Eichenwälder Waldlebensraum und Hotspot der Biodiversität auch in der Zukunft?
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1 Klaus Hans Kretschmer Glader Eichenwälder Waldlebensraum und Hotspot der Biodiversität auch in der Zukunft? 1
2 Überblick TEIL A: Klimawandel und Besonderheiten Chancen und Risiken Arten- und Strukturvielfalt Lebensraumtypen in NRW TEIL B: Bewertung Herausforderungen und Ursachen in der Praxis Handlungsbedarf TEIL C: Ausblick Konzept zur Förderung und Sicherung der Eichenwälder 2
3 Eichenwälder im Klimawandel Chancen Stabiles Herzwurzelsystem Breite Standortamplitude Großes Anpassungspotential Konkurrenzvorteil auf heutigen Grenzstandorten der Buche Risiken Blattfraß durch Eichenfraßgesellschaft Zweipunkt-Eichenprachtkäfer, Eichenprozessionsspinner, Schwammspinner Zusammenwirken abiotischer und biotischer Stressfaktoren 3
4 Klimahüllen der Baumarten Stieleiche und Rotbuche /Th.-H. Deckert 4
5 Eiche als Lebensraum - Artenvielfalt B. Piepgras R. Dengler K. Schniebs M. Delpho H. Larsson 5
6 Eiche als Lebensraum - Strukturvielfalt Spalten Risse Astlöcher Blitzrinnen Totholzäste Schürfstellen Überwallungen Mulmhöhlen raue Borke Wurzelhöhlen R. Lippert 6
7 Eichenwälder als FFH Lebensraum LRT 9160 Stieleichen-Hainbuchenwald Ca ha, subatlantisch geprägt (Stau- bzw. Grund-) wasserbeeinflusst, gut nährstoffversorgt Artenreiche Krautschicht mit Feuchtezeigern teilw. 30 BNatSchG Entspricht potentiell natürlicher Vegetation pnv Veränderung des Wasserregimes Buchenwälder K. Schniebs W. Halla D. Nill M. Schäf 7
8 Eichenwälder als FFH Lebensraum LRT 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald Ca. 190 ha, subkontinental wechseltrockene, nährstoffreiche, sommerwarme Böden Artenreiche, wärmeliebende Krautschicht ohne Feuchtezeigern 30 BNatSchG Durch Nieder- und Mittelwaldbewirtschaftung begünstigt standörtlich Ersatzgesellschaft für Buchenwälder R. Behlert iflora WSL A. Mrkvicka 8
9 Eichenwälder als FFH Lebensraum LRT 9190 Bodensaure Eichenwälder Ca ha, Tiefland trocken nasse, nährstoffarme Sandböden Krautschicht mit Säurezeigern, ggf. hoher Anteil von Störzeigern teilw. 30 BNatSchG Feucht - nass mit Schwarzerle entspricht pnv Andere Standorte Ersatzgesellschaft für Buchenwälder M. Schäf B. Piepgras 9
10 Wie sieht s in der Praxis aus? Herausforderungen Verjüngung schattentoleranter und Nicht-LRT-Nebenbaumarten Wenig Eichenverjüngung Verbiss Steigende Stickstoffeinträge Verdämmende bzw. invasive Begleitvegetation FVA iplantatree 10
11 Wo hakt es? Definition - Praxis 1. Ausweisung von LRT Schwerpunkt bisher vegetationsökologisch Standort zu wenig berücksichtigt Nährstoffversorgung Wasserversorgung Exposition Geologischer Dienst 11
12 Wo hakt es? Definition - Praxis 2. Eichenwälder als Kulturgut Hutewald Schweinemast Nieder- und Mittelwald Lohe- und Brennholzgewinnung Besonders Schutzwürdige Kulturgüter: Biologische Vielfalt, Strukturvielfalt, Habitatkontinuität Aktive Bevorzugung der Eichenwälder hat auch auf Buchenstandorten stattgefunden Eichenwaldkultur und Buchenwaldnatur Jürgen Hauck, ForstBW Naturnahe Waldbewirtschaftung fördert Buchenwaldnatur 12
13 Wo hakt es? Definition - Praxis 3. Eichenwirtschaft unattraktiver junge Alterklassen 0-40 Jahre stark unterrepräsentiert! Ca. 35 % der Eichenwälder älter als 120 Jahre Pflege- und kostenintensiv! Bewirtschaftungsauflagen oft nicht eichenfreundlich (Zertifizierung!) 13
14 Die Ausgangslage Verdrängung der Eiche in ausgewiesenen Schutzgebieten Weniger Neubegründungen von Eichenwald Verschlechterung des Erhaltungszustands! Ist die Förderung von Eichenwäldern auf Buchenstandorten vor diesem Hintergrund sinnvoll? 14
15 Eichenwälder auf Buchenstandorten Biodiversität Frühere Rückkehr nach Eiszeit Anpassung an Gerbstoffgehalt Wärmebegünstigte, lichte Wälder Verlust vieler Waldgesellschaften Durch geringe Fläche der Grenzstandorte Artenrückgang Verlust der Biodiversität! 15
16 Eichenwälder auf Buchenstandorten? Genetische Vielfalt Individuen mit verschiedenen Erbanlagen Vorzugsweise natürliche Verjüngung von Eichenwäldern auch auf Buchenstandorten um genetische Substanz angepasster Bestände nicht einzuengen! Flexiblere Reaktion auf Umweltveränderungen Träger günstiger Eigenschaften setzen sich durch Anpassung an Klimawandel Resilienzen gegen Schädlinge/Invasive Arten 16
17 Konzept: Förderung & Sicherung von Eichenwäldern AG LANUV und LB WuH Zukünftiger Umgang mit Eichenwäldern und Eichen-LRT Bestandserfassung Landesweites einheitliches Konzept zu den Hauptproblemen Gebietsspezifische Konkretisierung im MAKO Anreize zur Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen 17
18 Konzept: Förderung & Sicherung von Eichenwäldern 1. Wo sind potenzielle Eichenwaldstandorte, auf denen die Eiche der Buche überlegen ist? Standortkriterien Schädlinge N-Einträge Verbiss Neophyten Klimamodelle 18
19 Konzept: Förderung & Sicherung von Eichenwäldern 2. Wie decken sich diese Standorte mit den ausgewiesenen Eichen-LRT? 19
20 Konzept: Förderung & Sicherung von Eichenwäldern 3. Wie sollten Eichen-LRTen auf Buchenstandorten künftig gemanagt werden? Erhalt durch verbesserte Pflegemaßnahmen? Förderung der Vitalität Förderung der natürlichen Verjüngung Wahl geeigneter Hiebsformen Wiedervernässung (LRT 9160) Entwicklung von Eichen-LRT auch auf anderen Flächen? Sukzession Richtung Buchenwald-LRT? 20
21 Ausblick Stiel- und Traubeneiche (Quercus robur, Qu.petraea) sind Schlüsselbaumarten für die Biodiversität in Wäldern Eichenwälder verlieren auch im Kimawandel nicht ihre Bedeutung als ökologische Hotspots Entwicklungsfähige und vitale Eichenpopulationen können durch geeignete Maßnahmen erhalten werden Eichenwälder sind ein förderungswürdiges Kultur- und Naturgut , Münster Fachtagung Feuchtwälder im Klimawandel, Thomas Wälter / Th.-H. Deckert 21
22 Eichenwälder haben im Klimawandel eine gute Chance - wir müssen sie ihnen nur geben! Integratives Denken und Handeln ist der Schlüssel zum Erfolg. Vielen Dank! , Münster 22
1.Ziele der Anpassung an Klimaveränderung 2.Der Wald in Hessen 3. Naturgemäße Waldwirtschaft 4. Beispielhafte waldbauliche Steuerung 5.
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