trichostrongylus-havven nachweisbar, der bei adulten Tieren deutlich höher lag Saisonale Variation der Larvenprävalenz Befallsrate im jahreszeitlichen Vergleich Für die Larven von Haemonchus und Strongyloides war in allen Betrieben eine deutliche Reduktion des prozentualen Anteils mit fortschreitendem Jahresverlauf zu bemerken. Cooperia-harven waren hingegen im Sommer in keinem der Betriebe präsent, im Herbst dafür in Betrieb 1 und 2 in 100 %, in Betrieb 3 in einem Drittel der Proben. Hinsichtlich Teladorsagia-Larwen kam es in Betrieb 2 und 3 zu einem Anstieg des Anteils im Herbst gegenüber Sommer, während in Betrieb 1 eine leichte

85 80 Reduktion der Prävalenz zu beobachten war. Der Anteil an Chabertia-Larwtn verringerte sich von Sommer auf Herbst in Betrieb 1, blieb in Betrieb 2 gleich und stieg in Betrieb 3 an. Trichostrongylus-Larven waren in Betrieb 2 zu jeweils annähernd gleichen, in Betrieb 1 zu gleichen Teilen nachweisbar, während in Betrieb 3 eine Verdopplung der Prävalenz von Sommer auf Herbst zu verzeichnen war (Tab. 23). Tabelle 23: Larven-Prävalenzen im jahreszeitlichen Vergleich (Angabe in %; n=anzahrder untersuchten Proben; Tela.-Tela-dorsagia; Haemo.-Haemonchus; Coop.=Cooperia\ Chab.=Chabertia\ Tricho.-Trichostrongylus; Strongy.=Strongyloides) Betrieb Monat Tela. Haemo. Coop. Chat. Tricho. Strongy Sommer (n=6) 66,7 66, ,7 Herbst (n=4) ,0 5 25,0 Sommer (n=5) Herbst (n=4) Sommer (n=4) 75,0 75,0 75,0 5 5 Herbst (n=3) 10 33, Befallsintensität im jahreszeitlichen Vergleich Der Median-Wert von Teladorsagia-Larven stieg in allen Betrieben von Sommer auf Herbst an. Ähnlich verhielten sich die Anteile für Cooperia-Larven in Betrieb 1 und 2, während der Median in Betrieb 3 jeweils betrug. Bei Haemonchus-Larven war hingegen in allen Betrieben eine mehr oder weniger deutliche Reduktion des Anteils im Herbst gegenüber Sommer bemerkbar. In Betrieb 2 und 3 war ein Zuwachs des Anteils an Chabertia-Larvcn zu beobachten, während in Betrieb 1 ein leichtes Absinken nachweisbar war. Die Medianwerte für Trichostrongylus waren allgemein sehr gering und erreichten nur in Betrieb 3 im Herbst höhere Anteile. Ähnlich niedrig, zum Großteil mit einem Medianwert von, stellten sich auch die Werte für Strongyloides-harven dar (siehe Tab. 24).

86 81 Tabelle 24: Median der Larvenanteile im jahreszeitlichen Vergleich (Angabe des Median mit Minimal- (=Min) und Maximalwert (=Max); n=anzahl der untersuchten Proben; Tela.=Teladorsagia; Haemo.-Haemonchus; Coop.=Cooperia; Chab. = Chabertia; Tricho.-Trichostrongylus; Strongy.-Strongyloides) Betrieb Monat Wert Tela. Haento. Coop. Chab. Tricho. Strongy Sommer Median 1,0 7 0,5 1,0 4,0 (n=6) Min Max 7,0 97,0 2,0 8,0 23,0 Herbst Median 2,3 9 1,5 (n=4) Min 8 Max 11,0 95,0 2 5,0 1,5 Sommer Median 3,0 85,0 7,0 2,0 1,0 (n=5) Min 63,0 3,0 1,0 Max 4,0 96,0 16,0 7,0 24,0. Herbst Median 38,2 1,2 13,9 41,6 1,5 (n=4) Min 14,7 8,8 8,3 Max 5 3,0 27,3 70,5 25,0 Sommer Median 8,0 1,0 2,0 (n-4) Min Max 27, ,0 7,0 Herbst Median 3 13,0 57,0 (n=3) Min 1 1,0 11,0 Max 41,0 15,0 48,0 74,0 Statistische Auswertung Für einige der nachgewiesenen Parasitenlarven war eine signifikante Korrelation zwischen ihrem Auftreten und der Jahreszeit zu verzeichnen. So waren signifikante jahreszeitliche Unterschiede für Teladorsagia (p=13), Haemonchus (p=01), Cooperia (p=00) und Strongyloides (p=04) zu beobachten. Teladorsagia und Cooperia - zweitere mit dem Maximum von 95 % Larvenanteil - waren dabei vermehrt im Herbst zu beobachten, während Haemonchus - mit 97 % maximalem Larvenanteil - und Strongyloides während der Sommermonate stärker vertreten waren. Bei Trichostrongylus und Chabertia waren keine signifikanten jahreszeitlichen Unterschiede nachweisbar.

87 82 5. DISKUSSION Ziel dieser Arbeit war es, das Ausmaß der Endoparasitenbelastung anhand der Eibzw. Oozystenausscheidungsrate in drei biologisch bewirtschafteten Milchziegenbetrieben mit jeweils unterschiedlicher Haltungsform im Sommer sowie im Spätherbst zu erheben. Die jeweiligen Ergebnisse wurden zu Haltungssystem, BCS, Tieralter und Jahreszeit in Beziehung gesetzt, um etwaig vorhandene Korrelationen aufzuzeigen und anhand dieser Resultate Erkenntnisse zur möglichen Optimierung des betriebsüblichen Parasitenmanagements zu gewinnen. Bei der klinischen Untersuchung waren in allen Betrieben in gleichem Maße vereinzelt Tiere mit pathologischem Kotbefund und/oder respiratorischen Symptomen auffällig. Die parasitologischen Untersuchungen zeigten überwiegend ein ähnliches Parasitenspektrum für alle drei Betriebe, einzig Eier von Moniezia und Nematodirus konnten nicht überall nachgewiesen werden. Große Unterschiede lagen jedoch hinsichtlich der Befallsintensität vor. Hier zeigte Betrieb 3 (ganzjährige Weidehaltung) bezüglich weideassoziierten bzw. haltungsunabhängigen Parasiten deutlich höhere Ausscheidungsraten als Betriebe 1 (Auslauf und Heufütterung) und 2 Auslauf und Grünfütterung), die sich weniger deutlich voneinander unterschieden, wobei jedoch tendenziell Betrieb 1 geringere Befallsintensitäten aufwies. Es lag demnach eine statistisch signifikante Korrelation der Befallsintensität aller Parasiten - mit Ausnahme von Moniezia - mit der Haltungsform vor. Auffallend war jedoch, dass sich eine deutlich höhere Befallsintensität, wie sie generell in Betrieb 3 und bei Einzeltieren in Betrieb 1 und 2 vorzufinden war, nicht in eindeutig geringerem BCS widerspiegelte. So war der Anteil der Tiere mit BCS im Idealbereich in Betrieb 3 sogar höher als in Betrieb 1 und 2. Demzufolge konnte keine signifikante Korrelation zwischen BCS und der Ausscheidungsrate nachgewiesen werden. Signifikante Zusammenhänge zeigten sich hingegen zwischen dem Tieralter und der Ausscheidungsrate einiger Parasiten. Dies traf besonders auf die Ausscheidungsraten von Eimerien zu, die bei Jungtieren maßgeblich höher waren. Saisonale Variationen der Ausscheidungsraten konnten innerhalb der einzelnen Betriebe durchaus beobachtet werden, wobei die weideassoziierten Parasiten im Herbst tendenziell seltener nachweisbar waren, während die stallassoziierten Parasiten zum Teil höhere Ausscheidungsraten zeigten. Bei der betriebsübergreifenden Betrachtung konnte allerdings kein allgemeingültiger Zusammenhang zwischen Ausscheidungsraten und Jahreszeit gefunden werden.

88 Methodenkritik Um die Ergebnisse dieser Arbeit objektivieren zu können, wäre es notwendig, die empirische Basis zu verbreitem, d.h. noch mehr Betriebe in die Untersuchungen aufzunehmen, da sich betriebsabhängige und individuelle tierbedingte Unterschiede bei geringer Betriebsanzahl stark auf die Befunde auswirken. Außerdem birgt die zum Teil kleine Stichprobenanzahl die Gefahr, verzerrte Ergebnisse zu liefern, was insbesondere bei der statistischen Auswertung zu berücksichtigen ist. Die hier gewonnenen Ergebnisse erheben demzufolge keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Der Vergleich der Untersuchungsergebnisse aus Flotation und Eizählung hinsichtlich der Parasiten-Prävalenz und Befallsintensität zeigte durchaus vergleichbare Resultate, insbesondere für MDS und Eimerien. Allfällige Unterschiede können nicht zuletzt auf eine sehr kleine und dementsprechend nicht repräsentative Stichprobenanzahl bei den Einzahlungen zurückgeführt werden. Eizählungen jeden Einzeltieres wären sehr aufschlussreich, insbesondere bei starker Befallsintensität wie z.b. in Betrieb 3, um die Ergebnisse differenzierter wiedergeben zu können, da die hier erfolgte Graduierung in ggr. bis hgr. Unterschiede nur begrenzt wiedergeben kann. Dies könnte auch die Ursache für zum Teil statistisch nicht nachweisbare Korrelationen und signifikante Unterschiede sein. In den meisten Fällen war es nicht möglich, ausreichend Kotmaterial von den Einzeltieren zu gewinnen, um zusätzlich zum Anreicherungsverfahren für jedes Tier Eizählungen durchführen zu können, so dass die Eizählungen an Sammelkotproben aus den Haltungsgruppen unternommen wurden. Zusätzlich wäre die Durchführung von Sektionen aufschlussreich, um einen umfassenden Einblick in das Ausmaß der Parasitenbürde und das vorhandene Endoparasitenspektrum der Tiere und dessen exaktes Ausmaß gewinnen zu können. Außerdem erlauben Sektionen die weitere Differenzierung der Parasiten anhand ihrer adulten Stadien und ermöglichen zusätzlich die Besichtigung aller Organe, was etwa im Hinblick auf einen Leberegel- oder Lungenwurmbefall in den hier untersuchten Betrieben von großem Interesse wäre. So konnten nur diejenigen Parasiten nachgewiesen werden, für deren Detektion die Methodik der Koproskopie geeignet ist, wodurch ein Befall mit Parasiten, die nicht über ihre Ei- bzw. Oozystenausscheidung diagnostizierbar sind, nicht ausgeschlossen werden kann. Das könnte eine mögliche Ursache dafür sein, dass bei keinem der Betriebe Trematoden, nur vereinzelt Cestoden und als Parasiten der Atemwege ausschließlich M. capillaris (und auch diese nur in Betrieb

89 84 3) nachgewiesen werden konnten. Interessant bezüglich des Parasitenspektrums wäre zusätzlich die genaue Differenzierung der vorliegenden Eimerien-Oozysten anhand sporulierter Stadien. In weiterer Folge wäre die Untersuchung der Milchleistungsdaten der Einzeltiere im Hinblick auf etwaige Korrelationen zu Endoparasitosen äußerst aufschlussreich, da das Laktationsstadium nachweislich einen bedeutsamen Faktor hinsichtlich der Empfänglichkeit gegenüber Parasiteninfektionen und der Eiausscheidungsrate darstellt (siehe Kapitel 5.6). Sehr interessant wäre zudem der Vergleich von biologischen mit konventionellen Betrieben mit unterschiedlichen Haltungsformen. 5.2 Haltungs- und Fütterungspraxis der Betriebe Betrieb 1 In Betrieb 1 beruht das Endoparasitenmanagement in erster Linie auf der Haltungsform, d.h. dem - nach wiederholter Endoparasitenproblematik - bewussten Umstieg von Weide- auf Auslaufhaltung. Die ganzjährige Heufütterung stellt eine zusätzliche Reduktion des Infektionsrisikos mit Parasiten dar. Aus rein parasitologischer Sicht ist diese Haltungsform demnach als effiziente Methode zur Parasitenkontrolle zu sehen, zeigte doch der Großteil der Ziegen geringe Eiausscheidungsraten. Sie muss jedoch mit den im Jahr 2010 in Kraft tretenden Bestimmungen zur Regelung des Auslaufs bzw. Weidegangs in biologischer Viehwirtschaft in Einklang gebracht werden und im Hinblick darauf kritisch hinterfragt werden. Die leistungsorientierte Fütterung und die Anpassung der Ration an die Körperkondition sind im Hinblick auf die Parasitenprophylaxe als durchaus förderlich zu beurteilen. Von großer Bedeutung sind dabei die exakten Futtermittelanalysen des Nährstoffgehaltes, die der Diplomarbeit von Robert Wolf (in Veröffentlichung) entnommen werden können. Interessant wäre weiters die Fragestellung, ob die angewandte Technik der Mistaufbereitung ausreichend ist, um den Großteil der im Stallmist enthaltenen infektiöse Parasitenstadien unschädlich zu machen und um somit eine Kontamination der Futterwiesen zu vermeiden. Zusätzlich stellt die Heuaufbereitung in Form der Trocknung in jedem Fall eine potentielle Reduktion der Infektionsgefahr über das Futter dar.

90 85 Betrieb 2 Auch hier basiert ein Teil des Parasitenmanagements auf der Auslaufhaltung, wobei die Ausläufe hier zum Teil bewachsen sind. Im Sommer wird Grünfutter zugefüttert, was ein höheres Risiko für eine mögliche Parasiteninfektion mit sich bringt. Die im Vergleich zu Betrieb 1 höhere Parasitenbelastung könnte nicht zuletzt Folge dieses Umstands sein. Die erfolgte Umgruppierung der Tiere nach Laktationsstadium ist hinsichtlich einer somit eher gewährleisteten Deckung des Nährstoffbedarfs durch leistungsorientierte Fütterung als positiv zu bewerten. Durchaus aufschlussreich wäre die Untersuchung auf sich daraus langfristig ergebende Veränderungen hinsichtlich der Eiausscheidungsraten. Erfolg versprechend zur Coccidien-KontroUe ist außerdem die Umstallung der Kitze in eine neue Halle, die jedoch erst vor kurzer Zeit erfolgte, weshalb noch keine Erfahrungsberichte des Landwirtes im Hinblick auf eine etwaige Verbesserung der Situation vorliegen. Gleichzeitig sollte versucht werden, die Oozystenausscheidungsrate der Muttertiere und damit den Infektionsdruck für die Kitze zu senken, um damit die Kontamination der neuen Stallungen durch die umgestallten Kitze so gering wie möglich zu halten. Begleitende regelmäßige Reinigungsmaßnahmen wären zusätzlich vorteilhaft. Betrieb 3 In der Weidehaltung ist das Risiko einer Konfrontation mit Endoparasiten naturgemäß gegeben. Auch die im Zuge dieser Arbeit untersuchten Tiere von Betrieb 3 zeigten Endoparasiteninfektionen unterschiedlichen Ausmaßes. Umso bedeutsamer ist es, in ein nachhaltiges Endoparasitenmanagement bei Weidehaltung den Aspekt Weidemanagement einzubinden. Demzufolge ist das im Betrieb 3 praktizierte Modell des Weidewechsels als durchaus wichtig und positiv zu betrachten. Über die Effizienz entscheidet jedoch das Beweidungsintervall der Portionsweiden, das in jedem Fall an örtliche Gegebenheiten angepasst werden muss und vom Landwirt nicht exakt angegeben werden konnte. Zu bedenken ist hierbei die bereits erwähnte Problematik der Wechselbeweidung in gemäßigtem Klima aufgrund der erforderlichen langen Ruhepausen zwischen der Beweidung. Der Grad der Inaktivierung von Parasitenstadien durch die Lagerung des Stallmistes müsste eingehend untersucht werden. In Anbetracht einer optimierten Deckung des Nährstoffbedarfes der Ziegen könnte die, wie in Betrieb 1 und 2 praktizierte, Gruppierung nach Laktationsstadium in Betracht gezo-

91 86 gen werden, nachdem eine individuelle Anpassung der Ration an die Produktionsleistung derzeit nur schwer, eventuell mit Transponderfütterung, durchführbar ist und im Moment alle Ziegen die selbe Ration erhalten. Eine diesbezügliche Optimierung könnte sich durchaus positiv auf die Widerstandsfähigkeit der Ziegen gegenüber Endoparasitosen auswirken. 5.3 Betriebliche Endoparasitenkontrolle und mögliche Optimierung Betrieb 1 Bis auf einzelne Ausnahmen, vor allem bei Coccidien, ist der Endoparasitenbefall als geringgradig einzustufen, wobei jedoch synthetische Anthelminthika eine Nebenrolle spielen und nur restriktiv eingesetzt werden. Grundsätzlich entspricht die Minimierung der Anthelminthika-Behandlungen den Rahmenbedingungen der biologischen Viehwirtschaft und ist durchaus zu befürworten, solange keine massiven, aus Gründen des Tierschutzes bedenklichen Parasitosen vorliegen. Der im Betrieb übliche Behandlungsmodus kann jedoch trotz der geringen Behandlungshäufigkeit mit Gefahren vor allem bezüglich einer Anthelminthika- Resistenzbildung assoziiert sein. Im Hinblick auf eine potentielle Resistenzentwicklung sollte zum einen der eingesetzte Wirkstoff des Anthelminthikums regelmäßig gewechselt werden, zum anderen erfolgt die Dosierung nach geschätztem Körpergewicht, wodurch das Risiko einer Unterdosierung besteht. Nachdem es sich um Einzeltierentwurmungen handelt, wäre das genaue Abwiegen und Dosieren nach tatsächlichem Körpergewicht mit überschaubarem Aufwand verbunden und aus Gründen der Anwendungssicherheit zu empfehlen. Zusätzlich wird anstelle der - in der Literatur empfohlenen - doppelten die 1,5-fache Dosis für Schafe angewandt, so dass die Gefahr der Unterdosierung wächst. Außerdem erfolgt der Anthelminthika-Einsatz bei Zuchtböcken ohne exakte Diagnostik des tatsächlichen Parasitenbefalls mittels Breitspektrum-Anthelminthika, was ebenso zur Resistenzentwicklung beitragen kann. Eine weitere Parasitengefahr birgt der Zukauf dieser Zuchtböcke, zumal die Tiere nicht in Quarantäne gehalten werden und weder der Parasiten- noch der Anthelminthika-Resistenzstatus der neuen Tiere bekannt sind. So kann es leicht zur Einschleppung resistenter Parasitenstämme in die bereits bestehende Herde kommen. Insofern wäre eine separate Haltung der neuen Tiere mit begleitender parasitologi-

92 87 scher Untersuchung und - wenn nötig - gezielter antiparasitärer Therapie mittels Antiparasitika mit engem Wirkspektrum die optimale Lösung. Der gänzliche Verzicht auf synthetische Antiparasitika in Bezug auf die Coccidien- Bekämpfung schlägt sich insbesondere im Sommer in zum Teil erhöhten Oozystenausscheidungsmengen (opg von 6400) bei den Kitzen nieder. Diesbezüglich sollten eventuell zusätzliche unterstützende Maßnahmen wie z.b.: Desinfektion, häufigere Entmistung oder auch der gezielte Einsatz synthetischer Kokzidiostatika bei klinisch apparenten Infektionen in Betracht gezogen werden, da die Kokzidiose aufgrund geringerer Gewichtszunahmen zu massiven Produktionsverlusten und auch zu Todesfällen führen kann und abgesehen vom ökonomischen auch einen Tierschutzaspekt darstellt. Betrieb 2 Die Eiausscheidungsraten liegen - allgemein betrachtet - über denen von Betrieb 1, sie sind jedoch - obwohl hier regelmäßig aufgrund der sonst anfallenden Wartezeiten in der Trockenstehperiode entwurmt wird - als mittelgradig einzustufen. Als Alternative zur regelmäßigen prophylaktischen Entwurmung aller Tiere könnte als Optimierungsmaßnahme über eine eventuelle Umstellung der - nicht ganz korrekt biologischen" - prophylaktischen Entwurmungspraxis auf das bereits eingehend behandelte selektive Behandlungsregime nachgedacht werden, da innerhalb einer Herde nicht alle Tiere im gleichen Ausmaß infiziert sind. Zusätzlich sind die Entwurmungen nach derzeitigem Schema zeitlich über mehrere Monate gestreut, da sie immer nur in der Trockenstehperiode erfolgen und könnten dadurch an Effizienz einbüßen. Der ineffiziente Einsatz von Anthelminthika ist hingegen sehr teuer, da er meistens wiederholt werden muss oder erhoffte Erfolge ausbleiben und es trotzdem zu Produktionsverlusten kommt. Eine selektive Behandlung auffälliger Tiere und das zusätzliche Fasten vor der geplanten Durchführung könnten somit gleichzeitig die Effizienz der Entwurmungsmaßnahmen erhöhen und Kosten sparen, obwohl bei Entwurmungen während der Laktation Wartezeiten berücksichtigt werden müssen. Dabei wäre hier die Behandlung von Einzeltieren eher geeignet als die Entwurmung ganzer Risikogruppen, da die Tiere inzwischen nach Laktationsstadium (was sich mitunter mit den Risikogruppen deckt) gruppiert werden. Die Entwurmung einer ganzen Haltungsgruppe könnte demnach die Resistenzentwicklung fördern, nachdem alle Parasiten dieser Gruppe dem Selektionsdruck des Anthelminthikums ausgesetzt sind.

93 88 Positiv anzumerken ist hingegen der Wirkstoffwechsel (von Fenbendazol auf Moxidectin), der weiterhin regelmäßig durchgeführt werden sollte. Der Einsatz von Breitbandanthelminthika ist allerdings auch hier kritisch zu hinterfragen und sollte im Idealfall durch eine - an die diagnostizierte Parasitose angepasste - Therapie mit spezifisch wirksamen Stoffgruppen ersetzt werden, zumal besonders die Gruppe der Benzimidazole, wozu Fenbendazol (Panacur ) zählt, als höchst gefährdet bezüglich Resistenzentwicklung gilt. Wie auch bereits für Betrieb 1 empfohlen, sollte die eingesetzte Dosierung das 2-fache der empfohlenen Schafdosis betragen und außerdem nach genauem Körpergewicht oder nach dem schwersten Tier der Herde erfolgen, um eine Unterdosierung zu vermeiden. Nachdem in diesem Betrieb ebenfalls Zuchtböcke zugekauft werden, wären auch hier die bereits für Betrieb 1 angeführten Quarantänemaßnahmen vor Integration des zugekauften Tieres in die bestehende Herde aus denselben Gründen ratsam. Zu hoffen ist, dass mit Umstallung der Kitze in eine neu errichtete Halle die Notwendigkeit der prophylaktischen Kokzidiostatika-Behandlung abnimmt. Vorsorgliche Maßnahmen wie z.b. die häufige Entmistung mit regelmäßiger Desinfektion bzw. die rechtzeitige Diagnostik und (homöopathische) Behandlung bei wechselhafter Kotkonsistenz könnten ein Wiederaufflammen der allgemeinen Problematik e- ventuell verhindern. Betrieb 3 Erwartungsgemäß waren in Betrieb 3 die Eiausscheidungsraten der primär weideassoziierten Parasiten am höchsten und erreichten zum Teil massive Ausmaße, so dass parasitär-bedingte Produktionsverluste nicht ausgeschlossen werden können, obwohl die Tiere zum Großteil einen guten Allgemeinzustand zeigten. Die genaue Beobachtung der Milchleistung wäre angesichts des zum Teil hohen Befalls hier sehr aufschlussreich. Bisher wird nur bei vorliegendem Parasitosenverdacht und jeweils nur das entsprechende Tier entwurmt. Die Effizienz der Entwurmungen könnte hier durch den Wechsel zu einem strategischen, selektiven Behandlungsmodus erhöht werden. Allerdings bietet sich in diesem Betrieb die Behandlung unter Berücksichtigung von Risikogruppen z.b. der Hochlaktierenden an, da alle melkenden Tiere gemeinsam gehalten werden und so trotz Behandlung einer gesamten Risikogruppe ein ausreichend großes Refugium der unbehandelten Tiere zurückbleibt. Ein regelmäßiger

94 89 Wirkstoffwechsel ist auch hier äußerst ratsam. Positiv hervorzuheben ist die vom Landwirt praktizierte Verabreichung von Anthelminthika in der doppelten empfohlenen Schafdosierung. Eine mögliche Effizienzsteigerung durch eine dem Körpergewicht angepasste Dosierung sowie durch Fasten der Tiere vor geplanter Behandlung wurden bereits erwähnt und werden auch hier empfohlen. Zusätzlich bieten eventuell einige der in Kapitel 2.6 besprochenen Behandlungsmöglichkeiten in naher Zukunft eine Alternative bzw. Ergänzung zum Einsatz synthetischer Anthelminthika. Dringender Handlungsbedarf besteht bezüglich der hohen Sterblichkeitsrate von 40 % der Kitze innerhalb der ersten Lebenstage, da damit nicht zuletzt hohe Produktionsverluste verbunden sind. Eine umfassende Aufklärung der Ursache wäre unbedingt notwendig. Nicht auszuschließen ist ein Zusammenhang mit Toxoplasmen, die durch junge Katzen übertragen werden und durch Schädigung der Föten für lebensschwache Kitze verantwortlich sein können. Da am Hof einige Katzen zur Mausbekämpfung gehalten werden, wäre eine Toxoplasmen-Prävalenz nicht überraschend. Nachdem ausschließlich junge Katzen als Toxoplasmen-Ausscheider fungieren und damit die Kontaminationsquelle darstellen, wäre ein denkbarer Lösungsansatz, die vorhandenen Katzen kastrieren zu lassen, um die Anzahl der Jungtiere zu reduzieren. Gegen Toxoplasmen als Ursache für die hohe Kitzsterblichkeit spricht jedoch die als vereinzelt angegebene Abortrate, die vom Besitzer auf zum Teil beobachtete Stoßunfälle zurückgeführt wird. Die zum Teil massive Coccidien-Prävalenz ist als Ursache für die hohe Sterberate der Kitze zwar nicht wahrscheinlich, da die Kitze vor allem innerhalb der ersten vier Lebenstagen sterben und dies für Coccidien-bedingte Ausfälle zu früh erscheint. Trotzdem sollten Maßnahmen zur Eindämmung des Coccidien-Befalls in Betracht gezogen werden, um damit einhergehende etwaige Produktionsverluste zu minimieren. 5.4 BCS und dessen Korrelation mit der Endoparasitenbelastung Die Erhebung des BCS dient zur Ermittlung der Körperkondition bzw. der Energiereserven eines Tieres. Diese Technik wurde zuerst für Schafe entwickelt und später für die Anwendung bei Ziegen adaptiert (Lenden- und Brustbeinscore für Milchziegen nach MORAND-FEHR et al., 1989), da die Ziege im Unterschied zum Schaf das Körperfett in lokalen Fettdepots - dazu gehören die Brustbein- sowie die Lendenwirbelregion - speichert. Berücksichtigt werden muss unbedingt, dass ein Teil des Kör-

95 90 perfetts bei der Ziege intraabdominal und somit nicht palpierbar liegt (VATTA et al., 2002), so dass die Palpation das Tier eventuell magerer erscheinen lässt, als es tatsächlich ist. In den im Zuge dieser Arbeit untersuchten Betrieben war zu bemerken, dass die Tiere von Betrieb 3, die eine statistisch signifikant höhere Befallsintensität an verschiedenen Endoparasiten aufweisen, bezüglich ihres BCS im subjektiven Eindruck wie auch in errechneten Anteilen - mit Ausnahme zweier Tiere beim ersten Betriebsbesuch, die in sehr schlechtem Ernährungszustand waren - ein ausgesprochen homogenes Bild darboten. Allerdings lag der Anteil der Tiere mit BCS<2,5 im Vergleich mit den beiden anderen Betrieben höher, während Tiere mit BCS>3,5 nur vereinzelt und bei Betrieb 2 und 3 häufiger anzutreffen waren. Hingegen wies Betrieb 1 mit der weitgehend geringsten Parasitenbelastung den kleinsten Prozentsatz an Tieren mit idealem BCS von 2,5 bis 3,5 auf. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen somit keine eindeutige Korrelation zwischen BCS und Parasitenbelastung und decken sich insofern mit Ergebnissen vorangegangener Untersuchungen (VATTA et al., 2002). Auch nach CABARET et al. (2002) hat sich die Ermittlung des BCS am Einzeltier als nicht nützlich zur Parasitenkontrolle im Rahmen eines Managementprogramms erwiesen. In Studien von KOOPMANN et al. (2006) konnte zusätzlich keine maßgebliche Korrelation zwischen erhobenen FAMACHA -Werten (siehe Kapitel 5.9) und Entwicklung der Körperkondition gefunden werden (VAN WYK U. BATH, 2002; VAN WYK et al., 2006). Grund dafür, dass der BCS nicht verlässlich mit der Endoparasitenbelastung korreliert, könnte die multiple Faktorenabhängigkeit des BCS sein, so dass er selten eindeutig auf einen alleinigen Aspekt wie z.b. Endoparasiten zurückgeführt werden kann. So kann der BCS als Spiegel der Emährungssituation z.b. deutlich geringere Werte in Zeiten geringerer Nährstoffversorgung bzw. reduzierter Nahrungsaufnahme und/oder im Zuge erhöhten Nährstoffbedarfs wie z.b. während des Wachstums, in der Trächtigkeit, während der Laktation, aber auch bei Endoparasiteninfektionen zeigen (VATTA et al., 2002). Dazu kommen jedoch noch weitere umweltbedingte Faktoren wie z.b. klimatische Bedingungen, Haltungsform (Bewegungsmöglichkeiten), Futterangebot, Rationsgestaltung und Nährstoffgehalt, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Ernährungszustand eines Tieres ausüben. Zusätzlich spielen tierspezifische Aspekte wie Gesundheits- und Immunstatus (z.b. Krankheiten wie Para- oder Pseudotuberkulose), Laktations- bzw. Reproduktionsstadium (Hochlaktation, Trächtigkeit...), Alter,

96 91 Fressverhalten (Rangordnung), Vermögen der Futteraufnahme (z.b. Zahnprobleme, Kaustörungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates etc.), Stoffwechsellage, Stress etc. eine große Rolle. Bei der Beurteilung des BCS ist jedoch unbedingt der Laktationsstand zu berücksichtigen, d.h. ein BCS von 4 in der Trockenstehperiode muss anders beurteilt werden als derselbe Wert während der Hochlaktation; niedrige BCS-Werte während der Hochlaktation sind eher zu erwarten als z.b. in der Trockenstehperiode. Zu erkennen ist, dass in Betrieb 1 und 2 der Anteil an Tieren mit BCS > 3,5 deutlich höher ist bzw. Tiere mit BCS < 2,5 in Betrieb 3 häufiger zu beobachten sind. Diese Ergebnisse bestätigen den Eindruck, dass sich ein starker Parasitenbefall nicht immer offensichtlich in verminderter Körperkondition und schlechterem Allgemeinzustand manifestieren muss und kann als Bestätigung für die Erkenntnisse von VAN WYK et al. (2006) hinzugezogen werden, wonach keine zwingende Beziehung zwischen dem Ausmaß der Eiausscheidungsrate und einer klinischen Helminthose vorliegt. Daraus ist zu schließen, dass hohe Eiausscheidungen keinen Rückschluss auf das Vermögen des Wirtstieres zulassen, die Helminthose kontrollieren zu können, so dass durchaus beobachtet werden kann, dass die Eiausscheidungsraten klinisch apparenter Tiere niedriger sein können, als jene klinisch inapparenter Tiere mit guter immunologischer Widerstandskraft bzw. Resilience", d.h. der Fähigkeit, die Parasitenbelastung bzw. deren negative Nebeneffekte kontrollieren bzw. minimieren und trotzdem die Produktionsleistung aufrechterhalten zu können (HOSTE et al., 2002a; VAN WYK et al., 2006). Des Weiteren konnten im Vergleich mit den beiden anderen Betrieben in Betrieb 3 keinerlei vermehrte klinische Auffälligkeiten verzeichnet werden, die auf ein massives Endoparasitenproblem schließen ließen, was ebenfalls als Anzeichen einer guten Resilience" gesehen werden kann (VAN WYK et al., 2006). Die in Betrieb 3 beobachteten beiden abgemagerten Tiere waren anamnestisch bereits seit einigen Tagen auffällig (plötzliche Abmagerung, reduzierte Futteraufnahme, fehlende Milchproduktion, struppiges Haarkleid, vermindertes Allgemeinverhalten), wobei sich deren Zustand nach Angaben des Landwirtes rapide verschlechterte. In der Kotuntersuchung zeigte jedoch nur eines der beiden Tiere einen außerordentlich starken Befall mit MDS. Fraglich ist, ob der überdurchschnittlich starke Befall die Folge einer Allgemeinerkrankung und damit assoziierter Immunschwäche, oder die primäre Ursache des plötzlichen Verfalls war. Nach der Anamnese der Landwirte zu urteilen, ist hingegen die Strongylidose als alleinige Ursache für den rapiden Verfall eher un-

97 92 wahrscheinlich, zumal das zweite Tier parasitologisch dem Betriebsbild entsprach, jedoch nicht besonders auffällig war. Beide Tiere wurden nach dem Besuch geschlachtet, jedoch im Zuge dieser Arbeit nicht pathologisch untersucht. In Anlehnung an die Resultate unserer Untersuchung ist ein über- oder unterdurchschnittlicher BCS also nicht auf eine einzelne Ursache zurückführbar, sondern muss in größerem Zusammenhang gesehen werden. Der BCS ist demnach - isoliert betrachtet - als Indikator zur Früherkennung von Endoparasitosen aufgrund seiner multifaktoriellen Abhängigkeit nicht geeignet, kann jedoch ergänzend im Zusammenspiel und unter Einbeziehung bzw. Berücksichtigung anderer Parameter durchaus hilfreiche Zusatzinformationen über den Zustand des Bestandes und des Einzeltieres liefern. So besteht etwa ein direkter Zusammenhang zwischen BCS und Hämatokrit, so dass im Zuge einer Infektion mit H. contortus und T. colubriformis ein Absinken des BCS proportional zum Hämatokrit beobachtet werden konnte (HOSTE U. CHARI- TER, 1993). Als aussagekräftigere Indikatoren für die Effizienz der Wirts-Resilience haben sich hingegen die regelmäßige Gewichtskontrolle und die Detektion plötzlicher Gewichtsschwankungen erwiesen (BISSET et al., 1991, zitiert in VAN WYK et al., 2006). Bei schlechterer Körperkondition wird aber, ungeachtet ihrer Ursache, in jedem Fall die Futtermittelergänzung durch Substitution von Proteinen und Energie empfohlen, um einer Unterversorgung frühzeitig entgegenzuwirken und das Tier vorsorglich gegen negative Auswirkungen einer Endoparasitose zu schützen (COOP u. KYRIAZA- KIS, 1999, zitiert in VATTA et al., 2002) (siehe Kapitel 2.7.2). Detaillierte Untersuchungen bezüglich der Objektivierbarkeit der palpatorischen BCS-Ermittlung bzw. der Reproduzierbarkeit der Palpationsbefunde sowie des Vergleichs der Aussagekraft der Messung des Brustumfanges mit der ultraschallgestützten Messung der Rückenfettdicke sind der Diplomarbeit von Robert WOLF (in Veröffentlichung) zu entnehmen. 5.5 Einfluss des Haltungssystems Da jeder der drei untersuchten Betriebe für ein unterschiedliches Haltungsmanagement steht, soll im Folgen unter diesem Gesichtspunkt auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten eingegangen werden. Zu bedenken ist jedoch, dass die hier gewonnenen Erkenntnisse aufgrund der geringen Anzahl an Betrieben nicht als allgemeingültig gesehen werden dürfen.

98 Endoparasitenspektrum In den untersuchten Betrieben konnte ein ähnliches Endoparasitenspektrum gefunden werden. Unterschiede zeigten sich nur bezüglich Moniezia und Nematodirus, die nicht in allen Betrieben und generell nur vereinzelt auftraten. Das in dieser Arbeit erhobene Parasitenspektrum deckt sich auch weitgehend mit Ergebnissen bereits vorangegangener Studien (REHBEIN et al., 1998; SILVESTRE et al., 2000, PAPADOPOU- LOS et al., 2003). So konnten auch hier bei 89 % der adulten Tiere Eier von Magen- Darm-Strongyliden (im Sommer vorwiegend Haemonchus und Strongyhides, im Herbst Teladorsagia, Cooperia, Chabertia und Trichostrongylus) in unterschiedlicher Menge im Kot gefunden werden, während von den Jungtieren (bis ein Jahr alt) 69 % positiv waren. Das gefundene Larvenspektrum deckt sich weitgehend mit Untersuchungen von SILVESTRE et al. (2000) und von EYSKER et al. (2005), die in ihrer Studie in erster Linie Larven von Haemonchus (> 90%), Teladorsagia, Trichostrongylus, Cooperia und Chabertia nachweisen konnten. Coccidienoozysten konnten bei 95 % der Adulten und 100 % der Jungtiere nachgewiesen werden, was mit Untersuchungsergebnissen von BORGSTEEDE U. DERCKSEN (1996), KOUDELA U. BOKOVä (1998) und BALICKA-RAMISZ (1999) weitgehend übereinstimmt. Kritisch zu hinterfragen ist allerdings, in welchem Ausmaß die Anzahl der ausgeschiedenen Eier/Oozysten proportional zur Anzahl der vorhandenen, fortpflanzungsfähigen adulten Endoparasiten anzusehen ist (KOOPMANN et al., 2006). Die Umstellung von konventioneller auf biologische Viehwirtschaft geht generell mit einem im Vergleich zu konventionellen Betrieben breiteren Endoparasitenspektrum in Bio-Betrieben einher, wobei die Umstellung in der Milchwirtschaft sich weniger massiv auswirkt, da sich die Haltungsbedingungen im Vergleich zu konventionellen Betrieben hier meist nur minimal verändern (THAMSBORG et al., 1999, zitiert in CA- BARET et al., 2002). In diesem Zusammenhang als bedeutsam erweist sich die Studie von SILVESTRE et al. (2000), demzufolge eine höhere Speziesdiversität der Endoparasiten, wie sie häufig in Weidebetrieben, nicht jedoch beim hier untersuchten Weidebetrieb, zu beobachten ist, negativ mit der jeweiligen Infektionsintensität korreliert. Mit anderen Worten resultiert ein breiteres Parasitenspektrum in einer balancierten und geringeren Befallsintensität der einzelnen Spezies, wobei die dahinter stehenden Mechanismen noch unbekannt sind (SILVESTRE et al., 2000; CABARET et al., 2002). Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass das Wirtstier eine Infektion mit einem breiteren Pa-

99 94 rasitenspektrum besser kontrollieren kann als eine hohe Infektionsintensität mit nur wenigen Spezies. Eine andere Möglichkeit könnte die Konkurrenz innerhalb der Parasiten im Hinblick auf Nahrungsressourcen sein. Nach SILVESTRE et al. (2000) sinkt die Infektionsintensität mit der Speziesdiversität, mit kleinerer Besatzdichte bzw. mehr zur Verfügung stehender Weidefläche pro Tier, sie steigt jedoch mit zunehmendem Alter der Herde. Die Speziesdiversität wird dabei wesentlich von der Herkunft der gruppierten Tiere zum Zeitpunkt der Herdengründung beeinflusst, da im weiteren Verlauf weitgehend versucht wird, bei Zukaufen ausschließlich uninfizierte Tiere in bereits bestehende Herden einzubringen (CABARET u. GASNffiR, 1994, zitiert in Silvestre et al., 2000). Ein Zusammenhang zwischen Weidefläche und Speziesdiversität konnte bisher nicht nachgewiesen werden (SILVESTRE et al., 2000) Befallsintensität Allgemeines zur Beurteilung der Befallsintensität anhand von Eizählungen Nach LLOYD (1987) ist ein epg von Nemtatodeneiem als Indikator für eine subklinische Infektion anzusehen, während bei einem epg von mehr als 2000 klinisch apparente Infektionen erwartet werden. Bei Jungtieren wies PEARSON (1988) bereits ab einem epg von 1000 Symptome einer parasitär-bedingten Gastroenteritis nach. Zu beachten ist jedoch, dass diese Zusammenhänge nicht linear und stark von der Spezieszusammensetzung der Parasitenpopulation abhängig sind. Die Eizählung reflektiert nach MCKENNA (1985) mit hoher Aussagekraft die tatsächliche Menge an den im Verdauungstrakt des Wirtstieres lebenden Parasiten (REHBEIN et al., 1998; HOSTE et al., 2001). Befallsintensität in den Betrieben Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass der Zusammenhang von Haltungsform und Parasiten einer differenzierten Betrachtung bedarf. Zwar unterschieden sich die im Zuge dieser Diplomarbeit untersuchten biologischen Betriebe zum Teil signifikant bezüglich der Eiausscheidungsmengen bzw. auch im prozentuellen Anteil auftretender Larven, jedoch weniger hinsichtlich des Parasitenspektrums, das sich - mit Ausnahme von Moniezia und Nematodirus, die allerdings insgesamt nur sehr vereinzelt auftraten und deshalb hier nicht ausführlich behandelt werden - für alle Betriebe gleich präsentierte.

100 95 Grundsätzlich kann zwischen vor allem weide- und hauptsächlich stallassoziierten bzw. haltungsunabhängigen Endoparasiten unterschieden werden. Diese Differenzierung könnte auch an den im Zuge dieser Arbeit untersuchten Betrieben vorgenommen werden. Vor allem innerhalb der Jungtiere ist zu beobachten, dass die Unterschiede zwischen den Betrieben nicht eindeutig der Haltung zugeschrieben werden können. Vor dem Hintergrund, dass es sich bei den Jungtieren in erster Linie um Coccidien-Infektionen handelt und Coccidien unabhängig vom Haltungssystem regelmäßig auftreten, ist dies jedoch nicht überraschend. Die Werte des opg sind jedoch durchwegs hoch angesiedelt, wobei Betrieb 3 die höchsten Werte zeigt. Über gezielte Therapien und unterstützende Maßnahmen wie z.b. Desinfektion sollte nachgedacht werden, um wirtschaftliche Verluste zu minimieren. Die Coccidieninfektionen, die bei Jungtieren häufig eine Verbreitung von bis zu 100 % und auch bei adulten Tieren % erreichen können (BORGSTEEDE U. DERCKSEN, 1996; BALICKA-RAMISZ, 1999), werden von den Faktoren der Haltung und dem Carrier-Status der Muttertiere als Infektionsquelle für die Jungtiere insofern nachhaltig beeinflusst, als dass - einhergehend mit einer zunehmenden Intensivierung der Ziegenhaltung - Zunahmen der Befallsintensität verzeichnet werden können (BALICKA-RAMISZ, 1999). Deutlich ist auch der Unterschied in der Prävalenz der Kokzidiose nach Umstellung konventioneller Betriebe auf biologische Bewirtschaftung, die im Zuge der Einführung des Tiefstreusystems an Häufigkeit gewonnen hat (CABARET et al., 2002). Dass hingegen keine herausragenden betrieblichen Unterschiede bezüglich MDS bei den Jungtieren zu verzeichnen waren, lässt vermuten, dass sich die Haltungsform erst mit fortschreitendem Alter maßgeblicher auf die Befallsintensität auswirkt. Auch hinsichtlich Strongyloides- und Trichuris-Eiem ist Ähnliches zu beobachten. Zu bedenken ist hier allerdings, dass die Haltungsbedingungen der Jungtiere in allen Betrieben ähnlich (Tiefstreuboxen mit Auslauf) waren. Mit fortschreitendem Alter stellen sich hingegen die für den Weidebetrieb erwarteten höheren Befallsraten bezüglich MDS und Trichuris ein. Aus diesem Grund ist bei der Weidehaltung eine genaue Überwachung und Erhebung der Endoparasitenbelastung besonders bedeutsam, da die Weide - aufgrund der besseren Überlebensmöglichkeiten für die Parasiten - deutlich mehr Infektionsmöglichkeiten mit infektiösen Endoparasitenstadien bietet als Haltungssysteme mit befestigten Ausläufen. Umso wichtiger wird gutes Herden- und Gesundheitsmanagement

101 96 als primäre Strategie im Öko-Landbau, wobei zu beachten ist, dass trotz verschiedenster Managementstrategien zur Endoparasitenbekämpfung bei fast allen Tiere in ökologisch wirtschaftenden Betrieben Endoparasiten nachgewiesen werden können (KoOPMANN, 2005) und demnach eine Endoparasitenfreiheit wohl kaum erreicht werden kann. Ziel in der biologischen Landwirtschaft muss es viel mehr sein, ein balanciertes Verhältnis zwischen Pathogenen und Tieren herzustellen (THAMSBORG et al., 1999). Die Tragweite der Parasiteninfektion steht in direktem Zusammenhang mit der Menge der aufgenommenen infektiösen Stadien, was wiederum eng an die Art der Futteraufnahme gekoppelt ist. Demnach ist das Infektionsrisiko für Ziegen, die die Möglichkeit der selektiven Futteraufnahme von Büschen und Stauden haben, geringer, als für Ziegen, die zum ausschließlichen Grasen gezwungen sind, da parasitäre Entwicklungsstadien eher in Bodennähe anzutreffen sind. Bezüglich des Fressverhaltens spielen jedoch auch Rassenunterschiede eine Rolle: so konnte in Versuchen festgestellt werden, dass Angora-Ziegen fast ausschließlich grasen und kaum an Büschen und Stauden knabbern, während Saanen-Ziegen dies bevorzugen. Damit einher gingen deutlich höhere Eiausscheidungsraten der Angora-Ziegen gegenüber den Saanen-Ziegen (HOSTE et al., 2001). Die Infektionsintensität, die Speziesdiversität sowie die Lebenszyklen der Nematoden werden auch stark von medikamenteilen Antiparasitika-Behandlungen beeinflusst, wobei die Speziesdiversität zusätzlich von Anthelminthika-Resistenzen moduliert werden kann (CABARET, 2000, zitiert in SILVESTRE et al., 2000). Das Ausmaß der Weidekontamination ergibt sich wiederum aus der in den Tieren präsenten Parasitenmenge, nachdem jedes Parasitenstadium den Verdauungstrakt des Wirtes durchlaufen muss, bevor es auf die Weide gelangt. Somit ist sie abhängig von physiologischen und metabolischen Prozessen des Wirtstieres und den Bestrebungen des Betriebs hinsichtlich der Reduktion des Infektionsrisikos (WALLER, 2006a). Während in dieser Studie bezüglich Strongyloides keine signifikanten haltungsbedingten Unterschiede nachgewiesen werden können, ist für Skrjabinema eine deutliche Stallassoziation feststellbar. Bereits BORGSTEEDE U. DERCKSEN (1996) wiesen darauf hin, dass Infektionen mit Eimerien, S. papillosus und S. ovis auch bei reiner Stallhaltung auftreten können. Intensivere Haltungsformen scheinen außerdem prädestinierend für das vermehrte Auftreten von Anthelminthika-Resistenzen zu sein, was nicht zuletzt auf den mit erhöhter Parasitenprävalenz in Intensivhaltung verbun-

102 97 denen steigenden Antiparasitika-Einsatz zurückgeführt werden kann, so dass Resistenzen in extensiver Haltung seltener nachgewiesen werden (HERTZBERG U. BAUER, 2000). Wie später im Kapitel 5.8 eingehender behandelt, bietet der Weidegang zudem die für die Immunitätsbildung nötige Kontaktmöglichkeit mit Parasiten und bildet auf diesem Weg die Basis zur Krankheitsprophylaxe, also dem Grundanliegen der ökologischen Landwirtschaft. Die Pflicht der Landwirte, nach biologischen Produktionsrichtlinien Weidegang zu gewährleisten, stellt zudem einen der wesentlichen Unterschiede zur konventionellen Tierhaltung dar und ist als Qualitätskennzeichen des Öko-Landbaus" (KOOPMANN, 2005) nicht selten eines der Hauptargumente des ökologisch sensibilisierten Konsumenten, biologische statt konventionell erzeugter Produkte zu kaufen. 5.6 Einfluss des Alters In unseren Untersuchungen konnten ebenfalls signifikante Unterschiede bezüglich der Eiausscheidung zwischen Jungtieren und Adulten festgestellt werden, unter den adulten Tieren waren jedoch keine signifikanten altersbedingten Unterschiede nachweisbar. So war das Infektionsausmaß insbesondere bei Coccidien bei Jungtieren deutlich höher als bei den adulten Tieren. Dies stimmt sowohl mit den Erkenntnissen von BORGSTEEDE u. DERCKSEN (1996), REHBEIN et al. (1998), als auch mit KOUDELA u. BOKOVÄ (1998) sowie BALICKA-RAMISZ (1999) überein, die nachweisen konnten, dass das Infektionsausmaß insbesondere bei Coccidien altersabhängig und bei Jungtieren deutlich höher ist, was jedoch nicht zwangsläufig mit klinischen Erscheinungen einhergehen muss, deren Ausmaß vor allem speziesabhängig ist. Besonders innerhalb^der Coccidienarten gibt es große Pathogenitätsunterschiede und nicht jede Altersstufe wird in gleichem Maße von den selben Spezies besiedelt, so konnten etwa in einer tschechischen Studien bei Kitzen primär E. arloingi, bei älteren Tieren E. ninakohlyakimovae am häufigsten nachgewiesen werden (KoUDELA u. BOKOVÄ, 1998). Vermutlich treten bei Jungtieren häufiger hochpathogene Arten auf, die auch bei geringerer Befallsintensität zu Krankheitssymptomen führen. Bei adulten Tieren sind demzufolge zwar häufig vergleichbare Mengen, allerdings eventuell weniger pathogene Spezies vertreten, so dass Infektionen klinisch inapparent bzw. subklinisch verlaufen. Grund für den milderen oder subklinischen Krankheitsverlauf könnte jedoch auch die nach Coccidien-Erstinfektionen beobachtete gute Immunitätsin-

103 98 duktion der pathogenen Arten sein, die ältere Tiere vor erneuten Erkrankungen schützt (BORGSTEEDE u. DERCKSEN, 1996). Nachdem im Zuge dieser Arbeit keine nähere Differenzierung der Coccidien durchgeführt wurde, können keine Aussagen über die eventuell altersbedingte Artenverteilung getroffen werden. Bei den übrigen nachgewiesenen Parasiten konnte - wie auch bei LLOYD u. SoULSBY (1978, zitiert in REHBEIN et al., 1998) und RICHARD et al. (1990, zitiert in HOSTE et al., 2008) beschrieben - eine Zunahme der Befallsintensität mit zunehmendem Alter beobachtet werden. Besonders deutlich war dieses Phänomen bezüglich Eiausscheidungsanzahl von MDS zu beobachten, wonach diese bei alten Tieren häufig signifikant höher war als bei Jungtieren. Innerhalb der adulten Tiere lagen keine altersbedingten Unterschiede mehr vor. Die Eiausscheidung nimmt hier also zwischen dem ersten Lebensjahr und der Adoleszenz zu und ist im adulten Lebensabschnitt vielleicht weniger altersabhängig als vielmehr von anderen Faktoren wie Laktationsstadium, Immunität, Ernährung etc. bestimmt. Auch bei Strongyloides ist eine Altersabhängigkeit nur im Vergleich zwischen Jungtier und adultem Tier nachweisbar, während in späteren Jahren offensichtlich ebenso der Einfluss oben genannter Faktoren überwiegt. Den auch noch bei alten Tieren häufig anzutreffenden hohen Ausscheidungsraten von Nematodeneiem könnte die bereits häufig nachgewiesene unzureichende Fähigkeit der Ziege zugrunde liegen, auf eine Endoparasiteninfektion immunologisch adäquat im Sinne einer effizienten Immunantwort reagieren zu können (siehe Kapitel 5.8). Bei Schafen liegen sehr klare altersbedingte Unterschiede in der Endoparasitenbelastung vor. Demnach weisen jüngere Tiere üblicherweise höhere Befallsraten auf als ältere. Dieses Phänomen kann bei Ziegen generell zwar auch beobachtet werden, es ist jedoch weniger deutlich ausgeprägt (POMROY et al., 1986, zitiert in HOSTE et al., 2008). Etliche Studien (unter anderem HOSTE et al., 1993, 1999, 2001, 2002b) belegen, dass Erstlaktierende sehr häufig eine höhere Eiausscheidung aufweisen, von der auf das Vorhandensein einer größeren Wurmbürde geschlossen werden kann und die sehr wahrscheinlich auf eine noch nicht oder nicht ausreichend entwickelte Immunität zurückgeführt werden kann. In anderen Studien konnte, wie bereits erwähnt, hingegen Gegenteiliges beobachtet werden, wonach häufig auch alte Tiere eine hohe Eiausscheidungsrate aufweisen. Insgesamt kann der Faktor Alter jedoch trotz widersprüchlicher Ergebnisse als Parameter für eine selektive Antiparasitika-Behandlung hinzugezogen werden. Dem-

104 99 nach handelt es sich vor allem bei Jungtieren, Erstlaktierenden und Hochlaktierenden um Risikogruppen, die im selektiven Behandlungsregime unbedingt berücksichtigt werden müssen. Individuelle Schwankungen in der Eiausscheidung, wie sie von HOSTE et al. (2002b) nachgewiesen wurden, müssen dabei jedoch ebenfalls bedacht werden, indem man etwa versucht, die Hauptausscheider zu eruieren, die eine Hauptkontaminations- und -Infektionsquelle für die gesamte Umgebung und die restliche Herde darstellen. So zeichnen sich hier bereits die beiden grundlegenden Möglichkeiten der selektiven Behandlung ab, nämlich zum einen die Einteilung der Tiere in Untergruppen nach Alter und Laktationsstadium und zum anderen die individuelle Risikobeurteilung und Identifikation einzelner Hauptausscheider. 5.7 Einfluss von Jahreszeit und Klima Bei den im Rahmen dieser Studie untersuchten Betrieben waren deutliche jahreszeitliche Unterschiede in Bezug auf die Eiausscheidungsmenge und die Larvenprävalenz bemerkbar. Die Eiausscheidungsrate zeigte bezüglich der meisten Parasiten höhere Tendenzen beim Betriebsbesuch im Sommer bzw. lag sogar signifikant höher als im Herbst. Bei aus den Kotkulturen determinierten Larven war eine deutliche Präferenz von Haemonchus und auch Strongyloides in den warmen Monaten erkennbar, während die übrigen Arten im Jahresverlauf zu kumulieren schienen und im Herbst vermehrt nachweisbar waren. Wie auch schon in den im Zuge dieser Arbeit untersuchten Betrieben, konnten saisonale Schwankungen der Ei- bzw. Oozystenausscheidung bei Ziegen auch schon in vorangegangenen Studien nachgewiesen werden (BALICKA-RAMISZ, 1999; PAPADO- POULOS et al., 2003), wobei der jahreszeitliche Einfluss sich primär nicht signifikant auf die vorhandene Anzahl adulter Würmer sondern nur auf die Eiausscheidungsrate auswirkte. Nachdem im Rahmen dieser Diplomarbeit keine Sektionen durchgeführt werden konnten, kann diesbezüglich keine Aussage getroffen werden. Jegliche Art von Umweltfaktoren beeinflussen nachhaltig die Prävalenz von Parasitenstadien in der Wirtsumgebung und somit auch die tägliche Aufnahme infektiöser Parasitenstadien durch das grasende Wirtstier, die somit starken saisonalen Schwankungen unterliegen kann. Faktoren wie Niederschlagsmenge und Temperatur sind dabei von besonderer Bedeutung, indem sie für saisonalen Peaks Höhepunkte an auf der Weide verfügbaren Parasitenstadien verantwortlich sind. Diese Höhepunkte sind jedoch nicht nur klimatischen (z.b. Larven sind bei warmem, feuchten Bedingungen

105 100 aktiver da sie unter diesen Verhältnissen die Fähigkeit zur aktiven Beweglichkeit haben (somit ist das Übertragungsrisiko höher), überleben jedoch bei kühlen, feuchten Bedingungen länger; SOUTHCOTT et al., 1976, zitiert in BARGER, 1999) sondern auch tierspezifischen (z.b. herabgesetzte immunologische Widerstandsfähigkeit der Geißen um den Zeitpunkt der Geburt, dem periparturient rise", oder während der Laktation; ROBERTS et al., 1991, zitiert in BARGER, 1999) Schwankungen unterworfen und führen meist unmittelbar zum Auftreten klinisch apparenter Endoparasitosen. Ziel eines nachhaltigen und erfolgreichen Parasitenmanagements muss es daher sein, genau jene Höhepunkte zu erkennen, sie frühzeitig zu bekämpfen oder besser sie zu verhindern (BARGER, 1999). Sinnvoll wäre es, diese saisonalen Schwankungen bezüglich antiparasitärer Therapien zu nützen. Aus parasitologischer Sicht durchaus effizient erscheint z.b. eine Antiparasitika-Behandlung in den Monaten, in denen die Parasitenbelastung der Weideflächen klimatisch bedingt gering ist, so dass die Gefahr der Reinfektion nach erfolgter Behandlung minimiert werden kann (BARGER, 1999), andererseits muss dies in Anbetracht der Resistenzproblematik wiederum kritisch hinterfragt werden (Näheres dazu siehe Kapitel 2.5.1) Allgemeine klimatische Faktoren Klimatische Faktoren üben nicht nur in Form von saisonalen Variationen hinsichtlich der auf der Weide verfügbaren Parasitenstadien, sondern auch auf die allgemeine Speziesprävalenz einen bedeutenden Einfluss aus. Demzufolge spielen Haemonchus und Cooperia vor allem in subtropischen bis tropischen Regionen die größte Rolle, während Teladorsagia und Nematodirus vermehrt in gemäßigten Zonen auftritt und Trichostrongylus ubiquitär präsent ist (WALLER, 2006a). Allerdings konnte in unserer Studie eine hohe Prävalenz an Haemonchus und Cooperia nachgewiesen werden, während Nematodirus nur vereinzelt gefunden werden konnte Niederschlagsmenge Die Niederschlagsmenge beeinflusst laut vorangegangenen Studien nachhaltig die Lebensdauer der infektiösen Parasitenstadien. Das feuchte Milieu in der untersuchten Region allgemein und insbesondere in den Sommermonaten bietet somit einen idealen Lebensraum für viele Endoparasiten, was zu beträchtlichem Infektionsdruck auf bewachsenen Ausläufen und Weiden führen kann. Untersuchungen von PAPADOPOULOS et al. (2003) ergaben einen Höhepunkt der Ei-

106 101 ausscheidungsrate im Frühling. Abgesehen vom häufig beobachteten periparturientrise", also einem durch eine Immunschwäche vor und nach der Geburt bedingten temporären Anstieg der Eiausscheidung (GiBBS, 1986, zitiert in ZAJAC, 2006), könnte dies nicht zuletzt auf die infolge vermehrter Regenfälle höhere Infektionsrate zurückzuführen sein, so dass nach Ablauf der Präpatenzzeit ein Anstieg der Eiausscheidung zu verzeichnen ist. (NffiZEN et al., 1996). Ein zweiter kleinerer Peak war in dieser Studie daraufhin im Herbst zu beobachten, wo ebenfalls höhere Niederschlagsmengen verzeichnet wurden und deshalb als Ursache für vermehrte Infektionsraten gesehen werden können Temperatur Auch die Temperaturen stellen nachweislich einen wichtigen Faktor dar, insofern Larven bei warmen und trockenen Bedingungen generell eine weitaus kürzere Überlebensrate zeigen als bei kühlem und feuchtem Klima (BARGER, 1999). Die allgemein kühleren Temperaturen in der untersuchten Region bieten in Verbindung mit hohen Niederschlagsmengen demnach gute Überlebensbedingungen für die Parasiten. Die sehr kalten Wintermonate in der untersuchten Region schaffen jedoch einen zum Teil suboptimalen Endoparasitenlebensraum. Dies spiegeln auch die Ergebnisse dieser Arbeit wieder, wonach eine deutliche Kälte-Sensitivität von H. contortus (BARGER, 1999) zu erkennen war und auch von Strongyloides nachgewiesen werden konnte, so dass in den Kotkulturen der im Herbst entnommenen Proben nur noch vereinzelt Larven dieser Parasiten zu finden waren. Hier wäre demnach eine Behandlung während der Wintermonate aus parasitologischer Sicht sehr effizient, um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen und die Gefahr der Reinfektion zu minimieren, allerdings ist auch hier an die Anthelminthika-Resistenz-Problematik zu erinnern. 5.8 Die Bedeutung immunologischer Faktoren Bei den im Zuge dieser Arbeit untersuchten Tieren waren starke Variationen in der Eiausscheidung nachweisbar. Innerhalb einer Haltungsgruppe konnten sowohl Tiere mit hohen als auch Tiere mit geringer Eiausscheidungsrate gefunden werden, obwohl die Haltungsbedingungen (Fütterung, Aufstauung etc.) für alle Tiere gleich vorlagen und die Gruppierung - zumindest in Betrieb 1 und 2 - leistungsorientiert erfolgte. Neben Faktoren wie Alter, Produktionsleistung etc. bestehen demnach sehr individu-

107 102 eile Varianzen in der Empfänglichkeit der Tiere gegenüber Parasiteninfektionen, die nicht zuletzt auf immunologische Faktoren zurückgeführt werden können. Die Konfrontation des Organismus mit einem körperfremden Antigen führt bei intakter Immunlage des Individuums zu einer Immunantwort, die mitunter einen lang anhaltenden immunologischen Schutz im Falle einer wiederholten Konfrontation mit demselben Antigen zur Folge hat. Im Unterschied zu mikrobiellen Infektionen, die eine prompte und aggressive Immunreaktion induzieren, rufen Nematoden eine sich langsam entwickelnde Immunantwort hervor. Die Ursache dafür ist die im Wirt bis zu Wochen dauernde Vollendung des Replikationszyklus der Nematoden, wodurch nur langsam ausreichende Mengen an Antigen-Information erreicht werden, die zur Antigen-Erkennung und Mobilisierung des Wirt-Immunsystems nötig sind (DiNEEN et al., 1965) Außerdem induzieren Nematoden verschiedene Formen von immunologischer Toleranz, um ihr längeres Überleben zu gewährleisten (DiNEEN, 1963, zitiert in WALLER, 2006a). Eine Immunreaktion kann folgende Strategien hinsichtlich einer Konfrontation mit einer Endoparasiteninfektion verfolgen: 1. verminderte Etablierung der infektiösen Parasitenstadien (messbar anhand der tatsächlichen Wurmmenge in der Sektion); 2. reduziertes Wachstum der adulten Tiere (Messung der Länge der Würmer); 3. reduzierte Fertilität der Parasitenweibchen (Messung der Eiausscheidung, Ermittlung der Eiproduktion in utero); und 4. die Expulsion adulter Würmer. Die Etablierung der endogenen Stadien kann bei der Immunantwort der Ziegen gegenüber Endoparasiten in nur sehr geringem Umfang, eine Expulsion von Würmern im Allgemeinen nicht beobachtet werden (BALIC et al., 2000, zitiert in HOSTE et al., 2008). Das Ausmaß einer Infektion mit gastrointestinalen Nematoden ist beim Wiederkäuer sehr stark von einer effektiven Immunantwort bzw. der Fähigkeit des Wirtstieres abhängig, die Wurmpopulation immunologisch zu regulieren (HOSTE et al., 2001). Einer Immunantwort muss jedoch - wie bereits erwähnt - immer eine Konfrontation mit dem jeweiligen Antigen vorangehen. Dementsprechend muss auch bei Endoparasiten eine direkte Exposition sichergestellt sein, um langfristigen immunologischen Schutz etablieren zu können. Die Präsenz einer gewissen Endoparasitenpopulation scheint also notwendig, um immunologische Abwehrmechanismen gegenüber neu aufgenommenen Parasitenstadien zu stimulieren. Aus diesem Grund wirken sich höchst effiziente Parasitenkontrollprogramme in Ermangelung des für eine Immunreaktion nötigen Antigens negativ auf die Entwicklung einer anhaltenden Immun-

108 103 antwort aus, so dass es zum Phänomen der Underexposition", d.h. der zu geringen Antigen-Exposition, kommt. Die Tiere bleiben infolgedessen bei späterer Exposition gegenüber bzw. nach Behandlungsende weiterhin empfänglich (THAMSBORG et al., 1999). Des Weiteren konnte beobachtet werden, dass die Immunregulation der Eiausscheidungsrate bei unbehandelten Tieren effizienter funktioniert, was bedeuten würde, dass eine negative Interaktion zwischen Anthelminthika-Behandlungen und der Effizienz einer wirtseigenen Immunregulation besteht (HOSTE U. CHARTIER, 1998; HOSTE et al., 2002d). Diese Erkenntnis kann im selektiven Behandlungsverfahren genutzt werden (HOSTE et al., 2002c) Aggregierte Parasitenverteilung Wie bereits erwähnt, lagen bei den für diese Studie untersuchten Tieren große Schwankungen hinsichtlich der Parasitenverteilung innerhalb der Haltungsgruppen vor. Die Ursache für diese Varianzen scheint nicht zuletzt in der individuellen Immunreaktion des Einzeltieres zu liegen. Wie bereits erwähnt, scheint die Fähigkeit zur Etablierung einer effizienten Immunantwort bei der Ziege von vornherein schlechter ausgebildet zu sein bzw. langsamer zu verlaufen als. beim Schaf, wodurch sie empfänglicher für parasitäre Infektionen ist (HOSTE U. CHARTIER, 1998a). Allerdings unterliegt die Fähigkeit zur Etablierung einer effizienten Immunabwehr sehr stark individuellen Schwankungen, demzufolge können einige Tiere grundsätzlich immunologisch wirksamer reagieren als andere (HOSTE et al., 2001a, 2002b), so dass bei wiederholten Betriebsbesuchen höchstwahrscheinlich dieselben Tiere hohe Eiausscheidungsraten aufweisen werden, demnach die Verteilung der Parasiten ungleichmäßig, also aggregiert, vorliegt. Wenige Tiere sind epidemiologisch als Ausscheider großer Eimengen als Hauptkontaminationsquelle für die Umgebung von größter Bedeutung (HOSTE et al., 2002a, 2002b). Die gezielte Probenentnahme bei denselben Tieren über einen längeren Zeitraum wäre auch für unsere Studie sehr aufschlussreich, um eine Aussage über eine Ungleichverteilung der Parasiten innerhalb derselben Herde treffen zu können. Nachdem die Tiere für unsere Untersuchungen jedoch randomisiert ausgewählt wurden, ergaben sich keinerlei zufällige Überschneidungen in der Tierauswahl zwischen den beiden Besuchen von Sommer und Herbst. In Untersuchungen von ETTER et al. (2000) konnte bei immunologisch aktiveren Tie-

109 104 ren eine höhere Zelldichte an eosinophilen Granulozyten, Mastzellen und Monozyten in der Darmschleimhaut nachgewiesen werden. Diese Tatsache scheint unmittelbar mit einer geringeren Empfindlichkeit der Tiere zusammen zu hängen. Laut ETTER et al. (2000) könnte zwischen der höheren Dichte an eosinophilen Granulozyten in der Darmschleimhaut und einer geringeren Wurmbürde, sowie zwischen den Mastzellen und Monozyten und der Regulation der Eiausscheidung ein direkter Zusammenhang bestehen. Das Phänomen der aggregierten Parasitenverteilung könnte man in jedem Fall im Parasitenmanagement im Sinne der selektiven Behandlung jener Tiere nützen (HOSTE et al., 2002b) Resilience" oder die immunologische Belastbarkeit Die immunologische Widerstandsfähigkeit des Wirtstieres spielt insofern eine sehr bedeutende Rolle, als klinisch apparente Parasitosen im Vergleich zu inapparenten Tieren nicht selten mit einer niedrigeren Eiausscheidungsrate der Erkrankten verknüpft sind. Das kann darauf zurückgeführt werden, dass die Fähigkeit des Wirtes, die Wurmbürde und deren negative Auswirkungen zu kontrollieren, nicht zwingend an der Eiausscheidungsrate ablesbar ist und das Ausmaß der Infektion, ab dem eine klinische Symptomatik auftritt, sehr individuell und von Tier zu Tier verschieden ist (VAN WYK et al., 2006). Auch bei Coccidien konnte beobachtet werden, dass manche Kitze mit sehr hohen Oozystenausscheidungsraten oft nur subklinisch infiziert sind (KOUDELA U. BOKOVÄ, 1998) Immunität in Laktation und Trächtigkeit Die Doppelbelastung durch Milchproduktion und Zucht in den hier untersuchten Betrieben stellt hohe Ansprüche an den Organismus und das Immunsystem der Tiere. Generell können hohe nutritive und metabolische Anforderungen wie z.b. in Trächtigkeit und Laktation sehr leicht zu einem Ungleichgewicht zwischen Nährstoffbedarf und Nährstoffaufnahme führen. Bei der Ziege resultiert dies in der Umschichtung aller zur Verfügung stehenden Nährstoffe zu Lasten anderer Kompartimente - wie dem Immunsystem - zur Deckung des erhöhten Bedarfs. Dies führt bei Schafen zur peri-parturient relaxation of immunity (PPRI)" (TEMBELY et al., 1998) genannten Immunschwäche, die bereits in der Spätlaktation beginnt und bis zum Einsetzen der neuen Laktationsphase andauert (Überblick bei HOSTE et al., 2008). Unter diesem

110 105 Gesichtspunkt erscheint es auch verständlich, dass die Immunitätsbildung nach einem ähnlichen Phänomen milchleistungsabhängig ist und bei Hochleistungstieren als besonders schlecht angesehen werden kann. Das erklärt, dass eben jene Tiere im Vergleich zu Tieren mit geringerer Milchleistung vermehrt unter den negativen Auswirkungen eines Parasitenbefalls leiden bzw. diese stärker zeigen und auch als Eiausscheider besonders bedeutsam sind (HOSTE U. CHARTIER, 1993; CHARTffiR u. HOSTE, 1997; HOSTE U. CHARTffiR, 1998, HOSTE et al., 2002b, 2005). Entscheidend für eine höhere Parasitenbelastung bei Hochleistungstieren scheint auch der erhöhte Nahrungsbedarf und die damit verbundene steigende Grasaufnahme, die die Aufnahme parasitärer Entwicklungsstadien (Eier, Oozysten, Larven etc.) erleichtert (HOSTE et al., 2001). Während bei Milchschafen keine Unterschiede in der Eiausscheidung in Hinsicht auf die altersbedingte Milchleistung nachgewiesen werden konnten, müssen auch junge Milchziegen in der ersten Laktation als besonders gefährdet eingestuft werden (HOS- TE et al., 2001a, 2002b, 2006). Diesbezüglich gibt es jedoch konträre Ansichten, und verschiedene Untersuchungen erbrachten widersprüchliche Ergebnisse. Gründe für eine niedrigere Belastung könnten etwa sein, dass Erstlaktierende zum einen einem anderen Management unterworfen sind und häufig getrennt von den adulten Milchziegen auf eigenen Weiden gehalten werden, so dass eine geringere Eiausscheidung allein dadurch erklärbar wäre. Zum anderen könnte die erhöhte Empfänglichkeit für Endoparasiten auch ein Resultat fehlender vorangegangener Kontaktmöglichkeiten mit Nematoden sein, was wiederum nachhaltig auf die Aufzuchtbedingungen der Jungziegen zurückzuführen ist. Eine dritte Ursache einer geringeren Parasitenbelastung der Jungziegen könnte das geringere Körpergewicht sein, wodurch es seltener zu einer Anthelminthika-Unterdosierung kommt, als bei adulten Ziegen (HOSTE et al. 2002b). Nachgewiesen werden konnte ebenso, dass Geißen um den Zeitpunkt der Geburt bzw. in der Phase der Laktation ihre im Vorfeld erlangte Immunität gegen gastrointestinale Nematoden vorübergehend einbüßen, und es dadurch zu einem vorübergehenden Anstieg der Eiausscheidung kommt. Somit stellen Muttertiere zu diesen Zeitpunkten (bei Geburtstermin im Frühling demnach im HerbstAVinter) eine Hauptkontaminationsquelle für die Umgebung dar, der das neugeborene Kitz gänzlich ausgesetzt ist. Demzufolge wäre eine anthelminthische Behandlung nach der Belegung empfehlenswert. Die im Kapitel eingehender besprochene Supplementierung von qualitativ hochwertigen Proteinen soll der Explosion der Wurmbürde

111 106 und dem damit verbundenen Anstieg der Eiausscheidung entgegenwirken (DONALD- SON, 1997, zitiert in BARGER, 1999) Strategien der Ziege zum Schutz vor Endoparasiten Abgesehen von Alter, Laktationsstadium und Trächtigkeit ist das Graseverhalten ein wesentlicher Faktor für die Endoparasitenbelastung. In den hier untersuchten Betrieben war es nur den Ziegen in Betrieb 3 möglich, zu grasen und die Ration zu einem Großteil selbst zu gestalten, während die Futterbeschaffenheit der Tiere in den Auslaufbetrieben von der vom Landwirt festgelegten Ration determiniert wird. Liegt eine Kontamination des verfütterten Heus oder Grünfutters mit infektiösen Parasitenstadien vor, so hat die Ziege keine Möglichkeit, die Infektion zu vermeiden. Wenn Ziegen jedoch ihr arttypisches Graseverhalten, also nicht das für Schafe typische Grasen, sondern vielmehr das selektive Knabbern an Bäumen und Büschen, ausüben können, sind sie weniger auf eine aktive Immunantwort gegenüber Endoparasiten angewiesen, da sie augrund der bodenfemen Futteraufnahme keinem hohen Infektionsrisiko unterliegen und im Vergleich zu Schafen seltener Parasiteninfektionen zeigen (POMROY et al., 1986, zitiert in HOSTE et al., 2001, 2008). Die Abwehrstrategie der Ziegen scheint also vielmehr darauf abzuzielen, durch selektive Futteraufnahme von Pflanzen und ihrer Sekundärstoffe eine Infektion von vornherein zu vermeiden. Dies ist jedoch bei der Auslaufhaltung generell nicht und bei Weidehaltung auch nur dann möglich, wenn die Weidebeschaffenheit in Form der vorhandenen Vegetation die Aufnahme von Sekundärstoffen durch selektive Futteraufnahme zulässt. Demnach kann nicht jede Weide diesem Anspruch Folge leisten. In intensiverer Haltung haben Ziegen in Ermangelung der bereits erwähnten extensiven Weiden sogar nur selten die Möglichkeit, ihrem artspezifischen Futteraufnahmeverhalten nachzugehen. Infolge dessen werden Ziegen vermehrt zum Grasen gezwungen, was durch die Bodennähe ein größeres Infektionsrisiko in sich birgt (HOSTE et al., 2001; HOSTE et al. 2006a, zitiert in HOSTE et al., 2008). Generell investieren Ziegen, im Gegensatz zu Schafen, die ihre Ressourcen primär zur effizienten Immunabwehr nützen, also weniger Energie in die Parasitenabwehr in Form der Etablierung einer Immunantwort, als vielmehr in die Optimierung einer verbesserten Resilience zur Minimierung negativer Nebeneffekte einer Infektion. Sind sie nun zur aktiven Immunabwehr gezwungen, so geht dies zu Lasten der Produktionsleistung (HOSTE et al., 2008).

112 Frühdiagnostik Die Früherkennung infizierter Tiere ist bezüglich eines nachhaltigen Parasitenmanagements besonders bedeutsam, da diese durch häufig sehr hohe Eiausscheidungsraten das Infektionsrisiko der Herde immens erhöhen. Der Landwirt spielt dabei eine zentrale Rolle. Bei der im Zuge dieser Arbeit durchgeführten Befragung der Landwirte wurden in erster Linie Symptome wie Gewichtsverlust, Durchfall und Husten als auslösende Faktoren für die Durchführung einer Endoparasitenbehandlung angegeben. Einer der Landwirte gab an, regelmäßig den Ernährungszustand, insbesondere bei auffälligen Tieren, durch Palpation zu ermitteln. Die Bestimmung des Ernährungszustandes anhand des BCS ist sicherlich eine der praxisrelevantesten Methoden zur Überprüfung der Körperkondition, da sie vom Landwirt selbst und ohne zusätzliche Hilfsmittel durchgeführt werden kann. Die Untersuchungen dieser Arbeit ergaben jedoch, dass der BCS keinen verlässlichen Indikator zur Erkennung von Endoparasitosen darstellt. In vorangegangenen Studien erwies sich hingegen eine Kombination aus konsequentem monatlichen Monitoring der Produktionsresultate (Evaluierung der täglichen Gewichtszunahme) und der Infektionsrate anhand der Ermittlung der durchschnittlichen Eiausscheidungsrate als effizient, um die Dringlichkeit einer Bestandsbehandlung bzw. die Notwendigkeit einer selektiven Behandlung besonders empfänglicher Tiergruppen oder auch Einzeltiere jungen Fleischrindem in Argentinien zu ermitteln (Übersicht bei CABARET et al., 2002; HOSTE et al., 2002a). Neben der Körperkondition und der Eiausscheidung können Methoden wie die Messung der Immunantwort und Blutuntersuchungen - zur Identifikation subklinischer Teladorsagiose anhand erhöhter Pepsinogenwerte; (HöGLUND et al., 2001, zitiert in CABARET et al., 2002), oder die Messung anorganischer Phosphate - hinzugezogen werden. Beide Parameter geben dabei Aufschluss über eventuell vorhandene und parasitär bedingte Schleimhautläsionen in Abomasum und Darmtrakt (Review siehe HOSTE et al., 2002d). Diese Methoden sind jedoch mit hohem finanziellem und zeitlichem Aufwand verbunden und können nicht vom Landwirt selbst durchgeführt werden. Außerdem kann auch das klinische Vorhandensein und Ausmaß von Anämie als Hinweis auf vorliegende Infektionen genützt werden (MALAN U. VAN WYK, 1992), was bei dem so genannten FAMACHA System angewandt wird.

113 108 FAMACHA System Das bereits erwähnte FAMACHA System hingegen basiert auf der klinischen Identifikation anämischer (= blutarmer) Individuen innerhalb einer Herde und kann durch den Landwirt selbst erfolgen. Das System basiert auf der Beurteilung der Schleimhautfarbe eines Tieres, woraufhin der ermittelte Farbton mit einer Farbtabelle verglichen wird, anhand der man eruieren kann, ob und in welchem Ausmaß eine Anämie vorliegt (WALLER, 1999; KOOPMANN et al., 2006). Ergebnisse bei Schafen zeigen, dass diese Methode vergleichbar verlässliche Ergebnisse im Vergleich zum Gold Standard", der Erhebung des Hämatokrit, und sogar leicht bessere als die Ermittlung der Eiausscheidungsrate liefert (VAN WYK AND BATH, 2002, zitiert in VAN WYK et al., 2006). Allerdings beschränkt sich diese Detektionsmethode ausschließlich auf mit H. contortus infizierte Tiere, was eine zusätzliche Überwachung anderer, in gemäßigten Klimazonen weit häufigerer Endoparasitosen wie Trichostrongylose, Teladorsagiose und Nematodirus-lnicküonen z.b. anhand regelmäßiger Gewichtskontrolle als Parameter der Wirts- Resilience" etc. unabdingbar macht (BISSET et al., 1991, zitiert in VAN WYK et al., 2006; WALLER, 1999). Da jedoch in den für diese Arbeit untersuchten Betrieben die Haemonchose sehr wohl verbreitet ist, wäre eine diesbezügliche Überwachung sicherlich ratsam. Die in der Regel sehr verlässliche FAMACHA -Methode zur Detektion und Früherkennung einer Haemonchus-lnfekixon ist aufgrund der Einzeltierbeurteilung allerdings mit nicht unerheblichem Zeitaufwand verbunden und ist aus diesem Grund wohl eher nur Kleinbetrieben vorbehalten. Nachdem es sich bei unseren Betrieben nicht und bei Biobetrieben allgemein selten um Großbetriebe handelt, stellt dieses System eine zukunftsträchtige Möglichkeit zur Prävention Haemonchus-hedmgiQV Verluste dar, indem selektiv nur anämische Tiere behandelt werden, was - wie bereits beschrieben - nicht zuletzt die Ausbreitung von Resistenzen zu verzögern hilft.

114 SCHLUSSFOLGERUNG Die Parasitenbelastung ist nur einer von vielen Parametern der Tiergesundheit und muss im Kontext mit dem Allgemeinzustand und der Produktionsleistung der Tiere gesehen werden. Das Ausmaß der Parasitenbelastung wird zudem von vielen Faktoren moduliert, wovon einer sicherlich die Haltungsform ist. Trotzdem darf der Parasiten-Aspekt - meiner Meinung nach - in der Diskussion pro/contra Weidegang nicht in dem Sinne überbewertet werden, dass man ihn als alleinigen Maßstab für die Tauglichkeit eines Haltungssystems bzw. als einzigen Indikator der Tiergesundheit darstellt. Statt den Weidegang als eines der Hauptmerkmale der biologischen Wiederkäuerhaltung als solchen in Frage zu stellen, sollte sich eine konstruktive Diskussion viel mehr mit der Umsetzbarkeit des Weidegangs, sich daraus ergebenden Risiken, deren Bewältigung aber auch möglichen Chancen und Vorteilen - wie z.b.: e- ventuell geringeren Produktionskosten- auseinandersetzen. 7. ZUSAMMENFASSUNG Ziele der Arbeit Das Hauptanliegen dieser Arbeit war, das Parasitenspektrum und die Befallsintensität in drei biologischen Milchziegen-Betrieben mit unterschiedlichen Haltungssystemen zu erheben. Zusätzlich wurde die Validität des Body Condition Score (BCS) als Parasitosen-Indikator und seine Praxisrelevanz zur Früherkennung einer Endoparasitose überprüft. Die Untersuchungsergebnisse wurden auf Abhängigkeiten von Haltungssystem, Tieralter sowie auf saisonale Schwankungen untersucht. Material und Methode Pro Betrieb (Betrieb 1: Auslauf und Heufütterung, Betrieb 2: Auslauf und Grünfütterung, Betrieb 3: ganzjährige Weidehaltung) wurden im Sommer und Herbst 2007 für jede Haltungsgruppe fünf bzw. mindestens 20 Einzeltierkotproben rektal sowie Sammelkotproben aus den Boxen entnommen und parasitologisch mittels Anreicherungsverfahren, Eizählungen und Kotkulturen untersucht. Auffällige Befunde bei der klinischen Untersuchung der Tiere wurden vermerkt und der Ernährungszustand mittels Body Condition Score (BCS) erhoben. Die Daten wurden mittels SPSS auf signifikante Korrelationen zu Haltungsform, BCS, Alter und Jahreszeit geprüft.

115 no Ergebnisse In allen Betrieben konnten Eimerien, Magen-Darm-Strongyliden (MDS; Haemonchus, Teladorsagia, Trichostrongylus, Cooperia, Chabertia), Strongyloides und Skrjabinema nachgewiesen werden. Nematodirus wurde ausschließlich in Betrieb 3, Moniezia in Betrieb 1 und 3 beobachtet. Tendenziell konnten typische Weideparasiten wie MDS aber auch Eimerien vermehrt in Betrieb 3 gefunden werden, während stallassoziierte Parasiten in Betrieb 1 und 2 überwogen. Eine statistisch signifikante und praxisrelevante Korrelation zwischen BCS und der Befallsintensität konnte nicht nachgewiesen werden. Altersbedingte Unterschiede zeigten sich in einer höheren Eimerienoozysten-Ausscheidungsrate bei Jungtieren, sowie höheren Ausscheidungsraten von MDS-Eiem bei adulten Tieren. Saisonale Variationen zeigte die Prävalenz für weidetypische Parasiten, die im Sommer wesentlich höher war, während stalltypische Parasiten vermehrt im Herbst zu finden waren. Auffällig war die variierende Befallsintensität innerhalb einer Herde/Haltungsgruppe, die Hinweis auf die individuell differierende Immunantwort der Ziegen sein könnte. 8. SUMMARY PATTISS-KLINGEN, Barbara: Endoparasite burden and management in dairy goats from organic farms with special reference to farm type and feeding. Introduction The increasing number of goat-farms and organic livestock during the last years reflect growing economic importance of these production fields. Factors causing production losses become even more relevant - gastrointestinal (GI) parasitism can be seen as one of them. Endoparasites can be present in high numbers especially in organic livestock - last but not least because of the restricted possibilities to use conventional medicine. The main objective of this study was to determine the endoparasitic spectrum and the intensity of infection on three organic dairy goat farms in similar climatic conditions. Each of them represents a special housing system. The validity of the body condition score (BCS) as an indicator of endoparasite infections for early diagnosis was tested additionally. Possible correlations between dependent on housing system, age and seasonal changes were evaluated.

116 Ill Materials and Methods Three organic milk-goat-farms of different housing systems (farm 1 with outdoor access and hay-feeding, farm 2 with outdoor access and seasonal forage-feeding, farm 3 with all-season pasture management) were included in this study and visited in summer and autumn The farmers were interrogated previously according to a questionnaire on general farm dates, livestock husbandry and their endoparasitemanagement. Five samples per group of animals or at least 20 samples per farm were gathered rectally from individuals and additionally pooled faecal samples from the floor were collected. The samples were examined parasitologically by sedimentation/flotation, faecal egg counts and coprocultures. Clinical findings of interest were noted and the BCS was determined assessing sternal- and lumbar region. The obtained data were analysed for significant correlations and differences concerning the parasite-prevalence considering the housing system, BCS, age and season using SPSS. Results Significant differences between the farms were found for infection level and egg excretion but not for the parasite-spectrum. Eimeria, strongylid nematodes (Haemonchus, Teladorsagia, Trichostrongylus, Cooperia and Chabertia), Strongyloides and Skrjabinema of varying degrees could be found on all farms; however, Nematodirus was detected exclusively on farm 3 and Moniezia only sporadically on farm 1 and 3. Clear differences between farms could be registered concerning typical pastureparasites such as strongyles, but also for Eimeria. Farm 3 showed the highest, farm 1 usually the lowest rate of egg/oocyst-excretion, whereas the excretion rates of farm 2 ranged in between. A statistically significant correlation of practical relevance between BCS and intensity of infection was not evident; hence BCS must be seen as an inappropriate tool for early diagnosis of endoparasitic infections. However, obvious significant differences of infection-rate could be documented between adults and kids (until one year of age), particularly concerning Eimeria - with higher prevalence in kids and young goats - and strongyles with higher excretion-rates in adults. Furthermore seasonal changes of the parasite-spectrum and intensity of affection could be found with higher rates of pasture parasites in summer and higher rates of indoor parasites in autumn. Larvae of Haemonchus and Strongyloides could be predominantly observed in summer but little in autumn whereas for Teladorsagia, Trichos-

117 112 trongylus, Chabertia and Cooperia the opposite was noted. Intensity of infection was highly varying within flocks. This could be explained by different efficiency of indi- vidual immune response.

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